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Sugo di Pomodoro ~ Pizzaiola

... oder schlicht und einfach eine richtig gute hausgemachte Tomatensauce, darum geht es heute. 

Wenn der Appetit groß ist, es mit dem Abendbrot mal wieder ganz schnell gehen soll, aber kein Brot mehr daheim vorrätig ist, wirkt eine anständige Portion Spaghetti mit Tomatensauce Wunder, da stimmt Ihr mir sicher zu. 
Damit ich für solche spontanen Hungerattacken jederzeit gewappnet bin, habe ich in meinem Vorratsregal immer auch ein paar Gläser dieser Tomatensauce stehen, die ich aber natürlich nicht nur für Spaghetti und andere Pasta verwende, sondern auch als Pizzabelag oder als Sauce zu kurzgebratenem Fleisch. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos, denn diese Tomatensauce ist ein wahres Allroundtalent - selbst als Basis für eine Tomatensuppe eignet sie sich wunderbar. Vergesst also alle Fertigsaucen aus dem Supermarkt, meine Sauce ist in Nullkommanix gekocht, lässt sich problemlos einkochen und schmeckt um ein Vielfaches besser als jedes Fertig-produkt.

Tomatensugo ~ PizzaiolaWahrscheinlich wundert Ihr Euch, weshalb ich diese Sauce mit Dosentomaten koche, obwohl ich doch immer wieder dafür plädiere, regionale Produkte während der Saison zu konsumieren und für den Rest des Jahres haltbar zu machen. Die Antwort ist einfach: bei Tomatensauce hört's für mich auf, denn selbst im Hochsommer haben die regionalen Tomaten in unseren Breiten einfach nicht das Aroma dieser Dosentomaten und frische Tomaten aus Italien muss ich auch nicht unbedingt importieren. 
Ich esse zwar sehr gerne und reichlich frische regionale Tomaten und koste die Saison im wahrsten Sinne des Wortes von Anfang bis Ende aus, zum Einkochen ist das aber nichts. 
Im Rezept habe ich Euch meine Lieblings-Dosentomaten verlinkt, die ich immer dann verwende, wenn ich Tomaten ver- oder einkoche - es sei denn, ich koche gelbe Tomatensuppe oder röste die Tomaten vorher im Backofen...

Sugo di Pomodoro ~ Pizzaiola
Zutaten
150 g Zwiebeln, sehr fein gewürfelt
Olivenöl* zum Anschwitzen
6 confierte Knoblauchzehen
4 Dosen Pelati*
1 EL Rohrohrzucker
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 TL getrockneter Oregano*

Zubereitung
Die Zwiebel schälen und sehr fein würfeln. Zusammen mit dem Knoblauch in einen Topf geben, den Knoblauch mit einer Gabel zerdrücken und beides in etwas Olivenöl anschwitzen. 
Die Pelati zufügen und mit einem Kartoffelstampfer* zerdrücken. Das Lorbeerblatt zufügen und die Tomaten ca. 30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dann mit Salz, Zucker, Pfeffer und etwas Piment d'Espelette abschmecken und mit Oregano würzen. Nochmals 15 Minuten köcheln lassen. 

Einkochen der Sauce
In der Zwischenzeit die gründlich gereinigten Twist-Off-Gläser für 15 Minuten bei 150°C im Backofen sterilisieren. Die Deckel in einen Topf geben, mit Wasser auffüllen und ebenfalls 10 Minuten abkochen. Die abgeschmeckte Sauce heiß in die Gläser einfüllen und sofort fest verschließen. 
Zum Einkochen die Gläser in einen Wecktopf* oder alternativ einen großen Kochtopf* (ich verwende seit einiger Zeit einen normalen, entsprechend großen Kochtopf, weil der deutlich besser isoliert ist und die Hitze so besser leitet und hält) stellen. Den Boden mit Küchenpapier auslegen, dann die Gläser hineinstellen und soviel Wasser angießen, dass die Gläser zu mindestens 2/3 im Wasser stehen. Das Wasser sollte ungefähr die Temperatur der Sauce haben. Das Wasser jetzt auf 90°C erhitzen und die Sauce bei geschlossenem Deckel für 45 Minuten einkochen. Die Gläser herausnehmen (ich verwende dafür einen Konservenglasheber*) und voll-ständig auskühlen lassen. Die Sauce ist, so haltbar gemacht, mindestens 1 Jahr haltbar. 
Tipp
Zum einfachen Beschriften meiner Gläser verwende ich einen weißen Pump-Edding*, der lässt sich später einfach mit einer Edelstahl-Spirale* entfernen.  
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Maronencremesuppe mit karamellisierten Maronen

Bei uns in Hamburg ist gerade so ein richtiges Schietwetter, da schmeckt eine leckere Suppe ganz besonders gut. Diese Maronensuppe hab ich vor vielen Jahren bereits schon einmal gebloggt und da mein Gemüsemann letzte Woche wunderbare Maronen im Angebot hatte, die Gelegenheit genutzt, das Rezept noch einmal zu überarbeiten und ihr ein neues Kleid, resp. ein schickeres Foto zu verpassen. 
Für meinen kleinen Suppenvorrat werde ich die Tage noch einmal eine größere Portion kochen und dann einwecken, das wäre dann schon die 8. Suppe in meinem Vorratsregal! Langsam aber sicher kann ich einem Delikatessenladen schon ordent-lich Konkurrenz machen.

Maronencremesuppe mit karamellisierten Maronen
Zutaten
500 g frische Maronen
1 Schalotte
Rapsöl
4 Zweige Thymian
100 ml Weißwein*
1 Liter Gemüsebrühe
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
100 ml Sahne

Außerdem
Puderzucker
Rapsöl

Zubereitung
Den Backofen auf 200°C vorheizen. Eine feuerfeste Form auf den Boden des Back-ofens stellen und mit kochendem Wasser befüllen.
Maronen auf der gewölbten Seite kreuzweise einschneiden und mit dem Einschnitt nach oben auf ein Backblech legen. Ca. 45 Minuten backen, bis die Schale der Maronen aufspringt und die Maronen gar sind. Abkühlen lassen und schälen.
Die Schalotte schälen, fein würfeln und in etwas Rapsöl glasig anschwitzen. 400 g geschälte Maronen, sowie de Thymian dazugeben und kurz mit anrösten. Mit Weiß-wein ablöschen und diesen fast komplett einkochen lassen. Gemüsefond dazugeben und ca. 30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Den Thymian entfernen und die Suppe mit dem Stabmixer* oder in einem Blender (ich püriere die Suppe im Thermomix) glatt  und möglichst schaumig aufmixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die verbliebenen Maronen grob hacken. Etwas Puderzucker in einer Pfanne zum Schmelzen bringen, gehackte Maronen dazugeben und karamellisieren lassen, dann beiseite stellen. Die Sahne steif schlagen und locker unter die Suppe heben. Sofort mit einem Löffel karamellisierter Maronen servieren und mit etwas Öl beträufeln.
Wenn Ihr keine frischen Maronen bekommt, könnt Ihr die Suppe natürlich genauso gut mit vorgekochten und vakuumierten Maronen* zubereiten, die bekommt Ihr im Supermarkt in der Gemüseabteilung. 
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Butter Dip Buttermilk Biscuits

Wenn Ihr sonntags mal wieder Appetit auf frisches Frühstücksgebäck habt, aber weder ewig lange in der Küche stehen, noch zum nächsten Bäcker laufen mögt, habe ich heute genau das Richtige für Euch, nämlich eine neu entdeckte, geradezu spektakuläre Buttermilk Biscuit-Variante, für die Ihr alle bisher bekannten Rezepte ad acta legt, versprochen!
Aufgefallen sind mir diese Biscuits neulich beim Stöbern auf Pinterest und sie sahen so wunderbar fluffig aus, dass mich nichts mehr auf dem Sofa gehalten hat - die MUSSTE ich sofort nachmachen!

Butter Dip Buttermilk Biscuits
Ich bin, was Frühstücksgebäck betrifft, eigentlich sehr genügsam und schon mit einem normalen knusprigen Brötchen zufrieden, Biscuits sind mir oft schon zu schwer und machen mich schnell platt, diese Butter Dip Biscuits sind aber eine ganz neue Liga. Solche Biscuits hab ich noch nicht gegessen und noch nie war ich auch nur annähernd so begeistert von einem Biscuit- oder Scones-Rezept.
Wirklich gute Biscuits und Scones sind gar nicht mal sooo ein Kinderspiel, denn sie sollten auf keinen Fall trocken oder gar platte Flundern sein, sondern müssen richtig schön dick, leicht blättrig, aber fluffig und außen schön knusprig sein - alles gleichzeitig!

Butter Dip Buttermilk Biscuits
Die Zubereitung dieser Butter Dip Buttermilk Biscuits unterscheidet sich wesentlich von der normaler Biscuits oder Scones, denn hier wird die Butter nicht kalt in Flocken unter den Teig geknetet, sondern separat geschmolzen und dann als Butterbad in die Backform gegeben, so dass sich der bis dahin noch butterfreie Teig so richtig schön vollsaugen kann. 
Das Ergebnis sind unglaublich fluffige Biscuits, die deutlich lockerer sind als die herkömmlich gebackenen und eine so knusprige Kruste haben, als wären sie frittiert. Ihr kennt das vielleicht, ab und zu gibt es so Rezepte, die einen richtig umhauen, diese Biscuits gehören für mich eindeutig dazu!

Ein paar wenige Biscuits habe ich übrigens eingefroren und am nächsten Tag auf dem Toaster aufgebacken. Auch hier war das Resultat besser als bei allen bisher ausprobierten Rezepten. Es sind halt DIE Biscuits schlechthin. Für mich zumindest ;o)

grob verrührter Biscuit-Teig
Damit die Biscuits besonders locker und blättrig werden, darf der Teig nicht zu sehr geknetet oder verrührt werden. Ihr seht auf dem Bild oben, dass die Zutaten recht grob miteinander vermengt wurden. Ich verrühre sie nur soweit, das die Flüssigkeit komplett aufgenommen wird. Das Mehl ist dann aber immer noch recht klumpig und das ist auch völlig ok, denn das bewirkt später die flockige Struktur, wie es auch bei den traditionellen Buttermilk Biscuits der Fall ist.
Wenn der Teig dann in die Form gedrückt wird, läuft automatisch die geschmolzene Butter über die Oberfläche und in die Sollbruchstellen, so dass sich die Biscuits rund-herum vollsaugen können und gleichmäßig knusprig werden.

Butter Dip Buttermilk Biscuits vor dem Backen
Zutaten
150 g Butter + Butter für die Form
400 g Mehl
2 EL Rohrohrzucker
1 TL Salz
2 EL Weinsteinbackpulver
450 g Buttermilch

Zubereitung
Die Butter in einem Topf schmelzen und leicht bräunen. Eine Auflaufform rundherum ausbuttern und die flüssige Butter hineingeben. 
Mehl, Zucker, Salz und Backpulver trocken in einer Schüssel miteinander vermischen, dann die Buttermilch dazugeben und grob zu einem Teig verkneten, bis die Flüssig-keit aufgenommen wurde. In die Backform geben und gleichmäßig verteilen. Je nach Backformgröße mit einem Messer oder einem Pfannenwender in ca. 8-10 Portionen teilen und im auf 230°C vorgeheizten Backofen für 20-25 Minuten backen. Herausnehmen, ca. 20 Minuten ruhen lassen und dann aus der Form nehmen. Je nach Geschmack warm oder abgekühlt servieren.
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Heiße Schokolade mit Espresso

Zu einem ausgiebigen und opulenten Sonntagsfrühstück gehört natürlich auch das passende Getränk. Ich greife als passionierte Teetrinkerin bevorzugt zu einer leckeren Tasse Tee, sag aber auch zu einem Becher Milch oder einem Glas Orangen-saft nicht nein. Tatsächlich hab ich aber in meinem ganzen Leben noch keine ganze Tasse Kaffee, geschweige denn einen Espresso getrunken, diese wunderbare Heiße Schokolade mit Espresso schmeckt aber sogar mir und nicht nur das, ich bin rucki-zucki hellwach - das schafft mein Kräutertee garantiert nicht.

Der aufgetürmte Sahneberg auf dem Foto muss morgens natürlich noch nicht sein, aber so ein kleiner Klecks kann sicher nicht schaden!

Heiße Schokolade mit Espresso
Kanne, Zuckertopf und Unterteller: westwing.de

Zutaten
150 ml frisch gebrühter Espresso
400 ml Milch

1/2 TL Maisstärke
150 g 75%ige Schokolade*

1 Prise Salz
ca. 4 TL Rohrohrzucker

Außerdem
geschlagene Sahne
Kakaopulver
Kakaonibs* oder schokolierte Kaffeebohnen, gehackt

Zubereitung
Den Espresso nach Geschmack zubereiten. 

Die Maisstärke mit 3 EL kalter Milch glattrühren. Die restliche Milch in einem Topf zum Kochen bringen. Maisstärke einrühren und nochmals aufkochen lassen. Den Topf von der Platte ziehen, den Espresso und die Schokolade dazugeben und diese unter stetigem Rühren schmelzen lassen. Mit einer Prise Salz und Zucker nach Geschmack abschmecken, dann servieren.

Zubereitung im Thermomix

Espresso kochen, dann alle Zutaten in den Thermomix geben, den Rühraufsatz einsetzen und für 5 Minuten bei 80 Grad auf Stufe 2 erhitzen, dann nochmal für 20 Sekunden auf Stufe 5 schaumig rühren. Sofort servieren.
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Mein Einweckjahr

Ich erkläre die heiße Einkochphase im Kuriositätenladen hiermit für beendet! Gestern hab ich nochmal 25 Flaschen Gemüsebrühe und eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe eingekocht, nun ist das Vorratsregal wieder rappelvoll und ich hab erstmal Ruhe.

Mein Vorratsregal
Los geht es in jedem Jahr mit dem Bärlauch, der aber natürlich nicht eingeweckt, sondern als Paste, Bärlauchbutter und komplett eingeschweißt in ganzen Blätter eingefroren wird. Im Mai geht's dann mit weißem Spargel weiter, den ich aber ausschließlich für mein Lieblingsbaguette aus Kindertagen benötige. Da kommt nur ein bisschen Salat, eingeweckter Spargel, Tomaten, Käse und meine legendäre Currysauce drauf. Ich weiß das klingt nicht nach einem kulinarischen Highlight, ich liebe dieses Baguette aber bereits seit meiner Jugend in Bremen, als ich es immer in der dortigen Baguetterie gegessen habe. Also, Spargeleinwecken muss unbedingt sein! 

Nachdem der Spargel abgehakt ist, folgt erst einmal eine kleine Ruhephase und ich muss im Höchstfall meine Brühe- und Fondvorräte auffüllen, das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, bis es dann im Sommer so richtig losgeht. 
Ich bin ja keine große Marmeladenliebhaberin, daher lasse ich das Kapitel komplett aus und koche für meinen Mann nur verschiedene Sirupsorten wie Erdbeer-, Pfirsich-Thymian und Aprikose-Rosmarin ein. Erdbeeren und Pfirsiche verarbeite ich außerdem sehr gerne zu Essig und trockne die Erdbeeren in Scheiben für Desserts, zur Deko oder einfach nur zum Wegknabbern. 

Für meine neue Leidenschaft, das Senfen, brauch ich natürlich auch das ein oder andere Obst und gerne auch frische Kräuter. 

Die heiße Phase beginnt für mich, sobald das Gemüse auf den Markt kommt. Ganz hoch im Kurs stehen Gurken, denn es gibt nichts besseres als ein Käsebrot mit Gurken. In diesem Jahr hab ich Gewürz-, Azia-, Honig- und Dänische Gurken eingeweckt. Das zweite Abteil in der oberen Reihe ist komplett nur mit Gurken belegt. 
Außerdem dürfen natürlich auf keinen Fall mein heißgeliebter confierte Knoblauch und Ajvar fehlen - ohne diese beiden Grundzutaten kann ich meine Küche gleich dicht machen. Ratatouille und Lecsó werden ebenfalls in Massen gekocht und damit sind meine saisonalen Grundbedürfnisse auch schon fast gestillt. 
Kompott musste ich in diesem Jahr gar nicht einwecken, da ich noch ein paar Gläser aus dem letzten Jahr habe und der Verbrauch bei uns nicht so riesig ist. Wie Ihr wisst, greife ich immer eher zu einem Glas Gewürzgurken, als zu süßem Kompott.

Natürlich koche ich auch außerhalb der Saison ein, das sind dann meist die Fonds und Brühen, Bolognese, Ochsenschwanzragout, gebackene Bohnen, Tomatensauce (die koche ich grundsätzlich nur aus Pelati und nicht aus frischen Tomaten - das Rezept dafür bekommt Ihr demnächst auch), Zwiebelmarmeladen, eingelegte Rote Bete und neuerdings auch wieder Suppen - also alles, was kein saisonales Gemüse erfordert.

Ich hab vor einigen Jahren schon einmal im großen Stil Suppen eingekocht, es dann aber wieder aus den Augen verloren. Da mein Mann aber ein ganz großer Suppen-kasper ist und ich oft einfach keine Lust habe, nur eine kleine Portion für ihn zu kochen, hab ich in den letzten Wochen direkt mal 7 verschiedene Suppen eingekocht, aus denen er jetzt nach Lust und Laune auswählen kann. Dabei sind eine klassische und eine türkische Linsensuppe, Kartoffel-Pastinake, Tomate, Bohnen- und Gemüsesuppe und gestern folgte noch eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe. 
Im Notfall könnten wir uns also für locker einen Monat nur von Suppe ernähren. Tatsächlich wird es wohl aber auf einen Suppentag pro Woche hinaus-laufen, wenn ich keine Lust zum Kochen habe. Dann geht's zum Regal und wir suchen uns ein leckeres Süppchen aus - der Vorrat reicht also für ungefähr ein halbes Jahr und wird nun immer nur mit einer neuen Suppe aufgestockt, wenn wieder 4-5 Gläser leer sind.

Ein noch relativ neues Kapitel meines Lieblingshobbys ist das Dörren von Lebensmitteln, von dem ich Euch ja neulich ausführlich berichtet habe. Die getrockneten Lebensmittel lagere ich - das könnt Ihr im zweiten Abteil von links ganz unten gut sehen - ebenfalls in Gläsern oder vakuumiere sie. 

Das Fermentieren entdecke ich gerade für mich, das ist ja momentan ganz groß im Kommen. Sobald ich wieder etwas Platz in meinem Regal habe, werde ich Euch auch zu diesem Thema ein paar Rezepte vorstellen, bisher ist die Kategorie ja in meinem Blog noch etwas stiefmütterlich besetzt und nur durch Sauerkraut im Glas vertreten. 

Wie Ihr seht, platzt mein Vorratsregal momentan aus allen Nähten und ich hab nur noch ein paar spezielle Suppen auf dem Plan, für die ich aber Sonderangebote meines Schlachters abwarte - sobald der mal wieder Gulasch und Hackfleisch im Angebot hat, werden auch die Bolognese- und Gulaschvorräte aufgefüllt. 

Die Masse der Vorräte sieht sicher für viele sehr imposant aus, tatsächlich sind das aber oft Jahres- oder auch Zweijahresrationen. Meine letzten Bolognesegläser stammen aus 2014 und auch die Tomatensauce ist mindestens so alt - wenn nicht älter. 
Ich koche deshalb immer soviel auf einmal ein, weil so der Arbeitsaufwand, als auch die Energieaufwand minimiert wird. Die Vorbereitungen, also das Putzen und Portionieren der Zutaten, dauern vielleicht ein wenig länger, aber ob ich nun 5 Liter Gemüsebrühe koche oder direkt 10 oder 15, bleibt sich komplett gleich und der Platz ist ja da in meinem kombinierten Arbeits-, Foto-, Vorratszimmer. Preislich ist es natürlich, was den Energieaufwand betrifft, auch deutlich günstiger, den Einwecktopf maximal auszunutzen, als ihn nur halb zu füllen. 

Mein Einkochequipment hab ich Euch ja bereits gezeigt, daran hat sich gar nicht soviel geändert und auch meine kleine Kasse ist nach wie vor im Einsatz. 

Kocht Ihr auch ein oder interessiert Euch das Thema so gar nicht? Wenn ja, was gehört zu Euren Klassikern und was würdet ihr gerne noch einmal ausprobieren?

Ich hoffe, ich hab Euch ein wenig Lust aufs Einkochen gemacht, für mich ist es eines der spannendsten kulinarischen Themen, die Schätze der verschiedenen Saisonen dauerhaft haltbar zu machen, sei es nun durch Einkochen, Einfrieren, Dörren oder Fermentieren.

Zwiebelkuchen, DER!

Am letzten Sonntag haben wir, im zugegeben sehr kleinen Kreis, mal wieder synchrongekocht. Diesmal ging es um unsere Lieblings-Blogrezepte, also ein Rezept, das wir bereits gebloggt haben und das zu unseren absoluten Favoriten gehört. 
Bei meinen mittlerweile über 1000 Rezepten im Archiv, erscheint diese Entscheidung für ein Rezept natürlich auf den ersten Blick nicht gerade einfach und selbstverständlich hab ich auch eine ganze Reihe von Favoriten, momentan ist aber eindeutig Zwiebelkuchenzeit, also hab ich natürlich meinen Zwiebelkuchen neu aufgelegt, leicht abgewandelt, bzw. weiterentwickelt und anständig fotografiert. 

Zwiebelkuchen
Ich liebe diesen Zwiebelkuchen sehr, denn er beinhaltet alles, was ich gerne mag und vor allem eins: Speck. Ihr wisst ja, alles schmeckt besser mit Speck. Sogar Popcorn.
Mein Zwiebelkuchen hat sich im Laufe der Jahre ein wenig verändert. Angefangen habe ich mit ungefähr 1,5 kg Zwiebeln pro Backblech und mittlerweile sind daraus gute 2 kg geworden. Das Blech ist dann rappelvoll, aber es passt noch gerade und man hat ein Maximum an Belag pro Stück. Genauso muss das sein!
Ich erinner mich noch, dass ich gaaanz früher sogar Käse drauf gemacht habe, aber das verbuche ich heute unter "ich war jung und wusste es nicht besser". Käse gehört da natürlich nicht drauf, der Käsekuchen hat auch so genug Geschmack. 

Zwiebelkuchen
Wie oft bei solchen Rezepten, hab ich viele Schritt-für-Schritt-Bilder gemacht und erzähl Euch jetzt sehr ausführlich, was Ihr beachten müsst, damit auch Ihr demnächst DEN Zwiebelkuchen überhaupt genießen könnt.

Punkt 1: Kauft Euch große Gemüsezwiebeln, denn Ihr wollt nicht ernsthaft gute zwei Kilo kleine Zwiebeln schälen und würfeln. Das tut man sich nicht freiwillig an. 
Leider neigen Gemüsezwiebeln gerne dazu, von außen ganz prima auszusehen, innen sind sie aber leicht schon matschig. Nehmt deshalb lieber eine Zwiebel mehr, damit ihr noch ne Reserve habt. Ich kaufe immer 2,5 kg Zwiebeln und wenn dann 2,2-2,3 kg übrig bleiben - ach, das passt schon!

Den Speck empfehle ich Euch unbedingt am Stück bei Eurem Schlachter zu kaufen. Zum einen bekommt Ihr dort einen viel aromatischeren als im Supermarkt, die ausgelassene Schwarte gibt dem Zwiebelkuchen aber auch enorm viel Geschmack. Das ist nur eines der "Geheimnisse" meines Zwiebelkuchens. 

Gewürfelte Zwiebeln und Speck
Ich würfle die Zwiebeln relativ grob, das ist nicht nur eine Aufwandserleichterung, es schmeckt mir auch besser, als wenn die Zwiebelwürfel so miniklein sind. Das Fenster in der Küche steht dabei sperrangelweit auf und dann ist der böse Part auch schnell erledigt. 
Den Speck befreie ich zuerst von der Schwarte und lasse die dann bei geringer Hitze in einem großen Schmortopf aus, schneide ihn dann in möglichst dünne Scheiben und danach in Streifen. So sind sie später im gegarten Zustand nicht zu winzig und man findet sie im Zwiebelkuchen noch wieder. 
Oben auf dem Bild seht Ihr sehr schön den Knorpel, der durch den Speck verläuft, der muss natürlich noch, bzw. bevorzugt vor dem Aufschneiden, entfernt werden.

vorbereitete Zwiebeln und Speck im Schmortopf
Bevor ich die Zwiebeln und den Speck anschmore, zerlasse ich wie gesagt die Speckschwarte. Damit möglichst viel Speckfett austritt, ritze ich die weiche Fett-seite kreuz und quer ein und lege die Schwarte auf dieser Seite in den Topf. Ein kleiner Stich Butterschmalz kommt noch dazu, damit die Schwarte in Arbeit kommt.
Sobald ordentlich Schwartenfett ausgetreten ist, gebe ich die Zwiebelwürfel und Speckstreifen dazu und lasse beides bei mittlerer Hitze schmoren, bis die Zwiebeln schön glasig sind. Die Temperatur soll auf keinen Fall zu hoch sein, damit die Zwiebeln nicht bräunen und die Speckstreifen hart werden.

Hefeteig auf dem Blech
Den Hefeteig könnt Ihr morgens oder auch am Vortag zubereiten und dann über Nacht im Kühlschrank gehen/ruhen lassen. In dem Fall braucht Ihr natürlich nur einen Viertel Würfel und müsst den Teig am nächsten Tag vor der Weiterver-arbeitung ca. 30 Minuten Zimmertemperatur annehmen lassen.
Ich rolle den Teig dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus und rolle dann mit meinem Stipproller* drüber, so geht er später schön gleichmäßig auf. Ihr könnt natürlich auch eine Gabel nehmen und den Hefeboden damit durchlöchern. Den Rand ziehe ich an den Seiten ein wenig hoch, das reicht im Endeffekt nicht, die Füllung tritt auf jeden Fall über die Ufer, aber das ist egal, klappt auch so. 

Eierguss
Genauso wichtig wie die Zwiebeln, ist natürlich auch der Guss, der aus viel Schmand, Eiern und Gewürzen besteht. Ich würze meinen Guss immer mit geräuchertem Paprikapulver und schmecke ihn generell sehr kräftig ab, das kann der Zwiebelkuchen gut vertragen. 
Der Guss wird dann mit den geschmorten Zwiebeln im Topf vermischt, auf den Teig geschöpft und dort verteilt. Danach geht's vorsichtig in den Backofen (es soll ja nichts überlaufen) und er wird dort gebacken, bis der Zwiebelkuchen goldbraun und der Guss komplett gestockt ist. Das könnt Ihr durch Druck auf die Mitte mit dem Finger prüfen, bzw. den Kuchen hin- und herschubbern.

Fertiger Zwiebelkuchen auf dem Blech
Bevor der Zwiebelkuchen angeschnitten wird, solltet Ihr ihn um und bei 15 Minuten ruhen lassen, dann setzt sich die Füllung und er lässt sich deutlich besser schneiden. Außerdem schmeckt er lauwarm viel besser als heiß aus dem Ofen.

Wenn etwas übrig bleibt, könnt Ihr den Zwiebelkuchen aufgeschnitten auch wunderbar einfrieren. Ich lege die Stücke dazu nebeneinander in einen Gefrier-beutel und stapel die Pakete im Gefrierschrank übereinander. So habt Ihr noch eine leckere Mahlzeit, wenn Ihr mal nicht kochen möchtet. 

Zu dem Zwiebelkuchen reiche ich nur einen grünen Salat und natürlich reichlich Federweisser, der gehört zwingend dazu. Kauft den Federweisser am besten schon ein paar Tage früher, damit er noch reifen kann. Zur Zeit schmeckt er ja noch mehr oder weniger wie Traubensaft, wenn er aber 2-3 Tage auf der Fensterbank steht, zieht er gut nach und wird deutlich spritziger.
So, mehr gibt's zu einem meiner absoluten Lieblingsessen gar nicht zu sagen, außer vielleicht noch: Nachbacken, unbedingt!

Zwiebelkuchen, bereit zum Einfrieren
Zutaten

Hefeteig
500 g Mehl, Type 550
1 Würfel Frischhefe
1 TL Honig
11 g Salz
300 ml kaltes Wasser
25 ml Rapsöl

Belag
2 kg Gemüsezwiebeln (bereits geschält)
350 g Speck im Stück mit Schwarte
Butterschmalz
6 Eier
375 g Schmand
frisch geriebene Muskatnuss*
Salz
frisch geriebener schwarzer Pfeffer
2 TL Pimenton de la vera dulce*
1/2 TL Lemon Myrtle*

Zubereitung
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Die Mulde mit Milch auffüllen.
Ca. eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf. Die restlichen Zutaten dazu geben und alles mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.


In der Zwischenzeit den Belag vorbereiten, dafür die Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Die Schwarte vom Speck schneiden und die Fettseite kreuz und quer einritzen. Etwas Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen und die Schwarte mit der Fettseite nach unten bei mittlerer Hitze auslassen, dabei darauf achten, dass der Speck nicht verbrennt und zu sehr bräunt. 
Den Speck in feine Würfel schneiden und zusammen mit den Zwiebelwürfeln in den Schmortopf geben. Solange bei mittlerer Hitze schmoren, bis die Zwiebeln schön glasig sind und der Speck leicht gebräunt. Beiseite stellen. Für den Guss die Eier mit dem Schmand glattrühren und kräftig würzen. 

Den Hefeteig auf einem mit Backpapier ausgelegten ausrollen und an den Seiten einen kleinen Rand hochziehen. Den Boden mit einem Stipproller* oder alternativ einer Gabel einstechen. 
Den Guss zu den Zwiebeln geben, verrühren und auf dem ausgerollten Hefeteig verteilen und glattstreichen. Bei 180°C für ca. 45 Minuten backen, bis der Zwiebel-kuchen goldbraun gebacken und der Guss komplett gestockt ist. Herausnehmen und eine Viertelstunde ruhen lassen, dann mit einem grünen Salat und reichlich Feder-weisser servieren.
Zwiebelkuchen mit Federweisser
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Gefüllte Paprika mit Hackfleisch und Reis

Langsam aber sicher tauchen schon überall die ersten Kürbisrezepte auf, soweit bin ich aber noch nicht, sondern ich möchte die wunderbare Gemüsevielfalt, die nach wie vor auf den Wochenmärkten zu finden ist, in vollen Zügen ausnutzen und ignoriere daher tapfer die Kürbispyramiden im Supermarkt und auf dem Wochen-markt.
Eingekocht hab ich mittlerweile ja so ziemlich alles, was ich für den Winter brauche - ich hab Gemüse, Saucen und Gewürzpasten für wahrscheinlich zwei Jahre, nun geht's noch drum, möglichst viel von den Schätzen des Sommers frisch zu genießen.

Gefüllte Paprika
Ein absolutes Soulfood, das Ihr unbedingt jetzt, da es noch hiesiges Gemüse gibt, zubereiten solltet, sind gefüllte Paprika, die sehen nicht nur sehr hübsch aus, sondern lassen sich auch großartig vorbereiten und müssen nur noch in den Backofen geschoben werden, wenn der Besuch vor der Tür steht oder der kleine große Hunger auf einmal auftaucht.
Ihr könnt nämlich sowohl die Füllung, als auch die Tomatensauce komplett vorkochen, bzw. zusammenmischen und schiebt den Topf mit den gefüllten Paprika dann bei "Bedarf" nur noch in den Backofen. Dazu passt noch ein knuspriges Brot zum Aufdippen der Sauce und schon habt Ihr alles beisammen.

Gefüllte Paprika
flache Cocotte: Staub*
Welche Paprikafarbe Ihr verwendet, entscheidet einzig Euer Geschmack. Ich mag grüne Paprika bei diesem Rezept, wenn sie nicht zu bitter sind (das ist bei den hiesigen momentan nicht der Fall) sehr gerne, denn mir gefällt die Kombination der fruchtig-süßen Tomatensauce, der kräftigen Hackfüllung und der ganz leicht bitteren Paprika sehr gut. Ihr könnt aber natürlich auch rote oder gelbe Paprika verwenden, dann wird das Gericht insgesamt noch fruchtiger. Mir persönlich ist das oft ein wenig zu viel, daher hier der leichte Kontrast durch die grünen Schoten.

Den Reis koche ich deshalb kurz vor, damit er beim Garen mit der Hackfleisch-füllung nicht den ganzen Fleischsaft aufsaugt und die Füllung dadurch zu trocken wird. Wenn Euch das nicht stört, könnt Ihr den ungegarten Reis aber auch direkt unter das Hack mischen.

Gefüllte Paprika
Zutaten

Sauce
1 rote Zwiebel (die Hälfte davon)
Rapsöl
800 g Pelati*
1 TL Zucker
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Paprikafüllung
100 g Langkornreis*
150 g Wasser
Salz
4 Paprikaschoten
500 g Hackfleisch, gemischt
1/2 rote Zwiebel, fein gewürfelt
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
150 g Feta
1 EL glatte Petersilie

Zubereitung
Für die Sauce die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Hälfte in einem Schmortopf mit dem confierten Knoblauch in Öl anschwitzen, den Rest für die Füllung beiseite stellen. Den Knoblauch mit einer Gabel zerdrücken. Die Tomaten dazugeben und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, dann mit etwas Zucker, Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette würzen. Für etwa 15 Minuten bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze köcheln lassen.
In der Zwischenzeit den Reis für ca. 5-10 Minuten kochen, bis das Wasser komplett aufgenommen, der Reis aber noch fest ist. Beiseite stellen.
Hackfleisch mit Zwiebelwürfeln, Reis, Gewürzen, 100 g Feta und fein gehackter Petersilie vermischen, dann gleichmäßig auf die Paprikaschoten verteilen.
Paprikaschoten in den Schmortopf in die Tomatensauce setzen und den restlichen Feta darauf verteilen, die Paprikadeckel wieder draufsetzen. Bei 180°C für ca. 30-45 Minuten schmoren lassen, dann mit der Tomatensauce servieren.
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