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Knoblauchconfit, diesmal eingeweckt

Na, wollen wir mal wieder n büschen einwecken oder stellen sich mittlerweile Eure Nackenhaare auf, wenn Ihr bloß das Wort "Einwecken" lest?

Einwecken, Einwecken, Einwecken!!!

War nur Spaß ;o) Das heutige Rezept kennt Ihr eigentlich schon, ich hab es nämlich bereits vor 3 Jahren gebloggt und seitdem mehrfach und hartnäckig immer wieder daran erinnert. Da confierter Knoblauch für mich aber eine der absolut unverzichtbaren Grundzutaten und überhaupt eines meiner persönlichen Lieblings-Blogrezepte ist, geht's heute nochmal um die Haltbarmachung von confiertem Knoblauch.


Jetzt im Herbst ist Knoblauchsaison, auf dem Wochenmarkt gibt es wunderbar frischen Knoblauch, JETZT ist also auch genau der richtige Zeitpunkt, Knoblauch zu confieren.

Ich verwende ja sehr gerne und viel Knoblauch - nicht unbedingt immer soviel wie bei den asiatischen Spareribs vom Sonntag, aber ich geize auch nicht gerade damit. Confiert wird bei mir daher im großen Stil, d.h., ich kaufe direkt 4 Kilo und decke so meinen gesamten Jahresbedarf ab. Die Reaktionen am Marktstand sind dann jedes Jahr die gleichen: "Was machen Sie denn mit VIER Kilo Knoblauch?" und in jedem Jahr erkläre ich erneut, dass ich den confiere - mittlerweile schon ein fast liebgewonnenes Ritual ;o)



Besonders gerne verwende ich den violetten französischen Knoblauch Ail Rose de Lautrec, den bekommt man noch bis ungefähr Dezember in sehr guter Qualität, dann nimmt die Qualität deutlich ab.

Ihr könnt natürlich auch ganz normalen hiesigen Knoblauch verwenden, aber achtet unbedingt darauf, nicht diese trockenen Knollen zu erwischen, die schon monatelang im Supermarktregal liegen und komplett eingetrocknet sind, dafür lohnt sich der Aufwand nicht.



Durch das Confieren wird der Knoblauch nicht nur länger haltbar und Ihr spart Geld, weil Euch die Knollen nicht mehr in der Gemüseschale vertrocknen oder verschimmeln, er verändert sich natürlich auch deutlich in Geschmack und Konsistenz.

Er schmeckt dann wie ofengebacken und entwickelt eine angenehme karamellisierte Süße. Die Konsistenz ist ungemein praktisch, da er ja durchgart und dadurch schön weich wird, lästiges Knoblauchhacken entfällt komplett, eine Gabel genügt völlig um den Knoblauch zu zerdrücken. Das ist gerade in kalten Speisen enorm praktisch, beispielsweise in Dressings und Salaten, da man keine kleinen Knoblauchwürfel im Essen hat, sondern er sich komplett auflöst. Außerdem verliert er die Schärfe und und man stinkt nicht nach dem Essen.

Erwähnte ich schon, dass ich confierten Knoblauch liebe? ;o)



Natürlich kann man den Knoblauch ganz durchconfieren und dann in Gläser füllen, mit heißem Öl bedecken, verschließen und so haltbar machen, ich confiere ja aber wie gesagt in größeren Mengen und lagere meinen Knoblauchbedarf ein, da gehe ich lieber auf Nummer sicher und mache meinen Knoblauch für ein Jahr oder länger haltbar.
Das heutige Rezept, bzw. die Anleitung unterscheidet sich daher nur darin vom Ursprungsrezept, dass ich den Knoblauch nicht mehr komplett durchconfiere, sondern dann in Gläser fülle, wenn die Zehen noch etwas fest sind.
Eine genaue Zeitangabe kann man schlecht machen, da die Dauer natürlich auch von der Knoblauchmenge und der Größe des Topfes abhängig ist, so Pi mal Daumen dauert das aber ca. 30 Minuten, mehr oder weniger.
Im Backofen verbringen sie dann nochmals 30 Minuten und haben danach nicht nur die perfekte Konsistenz, sie sind auch ewig haltbar und so ein tolles kulinarisches Mitbringsel oder Weihnachtsgeschenk - so langsam kann man sich da ja auch schon mal Gedanken drum machen :o)


Zutaten
Knoblauch (Ail Rose de Lautrec)
Öl (bei mir Rapsöl)

Zubereitung
Die Knoblauchzehen vereinzeln und in kochendem Wasser ca. 30-60 Sekunden blanchieren. Mit einer Siebkelle herausnehmen und in Eiswasser abschrecken.
Sobald die Zehen abgekühlt sind, lassen sie sich ganz wunderbar pellen, dazu mit einem scharfen Messer die holzige Seite abschneiden und die Haut abziehen. Die gehäuteten Knoblauchzehen mit einem Küchentuch trocknen und in einen Topf geben. Soviel Öl dazugeben, dass die Knoblauchzehen bedeckt sind. Bei minimaler Temperatur (die Temperatur des Öls sollte ca. 80°C nicht übersteigen) ca. 30 Minuten confieren, die Knoblauchzehen sollen noch nicht komplett durchgegart sein.


Haltbar machen
In der Zwischenzeit die Weck- oder Twist-off-Gläser gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und beiseite stellen. Die Deckel der Twist-off-Gläser und/oder die Gummiringe der Weckgläser in einen kleinen Topf geben und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze sterilisieren.

Den confierten Knoblauch in die Gläser füllen, mit Öl bedecken und die Gläser verschließen. Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 20-30 Minuten einkochen.

Die Gläser im Anschluss vorsichtig aus dem Backofen nehmen und komplett auskühlen lassen.