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Pötte un Pannen: Mein neuer Entsafter

Heute gibt's hier ausnahmsweise mal kein Rezept, sondern ein neues Kapitel in meiner sehr losen Pötte un Pannen-Reihe. Ich möchte Euch gerne meinen Neuzugang vorstellen, meinen noch fast nigelnagelneuen Entsafter, den Philips HR1871/00.

Ein Entsafter stand schon ganz, ganz lange auf meiner Wunschliste, frisch gepresste Säfte mag ich nämlich für mein Leben gern. 
Leider macht mir mein Magen seit einer ganzen Weile bei Zitrussäften und generell Säften mit viel Säure einen Strich durch die Rechnung und ich bekomm direkt die Quittung und hab die nächsten Tage mit Magenschmerzen zu kämpfen, daher war ich besonders froh, mit Paules Frauenpower den Einstieg in die Gemüsesaft-Szene gefunden zu haben. 
In Paules Frauenpower ist zwar auch Apfel- und Orangensaftsaft, durch die Rote Bete hält sich der Säureanteil aber in Grenzen und ich kann ihn ganz gut vertragen - vorausgesetzt, ich trinke keinen ganzen Liter davon wie an dem Tag, als der Entsafter bei uns eingezogen ist. Keine gute Idee, wirklich gar keine gute Idee... 

In der Zwischenzeit hab ich aber ne Menge Omep geschluckt und nun geht's wieder, zumindest ein Glas pro Tag.
 
Eigentlich dachte ich, das Thema Entsafter bereits abgehakt zu haben, da bei meinem vor einigen Monaten angeschafften Foodprocessor eigentlich ein Zentrifugalentsafter dabei ist. Leider schaukelt sich das Gerät aber schon nach 2 Äpfeln so sehr auf, dass man mindestens zwei Personen braucht, um es vom Sprung von der Arbeitsplatte und damit in den Küchengerätehimmel abzuhalten. Die Reinigung ist ebenfalls nicht optimal, da ist man schon ne ganze Weile beschäftigt und selbst dann isser noch nicht richtig gereinigt, da man einige Bereiche gar nicht erreicht. 
So sehr ich meinen Mr. Wood auch liebe, der Entsafter ist, sehr freundlich ausgedrückt verbesserungswürdig... Es musste also doch noch ein richtiger, sog. Stand-Alone-Entsafter her.  
Vor der Anschaffung stand natürlich eine ausführliche Recherche, Frau will ja schließlich nicht irgendein Gerät, zumal meine Küche nicht gerade die Ausmaße eines Tanzsaals hat und ich daher auf jeden cm angewiesen bin. 
Der Entsafter von Gastroback, der direkt ganz oben auf meiner Wunschliste gelandet ist, schied schlussendlich aus, weil bei dem von Philips, im Gegensatz zu dem von Gastroback, der Tresterbehälter UNTER der Zentrifuge untergebracht ist. Bei den Gastrobackgeräten sitzt er dahinter, der gesamte Entsafter nimmt also mehr Stellfläche ein. Außerdem hab ich einiges über die Lautstärkeentwicklung gelesen und auch dabei schien der Philips besser abzuschneiden (hierbei hab ich allerdings keine persönlichen Erfahrungswerte, sondern beziehe mich nur auf Rezensionen, Tests und YouTube-Videos). 
Der dritte Punkt, der den Ausschlag für das Gerät von Philips gegeben hat, war die einfache Reinigung, die ist nämlich wirklich kinderleicht und innerhalb von nur wenigen Minuten erledigt. Eine Minute, wie im Werbevideo angegeben, ist zwar arg optimistisch bemessen, in 3-4 Minuten ist die Reinigung aber tatsächlich erledigt, alle Teile abgewaschen, abgetrocknet und das Gerät wieder einsatzbereit zusammengebaut.
  
Im Lieferumfang des Entsafters sind zwei Ausgießer enthalten, zum einen der oben abgebildete gerade Ausguss, der in Kombination mit dem mitgelieferten Plastikkrug verwendet werden soll und der abgeknickte Ausgießer, der für Gläser, Krüge, etc. gedacht ist.

Zum Reinigen muss nur der große Metallbügel nach hinten geklappt und dann der durchsichtige Deckel abgenommen werden. Direkt darunter sitzt die Zentrifuge und darunter gleich der Tresterbehälter. 

Die Zentrifuge, die bei vielen Entsaftern sehr umständlich zu reinigen ist, ist bei meinem neuen Schätzchen in Nullkommanix wieder porentief rein. Laut Beschreibung liegt das an einer speziellen Beschichtung, die verhindert, dass sich die Obst- und Gemüsereste darin festsetzen und tatsächlich genügt es vollkommen, einmal mit dem Spül- schwamm drüber zu reiben und schon ist er wieder einsatzbereit. 
Der Trester, also die Obst- und Gemüsereste sind je nach Sorte wirklich gut ausgepresst. Besonders gute Ergebnisse hatte ich bisher mit hartem Obst und Gemüse wie Roter Bete, Karotten, Äpfeln, usw.  

So, und zu guter letzt noch die Zutaten für meinen, bzw. auch des Mitessers Lieblingssaft - Rote Bete, Karotten, Äpfel oder/oder Orangen (was halt grad da ist), ein kleines Stückchen Ingwer und ein großzügiger Schluck richtig gutes Öl, ich nehm gerne ein Bio-Weizengrasöl, das gibt dem Saft noch eine ganz leicht grasige Note.

Einfach nur das Obst und Gemüse waschen, die Wurzelansätze entfernen und evtl. einmal durchschneiden, der Einfülltrichter ist recht groß, so dass kleinere Äpfel und Rote Bete eigentlich komplett reinpassen.
Entsafter anschalten, alles reinstopfen, Stopfer hinterher und leicht drücken - fertig ist ein mordsleckerer Saft.

Der Entsafter steht sehr stabil auf der Arbeitsfläche und ist ausgesprochen gut verarbeitet. Ab und zu knackt und knarrt es während des Entsaftens im Gerät, aber das sind normale Arbeitsgeräusche, schließlich atomisiert er das Obst und Gemüse komplett und wenn mal ein Apfelstiel oder ähnliches dazwischen ist, knallt es ein wenig. Nach dem ersten Schreck gewöhnt man sich aber dran und die Grundlautstärke ist gar nicht mal so laut, wie ich es befürchtet hatte. 
Da der Tresterbehälter bei diesem Gerät unter der Zentrifuge sitzt, hat er natürlich nicht soviel Fassungsvermögen wie der eines Gastroback- oder vergeichbaren Gerätes mit hinten angesetztem Tresterbehälter, da wir aber immer nur eine frische Portion Saft für den Tagesverbrauch pressen, reicht das Fassungsvermögen in unserem Fall vollkommen aus. 
Wer  aber einen Entsafter zum Akkordpressen während der Apfelernte sucht, der sollte eher auf ein anderes Gerät ausweichen, bei dem der Tresterbehälter einfacher zu entnehmen ist. 

Ganz wichtig!
In der Bedienungsanleitung und auch in zahlreichen YouTube-Videos wird aufgeführt, dass auch Zitrusfrüchte MIT Schale entsaftet werden können. 
Ich war zwar schon vor dem Selbstversuch sehr skeptisch, hab's der Neugier wegen aber tatsächlich mal ausprobiert und eine gründlich geschrubbte Bio-Orange geopfert - macht das nicht, spart Euch diese Erfahrung. 
Wie ich schon vermutet hatte, wird der Saft unglaublich bitter und hat eine für einen Orangensaft sehr unangenehme Konsistenz und Farbe. 

Der Duft dieses Saftes ist dagegen unschlagbar, da ja die ganzen ätherischen Öle aus der Schale mit im Saft landen. Falls Ihr in Eurer Wohnung also ein wenig Zitrusduft verströmen möchtet, presst einfach ne Orange aus - trinkt ihn aber nicht, auch nicht aus Versehen ;o) 
   
Für mich ist der Entsafter nicht nur deshalb schon fast unverzichtbar, weil mein Mitesser so endlich Obst und Gemüse, bzw. die Vitamine und Mineralstoffe darin, in ausreichender Menge zu sich nimmt und die Säfte einfach um Längen besser schmecken als aus dem Supermarkt, sondern auch, weil ich Obst und Gemüse das seine beste Zeit bereits hinter sich hat, auf diese Art und Weise wunderbar noch schnell auspressen kann, bevor es verdirbt.
Gut, dass ich in diesem Fall nicht auf die zahlreichen skeptischen Stimmen gehört habe, die mir von der Anschaffung eines Entsafters abgeraten haben - ich mag meinen Entsafter und geb den sicher nicht so schnell wieder her ;o)

So, und dass der Trester nicht unbedingt immer direkt im Müll landen muss, zeig ich Euch nächste Woche.