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Lahmacun 2.0 - türkische Pizza

Seit kurzem hab ich eine ausgeprägte türkische Koch-Phase, das liegt natürlich zum Einen an der Jahreszeit und dem vielfältigen Gemüseangebot, zum Anderen aber an meinen noch relativ neuen türkischen Kochbüchern (Echt türkisch!, Das Istanbul Kochbuch) die nun endlich mal zum Einsatz kommen.

Eines der ersten Gerichte, das mir in den Sinn kommt, wenn ich an türkische Küche denke, ist nicht Döner (mag ich absolut nicht, ich gehör eindeutig zur Gyros-Fraktion), sondern türkische Pizza, die liebe ich, seit der erste türkische Imbiss in dem kleinen Bremer Vorort, in dem ich aufgewachsen bin, aufgemacht hat. Damals noch (für mich) vegetarische Türkische Pizza, mit Tomaten, Gurken, Salat und Sauce - zum Niederknien! 

Vor etwas mehr als zwei Jahren hab ich mich ja schon einmal an Lahmacun versucht. War damals, soweit ich mich jetzt noch erinnern kann, auch wirklich lecker - diese ist aber besser, um Längen besser. 

Zutaten

Für den Teig
1 Tütchen Trockenhefe
1 TL Zucker
140 g zimmertemperierte Milch
140 g zimmertemperiertes Wasser
400 g Mehl
7 g Salz

Für den Belag
400 g Rinder- oder Lammhack
3 rote Spitzpaprika
2 Zwiebeln, sehr fein gewürfelt
1 1/2 EL Paprikamark
200 ml passierte Tomaten
4 confierte Knoblauchzehen
1 Bund Petersilie, sehr fein gehackt
1 1/2 - 2 TL Salz
1/2 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL Paprika edelsüß
100 ml Olivenöl
1/2 TL Cumin
1/2 TL Sumach

Zubereitung
Wasser und Milch in ein hohes Gefäß geben, die Trockenhefe und den Zucker dazugeben und etwas stehen lassen, so dass die Hefe vollständig auflöst.
Das Mehl mit dem Salz vermischen und die Wasser-Hefemischung dazugeben. Alles gründlich zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig abgedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat, das dauert je nach Umgebungstemperatur ca. 1 Stunde oder länger.
In der Zwischenzeit den Belag herstellen, dazu die Paprika im Blender zerkleinern, die Zwiebel sehr fein hacken. Beides zusammen mit dem Hackfleisch in eine Schüssel geben. Die restlichen Zutaten ebenfalls zufügen und alles zu einer geschmeidigen Masse verrühren, nach Geschmack kräftig würzen.

Das Backblech direkt auf den Boden des Backofens legen und den Backofen auf höchster Stufe (Ober und Unterhitze) gründlich vorheizen - das Backblech muss richtig heiß sein. Man erreicht dadurch ein Backergebnis, das gar nicht sooo weit von der in einem Steinofen gebackenen Pizza entfernt ist. 
Den Teig je nach Vorliebe in 8 Portionen teilen und rund wirken. Abgedeckt ca. 20 Minuten ruhen lassen, dann nacheinander länglich ausrollen, auf einen Streifen Backpapier legen und mit dem Belag bestreichen.

Die Pizzen mitsamt des Backpapiers auf das Backblech legen und einige Minuten anbacken lassen. Durch die extrem hohe Hitze wird das Backpapier schnell dunkel, ich ziehe es also nach einigen Minuten unter den Pizzen heraus, quasi sobald die Pizza nicht mehr am Backpapier klebt. Die Pizza nun ohne Backpapier zu Ende backen, evtl. noch kurz unter Grill bräunen.
Genauso mit den restlichen Pizzen verfahren und die Pizzen mit Tomaten, Gurken, Salat und einer Joghurt-Knoblauch-Sauce servieren. 

Dat wohr besonners good - Juli

Huch, nu hab ich den letzten Monatsrückblick komplett vergessen, ist mir einfach so durchgeflutscht. Bevor ich aber in schon zwei Wochen wieder den nächsten Rückblick verfasse, hier noch ganz fix meine Lieblinge des letzten Monats - besser spät als nie ;o)


Unbedingt für die nächste Erdbeersaison vormerken. Erdbeer-Joghurt-Mousse mit Choko Crossies-Boden - das muss doch lecker schmecken!
Die besten Zwiebelringe, die ich je gegessen habe - und ich hab schon einige gegessen ;o)
Wenn ihr die Möglichkeit habt, an gute Salsicce zu kommen, probiert dieses Ragù unbedingt aus - und kocht am Besten gleich die doppelte Menge und friert den Rest ein, aufgewärmt schmeckt das Ragù nämlich nochmal so gut.


Abgesehen von diesen 3 Gerichten war natürlich unsere Sushi-Sause ganz vorn mit dabei, aber das versteht sich von selbst, schließlich sind mein Mitesser und ich ganz große Sushi-Fans.

Brombeer-Tartelettes mit Zitronen-Ricotta-Creme

Dumm gelaufen, wenn man überraschend Besuch bekommt und außer ein paar staubigen Keksen nichts anbieten kann. Glücklich der, der zuuufällig ein paar Tartelette-Böden in der Keksdose oder im Gefrierschrank vorrätig hat, schnell eine Crème Pâtissière, eine Quark-, Mascarpone- oder wie hier eine Ricotta-Crème zusammenrühren kann und dann auch noch (ok ich weiß, ein büschen viel Zufall) ein paar leckere Beeren zuhaus hat - fertig ist das perfekte Gebäck für eine Kaffeetafel. 

Tartelettes sind toll. Sie sind kinderleicht zu machen, sehen wunderhübsch aus und  man kann jedes Tartelette ganz individuell belegen. 
Zur heutigen Kaffeetafel gibt's die Brombeer-Variante, denn Brombeeren schmecken nicht nur lecker, meiner Meinung nach sind es auch die hübschesten Beeren von allen - da kann keine Erdbeere mithalten.  

Zutaten

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei
1 EL Mohn
Abrieb einer halben Bio-Zitrone

Ricotta-Creme 
400 g Ricotta
100 ml Schlagsahne
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
Saft einer halben Bio-Zitrone
Zucker nach Geschmack

500 g Brombeeren

Zubereitung

Sandteig
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
Den Teig in einem Gefrierbeutel dünn ausrollen und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf 6 Tarteletteförmchen verteilen und diese damit auslegen. Den Teig in regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für mind. 30 Minuten in den Kühl- oder Gefrierschrank stellen.
Die Tartelettes aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier auskleiden und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Ricotta-Creme Die Vanilleschote längs aufschneiden und mit dem Messerrücken auskratzen. Das Mark mit der Sahne in ein hohes Gefäß geben und steif schlagen.
Den Ricotta zusammen mit dem Zitronenabrieb und dem Saft in eine Schüssel geben und großzügig zuckern. Die Sahne vorsichtig unterheben und die Creme auf die Tartelettes verteilen.

Die Brombeeren auf die Tartelettes verteilen, mit Puderzucker bestäuben und servieren.


Tahini/Tahina, selbstgemacht

Tahini ist eine Paste aus gemahlener Sesamsaat, die in der orientalischen Küche Bestandteil vieler Gerichte, wie beispielsweise Hummus, Falafel oder auch Saucen ist. 
Es ist zwar keine große Sache an Tahini zu kommen, zumindest nicht, wenn man in der Stadt wohnt, da es Tahini mittlerweile selbst bei Edeka ins Sortiment geschafft hat, auf dem Land sieht die Verfügbarkeit aber sicher schon anders aus - also gibt's heut die Anleitung, wie man sich Tahini schnell und unkompliziert selbst machen kann. 
Einen weiteren Vorteil hat diese hausgemachte Variante, man kann die Intensität der Paste selbst bestimmen. 
Verwendet man ausschließlich ungeschälten Sesam, erhält man eine sehr kräftige Paste, die auch leicht bitter schmeckt. Im Asiashop gibt es aber auch geschälte Sesamsaat, durch die die Tahini milder wird - natürlich kann man beide Sorten auch mischen. 
Sofern Ihr einen geeigneten Blender oder Mixer habt, probiert es unbedingt mal aus, Tahini selbst zu machen, wirklich kinderleicht und viel frischer als die gekaufte Variante. 

Zutaten  
200 g Sesamsaat, je nach Vorliebe geschält oder ungeschält 
50 ml helles Sesamöl (ein neutrales Öl ist auch ok)

Zubereitung
Den Sesam in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze behutsam anrösten, dabei darauf achten, dass die Samen nicht zu dunkel werden.
Auf einen Teller geben und abkühlen lassen.
Die abgekühlte Sesamsaat zusammen mit dem Öl in einem Mixer so fein wie möglich pürieren.
In ein Glas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Falafel-"Kuchen" mit Joghurt-Tahina-Sauce

Kichererbsen sind eindeutig meine liebsten Hülsenfrüchte, egal, ob im Salat, als Fritten, Hummus, Falafel, Socca, zum Knabbern, in der Suppe oder geschmort - ich mag eigentlich alles, was mit Kichererbsen zu tun hat. 
Als nun kürzlich in unserem Alles Hausgemacht!-Forum nach neuen Ideen für Kichererbsen gesucht und unter Anderem dieser "Kuchen" vorgeschlagen wurde, war meine Nachkochliste ganz schnell um mehrere Punkte länger und dieses Rezept musste ich sofort ausprobieren.

Der Kuchen schmeckt wie ein Falafel, ist aber sehr viel schneller gemacht, da die Masse nicht mehr portioniert, sondern nur noch in die Form gegeben werden muss. 
In Scheiben geschnitten hat man so ein schnelles, leckeres, vegetarisches Essen - dazu noch eine Tahina-Joghurt-Sauce und ein Salat und Niemand wird meckern, dass kein Fleisch auf dem Teller ist. 
Bleibt noch etwas übrig, einfach am nächsten Tag in Scheiben schneiden und von beiden Seiten knusprig anbraten.

Für Alle, die keine Tahina bekommen, das Rezept dafür gibt's dann am Freitag :o)

Zutaten  
350 g getrocknete Kichererbsen
1 TL Natron zum Kochen 
3 Eier  
50 ml Olivenöl 
4 confierte Knoblauchzehen 
2 rote Frühlingszwiebeln, fein gehackt 
1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt  
1 1/2 TL Cumin 
1/4 TL Piment d'Espelette
 1/2 TL Pimentón de la Vera 
Salz und Pfeffer  
2 TL Backpulver 

Joghurt-Tahini-Sauce  
200 g türkischer Joghurt (10%)
2 confierte Knoblauchzehen 
2 EL helle Tahini
1 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer
1/2 TL Piment d'Espelette

Zubereitung  
Die Kichererbsen am Vorabend in eine Schüssel geben und mit kaltem Wasser bedeckt über Nacht quellen lassen. Vor der Weiterverwendung die Kichererbsen kalt abspülen und in einen Topf mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen. Einen TL Natron zufügen, dadurch wird die Kochzeit erheblich verkürzt. Sobald die Kichererbsen gar sind, in ein Sieb abgießen und abkühlen lassen. 
Die Kichererbsen zusammen mit dem Öl und den Eiern in einen Blender geben und zu einem relativ glatten Teig verarbeiten. Die Petersilie und die Frühlingszwiebeln unterrühren und nach Geschmack mit den Gewürzen abschmecken. Eine kleine Kastenform mit Backpapier auskleiden und die Kichererbsenmasse einfüllen. Glatt streichen und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 45 Minuten backen, dann den Falafelkuchen vorsichtig aus der Form nehmen und nochmals 15 Minuten backen - der Kuchen wird so knuspriger. 
Der Riesen-Falafel ist gar, sobald beim Stäbchentest kein Teig mehr am Stäbchen kleben bleibt.  

Für die Sauce die confierten Knoblauchzehen in eine Schüssel geben und mit einer Gabel zerdrücken. Die restlichen Zutaten zufügen, alles gut verrühren und nach Geschmack würzen.  
Das Falafel-"Brot" mit der Sauce servieren. 

Labneh - Frischkäse aus Joghurt

So, jetzt aber! Dieses Rezept wollte ich eigentlich schon letzte Woche vorstellen, dann kam mir aber mir wider Erwarten die große Hitze dazwischen und so war eine Abkühlung erstmal wichtiger als ein Brotaufstrich - das war sozusagen eine Erste Hilfe-Maßnahme ;o)

Dieser Frischkäse ist das wahrscheinlich simpelste Rezept, dass ich jemals hier im KuLa vorgestellt habe - Joghurt und Salz, mehr braucht man erstmal nicht und nach 1-2 Tagen erhält man ganz automatisch einen wunderbar cremigen Frischkäse, den man so im Geschäft vergeblich sucht.
Die Grundlage für diesen Frischkäse bildet griechischer oder türkischer  "Süzme" Joghurt, dem durch das Abtropfen im Sieb bereits Flüssigkeit entzogen wurde. Zu Haus setzt man diesen Vorgang dann quasi nur noch fort und entzieht dem Joghurt weiteres Wasser. 
Nach 24 Stunden im Sieb und anschließendem Ausdrücken mit der Hand, hat er die perfekte Frischkäse-Konsistenz. Legt man noch einmal nach und belässt ihn für insgesamt 48 Stunden im Sieb, wird der Joghurt so trocken, dass er formbar wird, man kann also Röllchen oder sogar kleine Kugeln daraus formen.

Zum Abtropfen gibt man den Joghurt in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb, hängt das dann entweder in eine Schüssel und stellt sie in den Kühlschrank oder hängt das Mulltuch an einem kühlen Ort auf - ich bevorzuge die erste Methode, schon allein aus Platzmangel ;O)
Die Mulltücher, die eigentlich Baumwollwindeln sind, kaufe ich im 10er-Pack bei Amazon, dort kosten sie in etwa soviel, wie anderswo ein einzelnes Passiertuch. Diese Marke hat eine wirklich gute Qualität und man kann die Tücher immer wieder verwenden. Nach dem Waschen koche ich sie noch einmal im Topf aus, damit evtl. Waschmittelrückstände entfernt werden und dann geht's wieder in den Schrank bis zum nächsten Einsatz - nach dem sie getrocknet sind, versteht sich ;o)

Ob Ihr türkischen oder griechischen Joghurt verwendet, könnt Ihr ganz von Eurem persönlichen Geschmack abhängig machen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass griechischer (zumindest die Marke, die ich immer kaufe) schon einmal fester ist als der türkische, aber auch milder im Geschmack. 
Für diesen Frischkäse verwende ich am liebsten den griechischen, während ich für Tzatziki und Joghurtsaucen lieber den türkischen nehme, der schmeckt irgendwie frischer. 
Testet Euch mal durch Euer Joghurt-Angebot durch und falls Ihr keinen Süzme-Joghurt bekommt, könnt Ihr den natürlich auch selbst machen, indem Ihr eine entsprechend größere Menge Naturjoghurt so lange abtropfen lasst, bis sie die gleiche Konsistenz hat, wie oben auf dem Bild.
Neben den hier vorgestellten Labneh-Variationen könnt Ihr dem Joghurt vor dem Abtropfen natürlich auch schon andere Gewürze zufügen und so Euren ganz persönlichen Lieblings-Labneh zaubern.

Das mag sich jetzt vielleicht alles recht unspektakulär anhören, ich empfehle Euch aber dringend, diesen Frischkäse mal auszuprobieren. Bei mir ist er jetzt ein fester Standard und gekaufter Frischkäse kommt mir nur noch im äußersten Notfall ins Haus.

Zutaten
500 g türkischer oder griechischer Joghurt, 10%
1/2 TL Salz

Zubereitung
Das Salz zum Joghurt geben und gut verrühren.
Den Joghurt in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb geben und für 1-2 Tage im Kühlschrank abtropfen lassen, ggf. mehrmals mit den Händen kräftig ausdrücken, das beschleunigt den Vorgang.
Je nach Verwendungszweck den trockenen Frischkäse mit leicht geölten Händen zu einer länglichen Rolle formen und in fein geschnittenen Schnittlauchröllchen wälzen oder kleine Bällchen daraus formen und mit Gewürzen (Salz, Pfeffer, Piment d'Espelette, Schwarzkümmel, usw.) in ein Glas geben, mit Olivenöl auffüllen und einige Tage ziehen lassen.