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Kürbispolenta mit Bratwurstbällchen

Es ist zwar erst Mitte November, ich möchte aber schon jetzt mein Wort des Jahres bekanntgeben. Ihr seid sicher schon bannich gespannt, auf welches Wort sich die Jury des Kuriositätenladens (mit anderen Worten, ich) geeinigt hat, deshalb werde ich Euch auch gar nicht lange auf die Folter spannen, denn die Wahl ist sehr eindeutig, also einstimmig ausgefallen.
Also, macht Euch bereit! Hiermit erkläre ich zum Wort des Jahres 2016:

Bratwurstbällchen!!

Ich liebe Bratwürste schon immer, eine gute Bratwurst ist besser als so mancher Burger, Pizza oder Pasta. Eine gute Bratwurst ist außen knackig, innen saftig und dazu noch kräftig gewürzt. Wenn ich Bratwurst esse, dann nur selten mit Senf, sondern meist ganz pur, weil ich die Bratwurst richtig genießen möchte. 
Meine Lieblingsbratwürste kommen natürlich von meinem Schlachter, aber auch die Wildschweinbratwürste des Forstguts Bergholz liebe ich sehr, die gibt es tradi-tionell immer mit Kartoffelsalat zu Weihnachten.
Mindestens genauso sehr wie Bratwürste selbst, liebe ich Bratwurstbällchen - daher auch die Ernennung zum Wort des Jahres. Ihr habt Euch das sicher schon gedacht ;o)
Ich hab Euch ja schon einige Rezepte mit Bratwurstbällchen vorgestellt und heute ist es wieder soweit, ich habe ein neues Bratwurstbällchenrezept für Euch.
Achtet bitte darauf, dass man Bratwurstbällchen nur aus ungebrühten Bratwürsten machen kann, also quasi aus dem Brät, denn sobald sie gebrüht sind, lassen sie sich natürlich nur noch in Scheiben schneiden. Das funktioniert im Prinzip auch, d.h. Ihr könnt diese Rezepte auch mit Wurstscheiben umsetzen, dann isses aber nicht dasselbe. Es geht einfach nichts über wunderbar saftige Bratwurstbällchen! 

Kürbispolenta mit Bratwurstbällchen
Zutaten
1 Liter Gemüsebrühe, hausgemacht
1 1/2 TL Salz
2 Lorbeerblätter
200 g Polenta* (kein Instant)
300 g Kürbispüree, hausgemacht
40 g Butter
grob gemahlener schwarzer Pfeffer

Außerdem
3 grobe, ungebrühte Bratwürste
Butterschmalz zum Anbraten hausgemacht
1 große Zwiebel
1 Fenchelknolle
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Für die Polenta die Brühe zum Kochen bringen und die Polenta unter stetigem Rühren einrieseln lassen. Salz, Lorbeerblätter und Kürbispüree dazugeben und für ca. 20 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder rühren damit die Polenta nicht ansetzt. Butter dazugeben und unterrühren und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Während die Polenta kocht, das Brät aus den Bratwürsten drücken und kleine Bällchen daraus formen. Die Zwiebel und Fenchel putzen und in Streifen schneiden. Beides in etwas Butterschmalz in einer Pfanne anbraten und einige Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen, bis der Fenchel gar ist, dann die Bratwurstbällchen dazu geben und ebenfalls anbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit der Polenta servieren.
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Milchbrot, DAS Milchbrot!

Ich hab schon länger kein Brot- oder Brötchenrezept mehr gebloggt, aber das soll sich in Zukunft ändern, denn ich möchte wieder öfter mal Brot backen. 
Tatsächlich hat mich das oft beschriebene Brotbackvirus ja nie richtig gepackt, denn bereits beim zweiten Backdurchgang fange ich an mich zu langweilen. Für mich ist der besondere Reiz am Kochen und Backen das Ausprobieren und -tüfteln und beides fehlt, wenn ich regelmäßig die gleichen Brote backen soll. 
Meine Mama hat mich aber in der letzten Zeit mit soviel interessanten Rezepten versorgt, dass ich unbedingt mal wieder ein wenig rumprobieren möchte. Macht Euch also darauf gefasst, hier zukünftig wieder ab und zu ein Brotrezept zu finden. 

Milchbrot
Dieses heutige Rezept, bzw. das Ausgangsrezept, aus dem dieses geworden ist, ist bei mir leider nichts geworden. Das liegt wahrscheinlich an den doofen Cups, denn damit kann ich nicht arbeiten. Entweder ich koche und backe völlig frei oder ich wiege ab, dieses Cup-Gemauschel dazwischen mag ich gar nicht. 
Was bleibt einem aber übrig, wenn man merkt, dass ein Rezept ein enormes Potential hat, so aber noch nicht hinhaut? Da muss man halt ran und solange tüfteln, bis die Rezeptur endgültig stimmt. Genau an diesem Punkt bin ich jetzt mit diesem wahrscheinlich leckersten Milchbrot ever, also ist es hohe Zeit, Euch mein aktuelles Lieblingsrezept vorzustellen.

Milchbrot
Klassische Hefezöpfe sind nicht unbedingt meine Sache, denn ich mag es ja nicht so gerne süß, dieses Milchbrot ist aber so gut, dass ich mich immer wieder dabei erwische, doch noch ein Scheibchen zu naschen - kein Wunder, obendrauf sind ja auch viele leckere Maldon Sea Salt-Kristalle und bekanntlich liebe ich Salz.
Die Konsistenz dieses Brotes liegt irgendwo zwischen Brioche und Hefezopf, es ist aber nicht so mächtig und buttrig wie ein Brioche und auch nicht so "langweilig" wie ein Hefezopf. Ihr wisst ja, die Lösung liegt immer in der Mitte.

Wie fast jedes außergewöhnlich gute Rezept, hat auch dieses eine "Geheimzutat", in diesem Fall Milchpulver*, das ich in der Bioversion im Bioladen kaufe. 
Ich hab das Brot bereits ohne Milchpulver gebacken (ein unfreiwilliges Experiment, weil ich das Pulver vergessen hatte) und das Ergebnis war sehr enttäuschend. Ein normales weiches Brot, aber diese besondere Fluffigkeit, die das Brot genauso weich wie ein dickes Daunenkissen macht, die hat gefehlt.

Ihr könnt das Brot natürlich ganz klassisch in einer Kastenform backen, ich mach es aber gerne so wie im Originalrezept und forme drei Teiglinge, die ich dann in eine runde Form lege. Das Brot lässt sich so später einfach auseinanderbrechen und entweder bei Tisch zerzupfen oder in handliche Scheiben schneiden.

Übrigens hält sich dieses Brot durch das Kochstück (was das ist, erläutere ich im Rezept unten) problemlos auch bis zum nächsten Tag und ist dann immernoch sehr saftig und fluffig.

Milchbrot
Zutaten

Kochstück
30 g Weizenmehl, Type 550 (bei mir Gelbweizenmehl)
150 g kaltes Wasser

Hauptteig
500 g Weizenmehl, Type 550 (bei mir Gelbweizenmehl)
100 g kalte Milch
50 g kalte Sahne
50 g Akazienhonig*
20 g Bio-Milchpulver*
1/2 Würfel Frischhefe
11 g Salz
1 Ei
40 g zimmertemperierte Butter

Außerdem
Maldon Sea Salt Flocken*
1 Ei und 3 EL kaltes Wasser zum Bestreichen

Zubereitung
Für das Kochstück das Mehl und das kalte Wasser in einen Topf geben und mit einem Schneebesen verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Zum Kochen bringen und Rühren, bis die Masse kräftig andickt und in etwa die Konsistenz eines Puddings hat. Von der Platte ziehen und abkühlen lassen. 
In der Zwischenzeit das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Honig dazugeben und die Mulde mit Milch und Sahne auffüllen. Eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf.
Die Butter, Ei, Salz, Milchpulver und das Kochstück dazugeben und alles sehr gründlich mit der Küchenmaschine zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Für ca. 60 Minuten abgedeckt gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. 

Den Teig in drei Portionen teilen und rund wirken. In eine gefettete Backform legen und nochmals abgedeckt eine halbe Stunde gehen lassen. Das Ei mit dem Wasser verkleppern und die Oberfläche des Teiglings damit bestreichen, dann mit Salzflocken bestreuen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen für ca. 55 Minuten backen, bis das Brot goldbraun ist. Herausnehmen und auf einem Kuchenrost auskühlen lassen.
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Schoko-Balsamico

Schoko-Balsamico klingt für Einige sicher einigermaßen abgedreht, oder? Wenn Ihr aber wüsstet, wie lecker das Zeug ist, Ihr wärt schon lange in der Küche und würdet den nachbauen!
Die Idee ist natürlich nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern hier in Hamburg gibt es so ein "Dressing" fertig zu kaufen. Da ich ja aber gerne soviel wie möglich selbst mache, hab ich vor einiger Zeit mal ein wenig rumgespielt und heraus kam dieser Schoko-Balsamico, der ganz wunderbar über Vanille-Eiscreme oder auch Obst schmeckt.
Stellt Euch im Sommer einen Eisbecher mit Vanilleeis und frischen Erdbeeren vor und darüber einen ordentlichen Schuss Schoko-Balsamico. Oder jetzt kurz vor Weihnachten Rotweinpflaumen oder auch -feigen und dazu ein Klecks meines Dressings.
Der Schoko-Balsamico kann aber nicht nur süß, sondern er eignet sich auch hervor-ragend zum Abschmecken von herzhaften Gerichten. Ein Schluck an der Schmor-bratensauce kann schon Wunder wirken. 
Traut Euch mal, Ihr müsst ja nicht gleich soviel machen, sondern könnt Euch auch mit der Hälfte rantasten - dann habt Ihr aber nichts zum verschenken. Ihr seid gewarnt! ;o)

Schoko-Balsamico
Zutaten
50 g Kakaopulver
250 ml roter Traubensaft
130 g Rohrohrzucker
30 g Schokolade, 55% (bei mir Femmes di Virunga*)
1/4 TL Salz

Zubereitung
Alle Zutaten, bis auf die Schokolade, in einen Topf geben und für 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dann von der Platte ziehen und die Schokolade unter stetigem Rühren schmelzen lassen. In sterilisierte Flaschen umfüllen und verschließen.
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Aniszwieback

Keks, oder besser gesagt, Zwieback gefällig?
Es ist Sonntag, ich bin ausnahmsweise pünktlich vorbereitet, also hab ich auch wieder ein neues Keksrezept für Euch. Diesmal gibt es doppelt gebackenen Aniszwieback, der wunderbar zum Vorweihnachtstee, -kaffee, aber auch -punsch schmeckt. 

Wenn Ihr also ein leckeres Gebäck zum Dippen sucht und genauso gern Anis mögt wie ich, liegt Ihr bei diesem Zwieback genau richtig und solltet Ihr tatsächlich lieber Zimt mögen, warum auch immer, dann tauscht den Anis einfach durch Zimt aus.

Aniszwieback
Zutaten
7 Eier
300 g Rohrohrzucker
300 g Mehl, Type 405
1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver (8 g)
100 g Maisstärke
2 EL Anis, gemahlen
1/4 TL Salz
Saft von 1 Zitrone

Zubereitung
Die Eier mit dem Zucker in einer Schüssel über dem Wasserbad mehrere Minuten schaumig schlagen. 
Mehl und Speisestärke darübersieben, Anis, Salz und Zitronensaft dazu geben und mit einem Schneebesen sehr behutsam unterheben. 
Auf einem schmalen, mit Backpapier ausgelegten Backblech (ich verwende dieses von Ikea*) verstreichen und über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen. 
An nächsten Tag den Zwiebackteig bei 180°C für 30 Minuten hellbraun backen. Etwas abkühlen lassen, bis der Teig noch warm ist und mit einem scharfen Messer in ca. 3 cm dicke Stücke schneiden. Mit einer Schnittfläche nach unten auf dem Backblech legen und nochmals bei 150°C für 20-30 goldbraun backen. Auf einem Kuchenrost abkühlen lassen und in einer Dose aufbewahren.

Quelle: Alles Hausgemacht*, *Affiliatelink

Waldpilzöl

Ein ganz tolles Geschenk für Weihnachten und selbstverständlich auch eine Bereicherung für Eure eigene Küche, ist dieses Waldpilzöl, das so unglaublich simpel herzustellen ist und dabei so toll schmeckt, dass Ihr Euch sicher dunkelgrün ärgern werdet, weil Ihr es nicht schon viel früher zubereitet habt!
Ich verwende das Öl sehr gerne als Finish, also quasi für obendruff. Ein kleiner Spritzer über dem Risotto oder in der Suppe gibt nochmal einen ganz tollen Geschmack und schmeckt deutlich besser als die meisten teuren Trüffelöle, die ausgesprochen penetrant riechen und schmecken.
Selbstverständlich eignet sich das Öl auch, je nachdem was Ihr für eins verwendet, wunderbar zum Anbraten und entfaltet auch dann ein herrliches Pilzaroma. 

Ihr könnt natürlich auch andere Pilze verwenden, das müssen nicht zwangsläufig Morcheln, Pfifferlinge oder Steinpilze sein, aber achtet immer darauf, dass sie möglichst aromatisch sind, damit das Öl auch einen kräftigen Geschmack annimmt. Wenn Ihr nicht die von mir aufgeführten Pfeffersorten habt, verwendet einfach einen guten normalen schwarzen Pfeffer - Ihr wisst ja, die Zutatenliste ist immer nur ein Vorschlag, keine strenge Vorgabe.

Waldpilzöl
Zutaten
20 g getrocknete Pilze (bei mir Pfifferlinge, Morcheln, Steinpilze 1:1:1)
250 ml Raps- oder Sonnenblumenöl

Zubereitung
Den Pfeffer in einem Mörser leicht andrücken, dann mit den anderen Zutaten in ein Glas füllen und für 3 Wochen verschlossen bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Durch ein feines Sieb gießen, in Flaschen umfüllen und innerhalb von ca. 3 Monaten verbrauchen. 
Quelle: Alles Hausgemacht*, *Affiliatelink

Gulaschsuppe

Selten war ich mit einem Rezept wettertechnisch so passend dran, wie mit dieser kräftigen Gulaschsuppe, denn angesichts der aktuellen Temperaturen passt die geradezu perfekt. Seit gestern liegen im Durchschnitt 3 mm Schnee in Hamburg, der Verkehr ist komplett zusammengebrochen (das ist traditionell immer der Fall, sobald hier im Norden mal mehr als 4 Schneeflocken fallen), es weht eine steife Brise... was schmeckt da besser als ein Teller heiße Suppe und dazu eine dicke Scheibe knuspriges Brot?
Ich hab direkt die doppelte Menge dieser mordsleckeren Suppe gekocht und im Anschluss daran auch eingekocht - wieder eine weitere Ergänzung meines Vorrats-regals. Das ist jetzt schon Suppe Nr. 9 und hat insgesamt 13 große Gläser ergeben. Von mir aus kann es also ruhig weiterschneien, ich bin vorbereitet!

Gulaschsuppe
Meine Gulaschsuppenversion hat im Vergleich zu anderen Rezepten sicher recht wenig Fleischanteil, da ich Fleisch und Kartoffeln im Verhältnis 1:1 verwende und dann noch reichlich frische Paprika zufüge, aber ich mag es gerne kräftig kartoffelig. 

Bitte achtet darauf, dass die Kochzeiten, wenn Ihr die Suppe ebenfalls einkochen möchtet, ein wenig kürzer sind, als wenn Ihr sie direkt serviert, daher habe ich die Zubereitung noch einmal komplett extra erläutert, so müsst Ihr nicht hin- und herspringen.

Suppenregal
Zutaten
1 kg Rinderschmorbraten
Butterschmalz, hausgemacht
1 kg festkochende Kartoffeln
4 rote Paprika
2 gelbe Paprika 
500 g Zwiebeln, bereits geschält
4 Zehen confierter Knoblauch, hausgemacht
500 ml Rotwein
1,5 Liter Rinderfond, hausgemacht
1 Dose Pelati*
Bouquet Garni*
1 TL Gemüsebrühpulver, hausgemacht
1 EL Pimenton de la vera dulce*
1/2 TL Piment d'Espelette*
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Salz

Zubereitung
Das Rindfleisch in ca. 1 cm große Würfel schneiden, die Paprikaschoten halbieren, das Kerngehäuse und die weißen Trennwände entfernen, die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. 
Die Fleischwürfel in Butterschmalz in einem ausreichend großen Topf portionsweise rundherum anbraten, dann herausnehmen und beiseite stellen. Die Zwiebelwürfel und Knoblauch in den Topf geben, evtl. noch etwas Butterschmalz zufügen und den Knoblauch mit der Gabel zerdrücken und glasig anschwitzen. Den Rotwein angießen und bei mittlerer Hitze fast komplett einkochen lassen, dann den Rinderfond, Pelati und das Rindfleisch zufügen. Mit Gemüsebrühpulver, Piment d'Espelette, Paprika-pulver, Salz und Pfeffer würzen und das Bouquet garni dazugeben. 
Für 45 Minuten köcheln lassen, dann die Kartoffelwürfel, sowie die Paprikastücke dazugeben. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Kartoffelwürfel gar sind, dann evtl. nochmals abschmecken und mit einer Scheibe kräftigem Brot und je nach Geschmack einem Klecks stichfestem Joghurt servieren.

Einkochen der Gulaschsuppe
Das Rindfleisch in ca. 1 cm große Würfel schneiden, die Paprikaschoten halbieren, das Kerngehäuse und die weißen Trennwände entfernen, die Kartoffeln schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. 
Die Fleischwürfel in Butterschmalz in einem ausreichend großen Topf portionsweise rundherum anbraten, dann herausnehmen und beiseite stellen. Die Zwiebelwürfel und Knoblauch in den Topf geben, evtl. noch etwas Butterschmalz zufügen und den Knoblauch mit der Gabel zerdrücken und glasig anschwitzen. Den Rotwein angießen und bei mittlerer Hitze fast komplett einkochen lassen, dann den Rinderfond, Pelati und das Rindfleisch zufügen. Mit Gemüsebrühpulver, Piment d'Espelette, Paprikapulver, Salz und Pfeffer würzen und das Bouquet garni dazugeben. 
Für 30 Minuten köcheln lassen, dann die Kartoffelwürfel, sowie die Paprikastücke dazugeben. Bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Kartoffelwürfel gerade mal so gar sind, dann evtl. nochmals abschmecken.

Die Gläser gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen und gut mit klarem Wasser ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit der heißen Suppe befüllt werden, platzen sie leicht. Die Deckel in einen Topf geben, mit Wasser auffüllen und ebenfalls für ca. 5-10 Minuten köcheln lassen. 
Die Suppe nochmals kräftig aufkochen lassen, dann in die Gläser einfüllen und sofort mit den Deckeln verschließen.
Die Gläser in einen Wecktopf oder einen entsprechend großen Topf stellen und bei 100°C für 120 Minuten einkochen, dann die Gläser herausnehmen und komplett abkühlen lassen.
Tipp
Zum einfachen Beschriften meiner Gläser verwende ich einen weißen Pump-Edding*, der lässt sich später einfach mit einer Edelstahl-Spirale* entfernen. Einen Überblick über mein Einkoch-Equipment bekommt Ihr hier.  
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Springerle ~ Anisbrötli

Springerle gehören für mich als Bremerin nicht gerade zu den Keksen/Plätzchen, mit denen ich aufgewachsen bin, dieses Gefriemel und tagelange Vorbereiten hat aber schon vor einigen Jahren mein Interesse geweckt. Ihr wisst ja, ich mag dieses Gebastel sehr gerne. 
Da ich Euch in diesem Jahr gern einige Keksklassiker vorstellen möchte, dürfen Springerle natürlich auch nicht fehlen, also hab ich letzte Woche mal wieder meine kleine Springerlemodel rausgekramt und mich ans Werk gemacht. 

Springerle
Meine Model ist ein sehr einfaches Model, mit dem ich direkt in einem Durchgang 2 Fliegen mit einer Klappe 8 Springerle auf einmal pressen kann. Im Prinzip ähnlich wie diese Model*. Der Vorteil dieser Mehrfachmodeln ist, dass man sehr wenig Verschnitt hat, der später wieder verknetet und erneut ausgerollt werden muss - außerdem ist man schneller fertig ;o)
Da ich aber eine ausgeprägte Vorliebe für alten Küchenkram habe, werde ich sicher noch die ein oder andere Model sammeln und meinem kleinen "Museum" zufügen. Falls Ihr also noch Modeln zuhause rumliegen habt und nicht wisst, was Ihr damit anstellen sollt - immer her damit, bei mir sind sie gut aufgehoben!

Springerlemodel und Teighölzer
Damit die Springerle alle möglichst gleichmäßig dick werden, rolle ich den Teig zwischen zwei Teighölzern* aus und presse dann die zuvor bemehlte Model in den Teig, diese Teighölzer sind generell großartig für alle Arten von ausgerollten Keksen.
Damit die Springerle nicht zu mehlig werden und auch feine Details noch deutlich mitgeprägt werden, klopfe ich die Model nicht nur aus, entferne also so über-schüssiges Mehl, sondern entferne es nochmals mit einem kleinen Pinsel. 

ausgerollter Springerleteig
Bei diesen eckigen Springerlefiguren braucht man ansonsten eigentlich nur ein großes Messer oder ein Teigrädchen*, denn damit kann man die Kanten noch hübsch rädeln. 
Für runde Springerle empfehle ich Scones-Ausstecher*, denn auch die haben diesen hübschen gewellten Rand.
Mit einem Rollholz rolle ich mehrfach über die Model, so dass sie gleichmäßig tief in den Teig eingedrückt wird. Geht bei diesem Schritt möglichst sorgfältig vor, damit auch die kleinen Details mit eingeprägt werden. 

geprägter Springerleteig
Der Teigverschnitt sollte so schnell wie möglich zum restlichen Teig gegeben und abgedeckt werden, dann lässt er sich später deutlich besser verkneten. Achtet dabei darauf, dass auch hier nicht zu viel Mehl anhaftet, sonst wird der Teig immer trockener und bröseliger und das macht die späteren Springerle nicht besser. Also wirklich immer nur gerade soviel Mehl verwenden, wie eben notwendig. 
Ich gebe die Teigabschnitte sofort zum restlichen Teig und bedecke ihn wieder mit Folie oder stelle die Schüssel in einen Müllbeutel, den kann ich später nochmal benutzen, es ist also kein verschwendetes Plastik. Wenn Ihr in den Beutel reinpustet und ihn dann verknotet, kommt er auch nicht mit dem Teig in Berührung. 

ausgeschnittene Springerle
Die fertig ausgestochenen Springerle müssen nochmals über Nacht, also je nach Größe ca. 12-24 Stunden, trocknen, so bleibt später beim Backen das Motiv erhalten und es bildet sich das charakteristische Füßchen, das Ihr sicher auch von Macarons kennt. Ich stelle die Backbleche dafür einfach in den Backofen, dort sind sie auch vor Zug geschützt. 
Je nach Vorliebe könnt Ihr den Boden der Backbleche auch mit Anissaat ausstreuen und die Springerle daraufsetzen, das entscheidet allein Euer Geschmack.
Damit die Springerle wieder weich werden, sollten sie zusammen mit einer Apfelspalte in einer Keksdose aufbewahrt werden. 

Springerle vor dem Backen
Zutaten für ca. 30 Springerle
4 Eier (ca. 220 g)
500 g Puderzucker
1 Prise Salz
1 Prise Hirschhornsalz
500 g Mehl, Type 405

Außerdem
2 EL Anissamen

Zubereitung
Tag 1: Die Eier und den Puderzucker mit der Küchenmaschine mehrere Minuten sehr schaumig rühren. Das Mehl, Salz und Hirschhornsalz (vorher in einem Mörser sehr fein vermahlen) dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Mit Klarsichtfolie abdecken und ca. 12 Stunden ruhen lassen. 
Tag 2: Den Teig halbieren und auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche mit einem ebenfalls bemehlten Rollholz ca. 1 cm dick ausrollen. Die Holzmodeln gründlich ausmehlen, überschüssiges Mehl ausklopfen. Die Modeln gleichmäßig in den ausgerollten Teig drücken und vorsichtig wieder abheben. Je nach Form der Model, die Springerle entweder mit einem Messer oder Teigrad ausschneiden oder mit einem Metallausstecher ausstechen. 
Behutsam auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und je nach Größe ca. 12 Stunden an einem zugfreien Ort trocknen lassen. Besonders große Motive müssen bis zu 24 Stunden trocknen. Für die Anisvariante wird der Boden des Backblechs mit Anissaat ausgestreut, bevor die Springerle daraufgesetzt werden. 
Tag 3: Die Springerle auf der untersten Einschubhöhe bei 150°C Ober- und Unterhitze ca. 12-15 Minuten backen. Die Oberseiten der Springerle sollen noch weiß, die Unterseiten aber leicht gebräunt sein. Die Springerle können auf dem Backblech ruhig nah beieinander liegen, da sie durch die Trockenphase die charakteristischen Füßchen bekommen und nicht zur Seite hin aufgehen. Springerle sollen außen knusprig, innen aber noch etwas weich sein.
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