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Rinderrouladen, fast wie bei Mama

Rouladen gehören zu meinen absolut ganz und gar allerliebsten Lieblingsessen, schon immer und am liebsten mit gaaaanz viel Sauce - denn die Sauce ist das Beste dran. Ich verzichte notfalls gerne auf die Roulade selbst, wenn man mir dafür ne Extraportion Sauce überlässt
Bei uns zuhause, also bei meiner Mama, gab es Rouladen immer mit Salzkartoffeln und dann wurde ordentlich gematscht und zerdrückt, damit die Kartoffeln sich perfekt mit der Sauce verbinden. Keine schöne, dafür aber eine besonders leckere Angelegenheit. Mein Rouladenteller sah immer ungefähr so aus wie mein Spinat- teller. Nur, damit Ihr eine ungefähre Idee bekommt, wie leidenschaftlich ich an ein Rouladenessen rangehe.

Rinderrouladen, fast wie bei Mama
Damit Ihr demnächst auch so leckere Rouladen auf den Tisch zaubern könnt (falls Ihr nicht eh Euer eigenes Familienrezept habt), würde ich Euch heute gerne zeigen, wie ich Rouladen zubereite. Das ist kinderleicht und wahrlich kein Hexenwerk trotzdem gibt es sicher genug (angehende) Hobbyköche, die sich noch nicht an dieses wunderbare Gericht getraut haben. 
Also Obacht, jetzt wird erstmal ausführlich gerollt und zum Schluss gibt's das Rezept dann wie gewohnt in Kurzform. 

gewürzte Rinderrouladen
Die Grundlage sind natürlich qualitativ hochwertige Rinderrouladen vom Schlachter. Achtet hier wirklich auf eine gute Qualität, da ihr sonst im Endeffekt nur winzige und mordstrockene Vorspeisenportionen aus Eurem Schmortopf holt, die nach Nichts mehr schmecken. 
Ich bereite immer, auch wenn wir nur zu zweit sind, vier Rouladen zu und friere dann zwei ein, so haben wir gleich nochmal eine weitere Portion und es bleibt evtl. noch Sauce für eine dritte Mahlzeit übrig.

Die Rouladen werden zuerst trockengetupft und dann einseitig mit Senf bestrichen. Ich verwende am liebsten einen mittelscharfen, oder wie in diesem Fall einen Einbecker Kräutersenf. Anschließend wird die Roulade gesalzen, gepfeffert und mit Delikatess-Paprika gewürzt.

Rinderrouladen, mit Coppa belegt
Als Nächstes folgt der Speck, oder wie ich es gerne mag, Coppa. Coppa ist eine italienische Spezialität, die aus gepökeltem und anschließend luftgetrocknetem Schweinenacken besteht. Genausogut schmeckt aber auch ein leckerer Speck, der hat sogar noch mehr Aroma und verleiht der Roulade und Sauce mehr Wumms.
Ich lasse Coppa oder Speck immer dünn aufschneiden und belege die Roulade damit auf ganzer Länge, andere schneiden Speck in Stifte und füllen damit nur den Kern. Mir gefällt es mit den dünnen Scheiben besser, weil die Roulade so insgesamt saftiger bleibt und sie durch Coppa oder Speck mehr Geschmack bekommt. 

Rinderrouladen, mit Zwiebelstreifen und Gurkenstiften belegt
Das Ende das später als Erstes aufgerollt wird, belege ich mit sehr dünn geschnittenen Zwiebelstreifen (bei mir immer aus roten Zwiebeln) und dazu kommen pro Roulade noch 3 Stifte Gewürzgurken, also ungefähr eine Scheibe, die ich dreimal längs in Stifte schneide. 
Als Nächstes wird gerollt. Ich rolle die Roulade immer vom schmalen Ende zum breiteren, sonst sehen sie später aus wie Rouladencroissants. 
Damit die Rouladen zusammenhalten, muss man sie natürlich fixieren, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann sie mit Rouladenringen* zusammenhalten, davon halte ich aber gar nichts. Ich mag die Dinger einfach nicht, weil man die Rouladen dann nicht mehr so schön rundherum anbraten kann. Außerdem kann man die Kante mit einer Rouladennadel* fixieren oder die Roulade ganz einfach ordentlich mit Küchengarn* festzurren, so mache ich es immer. 

aufgerollte Rinderrouladen
Angebraten werden die Rouladen in meinem Schmortopf, indem ich etwas Butterschmalz erhitze. Die Rouladen werden rundherum kräftig angebraten und dann mit Rinderfond abgelöscht - hier bitte wieder ganz besonders auf die Qualität achten, denn wenn der Fond nicht stimmt, wird's auch nichts mit der Sauce. Eine gute Gelegenheit also, den Fond selbst zu kochen!
Anschließend wandert der Topf für 1 - 1 1/2 Stunden (hängt von der Größe der Rouladen ab) in den Backofen und ich kann mich um die Beilagen kümmern. 
Wir essen dazu meist einfache Salzkartoffeln, diesmal gab es aber Brezenknödel. Das Rezept dafür bekommt Ihr natürlich demnächst auch noch. 
Wenn die Rouladen fertig sind, werden sie aus dem Topf gefischt und die Sauce noch einmal mit Senf, Paprikapulver, Salz und Pfeffer abgeschmeckt und anschließend mit ein wenig Mehl gebunden. 
Ja, Mehl. Ich weiß, dass Mehl als Bindemittel für Saucen ganz mächtig aus der Mode gekommen ist, aber ich werde nen Teufel tun und meine Rouladensauce mit kalter Butter montieren. Das gehört sich einfach nicht und ob die Sauce später die Konsistenz eines Puddings hat, liegt ja nicht an dem Mehl selbst, sondern an der verwendeten Menge. So, wollte ich mal gesagt haben ;o)

Als Beilage (die hier leider nicht mit auf dem Bild ist, aber ich hab sie glücklicher- weise neulich erst gebloggt), gibt's bei uns gerne noch Rotkohl oder auch mal gedämpften Brokkoli. Mehr brauchen und wollen wir gar nicht dazu. Wie gesagt, die Sauce ist eh das Beste!

Ihr seht, Rouladen zuzubereiten ist wirklich nicht schwer, sondern sogar sehr entspannt und sie eignen sich auch hervorragend als Gästeessen, da man sie prima vorbereiten kann.
 
Rinderrouladen, fast wie bei Mama
Zutaten
4 Rinderrouladen
mittelscharfer Senf
Salz
Pfeffer
Delikatess Paprikapulver*
12 dünne Scheiben Speck oder Coppa 
2 Gewürzgurken
(in Stifte geschnitten)
1 rote Zwiebel, in feine Streifen geschnitten
ca. 700 ml Rinderfond 
2 Lorbeerblätter
2 TL Mehl + etwas kaltes Wasser zum Anrühren

Zubereitung 
Die Rouladen trockentupfen und einseitig mit Senf bestreichen, dann mit Salz, Pfeffer und Delikatess Paprikapulver bestreuen. Die Rouladen auf ganzer Länge mit Speck oder Coppa auslegen und am schmaleren Ende mit Zwiebelstreifen und Gurkenstiften belegen. Die Roulade aufrollen und mit Küchengarn fixieren. 
Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Rouladen darin rundherum kräftig anbraten. Mit Rinderfond ablöschen und die Lorbeerblätter dazugeben. 
Den Topf mit geschlossenem Deckel in den auf 180°C vorgeheizten Backofen stellen und die Rouladen 1 - 1 1/2 Stunden darin schmoren. In der Zwischenzeit die Beilagen zubereiten. 
Die fertigen Rouladen herausnehmen, das Garn entfernen und die Rouladen abgedeckt warm stellen. 
Die Sauce je nach Vorliebe durch ein feines Sieb in einen kleinen Topf passieren evtl. nochmals mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Senf abschmecken und nochmals aufkochen. Mehl mit kaltem Wasser verrühren, so dass keine Klümpchen vorhanden sind und in einem dünnen Strahl unter stetigem Rühren in die Sauce einlaufen lassen. Ca. 5 Minuten köcheln lassen, dann mit den Rouladen und Beilagen servieren.
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Bacon Jam ~ Speckmarmelade

Ein Vegetarier wird aus mir aus zwei Gründen nicht mehr: Speck und Leberwurst. OK, und Ochsenschwanzragout. Auf Gulasch, Rouladen (mein Lieblingsrezept kommt demnächst), Tafelspitz, Krabben und Brathähnchen würde ich allerdings auch nur ungern verzichten. Ihr seht schon, keine Chance :o)
Ich bleibe also auch weiterhin dabei, nur selten Fleisch und Fisch zu essen, dafür aber auf besonders gute Qualität und, natürlich genauso wichtig, die Herkunft zu achten. 

Bacon Jam ~ SpeckmarmeladeEine meiner großen Leidenschaften ist bekanntlich Speck, nicht umsonst ist mein Lieblings-Hashtag bei Instagram ja #AllesschmecktbessermitSpeck. Eine der leckersten Schweinereien aus Speck ist, neben der großartigen kandierten Variante, diese Speckmarmelade, bzw. Bacon Jam.
Die Bacon Jam schmeckt natürlich besonders auf Burgern unglaublich gut und sollte auf keinem (vorausgesetzt, es ist kein Veggieburger) fehlen, aber auch als Brot- belag ist sie unschlagbar. 

vorbereiteter Speck
Zutaten
250 g Speck
1/2 Zwiebel
30 ml Cidressig
50 g brauner Zucker
50 g gekochter Kaffee
1 Prise Cayennepfeffer

Zubereitung
Die Speckschwarte entfernen und den Speck erst in sehr feine Streifen, dann in dünne Stifte schneiden und zum Schluss noch einmal ordentlich hacken. Den gestiftelten Speck in einem Topf bei hoher Hitze auslassen und anbraten, bis er leicht gebräunt ist. In der Zwischenzeit die Zwiebel putzen und ebenfalls fein würfeln. Zusammen mit dem Knoblauch zum Speck geben und glasig andünsten. 
Den Essig, Zucker und Kaffee zum Speck geben und für ca. 1 Stunde bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Flüssigkeit deutlich eingedickt und der Speck weichgekocht ist. Darauf achten, dass die Masse nicht zu sehr kocht, da der Speck sonst hart wird. Mit Cayennepfeffer abschmecken.
In einem Glas im Kühlschrank hält sich die Bacon Jam bis zu zwei Wochen.

Apple Bacon Bomb mit Pastinaken-Kartoffel-Püree und Cidre-Sauce

Wenn Ihr am Sonntag ab und zu mal bei Instagram reingeschaut habt, ist Euch sicher die Flut an Hackbratenbildern aufgefallen - da kam man zumindest zur Mittagszeit ja kaum drum herum.
Der Anlass für diese Bilderflut war das #Synchronhackbratenbacken, das ich am Sonntag veranstaltet habe. Ihr kennt diese Synchronevents vielleicht noch vom Weihnachts- und Herbstburger, diesmal drehte sich alles um Hackbraten.  
Die Anzahl der Teilnehmer und damit verbunden natürlich auch die Vielfalt der Hackbratenvariationen war überwältigend, ich kam mit dem Stöbern kaum hinterher und hätte mich bei vielen am liebsten direkt nochmal zum Essen eingeladen.

Ich hoffe sehr, dass möglichst viele Blogger ihre Kreationen bloggen werden (das dauert sicher bei einigen noch eine Weile, denn ich bin mit meinem Blogbeitrag diesmal verhältnismäßig früh dran), dann verlinke ich die Rezepte gerne weiter unten im Beitrag. Bisher sind auch schon einige zusammengekommen, also schön weiterlesen, dann bekommt Ihr noch ordentlich Lesestoff!

Apple Bacon Bomb mit Pastinaken-Kartoffel-Püree
Als Basis habe ich eine Mischung aus Schweine- und Rindfleisch gewählt und das dann durch die feine Scheibe meines Fleischwolfs* gedreht. Zusammen mit den anderen Hackbratenzutaten habe ich es in der Küchenmaschine einige Minuten gerührt und dann in meinen Formen verteilt. Da mein wunderschönes Hack- bratenschwein, alias die Schweinecocotte* von Staub ca. 900-1000 g fasst, ich aber allein schon 1500 g Hackfleisch hatte, kam außerdem noch eine Pastetenform zum Einsatz - die seht Ihr aber nicht auf den Bildern. 

Besonders wichtig bei einem Hackbraten, mal abgesehen vom Hack, ist natürlich Speck, denn Ihr wisst ja, mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern es schmeckt auch alles besser. Ich hab mich dafür entschieden, den Speck nicht nur im Hackbraten zu verstecken, sondern ihn auch noch damit zuzudecken. Also quasi eine Bacon Bomb Hoch2.

Apple Bacon Bomb in der Staub Cocotte
Die Zubereitung in der Cocotte, bzw. Pastetenform hat den Vorteil, dass der Hackbraten darin besonders saftig bleibt. Der Hackbraten hat insgesamt ca. eine Stunde gebacken und davon 45 Minuten in der geschlossenen Cocotte, die letzte Viertelstunde durfte der Speck noch ein wenig knuspern.

Die "geheime Zutat" in meinem Hackbraten sind die fein gehackten Apfelringe, die ich am Vortag in meinem Dörrgerät* gedörrt habe - Ihr könnt natürlich aber auch gekaufte verwenden. Die Apfelringe verleihen dem Hackbraten ein sehr leckeres fruchtiges Aroma, ohne dabei aufdringlich zu wirken oder zu dominant hervorzuschmecken. Zusammen mit der Fenchelsaat, dem Speck und der Ahorn- Sirupglasur ergibt das einen sehr leckeren Hackbraten. Genauergesagt den leckersten Hackbraten, den ich bisher gegessen habe.

Hackbratenmasse in der Küchenmaschine
Äpfel finden sich nicht nur im Hackbraten selbst, sondern auch in der Sauce, die besteht nämlich hauptsächlich aus selbstgekochtem Rinderfond und Cider. Um regional zu bleiben, hab ich meinen Lieblingscider aus dem Alten Land, Elber verwendet. Diese Mischung ergab eine sehr fruchtige Sauce, die ich auch unabhängig vom Hackbraten sicher noch einmal wieder machen werde.

Dazu gab es ein Pastinaken-Kartoffelpüree, ebenfalls eine sehr gelungene Kombination. Schmeckt ähnlich wie Sellerie-Kartoffepüree, aber eben nur ähnlich. Probiert das unbedingt mal aus!

Hackbratenmasse in der Staub Cocotte
So, und an dieser Stelle noch einmal die Links zu allen bisher geposteten Rezepten der anderen Teilnehmer, viel Spaß beim Stöbern!
Hackbratenmasse mit Speckstreifen in der Staub Cocotte
Apple Bacon Bomb

Zutaten
2 Zwiebeln
100 g Speck, gewürfelt
Rapsöl zum Anschwitzen
1,5 Kilo Hackfleisch, halb & halb
3 Eier
60 g Apfelringe
2 EL Fenchelsaat
80 g Semmelbrösel
3 EL glatte Petersilie, fein gehackt
3 TL grober Senf
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Außerdem
ca. 25 Scheiben Speck
2 EL Ahornsirup

Zubereitung
Die Zwiebeln würfeln und in etwas Rapsöl in einer Pfanne glasig anschwitzen. Beiseite stellen. Die Apfelringe in einem Food Processor fein hacken, die Fenchelsaat in einem Mörser fein mörsern, die Petersilie waschen und mit einem Messer fein hacken. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich miteinander verrühren.
Die Hackfleischmischung entweder in eine große Form geben oder auf zwei kleine Formen verteilen, dann mit den Speckscheiben belegen.
Für 45 Minuten im 180°C vorgeheizten Backofen mit geschlossenem Deckel garen, dann den Speck mit Ahornsirup bestreichen und weitere 15 Minuten backen.

Hackbraten in der Staub Cocotte
Pastinaken-Kartoffel-Püree

Zutaten
800 g Pastinaken
600 g Kartoffeln
250 ml Milch
100 ml Sahne
3 EL Butter
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
frisch gemahlene Muskatnuss

Zubereitung
Pastinaken und Kartoffeln waschen, schälen und in Würfel, bzw. Scheiben schneiden. Mit etwas Wasser aufsetzen und gar kochen. Milch und Sahne zufügen und alles zu einem Püree stampfen. Die Butter dazugeben, schmelzen lassen und zusammen mit den Gewürzen unterrühren.

Kartoffeln und Pastinaken in der Cocotte
Cidre-Sauce

Zutaten
350 ml Rinderfond
200 ml Cidre
2 Lorbeerblätter
1/2 TL Senf
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Rinderfond, Cidre und die Lorbeerblätter in einen Topf geben und eine Viertelstunde offen köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und noch evtl. ausgetretenen Fleischsaft unterrühren. Nach Geschmack mit etwas Mehl abbinden.
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Apple Bacon Bomb im Anschnitt

Biergulasch im Multicooker

Dieser Beitrag enthält Werbung für Bleywaren
Das Erste, was ich in meinem KitchenAid Artisan Multicooker* zubereitet habe war Reis, denn den hatte ich natürlich daheim und so konnte ich den Multicooker direkt auspacken und in Betrieb nehmen. Ich bin ja immer ein wenig ungeduldig ;o)

Am nächsten Tag war dann direkt dieses Gulasch dran, denn auf die Schongar- funktion war ich natürlich bannich gespannt und hatte schon eine ganze Weile überlegt, ob ein Slowcooker eine interessante Anschaffung für mich wäre. Bisher habe ich ja ausschließlich im Schmortopf geschmort. 

Biergulasch mit Kürbisknöpfle

Weihnachtsburger mit Ente, Grünkohlpesto und Cumberlandzwiebeln

Tadaaaa, das isser nun, mein Mädchen-Weihnachtsburger im Festgewand. Schick hat er sich gemacht und das kleine Pinke rausgeholt und weil ich in diesem Jahr so ganz und gar nichts Vorweihnachtliches im Programm hatte, hab ich sogar die Weihnachtskugeln entstaubt und das Gesamtwerk damit ordentlich ausgeschmückt. Beeindruckend, oder? Jetzt ist auch im Kuriositätenladen endlich Weihnachten, wenn auch ein wenig verspätet :o)

Weihnachtsburger mit Ente, Grünkohlpesto und Cumberlandzwiebeln
Die klassischen Weihnachtsfarben sind ja rot und grün, ich hab das Thema farblich ein wenig moderner interpretiert und bin auf pink umgeschwenkt. Gefällt mir eh viel besser als rot und rotfärbende Lebensmittel sind im Dezember ja auch nicht an jeder Ecke zu finden. Rote Bete ist dagegen nicht nur saisonal, sondern kommt auch von ums Eck, genauso wie der Grünkohl für das Grünkohlpesto und selbst die Ente wurde vor den Toren Hamburgs aufgezogen. Saisonal, regional und Pink! 

Entenbrust und -keulen
Mein Käse der Wahl war mal wieder der Brie de Meaux, mein absoluter Lieblingsbrie und ein großartiger Burgerkäse. Esst mehr Brie auf Euren Burgern! Ach was, esst generell mehr Brie, Brie ist sooo lecker! 
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal eine Lobrede auf den Brie halte, aber so ändert sich der Geschmack im Laufe der Zeit. Vor zwei Jahren hab ich noch einen riesigen Bogen um jeden gereiften Käse gemacht und außer Gouda und Butterkäse nichts gegessen, jetzt schnappe ich mir jeden Brie, der mir über den Weg läuft. Vorausgesetzt, es ist ein leckerer Brie ;o)

Bei der Ente habe ich auf Anraten meines Schlachters eine Mischung aus Brust und Keule verwendet. Das Fleisch habe ich vom Knochen gelöst, die Haut abgezogen und dann, wie schon hier gezeigt, gewolft und zu Patties gepresst.

karamellisierte Apfelspalten
Besonders lecker hat mir mal wieder die fruchtige Komponente auf dem Burger gefallen. In diesem Fall waren das karamellisierte Apfelspalten und Cumber- landzwiebeln. Beides kombiniert mit dem saftigen Patty, dem würzigen Pesto und dem geschmolzenen Käse ist der absolute Wahnsinn. 

Als Beilage hab ich übrigens Grünkohlchips zubereitet - ungefähr 5 Jahre, nachdem der Trend aus USA hier rübergeschwappt ist. Das Rezept dafür gibt's dann übermorgen. 

Weihnachtsburger mit Ente, Grünkohlpesto und Cumberlandzwiebeln
Zutaten für 4 Burger
3 Entenkeulen und 1 Entenbrust (ausgelöst insgesamt ca. 760 g Fleisch)
ca. 150 g Brie de Meaux
2 Äpfel 
Butter
1 Prise Salz
1 EL Honig
Pfeffer
Butterschmalz

Außerdem
4 Rote Bete Bagel (1/2 Rezept)

Zubereitung
Die Haut der Entenkeulen abziehen und die Entenkeulen entbeinen, so gut es geht die Sehnen entfernen (der Rest wird anschließend durchgewolft). Die Entenbrust ebenfalls abziehen und in grobe Würfel schneiden. Beides durch die grobe Scheibe des Fleischwolfs* drehen jeweils 190 g abwiegen und mit einer Burgerpresse* zu Patties formen. Abgedeckt beiseite stellen. 
Äpfel waschen, das Kerngehäuse mit einem Ausstecher entfernen und quer in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Etwas Butter in einer Pfanne schmelzen, mit einer Prise Salz würzen und die Apfelscheiben darin von beiden Seiten anbraten. Den Honig dazugeben und alles durchschwenken. Mit Pfeffer würzen und beiseite stellen. 

Eine Grillpfanne* langsam auf volle Temperatur aufheizen, dann die Temperatur wieder um 1/3 reduzieren. Ganz leicht mit Butterschmalz ausstreichen und die Entenpatties von jeder Seite je nach persönlicher Vorliebe ungefähr 3 Minuten braten. Dabei unbedingt nur einmal wenden. 
In der Zwischenzeit den Brie in Scheiben schneiden und sobald das Fleisch gewendet wurde, damit belegen. Die Patties schmecken natürlich besonders gut, wenn sie innen noch rosa sind. 

Die Bagel durchschneiden und auftoasten. Die Unterseite mit etwas Grünkohlpesto bestreichen, dann einen  Entenpatty daraufsetzen. Mit jeweils zwei Apfelscheiben belegen und noch einen EL Cumberlandzwiebeln daraufgeben. Mit der Bageloberseite servieren.
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Bremer Grünkohl mit allem Drum & Dran

Was für Viele die Spargelsaison, ist für mich die kalte Jahreszeit, wenn es endlich wieder Grünkohl gibt. 
Grünkohl ist sicher eines der deftigsten Gerichte, die es in Norddeutschland gibt, aber ich hatte auch schon im Sommer bei 36°C einen solchen Jieper drauf, dass damals noch meine Mama eine Dose Grünkohl besorgen und mir eine Portion zubereiten musste. Dosengrünkohl ist natürlich eine absolute Notlösung und sollte nur dann verwendet werden, wenn kein frischer oder TK-Grünkohl erhältlich ist, wenn man aber im Sommer vom Grünkohl-Heißhunger gepackt wird, geht das ausnahmsweise schon mal in Ordnung.

Bremer Grünkohl mit allem Drum & Dran
Die Leidenschaft für dieses Gericht ist mir als Bremerin wahrscheinlich in die Wiege gelegt worden, denn nicht umsonst wird dem Grünkohl bei uns regelrecht gehuldigt, indem sich "der Bremer" jedes Jahr auf große Kohl- und Pinkel-Fahrt begibt
Wir schlagen uns dafür stundenlang bei Schnee und Glatteis (oder in unseren Breiten wahrscheinlicher, bei Sturm und Regen) durch die norddeutsche Tiefebene, trinken viel Schnaps und spielen "lustige" Spiele, um schlussendlich in einer Gaststätte einzukehren, Grünkohl zu essen und nochmal viel zu viel zu trinken. Wer am meisten schafft (Grünkohl, nicht Schnaps), wird zum Kohlkönig gekürt und bekommt einen prachtvollen Orden in Form eines Schweineunterkiefers. Ja, wir Bremer sind ein merkwürdiges Volk.

Grünkohl, gerippt und gewaschen
DAS Grünkohlrezept per se existiert natürlich nicht, sondern es gibt wahrscheinlich genausoviele Grünkohlrezepte wie Haushalte und je nach Region sind die Unter- schiede in der Zubereitung teilweise sogar recht ausgeprägt.  
Für Euch ist aber eigentlich nur eine Zubereitungsart wichtig und das ist der Bremer Grünkohl. Alles andere ist ein netter Versuch, schmeckt aber leider nicht. Ihr merkt schon, beim Grünkohl bin ich ein wenig militant, mache keine Kompromisse und verstehe vor allem keinen Spaß :o)

Grünkohlstiel vor dem Rippen
Ganz wichtig ist natürlich in erster Linie der Grünkohl selbst oder wie wir Norddeutschen ihn auch nennen, die Oldenburger Palme. 
Früher galt die Regel, dass der Kohl mindestens einmal Frost bekommen haben musste, damit er später süßer schmeckte. Mittlerweile sind die meisten Sorten aber so gezüchtet, dass sie generell einen höheren Zuckergehalt aufweisen. Wir können also schon viel früher mit der Saison beginnen!

Für einen richtig leckeren Grünkohl braucht man natürlich frischen oder zumindest TK-Grünkohl. Dosen sind wie gesagt nur bei akutem Grünkohl-Jieper im Hoch- sommer erlaubt, während der Saison aber unter Androhung der Höchststrafe verboten! ;o)

Den frischen Kohl gibt es bei uns auf dem Wochenmarkt oft fertig gerippt in 1,5 kg-Tüten, den würde ich aber nur empfehlen, wenn kein loser Grünkohl angeboten wird, denn in diesen Tüten schwitzt der Kohl natürlich und wird recht schnell welk und gelb. Am besten ist der lose Kohl, den man noch selber rippen, d.h., entstielen muss. Keine Sorge, das ist ganz schnell gemacht und kein großer Aufwand.

Herausgetrennter Grünkohlstrunk
Je nachdem, welche Stiele man erwischt, rechne ich ungefähr mit 1,5 kg Grünkohl um später ein Kilo gerippten Kohl rauszubekommen. Falls mehr übrig bleibt, ist das natürlich ein Grund zur Freude, denn dann gibt's am nächsten Tag gleich noch einmal Grünkohl.
Das Rippen funktioniert ganz einfach, indem man den Kohl mit einer Hand am gekräuselten Blatt anfasst, mit der anderen am Strunk und dann zieht. Schon hat man die Mittelrippe rausgezogen und nur noch das zarte Blattgrün zum Kochen übrig.

Kasslernacken, Pinkel, Kohlwurst und durchwachsener Speck
Damit der Grünkohl seinen typischen Geschmack bekommt, braucht er ordentlich Fleischeinlage - nein, für Vegetarier ist dieses Gericht wahrlich nichts. 
Ich koche meinen Grünkohl immer mit Speck oder Schweinebacke, Kasslernacken (Koteletts funktionieren auch, sind mir aber zu trocken) und natürlich darf auch die Pinkel und Kohlwurst nicht fehlen.

von rechts nach links: Bremer Pinkel, Ammerländer Pinkel, Kohlwurst/Mettenden
Pinkel nennt sich die typische Wurst, die in keinem Bremer Grünkohl fehlen darf, aber Pinkel ist nicht gleich Pinkel. 
Ich hab Euch oben mal drei verschiedene Würste fotografiert. Links seht Ihr die Bremer Pinkel, in der Mitte eine Ammerländer, bzw. Oldenburger Pinkel und rechts eine Hamburger Kohlwurst, auch Mettenden genannt. 
Die Bremer Pinkel ist nicht nur größer und dicker als die Ammerländer, sondern sie hat auch einen höheren Grützanteil und wird unter anderem als Beilage aufgeschnitten und dann quasi ausgelöffelt, bzw. -gegabelt. Die Ammerländer hat einen deutlich höheren Fleischanteil (wird deshalb auch als Fleischpinkel bezeichnet) und kann schon geschnitten werden, während die Kohlwurst eine ganz normale kräftig geräucherte und gewürzte Kochwurst ist und nicht nur im Grünkohl, sondern natürlich auch in anderen Eintöpfen wunderbar schmeckt.
Die Bremer Pinkel kommt bei mir zum einen direkt in den Kohl, d.h., ich löse sie aus und gebe das Innere, das zumeist aus Grütze, Fett und Gewürzen besteht, zum Kohl und reiche sie außerdem zusammen mit den anderen Würsten später auch als Beilage.

Ihren Namen hat die Pinkel übrigens vom sogenannten "pinkeln". Durch den hohen Fettgehalt beginnt sie beim Räuchern zu tropfen, sie pinkelt also.  

Ausgelöste Bremer Pinkel
Noch ein paar Worte zum typischen Bremer Grünkohl, bzw. den regionalen Unterschieden. 
In Bremen wird der Grünkohl mit Hafergrütze gekocht - die findet sich ja auch schon in der Bremer Pinkel und dickt den Grünkohl ein wenig an - und es werden Salzkartoffeln dazu gereicht. SALZKARTOFFELN, keine karamellisierten und auch keine Bratkartoffeln. Mir stellen sich schon beim Gedanken daran die Nackenhaare auf. 
Je nach Region wird die Hafergrütze auch durch Buchweizengrütze oder Haferflocken ersetzt, letzteres kommt mir aber nicht auf 100 m an den Grünkohltopf, weil er dadurch schleimig wir. Geht gar nicht. Merkt Euch also folgendes für einen leckeren Grünkohl, Ihr braucht dafür:
  • Frischen oder notfalls TK-Grünkohl
  • Bremer und Ammerländer Pinkel
  • evtl. ein paar Kohlwürste
  • Speck oder geräucherte Schweinebacke
  • ein schönes Stück Kasslernacken
  • Hafergrütze
  • Salzkartoffeln und 
  • Piment
Piment? Genau, das habe ich bisher unterschlagen. Piment ist die geheime Zutat, die einem Grünkohl den besonderen Pfiff gibt und auf keinen Fall fehlen darf. 

Die Konsistenz des fertigen Grünkohls variiert ebenso wie die Zutaten, man kann das sehr schön in der Google Bildersuche erkennen. Ich bin von zuhause eine relativ flüssige Variante gewohnt und habe das auch so übernommen. Bei "meinem" Grünkohl bildet sich also recht viel Flüssigkeit, die ich selbst schon so weglöffeln kann und die sich wunderbar mit den zerdrückten Salzkartoffeln verbindet. 
Gibt nichts schlimmeres als einen drögen Grünkohl, mal abgesehen von Grünkohl mit karamellisierten Kartoffeln ;o) 

Wenn Ihr alle oben aufgeführten Zutaten zusammen habt und meine Tipps beherzigt, steht einem leckeren Grünkohlessen eigentlich nichts mehr im Wege und wenn ihr dann vorher noch eine Runde umn Pudding geht (bremisch für einen Spaziergang machen), schmeckt er gleich doppelt so gut.

Kohl im Topf
Zutaten  für 6 Personen
1,5 kg Grünkohl
1 kg Kasslernacken, inkl. Knochen
300 g durchwachsener Speck
2 Zwiebeln, gewürfelt
Butterschmalz 
Wasser
70 g Hafergrütze  

2 Bremer Pinkel
2 Kohlwürste 
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 TL Piment, gemahlen

Außerdem
Bremer Pinkel
Ammerländer Pinkel
Kohlwürste
Kartoffeln

Zubereitung 
Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen und das Kassler darin rundherum goldbbraun anbraten. Herausnehmen und beiseite stellen. Den Speck in Stücke 5 Stücke schneiden und bei niedriger bis mittlerer Hitze auslassen bis der Speck stark gebräunt und knusprig ist. Ebenfalls herausnehmen und beiseite stellen. 
Die Zwiebelwürfel in dem Speckfett glasig andünsten, dann den Grünkohl zufügen und langsam mit soviel kochendem Wasser aufgießen, dass er nicht ganz bedeckt ist. Der Grünkohl fällt schnell zusammen. 
Mit Salz, Pfeffer und Piment würzen, sowie die Grütze und die ausgelöste Pinkel zufügen und alles verrühren. Die Speckstücke und das Kassler dazugeben und alles für 1 1/2 Stunden zugedeckt bei niedriger Hitze köcheln lassen.
Das Fleisch entnehmen und abgedeckt warm stellen. Den Kohl nochmals abschmecken, dann je nach Geschmack und Appetit pro Person eine Bremer oder Ammerländer Pinkel zum Kohl geben und bei niedriger Hitze im geschlossenen Topf ziehen lassen, während die Salzkartoffeln gekocht werden. 
Das Fleisch aufschneiden und zusammen mit den Pinkel auf einer Fleischplatte mit dem Grünkohl und Salzkartoffeln servieren.