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Sonntagsbraten-Roundup Mai 2015

Auch im Mai wurden wieder einige Sonntagsbraten zubereitet, die ich Euch gerne in diesem Roundup vorstellen möchte. Ich freue mich sehr, dass mein kleiner Blogevent so gut angenommen wird - großartig, wieviele wunderbare Rezepte und Bezugsquellen schon zusammengekommen sind. Diesmal wurden insgesamt 11 Sonntagsbraten eingereicht, toll! 
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Stöbern, nachkochen und vielleicht ja auch einkaufen, denn es sind auch wieder einige interessante Bezugsquellen dabei.

Gaumenpoesie - Schweinefilet auf Spargel und Rhabarberstangen
Los geht's mit einer ganz wunderbaren Kreation von Sarah. Sie betreibt seit Kurzem den Blog Gaumenpoesie und ist in der Schweiz zuhause. 
Sarah kombiniert in ihrem Sonntagsbratenrezept Schweinefilet, Rhabarber und grünen Spargel und erzählt uns ein wenig von ihrem Bauern in der Nachbar- schaft. Die Regel, dass der nur die wertvollen Fleisch- stücke wie Filet verkauft, wen gleichzeitig auch die weniger beliebten gekauft werden, finde ich großartig!

Kochlie.be - Rotwein-Rinderbraten
Julia vom Blog Kochlie.be steuert diesen groß- artigen Rotweinbraten zu unserer Sammlung bei. Dazu gab es knusprige Kartoffeln und Erbsen. 
Mir geht schon das Herz auf, wenn ich allein die Beilagen sehe, denn auch das hat mittlerweile schon Seltenheitswert. Wer bereitet schon heute noch klassische 3-Komponenten-Essen zu?

Schnitzel liebt Cupcake - Rendang daging
Jetzt wird es etwas unkonventionell, denn das nächste Rezept ist ein "Sonntagsbraten" auf indonesisch, Chris vom Blog Schnitzel liebt Cupcake serviert uns ein Rendang daging, eine Art indonesisches Gulasch und erzählt uns eine Menge von seinem Metzger des Vertrauens.  

Kleiner Kuriositätenladen - Tafelspitz mit Meerrettichsauce und Bouillongemüse
Ich hab mich in diesem Monat an einem ganz klassischen Sonntagsbraten versucht und bin immer noch hin und weg von dem Ergebnis. Es gab den ersten Tafelspitz überhaupt. Bisher hatte ich weder einen gegessen, geschweige denn zubereitet und war im Vorwege ein wenig skeptisch, ob mir diese Art der Zubereitung gefallen wird. Die Sorge war aber absolut überflüssig, denn dieser Sonntagsbraten war einer der besten, die ich jemals gegessen habe - ganz wunderbar und unbedingt zur Nachahmung empfohlen!

Cuisine Violette - Bolognese
Auch eine Bolognese ist ein Sonntagsbraten, denn sie zu kochen ist nicht nur ein Ganztages- projekt sondern sie schmeckt auch noch wie ein Festessen! 
Jeanette vom Blog Cuisine Violette stellt uns ihre Variante vor und hat auch noch eine tolle Bezugsquelle für den Raum Darmstadt in petto.

Küchenlatein - Ossobuco
Ossobuco ist sicher eines der besten Beispiele für ein Fleischgericht, für das verhältnismäßig günstige Fleischstücke verwendet werden, das aber besser schmeckt als so manches Filet oder Steak. Im Blog Küchenlatein hat Ulrike eine Version vorgestellt, die mit einem sogenannten Slow Cooker zubereitet wird, dadurch wird nicht nur der Arbeitsaufwand minimiert, sondern das Fleisch auch besonders zart. 

Gourmandise - Schulterbraten vom Galloway
Auf dem Blog Gourmandise stellt Andrea ein Rezept für einen Schulterbraten vom Galloway mit Butterbohnen und Salzkartoffeln vor. Ein Rezept wie früher bei Muddern und das im positivsten Sinne!
Die von ihr genannte Bezugsquelle ist sicher besonders für interessierte Hobbyköche aus dem Osnabrücker Land interessant.


Leberkassemmel und mehr  - Rehschlegel mit Spargel
Das einzige Wildrezept dieses Monats steuert Daniela vom Blog Leberkassemmel und mehr bei. Hier gibt es Rehschlegel mit Spargel und Kartoffeln.
Sie bestellt Ihr Rehfleisch in einem Onlineshop und berichtet unter anderem von dieser und anderen Bezugsquellen.

Zauberhaft Wohnen - Gebackene Zitronen-Knoblauch-Poularde
Für Brathähnchen hab ich ja bekanntlich eine ganz besondere Schwäche, nicht umsonst hab ich diesen Blogevent mit einem eingeweiht. Bei Haydee vom Blog Zauberhaft Wohnen gab es in diesem Monat eine gebackene Zitronen-Knoblauch-Poularde mit karamellisiertem grünen Spargel und Süßkartoffel-Ingwer-Pürree. Bei dem Titel allein bekomme ich schon wieder Appetit auf Brathähnchen! 
Allerbester Kram - Schweinebraten!
Tilo hat, ganz dem Namen seines Blogs entsprechend, nur Allerbesten Kram für Euch im Gepäck, es gibt einen Schweinebraten mit reichlich Estragon und leckerer Sauce. Ich finde das Rezept - und besonders die Estragonnote - so lecker, dass ich es schleunigst nachmachen werde.

Insane in the Kitchen - Putengeschnetzeltes mit Pilzen
Auch diesmal ist Sibel von Insane in the Kitchen wieder das Schlusslicht und serviert uns ein klassisches Putengeschnetzeltes mit Pilzen und ich bin sehr froh, dass sie bei diesem Putengeschnetzelten nicht auf das Putenfleisch verzichtet hat - wäre ja sonst kein Sonntags- braten geworden ;o)

Wie immer habe ich alle Eventbeiträge auf meinem Pinterestboard zum Thema Rettet den Sonntagsbraten gesammelt und dort findet Ihr natürlich auch die Beiträge des Vormonats.
Nächsten Monat geht's weiter, ich hoffe wieder auf einige Beiträge und natürlich auch die Bezugsquellen!

Zitronen-Kräuter-Hähnchen

Die Idee für meinen Blogevent Rettet den Sonntags- braten - denn weniger ist besser! hatte ich, nachdem ich Ende letzten Jahres für meine Verhältnisse unverschämt viel großartiges Rindfleisch gekauft und eingefroren habe und mir von Anfang dachte, dass ich das, was ich alles mit dem Fleisch anstelle, gerne auch angemessen hier im Blog präsentieren möchte. 
Eigentlich hätte ich also meine eigene Sonntagsbraten- reihe mit einem Rinderbraten einläuten müssen, tatsächlich gibt's zum Start aber Brathähnchen, denn schon kurz nach dem Fleisch zog mein neuer Bräter ein und da der einen wunderschönen Hähnchengriff hat, muss er auch passend mit einem Hähnchen eingeweiht werden. Das seht Ihr sicher genauso, oder? :o)

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Klassisch ist die Cocotte natürlich für Coq au Vin oder Coq au Riesling gedacht. Das Hähnchen, das ich bei meinem Schlachter erstanden habe, war aber so ein Prachtexemplar (das seht Ihr ja selbst), dass ich es einfach nicht zerteilen konnte, sondern es unbedingt im Ganzen garen MUSSTE. Also wurde daraus das Beste, was aus einem Brathähnchen werden kann, ein Zitronen-Kräuter-Hähnchen!

Brathähnchen
Geflügel kaufe ich ausschließlich, wie das meiste Fleisch, Wurst und Knochen für Fonds und Brühen, bei meinem Schlachter, Schlachter Dreymann vom Gut Wulfsdorf. Wie Ihr auf der Homepage seht, besteht sein Sortiment mittlerweile zu 85% aus Demeterfleisch, der Rest ist Biolandware.
Bei seinen Rindern, Schweinen und Lämmern handelt es sich um Kreuzungen alter Haustierrassen, was sich natürlich wesentlich auf die Fleischqualität auswirkt und auch das Gefügel, das zum Teil aus der Bruderhahn-Initiative stammt, hat einen unschlagbar guten Geschmack. Es bleibt deutlich länger saftig, trocknet also nicht so schnell aus, hat eine festere, aber zugleich zartere Struktur und - hört, hört! - hat Geschmack, selbst die Hähnchenbrust! 
Ich bin ja generell kein so großer Hähnchenbrustfan, sondern tausche die jederzeit gegen einen leckeren Hähnchenschenkel, seit ich aber die Dreymann'schen Hähnchen kenne, verschmähe ich auch die Brust nicht mehr.

Neben der unschlagbaren Produktqualität schätze ich an "meinem" Schlachter besonders die Tipps und Anregungen, die er mir immer wieder gibt. Wenn ich mit dem Vorhaben, einen Fleischkäse zu backen oder zu Wursten zu ihm komme, dann sucht er mir genau die richtige Fleischkombination raus. Unabhängig davon, was im Rezept steht - er kennt sich schließlich damit aus. 

Da der Wulfsdorfer Hofladen für den regelmäßigen Einkauf zu weit weg ist, kaufen wir 5x pro Woche auf dem Biomarkt in Eppendorf oder auf dem Isemarkt ein (theoretisch, praktisch konsumieren wir natürlich nicht ansatzweise soviel Fleisch) - wo der Stand dort genau steht, könnt Ihr oben in der Navigation unter Empfehlungen nachlesen. 
Wenn Ihr in der Nähe wohnt und (hoffentlich) Wert auf gutes Fleisch aus art- gerechter und nachhaltiger Tierhaltung legt, schaut unbedingt mal vorbei! Für mich ist Schlachter Dreymann eindeutig die 1. Adresse in Hamburg, wenn es um Fleisch und Wurst geht.

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten für Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Damit das Brathähnchen auch richtig, richtig gut schmeckt, hab ich es mit allem gestopft und eingerieben, was gut schmeckt. 
Im Bauch stecken reichlich Zitronen, Schalotten und Knoblauch und unter die Haut hab ich eine wunderbare Kräuterbutter geschmiert. So zieht der Geschmack ins Fleisch und hält gleichzeitig die Brust saftig. Ein Traum!
Natürlich ist das Hähnchen durch das Garen in der Cocotte nicht so knusprig, wie es wäre, wenn man es auf dem Rost gart, aber dafür ist es das weltsaftigste Hähnchen, das Ihr Euch vorstellen könnt. Die Schalotten, die im Bauch stecken, könnt Ihr natürlich dazu essen und der Bratensud ergibt eine köstliche Sauce, für die Ihr unbedingt frisches Baguette und ein knuspriges No Knead Bread braucht. 
Dazu gab es bei uns einfache Rosmarinkartoffeln, die ich die letzten 45 Minuten einfach neben der Cocotte in einer Auflaufform gegart habe. 

Ich versprech Euch, dieses Hähnchen ist nicht nur ein Sonntagsbraten, sondern ein absoluter Festschmaus, für den es sich 100%ig lohnt, etwas mehr Geld auszugeben!

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten
1 Brathähnchen, ca. 1 1/2-2 kg
2 unbehandelte Bio-Zitronen
1 junge Knoblauchknolle 
5 Schalotten
Thymian, Rosmarin

Kräuterbutter
100 g weiche Butter
2 confierte Knoblauchzehen
je 1 TL sehr fein gehackter frischer Rosmarin und Thymian
Abrieb einer halben Biozitrone
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette*
1/4 TL Lemon Myrtle*

Zubereitung
Alle Zutaten für die Kräuterbutter miteinander vermischen und beiseite stellen. 
Das Hähnchen nicht waschen, aber gründlich mit Küchenpapier trockentupfen, dann vorsichtig mit den Fingern auf der Brustseite unter die Haut gleiten (dafür am Besten Einmalhandschuhe anziehen) und die Haut behutsam von der Brust und den Schenkeln lösen. 
Die weiche Kräuterbutter unter sie Haut schieben und gleichmäßig verteilen. Mit der restlichen Kräuterbutter das Hähnchen von außen und innen einreiben. 
Eine Zitrone und die Knoblauchknolle halbieren, die Schalotten je nach Größe so lassen oder ebenfalls halbieren. Alles zusammen mit einigen Zweigen Thymian und Rosmarin in den Bauchraum stopfen, dann die Beine mit Küchengarn zusammen- binden. Die zweite Zitrone in dünne Scheiben schneiden und auf der Brust verteilen, dann das Hähnchen in die Cocotte setzen. 

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C je nach Größe ca. 1 3/4 Stunde bei geschlossenem Deckel garen, dann den Deckel öffnen und nochmals für ca. 15 Minuten bei geöffnetem Deckel garen. Pro Kilo Fleisch wird eine Stunde Garzeit gerechnet. 

Das Hähnchen aus der Cocotte heben, nochmals etwas ruhen lassen, dann mit einem Messer oder einer Geflügelschere zerteilen. Dazu schmecken beispielsweise Rosmarinkartoffeln oder ein frisches Baguette.  
*Affiliatelink

Rettet den Sonntagsbraten!

... denn weniger ist besser!

Rettet den Sonntagsbraten!
Der kulinarische Trend geht ja seit einiger Zeit sehr deutlich zur vegetarischen, bzw. sogar veganen Ernährung. Vegane Kochbücher, Zeitschriften und auch Blogs schießen geradezu wie Pilze aus dem Boden.
Wie Ihr vielleicht wisst, essen auch wir wenig Fleisch und Fisch, ernähren uns aber ganz bewusst nicht komplett vegetarisch, sondern konsumieren wenn, dann tierische "Produkte" aus artgerechter und auch möglichst regionaler Haltung. Natürlich ist dieses Fleisch und auch Fisch nicht eben günstig und daher gibt's bei uns nicht 5x pro Woche Frikadellen, Schnitzel, Würstchen, etc. sondern eher einmal pro Woche, meist am Wochenende und oft am Sonntag. Wie früher, als es bei Oma noch den traditionellen Sonntagsbraten gab.  
Aus diesem Grundgedanken heraus und weil ich es für immens wichtig halte, nicht nur den kompletten Verzicht auf tierische Produkte zu thematisieren, sondern mindestens ebenso intensiv den bewussten Konsum von Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung, habe ich mir jetzt einen dauerhaften Blogevent überlegt, zu dem ich alle Blogger einladen möchte, denen dieses Thema ebenfalls wichtig ist und am Herzen liegt. 
Natürlich ist der Event aber nicht komplett auf meinem Mist gewachsen, sondern ich wurde tatkräftig von Simone, Bella, Sibel, Melanie und Maja unterstützt. 

Zu Beginn jedes Monats werde ich alle im Rahmen dieses Events gebloggten Rezepte in einer Zusammenfassung hier in meinem Blog vorstellen und verlinken und außerdem noch auf einem Pinterest-Board sammeln. Alle Zusammenfassungen könnt Ihr dann bequem über die Kategorie Sonntagsbraten abrufen. 

Neben der reinen Rezeptsammlung geht es mir bei diesem Event, wie bereits angesprochen, vor allem darum, zu thematisieren, wo Ihr Euer Fleisch und Fisch für die Sonntagsbraten bezieht. Ich wünsche mir deshalb, dass Ihr ein wenig über die Produzenten, bzw. die Bezugsquelle verratet - so profitieren wir nicht nur gegen- seitig von der Rezeptsammlung, sondern entdecken hoffentlich auch interessante regionale Bezugsquellen für  Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung.

Der Begriff Sonntagsbraten steht bei diesem Event stellvertretend für die fleisch- oder fischhaltigen Rezepte, die bei Euch am Sonntag auf dem Teller landen, das kann vom Schweinebraten, über das Gulasch, bis hin zum Brathähnchen, gedünsteten Fisch oder den Rouladen alles sein. Der Sonntagsbraten ist also eher als "fleisch- oder fischhaltiges Sonntagsessen" zu verstehen - das klingt nur nicht so eingängig ;o)

Da es ja bei diesem Event nicht nur um die reine Sammlung von Rezepten geht, gibt's natürlich auch ein paar klitzekleine Regeln. 

Teilnahmebedingungen

  • Mitmachen können alle Foodblogger, denen der nachhaltige Konsum von Fleisch und Fisch am Herzen liegt und das auch entsprechend in ihren Blogs ansprechen. 
  • Alle Eventbeiträge müssen ein Fleisch- oder Fischrezept enthalten und die Bezugsquelle im jeweiligen Beitrag thematisieren. Die Informationen über Eure Bezugsquelle sind mindestens genauso wichtig wie das eigentliche Rezept!
  • Das für die Eventbeiträge verwendete Fleisch, bzw. der Fisch muss aus artgerechter und möglichst regionaler Haltung stammen.
  • Alle Beiträge müssen aktuell sein, bitte reicht keine Archivbeiträge ein. Ebenso sollten die Beiträge exklusiv für diesen Event zubereitet werden. Bitte reicht keine Rezepte ein, mit denen Ihr bereits an anderen Blogevents teilnehmt.
  • Hinterlasst unter diesem Beitrag einen Link zu Eurem Rezept, damit mir keiner Eurer Beiträge entgeht (Diesen Beitrag findet Ihr jederzeit durch einen Kick auf das Eventbanner rechts in der Sidebar).  
  • Dieser Event ist als Dauerevent ausgelegt, d.h., egal wann Ihr Eure Beiträge einreicht, sie werden auf jeden Fall zu Beginn des nächsten Monats in einem Roundup hier im Blog und auf dem Pinterestboard verlinkt. Natürlich könnt Ihr auch gerne regelmäßig an diesem Event teilnehmen oder auch mehrere Beiträge pro Monat einreichen.
  • Bitte bindet das Eventbanner mittels folgendem Code ein:


Ich würde mich sehr freuen, wenn das Thema nachhaltiger Fleisch- und Fischkonsum in vielen Blogs thematisiert wird, wir im Rahmen dieses Events eine schöne Rezeptsammlung auf die Beine stellen und viele interessante Bezugsquellen austauschen und diese Produzenten somit unterstützen und einem größeren Publikum bekanntmachen! Lasst uns gemeinsam den Sonntagsbraten retten! 

Bannerdesign: S-Küche

Geräucherte Forelle von der Planke

Heute hab ich mal was ganz Besonderes für Euch, eine güldene Forelle! Zumindest sieht sie so aus, wenn sie aus dem Grill kommt und auf der Planke geräuchert wurde.
Wie man mit meinem neuen Weber-Grill Lachsfilets räuchern kann, habe ich Euch ja bereits letzte Woche gezeigt, heute wagen wir uns an die großen, bzw. ganzen Fische - von meinem Papa sogar eigenhändig geangelt!

Geräucherte Forelle von der Planke
Wie schon der Lachs, wird auch die Forelle, auf der Planke gegart, ganz wunderbar saftig und bekommt ein angenehm dezentes Räucheraroma.
Damit der Fisch aber nicht nur saftig bleibt und geräuchert schmeckt, sondern auch durch und durch gewürzt wird, haben wir ihn über Nacht in eine Gewürzlake eingelegt. Das hat den Vorteil, dass nicht nur die wie sonst direkt eingeriebenen Bauchlappen gewürzt sind, sondern eben der gesamte Fisch - auch dort, wo sonst keine Gewürze hinkommen. Die Gewürze ziehen richtig ein, eine großartige Sache!
Kann man übrigens auch prima mit Brathähnchen machen, da schmeckt das Brustfleisch dann auch nicht nur dröge und langweilig, sondern angenehm gewürzt.  

Geräucherte Forelle von der Planke

Bevor ich mir diesen großartigen Grill angeschafft habe, haben meine Eltern die Fische immer in einem normalen Räucherofen geräuchert, der hat ab sofort aber ausgedient, denn es wird nur noch auf der Planke, bzw. mit der Räucherbox* im Grill geräuchert. 
Das kann man auch wunderbar noch eben schnell machen, wenn man mit dem eigentlichen Grillen schon durch ist. Dann noch ein Fisch auf die Planke und nach ner halben Stunde ist das Essen für den nächsten oder übernächsten Tag fertig. Geht kinderleicht und schmeckt viel besser als gekauft, versprochen!

Weber Grill beim Räuchern
Ganz wichtig ist, dass der Fisch vor dem Räuchern sehr gründlich abgetrocknet wird. Das geht gut mit einem Küchenpapier, Ihr könnt Ihn aber auch ne halbe Stunde mit der Schwanzflosse nach oben an eine Wäscheleine hängen. Kein Scherz, das  geht wirklich ;o)
Wenn der Fisch beim Räuchern noch feucht ist, wird leicht weich und wabbelig, gar nicht lecker. Also, immer gut abtrocknen!

Geräucherte Forelle von der Planke
Zutaten 
2 Forellen (à ca. 400 g)

Lake 
1 Lorbeerblatt
1 TL schwarzer Pfeffer, ganz 
1 TL gelbe Senfsaat, ganz 
4 ganze Wacholderbeeren

ca. 2 Liter Wasser
70 g Meersalz
10 g Salish Alderwood Rauchsalz 
2 TL brauner Zucker
1/2 TL Lemon Myrtle
1/2 TL Pimentón de la vera, dulce
1 TL getrockneter Thymian

Außerdem 
Petersilie, Dill, Kerbel, Pimpinelle, Knolauch, etc.
pro Forelle 2 dünne Scheiben Bio-Zitrone oder -Limette 

Zubereitung
Lorbeerblatt, Pfeffer, Senfsaat und Wacholderbeeren in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, bis die Gewürze duften, dabei immer mal rühren, so dass sie von allen Seiten angeröstet werden. Zusammen mit etwas Salz in einem Mörser grob mörsern. 
Einen Liter Wasser aufkochen, die gemörserten und restlichen Gewürze dazugeben und alles verrühren, so dass sich Salz und Zucker komplett auflösen. Mit einem Liter kalten Wasser auffüllen und komplett abkühlen lassen. 
In der Zwischenzeit die Forellen ausnehmen und gründlich unter fließendem kalten Wasser reinigen. In eine große Schüssel oder einen Eimer legen und mit der vollständig erkalteten Lake übergießen - die Forellen sollen komplett bedeckt sein. Über Nacht ziehen lassen. 
Ebenfalls am Vorabend die Zedernplanken wässern. Eine Stunde vor der Benutzung herausnehmen und abtrocknen. 

Am nächsten Tag die Forellen mit einem Küchenpapier abtupfen und sehr gründlich trocknen lassen, die Forellen sollen nicht mehr feucht sein, da sie sonst später beim Räuchern weich werden. Wer mag, kann sie mit der Schwanzflosse an die Wäscheleine hängen. 
Unmittelbar vor dem Räuchern den Bauch der Forellen mit gemischten Kräutern und je zwei Scheiben Zitrone oder Limette füllen. 
Die Holzplanken für 5-10 Minuten bei geschlossenem Deckel auf den aufgeheizten Grill legen. Die Planke umdrehen und die vorbereiteten Forellen auf die angekohlte Seite legen.
Bei geschlossenem Deckel bei ca. 150°C je nach Größe der Forellen für ca. 20-30 Minuten räuchern, bis sie den gewünschten Gargrad erreicht hat. Idealerweise sollen sie im Innern noch schön glasig und nicht übergart sein.
*Kooperationslink

Würzige Hähnchenflügel vom Grill mit pfannengerührtem Romanasalat

Ihr kennt meine Vorliebe für Brathähnchen, bzw. Hühnchen im Allgemeinen. Klar, dass es im Rahmen einer Themenwoche auch ein knuspriges Hähnchengericht geben muss - diesmal kein ganzes, sondern nur die Flügel. 
Chicken Wings sind in der Regel verhältnismäßig günstig (selbst als Demeterware) und egal in welche Richtung man würzt, ob BBQ, asiatisch, orientalisch oder mediterran, ein schnell zubereitetes Essen, das eigentlich jeder mag - auch ideal zum Picknicken als Party-Mitbringsel.
Als Beilage gibt's den Romanasalat, der eigentlich für den morgigen Salat geplant war - aber da hab ich kurzerhand mal wieder ein wenig umdisponiert, also wurde aus dem Salat eine Beilage. 
Beide Rezepte stammen, wie könnte es anders sein ;o), mal wieder aus Asia Food*, zur Rezension geht's hier entlang. 

Würzige Hähnchenflügel vom Grill
Würzige Hähnchenflügel vom Grill

Zutaten 
1 kg Hähnchenflügel 
1 EL Ingwer
4 confierte Knoblauchzehen
3 EL Ketjap Manis*
2 EL helle Sojasauce*
1 EL Shao Xing*
1 EL Honig 
2 TL 5-Gewürze-Pulver
1 TL Chilipulver
2 EL neutrales Pflanzenöl

Außerdem
geröstete Sesamsamen 
süße Chilisauce* zum Servieren 

Zubereitung
Ingwer und Knoblauch in einem Mörser zu einer Paste verarbeiten. Zusammen mit Ketjap Manis, Sojasauce, Shao Xing, Honig, 5-Gewürze-Pulver und Chiliulver zu einer Marinade vermischen. Die Hähnchenflügel in die Schüssel geben und die Marinade gleichmäßig vermischen, so dass die Hähnchenflügel rundherum bedeckt sind. Über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. 
Die Hähnchenflügel Zimmertemperatur annehmen lassen, nochmals etwas salzen und nebeneinander auf ein Grillrost legen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten grillen, dann wenden und nochmals 10-15 Minuten grillen. 
Mit süßer Chilisauce servieren.

pfannengerührter Romanasalat
pfannengerührter Romanasalat

Zutaten 
2 Romana Salatherzen
2 EL neutrales Öl 
5 confierte Knoblauchzehen
1 EL Shao Xing*
2 EL helle Sojasauce*
3/4 TL Zucker 
1 Prise Salz 
1 TL Sesamöl*

Zubereitung
Den Salat putzen, waschen und in grobe Stücke schneiden. 
Öl in den Wok geben und erhitzen. Den Knoblauch darin pfannenrühren bis er duftet, dann den Salat dazugeben und für ca. 2 Minuten braten, bis er in sich zusammenfällt. Mit Shao Xing und Sojasauce ablöschen und mit Zucker und Salz würzen. Garen, bis der Salat weich ist, aber noch etwas Biss hat, dann etwas Sesamöl darübergeben und servieren.
*Affiliatelink

Coq au Riesling

Ein neues Familienmitglied wie mein neuer Wundertopf muss natürlich mit einem anständigen Willkommensessen begrüßt werden, schließlich wollen wir beide viele Jahre miteinander schmoren, kochen und backen. 
Rouladen und Gulasch standen unter anderem zur Auswahl, schlussendlich hab ich mich aber doch für ein Coq au Riesling entschieden. Mein Neuer ist ja bekanntlich Franzose und soll sich daher schnell heimisch fühlen und Hähnchen und ich, das ist ja eh eine ganz große Liebesgeschichte ;o)

Coq au Riesling
Wenn ich ein Brathähnchen zubereite, dann kaufe ich natürlich ein ganzes Hähnchen, beim Schmoren greife ich aber sehr gerne auf die Schenkel zurück, die ganz zu Unrecht in der Beliebtheit hinter den faden und oft trockenen Brüsten stehen. Schenkel sind viel saftiger, aromatischer und verzeihen gerade beim Schmoren auch die ein oder andere Minute zuviel im Backofen.
Dass es unbedingt ein Hähnchen aus artgerechter Haltung und kein 2,50 € Huhn aus Massentierhaltung sein soll, muss ich sicher nicht noch einmal erwähnen, das sollte selbstverständlich sein. 

Hähnchenschenkel
Das Rezept basiert ganz grob auf einem Coq au Riesling-Rezept aus der essen & trinken. Ich hab es aber wie immer an unseren Geschmack und natürlich meinen pilzverschmähenden Problemfall, auch als Ehemann/Mitesser bekannt, angepasst, denn ich wollte unbedingt Champignons dabeihaben.
Damit der Gatte nicht direkt Reißaus nimmt oder stundenlang und mit langen Zähnen im Essen rumstochert und die Champignons raussucht um sie in Reih und Glied auf dem Tellerrand zu platzieren, habe ich sie extra angebraten und erst zum Schluss dazugegeben, bzw. nur ein paar fürs Foto auf dem Essen verteilt und den Rest dann für mich behalten und quasi dazu gegessen. So hat der Gatte eine pilzfreie Variante und ich musste keine totgeschmorten Pilze essen - eine eindeutige Win-Win-Situation! 
Wenn Ihr keine Pilzhasser dabeihabt, gebt die Champignons einfach zum Ende der Schmorzeit dazu und lasst alles noch einmal kurz durchziehen. 

Als Beilage gibt es bei uns nur ein leckeres Brot zum Dippen der großartigen Sauce dazu - seit ich den Wundertopf habe natürlich ein No Knead Bread, versteht sich von selbst ;o)

Was meint Ihr, was soll ich als nächstes schmoren? Habt Ihr ein ultimatives Lieblingsrezept, das ich unbedingt mal ausprobieren sollte? Ich freue mich immer über Tipps, Anregungen und Rezeptideen! 

Coq au Riesling
Zutaten 
6 Hähnchenschenkel
Butterschmalz 
150 g durchwachsener Speck 
Butterschmalz
2 Karotten 
150 g Schalotten
500 ml Riesling (Schmittges 2013, Riesling trocken)
500 ml Geflügelfond, hausgemacht
4 confierte Knoblauchzehen 
2 Lorbeerblätter
1 TL schwarzer Pfeffer, ganz 
5 Pimentkörner
3 Zweige Thymian
grobes Meersalz 

200 g braune Champignons 
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Die Hähnchenschenkel am Gelenk durchschneiden, salzen und pfeffern und von allen Seiten mehlieren. Gut abklopfen um überschüssiges Mehl zu entfernen. Den Speck in 3-4 große Stücke schneiden. 
Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Hähnchenteile und den Speck von allen Seiten goldbraun braten. Je nach Größe des Topfes, in mehreren Etappen anbraten. 
In der Zwischenzeit die Schalotten putzen und schälen, die Karotten schälen und grob in Stücke schneiden. Den Speck in 3-4 Stücke schneiden. 
Die angebratenen Hähnchenteile und den Speck auf einen Teller geben und beiseite stellen. 
Als nächstes das Gemüse und die confierten Knoblauchzehen in den Bräter geben und ebenfalls von allen Seiten anschwitzen. Mit Wein und Geflügelfond ablöschen, die Hähnchenteile und den Speck wieder dazugeben und zum Kochen bringen.
Die Gewürze in einen Teefilter (alternativ ein Tee-Ei) geben, zubinden und dazugeben. 
Die Coq au Riesling im geschlossenen Topf im Backofen auf der untersten Schiene bei 180°C ca. 40 Minuten schmoren. 
In der Zwischenzeit die Champignons putzen und kurz vor Ende der Schmorzeit in einer Pfanne mit etwas Butterschmalz rundherum anschwitzen. Mit Salz nach Geschmack abschmecken. 

Den Bräter herausnehmen, die Pilze zufügen und mit einer Scheibe hausgebackenen No Knead Bread servieren. 
Coq au Riesling

Meine neue Cocotte von Staub

Reklame
Einige von Euch kennen ihn schon, meinen noch recht neuen, aber bereits heißgeliebten und exzessiv genutzten Wundertopf, eine senfgelbe Cocotte der Firma Staub*. Ich schwärme schließlich überall und ständig davon, zeige mit stolzgeschwellter Brust meine Topfbrote her und schmore in den letzten Wochen um die Wette. Genaugenommen hat es die Cocotte, seit sie kurz vor Weihnachten bei mir eingezogen ist, noch nicht einmal in den Schrank geschafft, sondern steht immer auf dem Herd - bereit für den nächsten Einsatz.

Coq au Riesling
Apropos Schmoren, dafür war dieser Topf eigentlich hauptsächlich gedacht. Wenn wir Fleisch essen, dann nämlich meist geschmort. Das hat neben dem Geschmack, der bei Schmorgerichten unbestreitbar großartig und dem Aufwand, der vergleichsweise gering ist, auch noch den Grund, dass ich mir zum Vorsatz gemacht habe, tierische Produkte wie Filet oder andere "hochwertige" Fleisch- abschnitte zu meiden, sondern lieber auf die, warum auch immer so genannten, weniger wertvollen Fleischabschnitte auszuweichen, die schlussendlich aber den Großteil des Tieres ausmachen, heutzutage aber leider oft nicht mehr so "schick" sind wie eine Hähnchenbrust oder ein Rinderfilet
Geflügel kaufe ich also immer nur im Ganzen oder alternativ auch gerne die oft verschmähten Schenkel (die eh viel geschmackvoller, aromatischer und saftiger sind als die dröge Brust) und vom Rind und Schwein gibt's meist Stücke aus der Hüfte, der Schulter, bzw. dem Bauch - ideales Schmorfleisch.

Mir kommt das Schmoren nicht nur des Geschmacks wegen so entgegen, sondern auch, weil sich Schmorgerichte wunderbar vorbereiten lassen und man, sobald der Topf in den Backofen wandert, schon so gut wie Feierabend hat, bzw. bereits in der Küche Klarschiff machen kann. In meiner winzigen Küche ein ganz entscheidender Vorteil ;o)

Modernist Cuisine at Home [Rezension]

Die heutige Rezension ist, wie auch das Buch um das es geht selbst, eine echte Herausforderung für mich. Modernist Cuisine at Home* ist schließlich nicht irgendein Kochbuch, das kann man sicher ohne Übertreibung so behaupten, sondern eine Klasse für sich und lässt sich mit den sonst von mir angesetzten Kriterien kaum noch angemessen beurteilen - diesem Buch auch nur annähernd gerecht zu werden, ist ein hartes Stück Arbeit.

Auf den ersten Blick gehöre ich wahrscheinlich gar nicht unbedingt zur Zielgruppe dieses Werks (ich schreibe bewusst nicht Buch), koche ich doch bevorzugt mit ausschließlich natürlichen Zutaten und mache um alles einen großen Bogen, was auch nur irgendwie nach Zusatzstoffen aussieht. 
Tatsächlich bin ich ja aber bekanntermaßen auch eine autodidaktische Tüftlerin, schnappe an allen Ecken irgendetwas Interessantes auf, um es dann irgendwann mal bei passender Gelegenheit umzusetzen - Modernist Cuisine at Home ist also irgendwie doch wie für mich geschaffen :o) 
© TASCHEN
Erster Eindruck
Bevor ich meinen ersten Eindruck schildere, an dieser Stelle einen ganz herzlichen Gruß an den Paketmann, der das riesige Paket in den 4. Stock schleppen durfte, bzw. musste. Ich hab ja im ersten Moment gedacht, der Gatte hätte heimlich einen neuen Laptop bestellt - was an sich aber schon unwahrscheinlich wäre, da für technischen Spielkram in unserem Haushalt eigentlich ich zuständig bin. 
Modernist Cuisine at Home ist ein starkes und auch ausgesprochen schweres Stück. Das Buch, bzw. die Bücher selbst inkl. Schuber, bringen mal eben locker 5,4 kg auf die Waage. Dazu kamen bei der Anlieferung dann noch der schicke Umkarton und natürlich der Schutzkarton für den Umkarton!?! Wenn schon, denn schon, oder? ;o)

Während sich das 5-bändige Vorgängerwerk Modernist Cuisine* noch an ein professionelles Publikum richtete, ist die Zielgruppe von Modernist Cuisine at Home der ambitionierte Hobbykoch mit einer ausgeprägten Vorliebe für technische Küchengerätschaften und das ein oder andere Zauberpülverchen. 
Die Rezepte sind so konzipiert, dass man sie auch zuhause umsetzen kann. Vorausgesetzt, man nennt einen Schnellkochtopf, eine Mikrowelle, einen IsiWhip, ein Sous-Vide-Gerät, usw. usf. sein eigen. 
Wer nicht die komplette Ausstattung in seinem Gerätefuhrpark versammelt hat (außer einem Schnellkochtopf und einer alten Mikrowelle mit mysteriösem Eigenleben, die bisher nur zum Auftauen von Tartes oder zum Erwärmen von Butter gebraucht wird, besitze ich auch keines der o.g. Geräte), findet aber trotzdem eine Vielzahl von Anregungen, Tipps und Tricks, die das Buch auf jeden Fall zu einer lohnenswerten Anschaffung machen. Die Voraussetzung für dieses Buch ist aber sicher ein Interesse an der Materie, die über das normale Maß eines Hobbykochs, der nur ab und zu mal den Hochlöffel schwingt, hinausgeht. 
Wenn ich etwas nicht mag, dann ist es der Begriff Foodie, hier passt er aber sicher ganz gut. Wenn Euch also den ganzen Tag Rezepte durch den Kopf spuken, Ihr Kochbücher wie Romane lest, immer auf der Suche nach den besten Produkten seid und Euch auch für die komplexeren Zusammenhänge der Nahrungszubereitung und vor allem die aktuellsten Zubereitungstechniken interessiert, Ihr also ein sog. Foodie seid, dann ist Modernist Cuisine at Home DAS Buch für Euch. 

Modernist Cuisine at Home besteht nicht nur aus dem Buch selbst und natürlich dem schicken Schuber, sondern enthält zusätzlich noch das 220seitige ringgebundene Rezepthandbuch, in dem nochmals alle Rezepte aus dem Hauptbuch spritzgeschützt, unbebildert und für den Kücheneinsatz zusammengefasst, aufgeführt sind - wer will schon diesen 3,7 kg schweren Riesenschinken mit in die Küche schleppen? Ich sicher nicht, dann wäre nämlich für mich selbst kein Platz mehr in meiner kleinen Düvelsköök ;o)

© Chris Hoover/TASCHEN
Inhalt & Gestaltung
Nathan Myhrvold hat, bevor er die École de la Varenne besuchte und sich ganz dem Kochen verschrieb, unter anderem einen Doktor in mathematischer Physik, einen Mastertitel in Geo- und Weltraumphysik, sowie einen Bachelor in Mathematik gemacht und das alles bereits im zarten Alter von gerade mal 23 Jahren. Wie stellt Ihr Euch ein Buch eines Kochs mit dieser Vorgeschichte vor? 
Sicher nicht unbedingt verspielt mit Deckchen, bunten Tellern, niedlichem Dekokram und witzigen Anekdoten, sowie den passenden Dekotipps, oder? Mit dieser Einschätzung liegt Ihr ganz richtig.
Modernist Cuisine at Home ist sehr sachlich und sogar etwas nüchtern aufgemacht. Mich hat es sofort an ein Lehrbuch erinnert, ein ungewöhnlich gutes versteht sich. 

Eingeteilt ist das Buch in zwei übergreifende Kapitel:
  • Das A und O der modernistischen Küche, das unter Anderem eine ausführliche Gerätekunde, eine Einführung in das Sous-Vide-Garen und eine Zutatenkunde umfasst
  • und den Rezeptteil mit insg. mehr als 400 Rezepten. Gegliedert unter anderem in Themenkapitel wie Basisrezepte, Meeresfrüchte, Pizza, Custards und Pies, aber auch Kapitel, die sich ausschließlich einem Gericht, bzw. verschiedenen Variationen und Zubereitungstechniken eines Gerichts widmen, wie Brathähnchen, Cheeseburger, Steak und Mac and Cheese. 
Die bildliche Gestaltung des Buches ist sehr abwechslungsreich ausgefallen. Es gibt eine Vielzahl von einfachen und anschaulichen, aber nicht herausragenden Zubereitungsbildern, aber auch immer wieder die Abbildungen, für die Modernist Cuisine at Home berühmt geworden ist, nämlich die Bilder, die nicht nur, wie oben zu sehen, Gerichte, sondern unter anderem auch ein Sous-Vide-Gerät, einen IsiWhip und Haushaltsherd im Querschnitt zeigen. Sehr eindrucksvoll, für mich persönlich im Gebrauch des Buches aber nicht ausschlaggebend.  
Aber mächtig schick sind sie schon ;o)
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Rezepte
Ich kannte bisher kein Kochbuch (vom Vorgänger Modernist Cuisine mal abgesehen), das so präzise formulierte Rezepte enthält. 
Einleitend werden zu jedem Rezept die Portionsmenge, Zubereitungszeit, Haltbarkeit und Aufbewahrungsort, sowie der Schwierigkeitsgrad angegeben. 
Die Rezepte selbst bestehen aus einleitenden Rezepttext, in dem die Herkunft/Geschichte, sowie Besonderheiten oder Schwierigkeiten des jeweiligen Rezeptes genannt werden und der Zutatenliste, die sich sehr deutlich von der normaler Kochbücher unterscheidet. 
Die Zutatenmengen sind sowohl in Gewicht, als auch in Volumen angegeben, zusätzlich findet sich noch der Punkt Skalierung, mit Hilfe dessen die Umrechnung eines Rezeptes auf andere Portionsgrößen enorm erleichtert wird. Die einzelnen sehr deutlich und klar formulierten Zubereitungsschritte finden sich neben den Zutaten, untereinander in die Arbeitsschritte aufgelistet. 
Abschließend werden unter vielen Rezepten noch Varianten und Zubereitungstipps genannt.

Einige Rezepte enthalten Zusatzstoffe wie Natriumcitrat, Albumine, Gluten, Wondra, Lecitin, Xanthan, etc., das macht ja unter anderem die modernistische Küche aus. Insgesamt sind es aber doch weitaus weniger als ich zu Beginn dachte. Der Großteil der Rezepte ist sicher in der Zubereitung durchaus anspruchsvoll und bedarf auch teilweise ungewöhnlicher Zutaten und besonderer Gerätschaften, Zusatzstoffe wie oben genannt, enthalten aber bei Weitem nicht alle, sondern nur die Minderheit. 

Was mich persönlich sehr erstaunt hat, ist der exzessive Gebrauch des Schnellkochtopfes, da werden Fonds in Gläsern oder im Schnellkochtopf selbst druckgegart, confiert, Paella und Polenta zubereitet, usw. usf. Es wird höchste Zeit, dass ich meinen Schnellkochtopf vom Spitzboden hole, entstaube und wieder einsatzfähig mache - das will ich auch ausprobieren! 
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Fazit
Wühlen wir abschließend noch einmal kräftig in der Klischeekiste... 
Die ideale Zielgruppe von Modernist Cuisine at Home ist wahrscheinlich der besserverdienende männliche Hobbykoch mit Designerküche und einem großzügigen Gerätefuhrpark - so stell ich ihn mir zumindest vor ;o)
Das Buch hat insgesamt eine sehr maskuline Ausstrahlung, ist ausgesprochen klar und geradlinig gestaltet und formuliert. Wie ich zu Beginn schon geschrieben habe, gehört jemand wie ich wahrscheinlich nicht unbedingt zu dieser Zielgruppe und trotzdem möchte ich dieses Buch nicht mehr missen.  
Für mich ist Modernist Cuisine at Home so eine Art Heimstudium, eine Hobbykochlehre für zuhause und der perfekte Einstieg, um mich noch intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und auch mein Basiswissen zu vertiefen. Ich hab sicher schon mehr an grundlegendem Wissen aus diesem Buch gezogen, als aus 90% meiner anderen Kochbücher und dabei hab ich es bei Weitem noch nicht ganz von vorne bis hinten durchgearbeitet - dafür brauche ich sicher noch einige lange Winterabende. 

99 € sind natürlich wirklich eine ganze Menge Geld, wenn man aber die inneren Werte von Modernist Cuisine at Home mit dem anderer, besserer Kochbücher, die auch oft um die 50 € kosten, vergleicht, schneidet es mit einem ausgesprochen guten Preis-Leistungsverhältnis ab.  
Wenn Ihr das Geld oder einen Weihnachtswunsch übrig habt und in die Kategorie "wissbegieriger, ambitionierter und aufgeschlossener Hobbykoch" fallt, dann schaut Euch das Buch auf jeden Fall genau an - ein absolut großartiges Standardwerk!

Nathan Myhrvold, Maxime Bilet
Gebundene Ausgabe, 676 Seiten, >400 Rezepte
Taschen Verlag, 2013
ISBN13: 978-3836546485 

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches aber selbstverständlich keinen Einfluss genommen.

Der Inhalt dieser Rezension entspricht 100%ig meinem persönlichen Eindruck des Buches

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