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Mein Einweckjahr

Ich erkläre die heiße Einkochphase im Kuriositätenladen hiermit für beendet! Gestern hab ich nochmal 25 Flaschen Gemüsebrühe und eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe eingekocht, nun ist das Vorratsregal wieder rappelvoll und ich hab erstmal Ruhe.

Mein Vorratsregal
Los geht es in jedem Jahr mit dem Bärlauch, der aber natürlich nicht eingeweckt, sondern als Paste, Bärlauchbutter und komplett eingeschweißt in ganzen Blätter eingefroren wird. Im Mai geht's dann mit weißem Spargel weiter, den ich aber ausschließlich für mein Lieblingsbaguette aus Kindertagen benötige. Da kommt nur ein bisschen Salat, eingeweckter Spargel, Tomaten, Käse und meine legendäre Currysauce drauf. Ich weiß das klingt nicht nach einem kulinarischen Highlight, ich liebe dieses Baguette aber bereits seit meiner Jugend in Bremen, als ich es immer in der dortigen Baguetterie gegessen habe. Also, Spargeleinwecken muss unbedingt sein! 

Nachdem der Spargel abgehakt ist, folgt erst einmal eine kleine Ruhephase und ich muss im Höchstfall meine Brühe- und Fondvorräte auffüllen, das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, bis es dann im Sommer so richtig losgeht. 
Ich bin ja keine große Marmeladenliebhaberin, daher lasse ich das Kapitel komplett aus und koche für meinen Mann nur verschiedene Sirupsorten wie Erdbeer-, Pfirsich-Thymian und Aprikose-Rosmarin ein. Erdbeeren und Pfirsiche verarbeite ich außerdem sehr gerne zu Essig und trockne die Erdbeeren in Scheiben für Desserts, zur Deko oder einfach nur zum Wegknabbern. 

Für meine neue Leidenschaft, das Senfen, brauch ich natürlich auch das ein oder andere Obst und gerne auch frische Kräuter. 

Die heiße Phase beginnt für mich, sobald das Gemüse auf den Markt kommt. Ganz hoch im Kurs stehen Gurken, denn es gibt nichts besseres als ein Käsebrot mit Gurken. In diesem Jahr hab ich Gewürz-, Azia-, Honig- und Dänische Gurken eingeweckt. Das zweite Abteil in der oberen Reihe ist komplett nur mit Gurken belegt. 
Außerdem dürfen natürlich auf keinen Fall mein heißgeliebter confierte Knoblauch und Ajvar fehlen - ohne diese beiden Grundzutaten kann ich meine Küche gleich dicht machen. Ratatouille und Lecsó werden ebenfalls in Massen gekocht und damit sind meine saisonalen Grundbedürfnisse auch schon fast gestillt. 
Kompott musste ich in diesem Jahr gar nicht einwecken, da ich noch ein paar Gläser aus dem letzten Jahr habe und der Verbrauch bei uns nicht so riesig ist. Wie Ihr wisst, greife ich immer eher zu einem Glas Gewürzgurken, als zu süßem Kompott.

Natürlich koche ich auch außerhalb der Saison ein, das sind dann meist die Fonds und Brühen, Bolognese, Ochsenschwanzragout, gebackene Bohnen, Tomatensauce (die koche ich grundsätzlich nur aus Pelati und nicht aus frischen Tomaten - das Rezept dafür bekommt Ihr demnächst auch), Zwiebelmarmeladen, eingelegte Rote Bete und neuerdings auch wieder Suppen - also alles, was kein saisonales Gemüse erfordert.

Ich hab vor einigen Jahren schon einmal im großen Stil Suppen eingekocht, es dann aber wieder aus den Augen verloren. Da mein Mann aber ein ganz großer Suppen-kasper ist und ich oft einfach keine Lust habe, nur eine kleine Portion für ihn zu kochen, hab ich in den letzten Wochen direkt mal 7 verschiedene Suppen eingekocht, aus denen er jetzt nach Lust und Laune auswählen kann. Dabei sind eine klassische und eine türkische Linsensuppe, Kartoffel-Pastinake, Tomate, Bohnen- und Gemüsesuppe und gestern folgte noch eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe. 
Im Notfall könnten wir uns also für locker einen Monat nur von Suppe ernähren. Tatsächlich wird es wohl aber auf einen Suppentag pro Woche hinaus-laufen, wenn ich keine Lust zum Kochen habe. Dann geht's zum Regal und wir suchen uns ein leckeres Süppchen aus - der Vorrat reicht also für ungefähr ein halbes Jahr und wird nun immer nur mit einer neuen Suppe aufgestockt, wenn wieder 4-5 Gläser leer sind.

Ein noch relativ neues Kapitel meines Lieblingshobbys ist das Dörren von Lebensmitteln, von dem ich Euch ja neulich ausführlich berichtet habe. Die getrockneten Lebensmittel lagere ich - das könnt Ihr im zweiten Abteil von links ganz unten gut sehen - ebenfalls in Gläsern oder vakuumiere sie. 

Das Fermentieren entdecke ich gerade für mich, das ist ja momentan ganz groß im Kommen. Sobald ich wieder etwas Platz in meinem Regal habe, werde ich Euch auch zu diesem Thema ein paar Rezepte vorstellen, bisher ist die Kategorie ja in meinem Blog noch etwas stiefmütterlich besetzt und nur durch Sauerkraut im Glas vertreten. 

Wie Ihr seht, platzt mein Vorratsregal momentan aus allen Nähten und ich hab nur noch ein paar spezielle Suppen auf dem Plan, für die ich aber Sonderangebote meines Schlachters abwarte - sobald der mal wieder Gulasch und Hackfleisch im Angebot hat, werden auch die Bolognese- und Gulaschvorräte aufgefüllt. 

Die Masse der Vorräte sieht sicher für viele sehr imposant aus, tatsächlich sind das aber oft Jahres- oder auch Zweijahresrationen. Meine letzten Bolognesegläser stammen aus 2014 und auch die Tomatensauce ist mindestens so alt - wenn nicht älter. 
Ich koche deshalb immer soviel auf einmal ein, weil so der Arbeitsaufwand, als auch die Energieaufwand minimiert wird. Die Vorbereitungen, also das Putzen und Portionieren der Zutaten, dauern vielleicht ein wenig länger, aber ob ich nun 5 Liter Gemüsebrühe koche oder direkt 10 oder 15, bleibt sich komplett gleich und der Platz ist ja da in meinem kombinierten Arbeits-, Foto-, Vorratszimmer. Preislich ist es natürlich, was den Energieaufwand betrifft, auch deutlich günstiger, den Einwecktopf maximal auszunutzen, als ihn nur halb zu füllen. 

Mein Einkochequipment hab ich Euch ja bereits gezeigt, daran hat sich gar nicht soviel geändert und auch meine kleine Kasse ist nach wie vor im Einsatz. 

Kocht Ihr auch ein oder interessiert Euch das Thema so gar nicht? Wenn ja, was gehört zu Euren Klassikern und was würdet ihr gerne noch einmal ausprobieren?

Ich hoffe, ich hab Euch ein wenig Lust aufs Einkochen gemacht, für mich ist es eines der spannendsten kulinarischen Themen, die Schätze der verschiedenen Saisonen dauerhaft haltbar zu machen, sei es nun durch Einkochen, Einfrieren, Dörren oder Fermentieren.

Bärlauch-Brathähnchen

Seit Kurzem habe ich einen neuen Hähnchenbräter* und bin seitdem mal wieder so richtig im Brathähnchenfieber. Das erste Huhn, das ich auf dem Bräter zubereitet habe, war ein großartiges Orangenhühnchen, nur leider ist es mir etwas zu "knusprig" geraten und ich konnte das so nicht bloggen. Geschmeckt hat es fantastisch, das Bild war aber fürchterlich. 
Also nochmal, kann ja nicht schaden und da wir ja eh für unser Leben gern Brat- hähnchen essen, war das keine wirklich große Überwindung. 
Leider hab ich in meiner Schusseligkeit zwar das Hähnchen gekauft, die Orangen aber komplett vergessen. Also, woher nehmen und nicht stehlen? Spontanes Umdisponieren war mal wieder angesagt und da ich eh gerade meine reichliche Bärlauchbeute verarbeitet habe, war natürlich klar: Gibt's halt ein Bärlauch-Brathähnchen!

Bärlauch-Brathähnchen
Den Bräter habe ich mir schon sehr lange gewünscht, denn wie Ihr vielleicht wisst, bin ich ein ganz großer Brathähnchen-Fan und mag es gerne knusprig. Man kann das Hähnchen natürlich auch auf, bzw. in eine Napfkuchenform setzen (eine Bierdose sollte wegen der Beschichtung und Lacke nicht verwendet werden), ich hab's aber gerne schön und Ihr kennt ja mein Faible für Gusseisen. 
Dieser Bräter sorgt nicht nur dafür, dass das Hähnchen rundherum mordsknusprig wird, unten drin kann man gleichzeitig noch wunderbar Gemüse garen und es sammelt sich eine leckere Sauce an. 
Die Garzeit verkürzt sich durch den Pinökel, auf dem das Huhn sitzt, zusätzlich noch etwas, da es mit diesem Bräter gleichzeitig auch von innen gegart wird - noch ein Grund für mein neues Schätzchen.

Bärlauch
Ich hab bereits eine Idee für das nächste Brathähnchenrezept, denn am 15. Mai veranstalte ich auf Instagram ein #Synchronbrathähnchen und darauf muss ich mich natürlich vorbereiten. Ihr könnt also gespannt sein, demnächst gibt's schon das nächste Brathähnchen, bis dahin solltet Ihr aber unbedingt erstmal dieses ausprobieren, die Bärlauchsaison ist ja bekanntlich kurz.  

Bärlauch-Brathähnchen, vorher
Zutaten
1 Hähnchen (ca. 1,8 kg)
100 g zimmerwarme Butter
30 g frischer Bärlauch
1 TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Abrieb einer Biozitrone

Außerdem 
1 Karotte
1 Fenchelknolle
2 Kartoffeln
2 rote Zwiebeln
1/2 Zitrone in Spalten
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
100 ml Weißwein

Zubereitung
Den Bärlauch putzen und die Stiele entfernen. Zusammen mit den Gewürzen in einen Blender geben und solange pürieren, bis der Bärlauch möglichst fein gehackt und die Butter schön cremig ist. Den Zitronenabrieb dazugeben und nur kurz unterrühren. 

Die Haut des Hähnchens vorsichtig mit den Fingern vom Fleisch lösen, dazu auf der Brustseite mit der Hand zwischen Haut und Fleisch fahren und die Haut so lösen. So gut es geht auch an den Schenkeln und immer darauf achten, die Haut nicht zu beschädigen.

2/3 der Kräuterbutter zwischen Haut und Fleisch verteilen, mit dem Rest das Hähnchen von außen einreiben. Zusätzlich noch von außen und innen mit Salz und Pfeffer würzen. 
Das Gemüse waschen, schälen und nach Belieben portionieren. Mit Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit einigen Zitronenspalten in einen Bräter geben. Den Wein angießen und das Hähnchen daraufsetzen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen 1 - 1 1/2 Stunden garen, dann das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse und Beilagen nach Wahl servieren.
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Waffeltorte mit Räucherlachs

Einige haben sicher bereits mitbekommen, dass kürzlich das erste Koch-, bzw. eigentlich ist es eher ein Backbuch, an dem ich mitgearbeitet habe, veröffentlicht wurde. Wie der Titel schon sagt, dreht sich in diesem Buch alles um Herzhafte Waffeln*. 
Ich habe also über Wochen hinweg meine kleine Waffeleisensammlung zum Glühen gebracht und fleißig von morgens bis abends Waffeln gebacken und Rezepte entwickelt. Heraus- gekommen ist eine ganz bunte Mischung, mit der Ihr waffeltechnisch für jeden erdenklichen Fall gerüstet seid. Theoretisch könnt Ihr Euch also ab sofort den ganzen Tag nur von Waffeln ernähren und habt sogar die passenden Knabberwaffel-Rezepte für den nächsten Filmabend parat :o) 

Waffeltorte mit Räucherlachs
Um das Buch gebührend zu feiern, habe ich Euch nicht nur eines meiner Lieblings- rezepte aus dem Buch mitgebracht, sondern verlose auch 5 Exemplare.
Alles, was Ihr machen müsst, ist direkt unter diesem Blogbeitrag einen Kommentar zu hinterlassen und mir darin zu erzählen, welches Eure Lieblingswaffeln sind, bzw. was Ihr am liebsten mit Euren Waffeleisen zubereitet Denn wie ich Euch in dem Buch unter anderem zeige, kann ein Waffeleisen noch viel mehr, als nur Waffeln zu backen.

Teilnahmbedingungen
Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Gewinnspiel ist die Beantwortung der oben aufgeführten Frage in einem Kommentar unter diesem Beitrag (nicht bei FB und nicht per Mail).
  • Eine Barauszahlung des Gewinnwertes bzw. ein Umtausch des Gewinns ist ausgeschlossen. Der Gewinnanspruch ist nicht übertragbar.
  • Der Kommentar muss einen vollständigen Klarnamen enthalten, also Vor- UND Nachnamen
  • Die Tombola endet am 09.04.2016 23:59 Uhr, die Gewinner werdem am 10.04.2016 in einem weiteren Blogbeitrag bekanntgegeben.
  • Der Gewinnanspruch erlischt bei Nichterreichbarkeit des Gewinners, bei ausbleibender Rückmeldung des Gewinners oder bei Nichtannahme des Gewinns durch den Gewinner nach Ablauf von 7 Tagen, gerechnet ab der ersten Veröffentlichung der Gewinner.
  • Der Gewinn kann nur innerhalb Deutschlands verschickt werden.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 
Waffeltorte mit Räucherlachs
Wie oben schon erwähnt, hab ich Euch natürlich auch ein Rezept aus dem Buch mitgebracht - das muss schon sein, denn ich kann Euch ja nicht von dem Buch erzählen und dann den Beweis schuldig bleiben, dass sich die Anschaffung auch lohnt.
Eines meiner absoluten Lieblingsrezepte aus dem Buch und außerdem noch ein wunderbares Sonntagsfrühstück, ist die Waffeltorte mit Räucherlachs, die ich allerdings wie immer ein wenig abgewandelt habe. Seht Ihr, ich kann noch nicht einmal meine eigenen Rezepte 1:1 nachkochen, bzw. -backen, immer muss irgendwas anders sein.

Diese Waffeltorte gefällt mir deshalb so sehr, weil sie gleich 4 Dinge auf einmal vereint:
  • Sie sieht mordsschick aus
  • Sie ist sehr schnell und einfach gemacht
  • Sie lässt sich wunderbar je nach Geschmack abwandeln
  • und zu guter Letzt schmeckt sie natürlich auch großartig - das ist ja auch nicht ganz unwichtig
Besser geht's doch eigentlich gar nicht, oder?
Ich bestreiche beim Zusammenbau der Torte immer nur die Waffeloberseite, belege sie dann mit Lachs und setze darauf die nächste Waffel. Die Tortenböden, bzw. Waffeln kleben dadurch nicht übermäßig zusammen (die Torte ist aber trotzdem stabil) und man kann ein portioniertes Tortenstück quasi von oben nach unten abbauen und sehr bequem essen. Wenn Ihr sie aber gerne kompakt hättet, teilt die Frischkäsemenge pro Schicht in zwei Teile und bestreicht die Waffeln (bis auf die unterste natürlich) von beiden Seiten.
So, und nu wünsch ich Euch einen tollen Sonntag und viel Glück bei der Verlosung. Macht es Euch schön!

Waffeltorte mit Räucherlachs
Petersilien-Bärlauch-Waffeln

Zutaten für 4 Herzchenwaffeln
1 Bund glatte Petersilie
100 ml Milch
125 ml Schmand 
2 Eier 
50 ml Rapsöl
200 g Mehl, Type 405
1 TL Backpulver
3/4 TL Salz 
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Die Petersilie waschen, kräftig trockenschütteln und die Stiele abschneiden. Zusammen mit der Bärlauchpaste, Milch und Schmand in einen Blender oder Food Processor geben und solange pürieren, bis die Flüssigkeit kräftig grün ist und kaum noch Kräuterstücke sichtbar sind. 
Eier, Öl, Mehl, Backpulver, Salz und Pfeffer zugeben und solange mixen, bis ein glatter Teig entstanden ist. 
Ein Herzchenwaffeleisen* aufheizen und darin 4 Waffeln ausbacken. Auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen.

Waffeltorte mit Räucherlachs



Waffeltorte mit Räucherlachs 

Zutaten
1 TL rosa Pfefferbeeren
450 g Frischkäse
4 TL Sahnemeerrettich
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
100 g Saiblingskaviar
Salz
4 Petersilienwaffeln (siehe oben)
250 g Räucherlachs
Dill zur Dekoration

Zubereitung
Rosa Pfefferbeeren in einem Mörser zerreiben und mit dem Frischkäse, Meerrettich und Zitronenabrieb verrühren. Mit Salz abschmecken und behutsam den Kaviar unterrühren.
Eine Waffel mit dem Frischkäse bestreichen und Räucherlachs darauf verteilen. Die nächste Waffel drauf setzen und so weiter verfahren, bis die letzte Waffel gestapelt ist. Die oberste Waffel mit dem restlichen Frischkäse bestreichen und mit Räucherlachs und etwas Kaviar dekorieren.  

Bärlauchrisotto

Das erste Gericht, mit dem wir die diesjährige Bärlauchsaison eingeweiht haben, war ein Risotto - überhaupt ist Risotto ja immer ein guter Auftakt für eine anbrechende Saison. Oder auch ein Ausklang. Risotto schmeckt einfach zu jeder Gelegenheit gut.
Bärlauchrisotto schmeckt nicht nur ganz großartig, weil es das kräftige Aroma und die leichte Schärfe des Bärlauchs aufnimmt, es hat auch eine wunderbar grasgrüne Farbe und das ist natürlich besonders jetzt im anbrechenden Frühling eine tolle Ergänzung auf dem Teller.

Bärlauchrisotto
Risotto ist dafür prädestiniert, Kräuter- und Gewürzpasten zu verarbeiten. Nicht nur die Bärlauchpaste zaubert in Windeseile aus einem schlichten Risotto ein kleines saisonales Highlight, natürlich lässt sich aus nahezu jedem Kraut, Salat und auch Kohl eine solche Paste herstellen, die wiederum eine ideale Grundlage für Pesto ist.
Damit die Farbe der Kräuterpaste richtig rauskommt und möglichst knallig bleibt, ist es wichtig, sie erst zum Ende der Garzeit unter das Risotto zu rühren. Kocht sie längere Zeit mit, verliert sie schnell die Farbe und wird grau.

Bärlauchrisotto
Normalerweise essen wir Risotto immer für sich, also ohne Beilage, weil uns das Risotto selbst genügt und ich davon eh immer soviel esse, dass ich mich anschließend nur noch mit Mühe aufs Sofa rollen kann, diesmal hab ich aber ein paar Garnelen dazu gebraten und wir waren begeistert. Sowohl Krustentiere, als auch ein Fischfilet passen ganz wunderbar zu diesem Risotto. Wenn Ihr also eine Beilage dazu sucht, dann versucht es auf jeden Fall damit.

Gebratene Garnelen in der Pfanne
Zutaten
1 Schalotte
300 g Risottoreis (bei mir Arborio)
Olivenöl
150 ml Weißwein
ca. 750 ml Gemüsebrühe (evtl. mehr)
50 g Nordländer oder Parmesan
Salz und frischgemahlener Pfeffer

50 g Bärlauchpaste
30 g Bärlauch, frisch

Außerdem
6 frische Garnelen

Zubereitung 
Für das Risotto die Schalotte in feine Würfel schneiden und in etwas Olivenöl glasig anschwitzen. Den Reis dazugeben, umrühren, so dass die Reiskörner rundherum mit Öl bedeckt sind und ca. 2 Minuten mit anschwitzen.  Parallel die Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen. 

Mit dem Weißwein ablöschen und nahezu komplett einköcheln lassen, dann nach und nach die heiße Gemüsebrühe angießen und jeweils unter Rühren einkochen lassen. Mit etwas Salz würzen. Zwischendurch immer wieder rühren und darauf achten, dass das Risotto nicht ansetzt.
Sobald der Reis fast gar ist, aber noch ein wenig Biss hat, den frisch geriebenen Käse und die Bärlauchpaste unterrühren, den frischen Bärlauch in Streifen schneiden und ebenfalls unterheben. Abgedeckt für ca. 3 Minuten ruhen lassen und in der Zwischenzeit die Garnelen in einer Pfanne scharf von beiden Seiten anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. 
Risotto mit den Garnelen auf Tellern anrichten und servieren.

Zubereitung im Thermomix
Den Parmesan halbieren, in den Mixtopf geben und 10 Sekunden auf Stufe 10 zerkleinern. In ein Schälchen umfüllen und beiseite stellen. Die Gemüsebrühe in einem Topf auf dem Herd zum Kochen bringen. 
In der Zwischenzeit die Schalotte schälen, halbieren und im Mixtopf 3 Sekunden auf Stufe 5 zerkleinern. Die Schalottenstückchen mit dem Spatel vom Mixtopfrand nach unten schieben, Olivenöl zufügen und 3 Minuten bei 100°C auf Stufe 1 dünsten. Den Risottoreis dazugeben und 3 Minuten bei 100°C auf Stufe 1 (Linkslauf) mit andünsten. Mit dem Weißwein ablöschen und 1 Minute bei 100°C auf Stufe 1 (Linkslauf) erhitzen. Die heiße Gemüsebrühe dazugeben, salzen und den Risotto 20-25 Minuten bei 100° auf Stufe 1 (Linkslauf) garen, dabei den Messbecher nicht aufsetzen. Sollte die Flüssigkeit zu sehr spritzen, einfach ein kleines Teesieb oder den Gareinsatz auf den Mixtopf setzen.

Sobald der Reis fast gar ist, aber noch ein wenig Biss hat, den geriebenen Parmesan, die Butter und Bärlauchpaste dazugeben und mit dem Spatel unterrühren. Evtl. nochmals nachsalzen und mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Sofort servieren.
Bärlauchrisotto mit Garnelen

Bärlauchpaste | Bärlauchbutter | TK-Bärlauch

In den meisten Ecken Deutschlands beginnt jetzt die Bärlauchsaison oder läuft sogar schon auf Hochtouren. Auch ich habe am Wochenende die Gelegenheit genutzt und bin auf die Bärlauchjagd gegangen, um meinen Jahresvorrat wieder aufzufüllen. Das Wetter lud zwar nicht gerade zu einem Waldspaziergang ein, aber so war der Bärlauch quasi schon vorgewaschen - hat alles seine Vor- und Nachteile. 
Einige unter Euch werden sich vielleicht wundern, weshalb ich den Bärlauch nicht in meinem Dörrgerät* trockne, das mache ich aber bewusst nicht, da ich getrockneten Bärlauch nicht mag. Meine Dörrte kann ja Vieles, Bärlauchtrocknen muss aber nicht sein.

Da die Bärlauchsaison ja verhältnismäßig kurz ist, ich aber auch das restliche Jahr über ungern darauf verzichten möchte, sammle ich quasi soviel ich tragen kann (in diesem Jahr waren es 1,2 Kilo) und mache ihn dann auf drei Arten haltbar, die ich Euch heute gerne vorstellen möchte. Rezepte mit Bärlauch gibt es dann in den nächsten Tagen gleich drei Stück. Die Zeit ist knapp, wir müssen uns beeilen!

Bärlauchpaste

Bärlauchpaste 

Für diese Paste wird der Bärlauch gründlich geputzt, d.h. gewaschen und die Stiele entfernt und trockengeschleudert. Danach einfach in grobe Stücke schneiden und in einen Blender oder Food Processor geben. Je Kraft des jeweiligen Mixermodells ist die Menge des benötigten Öls unterschiedlich hoch, daher verzichte ich auf eine genaue Mengenangabe.

Zu Beginn wird etwas Öl dazugegeben und dann das Gerät bei niedriger Geschwindigkeit angestellt. Die Geschwindigkeit dann schrittweise steigern und dabei weiteres Öl einlaufen lassen. Insgesamt nur soviel Öl einlaufen lassen, bis der Bärlauch vollständig eingezogen wird. Den Bärlauch möglichst fein pürieren, dabei evtl. zwischendurch im Mixbehälter vom Rand nach unten schieben.

Die fertige Paste in Gläser füllen, mit etwas Öl bedecken und entweder einige Wochen im Kühlschrank aufbewahren oder bis zu einem Jahr einfrieren.

frischer Bärlauch
Bärlauchbutter

Ein Teil meiner Bärlauchbeute wird püriert und zu Bärlauchbutter verarbeitet. Auf Gewürze und andere Zutaten verzichte ich dabei aber erstmal, weil ich so später flexibler im Einsatz und der Würze der Butter bin und die Haltbarkeit verlängert wird. 
Da ich nicht möchte, dass meine Eiswürfelformen den Geschmack des Bärlauchs annehmen, lege ich eine Auflaufform mit Klarsichtfolie aus, fülle die Butter rein und friere sie dann ein. Sobald der Blog gefroren ist, schneide ich ihn in Würfel und gebe sie zur späteren leichte Entnahme in eine Dose oder einen Gefrierbeutel, der dann wieder in den Gefrierschrank wandert. 
Diese Butter schmeckt nicht nur wunderbar auf Brot, sondern es lässt sich auch sehr gut damit Backen, Kochen und Verfeinern. Die Bärlauchbutter ist mindestens 6 Monate haltbar, wenn nicht länger.

im Uhrzeigersinn: Bärlauchpaste, Bärlauchbutter, vakuumierter frischer Bärlauch
TK-Bärlauch

Bärlauch verliert beim Einfrieren leicht an Geschmack und Aroma, daher eignet sich diese Methode nicht zur langfristigen Aufbewahrung, ein paar Monate kann man aber schon rausholen. 
Ich wasche auch hierfür den Bärlauch und trockne ihn sehr gründlich. Anschließend wird er in einem Vakuumbeutel ausgebreitet und  mit dem Vakuumierer* verschlossen. Das Vakuum lasse ich nicht komplett ziehen, da der Bärlauch sonst zu sehr zerdrückt, aber es muss schon ne Menge Luft raus. 
Diesen Bärlauch verwende ich später für Risotti, zum Backen, usw. Also überall dort, wo ich noch etwas Struktur sehen möchte.  
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Bärlauchbutter und Kürbiskernbutter

Frühstart!
Die Osterwoche sollte zwar eigentlich erst am Montag losgehen, wenn ich heute aber nicht beginne, schaffe ich die ganzen Rezepte nicht mehr. Also fangen wir heute schon an :o)
Zum Einstieg hab ich zwei ganz schnelle Rezepte für den Frühstückstisch für Euch, Kräuter, bzw. Gewürzbutter. Gerade jetzt zur Bärlauchzeit bietet es sich natürlich an, den auch zu Kräuterbutter zu verarbeiten. Ihr könnt die Butter sogar portionsweise einfrieren und habt so auch später im Jahr, beispielsweise zur Grillzeit, eine leckere Bärlauchbutter parat. 
Die Kürbiskernbutter hat ein sehr viel dezenteres Aroma, schmeckt aber auch wunderbar nach Kürbiskernen und Kürbiskernöl. 

Un falls Ihr jetzt noch nicht genug habt, hab ich im Archiv noch viele andere Brotaufstriche für Euch in petto. 

Bärlauchbutter und KürbiskernbutterBärlauchbutter 

Zutaten 
100 g Bärlauch 
50 ml Rapsöl
250 g weiche Butter 
Salz und Pfeffer

Zubereitung 
Den Bärlauch waschen, die Stiele entfernen und grob zerschneiden. Zusammen mit dem Rapsöl in einem Blender fein aufmixen. Bärlauchmischung mit der Butter in eine Schüssel geben und verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. 


Kürbiskernbutter

Zutaten 
60 g Kürbiskerne
250 g weiche Butter 
3 EL Kürbiskernöl
Salz

Zubereitung
Die Kürbiskerne in einer Pfanne trocken anrösten, bis sie glänzen und anfangen zu knistern. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Möglichst fein hacken. 
Die weiche Butter mit den Kürbiskernen und Kürbiskernöl verrühren und mit Salz abschmecken.
Kürbiskernbutter: Meine Heimatküche von Johann Lafer (Affiliatelink)

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch [Rezension]

Die Bloggerthemenwoche Jeden Tag ein Buch gefällt mir nicht nur wegen der enormen Vielfalt an Buchvorstellungen (die leider immer eine fatale Auswirkung auf mein Bankkonto haben), sondern für mich ist diese Aktion auch deshalb so enorm spannend, weil sich in der Regel immer ein oder sogar mehr Gastblogger finden, die diese Woche gerne mal nutzen möchten, um ins Bloggerhandwerk reinzuschnuppern. Ich mag diesen Austausch sehr und stelle den KuLa dafür ja auch immer gerne zur Verfügung. 
Beim letzten Mal war es unter anderem Friesi mit der Rezension von Österreich vegetarisch, die Feuer gefangen und in der Zwischenzeit ihren eigenen Foodblog eröffnet hat und auch diesmal hat eine meiner Leserinnen die Gelegenheit genutzt und übernimmt heute das Kommando im Kuriositätenladen. Ich freue mich sehr, Dunja begrüßen zu dürfen! 

Für Dunja ist es die erste Kochbuch-Rezension und auch der erste Beitrag überhaupt in einem Blog. Wie wir alle, die irgendwann mal mit dem Bloggen begonnen und den ersten Beitrag ins Blaue geschrieben haben, musste auch sie sich erstmal ein wenig überwinden, mittlerweile hat es sie aber auch gepackt und sie plant schon ihren eigenen Blog. Bloggen ist eine wirklich hinterhältige und hochinfektiöse Angelegenheit ;o) 

Bevor sie sich aber nun bald in ihrem Eigenheim häuslich einrichtet, stellt sie Euch heute hier im KuLa erst noch einmal ein ganz tolles Buch, nämlich Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar Cramm* vor. 
Unnötig zu erwähnen, dass ich mir das in der Zwischenzeit auch schon zugelegt habe, oder?   

Ich wünsche Euch ganz viel Freude mit Dunjas Rezension und bedanke mich ganz herzlich bei Ihr - demnächst lesen wir uns dann hoffentlich drüben bei ihr :o)

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Wieso gerade das Kochbuch
2011 haben wir uns dazu entschlossen endlich einen eigenen Garten haben zu wollen. Nach Jahren ohne Garten, war das Bedürfnis einfach zu stark, dass man endlich eigenes Obst und Gemüse und vor allem Kräuter hat. Seit dem beschäftige ich mich immer mehr mit heimischen Obst-, Gemüse- und Kräutersorten. Und ich merke immer mehr, dass ich darauf achte Saisonware zu kaufen. 
Das beste Beispiel sind da doch Erdbeeren und Spargel. Für mich immer noch etwas Besonderes, ist doch die Zeit, in der sie angeboten werden und vor allem schmecken, begrenzt. Und mal ehrlich, im Winter sind die Erdbeeren zwar schön rot, aber außen hui und innen pfui. Und Spargel hat meist eine weitere Reise hinter sich, als manch ein Mensch.

Gefunden
Anfang des Jahres bin ich auf Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch aufmerksam geworden. Als bekennende Fleisch und Fischesserin hat mich das kleine Wort vegetarisch ein wenig verunsichert, ob es überhaupt das richtige Buch für uns ist. Und ich bin auch sonst immer kritisch bei Kochbüchern. Gefallen mir nur ein oder zwei Rezepte, kaufe ich es meistens erst gar nicht. Aus diesem Kochbuch wird aber eine gewaltige Menge nachgekocht werden.
Aber fangen wir einfach mal von vorne an...

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Das Aussehen
Es ist ein Hartcover, nicht zu klein und in einem sattem grün gehalten. Der Buchumschlag ist ein einziges geprägtes Blatt und man merkt jede Blattader. Die Seiten an sich sind matt gehalten. Ehrlich gesagt stehe ich auch nicht so auf glänzende Oberflächen. Weder in Büchern noch in der Küche. Es wird irgendwie alles schneller schmuddelig und man sieht jeden Fingerabdruck.
Die Fotos im Buch sind einfach nach meinem Geschmack. Sie sehen nicht bis ins kleinste Detail durchgestylt aus, sondern eher locker und leicht arrangiert. Ich finde es passt einfach zum ganzen Buchkonzept.

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Das Vorwort
Bevor man zu den nach Jahreszeiten eingeteilten Rezepten kommt, gibt es erst einmal viele Tipps und Hinweise für den richtigen saisonalen Einkauf und zum Kochen allgemein. Und jeweils eine Doppelseite zu verschiedenen Nahrungsmitteln, von Obst & Gemüse bis hin zu Nüssen, Milchprodukten etc. 
Besonders schön finde ich da jeweils die grünen Tipps, wie zum Verwerten und Selbermachen.
Und da es ja ein grünes Kochbuch ist, wird auch das richtige Kochen erklärt. Die meisten Sachen sind selbstverständlich. Wasserkocher nutzen, Deckel beim Kochen auf dem Topf lassen.
Neuerdings befindet sich in meinem Chaoshaushalt auch ein Schnellkochtopf. Ich gehöre wohl zu den Frauen, die sich wie ein kleines Kind über neue Küchenutensilien freuen.
Eine Sache fällt mir im alltäglichen Umgang echt noch schwer. Auf das Vorheizen des Ofens zu verzichten, das ist noch einfach zu sehr drin. Aber hier im Kochbuch wird es direkt im Rezept vorgegeben und es klappt tatsächlich gut. Unter anderem bei dem Ofenkürbis auf Seite 169. Halbe Stunde und das Essen steht auf dem Tisch. Was will Frau mehr, wenn es mal schnell gehen muss?

Es ist für einige sicher auch interessant was von den Lebensmitteln übrig bleibt, wenn sie geputzt werden. Es entsteht teilweise über 50% Abfall. Man denkt meist gar nicht so darüber nach, was man da eigentlich wegwirft. Manchen vermeintlichen Abfall kann man ja auch noch verwerten. Die jungen Blätter von roter Bete oder vom Kohlrabi. Der Strunk vom Brokkoli oder Blumenkohl. Und etliches was mir gerade nicht einfällt. 

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Die Rezepte
Die Rezepte beginnen mit dem Frühling. Da freue ich mich ehrlich gesagt auch schon drauf. Das erste frische Grün, Bärlauch und vor allem Spargel…lecker. Aber ich schweife ab.
Jede Jahreszeit beginnt mit wunderschönen Fotos. Habe ich schon erwähnt, dass ich die Bilder echt toll finde? Vorne gibt es außerdem eine Übersicht mit Früchten, Gemüsen und Kräutern, die gerade Saison haben. Und da wir uns ja gerade mitten im Herbst befinden, werde ich einfach mal auf den Teil im Buch eingehen. Auch hier findet man noch einmal eine Doppelseiten mit Infos, die im Herbst auf das richtige Lagern, Nüsse, Pilze, Beeren und Trocknen eingeht und dazu die passende Überschrift: System Eichhörnchen :o)

Wie im Herbst nicht anders zu erwarten, gibt es das ein oder andere Kürbisrezept. Aber allesamt nicht das Typische, was man vielleicht erwartet. Ein Rezept, was definitiv noch nachgekocht wird, ist das Kürbis-Graupen-Risotto. Auch für meinen Mann. Er liegt mir schon seit Jahren in den Ohren, dass ich endlich mal was mit Graupen kochen soll. Wieso also Risotto Reis nehmen, wenn wir die Graupen doch auch aus den heimischen Gefilden bekommen.
Man bekommt alle Zutaten entweder auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt. Für kein Lebensmittel muss man zig Läden ansteuern. Sonst wird bei mir ganz schnell aus Kochlust Kochfrust.
Zu sehr vielen Rezepten, werden Varianten angeboten, unter anderem natürlich auch eine vegetarische. Und es gibt oft einen Tipp, was man mit den Resten noch anstellen kann. Gerade in unserem 2 – Personen Haushalt essen wir mindestens zwei Mal davon.

Natürlich gibt es auch etwas für den süßen Zahn. Im Frühling z.B. Erdbeerpfannkuchen, im Sommer Lavendelmilchreis, im Herbst Zwetschgenknödel und im Winter, wie könnte es anders sein, Plätzchen. Am Ende jeder Jahreszeit befinden sich Rezepte fürs Einmachen. Das finde ich persönlich ungemein praktisch, wenn auch langsam mein Regal mit Selbstgemachtem aus allen Nähten platzt. Ich könnte langsam mal anbauen.

Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch von Dagmar von Cramm
Das Fazit
Ich mag dieses Buch nicht mehr missen. Auch wenn es für manche vielleicht zu viel Text und zu viele Infos sind. Ich finde es genau richtig, wenn man sich ab und an auch mal mit dem Hintergrund von unseren Lebensmitteln und dem Haushalt auseinander setzt. Auch das Konzept, wirklich saisonal zu kochen und mit heimischen Lebensmitteln zu arbeiten, finde ich einfach erfrischend anders und vor allem einfach. 
Wir leben in einer Gesellschaft in der man immer alles bekommt, egal ob Saison ist oder nicht. Und meist wird vergessen, dass wir hier auch tolle Gemüse und Obstsorten haben. Ich habe im Winter schließlich auch keinen Rhabarber oder Erdbeeren im Garten. Angepasst an die Jahreszeit eben. Und mein Hunger auf eine deftige Erbsensuppe bei 30C° im Sommer hält sich dann auch in Grenzen. Ich kann das Buch einfach empfehlen. Und es ist aus meinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken.

Gebundene Ausgabe, 288 Seiten, >250 Rezepte
Gräfe und Unzer, 2012
ISBN13978-3833825262
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Slow Fisch 2011 in Bremen

Wenn in der schönsten Stadt der Welt, in der ich gaaanz zufällig geboren wurde (ein direkter Zusammenhang ist natürlich rein zufällig), eine Slow Food Fisch-Messe stattfindet, muss ich nicht lange überlegen, da bin ich natürlich dabei. Also haben wir uns am Samstag mit nem riesengroßen Rucksack bewaffnet auf den Weg gemacht und uns mitten ins Getümmel gestürzt.

Stadthalle Bremen
Für mich war es die erste Slow Food-Messe und ich war entsprechend gespannt, was es alles zu probieren, anzuschauen und natürlich auch zu kaufen gibt. 
Selbstverständlich haben wir es nicht lange geschafft, standhaft zu bleiben und so sind eine ganze Reihe verschiedener Köstlichkeiten in unseren Rucksack, der kleiner wirklich nicht hätte sein dürfen, gewandert. 
Unter Anderem haben wir:
erstanden. Keine schlechte Ausbeute, wie ich finde ;o)

Mein absolutes Highlight und schon allein Grund genug für mich, diese Messe zu besuchen war der Schwarz Essig vom Kloster Rühn. Ich hab vor einer Weile bereits einen Fernsehebericht über die Produkte von Ralf Schröder gesehen und wollte diesen Essig seitdem unbedingt ausprobieren.
Bei dem Essig handelt es sich um einen mecklenburger Apfelessig, der zusammen mit Backpflaumen im Eichenfass gelagert wird und dadurch eine grandioses Aroma bekommt, das sehr an einen wirklich guten alten Balsamico erinnert. 
Mir gefällt der Essig so ausnehmend gut, dass Balsamico mit sofortiger Wirkung aus dem Sortiment des Kuriositätenladens genommen wurde und dafür nun dieser Essig Einzug gehalten hat - zusammen mit einem nicht minder tollen Weizengras-Öl, das ich Euch natürlich nicht unterschlagen möchte. 

Mein zweiter Höhepunkt waren die Auerochsenprodukte, bei denen wir am großzügigsten zugeschlagen haben. Neben der Qualität des Fleisches, bzw. der Auerochsenprodukte, finde ich auch das dahinter stehende Konzept der Rinderhaltung und -Erhaltung und gleichzeitiger Landschaftspflege besonders spannend und unterstützenswert. 
Leider ist es nicht ganz so leicht, an die Produkte ranzukommen, da sie bisher nur über einige wenige Geschäfte vermarktet und ansonsten ausschließlich an Restaurants geliefert werden, wir werden aber auf jeden Fall unseren nächsten Kiel-Aufenthalt nutzen und schauen, was wir dort auftreiben können.
Sollte Jemand von Euch Interesse an einer Adressliste der Bezugsquellen haben, kann ich die gern noch anfügen, online hab ich nämlich nix gefunden.

Ansonsten haben wir auf der Messe selbst gar nicht soooviel genascht, ein kleines Eis hier, geschmorte Ochsenbacken an Kartoffel-Sellerie-Püree dort und zum Abschluss für meine Mama und meinen Mitesser noch nen Kaffee und für mich eine leckere Trinkschokolade von Büchlers - mehr ging nicht mehr, schließlich waren für zuhaus auch noch die Räuchermaränen eingeplant.

Gilt nicht nur für Kaffee ...
So, und zu guter Letzt nun noch ein kleines Fazit - schön war's, richtig schön! Ein Paradies für jeden Hobbykoch. Aber ...
Ein kleines Aber muss schon sein, denn insgesamt waren wir etwas enttäuscht, wie wenig Wert doch auf Regionalität gelegt wurde. Selbstverständlich lag der Fokus natürlich schon auf norddeutschen Ausstellern und Produkten, wir fanden es aber beispielsweise sehr schade, dass gleich mehrere Stände mit süddeutschen und österreichischen Käsespezialitäten vor Ort waren, norddeutsche Käsereien, wenn überhaupt, aber nur am Rande präsentiert wurden - mal von der Molkerei Hasenfleet (die aber keinen Käse herstellt) und der Ziegenkäserei Sieben Ziegen abgesehen, ist mir kein norddeutscher Milchverarbeitender Betrieb aufgefallen.
Nicht falsch verstehen, ich hab absolut nichts gegen süddeutsche und österreichische Produkte, aber es gibt in Schleswig-Holstein nicht umsonst die Käsestraße und eine unglaubliche Vielfalt an fantastischen Käsesorten, die es sich auf jeden Fall gelohnt hätte vorzustellen.
Nichtsdestrotz war das sicher nicht der letzte Slow Fisch-Besuch, für's nächste Jahr ist die Messe schon ganz fest eingeplant und bis dahin werd ich die Zeit nutzen, mich bei Slow Food hier in Hamburg umschauen (Samstagabend haben mein Mitesser und ich uns direkt noch angemeldet, wir sind also schon ganz bald Slow Food-Mitglieder) und vielleicht können wir zur nächsten Messe dann ein richtig schönes Food Blogger-/Blog-Lesertreffen mit interessantem Rahmenprogramm auf die Beine stellen, denn das fand ich diesmal durchaus auch noch verbesserungswürdig - aber dazu mehr morgen in der Hüttenhilfe, da geht's dann um die "Social Media Lounge" und unseren geführten Rundgang über die Slow Fisch.