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Kalte Gurkensuppe mit gebeiztem Wacholder-Saibling

Ein kleiner Gruß aus meiner 30°C warmen Dachwohnung, da geht nur noch Salat, n Bütterken oder eben eine kalte Suppe.
Kalte Gurkensuppe ist neben Gazpacho sicher die erfrischendste Suppe überhaupt und schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe - sie erfrischt und man muss den Herd nicht anschmeißen, sondern es genügt ein Blender, bzw. Foodprozessor. Wenn Ihr weder das ein, noch das andere habt, klappt es aber natürlich auch mit einem Stabmixer.
 Kalte Gurkensuppe mit gebeiztem Wacholdersaibling
Falls Euer Mixer nicht so kräftig ist, schält die Gurke lieber, dann bleiben nicht so große Schalenstücke zurück - das ist nicht nur unangenehm auf der Zunge, sondern sieht auch nicht so hübsch aus. Habt Ihr aber einen kräftigen Foodprozessor, lasst die Schale unbedingt dran, die bringt nämlich noch ne Menge Geschmack und sorgt für eine schöne grüne Farbe. 

"drop" Baltic Sea GinIch habe für diese Suppe Vierländer Minigurken verwendet, die ob der Größe nur wenig Kerne enthalten und sehr kräftig im Geschmack sind. Größere Gurken solltet Ihr vor der Verarbeitung entkernen, sonst verwässert die Suppe zu sehr. Die Mengenangabe in der Zutatenliste gilt in dem Fall natürlich für die entkernten Gurken.

Wenn Ihr gerne eine dickflüssigere Suppe mögt, nehmt türkischen oder griechischen Joghurt und ersetzt die Buttermilch durch Schwedenmilch, dadurch bekommt die Suppe eine ganze Menge mehr Struktur - ich mag die flüssigere Variante aber lieber und verwende daher normale Buttermilch und keinen stichfesten Joghurt. 

Noch eine Empfehlung für die Hamburger und Niedersachsen: 
Den Wacholdersaibling kaufe ich immer am Stand der Forellenzucht Benecke auf dem Isemarkt. Wenn ich nicht gerade selbst beize, ist er zu einem ganz festen Standard bei uns geworden, so lecker schmeckt er. 
Falls Ihr mal auf den Isemarkt kommt oder in der Nähe von Jelmstorf wohnt, schaut dort unbedingt mal vorbei, es lohnt sich wirklich - nicht nur wegen des grandios leckeren gebeizten Saiblings, sondern auch wegen der anderen Fischspezialitäten.  

Kalte Gurkensuppe mit gebeiztem WacholdersaiblingZutaten 
500 g Bio-Gurken (Vierländer Minigurken)
3 confierte Knoblauchzehen 
1/2 Bund Dill 
Einige Zweige Kerbel  
300 g Joghurt 
200 g Buttermilch 
3 EL Rapsöl
Saft und Abrieb einer halben Bio-Limette 
2 EL Gin
Salz 
Piment d'Espelette

1 gebeiztes Saiblingsfilet 

Zubereitung
Die Gurken waschen, die Stielenden entfernen (eine kleine Gurke beiseite legen) und die Gurken grob zerteilen. Zusammen mit dem Knoblauch, Kräutern, Joghurt, Buttermilch, Rapsöl und Limettensaft und -abrieb in einen Foodprozessor geben und solange pürieren, bis die Flüssigkeit möglichst glatt ist. 
Mit Salz und Piment d'Espelette würzen und je nach Vorliebe mit einem Schluck Gin abschmecken. Im Kühlschrank kalt stellen. 
Vor dem Servieren, die zurückbehaltene Gurke in Würfel und den Saibling in möglichst dünne Scheiben schneiden.
Die Suppe auf Tellern verteilen, Gurkenwürfel in die Mitte geben und den Fisch darauf anrichten. Eiskalt servieren. 
Abgewandelt nach einem Rezept aus Das Kochbuch von GU (Affiliate-Link)

Schwedenwoche, Tag 3: Glasmästarsill (Glasbläserhering)

An eingelegtem Fisch kommt man, wenn man sich mit schwedischen Spezialitäten beschäftigt, natürlich nicht vorbei. Für einen wönzigen Moment habe ich ja noch geschwankt, ob ich mich nicht doch mal an hausgemachtem Surströmming versuchen soll - soweit geht meine Experimentierfreude dann aber doch nicht ;o)
Außerdem wohne ich ganz ganz gerne in unserer kleinen Dachbutze und würde mir nur ungern etwas anderes suchen müssen. 

Glasmästarsill (Glasbläserhering)Die für dieses Rezept benötigten Salzheringe gibt es oft nur noch auf Bestellung beim Fischhändler, weil sie heutzutage nicht mehr soooo oft verlangt werden. Ruft daher vorher unbedingt bei Eurem Fischhändler d.V. an, damit der die Heringe evtl. bestellen kann - kauft nicht diesen eingeschweisten Kram aus dem Supermarkt, das ist wirklich nicht mit dem Hering vom Fischhändler zu vergleichen. 

Was fällt Euch eigentlich ein, wenn Ihr an schwedische Spezialitäten denkt? Ich hab mir zwar eigentlich schon mein Wochenprogramm (die Schwedenwoche soll ja bis einschließlich Sonntag gehen) zusammengesucht, falls Ihr aber noch eine grandiose Idee habt, könnte ich meine Pläne evtl. nochmal über den Haufen werfen - eine meiner leichtesten Übungen :o)
Salzhering, filetiertZutaten
5 Salzheringe, filetiert
250 ml Rotweinessig
300 ml Wasser
100 g Rohrohrzucker
1 rote Zwiebel
1 Karotte
10 g frischer Ingwer
10 g Meerrettich
1/4 Bund Dill
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Pimentkörner
2 TL gelbe Senfkörner
1 TL Koriandersaat
4 Lorbeerblätter

Zubereitung
gewässerter SalzheringDie Salzheringsfilets unter fließendem kalten Wasser gründlich abspülen, anschließend für ca. 12 Stunden in kaltem Wasser wässern. Nochmals gründlich abspülen und trocken tupfen.
Den Essig zusammen mit dem Wasser und den Gewürzen zum Kochen bringen und Rühren, bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Beiseite stellen und vollständig abkühlen lassen.
Die Heringe in ca. 3 cm breite Streifen schneiden, die Karotte und Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Ingwer und Meerettich ebenfalls schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. 
Die Heringsstücke abwechselnd mit dem Gemüse in einem Glas schichten, zwischendurch den Dill dazugeben. Den erkalteten Essigsud darübergießen, so dass die Zutaten komplett bedeckt sind. 
Verschlossen im Kühlschrank 4 Tage ziehen lassen, dann schmecken sie am Besten. Glasmästarsill ist mindestens eine Woche haltbar.
Abgewandelt nach einem Rezept aus: Alles Hausgemacht! (Affiliate-Link)

Backfisch, hier gibt's Backfisch!

Gibt's eigentlich Jemanden, der keinen Backfisch mag? Ok, generelle Fischverweigerer natürlich, aber wenn man Fisch mag, dann doch fast schon automatisch auch Backfisch, oder? Backfisch ist für Erwachsene das, was Fischstäbchen für Kinder sind - mag man einfach. 
Leider wird es immer schwieriger in Restaurants oder an der Fischbude aufm Markt ein anständiges Stück Backfisch zu bekommen, das nicht zu 98% aus wabbeligem Fertigmischungs-Backteig besteht, der in ranzigem Fett ausgebacken wurde, also bleibt nur eins, selber ran!
Es gibt einige Regeln, die man beachten muss, wenn man einen richtig knusprigen und trotzdem saftigen Backfisch auf dem Teller haben möchte:
  • Bier, ohne geht's nicht! Ich nehme am liebsten Hövels Original oder Duckstein, das verleiht dem Backteig ein ganz tolles Aroma. 
  • Frittieren. Backfisch MUSS frittiert, also im Tiefenfett ausgebacken werden, mit nem kleinen Schluck Öl in der Pfanne wird das nix, glaubt's mir. Da ich keine Fritteuse habe und auch keine brauche, frittiere ich ganz einfach im Topf und verwende dafür Rapsöl, natürlich kein teures, sondern ein ganz normales. Um das Öl auszunutzen, gibt es meist mehrere frittierte Gerichte kurz hintereinander, beginnend mit etwas Süßem (also Berlinern, etc), dann meist frittiertes Gemüse und zum Schluss Backfisch. Zum Schluss deshalb, weil nach dem Fisch nix anderes mehr frittiert werden kann, das Öl nimmt das Fischaroma zu sehr an. Selbstverständlich kann das Öl zwischen den einzelnen Verwendungen problemlos etwas gelagert werden, bevorzugt im Kühlschrank. 
  • Gut abtropfen lassen! Direkt nach dem Frittieren gründlich auf Küchenpapier abtropfen lassen und die Oberseite abtupfen, dadurch verbleibt nur wenig Frittieröl im Teig. 
  • Nicht lange lagern. Backfisch sollte, vom kurzen Zwischenstopp auf dem Küchenpapier mal abgesehen, sofort nach dem Frittieren auf dem Teller landen. Also nicht den Fisch ausbacken und dann erstmal in aller Seelenruhe den Tisch decken. Je länger man den Backfisch liegen lässt, desto weicher wird der Backteig. Also am Besten die Teller anrichten, dann nur noch den Fisch drauf und ab an den Tisch.
Wenn Ihr das alles beachtet und dazu noch ein anständiges Bierteig-Rezept verwendet (das Ihr natürlich zuuuufällig gleich auch noch bekommt ;o) ), kann eigentlich gar nix mehr schiefgehen. Dann habt Ihr in Nullkommanix ein wunderbar knuspriges Stückchen Backfisch auf dem Teller. Als Beilage schmeckt ein Kartoffelsalat oder auch selbstgemachte Fritten und Remoulade.

Zutaten

Bierteig
200 g Mehl
300 ml Bier (Duckstein oder Hövels)
1 TL Backpulver
1 TL Salz
frisch gemahlener Pfeffer


400 g festfleischiges Fischfilet 
Salz
Rapsöl zum Frittieren

Zubereitung
Alle Zutaten für den Bierteig in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verrühren, ca. 15 Minuten quellen lassen. 

In der Zwischenzeit den Fisch je nach Vorliebe in Stücke schneiden und das Rapsöl in einem Topf erhitzen. Das Fett ist heiß genug, sobald an einem Holzstäbchen das man auf den Boden des Topfes hält, Bläschen aufsteigen.
Die Fischstücke salzen und sofort mit der Gabel durch den Bierteig ziehen. Nicht zu lange liegen lassen, da der Fisch sonst Feuchtigkeit verliert und der Backteig schneller weich wird. Im Tiefenfett ausbacken, bis der Backfisch gleichmäßig goldbraun ist. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und mit Kartoffelsalat oder Fritten und Remoulade servieren. 

Räuchersaiblings-Pâté

Klingt unglaublich exklusiv, oder? Tatsächlich isses aber nur ein anderer Name für eine Räuchersaiblings-Creme - einem kinderleicht und minutenschnell herzustellenden, grandios leckeren Brotaufstrich, der trotzdem etwas Besonderes ist.
Seit wir unseren Fischkonsum nicht nur eingeschränkt haben, sondern auch sehr darauf achten, welche Fischarten wir essen, ist der Saibling (und auch die Forelle) immer mehr zum Fisch unserer Wahl geworden. Nicht nur, dass er ganz ausgezeichnet schmeckt, wir haben auch das Glück, auf dem Isemarkt einen Fischstand zu haben, bei dem wir Bio-Saiblinge und -Forellen bekommen, die nicht mit Fischmehl gefüttert werden, das aus Beifang hergestellt wird, sondern aus Fischresten nachhaltiger Fischerei. Dieser Punkt wird immer wieder gern übersehen, denn man darf nicht vergessen, dass beispielsweise: 
  • für 1 Kilo konventionell gefischte Garnelen bis zu 9 Kilo! andere Meerestiere (sogenannter Beifang, der wieder über Bord geworfen wird und dort meist verendet) getötet werden oder
  • für ein Kilo konventionell gezüchteten Lachs oder andere Raubfische wie Forellen, Saiblinge, usw. 5 Kilo! in der Regel wildgefangene "Futterfische" in Form von Fischmehl verfüttert werden müssen.

Die konventionelle Fischzucht ist also auf Dauer keine Lösung, sondern sie verschärft das eigentliche Problem sogar noch. Die einzige Lösung ist, den Fischkonsum drastisch! zu reduzieren, nicht jeden Freitag Fischstäbchen, das obligatorische Schlemmerfilet, die Sushi-Box mit Thunfisch, Lachs und Garnelen, ne Tüte Fish'n'Chips in der Fußgängerzone oder das Fischbrötchen beim Marktbummel zu essen, sondern Fisch als das zu betrachten, was es mittlerweile ist - eine sehr exklusive Delikatesse, die man sich wirklich nur zu besonderen Anlässen gönnen sollte. 
Bei uns war Silvester eine solche Gelegenheit, daher gab es bei der Gelegenheit nicht nur die bereits letzte Woche gebloggte Krabben Bisque und einen leckeren Krabbencocktail (das Rezept kommt demnächst), den ich aus dem übrigen Krabbenfleisch hergestellt hab, sondern eben auch diese Saiblings-Pâté - ein wunderbare Creme, die auch ganz toll als Vorspeise passt.

Für alle Hamburger oder Niedersachsen aus der Lüneburger Heide hier noch die Adresse der Forellenzucht Benecke, die neben Bio-Saiblingen und -Forellen auch Räucherfisch, gebeizte Wacholder-Saiblinge und Saiblings-Pastete im Angebot hat. Auf dem Isemarkt ist der Stand ganz hinten (oder halt vorne, je nachdem, aus welcher Richtung man kommt ;o) ) an der Hoheluftchaussee zu finden.

Forellenzucht Benecke 
An den Fischteichen 1 
29585 Jelmstorf/Bruchtorf 
Tel.: 05823 / 1811

Zutaten
1 geräucherter Bio-Saibling
150 ml Crème fraîche (je nach Größe des Saiblings evtl. mehr)
1/4 TL Zitronenpulver oder der Abrieb einer unbehandelten Bio-Zitrone
1/2 Bund Dill
1 EL frisch geriebener Meerettich
2 EL körniger Dijonsenf
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette

Zubereitung 
Den Saibling häuten und entgräten und zusammen mit der sehr kalten Crème fraîche in einem Food processor pürieren. Den Dill fein hacken und zusammen mit dem Meerrettich, Senf und den Gewürzen nach Geschmack vermischen. 
Auf frischem Baguette oder Vollkornbrot genießen. 

Krabben Bisque oder Bremer Granatzoppen

Norddeutschland ist landläufig ja nicht gerade als kulinarisches Schlemmerland bekannt - völlig zu Unrecht eigentlich. Nicht nur, dass wir hier oben wunderbar frischen Fisch (den man zugegeben sehr selten und bewusst genießen soll), köstliches Marzipan, grandiosen Käse und viele andere Leckereien haben, auch kulinarische Spezialitäten wie Labskaus oder Grünkohl, die sich dem ortsfremden vielleicht nicht gerade auf den ersten Blick als kulinarische Köstlichkeit aufdrängen, sind wirklich unglaublich lecker. 
Man muss sich halt nur einmal trauen und wird sehr schnell feststellen, dass an den Ammenmärchen, die beispielsweise um den Labskaus kursieren nix dran ist. Wir mischen da weder die zusammengesuchten Küchenabfälle rein, noch ist Labskaus ein undefinierbarer Brei aus Fleisch, Kartoffeln, Fisch, roter Bete, usw. 
Aber darum soll es heut eigentlich gar nicht gehen, heute dreht sich hier nämlich alles um die für mich größte Köstlichkeit, die der Norden zu bieten hat - Krabben! Oder wie wir in Bremen sagen, Granat (Dabei bitte das r anständig rollen und das zweite a eher wie ne Mischung aus a und o aussprechen. Den Mund dabei dann noch anständig breit ziehen, dann passt das).

Krabben gönnen wir uns nur sehr selten, zum einen, weil wir alles, was aus dem Meer kommt mittlerweile als absolute Delikatesse betrachten, die es nur zu besonderen Gelegenheiten gibt, zum anderen, weil die Krabben-Fangmethoden nicht gerade die umweltschonendste ist (wobei es da auch Unterschiede gibt und nicht jedes Grundschleppnetz den Meeresboden komplett abschält)
1-2x im Jahr gönnen wir uns Krabben und dann am liebsten, wie es sich für nen anständigen Muschelschubser gehört - ungepuhlt, quasi frisch vom Kutter. Glücklicherweise müssen wir dafür nicht extra nach Büsum fahren, sondern nur mal kurz auf den Isemarkt gehen, dort steht nämlich dienstags und freitags unser Granathöker, der unter Anderem auch die mit Abstand leckersten Krabbenfrikadellen überhaupt hat.

Das Puhlen bleibt leider komplett an mir hängen - ein weiterer Grund, weshalb wir so selten Krabben essen - ich bin zwar nicht die langsamste Krabbenpuhlern, für ein Kilo bin ich aber schon ca. ein Stündchen beschäftigt - ich arbeite schließlich unter verschärften Bedingungen und muss jede gepuhlte Krabbe gegen unsere drei, selbstverständlich völlig ausgehungerten Mitbewohner verteidigen (die ihrerseits sicher von sich behaupten, die größten Krabbenfans überhaupt zu sein).

Mal abgesehen vom Krabbenfleisch, kann man auch aus den Krabbenschalen eine absolute Köstlichkeit zaubern, entweder einen Krabbenfond, der später die Basis für Suppen, Risotti oder Saucen bildet oder gleich wie hier beschrieben eine Krabbensuppe. 
Wer Krabbensuppe nur aus der Dose oder dem Würfel kennt, wird sich wahrscheinlich wundern, warum meine so hell und gar nicht orange ist - ganz einfach, den Würfeln und Dosen ist in den meisten Fällen ne ordentliche Portion Annatto, Paprikaextrakt oder andere Farbstoffe zugesetzt, daher die tieforange Farbe. Eine "richtige" Krabbensuppe ist eher ganz leicht rosa mit der Tendenz zu hellbraun, dass meine so hell ist, kommt von Aufschäumen - 5 Minuten später sieht die auch sehr viel dunkler aus ;o)
Also, wenn Ihr Euch mal was ganz besonderes gönnen möchtet und das Glück habt, an frische, ungepuhlte Krabben zu kommen, die nicht schon eine halbe Weltreise hinter sich haben, dann probiert unbedingt diese Krabbensuppe - meine absolute Lieblingssuppe :o)

Zutaten
1 kg frische Krabben in der Schale
Röstgemüse (geputzt und fein gewürfelt):
  • eine Karotte
  • eine halbe Fenchelknolle
  • eine Viertel Sellerieknolle (von einer kleinen Knolle)
  • eine kleine Stange Lauch (das Weiße davon)
50 ml Cognac
200 ml trockener Weißwein (Riesling) 

50 ml Noilly Prat
1 Liter Fischfond, selbst gemacht oder vom Fischhändler (nicht aus dem Glas)
100 g frische, reife Tomaten (ersatzweise Dosentomaten)
Gewürzsäckchen mit:
  • 1 TL gelbe Senfsaat
  • 1/4 TL Fenchelsaat
  • 1/2 TL schwarze Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
Schale einer halben unbehandelten Bio-Zitrone
500 ml Sahne
100 ml Crème Fraîche
1 Schuss Pastis zum Abschmecken
Salz aus der Mühle 
nach Geschmack Piment d'Espelette

Krabbenfleisch als Einlage

Zubereitung
Die Krabben puhlen und das Krabbenfleisch beiseite stellen. 
Die Krabbenschalen und das Röstgemüse in Butter anschwitzen (nicht zu kräftig, da sich sonst Bitterstoffe entwickeln). Mit Cognac ablöschen und flambieren. Den Weißwein und Noilly Prat zufügen und auf die Hälfte einreduzieren lassen. Den Fischfond, die Tomaten und die Gewürze dazugeben und alles ca. 45 Minuten ganz leicht köcheln lassen, nach 30 Minuten die Zitronenschale (ganz dünn mit einem Sparschäler abgeschnitten) zufügen. 
Das Gewürzsäckchen und die Zitronenschale entnehmen, dann mit einem Pürierstab durchmixen. 15 Minuten bei ausgeschalteter Platte ziehen lassen, dann durch ein feines Tuch passieren und zusammen mit der Sahne und der Crème Fraîche erneut in einen Topf geben. 
Nach Geschmack mit Pastis, Salz und Piment d'Espelette abschmecken und vor dem Servieren kräftig mit dem Pürierstab aufschäumen. 
Die Suppe in einen vorgewärmten Teller geben und als Einlage direkt vor dem Servieren nach Belieben mit Krabbenfleisch verfeinern.

Saibling aus dem Päckchen mit Himbeersalz

Die einen sammeln Kugelschreiber, Schlümpfe, Hühnergötter, Schuhe, Postkarten, Überraschungseier,  Zuckertüten, Autogramme, Spucktüten oder Sand aus allen Ecken der Welt, ich sammel Salz. 
Salz aus Australien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Slowenien, Dänemark, Hawaii, geräuchertes Salz, Fleur de Sel, Salzflakes, usw. usw. Nur das sog. Himalayasalz, das eigentlich eher pakistanisches oder auch polnisches Salz heißen sollte und gern durch Kinderarbeit abgebaut wird, kommt mir nicht ins Haus, resp. die Küche. 
Ich erwarte von einem Salz schließlich nicht, dass es Blinden Adleraugen und Lahmen flinke Füße verleiht oder die Welt vor dem Untergang bewahrt, sondern lediglich, dass es gut schmeckt - sei es nun, weil es Mineralien enthält, die dem Salz eine besondere Note verleihen oder durch eine spezielle Textur aufallen.
 
Eine besondere Vorliebe hab ich auch für aromatisiertes Salz, spätestens seit ich vor einigen Jahren Hibiskussalz für mich entdeckt hab. Guacamole ohne Hibiskussalz ist mittlerweile gar nicht mehr denkbar.
Dieses Himbeersalz hab ich kürzlich in einem noch relativ neuen Kochbuch gefunden, nämlich in Frankreich - Die Küche, die wir lieben (Vielen Dank nochmal für den Tipp, moey!) Nebenbei, dieses Buch ist wirklich grandios, solltet Ihr also noch ein Buch über französische Küche suchen, schaut Euch dieses unbedingt mal an. 
Im Buch wird die Zubereitung dieses Salzes mit frischen, bzw. TK-Himbeeren erläutert, da ich es mir ja aber gern einfach mache, hab ich einfach gefriergetrocknete Himbeeren verwendet - simpler geht's wahrscheinlich nicht. Himbeer"granulat" mahlen, mit dem Salz vermischen - fertig. Die Haltbarkeit ist durch die gefriergetrockneten Himbeeren natürlich auch stark verlängert, lediglich der Geschmack und die Farbe wird mit der Zeit leiden.

Natürlich schmeckt das Himbeersalz, ebenso wie das Hibiskussalz grandios zu Guacamole, mindestens genauso gut schmeckt es aber auch zu Fisch oder Geflügel. Diese frische, säuerliche Note passt da ganz hervorragend. 
Wenn wir einen Fisch in der Salzkruste oder im Päckchen garen, hat das Himbeersalz nun immer einen festen Platz auf dem Tisch - ohne geht's gar nicht mehr. 
Wenn Ihr auch eine Vorliebe für aromatisierte Salze habt, probiert es unbedingt mal aus und falls Ihr noch ein kleines Präsent für Weihnachten sucht - dieses Salz drängt sich da geradezu auf ;o)  

Solltet Ihr nicht wissen, woher Ihr die gefriergetrockneten Himbeerstückchen bekommt, schaut mal beim Aromagarten rein, dort kaufe ich die Himbeer- und auch Erdbeerstückchen - zwar nicht online, sondern direkt auf dem Isemarkt, aber das spielt ja keine Rolle.

Himbeersalz 
10 g gefriergetrocknete Himbeeren 
100 g Fleur de Sel oder Maldon Sea Salt Flakes

Zubereitung
Die gefriergetrockneten Himbeeren im Blender zu feinem Puder mahlen und anschließend mit dem Salz vermischen. In einem verschließbaren Gefäß aufbewahren.
 
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Saibling im Päckchen
2 Saiblinge, ausgenommen, mit Kopf 
1 Bund Petersilie
1 Bund Dill
1 Bio-Zitrone 
1 Knolle Fenchel 
je ein großzügiger Schluck Noilly Prat 
Salz und Pfeffer
Olivenöl 

Zubereitung
Saiblinge waschen und gründlich trockentupfen. Fenchel putzen und mit einem Hobeln in sehr feine Streifen hobeln. 
Die Fenchelstreifen jeweils zur Hälfte auf ein großzügig bemessenes Stück Backpapier legen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Saiblinge salzen und pfeffern und mit jeweils einem halben Bund Petersilie und Dill füllen und 2-3 Scheiben Zitrone in den Bauchraum geben. Auf das Fenchelbett legen, das Backpapier an beiden Enden zusammenbinden und den Fisch so einpacken. Durch eine kleine Öffnung einen guten Schluck Noilly Prat und Olivenöl gießen und den Fisch im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen (hängt von der Größe des Fisches ab). 
Den Fisch zusammen mit dem Fenchel und frischem Baguette servieren, das Himbeersalz dazu reichen.

Limetten-Saibling mit Zitronen-Limetten-Vinaigrette

Mich hat das Limettenfieber gepackt! 
Gemocht hab ich Limetten zwar schon immer, sie standen aber lange im Schatten ihrer gelben Verwandten, der Zitrone - das hat sich mittlerweile geändert. Nicht nur in Erfrischungsgetränken wie dem Green Day, Ipanema, Pretty in Pink oder als Ingwer-Basilikum-Sirup, sondern auch in KeksenGuacamole, Limetten-Parmesan-Butter oder Krabben-Lachstatar - Limetten sind einfach klasse.

Dem Saibling, der im Originalrezept eigentlich eine Dorade ist, verleihen die Limettenscheiben eine wunderbare Frische, dazu das Ofengemüse und der herrliche Sud, der sich in der Backform sammelt - einfacher und unkomplizierter kann man ein so leckeres Essen nicht zubereiten. 
Da ich bei solchen Gerichten grundsätzlich das Problem habe, dass das Gemüse nicht gar wird, wenn ich es zusammen mit dem Fisch in den Ofen schiebe, hab ich es diesmal gewürzt, in die Backform gegeben und dann allein 30 Minuten vorgebacken. Erst dann kam der Fisch dazu.  

Zutaten

2 Saiblinge
2 Bio-Limetten 
Olivenöl
Salz
Piment d'Espelette 
1 kleines Bund Petersilie 
1  Bio-Zitrone 
6 vorwiegend festkochende Kartoffeln (Belana)
2 rote Zwiebeln
1 Knolle Fenchel
3 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen 
einige Zweige Zitronenthymian
1 TL Fenchelsamen

Vinaigrette

5 EL Olivenöl
Saft von 1 Limette
Saft von 1 Zitrone
Salz Piment d'Espelette

Zubereitung

Das Gemüse waschen, die Kartoffeln und die Zwiebeln schälen und in dicke Scheiben schneiden. Die Fenchelknolle je nach Größe der Länge nach vierteln oder achteln. Die Knoblauchzehen ungeschält lassen, aber mit dem Messerrücken anquetschen.
Die Zitrone unter heißem, fließendem Wasser gründlich abspülen, in Spalten schneiden und zusammen mit den Gemüsen eine ofenfeste Backform geben. Mit den abgezupften Thymianblättchen und den Fenchelsamen bestreuen, mit Olivenöl beträufeln und im auf 200°C vorgeheizten Backofen ca. 20-30 Minuten garen. 

In der Zwischenzeit die  küchenfertigen Fische unter fließendem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
Das Olivenöl mit Salz und etwas Piment d'Espelette mischen, die Fische außen und innen gründlich damit einreiben. 
Die Limetten unter heißem, fließendem Wasser gründlich abspülen und in dünne Scheiben schneiden. Die Saiblinge auf beiden Seiten mehrfach schräg einschneiden und in jeden Einschnitt eine Limettenscheibe schieben. Jeweils einige Kräuterstiele in die Bauchhöhle jedes Fisches geben. 

Nach ca. 30 Minuten Garzeit, das Gemüse aus dem Backofen nehmen, einmal wenden und die vorbereiteten Fische darauf legen. Je nach Größe der Fische, weitere 20-30 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die lauwarem Vinaigrette zubereiten. Dazu das Olivenöl mit zwei EL Limetten- und einem EL Zitronensaft zu einer Emulsion verrühren. Mit Salz und Piment d'Espelette würzen und in einem kleinen Topf auf dem Herd sanft erwärmen.

Die Saiblinge aus dem Ofen nehmen, mit dem Gemüse anrichten und mit Vinaigrette beträufelt servieren.

Miesmuscheln mit Cidre, Lauch und Speck

Gibt's denn sowas? Da muss ich erst Piieeep Jahre alt werden, um das erste Mal in meinem Leben etwas mit Cidre zu zubereiten, bzw. Cidre überhaupt mal zu trinken. Hätte mir nicht früher Jemand sagen können, dass dieses Zeug so lecker ist? Was hab ich da nicht alles verpasst! 

Seit einer etwas unglücklich verlaufenen Projektwoche in der 7. Klasse hab ich ein, sagen wir mal sehr gespaltenes Verhältnis zu Alkohl im Allgemeinen und Hochprozentigem im Speziellen - die Details erspare ich mir Euch an dieser Stelle ;o)
Ich koche zwar für mein Leben gern mit Alkohol, es darf auch sehr gerne viel sein, trinken mag ich ihn in der Regel aber nicht, egal ob es sich um Wein, Bier oder Schnappes handelt. 
"In der Regel" schreibe ich deshalb, weil ich seit einiger Zeit auf den Posecco gekommen bin, den mag ich nämlich im Gegensatz zu Sekt oder anderem Kribbelwasser wirklich gern - Ausnahmen bestätigen also wie immer die Regel. Ihr seht, ich taste mich so langsam ran, ganz langsam... 

Tatsächlich hab ich schon überlegt, mal ein Einsteiger-Weinseminar zu besuchen, allerdings sollte man dann wohl wenigstens nicht bei jedem Schluck das Gesicht verziehen, als hätte man grad nen großen Schluck Essigessenz auf Ex getrunken. Es ist also noch ein langer Weg, bis aus mir eine Weinfachfrau wird. Bis dahin vertraue ich ganz auf meinen Weinhändler, der mir für jedes Rezept und  Gelegenheit den passenden Wein raussucht.
Letzten Freitag hab ich mir bei ihm für dieses Rezept Cidre besorgt - Liebe auf den ersten Schluck! Leider, oder vielleicht auch glücklicherweise, hab ich nur eine Flasche gekauft. Hätte ich noch eine in Petto gehabt, sie wäre in Nullkommanix leer gewesen.  
Im Sommer werd ich den Cidre-pro-Kopf-Verbrauch hier in Hamburg mächtig in die Höhe treiben, das ist schon mal klar :o)


Nun aber genug getratscht, kommen wir endlich zum Wesentlichen ... 
Das Rezept habe ich aus meinem neuen absoluten Lieblingskochbuch, dass ich anlässlich meiner letzten Chemo bekommen habe, River Cottage Everyday von Hugh Fearnly-Whittingstall. Das Buch hat mich derart begeistert, dass die Klebezettel, die ich mir immer mit zur Chemo nehme um interessante Rezepte zu markieren, bei Weitem nicht ausreichten, zuhause ging es noch mal fleißig weiter. 
Sobald ich eine kleine repräsentative Auswahl an Rezepten aus dem Buch nachgekocht habe, werd ich es Euch detaillierter vorstellen, bis dahin nur soviel - ich liebe, liebe, liebe dieses Buch und das Gleiche gilt für dieses Rezept! Neben den gratinierten Miesmuscheln eindeutig mein bisheriger Muschelfavorit.

Zutaten
2 kg Bio-Miesmuscheln
Butter und Olivenöl
200 g durchwachsener Speck, fein gewürfelt
2 dünne oder eine große Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
4 Zweige Thymian
2 Lorbeerblätter
500 ml Cidre, brut
1 TL grober Senf
3 EL Crème Fraîche
Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung
 
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte.
Butter und Olivenöl in einem großen, weiten Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Sobald die Butter aufschäumt, den Speck zugeben und einige Minuten knusprig braten. Lauch, Thymian und Lorbeerblätter zugeben und ebenfalls kurz anschwitzen.
Die Temperatur auf ein Maximum erhöhen, den Cidre dazugeben und zum Kochen bringen, den Senf dazugeben.
Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt.

Die Muscheln aus dem Sud nehmen und in einer Schüssel warm stellen.
Die Crème Fraîche zur Kochflüssigkeit geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Alles über die Muscheln gießen und unterheben. Mit frischem Baguette servieren. 


Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.  

So, und für uns war's das jetzt erstmal mit den Muscheln. Bis zum Herbst lass ich mir Zeit, neue Rezepte zu suchen. 
     

Räucherforellentarte mit Mangold

Gibt's zu ner Tarte noch viel zu sagen/schreiben? Nicht wirklich. Im Gefrierschrank warteten einige geräucherte Forellenfilets darauf, dringend verarbeitet zu werden und auf dem Wochenmarkt kam ich am Mangold mal wieder nicht vorbei, das Resultat?  
Ne Tarte, mal wieder.

Am Besten schmeckt diese Tarte (und wie ich finde, die meisten Tartes) lauwarm, dann kommt der Geschmack und das Aroma des Räucherfisches am Besten heraus, aber auch kalt ist sie wirklich lecker.
Anstelle des Mangolds kann man auch prima Spinat verwenden, leider darf ich den aber nicht verarbeiten, da mein Mitesser sonst in den Hungerstreik tritt - Männer! ;o)

Und wenn wider Erwarten etwas übrig bleibt, gilt wie immer einfrieren und fertig ist eine schnelle Mahlzeit für den nächsten Abend, an dem es mehr als ein Käsebrot sein soll, aber einfach keine Zeit ist, stundenlang am Herd zu stehen - Tartes sind super!

Zutaten für eine 28 cm Quiche-Form

Mürbeteig

250 g Mehl
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb
50 ml Wasser

Belag
1 große rote Zwiebel
300 g Mangold (Stiele und Grün)
Olivenöl
Salz und Pfeffer
300 g geräucherte Forellenfilets
4 Eier
300 ml Sahne
Salz, Pfeffer

Zubereitung

Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine hohe Quicheform damit auslegen.
In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 10 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen.

Belag
Die Zwiebel putzen und in Streifen schneiden. Mangold ebenfalls putzen, das Grün in Streifen und die Stiele in Rauten schneiden.
Zwiebelstreifen in Olivenöl anschwitzen. Die Mangoldstiele dazugeben und ebenfalls mit anschwitzen. Mangoldblätter dazugeben und zusammenfallen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen, beiseite stellen.
Aus den Eiern, der Sahne und den Gewürzen einen Guss herstellen.
Die Hälfte der Mangoldmischung auf den Tarteboden geben und gleichmäßig verteilen. Forellenfilets zerzupfen und darübergeben, mit dem Rest der Mangoldmischung bedecken. Eier-Mich-Guss darübergeben. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 45 Minuten backen. Herausnehmen und etwas abkühlen lassen, die Tarte verfestigt sich dann noch.
Mit einem knackigen Salat servieren. 

Gratinierte Miesmuscheln mit Parmesan-Kräuterkruste

Hurra, ich lebe noch...

Habt Ihr den riesigen Steinhaufen gehört, der mir gestern vom Herzen gefallen ist? Eigentlich hätte man das bis in die hintersten Ecken Deutschlands hören müssen, so groß war er, der Haufen ;o) 
Gestern hatte ich einen sehr wichtigen, geradezu entscheidenden Arzttermin, der nach vielen Hiobsbotschaften in den letzten Wochen endlich die sehnlichst erhoffte Wende brachte. Meine Grunderkrankung bleibt zwar unvermindert ernst und die nächsten Wochen und Monate werden auch kein Zuckerschlecken, seit gestern weiß ich aber, dass ich wieder gesund werde - ich bleib Euch also noch eine Weile erhalten ;o)
Und weil mir der KuLa und nicht zu vergessen Ihr in den letzten Wochen wirklich bannig gefehlt habt, geht's heut gleich wieder frisch an's Werk. Sicher gibt es in der nächsten Zeit noch ein paar Auszeiten, nicht zuletzt, weil ich demnächst ins Krankenhaus muss, aber so ganz ohne Blog geht's auf Dauer nicht! Schön, wieder bei Euch zu sein!

Eigentlich hätte ich am liebsten ein Rezept mit gaaaaanz viel Zucker & Schokolade gebloggt, hab ich aber grad nicht in petto, also gibt's Muscheln - logisch, oder? ;o) 
Naja, logisch deshalb, weil dieses Muschelrezept so gnadenlos lecker war, dass es einfach schleunigst unter die Menschen muss, das duldet keinen Aufschub! 

Zutaten

2 kg Miesmuscheln
400 ml Fischfond
200 ml trockener Weißwein
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter

80 g Butter
80 g frisch geriebener Parmesan
80 g Panko oder Weißbrotbrösel
2 confierte Knoblauchzehen
1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt
Salz und Pfeffer
Abrieb einer halben Bio-Zitrone

Zubereitung

Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern und evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte. Muscheln nochmals mehrfach kalt spülen, dabei mehrfach das Wasser wechseln.

Alle Zutaten für die Gratiniermasse miteinander vermischen und beiseite stellen.

Fischfond und Wein erhitzen, Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben. Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt. 

Je nach Topfgröße lieber in Etappen arbeiten, damit die Muscheln auch möglichst schnell und entsprechend stark erhitzt und damit getötet werden.
Die Muscheln mit einer Siebkelle herausnehmen, abtropfen lassen und die oberen Muschelseiten entfernen. Auf jede Muschel etwas Butter-Pankomasse geben, leicht andrücken und die Muscheln nebeneinander auf ein Backblech legen.
Im auf 200°C vorgeheizten Backofen unter dem Grill gratinieren, bis die Bröselmischung schön gebräunt ist. Sofort servieren. 

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden. 

Quelle: Würzen - einfach besonders - besonders einfach von Bettina Matthaei (*Affiliate-Link)

Miesmuscheln im Pastis-Safran-Sud

Endlich Muschelzeit! 

Eigentlich sagt man ja gemeinhin, Muschelzeit wäre in den Monaten mit "r", beginnt also im September. Mein Fischhändler war aber anderer Meinung, die Qualität der Miesmuscheln war noch nicht nach seinem Geschmack, also hat er mir auch keine verkauft ... grmpf ... Aber ok, er weiß schon, wovon er spricht und ich kann mich durchaus in Geduld üben, wenn ich eh keine andere Wahl habe ;o)

Diesen Samstag war es dann endlich soweit, mein wöchentlicher Anruf beim Fischhändler endete nicht damit, dass ich grummelnd und meckernd nach einem Ausweichrezept suchte, sondern endlich bekam ich die ersehnte Antwort - nu sindse gut, die Miesmuscheln! Also nix wie los, bevor sie mir noch Jemand vor der Nase wegschnappt und dann ab in die Küche.

Wenn das bisschen Schnibbelarbeit für das Gemüse erledigt ist, geht's eigentlich sehr schnell, die Muscheln sind in Nullkommanix gekocht und damit ist das Essen auch schon fast fertig. 

Während ich noch meine Portion fotografiert hab, war aus dem Esszimmer schon ein frenetisches Klackern, Schlürfen und Knuspern zu hören, mein Mitesser war so begeistert, dass er nach dem Essen kurz vor nem Eiweißschock stand - die besten Muscheln seines Lebens, so sacht er und wer bin ich, dass ich ihm widerspreche ;o)

Mir haben zwar auch die anderen Miesmuschelrezepte bisher ausnahmslos und unglaublich gut geschmeckt, dies hat aber nochmal alle bisherigen getoppt - wenn mein Mitesser mir nicht alles weggefuttert hätte, ich hätte mich auch gnadenlos überfuttert ...

So, und nu noch mein Standardhinweis, wenn ich ein Muschelrezept blogge - mir liegt das wirklich sehr am Herzen:

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.

Bitte nicht auf die Idee kommen, frische Muscheln im Dampfgarer zu zubereiten - ich hab schon von den abstrusesten Zubereitungsmethoden gelesen, bei denen sich der Koch/Köchin augenscheinlich keine Gedanken darum gemacht hat, dass die Tiere noch leben, wenn sie zuhaus ankommen.

Zutaten
2 kg Miesmuscheln

3 confierte Knoblauchzehen
1 große Zwiebel
2 Karotten
1 Stange Lauch (das Weiße)
Olivenöl
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter

400 ml Weißwein
200 ml Fischfond
1/2 TL Safranfäden
Salz und Pfeffer


3 EL Pastis
100 ml Sahne
frisch gehackte Petersilie

Zubereitung
 
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte. Muscheln nochmals mehrfach kalt spülen.

Karotten, Lauch und Zwiebel in dünne Streifen schneiden.
Knoblauch und Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen. Karotten und Lauch dazugeben und einige Minuten mitschmoren. Mit Weißwein und Fischfond ablöschen, Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben und einige Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Salzen und pfeffern.
Safranfäden mit etwas Salz in einem Mörser fein zerreiben. Heißen Fischsud dazugeben und den Mörser so gut wie möglich damit "ausspülen", so gelangt möglichst der gesamte Safran in den Muschelsud.

Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt.

Die Muscheln aus dem Sud nehmen und warm stellen.
Den Sud durch ein feines Sieb gießen und bei starker Hitze einkochen. Von der Platte nehmen und die Sahne dazugeben. Jetzt darf die Sauce nicht mehr kochen!
Mit Pastis abschmecken und evtl. noch pfeffern und salzen.

Den Sud über die Muscheln geben und sofort mit frischem Baguette servieren.

Angelehnt an ein Rezept aus: GU Würzen