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Käsespätzle

Heute wage ich mich mal wieder auf sehr dünnes Eis - es knirscht und knarrt quasi an allen Ecken.
Käsespätzle oder auch Spätzle im Allgemeinen gehören für einen Fischkopp wie mich nicht unbedingt zu den Gerichten, mit denen ich aufgewachsen bin - genauer gesagt, hab ich noch nie Spätzle gegessen, die von einem Profi, also einem Schwaben, zubereitet wurden. Bisher gab's bei uns nur - alle Schwaben bitte jetzt die Augen zuhalten - Fertigspätzle oder Spätzle aus der Nudelfee. 
Wer die Nudelfee nicht kennt, hat auch nichts verpasst, im Prinzip isses ein Plastikbecher, in den man unten verschiedene Lochscheiben reindrehen kann. Oben kommt dann der Teig rein und mit einer zweiten Scheibe wird der Teig durch die Löcher gedreht. Angeblich soll man damit sogar Spaghetti machen können - is natürlich alles Unsinn... Da wir aber nur alle paar Jahre mal selbstgemachte Spätzle gegessen haben und ich es ja auch nicht besser wusste, hat das Ding bisher gereicht.
Im Zuge meiner Groß Reinemach-Aktion in der Plastik-Ecke (keine Sorge, ich fang nicht schon wieder damit an), hab ich mir nun endlich eine anständige Spätzlepresse zugelegt, einen Spätzleschwob* und siehe da: Kaum macht man's richtig, bzw. hat das richtige Equipment, schon klappt's auch mit den Spätzle!

Da wir ja ganz große Fans der Kombination Käse und Zwiebeln sind, lag natürlich nichts näher als Käsespätzle und weil wir hier an der Küste ja bekanntlich den besten Käse überhaupt haben, wurde aus dem "Projekt Käsespätzle" eine schwäbisch-schleswig-holsteinische Co-Produktion. 

Wenn ich Euch nun angesteckt habe und Ihr demnächst auch mal Spätzle zubereiten möchtet, aber nicht aus Schwaben, bzw. Süddeutschland kommt, dann werdet Ihr wahrscheinlich nicht in jedem Supermarkt Spätzlemehl bekommen. Schaut Euch dann einfach nach doppelgriffigem oder auch Instantmehl um - ist beides das gleiche, heißt in Norddeutschland nur Instantmehl, warum auch immer... Natürlich geht auch normales Mehl, mit doppelgriffigem oder Spätzlemehl werden die Spätzle aber besonders zart und lecker. 
Als Beilage gibt's zu den Käsespätzle einen knackigen grünen Salat, der selbstverständlich besonders gut mit meinem Spezialdressing schmeckt. 
 
Zutaten 

Spätzle 
300 g Spätzle- oder Instantmehl 
6 Eier 
1 TL Salz

300 g Zwiebeln
200 g Butter

300 g Nordländer oder ein kräftiger Bergkäse, frisch gerieben

Zubereitung
Alle Zutaten mit einem Mixer zu einem glatten Teig verrühren, dann mit einem Holzlöffel so lange schlagen, bis sich Blasen bilden. Beiseite stellen. 

In der Zwischenzeit die Zwiebeln in feine Streifen schneiden, die Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze ca. 30 Minuten braten. Je nach Geschmack entweder knusprig braten oder schmelzen. 
Während die Zwiebeln braten, Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und kräftig salzen.Den Spätzleteig portionsweise durch die Spätzlepresse drücken und 2-3 Minuten kochen lassen. Wenn die Spätzle an die Oberfläche steigen, mit einer Schaumkelle herausheben und in Eiswasser abschrecken. Aus dem Eiswasser nehmen und in einem Sieb gut abtropfen lassen. 

Die fertigen Zwiebeln aus der Pfanne nehmen, dabei gut abtropfen lassen. Beiseite stellen. In der, in der Pfanne verbliebenen Butter die abgetropften Spätzle schwenken, bis sie wieder warm sind. Die Zwiebeln wieder dazugeben und zusammen mit dem frisch geriebenen Käse unterheben. 
Alles in eine Auflaufform geben und im Backofen überbacken, bis die Spätzle goldbraun überbacken sind.
Mit einem knackigen, grünen Salat servieren.
* = Affiliate-Link

Fliederbeersuppe mit Grießklößchen

So, das Schlimmste haben wir hinter erstmal uns. Ich schreibe "uns", weil die fiese Erkältung zwischenzeitlich natürlich auch meinen Mitesser erwischt hat - meine Revanche fürs letzte Jahr, als mein Mitesser direkt nach meiner ersten Chemo (mein Immunsystem hatte zu diesem Zeitpunkt ne kleine Pause eingelegt) eine mordshinterlistige Erkältung mit nach Haus gebracht und mich damit natürlich komplett danieder gestreckt hat. Dagegen war das büschen Husten, Schnupfen, etc. der letzten Tage geradezu ein Spaziergang ;o)

Fliederbeersuppe mit Grießklößchen
Da Medikamente bei einer Erkältung ja eh nix bringen (von Kinder Em Eukal-Bonbons mal abgesehen, aber die helfen ja gegen so gut wie alles), ist es oftmals effektiver und in diesem Fall auch viel leckerer, wenn man auf erprobte Hausmittel zurückgreift, auch wenn eine Fliederbeersuppe eher prophylaktisch wirkt und bei einer bereits wütenden Erkältung auch nicht mehr viel ausrichten kann. 
Wenn es Euch also (noch) nicht erwischt hat, nutzt die Gelegenheit, kocht Euch ein leckeres Süppchen und schützt Euch so vor der fiesen Erkältungswelle - viel effektiver als Umckadingsbums und die ganzen anderen Mittelchen aus der Apotheke und um Längen leckerer als in eine rohe Zwiebel zu beißen, wie es mir meine wie immer rührend um mich besorgte Mutter vorgeschlagen hat *grummel ...    
Fliederbeersuppe mit Grießklößchen
Fliederbeersuppe ist eine norddeutsche Spezialität, die im Herbst aus frischen Fliederbeeren, im Winter meist aus eingemachtem Fliederbeersaft hergestellt wird. Durch den hohen Vitamin C-Gehalt ist diese Suppe ideal, um Erkältungen vorzubeugen und mit Apfelspalten und fluffigen Grießklößchen (alternativ kann man auch Mehlknödel zubereiten) nicht nur gesund, sondern sehr lecker! 
Im Original wird die Fliederbeersuppe nicht mit Tonkabohne, sondern einer Zimtstange gekocht - aber Ihr wisst ja, ich und Zimt ... ein Kapitel für sich ;o)

Zutaten 
700 ml Fliederbeersaft ohne Zusätze
300 ml Apfelsaft 
Saft und Schale einer unbehandelten Bio-Zitrone 
1 Tonkabohne  (oder eine Zimtstange)
30 g Tapiokastärke (alternativ Maisstärke, keine Kartoffelstärke!)
100 g Zucker 
2 Äpfel (Boskoop oder Wellant)

Grießklößchen 
125 ml Milch 
1 EL Butter 
1 großzügige Prise Salz 
1 1/2 EL Zucker 
1 Vanilleschote
50 g Grieß 
1 Ei

Zubereitung 
Die Stärke mit etwas kaltem Apfelsaft in einer kleinen Schüssel glatt rühren, die Zitrone mit einem Sparschäler schälen, es soll so wenig Weißes wie möglich an der Schale verbleiben. Die geschälte Zitrone auspressen. 
Den Fliederbeer- und Apfelsaft mit dem Zitronensaft und der -schale, Tonkabohne und Zucker zum Kochen bringen, die Stärke einrühren und alles ca. 15 Minute bei mittlerer Hitze köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Die Apfelspalten zur Suppe geben und darin gar ziehen lassen. 

Für die Klößchen die Vanilleschote längs ausschneiden, das Mark mit dem Messerrücken herausschaben. Milch mit der Butter, Salz, Zucker und Vanillemark und ausgekratzte -schote zum Kochen bringen, den Grieß einrühren und solange mit einem Holzlöffel rühren, bis sich die Masse wie ein Brandteig vom Topfboden löst und relativ trocken ist. 
Von der Platte ziehen und das Ei einrühren - etwas abkühlen lassen. Separat Salzwasser in einem Topf zum Sieden bringen. 
Die Grießmasse in einen Spritzbeutel füllen, etwas Grießmasse herausdrücken und mit einer Küchenschere jeweils kleine Nocken abschneiden und ins siedende Wasser plumpsen lassen - das Wasser soll nicht kochen, sonst zerfallen die Klößchen. 
Sobald die Nocken gar sind, steigen an die Oberfläche und können mit einer Schaumkelle entnommen werden. 

Die Fliederbeersuppe mit den Apfelspalten auf Tellern anrichten und die Grießklößchen darüber verteilen. 

Bayrischer Krautsalat und der ultimative Bratwursttest

Zu ungewohnter Zeit, direkt vom Krankenbett gibt's das heutige Rezept - mich hat's nämlich völlig dahingerafft. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und dazu noch eine gehörige Portion Quengelich- und Unzufriedenheit. Mein mich rührend pflegender Mitesser hat ne ganze Menge auszuhalten, denn nicht umsonst sagt man, dass medizinisches Personal die schlimmsten Patienten sind. Ich bin zwar schon ne ganze Weile nicht mehr in dieser Branche tätig, weiß aber selbstverständlich immer noch alles besser und lass nur sehr ungern einen "Kollegen" ran ;o)
Trotzdem hält sich mein Mitesser äußerst tapfer, versorgt mich mit Bronchialtee und Kinder Em-Eukal-Bonbons - ganz wie früher zuhaus bei Mama ;o)

Zu Essen gibt's bei uns heut nicht so wirklich viel - ein paar Milchhörnchen, Tee und nachher noch die ein oder andere Mandarine müssen reichen, für Euch hab ich aber einen leckeren und vor allem mordsgesunden Salat, damit die fiese Erkältungswelle Euch erst gar nicht erwischt. 
Neben den ganzen Südfrüchten, die ganzjährig bei uns angeboten werden, vergessen wir ja gerne mal, dass hiesige Gemüsesorten so reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, dass sone olle schrumpelige Apfelsine dagegen ziemlich alt aussieht und genau deshalb gibt's heute keinen Obst-, sondern einen knackigen Weißkohlsalat - mindestens genauso lecker!
Da wir ja von der Waterkant und nicht aus den Bergen kommen und mein Mitesser sonst wahrscheinlich in den Hungerstreik getreten wäre, hab ich auf den Kümmel verzichtet - wenn Ihr kein "Kümmelproblem" habt, gebt einfach die angegebene Menge dazu. 

Damit aus dem Salat auch ne anständige Mahlzeit wird, haben wir parallel noch den ultimativen Bratwursttest veranstaltet, also die Bratwurst unseres Haus- und Hofschlachters mit einer neu entdeckten Bratwurst vom Isemarkt, genauer gesagt von Entenhoff, verglichen. 
Den Entenhoff-Stand hab ich vor einigen Wochen entdeckt und bin seitdem hellauf begeistert von den Produkten. Der Hof ist zwar nicht biozertifiziert (zumindest konnte ich das nirgends nachlesen), die Tiere leben dort aber besser, als auf so manchem Bio-Hof und die Produkte schmecken so unglaublich gut, dass wir binnen kürzester Zeit zu Stammkunden geworden sind. 
Bisher haben wir die Mettwurst, die Leberwurst, den Speck und eben die Bratwurst getestet und waren jedes Mal begeistert. Die Bratwürste sind sogar neben unseren heißgeliebten Wildschweinbratwürsten zu unseren neuen Lieblingsbratwürsten aufgestiegen und das will was heißen, denn wir sind die wahrscheinlich größten Bratwurst-Fans überhaupt!
Es folgt also nun neben dem Krautsalat-Rezept ein sehr heißer Tipp für alle Hamburger: stattet dem Entenhoff-Stand auf dem Isemarkt unbedingt mal einen Besuch ab und sofern Herr Ermisch Bratwürste vorrätig hat (hängt immer davon ab, wie lang der letzte Schlachttag zurück liegt), nehmt Euch auf jeden Fall welche mit, zusätzlich zur Mettwurst, denn die müsst Ihr auf jeden Fall auch probieren!
Alle, die aus der Nähe von Kirchlinteln kommen, können dem Hof auch direkt einen Besuch abstatten:

Entenhoff
Obere Straße 5
27308 Kirchlinteln


Homepage: www.entenhoff.de
E-Mail:Info@entenhoff.de 
Telefon: 04236-247

So, und ich werd mich nun wieder ins Bettchen verkriechen und meinen Mitesser n büschen hin- und herscheuchen - bis die Tage! :o)

Zutaten 
1 Weißkohl (ca. 1 kg)
1 TL Salz 
1 gelbe Zwiebel 
150 g durchwachsener Speck 
3 EL Apfelessig 
3 EL Rapsöl 
Salz und Pfeffer 
(1 TL Kümmelsaat)
1 Bund Schnittlauch 

Zubereitung 
Die äußeren, nicht mehr so schönen Blätter des Weißkohls entfernen. Den Kohl vierteln und den Strunk herausschneiden. 
Den Kohl mit einem Gemüsehobel in feine Streifen schneiden (Börner-Hobel Stufe 2) und in eine Schüssel geben. Einen TL Salz darüber geben, vermischen und den Kohl ca. 1 Minute mit den Händen kräftig durchkneten, bis er merklich weicher wird. Eine halbe Stunde Saft ziehen lassen. 
In der Zwischenzeit den die Schwarte vom Speck abschneiden und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze langsam auslassen. Den Speck erst quer in dünne Scheiben, dann erneut in feine Streifen schneiden, die Zwiebel fein würfeln. 
Beides zur ausgelassenen Schwarte in die Pfanne geben und goldbraun anschwitzen, dabei darauf achten, dass der Speck nicht zu dunkel wird, da er sonst hart wird. Den Apfelessig und das Öl dazugeben, mit Pfeffer und nach Geschmack mit Kümmel würzen. Von der Platte ziehen und etwas abkühlen lassen. 
Die abgekühlte Zwiebel-Speck-Mischung zum Weißkohl geben und alles miteinander verrühren. Ca. 30 Minuten ziehen lassen, dann evtl. nochmals nachwürzen. 

Idee: Tanja Dusy - Winterküche

Krabben Bisque oder Bremer Granatzoppen

Norddeutschland ist landläufig ja nicht gerade als kulinarisches Schlemmerland bekannt - völlig zu Unrecht eigentlich. Nicht nur, dass wir hier oben wunderbar frischen Fisch (den man zugegeben sehr selten und bewusst genießen soll), köstliches Marzipan, grandiosen Käse und viele andere Leckereien haben, auch kulinarische Spezialitäten wie Labskaus oder Grünkohl, die sich dem ortsfremden vielleicht nicht gerade auf den ersten Blick als kulinarische Köstlichkeit aufdrängen, sind wirklich unglaublich lecker. 
Man muss sich halt nur einmal trauen und wird sehr schnell feststellen, dass an den Ammenmärchen, die beispielsweise um den Labskaus kursieren nix dran ist. Wir mischen da weder die zusammengesuchten Küchenabfälle rein, noch ist Labskaus ein undefinierbarer Brei aus Fleisch, Kartoffeln, Fisch, roter Bete, usw. 
Aber darum soll es heut eigentlich gar nicht gehen, heute dreht sich hier nämlich alles um die für mich größte Köstlichkeit, die der Norden zu bieten hat - Krabben! Oder wie wir in Bremen sagen, Granat (Dabei bitte das r anständig rollen und das zweite a eher wie ne Mischung aus a und o aussprechen. Den Mund dabei dann noch anständig breit ziehen, dann passt das).

Krabben gönnen wir uns nur sehr selten, zum einen, weil wir alles, was aus dem Meer kommt mittlerweile als absolute Delikatesse betrachten, die es nur zu besonderen Gelegenheiten gibt, zum anderen, weil die Krabben-Fangmethoden nicht gerade die umweltschonendste ist (wobei es da auch Unterschiede gibt und nicht jedes Grundschleppnetz den Meeresboden komplett abschält)
1-2x im Jahr gönnen wir uns Krabben und dann am liebsten, wie es sich für nen anständigen Muschelschubser gehört - ungepuhlt, quasi frisch vom Kutter. Glücklicherweise müssen wir dafür nicht extra nach Büsum fahren, sondern nur mal kurz auf den Isemarkt gehen, dort steht nämlich dienstags und freitags unser Granathöker, der unter Anderem auch die mit Abstand leckersten Krabbenfrikadellen überhaupt hat.

Das Puhlen bleibt leider komplett an mir hängen - ein weiterer Grund, weshalb wir so selten Krabben essen - ich bin zwar nicht die langsamste Krabbenpuhlern, für ein Kilo bin ich aber schon ca. ein Stündchen beschäftigt - ich arbeite schließlich unter verschärften Bedingungen und muss jede gepuhlte Krabbe gegen unsere drei, selbstverständlich völlig ausgehungerten Mitbewohner verteidigen (die ihrerseits sicher von sich behaupten, die größten Krabbenfans überhaupt zu sein).

Mal abgesehen vom Krabbenfleisch, kann man auch aus den Krabbenschalen eine absolute Köstlichkeit zaubern, entweder einen Krabbenfond, der später die Basis für Suppen, Risotti oder Saucen bildet oder gleich wie hier beschrieben eine Krabbensuppe. 
Wer Krabbensuppe nur aus der Dose oder dem Würfel kennt, wird sich wahrscheinlich wundern, warum meine so hell und gar nicht orange ist - ganz einfach, den Würfeln und Dosen ist in den meisten Fällen ne ordentliche Portion Annatto, Paprikaextrakt oder andere Farbstoffe zugesetzt, daher die tieforange Farbe. Eine "richtige" Krabbensuppe ist eher ganz leicht rosa mit der Tendenz zu hellbraun, dass meine so hell ist, kommt von Aufschäumen - 5 Minuten später sieht die auch sehr viel dunkler aus ;o)
Also, wenn Ihr Euch mal was ganz besonderes gönnen möchtet und das Glück habt, an frische, ungepuhlte Krabben zu kommen, die nicht schon eine halbe Weltreise hinter sich haben, dann probiert unbedingt diese Krabbensuppe - meine absolute Lieblingssuppe :o)

Zutaten
1 kg frische Krabben in der Schale
Röstgemüse (geputzt und fein gewürfelt):
  • eine Karotte
  • eine halbe Fenchelknolle
  • eine Viertel Sellerieknolle (von einer kleinen Knolle)
  • eine kleine Stange Lauch (das Weiße davon)
50 ml Cognac
200 ml trockener Weißwein (Riesling) 

50 ml Noilly Prat
1 Liter Fischfond, selbst gemacht oder vom Fischhändler (nicht aus dem Glas)
100 g frische, reife Tomaten (ersatzweise Dosentomaten)
Gewürzsäckchen mit:
  • 1 TL gelbe Senfsaat
  • 1/4 TL Fenchelsaat
  • 1/2 TL schwarze Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
Schale einer halben unbehandelten Bio-Zitrone
500 ml Sahne
100 ml Crème Fraîche
1 Schuss Pastis zum Abschmecken
Salz aus der Mühle 
nach Geschmack Piment d'Espelette

Krabbenfleisch als Einlage

Zubereitung
Die Krabben puhlen und das Krabbenfleisch beiseite stellen. 
Die Krabbenschalen und das Röstgemüse in Butter anschwitzen (nicht zu kräftig, da sich sonst Bitterstoffe entwickeln). Mit Cognac ablöschen und flambieren. Den Weißwein und Noilly Prat zufügen und auf die Hälfte einreduzieren lassen. Den Fischfond, die Tomaten und die Gewürze dazugeben und alles ca. 45 Minuten ganz leicht köcheln lassen, nach 30 Minuten die Zitronenschale (ganz dünn mit einem Sparschäler abgeschnitten) zufügen. 
Das Gewürzsäckchen und die Zitronenschale entnehmen, dann mit einem Pürierstab durchmixen. 15 Minuten bei ausgeschalteter Platte ziehen lassen, dann durch ein feines Tuch passieren und zusammen mit der Sahne und der Crème Fraîche erneut in einen Topf geben. 
Nach Geschmack mit Pastis, Salz und Piment d'Espelette abschmecken und vor dem Servieren kräftig mit dem Pürierstab aufschäumen. 
Die Suppe in einen vorgewärmten Teller geben und als Einlage direkt vor dem Servieren nach Belieben mit Krabbenfleisch verfeinern.

Herzhafte Käseförtchen

Früher war alles besser!
Wenn es bei uns zuhause früher mal ein süßes Mittagessen gab, dann waren das eigentlich ausschließlich Pfannkuchen. Milchreis oder andere süße Hauptgerichte waren für mich immer schon ein Dessert, als Hauptspeise gab's das bei uns nicht.  
Ein Pfannkuchen ist ein Pfannkuchen - so groß wie die Pfanne, in meinem Fall möglichst hell gebacken und untescheidet sich maximal in der Dicke, wobei ein Pfannkuchen niemals so dünn war wie ein Crêpe. Er besteht aus Eiern, Milch, Mehl, Zucker und ner Prise Salz - fertig, Pfannkuchen. 

Heutzutage ist ein Pfannkuchen nicht mehr gleich ein Pfannkuchen, denn in der Zwischenzeit hab ich auf dem  Freimaak Blut geleckt und bin an Crêpes und Poffertjes hängen geblieben. Bevor ich also jetzt mal Pfannkuchen zubereite, muss ich mich erstmal zwischen Crêpes, Galettes, Pancakes, Brunklüten, Poffertjes mit Käsefüllung oder zu allem Überfluss dieser aktuellen Variante mit geriebenem Schabziger und Schnittlauch entscheiden - von den anderen bereits gebloggten Rezepten mal ganz zu schweigen. 
Frau hat's wirklich nicht leicht und zuviel Auswahl macht das Leben eindeutig nicht einfacher - besonders nicht, wenn man wie ich ein ausgeprägtes Problem mit Entscheidungen hat ;o)

Diese Variante ist entstanden, nachdem wir im Alles Hausgemacht!-Forum Rezepte für Schabziger gesammelt haben. Als Schabziger-Anfängerin hab ich mich erstmal dafür entschieden, klein anzufangen und den Käse in Förtchen zu verstecken. Nach und nach hab ich die "Dosis" erhöht und irgendwann beschlossen, dass auf die Menge Mehl ruhig ein ganzes Stöckli gerieben werden kann. 
Zusammen mit dem Schnittlauch eine wirklich leckere Geschichte - mein Mitesser hat sich die Förtchen, die wir nicht geschafft haben am nächsten Tag mit zur Arbeit genommen und fand sie auch kalt sehr lecker.
Als Dipp hab ich uns einen Tzatziki dazu gemacht, es passt aber auch eine leichte Joghurtsauce - ohne wären sie mir zu trocken, aber ich muss auch zu Pfannkuchen, Crêpes, etc. immer irgendwas dazu haben, egal ob Apfelmus, Konfitüre, nen Stich Butter auf Brunklüten, usw. usf.

Zutaten
1 Tütchen Trockenhefe
1/2 TL Zucker
450 ml Milch
350 g Mehl
3 Eier
40 g geschmolzene Butter
1 TL Salz
Pfeffer
1 Schabziger-Stöckli, fein gerieben
1 Bund Schnittlauch, in sehr feine Ringe geschnitten

Zubereitung
Das Mehl und Salz in einer Schüssel vermengen. Die Milch ein wenig erwärmen (nur lauwarm!) und die Hefe darin auflösen - ca. 10 Minuten ruhen lassen, damit sich die Hefe auflösen kann. Eine Vertiefung in das Mehl drücken, das Ei und die geschmolzene Butter dazugeben und die Milch-Hefemischung ebenfalls hinzufügen. Mit dem Mixer von innen nach außen arbeiten und alles gleichmäßig verquirlen. Mit Salz und Pfeffer würzen, den fein geriebenen Käse und den Schnittlauch unterrühren und ca. 1 Stunde gehen lassen.

Eine gusseiserne Förtchenpfanne erhitzen und in die Vertiefungen jeweils einen kleinen Stich Butter oder etwas Öl geben. Die Vertiefungen mit Teig füllen und auf der Unterseite braun backen. Mit Hilfe einer kleinen Gabel um 90° wenden, nochmals kurz anbacken und anschließend um weitere 90°wenden, so werden die Förtchen besonders rund. 
Je nach Geschmack mit einer Joghurtsauce servieren.


Erdbeertörtchen mit Schoko-Knusperboden

Erdbeertorten sind neben Zitronen-Biskuit-Rollen (für die ich übrigens noch das ultimative Rezept suche) und selbstverständlich Schokotortorten meine absoluten Lieblingstorten, damit kann man bei mir eigentlich nix falsch machen. Falls Ihr mich also mal besuchen wollt und ein Stückchen Torte mitbringen möchtet, bitte eines der o.g. - danke ;o)
Besonders grandios finde ich die Kombination Erdbeer-Schokolade und wenn es dann noch knuspert, kann ich mich nur ganz schwer zurückhalten. Sowieso finde ich Schokoknusper eigentlich grundsätzlich immer lecker, daher waren Choko Crossies auch immer meine bevorzugte Beute auf dem alljährlichen Weihnachtsteller - die Packung war schneller leer, als ich die übrigen Geschenke auspacken konnte.

Dieses Törtchen schmeckt am Besten am Tag der Herstellung, dann sind die Cornflakes richtig knusprig und knackig. Am nächsten Tag sind sie zwar nicht durchgeweicht, haben aber durch die Erdbeeren und die Füllung etwas Feuchtigkeit gezogen und knuspern daher nicht mehr so schön. Bereitet das Törtchen am Besten morgens zu, dann steht es  pünktlich zur Kaffeetafel fertig in den Startlöchern.
Für den Fall, dass Ihr eine normalgroße Torte, also in einer handelsüblichen Springform backen möchtet, müsst Ihr die Zutaten natürlich entsprechend umrechnen. Wer wie ich eine totale Niete in Mathe war ist, tut sich damit evtl. etwas schwer, aber auch für diesen Fall gibt es mittlerweile kleine Helferlein wie den Kuchenform-Umrechner auf AlleKochen.com oder das Rezept-Umrechnungstool.

Zutaten (für eine Springform mit 18 cm ⌀)

Boden

100 g Schokolade, 50%
60 g Cornflakes

Belag
7 Blatt Gelatine
500 g Erdbeeren
80 g Zucker
200 g Joghurt, 10%
250 g Sahne

Zubereitung
Die Schokolade grob hacken oder zerbrechen und in einem Topf unter stetigem Rühren sehr behutsam erwärmen. In der Zwischenzeit die Cornflakes etwas zerdrücken, so tragen sie später nicht so sehr auf und der Boden wird dünner und fester.
Sobald die Schokolade vollständig geschmolzen ist, von der Herdplatte ziehen und die Cornflakes dazugeben. Rühren, bis die Cornflakes vollständig mit Schokolade überzogen sind.
Eine Springform mit einem Durchmesser von 18 cm mit Backpapier auslegen, bzw. noch besser, das Backpapier in den Boden einspannen. Die Cornflakes daraufgeben und mit einem Löffel schön fest drücken. Vollständig abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank fest werden lassen.
Um das Törtchen später besser aus der Form lösen zu können und weil die Form bei dieser Creme-Menge arg voll wird, kann man den Rand der Form mit einem Gefrierbeutel auslegen. Dafür wird der Beutel je nach Größe längs durchgeschnitten und quasi in die Form gestellt, evtl. mit zwei Büroklammern fixieren.

Inzwischen die Erdbeeren waschen, einige besonders schöne für die spätere Dekoration beiseite legen, die übrigen putzen und je nach Größe der Erdbeeren halbieren oder vierteln. Die Hälfte der klein geschnittenen Früchte gleichmäßig auf dem Cornflakes-Boden verteilen, die andere Hälfte mit 40 g Zucker pürieren.
Das Fruchtpüree in einem kleinen Topf leicht erwärmen und zwei Blatt Gelatine darin auflösen (dabei darauf achten, dass das Püree nicht zu heiß wird, da die Gelatine dann ihre Gelierkraft verliert)

1/3 des Joghurts ebenfalls leicht in einem kleinen Topf erwärmen und die restlichen 5 Blatt Gelatine unter Rühren darin auflösen. Dann diese Masse mit dem übrigen Joghurt verrühren und etwas abkühlen lassen.
Die Sahne steif schlagen und behutsam unter die Joghurtmasse heben.

Die Sahne-Joghurt-Creme auf den klein geschnittenen Erdbeeren verteilen und glatt streichen, das Püree darüber verteilen. Mit einem Schaschlikspieß oder einer kleinen Gabel die Creme leicht marmorieren.

Im Kühlschrank mindestens 4 Stunden kalt stellen.
Vor dem Servieren die beiseite gelegten Erdbeeren mit etwas Wasser anfeuchten und in Zucker wenden. Die Torte damit garnieren.
Quelle: Lust auf Genuss 5/2011

Bremer grööne Soß'

Ihr fragt Euch jetzt sicher, was das nu schon wieder ist. Frankfurter Grüne Sauce ist klar, aber Bremer?
Is doch logisch, als eingefleischtes Nordlicht, das noch nie ne Grüne Sauce gegessen hat, geschweige denn wohlmöglich sogar im Grüne-Saucen-Gebiet, werd ich mich sicher nicht auf so dünnes Eis begeben und behaupten, das hier wäre ein Rezept für diese sagenumwobene Sauce.
Ich mach es mir einfach, such mir aus mind. 1365 Quellen ein leckeres Rezept zusammen, füge hier und da noch etwas hinzu oder lasse was weg und benenne das Ganze dann einfach um - so einfach is das! Nicht umsonst trägt der beste Fussballverein der Welt, der ja bekanntlich Werder Bremen ist, die Farben der Grünen Sauce im Logo. Wahrscheinlich ist es also sogar gar nicht so abwegig und die Grüne Sauce kommt gar nicht aus Hessen, sondern is ne urbremische Angelegenheit ... Jupp, so wird's sein, ich bleib also dabei, heut bekommt Ihr ein Rezept für eine besonders leckere BREMER Grüne Sauce
Und weil in Bremen alles n büschen anners is, wird diese Sauce dort schon seit Generationen nicht mit Pellkartoffeln gegessen, sondern die Kartoffeln müssen zwingend vorher in Butter goldbraun geschwenkt werden - sonst schmeckt die ganze Sauce nich, glaubt's mir!

So, und weil das hier ne Bremer Grüne Sauce ist, werden die Eier auch nicht einfach so ins Wasser geschmissen und gekocht, bis sie blitzeblau sind, sondern da gehn wir mal n büschen behutsamer vor. Ich muss es nämlich bei dieser Gelegenheit mal loswerden, es gibt für mich kaum etwas ekligeres als blau gekochte Eier.
Ok, das ist jetzt n büschen übertrieben, denn natürlich ist Zimt noch vieeeel ekliger, blaue Eier gehn aber mal gar nicht, zumal das einfach nicht sein muss. Ein hartgekochtes Ei muss nich blau werden, das geht auch anders!
Starten wir also mit nem kleinen Kurs im Eierkochen - alle, die das Beherrschen, bitte jetzt weiterscrollen ;O)

Fortbildungsveranstaltung: Wie koche ich ein Ei hart, ohne dass es blau wird?

Zutaten 
Eier 
1 Eierpickser oder halt ne Nadel
Wasser
1 Topf mit Deckel 

Zubereitung
Die Eier mit dem Eierpickser am dicken Ende anpicksen und in einen Topf geben. Soviel Wasser dazugeben, dass sie Eier bedeckt sind und alles zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Eier eine Minute kochen lassen, dann die Platte ausstellen, einen Deckel auf den Topf legen und den Topf von der Platte ziehen. 
Je nachdem, wie man die Eier am liebsten mag, müssen sie nun:
  • 2-4 Minuten für weich gekochte
  • 5-7 für wachsweiche
  • 7-10 Minuten für festgekochte Eier ziehen
Natürlich hängt die Dauer auch immer von der Eiergröße ab, da muss man dann n büschen probieren. Wer sein Eigelb pulverisiert bevorzugt, legt einfach nochmal 5 Minuten drauf. 

Die Blaufärbung ist immer ein Zeichen dafür, dass ein Ei zu heftig und zu lange gekocht wurde und genau das verhindert man durch diese schonende und zudem noch energiesparende Methode. 

So, und nu geht's weiter mit der legendären Bremer gröönen Soß' ... 

Zutaten
6 hartgekochte Eier
1 confierte Knoblauchzehe
2 TL grober Dijonsenf
etwas Rapsöl
400 g saure Sahne
400 g griechischer Joghurt (10 %)
Salz und Pfeffer
jeweils eine Handvoll Schnittlauch, Borretsch, Sauerampfer, Petersilie, Kresse, Kerbel und Pimpinelle, alles fein gehackt

Zubereitung
Die Eier anpiecksen und in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Eine Minute kochen, dann die Platte aus stellen und den Topf abgedeckt beiseite stellen. 10 Minuten ruhen lassen.
Die Eier gründlich abschrecken und auskühlen lassen.
Die kalten Eier pellen, das Eigelb in eine Schüssel geben und mit einer Gabel fein zerdrücken, die Knoblauchzehe ebenfalls zerdrücken. Senf und Öl dazugeben und alles glatt rühren.
Saure Sahne und Joghurt dazugeben und alles gründlich verrühren. Die fein gehackten Kräuter dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bremer Rode Grütt ~ Rote Grütze

Eine Warteschleife mit einem gewissen Vorrat an bloggbereiten Rezepten ist ja an sich eine wirklich feine Geschichte, wäre da nicht die Sache mit der Entscheidungsfindung. Je mehr Rezepte sich ansammeln, desto länger brauche ich, bis ich mich endlich mal entschieden habe, was hier als Nächstes auf den Tisch kommt. 
Ein Teufelskreis, denn auf der anderen Seite werd ich schon nervös, wenn die Zahl der Rezepte unter 50 sinkt - albern, ich weiß ;o)
Auch diesmal hab ich wieder ewig gebraucht, mich etliche Male umentschieden und nu auf den letzten Drücker die rote Grütze rausgepickt.

Rote Grütze mit Knetwaffeln
Rote Grütze ist eine typisch norddeutsche/skandinavische Beerenspeise, für die es sicher genauso viele Rezepte wie Haushalte gibt. Was macht meine rote Grütze zu einer Bremer Roten Grütze? Das ist ganz einfach, nämlich schlicht und einfach die Tatsache, dass ich Bremerin bin - mehr nicht ;o)

Ich mag die Zubereitung mit Orangensaft sehr gern, da der der Grütze eine besonders frische Note verleiht, als Bindemittel kommt bei mir nix anderes als Stärke an die Grütze. Sago, der auch sehr gern zur Bindung verwendet wird, kommt mir nicht ins Haus, geschweige denn in die Küche und ist unter Androhung der Höchststrafe verboten - grässlich, diese Froscheier!
 

Gegessen wird die Rote Grütze gerne zu einer leckeren Kugel Eis, einem Stückchen (Käse-)kuchen, einer Waffel oder auch einfach so mit Vanillesauce - apropos, dafür hab ich auch noch ein Rezept in petto, das ich unbedingt bloggen muss ...

Rote Grütze mit Knetwaffeln
Zutaten 
1 kg gemischtes ungesüßtes Beerenobst (TK)
400 ml Orangensaft oder ein anderer Fruchtsaft nach Geschmack

4 EL Maisstärke
5-6 EL Zucker

Zubereitung
350 ml Orangensaft mit dem Zucker in einem Topf zum Kochen bringen, währenddessen die Maisstärke mit dem restlichen Orangensaft glatt rühren und dazugeben. Einmal aufkochen lassen und Rühren, bis die Flüssigkeit wie ein Pudding eingedickt ist, dann vom Herd ziehen und die gefrorenen Beeren dazugeben.
Die Grütze ist zunächst noch sehr dickflüssig, bekommt aber nach einiger Zeit durch die aufgetauten Früchte die richtige Konsistenz. 

Kartoffelbrot

Brotbacken ist ne feine Sache und macht viel Spaß - ab und zu mal, aber nicht regelmäßig, das gilt zumindest für mich. 
Vor einigen Jahren hab ich mir mal vorgenommen, unser Brot komplett selbst zu backen, dieses "Projekt" ist dann aber irgendwann im Sande verlaufen. Zum Einen verbrauchen wir einfach viel zuviel Brot, da komm ich mitm Backen schlicht nicht hinterher und zum Anderen habe ich angesichts der benötigten Brotmenge recht schnell das Interesse und die Lust daran verloren - mich hat das oft zitierte Brotbackfieber nie wirklich befallen, ich bin da anscheinend resistent ;o)

Eine ganze Weile haben wir uns dann mehr schlecht als recht mit dem überall erhältlichen Bäckerbrot versorgt, schlecht deshalb, weil es hier in HH vor Bäckereiketten nur so wimmelt, gutes Brot aber wirklich rar gesäht ist. 
Seit Ende letzten Jahres ist das anders, denn da hat SIE eine Filiale ums Eck aufgemacht und unseren Brotnotstand damit beendet - seitdem schweben wir im 7. Brothimmel und ich muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich lieber koche, rumtüftel und ab und zu mal was Süßes backe.  
Mutti führt Brot vom Kieler Holzofenbäcker (der ebenfalls auf dem Isemarkt zu finden ist) und der Hamburger Bäckerei Effenberger. Ebenfalls ganz ausgezeichnet - wir lieben vor allen Dingen die Baguettes und die Schwarzbrotstangen.
Und wo ich grad bei guten Bäckern bin - wenn Ihr zufällig mal in Kiel seid, schaut unbedingt bei der Boulangerie Restez! am Wilhelmplatz vorbei, dort gibt's das beste Baguette und die grandiosesten Croissants überhaupt.   

So, und weil es in diesem Beitrag ja eigentlich um das Kartoffelbrot und nicht um Bäckerwerbung gehen sollte, noch ein paar Worte zum heutigen Rezept...
Das Rezept stammt aus einer Zeitschrift, deren Namen mir grad partout nicht einfällt, sobald ich sie gefunden hab, reich ich die Quelle nach. Bei uns gab es das Brot als Beilage zu einer Suppe, sehr lecker! 
Es ist sehr saftig und recht fluffig, die Kruste ist leider nicht wirklich knusprig gewesen, der intensive Kartoffelgeschmack hat das aber wett gemacht. 
Fazit: Ein einfaches, schnell gebackenes Brot - gibt's mal wieder.

Zutaten
650 g mehlig kochende Kartoffeln (Gewicht bereits geschält)
Salz
1 Tütchen Trockenhefe
150 ml Wasser
1 TL Zucker
550 g Mehl Type 550
11 g Salz
50 ml Rapsöl

Zubereitung
Kartoffeln schälen, grob würfeln und als Salzkartoffeln gar kochen. Abgießen und auf der ausgeschalteten Platte gründlich ausdampfen lassen. Durch eine Kartoffelpresse drücken und vollständig auskühlen lassen. 

Wer mag, kann die Kartoffeln auch im Backofen in der Schale garen, pellen und dann durch die Presse drücken, der Kartoffelgeschmack wird dadurch noch intensiviert.  Hefe mit dem Wasser und Zucker in ein Gefäß geben und einige Minuten stehen lassen, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich zu einem Teig verkneten. Der Teig soll nicht kleben, evtl. also noch etwas Mehl dazugeben.
Abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
Den Teig nochmals durchkneten, halbieren und zu zwei länglichen Laiben formen. Abgedeckt nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
Im auf 240°C vorgeheizten Backofen 10 Minuten anbacken, dann die Temperatur reduzieren und weitere 50 Minuten bei 180°C backen, bis die Brotlaibe auf Klopfen hohl klingen. 

Anti-Kater-Salat

Foodblogs sind einfach toll, und das schreib ich jetzt nicht, weil ich selbst einen betreibe, sondern weil ich mir das Kochen ohne die Rezepte, Tipps & Tricks, die ich nur in den vielen Foodblogs finde, in die ich regelmäßig und unregelmäßig schaue, gar nicht mehr vorstellen kann. 
Kochbücher sind natürlich auch klasse und für mich unersetzlich, keine Frage, im Gegensatz zu Foodblogs sind sie aber statisch, d.h., einmal gedruckt, liegt es am Leser, die Rezepte evtl. abzuwandeln, selbst findet aber keine Entwicklung statt. 

In einem Foodblog, bzw. in der "Foodbloggerszene" kann der aufmerksame Leser teilweise sehr spannende Entwicklungen eines Rezeptes beobachten. Ein Foodblogger veröffentlicht ein Rezept, andere nehmen es auf, wandeln es aber nach eigenem Geschmack ab und nach kurzer Reise gibt es eine Vielzahl spannender Rezeptvarianten, die man in einem Kochbuch vergeblich sucht. 
Der heutige Salat stammt ursprünglich aus einem Foodblog, genauer gesagt von Petra, hat dann aber einen kleinen Umweg über Nickys erstes Kochbuch gemacht, um nun wieder in einem Foodblog, nämlich in meinem, präsentiert zu werden. 
Die Reise dieses Rezeptes ist zugegeben noch nicht so ganz lang, die Abwandlungen des Originalrezeptes zeigen aber schon sehr schön die Dynamik von Foodblogs (ok, in diesem Fall auch die eines Kochbuchs, aber dieses Kochbuch ist eh eine Ausnahme, da von einer Foodbloggerin geschrieben ;o) ). Bei Nicky wurden aus den Schalotten rote Zwiebeln und ich hab anstelle des Bismarkherings Matjes verwendet und weder Schmand, noch Sahne, sondern meine heißgeliebte Crème Fraîche. 
Die Kombination aus kräftigem Fischgeschmack und frischer Säure der Äpfel und Gurken ist toll, dazu noch eine aromatische Dillcreme, lecker! Ich hab zwar noch nie gekauften Matjes- oder Heringssalat gegessen, so gut wie dieser selbstgemachte kann der aber gar nicht schmecken. 

Zutaten

Salatsauce
300 g Crème Fraîche
1 EL Zitronensaft
1 TL Zucker (evtl. etwas mehr nach Geschmack)
Salz und Pfeffer
Muskatnuss, frisch gerieben
1/4 Bund Dill, fein gehackt

400 g Matjes oder Bismarckheringe
2 säuerliche Äpfel (Wellant oder Topaz)
1 große rote Zwiebel, fein gehackt
100 g Cornichons

Zubereitung
Die Zutaten für die Salatsauce miteinander vermischen und nach Geschmack würzen.
Matjes in 0,5 cm breite Streifen schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Die Äpfel schälen, entkernen und achteln, in feine Scheiben schneiden. Die Cornichons ebenfalls in feine Scheiben schneiden.
Alles grob miteinander vermischen, Salatsauce dazugeben und unterheben. Mindestens 1 Stunde im Kühlschrank marinieren lassen.


Dinkel-Roggen-Brötchen

In der hintersten Ecke meines Kühlschranks steht ein kleines, unscheinbares Glas mit undefinierbarem Inhalt, zumindest für Nichtbäcker. Jeder Brotbäcker erkennt ihn aber auf den ersten Blick, meinen Sauerteig.
Mein Sauerteig führt ein sehr beschauliches, ruhiges Leben, d.h. er kommt nicht viel rum. Genauer gesagt geht er kaum noch vor die Tür. Früher, als ich noch mehr Brot gebacken hab, war er sehr gesellig, ist mindestens 1x pro Woche ausgegangen und hat sich unter das Mehl gemischt. Mittlerweile ist er aber zu einem regelrechten Einsiedler mutiert und hat auch schon eine ordentliche Schicht Fusel angesetzt. 

Wenn ich jetzt Brot backe, dann meist reine Hefebrote. So ganz ab und zu hab ich aber doch mal Appetit auf ein Sauerteigbrot und weil ich dann meist zu faul bin, meinen Sauerteig aufwendig wieder zu beleben, backe ich meist Brot oder Brötchen nach diesem Rezept. 
Durch die Buttermilch bekommen die Brötchen eine fein säuerliche Note, die ganz wunderbar zum Geschmack des Roggenmehls passt - quasi Pseudo-Sauerteigbrötchen.
Natürlich wird jeder Hobbybäcker oder Sauerteig-Fan den Unterschied zu einem richtigen Sauerteigbrot sofort schmecken, aber lecker isses schon - find ich jetzt ;o)

Zutaten
350 g Dinkelmehl 630
100 g Roggenmehl 1150
550 g Weizenmehl 550
22 g Salz
2 TL Zucker
2 Tütchen Trockenhefe
300 ml Buttermilch
300 ml Wasser

Zubereitung
Dass Wasser in einen Becher geben und die Trockenhefe, sowie den Zucker zufügen. Verrühren und alles einige Minuten stehen lassen, so dass sich die Hefe auflösen kann.

Die verschiedenen Mehlsorten mit dem Salz trocken verrühren. Wasser-/Hefemischung und Buttermilch zufügen und alles gründlich zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zugedeckt gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
Den Teig nochmals kurz durckneten und in 16 gleichgroße Portionen teilen. Die Brötchenteiglinge ind die gewünschte Form bringen und abgedeckt erneut gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
Den Backofen auf 250°C vorheizen.
Die Teiglinge in den vorgeheizten Backofen schieben und gründlich schwaden. Die Temperatur auf 200°C reduzieren und die Brötchen ca. 20 Minuten backen, bis sie schön gebräunt sind und beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingen.  


Nachtrag:
Diese Brötchen haben eine recht feste Konsistenz, die mit fluffig-luftigen Brötchen vom Bäcker nicht zu vergleichen ist, daher kann man diesen Brotteig auch sehr gut als Brot backen.

Buchweizenwaffeln mit Dill-Schmand

Auch wenn die große Hitze uns eine kleine Verschnaufpause gönnt, ist mir momentan nicht nach aufwendiger Küche, also gibt's hier auch nur Kleinigkeiten ;o)
Diese Waffeln hab gab es vor ein paar Wochen, als die Matjes-Saison gerade begonnen hatte. Ich hab nach einer leckeren Beilage, fernab von Pell- oder Bratkartoffeln oder Schwarzbrot gesucht und bin dabei bei diesen Waffeln gelandet.

Buchweizenmehl wird hier oben besonders gern in der Küche der Lüneburger Heide verwendet. Ehemals ein sättigendes Arme Leute-Essen, das durch den verstärkten Kartoffelanbau im 18. Jahrhundert an Bedeutung verlor, findet man Buchweizen-spezialitäten, wie beispielsweise Buchweizen-Pfannkuchen oder -torte mittlerweile wieder vielerorts. 
Buchweizenmehl hat einen kräftigen, nussigen Geschmack und eine bräunlich-graue Färbung. Ich selbst mag Buchweizen sehr gern, nicht zuletzt in Form von Poffertjes, da lag es nah, diese Waffelvariante schnellstmöglich auszuprobieren.

Wie Ihr seht, gab es bei uns im Endeffekt nicht nur leckeren, milden und zarten Matjes, sondern auch meine heißgeliebten Krabben, oder wie wir in Bremen sagen, Granat
Allen Hamburgern kann ich für den kleinen Krabbeneinkauf Fische Schmidt empfehlen, dort gibt es zwar keine ungepuhlten Krabben (laut Besitzer puhlen der Eppendorfer Krabben nicht selbst - kann ich bestätigen, der typische Eppendorfer wird sich sicher seine kreativen Finger nicht an diesem Fischzeugs schmutzig machen, ich bin nicht typisch ;o) ), aber keine Krabben, die eine halbe Weltreise hinter sich haben, sondern frische Krabben, sozusagen direkt vom Kutter - Ich sag Euch, das schmeckt man!
Zu den Waffeln hab ich einen schnellen Dill-Schmand gemacht, also Schmand mit Salz und Pfeffer gewürzt und fein gehackten Dill unter gerührt, mehr muss gar nicht sein. 

Zutaten
200 g Buchweizenmehl
150 g Mehl Type 550
1 Tütchen Trockenhefe
350 ml lauwarme Buttermilch
1/2 TL Zucker
2 Eier
75 g weiche Butter
1 TL Salz
1 TL Zitronenabrieb

Zubereitung
Die Hefe mit dem Zucker in die lauwarme(!) Buttermilch einrühren und einige Minuten stehen lassen, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Mixer gut verrühren. Ca. 30 Minuten stehen lassen.
Im Waffeleisen knusprig braun backen und mit einem Dill-Schmand-Dip und Krabben, Lachs oder Matjes servieren. 

Quelle: GU Waffeln