Blogroll

Spanisches Paprikahuhn, oder was was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

Erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich im April vom absolut leckersten, saftigsten, knusprigsten und aromatischsten Brathühnchen aller Zeiten berichtet hab? Vergesst das alles, oder zumindest die Stelle, an der ich das Zitronenhuhn zum leckersten Brathuhn überhaupt erklärt habe, denn gestern hat sich mal wieder bewahrheitet - es geht immer noch besser!

Paprikahuhn gehört schon seit einigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsessen, bisher aber in einer Version von, nu muss ich lügen, ich glaube Vincent Klink oder Otto Koch - auf jeden Fall einem von Beiden. 
In diesem Rezept wurden Hühnerschenkel und kein ganzes Huhn verwendet und ich hatte damals auch noch keine Ahnung, was für tolle verschiedene Paprikapulver es gibt, denn zum altbewährten Paprikahuhn kam grundsätzlich nur Paprika edelsüß und/oder rosenscharf. 
Dieses Mal wollte der Mitesser keine Hühnerschenkel, sondern ein ganzes Huhn - das Resultat ist dieses unglaublich grandiose Brathuhn, bei dem wirklich alles stimmt, die Würzung, die knusprige Haut, das leckere Sößchen, die Beilagen - doll, einfach nur doll!

Bevor Ihr Euch jetzt ans Werk macht, den Einkaufszettel schreibt und es demnächst vielleicht auch bei Euch ein Paprikahuhn geben wird, muss ich noch ein paar Worte zum Huhn, also dem Ausgangsprodukt loswerden - auch auf die Gefahr hin, dass ich Euch damit mächtig auf die Nerven gehe ;o)
Natürlich ist eine Grundvoraussetzung für ein leckeres Essen, in diesem Fall einem richtig tollen Brathuhn, ein anständiges Rezept, eine weitere, nicht minder wichtige Voraussetzung ist aber die Qualität der Zutaten und das ist in diesem Fall zu allererst mal das Huhn. 
Wie Ihr vielleicht wisst, kaufen wir Fleisch ausschließlich beim Demeter-Schlachter unseres Vertrauens -  hauptsächlich, weil wir die wirklich grauenhafte und in unseren Augen absolut nicht vertretbare Massentierhaltung nicht unterstützen wollen, ein nicht zu verachtender Nebeneffekt ist aber, dass das Fleisch von ausgezeichneter Qualität ist. Natürlich kann auch Fleisch, das nicht bio-zertifiziert ist von guter Qualität sein, das ist in unserem Fall einfach ne Sache der Einstellung, was aber nicht, in wirklich absolut keinem Fall gut schmecken kann, ist ein Huhn für 2,50 €, das sein komplettes, jämmerliches Leben eingepfercht in winzigen Gitterkäfigen zugebracht hat und erstmalig an die frische Luft kommt und die Sonne sieht, wenn es in Plastik eingeschweißt, im Einkaufswagen  zum Auto geschoben wird. Geht nicht.
Gutes Fleisch kostet Geld, das sollte sich eigentlich jeder denken können. Bei uns gibt es daher selten Fleisch, aber wenn, dann ein "anständiges" Stück. Ich will hier nicht als Missionarin auftreten und Euch alle dazu bringen nur noch Bio-Fleisch zu kaufen - obwohl, verkehrt wäre das sicher nicht ;O) - aber vielleicht überlegt Ihr Euch beim nächsten Mal (vorausgesetzt, das macht Ihr nicht sowieso schon), das Huhn, den Braten oder die Wurst beim Schlachter um die Ecke und nicht im Discounter zu kaufen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen und den Rest der Woche gibt's dann halt leckere und in den meisten Fällen sogar richtig günstige vegetarische Gerichte.

Zutaten 
500 g kleine, mehlig kochende Kartoffeln
ca. 1 kg Spitzpaprika, gelb und rot
3 rote Zwiebeln
Olivenöl 
Salz und Pfeffer
1 Bio-Hähnchen 
500 ml selbstgemachte! Hühnerbrühe
50 g weiche Butter 
1 TL Paprikapulver, edelsüß
2 TL Pimentón de la Vera, picante (scharf)
1 TL Pimentón de la Vera, dulce (mild)
Salz

Crème fraîche, Schmand oder griechischer Joghurt und frisch gehackte Petersilie zum Servieren 

Zubereitung
Die Kartoffeln schrubben und je nach Größe halbieren oder vierteln. Ca. 10 Minuten als Salzkartoffeln kochen, dann abgießen und ausdampfen lassen. 
In der Zwischenzeit die Paprikaschoten putzen und in grobe Stücke schneiden, die roten Zwiebeln in feine Streifen schneiden.
Das Gemüse in eine feuerfeste Form geben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. 
Die weiche Butter mit dem Paprikapulver und Salz verkneten und das Hühnchen großzügig damit außen und innen einreiben. Auf das Gemüse legen und den Hühnerfond angießen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen je nach Größe des Huhns ca. 60 Minuten backen, in den letzten Minuten den Grill zuschalten, damit die Haut schön knusprig wird. 
Das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse, dem Bratensud und einem Klecks Joghurt (alternativ Crème fraîche oder Schmand) und frisch gehackter Petersilie servieren.
Nachtrag
Da dieses Rezept ja eigentlich nichts mehr mit meinem ursprünglichen zu tun hat und weil die Zutaten eh nicht aus Ungarn kommen (da hat Winterspross eigentlich völlig Recht), wurde aus dem Ungarischen Paprikahuhn auf geheimnisvolle Weise ein spanisches - so schnell kann das gehen ;o)

Ich hab da mal was vorbereitet :o)

Nachdem ich vorgestern erst großspurig angekündigt hab, dass ich hinter den Kulissen mächtig am werkeln bin, kann ich heute schon verkünden: Ich bin fertich!

Zu Beginn meiner Umbaumaßnahmen hatte ich mir eigentlich einen großzügigen Zeitplan von ca. 4 Wochen gesteckt, aber irgendwann musste sich ja mal der lästige Kurs im Maschineschreiben (jepp, Schreibmaschine, diese riesigen Klapperkästen, die mindestens 5x so groß wie ein Laptop waren und außer grundsätzlich klemmender Typenhebel nix zu bieten hatten - kein Internet, keine Bildbearbeitungsprogramme, nix, was man heute so braucht ;o) ) bezahlt machen, den ich vor einer halben Ewigkeit belegen musste. Das Tippen ging also schneller als gedacht und so hab ich nicht 4 Wochen, sondern nur 4 Tage gebraucht - ziemlich guter Schnitt, oder?

Ihr fragt Euch jetzt vielleicht, was sich denn hier nun getan hat, sieht ja eigentlich alles so aus wie immer. Auf den ersten Blick isses das auch, meine Bauarbeiten haben sich ja nur auf einen ganz kleinen Bereich beschränkt. Also, nu mal Butter bei die Fische, ich will Euch ja nu nich ewig auf die Folter spannen. 
Schon ne ganze Weile hab ich ja meine Rezepte alphabetisch sortiert und später dann auch noch eine Kategorienunterteilung eingebaut und genau daran hab ich die letzten Tage gearbeitet. Bisher waren die Kategorien einfach untereinander aufgeführt, nun sind sie in sone Art privates kurioses Rezeptebuch/Foodgawker/Tastespotting-Dingens eingebunden, aber schaut's Euch am Besten selbst mal an. 
Auf der Startseite seht Ihr chronologisch die letzten Rezeptbeiträge, die ich im KuLa veröffentlicht habe und auf der rechten Seite die Rezeptkategorien. Wenn Ihr jetzt eine Kategorie anklickt, landet Ihr nicht direkt im KuLa, sondern bekommt eine bebilderte Auflistung aller in dieser Kategorie veröffentlichten Rezepte. Durch das Anklicken eines Bildes landet Ihr dann in einer vergrößerten Bildansicht und direkt unter dem Bild findet Ihr den Link zum Rezept. 
Schön wäre sicher gewesen, wenn man durch das Anklicken des Galeriebildes direkt im Rezept gelandet wäre, das hab ich aber nicht hingekriegt.
Ach so, ganz unten hab ich die Kategorien nochmal als Tagcloud eingebunden, ist aber eigentlich nur ne andere Ansicht, ansonsten das Gleiche in grün. 
Dauerhaft findet Ihr dieses Register oben in der Reiterleiste unter "Augenschmaus", also eigentlich alles wie gehabt, nur ein büschen aufgehübscht und wie ich hoffe, für Euch, wie aber auch für mich noch etwas komfortabler. 

So, mehr war's gar nicht - ich hoffe, ich hab Euch nicht zuviel versprochen ;o)

Ich arbeite für Euch!


In den nächsten Tagen wird es im KuLa etwas ruhiger, das bedeutet aber nicht, dass ich mich auf die faule Haut lege - ganz im Gegenteil, ich bin sogar ganz mächtig fleißig :O)

Am Wochenende hatte ich eine ziemlich gute Idee (find ich jetzt zumindest), wie ich den KuLa noch n büschen aufpimpen, bzw. komfortabler machen kann und diese Idee setze ich gerade mit meinen bescheidenen Mitteln hinter den Kulissen in die Tat um.
Leider ist dieses Projekt, wie eigentlich immer, wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, nicht ganz unaufwendig, daher werd ich den KuLa in den nächsten Tagen auf Sparflamme laufen lassen, Euch evtl. mit dem ein oder anderen Foto nerven und fleißig weiterbasteln. 

Sobald ich fertich bin, werd ich es Euch selbstverständlich wissen lassen - hach, ich freu mich schon drauf, das wird glaube ich ziemlich schön :o)
 

Dat wohr besonners good - September

Da hab ich mir ganz schön was eingebrockt, mit dieser monatlichen Auswahl - ich hab doch schon ein Problem damit, mich alle paar Tage für ein Rezept zu entscheiden und dann noch die besten Rezepte des Monats wählen... Puuuh!
Aber auch diesmal ist nach stuuuundenlangem hin und her überlegen eine kleine, aber feine Auswahl übrig geblieben - auch wenn es eigentlich noch mindestens 5 weitere verdient gehabt hätten ;o)

Zu diesem Kuchen muss ich sicher keine großen Worte mehr finden, einfach nur grandios lecker!
Bereits seit Jahren fest in unserem Programm, diesmal in der überarbeiteten Version.
War klar, dass diese Stangen einen Platz in der Monatsauswahl bekommen, geschmorten Zwiebeln kann ich einfach nicht widerstehen. 
Nicht nur eine Augenweide, sondern auch richtig lecker!

Himbeer-Granité

Teil III meines Esst-mehr-Granités-Feldzuges. Ich geb nicht auf, Euch davon zu überzeugen, dass Granités vieeeeel besser schmecken als son olles Milcheis. Jahaaa, das schmeckt natürlich auch nicht schlecht, ein fruchtig-leichtes Granité mit ner klitzekleinen Umdrehung ist aber wirklich auch was ganz feines, das müsst Ihr doch endlich mal einsehen! ;o)
Noch ein Pluspunkt, man braucht keine Eismaschine. Für Bewohner winzig kleiner Dachwohnungen, wie ich es bin, ein nicht ganz unwichtiges Argument...

Also, da Ihr ja jetzt schon die Reineclauden- und Nektarinen-Saison verpasst habt, versucht wenigstens mal dieses Rezept. TK-Himbeeren gibt's an jeder Ecke, Prosecco und Himbeerbrand sind auch keine Bückware, Ihr habt also keine Ausrede mehr! ;o)

Himbeer-Granité
Wenn Ihr, so wie ich, keine Metallschüssel und sowieso chronisch wenig Platz im Gefrierschrank habt, friert die Granité-Masse einfach in einer Kastenkuchen-Form ein, die nimmt weit weniger Platz als eine runde Schüssel ein, leitet die Kälte aber sehr viel besser als eine Plastikschüssel. 

Himbeer-Granité
Zutaten
500 g Himbeeren (TK)
100 g Puderzucker
300 ml Prosecco (Petit Bulle rosé)
2 EL Himbeerbrand (Ziegler)

Zubereitung
Die Himbeeren auftauen lassen und durch ein feines Sieb passieren. Passiertes Himbeermark mit dem Pudezucker und dem Himbeerbrand verrühren, dann den Prosecco zufügen. Alles miteinander verrühren und in eine breite (am besten metallene) Form gießen. Im Gefrierschrank für 2 Stunden anfrieren lassen, dann mit einem Schneebesen durchrühren.
Diesen Vorgang insg. 4x alle 30 Minuten wiederholen, dann mindestens 8 Stunden, besser aber über Nacht durchfrieren lassen.
Vor dem Servieren das Granite mit einer Gabel lösen und mit einem Schneebesen durchrühren und sofort servieren.

Zubereitung im Thermomix
Eine flache Schüssel mit Deckel im Gefrierschrank vorfrieren. Den Zucker in den Mixtopf geben und 10 Sekunden auf Stufe 10 pulverisieren. Die Himbeeren dazugeben und 40 Sekunden auf Stufe 8 pürieren, dann durch ein sehr feines Sieb passieren. Passiertes Himbeermark mit dem Himbeerbrand verrühren, dann den Sekt zufügen und alles miteinander verrühren. 
Die Flüssigkeit in die gefrostete Form gießen und im Gefrierschrank ca. 2 Stunden anfrieren, dann mit einer Gabel auflockern. Diesen Vorgang insgesamt 4x alle 30 Minuten wiederholen, dann mindestens 8 Stunden, besser aber über Nacht durchfrieren lassen. 

Vor dem Servieren das Granité mit einer Gabel lösen und mit einem Schneebesen durchrühren und sofort servieren.

Tomatentartelettes mit Ziegenkäse-Basilikum-Creme

Bevor die Tomatensaison so langsam ausklingt und "mein Tomatenmann" sich komplett seinem Riesenkürbis und damit der anstehenden Meisterschaft im Kürbiswiegen widmet, musste noch ganz schnell eine Tomatentarte gebacken werden, die stand nämlich schon die ganze Saison auf meinem Zettel. 
Ideen für eine solche Tarte hatte ich viele, endgültig geklaut hab ich dann aber bei Birgit von Cosycooking, ihre Tomatentarte sah so verlockend aus, die musste fremdgekocht, bzw. -gebacken werden. Mit der ein oder anderen klitzekleinen Änderung ;o)

Die wichtigsten Änderungen: Ich mag weder Blätterteig noch Koriander, also wurde aus dem Blätterteig mein ganz normaler Standard-Mürbeteig und aus dem Koriander Basilikum, denn Koriander steht hier ganz weit oben auf der schwarzen Liste - knapp hinter, na Ihr wisst schon ;o)
Da Basilikum und Tomaten ja eh so >Platzhalter für gekreuzte Finger< sind, war das keine ganz so schlechte Entscheidung. 

Eine ganze Tarte ist für uns beide meist zuviel, die Reste gibt's also dann am nächsten Tag oder sie werden eingefroren. Wenn es sich anbietet, d.h., wenn die Füllung reinpasst, backe ich seit einiger Zeit daher lieber 4-6 Tartelettes und friere die übrig gebliebenen dann im Ganzen ein.
Um aus diesen Tartelettes Fast Food im besten Sinne zu machen, kann man die Böden bereits am Vortag oder sogar einige Tage vorher backen und luftdicht in einer Keksdose aufbewahren, oder aber, sofern Ihr mehr Platz im Gefrierschrank habt als ich, einfrieren. 
Die Creme ist in nicht mal 5 Minuten zusammengerührt und schon 20 Minuten später stehen 6 wunderbar duftende Tartelettes auf dem Tisch - schneller ist ne TK-Pizza auch nicht fertig.
Eine solche Auswahl an bunten Tomaten gibt's natürlich nicht im Supermarkt, falls Ihr aber einen Wochenmarkt in der Nähe habt, schaut dort mal nach bunten Tomaten und probiert Euch unbedingt einmal quer durchs Sortiment - bannich lecker! 
Vor zwei Jahren fand ich die bunten Tomaten noch verzichtbar, mittlerweile gibt es aber so tolle Sorten, die nicht nur mordsschick aussehen, sondern auch noch grandios schmecken, dass ich ein ganz großer Bunte-Tomaten-Fan geworden bin. Besonders die kleinen birnenförmigen Cherry-Tomaten haben es mir angetan. Die schmecken so aromatisch süß, dass man sie auch prima anstelle von Obst wegfuttern kann. 
So, und um nun endlich zum Wesentlichen (mal vom Rezept abgesehen) zu kommen, sind diese Tartelettes natürlich ein weiterer Beitrag zum aktuellen Fremdkochen der Hüttenhilfe und gleichzeitig, d.h., sofern sie Franzi und Anna als herbstlich durchgehen lassen, mein erster Beitrag zum Herbst-Kochevent des Gemüseregals - ich verspreche auch hoch und heilig, dass ich mir noch einen weiteren, dann aber wirklich mordsherbstlichen Beitrag überlegen werde, hab da schon was im Hinterkopf ;o)
Schaut unbedingt mal bei Franzi und Anna vorbei und nehmt zahlreich an ihrem Event teil. Auch Nicht-Blogger sind herzlich willkommen mitzumachen, ein Besuch des Gemüseregals lohnt sich auch für Eigentlich-Fleisch-Esser und als wäre das noch nicht genug, gibt es als Krönung bei den Beiden sogar noch etwas zu gewinnen!

Zutaten 

Mürbeteig 
250 g Mehl 
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb

50 ml Wasser 


Belag
 
200 g Ziegenfrischkäse
1 Bund Basilikum
Salz & Pfeffer 
Piment d'Espelette
je nach Größe ca. 4 bunte Tomaten nach Wahl 

Zubereitung

Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und 6 Tarteletteformen damit auslegen.

In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Formen aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. 


Belag
 
Das Basilikum waschen, gründlich trockenschleudern und die einzelnen Blätter verlesen. Zusammen mit den Ziegenkäse, den Knoblauchzehen und den Gewürzen in einen Mixer geben und alles zu einer gleichmäßigen Creme pürieren. Evtl. noch etwas abschmecken. 
Die Creme auf die Tartelettes verteilen und glatt streichen. Tomaten in Scheiben schneiden und pro Tartelette 3-4 Scheiben fächerförmig verteilen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Fleur de Sel bestreuen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen, bis die Creme leicht gebräunt und die Tomaten weich geworden sind. Aus dem Backofen nehmen, etwas abkühlen lassen und mit einem grünen Salat servieren.

Schoko-Espresso-Kuchen, mehr geht nicht!

Schokokuchen gehören, wie übrigens auch Käsekuchen, eindeutig zu der Kategorie Kuchen, von denen man gar nicht genug Rezepte haben kann, am Besten für jede nur erdenkliche Situation eines - logisch also, dass ich bei jedem Schokokuchen, der in der Nachbarschaft gebloggt wird, sehr hellhörig werde ... 

Bei diesem Schokoladenkuchen war es natürlich nicht nur das Rezept allein, das mich sofort "angefixt" hat, sondern auch die wunderschönen Fotos, die schöner und fantasievoller sind, als alles, was ich bisher in meinen Backbüchern gefunden habe - absolut verständlich also, dass Photisserie für den Brigitte Award nominiert ist ;o)
Schaut Euch nur einmal dieses, dieses, dieses und dann auch noch unbedingt dieses Bild an - ach was, lest Euch am Besten einmal von vorne bis hinten durch den gesamten Blog, es lohnt sich!

Und wenn Ihr dann schon einmal dabei seid, notiert Euch gleich noch die Zutaten für diesen Kuchen, damit Ihr ihn bei nächster Gelegenheit (und die sollte in möglichst naher Zukunft liegen) nachbacken könnt - den müsst Ihr einfach ausprobieren!
Keine Sorge wegen des Muskats, wie schon bei meinen heißgeliebten Donutmuffins, passt der auch hier ganz ausgezeichnet.

Entgegen dem Originalrezept, hab ich die Glasurmenge hier im Rezept halbiert. Ich hab wirklich mein Bestes gegeben, aber mehr als die Hälfte der im Originalrezept angegebenen Menge passte einfach nicht auf den Kuchen ;o)
Für den Fall, dass Ihr eine besonders ausgeprägte Glasur-Vorliebe habt, solltet Ihr sie vor dem Verstreichen auf dem Kuchen gut abkühlen lassen. Sie zieht dann an und verläuft nicht mehr so leicht. 

Zutaten (für eine Springform mit 18-20 cm Durchmesser)
250 ml frisch gebrühter, heißer Espresso
100 g Kakaopulver
2 Eier 
150 ml Sonnenblumenöl
200 g Mehl
200 g brauner Zucker 
5 g Backpulver
5 g Natron 
5 g Salz 
1 Prise Muskat, frisch gerieben

Glasur 
100 ml Sahne 
25 g Butter 
1 g Fleur de Sel
75 g Vollmilchschokolade
15 g Kakaopulver

Zubereitung
200 ml des noch heißen Espressos mit dem Kakaopulver verrühren, die restlichen 50 ml beiseite stellen.
Die Eier und das Öl mit dem Mixer verrühren, bis eine mayonnaiseähnliche Konsistenz erreicht ist. 
Mehl, Zucker, Salz, Backpulver, Natron und Muskat in einer Schüssel trocken miteinander vermischen. Die Espresso-Kakao-, sowie die Eier-Ölmischung dazu geben und mit einem Holzlöffel unterheben. 
Eine Springform gleichmäßig buttern und mit Kakaopulver ausstäuben, den Teig einfüllen und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe machen). 
In der Zwischenzeit die Milchschokolade grob hacken. Die Sahne mit dem Kakaopulver zum Kochen bringen, von der Herdplatte ziehen und die Schokolade einrühren. Solange Rühren, bis sich die Schokolade komplett aufgelöst hat, dann die Butter und das Salz ebenfalls zugeben und verrühren.
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und ca. 15 Minuten abkühlen lassen, dann vorsichtig den Ring der Springform lösen und den Kuchen stürzen oder den Kuchen mit einem Holzbrett beschweren, so dass die Oberseite grade wird. Mit dem restlichen Espresso beträufeln und den Kuchen komplett auskühlen lassen. 

Die Schokoladenglasur auf dem Kuchen verteilen.

Tagliatelle mit Austernseitlingen

Pilze esse ich für mein Leben gerne. Leider steh ich mit dieser Meinung bei uns zuhaus ziemlich alleine, mein Mitesser mag Pilze nämlich in etwa genauso gern wie Kirschen, Spargel, Nüsse, Spinat und Erbsen. Gar nicht also.
Ok, Erbsen kann ich noch nachvollziehen, die picke ich auch immer pingelich raus, aber Pilze? Und Kirschen? Wie kann man denn keine Kirschen mögen? Na gut, bleibt mehr für mich, ist natürlich auch nicht so verkehrt. 
Bei Pilzen (und auch Spargel und Spinat) ist das insofern schwieriger, als dass ich die natürlich nicht wie Kirschen mal eben so zwischendurch wegfuttern kann, sondern schon irgendwie zubereiten muss und genau da siegt in den meisten Fällen meine Faulheit, ich koche nur sehr ungern zwei separate Gerichte für meinen Mitesser und mich - eins für alle, das ist mein Motto ;o)

In den letzten Jahren hat es also bei uns also kaum Pilze gegeben, aber das hat jetzt ein Ende, ich will endlich mal wieder anständige Pilze essen! Der gestrige Bummel und Einkauf über den Isemarkt hat nun folgende Taktik hervorgebracht: Ich werde die Pilzsaison dieses Jahr mal so richtig auskosten und immer, wenn ich mir ein Pilzgericht zubereite, gibt's für meinen Mitesser eine Suppe, die ich wiederum nicht sooooo gerne esse. Hat den Vorteil, dass ich die Suppe schon mal vorbereiten und mich dann ganz meinen Pilzen widmen kann - pfiffig, oder? ;O)
Den Auftakt bildet heut ein ganz schnelles und einfaches Pastagericht, das den schlimmsten Pilz-Jieper erstmal stillen konnte. 
Entgegen der Überschrift verstecken sich in der auf der auf dem Foto abgebildeten Portion neben den Austernseitlingen auch noch eine gute Handvoll Maronen, aber da könnt Ihr natürlich ganz nach Eurem persönlichen Geschmack und Euren Einkaufsquellen wählen.
So, und jetzt mal schauen, was als Nächstes dran ist - habt Ihr Ideen oder Rezepte mit Pilzen, die ich unbedingt ausprobieren muss? Dann immer her damit!

Zutaten 
1 Zwiebel 
100 g getrocknete Tomaten in Öl 
100 g durchwachsener Speck 
250 g Austernsaitlinge oder andere Pilze nach Wahl 
Pfeffer 
evtl. Salz
einige Zweige Thymian 
50 g frisch geriebener Milbenkäse (oder Parmesan)

Tagliatelle oder andere Pasta lunga

Zubereitung 
Pilze putzen und in Streifen schneiden, die Zwiebel fein würfeln und die getrockneten Tomaten in Streifen schneiden. Den Speck ebenfalls in feine Streifen schneiden und zusammen mit den gewürfelten Zwiebeln, sowie den Pilzen einige Minuten scharf anbraten, bis alles goldbraun gebraten  ist - dabei aufpassen, dass besonders die Zwiebelwürfel nicht verbrennen. Den gezupften Thymian unterschwenken, die Tomatenstreifen dazugeben und Temperatur annehmen lassen. 
In der Zwischenzeit den Käse reiben. 
Die al dente gekochte Pasta abgießen und tropfnass zu den Pilzen geben. Etwas von dem Tomatenöl darüber geben und alles durchschwenken. Mit frisch geriebenem Käse servieren.

Läuterzucker

Heut geht's mal wieder ganz hoch her im KuLa, es gibt gehobene Küche, wir machen Läuterzucker! Läuterzucker klingt spannend, oder? Viel interessanter als Zuckersirup. 
Und weil ich ja ganz gern mal auf dicke Hose mache, ist das hier also kein Zuckersirup, sondern L ä u t e r z u c k e r! ;o)
Das eigentliche läutern, also Reinigen, von dem diese Zuckerlösung ihren Namen hat, ist heutzutage gar nicht mehr notwendig, da der Zucker selbst schon in der Fabrik gereinigt wird. Übrig bleibt also nur das Abwiegen der Zutaten und anschließende einmalige Aufkochen - ich sach ja, sehr komplizierte Angelegenheit ...

Bevor Ihr Euch in die Vorbereitungen stürzt, die ganzen Zutaten besorgt und dann für Stuuuunden in der Küche verschwindet, sollte ich vielleicht noch kurz loswerden, wofür Läuterzucker überhaupt verwendet wird.
Läuterzucker hat gegenüber normalem Haushaltszucker den entscheidenden Vorteil, dass er sich nicht mehr auflösen muss - er ist ja schon flüssig. Man kann ihn also überall dort verwenden, wo man den Zucker nicht auflösen kann, aber keine krümeligen Zuckerkristalle im Essen oder Getränk haben möchte. In Cocktails,  Desserts, Gebäck, im Obstsalat, Joghurt, usw. wird er sehr gerne verwendet. Wer also keinen Honig, Agavendicksaft oder andere alternative Süßungsmittel mag, für den ist Läuterzucker eine feine Sache.

Natürlich hat Läuterzucker nicht die gleiche Süßkraft wie die gleiche Menge Zucker, er ist ja verdünnt, man kann aber ungefähr sagen, dass 1 Liter Läuterzucker die Süßkraft von ca. 600 g Zucker hat, oder andersrum, Zucker hat im Verhältnis zu Läuterzucker die 1,6fache Süßkraft.
Um das langsame Auskristallisieren der Zuckerlösung zu verhindern, gibt man auf die unten angegebene Menge einen halben, gestrichenen Teelöffel Zitronensäure, die bekommt Ihr in kristalliner Form in jeder Apotheke, aber auch in vielen Supermärkten, Reformhäusern, usw.

Zutaten 
500 g Zucker 
500 ml Wasser
1/2 gestrichenen TL Zitronensäure 

Zubereitung
Zucker, Wasser und Zitronensäure in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Solange kochen, bis der Zucker komplett aufgelöst ist, dann noch eine weitere Minute kochen und in eine saubere Flasche füllen.

 

Pfirsich-Prosecco-Granité

Teil 2 meiner neu entdeckten Granité-Leidenschaft, diesmal nicht mit Reineclauden, sondern Pfirsichen und soooo lecker!
Wenn man's genau nimmt, bin ich ja eigentlich ein Alter Granité-Hase, die ersten Granités hab ich nämlich bereits als kleines Kind gemacht. Oder so. 
Damals hab ich schon mit Vorliebe alle verfügbaren Gläser zusammengesucht, Orangensaft reingefüllt und dann in Reih und Glied in den Gefrierschrank gestellt. Sobald der Saft gefroren war, ging's den Gläsern gleich an den Kragen und ich hab mich mit einem Löffel bewaffnet ans "Große Schaben" gemacht. 
Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, dass meine Gefrierorgien nicht sonderlich beliebt waren, da ich die Gläser natürlich grundsätzlich zu voll gemacht hab und sie daher im Gefrierschrank überliefen (die verschiedenen Aggregatzustände von Flüssigkeiten kamen in der Schule erst später dran) und ne Riesensauerei hinterließen. Fast noch schlimmer war aber das stundenlange Kratzgeräusch, das mein emsiges Schaben auf dem Eis verursacht hat - fanden meine Eltern nicht soooo prickelnd ;o)
Kurz gesagt, meine schon damals beginnende Granité-Leidenschaft wurde ständig sabotiert, indem ich "Granité-Verbot" bekam - wahrscheinlich lebe ich diese neue Vorliebe daher nun umso intensiver aus...;o)

Falls Ihr keine leckeren Pfirsiche mehr bekommt (ich bin jetzt grad gar nicht über das aktuelle Pfirsichangebot informiert), schmecken natürlich auch Nektarinen - Hauptsache schön reif und viel Aroma! 

Zutaten
60 g Zucker
150 ml Wasser
300 g gelbe Pfirsiche
200 ml Rosé-Prosecco (Petit Bulle rosé)
4 EL Pfirsichlikör (Creme de Pêche de Vigne)

Zubereitung
Den Zucker mit dem Wasser in einen Topf geben und einmal aufkochen lassen. Solange bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.
Inzwischen die Pfirsiche waschen, entsteinen und vierteln.
Die Pfirsichsstücke zum Zuckersirup gebe und einige Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Pfirsiche und Sud in ein hohes Gefäß füllen und mit dem Mixstab durchpürieren. Durch ein feines Sieb passieren und komplett abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit eine breite Schüssel mit Deckel im Gefrierschrank vorfrieren. Das erkaltete Pfirsichpüree in die gefrostete Form gießen, den Prosecco und den Pfirsichlikör dazugeben und alles verrühren.
Im Gefrierschrank ca. 2 Stunden anfrieren, dann mit einer Gabel auflockern. Diesen Vorgang insg. 4x alle 30 Minuten wiederholen, dann mindestens 8 Stunden, besser aber über Nacht durchfrieren lassen.
Vor dem Servieren das Granité mit einer Gabel lösen und mit einem Schneebesen durchrühren und sofort servieren. 

Zubereitung im Thermomix
Die Pfirsiche waschen, vierteln und die Kerne entfernen. Grob in Stücke schneiden und zusammen mit dem Zucker und Wasser in den Mixtopf geben. Für 10 Minuten bei 100°C auf Stufe 2 garen, anschließend für 40 Sekunden auf Stufe 8 pürieren. Komplett abkühlen lassen. 
In der Zwischenzeit eine breite Schüssel mit Deckel im Gefrierschrank vorfrieren. Das erkaltete Pfirsichpüree in die gefrostete Form gießen, den Prosecco und den Pfirsichlikör dazugeben und alles verrühren. 
Im Gefrierschrank ca. 2 Stunden anfrieren, dann mit einer Gabel auflockern. Diesen Vorgang insgesamt 4x alle 30 Minuten wiederholen, dann mindestens 8 Stunden, besser aber über Nacht durchfrieren lassen. 

Vor dem Servieren das Granité mit einer Gabel lösen und mit einem Schneebesen durchrühren und sofort servieren.
Quelle: Monika Schuster - Eis & Sorbets

Tarte mit karamellisiertem Balsamico-Knoblauch

Fremdkochen Tartes Als ich vor knapp 3 Jahren meinen kleinen Laden aufgemacht habe, bin ich sehr schnell auf die Hüttenhilfe gestoßen, die damals jeden Monat das sog. Fremdkochen veranstaltete. 
Das Fremdkochen ist kein normaler Blog-Event, bei dem vom Organisator ein Thema vorgegeben wird und jeder Teilnehmer in seiner Kochbuchsammlung nach einem passenden Rezept sucht, sondern das Ziel des Fremdkochens ist es, in der Blogger-Nachbarschaft zu stöbern, sich dort ein interessantes Rezept herauszupicken und es dann mit oder ohne Abwandlungen nachzukochen. 
Ein Link zum Originalrezept/Foodblog sollte sich von selbst verstehen versteht sich von selbst, wodurch dann auch automatisch die Vernetzung der Foodblogs untereinander verstärkt wird, sowohl Teilnehmer, als auch Blog-Leser die Möglichkeit haben, neue Blogs kennen zu lernen und die teilnehmenden Foodblogs, durch die am Ende des Fremdkochens in der Hüttenhilfe veröffentlichte Zusammenfassung und das PDF-Kochbuch (zu besonderen Gelegenheiten wird es sogar wieder ein gedrucktes Fremdkochen-Buch geben) ihren Blog einem größeren Publikum vorstellen können. 

Seit Anfang August unterstütze ich Alin und Sebastian bei der Hüttenhilfe und bin in Zukunft unter Anderem auch für die Organisation der Fremdkoch-Events, die "Betreuung" ;O) der Teilnehmer, die Rezeptdatenbank, usw. zuständig - es ist also nur selbstverständlich, dass ich die neue Fremdkoch-Saison mit dem Thema "Tartes" eröffne und Euch heute meine erste fremdgekochte fremdgebackene Tarte serviere.

Ich hab lange überlegt, welche Tarte ich als Erstes fremdbacke und bin schlussendlich mal wieder bei Mestolo gelandet, einem wunderschönen vegetarischen Foodblog, auf dem Päm beinahe täglich spannende und abwechslungsreiche Rezepte präsentiert, die sie zu allem Überfluss auch noch wunderschön in Szene setzt ;o)
Bei Ihr kommt auch der eingefleischteste Carnivore voll auf seine Kosten und würde gar nicht auf die Idee kommen, die Bratwurst oder das Steak auf dem Teller zu vermissen. Ich bin zwar selbst keine Vegetarierin mehr, wie Ihr aber vielleicht wisst, achten wir sehr darauf, woher unser Fleisch und Fisch kommt und halten den Fleisch- und Fischkonsum in einem sehr überschaubaren Rahmen - Flexitarier nennt man das wohl heutzutage ...

Diese Tarte war mir schon in Yotam Ottolenghis "Genussvoll Vegetarisch" aufgefallen, da ich aber exakt das gleiche Problem mit diesem Buch wie Robert habe, steht es seit dem ersten Durchblättern quasi ungenutzt im Regal und ich hatte bisher erst ein einziges Rezept daraus ausprobiert.
Das Buch fühlt sich an wie mein erstes quietschegelbes Baby-Fotoalbum aus den 70ern, aber nicht wie ein Kochbuch, mit dem ich es mir abends auf dem Sofa gemütlich mache um darin zu stöbern - wahrscheinlich wäre es aber ein prima Sitzkissen ;O)
Umso glücklicher der Zufall, dass Päm genau dieses Rezept in ihrem Blog präsentiert und gerade erst kürzlich noch einmal "aufgewärmt" hat, so konnte ich das Buch auch diesmal im Regal lassen.
Natürlich hab ich mal wieder ein paar kleine Modifizierungen am Rezept vorgenommen, so ist beispielsweise aus dem Blätterteig ein Mürbeteig geworden - Blätterteig ist einfach nicht mein Ding. Außerdem hab ich den Rosmarin weggelassen, dafür mehr Thymian verwendet, die Balsamicomenge erhöht und ausschließlich Créme Fraîche verwendet, sonst ist aber alles streng nach Rezept!

Ja, Ihr seht richtig, diese Tarte besteht quasi zu 50% aus Knoblauch, Ihr solltet also schon einigermaßen Knoblauchbegeistert sein und den Zeitpunkt sehr sorgfältig wählen, wenn Ihr Euch entschließt, diese Tarte nachzubacken. Ideal ist ein Freitag, vorausgesetzt, Ihr habt alles für's Wochenende eingekauft und müsst die nächsten zwei Tage nicht mehr vor die Tür, bzw. unter Menschen. 
Mein Mitesser und ich hatten am nächsten Tag nicht nur das Gefühl, 10 Meilen gegen den Wind nach Knoblauch zu stinken (war garantiert auch nicht nur so ein Gefühl, sondern ne Tatsache ;o) ), sondern bis zum Mittag auch noch einen sehr kräftigen Knoblauchnachgeschmack - bis zum Mittagessen war der dann aber glücklicherweise weg, denn das hätte nicht so optimal gepasst. 
Also, wenn Ihr Knoblauch so richtig gerne mögt, noch das richtige Essen für einen Vampirfilm-Videoabend sucht und nichts dagegen habt, mal ein Wochenende daheim zu verbringen, ist diese Tarte genau das Richtige für Euch - die ist nämlich wirklich lecker! 

Und nun seid Ihr dran. Schaut Euch bei den Damen und Herren Kollegen um, sucht Euch eine schöne Tarte, Quiche oder Galette aus (egal ob herzhaft oder süß) und dann nix wie los! 

Zutaten 

Mürbeteig
250 g Mehl 
125 g kleingeschnittene weiche Butter 
1 Eigelb 
50 ml Wasser 

Belag
3 Knollen junger französischer Knoblauch (Ail Rose de Lautrec)
1 EL Olivenöl 
3 EL Balsamicoessig 
220 ml Wasser
1 TL Zucker 
2 TL frischer Thymian, fein gehackt 
Salz & Pfeffer
120 g Ziegenweichkäse
120 g Ziegenhartkäse 
2 Eier 

Zubereitung 

Mürbeteig 
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine hohe Quicheform damit auslegen. 
In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. 
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. 

Belag 
Die Knoblauchzehen vereinzeln, schälen und die holzige Seite abschneiden. In einen Topf geben, mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Ca. 3 Minuten köcheln, dann in ein Sieb abgießen und gut abtropfen lassen. Den Topf zurück auf die Platte stellenund ausdampfen lassen. 
Die abgetropften Knoblauchzehen in den Topf geben, Olivenöl hinzufügen und die Knoblauchzehen bei starker Hitze ca. 2 Minuten anbraten. Mit Balsamicoessig und Wasser ablöschen und 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. 
Den Zucker, Thymian uns eine großzügige Prise Salz zufügen und weitere 10 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast komplett verdampft ist und die Knoblauchzehen von einem dunkelbraunen Karamellsirup überzogen sind. Beiseite stellen. Beide Käsesorten in Würfel schneiden und auf den vorgebackenen Tarteboden streuen. Die Knoblauchzehen gleichmäßig darüber verteilen. 
In einem Gefäß die Eier mit der Sahne verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Über der Tartefüllung verteilen und die Tarte im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 30-40 Minuten backen, bis die Füllung komplett gestockt und goldbraun gebacken ist. 
Etwas abkühlen lassen und warm mit einem Salat servieren. 

Zwiebel-Thymian-Stangen

Alles, was mit Käse überbacken wird, ist schonmal per se lecker - das ist so ne Art Naturgesetz. Wenn sich dann noch karamellisierte Zwiebeln drin verstecken, kann ich nicht anders, dann muss ich das haben! Sofort! 
Logisch also, dass dieses Rezept das erste war, das ich aus dem Backbuch "Bourke Street Bakery" nachgebacken habe, dort in der Variante mit Chorizo vorgestellt. Es war Liebe auf den ersten Biss. Egal, ob da nun Wurst mit drin ist oder nicht, diese Stangen sind einfach wunderbar. Wunderbar saftig, würzig, süß, salzig, pikant, käsig, knusprig, einfach grandios lecker und der perfekte Proviant. Sie lassen sich prima Einfrieren und bei Gelegenheit schnell auftauen oder nochmals aufbacken.

Die "Bourke Street Bakery" ist auch ins Deutsche übersetzt worden und hier unter dem Titel "Backbibel" erschienen. Da ich aber seit einiger Zeit dazu übergegangen bin, die Bücher lieber im Original zu kaufen, hab ich auch diesmal die englische Ausgabe gewählt - eine sehr gute Entscheidung, da die deutsche Ausgabe anscheinend ein paar nicht unwichtige Übersetzungsfehler beinhaltet. So ist beispielsweise aus dem englischen "Strong Flour" in der deutschen Übersetzung Hartweizenmehl geworden. 
In der englischen Ausgabe bin ich auf der sicheren Seite, auch das Produkt aufgelistet zu bekommen, das der Autor meinte und nicht der Übersetzer ;o)

Zutaten 

Vorteig
100 g Mehl Typ 550
2 1/2 g Salz 
3/4 TL Olivenöl 
1/2 TL Milch 
70 ml Wasser
1 g Trockenhefe

Haupteig
600 g Mehl Typ 550
5 g Trockenhefe
500 ml Wasser
20 ml Olivenöl 
20 ml Milch 
15 g Salz 
Vorteig

Füllung 
500 g Balsamicozwiebeln
einige Stengel Thymian 
100 g frisch geriebener Parmesan (bei mir Milbenkäse)

Zubereitung 
Für den Vorteig alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Mixer gründlich verrühren, bis ein elastischer, glatter Teig entstanden ist. Die Schüssel in einen Plasstikbeutel stellen und im Kühlschrank über Nacht ruhen lassen.

Hauptteig 
Die Trockenhefe mit dem Wasser in eine Schüssel geben und einige Minuten stehen lassen, bis die Trockenhefe komplett aufgelöst ist. Die übrigen Zutaten dazu geben und mit dem Mixer einige Minuten zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Die Schüssel in einen Plastikbeutel stellen und gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. 
Den Teig entgasen, wieder abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.

Den Teig halbieren und eine Teigportion auf der gut bemehlten Arbeitsfläche rechteckig einen knappen cm dick ausrollen.

Auf das mittlere Drittel des Teigrechteckes ein Viertel der Balsamicozwiebeln geben, gleichmäßig verteilen, glatt streichen und mit etwas Thymian und Parmesan bestreuen.

Das rechte Teigdrittel über das  mittlere klappen und ein weiteres Viertel der Zwiebeln daraufgeben und verstreichen. Erneut mit Thymian und Parmesan bestreuen.

Den Teigdeckel gut festdrücken und den gefalteten Laib quer legen.

Erneut, erst das rechte Drittel und dann das linke Drittel nach innen klappen, gut andrücken und abgedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen.

Den gefalteten Teigling quer! in 3 gleichbreite Streifen schneiden und mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, dabei den Teigling etwas lang ziehen, so dass die Stangen so lang wie die kurze Seite des Backbleches werden.
Mit etwas Käse bestreuen, das Backblech in einen großen Plastikbeutel stellen und 30 Minuten gehen lassen. 
In der Zwischenzeit den Backofen auf 180°C vorheizen. Den Backofen schwaden und die Zwiebel-Thymian-Stangen ca. 30 Minuten backen, bis sie goldbraun geworden sind.

Während die ersten 3 Stangen backen, den restlichen Teig wie oben beschrieben verarbeiten und die nächsten Stangen anschließend backen. Auf einem Kuchenrost komplett auskühlen lassen. 
Sehr lecker schmecken die Zwiebel-Thymian-Stangen auch mit klein gewürfelter Chorizo, Salsiccia oder Speck.

Dänische Zitronencreme - Citronfromage

Die ganze Zeit, die ich in den letzten Monaten in Wartezimmern diverser Ärzte verbracht hab, hatte durchaus auch was Gutes - ich bin jetzt bestens über das Privatleben und die Skandälchen im europäischen Hochadel und der internationalen High Society informiert. Wenn Ihr also ne Frage zu Prinz Harrys Partyleben, George Clooneys aktueller Freundin oder dem Bauchumfang von Carla Bruni habt, Ihr wisst ja jetzt, an wen Ihr Euch vertrauensvoll wenden könnt ;o)

Nu is dieser ganze Klatsch und Tratsch ja gut und schön und so ab und zu im Wartezimmer auch mal ganz interessant um die Zeit zu überbrücken, wirklich gelohnt hat sich die Warterei aber wegen des heutigen Rezeptes, der dänischen Zitronencreme. 
In der "Living at Home Nr. 8" findet sich dazu: "Dass die Dänen guten Geschmack besitzen, ist bekannt. Wie sie es aber geschafft haben, dass ihre fluffige Citronenfromage hierzulande kaum einer kennt, ist uns ein Rätsel." 
Ich hab sie ja mittlerweile ausprobiert, die Creme und kann nun sagen, mir auch! Was sind dagegen schon Honningkager, Ymer oder Kanelboller, wenn man diese Creme haben kann.

Früher, als ich noch klein war (ist also schon ewig her), gab es eine ganz ähnliche Creme zum Anrühren aus der Tüte. Die Mischung bestand aus dem obligatorischen Pulver und einer kleinen beiliegenden Kapsel, in der wohl Zitronenöl oder etwas in der Art war - ich fand es auf jeden Fall mächtig spannend, diese Kapsel einigermaßen unfallfrei zu öffnen und den Inhalt unter die Masse zu rühren. 
Die Creme war damals meine absolute Lieblingsnachspeise und für mich sogar ein Grund, alle Jubeljahre mal wieder in den Supermarkt-Regalen mit Fertiggerichten zu stöbern - es könnte ja sein, dass diese Creme mal wieder aufgelegt wird, wahrscheinlich waren aber soviele Zusatzstoffe drin, dass sie mittlerweile gar nicht mehr zugelassen werden würde ;o)
Muss sie jetzt aber auch gar nicht mehr, denn diese Zitronencreme ist um Längen besser, enthält keine fiesen Zusatzstoffe und ist auch nicht komplizierter in der Herstellung. Mein dringender Rat also, ausprobieren!  

Zutaten
4 Blatt Gelatine 
2 Biozitronen
3 Eier
100 g Puderzucker
250 g Sahne

250 g Heidelbeeren
250 g Brombeeren
1 EL Puderzucker
1 EL Zitronensaft

Zubereitung
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Die Schale der Zitronen sehr fein abreiben, dabei darauf achten, dass nur die gelbe Schicht abgerieben wird. Den Saft der Zitronen auspressen.
Eier und Puderzucker ca. 3-4 Minuten mit dem Mixer sehr schaumig schlagen.
5 EL Zitronensaft in einem kleinen Topf leicht erwärmen, die Gelatine gut ausdrücken und unter Rühren im Zitronensaft auflösen.
Die aufgelöste Gelatine unter die Eier-Creme rühren, die Zitronenschale zugeben und unterrühren.
Sahne steif schlagen und behutsam unter die Creme heben. In Schälchen füllen und mindestens 3 Stunde kalt stellen.
In der Zwischenzeit die Hälfte der Beeren pürieren, durch ein feines Sieb streichen und mit Zitronensaft und Puderzucker abschmecken.
Die Zitronencreme mit etwas Beerensauce und den noch ganzen Beeren anrichten und servieren.
Quelle: Living at Home Nr. 8