Blogroll

Posts mit dem Label Frankreich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Frankreich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Ochsenschwanzconsommé mit Ravioli

Tag 3 meines exklusiven Weihnachtsmenüs, heute folgt der Zwischengang, der bei mit eine Suppe ist. Ich habe mich für eine ganz klassische Consommé entschieden, weil ich selbst meist kein so riesiger Fan von Cremesuppen bin und mich bergbach-klare Suppen grundsätzlich sowieso enorm faszinieren - außerdem haben wir ja nochn büschen was vor uns, wollen also nicht schon nach der Suppe die kneifende Hose zurechtzupfen, denn wer en groten Mors hett, mutt ok’n grote Büx hebben.

Das Spannende bei einer Consommé ist, dass man bis auf den Grund des Tellers schauen kann und diese Suppen trotzdem regelrechte Aromapakete sind, da ist jeder Löffel eine kleine Geschmacksexplosion auf der Zunge. Die Grundlage für meine Suppe ist mal wieder der von mir heißgeliebte Ochsenschwanz, den ich ja immer einmal pro Jahr im ganz großen Stil zum bekanntermaßen weltbesten Ochsen-schwanzragout verkoche, außerdem kommt auch noch reichlich Portwein und Sherry dazu. Ihr wisst ja, Schnapsdrosselmenü...

Mein Weihnachtsmenü 2016 sieht insgesamt folgendermaßen aus:

Montag ~ Aperitif
***
Dienstag ~ Vorspeise
***
Mittwoch ~ Zwischengang
***
Donnerstag ~ Hauptspeise
***
Freitag ~ Nachspeise

Ochsenschwanzconsomeé mit RavioliEine Consommé, und besonders eine aus Ochsenschwanz, ist zugegeben nicht ganz unaufwendig in der Zubereitung, der Aufwand lohnt sich aber!
Zuerst kocht Ihr die Suppe, dann wird das Fleisch entfernt und die Suppe geklärt und zum Schluss müsst Ihr nur noch die Ochsenschwänze abfriemeln und die Ravioli zubereiten.
Ok, es hört sich nach sehr viel an und dauert natürlich auch seine Zeit, die gute Nachricht ist aber, dass Ihr alle Komponenten vorbereiten könnt. Die Suppe könnt Ihr theoretisch schon morgen kochen und dann einfrieren oder auch einwecken und das ausgelöste Ochsenschwanzfleisch lässt sich ebenfalls sehr gut portioniert einfrieren - ich verwende dafür Eiswürfelformen. Da die Raviolifüllung vergleichsweise trocken ist, könnt Ihr auch die schon zubereiten und einfrieren oder wenn Ihr sie am Morgen des Menütages zubereitet, gut mit Grieß bestäubt und abgedeckt im Kühlschrank lagern.

Das ausgelöste Ochsenschwanzfleisch, das Ihr nicht für die Ravioli benötigt, könnt Ihr später noch für andere gefüllte Nudeln verwenden, oder auch einen leckeren Brotaufstrich daraus machen.

Ochsenschwanzconsomeée mit Ravioli
Damit die Consommé komplett klar ist und keine Trübstoffe mehr enthält, muss sie in den meisten Fällen geklärt werden. Das ist natürlich nur eine optisch Geschichte, wenn es Euch also nicht stört, dass man nicht ganz bis auf den Grund des Tellers schauen kann, könnt Ihr sie genauso gut ungeklärt servieren. Wer es aber lieber glasklar hat, der kommt ums Klären meist nicht drumrum. 

Das Klären einer Suppe kann entweder mit Hack-, bzw. Klärfleisch geschehen, oder Ihr gießt die Suppe durch einen Kaffeefilter.
Da ich kein Fleisch einfach nur zum Klären verwende, um es dann später wegzu-schmeißen, habe ich mich für den Kaffeefilter entschieden. Das dauert deutlich länger, aber wenn die Suppe endlich mal durch ist, ist sie genauso klar. 
Damit die Brühe zügig durch den Filter läuft, sollte sie auf jeden Fall heiß sein, sonst dickt das enthaltene Fett leicht ein und verstopft die Filterporen. Ich habe immer nur kleine Mengen in den Filter gegossen und wenn er dann dicht war, einen neuen genommen.

Ochsenschwanzconsomeée mit Ravioli
Wenn Euch meine Suppe zuviel Arbeit ist, Ihr gar keine Suppe mögt oder vielleicht lieber einen vegetarischen Zwischengang servieren möchtet, haben meine Mitköche natürlich auch wieder ganz tolle Rezepte vorbereitet. Klickt also direkt mal rüber und stöbert in der bunten Rezeptauswahl.

Die Zwischengänge unserer Weihnachtsmenü-Themenwoche 2016:

Sonntagsgeschirr
Ochsenschwanzconsommé 

Zutaten
150 g Zwiebeln
150 g Karotten
150 g Staudensellerie
Butterschmalz zum Anschwitzen, hausgemacht
1,5 kg Ochsenwanz, bereits zerteilt
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
150 ml Cream Sherry (bei mir Osborne Santa Maria Cream)
200 ml Portwein Ruby*
600 ml Rinderfond, hausgemacht
2 Liter Wasser
10 Wacholderbeeren*(angedrückt)
4 Nelken*
8 Pimentkörner* (angedrückt)

Zubereitung
Am Vortag die Zwiebeln und Karotten schälen und würfeln, den Sellerie Sellerie putzen und ebenfalls würfeln. 
2 EL Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Ochsenschwanzstücke darin von allen Seiten goldbraun anbraten, je nach Größe des Topfes in zwei Etappen. Herausnehmen und beiseite stellen. 
Das Gemüse hineingeben und 10 Minuten anschwitzen, dann das Tomatenmark zufügen, verrühren und 30 Sekunden anrösten lassen. Mit Sherry und Portwein ablöschen und fast komplett einkochen lassen, dann den Rinderfond und das Wasser Wasser angießen, sowie das Bouquet garni hinzufügen. Bei mittlerer Hitze im geschlossenen für zwei Stunden schmoren lassen. 30 Minuten vor Ende der Garzeit die Wacholderbeeren, Piment und die Nelken dazugeben.

Den Ochsenschwanz herausnehmen und beiseite stellen. Komplett abkühlen lassen, dann das Fleisch abzupfen. 200 g abwiegen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen, den Rest portioniert einfrieren. 

Ein wenig vom Rinderfett abschöpfen und ebenfalls im Kühlschrank aufbewahren, dann die Suppe durch ein feines Sieb oder ein Tuch passieren. Wer die Suppe komplett klären möchte, gießt sie heiß in kleinen Etappen durch einen Kaffeefilter. 
Die geklärte Suppe auf ca. 1,5 Liter einkochen lassen, evtl. nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann abkühlen lassen und bis zum Verzehr einfrieren oder über Nacht im Kühlschrank lagern. 

Ochsenschwanzravioli

Nudelteig
100 g grano duro rimacinata*
100 g Mehl, Type 405
2 Eier
1 TL Olivenöl*

Füllung
150 g ausgelöster Ochsenschwanz
25 g Suppe
25 g Suppenfett
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 TL glatte Petersilie

Zubereitung
Für den Nudelteig die Zutaten komplett in eine Schüssel geben. Mit der Küchen-maschine grob vermengen, so dass Brösel entstehen und anschließend mit der Hand verkneten, bis ein grober Teig entsteht. Der Teig muss (noch) nicht glatt und elastisch sein. In einen Gefrierbeutel geben und mind. ½ Stunde ruhen lassen.
Den Teig lässt sich nach der Ruhezeit deutlich einfacher bearbeiten und kneten. Jetzt solange kneten, bis  ein ganz glatter und elastischer Teig entstanden ist. Den Teig mit der Nudelmaschine auf hauchdünn ausrollen, die Füllung teelöffelweise darauf verteilen, mit einem weiteren Nudelblatt bedecken, gut fetdrücken und Ravioli ausstechen. 

Wasser in einem Topf zum Simmern bringen, kräftig salzen, dann die Ravioli portionsweise gar ziehen lassen, bis der Nudelteig al dente ist. Mit der erhitzten Ochsenschwanzconsommé servieren.
*Affiliatelink

Tomatentarte mit Ziegenkäse

Wir starten mit einem meiner aktuellen Lieblingsrezepte in die neue Woche, diese Tomatentarte könnte ich nämlich zur Zeit jeden zweiten Tag essen und damit Ihr die Tomatensaison genauso intensiv ausnutzen könnt wie ich, möchte ich das Rezept so schnell wie möglich unter die Leute, resp. Leser bringen.
Eigentlich ist diese Tarte gar nichts Besonderes, man benötigt nur wenige Zutaten und sie ist auch sehr schnell gemacht. Sie hat einen ganz simplen Mürbeteigboden, keinen super aufwendigen Eierguss, sondern der Boden wird nur mit Senf bestrichen und mit Tomatenscheiben und Ziegenkäsetalern belegt, doch die Kombination mit etwas Honig macht daraus eine der leckersten Tartes, die ich bisher gegessen habe. 

Tomatentarte mit Ziegenkäse
Tarteform mit Hebeboden*
Ich kenne diese Tarte schon ein paar Jahre, bzw. habe sie bereits oft in französischen Blogs gesehen, fand die Kombination aber bisher sehr gewöhnlich und dachte, dass sie enorm dröge sein muss. 
In diesem Jahr hab ich aber einen enormen Tomatenjieper und probiere daher gerne auch mal was Neues aus, außerdem hab ich mich mittlerweile von "Ich esse nur Mädchenkäse" zu "Der Käse darf gerne auch ein kleinwenig Wumms haben" entwickelt, so dass junger Ziegenkäse absolut ok ist.

Tomatentarte mit Ziegenkäse in der Vorbereitung
Winkelpalette*
Die Tartes, die ich Euch bisher vorgestellt habe, hatten ja alle einen Eierguss und sind deshalb auch entsprechend sättigender. Diese Tarte ist aber eine wunderbar leichte Sommertarte und sie schmeckt dazu auch großartig bei dem bevorstehenden Frühherbstwetter oder mit einem leckeren Salat als leichtes Abendessen.
Verwendet für die Tarte unbedingt eine möglichst aromatische Fleischtomate, die haben einen geringeren Wasseranteil und setzen die Tarte daher nicht unnötig unter Wasser. Ich nehme am liebsten Vierländer Platte, eine hiesige Fleischtomatensorte, aber natürlich eignen sich auch Ochsenherzen ganz wunderbar. Schaut Euch einfach mal bei Eurem Gemüsehändler oder auf dem Wochenmarkt um, was es dort so für Sorten gibt und macht diese Tarte nach, ganz bald!

Tomatentarte mit Ziegenkäse

Mürbeteig
250 g Mehl, Type 405
125 g kalte Butter
1 Eigelb
50 ml kaltes Wasser
1/2 TL Salz

Belag
grober Senf (bei mir Bockbiersenf)
2-3 Fleischtomaten (bei mir Vierländer Platte)
Olivenöl
5 Picandou (französische Ziegenkäsetaler)
frischer Thymian
grober schwarzer Pfeffer
Akazienhonig*

Zubereitung
Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und mit einen Pastry Blender* möglichst schnell zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in einem Gefrierbeutel 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine Tarteform damit auslegen.
In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte darauf verteilen. 10 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken, dann herausnehmen, die Hülsenfrüchte und das Papier entfernen und etwas abkühlen lassen.


Den Tarteboden mit Senf bestreichen, dann leicht überlappend mit Tomatenscheiben belegen. Etwas Olivenöl darüberträufeln und mit grob gemahlenem Pfeffer bestreuen. Die Ziegenkäsetaler quer halbieren und die Scheiben auf den Tomaten verteilen. Mit etwas frischem Thymian bestreuen und bei 180°C für ca. 35 Minuten backen, bis der Käse leicht gebräunt ist. 
Herausnehmen und sofort mit etwas Honig beträufeln, dann servieren. 
Vierländer Platte
*Affiliatelink

Soufflé-Omelette mit Käse

Viele kennen mich ja unter anderem als diejenige, die ganz verrückt nach Speck ist. Je mehr ich mich aber mit meinen Sonntagsfrühstücken beschäftige, desto öfter stelle ich fest, dass Speck nur eine meiner Leidenschaften sind, Eier ist die andere. Ein Sonntagsfrühstück ohne Ei ist für mich quasi undenkbar, in irgendeiner Form schummelt sich immer mit ins Rezept und sei es nur in die Panade des French Toasts.
Eines der klassischsten Eierrezepte ist mit Sicherheit das Omelette, das ich Euch demnächst natürlich auch vorstellen möchte, heute geht es aber erstmal um eine puschelige Abwandlung des Omelettes, ich serviere Euch ein Soufflé-Omelette. Mit Käsefüllung!

Soufflé-Omelette mit Käse
Ihr kennt das sicher, es gibt 3 Arten von Rezepten. Die, von denen man sich zu viel erhofft und die die Erwartungen leider nicht erfüllen, die, die genau so gelingen und schmecken wie man es sich erhofft hat und dann noch die 3. Kategorie, nämlich die Rezepte, die viel besser schmecken, als man es sich im Vorwege vorgestellt oder erhofft hat. Dieses Soufflé-Omelette gehört für mich eindeutig in die 3. Kategorie. 
Ich hab es eigentlich nicht zubereitet, weil ich mir so wahnsinnig viel davon versprochen habe, sondern eher, weil meine Neugier mich dazu getrieben hat und ich ausprobieren wollte, was dahinter steckt.
Ich hab also das Omelette zubereitet, fotografiert und wollte es dann meinem Mann reichen, damit er es zum Frühstück verspeisen kann, schnappe mir schnell den Fotobissen, denn ich muss ja schließlich wissen, wovon ich später schreibe und... WOW! 
Im Leben hätte ich nicht damit gerechnet, dass dieses Omelette SO lecker ist, wirklich ein Erlebnis. 

Soufflé-Omelette mit Käse im Entstehen
Auf dieses großartige Soufflé aufmerksam geworden, bin ich durch ein Video auf bon appétit. Gesehen, neugierig geworden, nachgemacht, verliebt.
Da ich nicht wusste, wie sehr das Omelette in die Höhe schießt, hab ich als Deckel für die Pfanne ne Schüssel genommen, einen Deckel ab ich dafür nicht. Dass die Schüssel so enorm hoch ist, hat aber nichts damit zu tun, dass ich dachte, es würde SO SEHR in die Luft gehen, sondern ich hab keine andere Schüssel, die auf die Pfanne passt :o) Ihr könnt also auch einen normalen Deckel verwenden. 
Als Füllung hab ich ebenfalls einen wunderbar würzigen Cheddar verwendet, aber Ihr könnt natürlich jeden Käse wählen, der Euch schmeckt. Ich werd beim nächsten Mal auch noch ein wenig Schnittlauch mit reingeben - kann ja nicht schaden.
Apropos, und da schließt sich wieder der Kreis... Was natürlich auch nicht schaden kann, wären ein paar gebratene Scheiben leckerer Speck, denn Ihr wisst ja, mit Speck schmeckt alles besser!

Schönen Sonntag!

Soufflé-Omelette mit Käse
Zutaten
30 g Cheddar
3 Eier
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Butter für die Pfanne

Zubereitung
Den Käse grob reiben und beiseite stellen. Die Eier trennen, das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Die Eigelbe mit Pfeffer würzen, dann die Hälfte des Ei- schnees unterrühren und den restlichen Eischnee sehr behutsam unterheben.
Etwas Butter in der Pfanne zerlassen, dann die Omelettemasse hineingeben, mit Cheddar bestreuen und abgedeckt bei mittlerer Hitze für 3-5 Minuten stocken lassen. 
Mit einem Spatel längs eine Nut in die Masse ziehen, dann das Omelette überklappen und falten. Kurz zusammenhalten, dann servieren. 

Eclairs mit Schoko-Whiskycreme

Der erste Teig, den ich mit dem Thermomix zubereitet habe, war ein süßer Hefeteig, aus dem ich einen Hefezopf gemacht habe. Das Ergebnis hat mich ein wenig irritiert, der Zopf war zwar wunderbar aufgegangen und sah hervorragend aus, die Krume war aber irgendwie merkwürdig. 
Im Gegensatz zum Hefeteig, der mit der Knetmaschine zubereitet wird, war der Thermomix-Hefeteig kurzfaseriger. Nicht klitschig, aber auch nicht so wunderbar locker, wie ich das sonst kenne. 
Ich hab daher noch einmal einen Vergleichstest unternommen und zeitgleich und mit den gleichen Zutaten zwei Hefeteige zubereitet und dann im Thermomix, bzw. meiner Küchenmaschine geknetet. Beide Teige habe ich identisch geflochten und gleichzeitig zusammen gebacken.
Da ich mich nicht ausschließlich auf meinen eigenen Geschmack und Eindruck verlassen wollte, habe ich eine unabhängige Testperson, nämlich meine Mama, ebenfalls blind verkosten lassen und auch sie hat schnurstracks auf den ersten Bissen den Thermomix-Hefeteig rausgeschmeckt. Für kleinteiliges Hefegebäck, wie beispielsweise Hefeschnecken ist das nicht so tragisch, Brot-, Brötchen- und Pizza- teige würde ich mit dem Thermomix aber auf keinen Fall zubereiten, da geht einfach nichts über die bewährte Küchenmaschine.

Eclairs mit Schoko-Whiskycreme
Nach diesem ersten Teigtest war ich sehr skeptisch, ob sich der Thermomix über- haupt für die Zubereitung von Teigen eignet, wurde aber schnell eines Besseren belehrt. 
Während sich meine Begeisterung bei Hefeteigen ja noch arg in Grenzen hielt, war ich nach den ersten Versuchen mit Mürbe- und Brandteig völlig hin und weg. 
Mürbeteig gelingt meiner Meinung nach deutlich besser im Thermomix als in einer Küchenmaschine, nämlich genauso gut wie im Food Processor und die Herstellung von Brandteig ist so unglaublich einfach und komfortabel, dass es den jetzt deutlich öfter geben wird. 
Nicht, dass mir Brandteig vorher Probleme bereitet hätte, aber ich hatte einfach selten Lust auf das elende Rühren. Mit dem Thermomix kein Problem mehr, der macht das quasi von alleine und das Ergebnis ist 100%ig überzeugend. 
Welche Teige ich alle mittlerweile mit dem TM5 zubereite, könnt Ihr in meiner Tabelle nachlesen, die ich für diese Themenwoche zusammengestellt habe. Ich war beim Zusammenstellen der Tabelle selbst sehr erstaunt, wieviele Teigarten der Thermomix mittlerweile für sich erobert hat.

Eclairs mit Schoko-Whiskycreme
Diese Eclairs habe ich für die Themenwoche ausgewählt, weil ich so begeistert von der Zubereitung des Teiges war und ich Eclairs sowieso unwahrscheinlich hübsch finde. Und dann noch mit Schokoladenfüllung - da kann doch keiner Nein sagen, oder?

Eingeschworene Thermomixnutzer werden sich beim Durchlesen des Rezeptes wahrscheinlich fragen, warum ich die Crème Pâtissière, also die Puddingfüllung, nicht auch im Thermomix zubereite, die Antwort darauf ist ganz einfach. Ich mag Pudding aus dem Thermomix nicht. In den letzten Monaten habe ich schon diverse Puddingrezepte ausprobiert, weil ich immer wieder gelesen und gehört habe, wie toll das funktioniert, aber ich mag "Thermipudding" nicht. Punkt.
Die Konsistenz ist meiner Meinung nach eine andere, als wenn man den Pudding im Topf kocht. Evtl. hängt es damit zusammen, dass die Stärke deutlich länger erhitzt wird als im Topf, vielleicht bilden mein Mann und ich es uns auch ein - keine Ahnung. Bei mir wird der Pudding aber auch weiterhin im Topf gekocht, ist ja auch nicht wirklich aufwendig ;o)

Zutaten für die Crème Pâtissière au Chocolat
Apropos Crème Pâtissière, die MÜSST Ihr, unabhängig von diesen Eclairs, unbedingt nachkochen. Das ist der mit Abstand leckerste Pudding, den ich jemals gekocht habe. Ok, er ist zugegeben extrem dekadent und alles andere als ein Alltags- pudding, aber wenn Ihr Euch mal etwas Besonderes gönnen möchtet und keine Kinder mitessen (der Whisky muss sein!), dann denkt an dieses Rezept, bzw. probiert es aus - nicht nur einfach dran denken ;o)

Fertiggebackene Eclairsrohlinge
Brandteig
Zutaten
125 ml Milch
125 ml Wasser
100 g Butter
1/2 TL Salz
1 TL Zucker
175 g Mehl
4 Eier, Größe M 


Zubereitung
Milch, Wasser, Butter, Salz und Zucker in den Mixtopf geben und 3 Minuten 30 Sekunden bei 100°C auf Stufe 1 zum Kochen bringen.
Brandteig im Thermomix-Mixtopf
Das Mehl zugeben und 20 Sekunden auf Stufe 3 vermischen. Den Mixtopf aus dem Gerät nehmen und ca. 10 Minuten abkühlen lassen. Den Mixtopf wieder zurück in das Gerät stellen und auf Stufe 5 rühren. Nach und nach die Eier durch die Einfüllöffnung auf das laufende Messer geben. Wenn das letzte Ei zugegeben wurde, weitere 30 Sekunden auf Stufe 5 laufen lassen.
Den Teig in einen Spritzbeutel füllen und in Eclairform auf ein mit Backpapier aus- gelegtes Backblech spritzen. Im auf 220°C vorgeheizten Backofen für ca. 15 Minuten backen, bis die Eclairs goldbraun sind. 
Während des Backens den Backofen nicht öffnen, da der Brandteig sonst zusammen- fällt. Die fertigen Eclairs vor dem Befüllen auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen.

Eclairs vor dem Backen


Crème Pâtissière au Chocolat

Zutaten
450 ml Milch
1/4 TL Salz
70 g Zucker
50 ml Whisky (Balvenie Single Barrel, 15 Jahre)
200 g Schokolade, 75% (Piura Porcelana*)
20 g Maisstärke
6 Eigelbe

Zubereitung
Die Schokolade grob hacken. 400 ml Milch, Schokolade und Zucker in einen Topf geben und langsam unter stetigem Rühren er- wärmen. Sobald die Schokolade vollständig geschmolzen ist, die zurückbehaltene Milch mit dem Whisky, der Maisstärke und den Eiern verrühren. 
Die Schokoladenmilch zum Kochen bringen, dann von der Platte ziehen und die Eier- mischung unter stetigem Rühren einlaufen lassen. 
1-2 Minuten köcheln lassen, dabei immer weiterrühren, damit die Crème nicht ansetzt, dann von der Platte ziehen und komplett auskühlen lassen.

Damit sich keine Haut auf der Crème Pâtissière bildet, Frischhaltefolie direkt auf die Crème-Oberfläche legen, dann vollständig abkühlen lassen.

Crème Pâtissière au Chocolat

Schokoladen Glasur

Zutaten
100 g Schokolade, 75% (Piura Porcelana*)
50 g Sahne
50 g Butter, zimmertemperiert, in Würfeln

Zubereitung
Die Schokolade grob hacken und zusammen mit der Sahne in einen Topf geben und unter stetigem Rühren schmelzen. Die Butter ebenfalls dazugeben und vollständig schmelzen lassen. Bis zur Verwendung in eine Schüssel umfüllen und beiseite stellen.

Eclairs mit Schoko-Whiskycreme

Für die Eclairs

Zutaten für ca. 20 Eclairs
Brandteigrohlinge
Crème Pâtissière au Chocolat
Schokoladenglasur
Kakaobohnen*, geschrotet oder Kakaonibs*

Zubereitung
Crème Pâtissière in einen Spritzbeutel mit langer Tülle füllen und die Brandteig- rohlinge damit vorsichtig befüllen. Die Oberseite in die Schokoladenglasur drücken, dann nach Geschmack mit geschroteten Kakaobohnen dekorieren.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit www.thermomix.vorwerk.de* zustande gekommen, die Bedingungen und Voraussetzungen für eine Kooperation können hier nachgelesen werden.

*Alle entsprechend gekennzeichnten Links sind Affiliate- oder Kooperationslinks

Brioche Nanterre

Auf dem sonntäglichen Frühstückstisch dürfen knusprige Brötchen oder ein leckeres Brot natürlich nicht fehlen und deshalb bekommt Ihr im Rahmen meines Sonntagsfrühstücks zukünftig auch immer mal hierfür die passenden Rezepte. 
Als Erstes möchte ich Euch ein Brioche Nanterre vorstellen, d.h. ein in einer Kastenform gebackenes Brioche. Anders als bei den kleinen kugeligen Brioche, die man meisten sieht, wird hier der Teig in mehrere Portionen geteilt, die dann rund gewirkt und in zwei Reihen hintereinander gesetzt werden. Gerade zum Belegen finde ich das viel praktischer als die kleinen dicken Kugeln, mit denen ich nie richtig was anzufangen weiß.

Brioche Nanterre
Ein Brioche ist ja ein sehr reichhaltiges Brot, das aus vieeelen Eiern und noch mehr Butter besteht, dafür haben die Franzosen auf die Flüssigkeit verzichtet - man muss sich halt aufs Wesentliche konzentrieren ;o)
Das Brioche schmeckt nicht nur wunderbar mit süßen Aufstrichen wie Konfitüre oder Schokoaufstrichen, ich mag es ganz besonders gerne leicht getoastet mit Käse oder Leberwurst. 
Und falls das Brioche wider Erwarten doch mal trocken werden sollte, zeige ich Euch nächsten Sonntag, was Ihr mit den Resten anstellen könnt.

Brioche Nanterre vor dem Backen
Zutaten
300 g Mehl, Type 550
100 g Mehl, Type 812
40 g Zucker
12 g Frischhefe
8 g Salz
280 g Eier (ca. 5 Eier)
200 g weiche Butter

Zubereitung
Am Vorabend das Mehl in eine Rührschüssel geben und mit einem Löffel eine Mulde in die Mitte drücken. Zucker hineingeben, die Frischhefe darüberbröckeln und die Eier hineinschlagen. Ca. 5 Minuten stehen lassen dann die Butter und das Salz hinzu- geben und alle Zutaten zu einem weichen, klebrigen Teig verkneten. Abgedeckt über Nacht an einem kühlen Ort (nicht im Kühlschrank) stehen lassen. 
Am nächsten Morgen den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und in 6 Portionen teilen. Die Teigportionen rund wirken und wie auf dem Bild oben zu sehen in eine gefettete Kastenform setzen. Abgedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen des Teiges verdoppelt hat. 
In der Zwischenzeit ein Ei mit einer Messerspitze Salz verkleppern und stehen lassen. Den fertig gegangenen Briocheteigling mit dem Ei bestreichen und im auf 180° vorgeheizten Backofen für ca. 40-45 Minuten backen. Für 5 Minuten in der Form setzen lassen, dann das fertige Brioche herausnehmen und auf einem Kuchen- rost komplett auskühlen lassen.

Bouillabaisse de poulet - Bouillabaisse mit Hühnchen

Rettet den Sonntagsbraten - denn weniger ist besser!Heute gibt es ausnahmsweise mal einen Sonntags- braten in Form eines wunderbaren Eintopfes. Wie es sich für einen anständigen Sonntagsbraten gehört, sollte es den eigentlich schon gestern geben, da lag ich aber nach einer ausgedehnten Burger- und Pizzaorgie am Samstag in Köln noch in Sauer. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr die Details und einige tolle kulinarische Tipps für Köln bei Facebook nachlesen oder bei Instagram in den Bildern stöbern, die ich gestern gemacht habe. 
Eine klassische Bouillabaisse wird ja mit Fisch zubereitet, das ist aber, da wir sehr darauf achten, woher der Fisch kommt und ob man ihn bedenkenlos konsumieren kann, für mich nahezu unmöglich umzusetzen, also gibt es bei uns diese - nicht wenige leckere - Hühnchenvariante. 
Dieser Eintopf schmeckt sowohl im Sommer, als auch im Herbst und Winter. Er ist leicht, sehr aromatisch und wärmt bei Bedarf trotzdem wunderbar durch. Als Beilage reicht Ihr einfach etwas knuspriges Baguette, mit dem man die leckere Sauce aufsaugen kann, die Rouille verleiht dem Eintopf je nach Geschmack noch ein bisschen mehr Wumms und schmeckt auch auf Baguette ganz wunderbar. Für mich ist die Bouillabaisse mit Hühnchen Soulfood pur.

Bouillabaisse de poulet - Bouillabaisse mit Hühnchen
Neben dem Geschmack gefällt mir an diesem Rezept besonders, dass es nicht mit Hähnchenbrustfilet zubereitet wird, sondern mit ausgelöstem Hähnchenschenkel- fleisch. Hähnchenschenkel sind bei deutschen Konsumenten lange nicht so beliebt wie Hähnchenbrustfilet, bleiben aber deutlich saftiger und haben auch viel mehr Aroma als die trockene und im Vergleich nahezu geschmacksneutrale Hähnchen- brust. 
Ich kaufe daher nur alle Jubeljahre mal Hähnchenbrustfilet bei meinem Schlachter auf dem Wochenmarkt, wenn es ein Rezept ausdrücklich erfordert und halte mich ansonsten an Hähnchenschenkel oder auch gerne ganze Hähnchen - dann lässt sich das Filet natürlich auch wunderbar auslösen und für den späteren Gebrauch einfrieren.

Bouillabaisse de poulet - Bouillabaisse mit Hühnchen
Bouillabaisse de poulet

Zutaten
500 g ausgelöstes Hähnchenschenkelfleisch ohne Haut und Knochen
2 rote Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten
1 Fenchelknolle, in feine Streifen geschnitten
400 g festkochende Kartoffeln
Olivenöl zum Anbraten
Salz und Pfeffer
einige Zweige frischer Thymian
125 ml Noilly Prat 
1/2 TL Safran
400 g Dosentomaten
1/2 Liter Hühnerbrühe
Abrieb einer Biozitrone

Dazu
frisches Baguette

Zubereitung
Das Fleisch in ca. 4x4 cm große Stücke schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Cocotte etwas Olivenöl erhitzen, die Fleischstücke hineingeben und rund- herum goldbraun anbraten. Fleischstücke herausnehmen und abgedeckt beiseite stellen.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und in grobe Würfel schneiden. Zwiebel- und Fenchelstreifen in etwas Olivenöl anschwitzen, dann die Kartoffeln dazugeben und mehrere Minuten mitschmoren. 
Mit Salz und Pfeffer würzen und einige Zweige frischen Thymian dazu geben, dann mit Noilly Prat ablöschen und den Safran dazugeben. Den Alkohol so lange offen köcheln lassen, bis er fast vollständig eingekocht ist. 
Dosentomaten und Hühnerbrühe dazugeben und alles für ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur köcheln lassen, dann die Hähnchenteile (mit evtl. ausgetretenem Bratensaft) wieder zurück in den Schmor- topf geben, mit Zitronenabrieb würzen und nochmals 20 Minuten schmoren lassen, bis die Kartoffeln weich und das Geflügel gar ist.
Die Bouillabaisse auf Teller verteilen und mit einem Klecks Rouille servieren. Die restliche Rouille mit frischem Baguette dazu reichen.

Rouille

Zutaten
1/2 rote Chili-Schote 
etwas Meersalz
2 TL Weißweinessig 
2 sehr frische Eigelbe 
125 ml Olivenöl
1 EL Ajvar
Pfeffer

Zubereitung
Die Chilischote längs halbieren und die Kerne entfernen. Die halbe Schote in Streife schneiden und mit dem Knoblauch und Salz in einen großen Mörser geben. Solange reiben, bis eine dicke Paste entstanden ist, dann die Eigelbe, Essig und Öl dazugeben und Rühren, bis die Masse anzieht und zu einer dicklichen Creme wird. Das Ajvar unterrühren und mit Pfeffer und evtl. noch etwas Salz würzen.

Französische Zwiebelsuppe

Kennt Ihr mich noch? 
Ich bin die Steph und blogge hier gelegentlich, bzw. ab sofort wieder regelmäßig, denn hiermit erkläre ich meine unfreiwillige Blogpause für offiziell beendet! 
Das große schwarze Loch in unserer Küche ist geschlossen und meine 16 Umzugs- kartons mit Küchenkram mühsam aus-, bzw. eingeräumt - es kann also wieder losgehen!
Da ich in den letzten Monaten durch die Sanierung in der Küche ja sehr ein- geschränkt war, hab ich die Gelegenheit genutzt und mich in den letzten Tagen endlich mal wieder so richtig ausgetobt. Ich hab also wieder ein paar Rezepte in petto, die ich Euch in der nächsten Zeit vorstellen möchte und natürlich werd ich auch weiterhin fleißig "produzieren", damit endlich mal wieder ein wenig Leben in die Bude den Laden kommt :o)

Los geht's mit dieser wunderbaren Zwiebelsuppe, die schon seit meiner Kindheit zu meinen absolut liebsten Suppen überhaupt gehört. Meine Mama hat sie damals zwar ganz anders gekocht, aber ich erinnere mich noch, dass es immer ein besonderes Ereignis war, wenn es bei uns mal wieder Zwiebelsuppe gegeben hat, das war nämlich höchstens 1-2x pro Jahr der Fall. 

Französische Zwiebelsuppe
Das Rezept stammt aus dem großartigen Kochbuch My Paris Kitchen* von David Lebovitz, das eindeutig eines der Kochbuch-Highlights des letzten Jahres für mich war. Apropos, einen Kochbuchrückblick mach ich die Tage auch noch fertig, versprochen!

Die Zwiebeln bekommen durch die lange Schmorzeit eine wunderbare Süße, die in Kombination mit dem würzigen Comté und einem ordentlichen Schluck Weißwein einfach unschlagbar ist. Dazu ein paar Scheiben knuspriges Baguette, mehr braucht es nicht. 
Klassisch wird in der französischen Zwiebelsuppe Rinderfond verwendet, Ihr könnt aber natürlich auch Hühner- oder Gemüsebrühe verwenden, dann ist sie sogar vegetarisch.

Französische Zwiebelsuppe
Zutaten
1,2 kg Gemüsezwiebeln
Butter zum Anschwitzen
1 TL Rohrohrzucker
200 ml Weißwein (bei mir Weißburgunder von Diehl)
2 TL Mehl zum Abbinden
2 TL Sherry-Essig
Salz und frisch gemahlener Pfeffer nach Geschmack
250 g Comté

Außerdem 
Baguette

Zubereitung
Die Zwiebeln schälen und in feine Scheiben schneiden, bzw. besser noch hobeln. 
Die Zwiebeln zu in Butter in einem großen Topf Anschwitzen und bei mittlerer Hitze für ca. 45 Minuten schmoren, bis die Zwiebeln weich und schön golden sind. Dabei immer wieder umrühren, damit die Zwiebeln nicht zu stark bräunen.
Das Mehl dazugeben und verrühren, dann den Knoblauch ebenfalls dazugeben, mit dem Wein ablöschen und den Fond dazugeben. Alles verrühren und nochmals für ca. 30 Minuten köcheln lassen, dann mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. 
Die Suppe auf 6 Suppenschüsseln oder -teller verteilen und jeweils eine Scheibe Baguette darauflegen. Mit dem frisch geriebenen Comté bestreuen und bei 180°C im Backofen überbacken, bis der Käse goldbraun ist. Sofort servieren das restliche Baguette dazu reichen. 
*Affiliatelink

Pissaladière

Kaum mache ich mal ne Woche Urlaub, da bin ich auch schon komplett raus aus dem Blogrhythmus. Normalerweise ist das Bloggen fest in den Alltag integriert und ich schreib abends vor dem Zubettgehen noch fix die nächsten Beiträge - nicht jeden Tag, manchmal schaff ich auch 2-3, aber schon sehr regelmäßig.
Nach dieser kurzen Auszeit ist es aber erstaunlicherweise schon eine kleine Überwindung, sich hinzusetzen und natürlich auf den letzten Drücker den neuen Blogbeitrag fertigzumachen. 
Mittlerweile hab ich ja aber immerhin wieder ein paar Rezepte auf Lager und stecke auch schon mitten im Einkochwahn, den Ihr in den nächsten Wochen noch ausgiebig miterleben müsst dürft - ich hoffe, Ihr habt Euch genug Gläser organisiert. 

Pissaladière
Zum Auftakt gibt's aber erstmal ein Rezept, das ich schon im letzten Jahr bloggen wollte, damals aber zeitlich nicht mehr geschafft hab. Eine Pissaladière gehört schließlich in den Sommer, bzw. Spätsommer und hat nix mehr im Herbst oder Winter zu suchen.
In diesem Jahr bin ich noch rechtzeitig und konnte gleich eine Version aus meinem aktuellen Lieblings-Kochbuch My Paris Kitchen von David Lebovitz* ausprobieren. Hat sich gelohnt, schmeckt nämlich großartig - aber ich hab auch nichts anderes erwartet, ist schließlich ein Rezept von DEM David Lebovitz, das ist für mich quasi der französische Hugh Fearnley-Whittingstall ;o)

Für den Boden hab ich meinen normalen Pizzateig (allerdings mit normalem 550er, anstelle von Hartweizenmehl) verwendet, das hat ganz wunderbar geklappt. Damit die Pissaladière besonders knusprig wird, habe ich sie auf meinem Pizzastein* gebacken. Wenn Ihr keinen habt, legt einfach Euer Backblech schon während des Aufheizens in den Backofen und backt die Pissaladière darauf, das Ergebnis wird dann nicht 100%ig wie mit einem Pizzastein, kommt dem aber schon sehr nahe.

Pissaladière
Zutaten für 4 Pissaladière

Boden 
550 g Mehl 550
1/4 Würfel Frischhefe
1 TL Rohrohrzucker
10 g Salz
50 g Olivenöl
320 g Wasser

Belag
1,5 kg Zwiebeln
Olivenöl  zum Anschwitzen
ca. 10 Zweige frischer Thymian
1 TL Rohrohrzucker 
Meersalz und Tellicherrypfeffer nach Geschmack 
ca. 40 kleine Oliven - oder mehr nach Geschmack 
ca. 32 Anchovisfilets (unbedingt auf die Qualität achten!)

Zubereitung
Am Vorabend das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Einen TL Zucker über die Hefe streuen und die Mulde mit Wasser auffüllen. 
Eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf.
Das restliche Wasser, Salz und Olivenöl dazugeben und alles sehr gründlich zu einem glatten, elastischen Teig verkneten - entweder mit der Küchenmaschine oder mit dem Mixer. Eine halbe Stunde gehen lassen, dann abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. 

Am nächsten Tag eine Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur annehmen lassen.
Für den Belag die Zwiebeln putzen und in feine Streifen schneiden. Olivenöl in eine Cocotte geben und die Zwiebelstreifen mit dem Knoblauch von allen Seiten anschwitzen. Salz, Thymian, Pfeffer und Zucker dazugeben und ca. 45 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Gelegentlich umrühren und darauf achten, dass die Zwiebeln nicht ansetzen. Evtl. nochmal nachwürzen, dann die Thymianstiele entfernen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.

Den Pizzastein auf den Boden des Backofens legen und auf höchster Stufe (Ober- und Unterhitze) aufheizen. 
In der Zwischenzeit den Teig aus der Schüssel nehmen, kurz durchkneten und in vier gleich große Portionen teilen, rund wirken und ca. 10 Minuten abgedeckt ruhen lassen, damit sich der Teig entspannt und somit leichter ausrollen lässt. 

Einen Teigling dünn ausrollen, mit einem Viertel der Zwiebeln bestreichen, dann Anchovisfilets und Oliven darauf verteilen. 
Die Pissaladière auf den Pizzastein schubsen und backen, bis der Boden schön knusprig blasig gebacken und die Oberfläche leicht gebräunt ist. Herausnehmen und sofort servieren.
 
*Affiliatelink