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Hühnersuppe ★★★

Grad rechtzeitig zum Wochenende haben wir jetzt alles beisammen, was wir für eine Hühnersuppe brauchen, den Fond, den Eierstich, fehlen nur noch Gewürze, Petersilie und ein paar Nudeln - dafür mach ich aber nicht auch noch nen eigenen Beitrag, keine Sorge ;o)
Was Ihr schlussendlich alles in die Hühnersuppe gebt, ist natürlich Eurem persönlichen Geschmack überlassen, meine Mama gibt gerne noch Spargelspitzen dazu, andere Karotten, Erbsen oder anderes Gemüse. Kommt halt ganz drauf an, was Ihr am liebsten mögt.
Bei uns geht's da eher puristisch zu, ich würze die Suppe nur mit Salz und Pfeffer (verhältnismäßig viel Salz, eine Hühnersuppe kann das durchaus vertragen), weil ich den Eigengeschmack nicht überdecken möchte und als Einlage gibt's für mich Nudeln und für meinen Mitesser Nudeln und den bereits Mittwoch gebloggten Eierstich.
Bei den Nudeln bin ich sehr pingelich, da gibt's nicht irgendwelche, sondern entweder Sternchen- oder Buchstabennudeln - andere gehn gar nicht. Keine Fadennudeln, keine Muscheln, nur Sternchen oder Buchstaben oder zur Abwechslung hausgemachte geriebene Nudeln.

Ha, eine Kleinigkeit hab ich noch vergessen, die Nudeln bitte IMMER separat kochen, nicht in der Brühe! Das Resultat wäre eine trübe, eingedickte Suppe und labberige Nudeln - glaubt mir, das will keiner, ich sprech da aus leidvoller Erfahrung...
Ich gehe sogar soweit, dass ich die Nudeln koche, abgieße und dann gründlich abschrecke. Der Garprozess wird so unterbrochen und die Nudeln behalten ihren Biss, es gibt nix Schlimmeres als Hühnersuppe mit labberigen Nudeln.

Zutaten
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Petersilie
Suppennudeln (Sternchen- oder Buchstabennudeln)

Zubereitung
Hühnerbrühe in einen Topf geben, erhitzen und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. In einem zweiten Topf Wasser zum Kochen bringen, großzügig mit Salz würzen. Suppennudeln hineingeben und nach Packungsanweisung gar kochen.
In der Zwischenzeit Eierstich zubereiten.
Die fertigen Suppennudeln unter klarem, kalten Wasser abspülen. Die Petersilie fein hacken.
Den fertigen Eierstich in Würfel schneiden und zusammen mit den Nudeln in einen tiefen Teller geben. Mit heißer Brühe auffüllen und mit fein gehackter Petersilie bestreut servieren.

Hühnerbrühe, hausgemacht

Sobald die Temperaturen draußen sinken, wird es höchste Zeit, die Fondvorräte wieder aufzustocken, die den Sommer über fleißig geplündert wurden.
Hausgemachter Fond, oder wie man früher gesagt hat, Brühe, ist für mich eine der elementarsten Zutaten in der Küche. Als ich vor einigen Jahren mit dem Kochen angefangen habe, hab ich mich immer gewundert, warum meine Saucen einfach nicht schmeckten, zuhause bei Mama schmeckten sie unvergleichlich viel besser. Ich hab es damals auf meine noch fehlende Kocherfahrung und die falschen Rezepte geschoben, mittlerweile weiß ich, dass es an den fertigen Fonds gelegen hat. 
Klar, es gibt heutzutage sicher auch fertige Fonds ohne 1365 Zusatzstoffe, aus denen man eine leckere Sauce oder Suppe zaubern kann, eins sind sie aber garantiert, nämlich um ein Vielfaches teurer als selbstgemachte Fonds und dazu kommt, dass man, wenn man die Fonds selbst zubereitet, wirklich mit Sicherheit weiß, woher die Zutaten kommen.

Einen Fond kochen kann wirklich jeder, denn alles, was man dazu braucht, sind die Zutaten, einen möglichst großen Topf und Zeit, sehr viel Zeit. Es bringt gar nichts, das Huhn oder die Karkassen mit Gewalt und auf höchster Stufe im sprudelnden Wasser auszukochen. Der Fond wird dadurch nicht besser - im Gegenteil. 
Kleine Flamme und dafür viel Zeit lassen, dann klappt's auch mit dem Fond. Am besten morgens direkt anfangen, dann sind die Vorratsregale abends wieder prall gefüllt. 
 Ich brauche in meiner Küche folgende Fonds:
Kalb- oder Lammfond gibt's bei mir nicht, da wir weder Lamm, noch Kalb essen. Der wichtigste Fond ist für mich mit Abstand Gemüsefond, da ich aber erst kürzlich Hühnerfond gekocht und zuuuufällig meine Kamera in Reichweite hatte, starte ich damit - in den nächsten Monaten möchte ich Euch nämlich zeigen, wie pippieinfachleicht die Fondkocherei ist und dass Ihr diese fertigen Gläser beim nächsten Einkauf getrost im Supermarktregal stehen lassen könnt.

Wie immer, wenn es um Fleisch, bzw. tierische Produkte geht, ist mir besonders wichtig, dass es sich um richtige Bio-Ware handelt, ich bevorzuge Demeter-, Bioland- oder Neuland-Produkte. Kauft bitte kein Huhn aus Käfighaltung, hausgemachter Fond ist soviel günstiger als der gekaufte, da seid Ihr sogar mit einem Demeter-Suppenhuhn noch gut im Plus. 
Wie so oft, führen auch hier viele Wege nach Rom zu einem leckeren Hühnerfond. Man kann ein ganzes Suppenhuhn, Hühnerklein oder auch nur die Karkassen verwenden, das kommt ganz drauf an, was man bekommt. 
Wie man aus Karkassen einen Fond herstellt, zeig ich Euch demnächst, heute geht's ums Ganze, ums Suppenhuhn. 
Meine Mama kocht für ihre Hühnerbrühe grundsätzlich nur das Huhn aus, ihr kommt kein Gemüse in den Topf, ich mag ein wenig Gemüse dagegen sehr gern in der Brühe, allerdings nur die klassischen Suppengemüse, Tomaten, Fenchel & Co, kommen mir ebenfalls nicht in den Fond. 
Besonders mit Lauch und Sellerie müsst Ihr vorsichtig sein und nicht zuviel dazu geben, da beide recht intensiv sind. Die Zwiebel gebt unbedingt MIT der Schale ins Wasser, die unterstützt nämlich die schöne goldene Färbung der Brühe, kennt Ihr sicher vom Ostereierfärben - ganz erstaunlich, wieviel Färbekraft in dem büschen Schale steckt.
Wenn Ihr die Brühe einkochen wollt, entfettet sie vorher nicht, sondern füllt sie mit dem Fett in die Gläser. Zum einen enthält gerade das Fett die vielen gesunden Inhaltsstoffe, die Hühnerbrühe besonders bei Erkältungen so gesund machen, zum anderen konserviert die Fettschicht, die sich über der Brühe sammelt, die eingekochte Brühe zusätzlich. 
Wenn Ihr dann später partout kein Fett in der Suppe haben wollt, könnt Ihr das Glas einfach ein paar Stunden vor der Verwendung in den Kühlschrank stellen. Das Fett wird dann fest und Ihr könnt es einfach mit einem Löffel abheben.        

Zutaten 
1 Bio-Suppenhuhn
1 gelbe Zwiebel, halbiert
1 Bund Petersilie 
1 Petersilienwurzel
1 Karotte 
1 Scheibe Knollensellerie (wenn vorhanden, auch gerne das Grün davon)
1 kleine Stange Lauch (längs aufgeschnitten und sehr gründlich gespült)
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Salz
ca. 2 l kaltes Wasser
Zeit, viel Zeit

Zubereitung
Das Suppenhuhn mit Küchenpapier trocken tupfen (auf keinen Fall im Waschbecken abspülen) und je nach Topfgröße zerteilen. Das Gemüse putzen und nur grob in Stücke schneiden, die Zwiebel quer halbieren, aber nicht schälen. 
Das Suppenhuhn mit den restlichen Zutaten in einen großen Topf geben und mit kaltem Wasser auffüllen, alle Zutaten sollen auf jeden Fall gut bedeckt sein. 
Zum Kochen bringen, einmal aufwallen lassen, dann die Temperatur herunter schalten und das Huhn bei niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel vor sich hin simmern lassen, das Wasser soll auf keinen Fall mehr mehr kochen. 
Den Schaum, der an die Oberfläche tritt, mit einem kleinen Sieb oder Löffel abschöpfen. Evtl. während des Kochens noch Wasser nachgießen, das Huhn und das Gemüse sollen immer gut bedeckt sein.
Je nach Weiterverwendung des Hühnerfleisches und der Größe, sowie dem Alter des Huhns, das Huhn entweder 1 1/2-2 Stunden köcheln lassen (das Fleisch kann dann noch für Salate oder Frikassees verwendet werden) oder 3-5 Stunden richtig kräftig auskochen. Die Brühe wird dann intensiver, das Fleisch aber so trocken, dass es kaum noch weiterverwendet werden kann. 
Die Hühnerkarkassen und das Gemüse mit einem Schöpflöffel aus dem Topf nehmen und die verbliebene Brühe durch ein sehr feines Sieb oder ein Mulltuch passieren.

Einkochen des Fonds im Backofen
Die Gläser und/oder Flaschen gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit dem heißen Fond befüllt werden, platzen sie leicht. 

Den Fond ca. 5 Minuten sprudelnd aufkochen, in der Zwischenzeit die Deckel der Gläser und Flaschen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und ebenfalls ca. 5 Minuten köcheln. Ich stelle den Trichter, mit dem ich die Gläser und Flaschen befülle, ebenfalls in den Topf, so wird der gleichzeitig sterilisiert.

Den Fond in die Gläser und Flaschen einfüllen und sofort fest verschließen. Die Gläser nicht bis zum Rand befüllen, sondern ca. 2 cm Rand lassen. 
Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser und Flaschen so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 45 Minuten einkochen. 
Die Gläser im Anschluss aus dem Backofen nehmen, nicht im Backofen auskühlen lassen.

Haltbarkeit 
Mit Haltbarkeitsangaben bin ich ja grundsätzlich immer sehr zurückhaltend, da die Haltbarkeit der Endprodukte im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig ist, dem Zustand, bzw. der Frische der Zutaten und der Hygiene bei der Zubereitung - auf beides hat das Rezept selbst natürlich keinen Einfluss. 
Vorausgesetzt, Ihr habt wirklich sauber gearbeitet, ist der Fond aber mindestens ein Jahr haltbar - theoretisch. Ich hab schon Fischfond verwendet, der über 3 Jahre in den Untiefen meines Vorratsregals gestanden hat und ich lebe noch ;o)
Wichtig ist, dass die Deckel beim Öffnen ploppen, wie Ihr es auch von gekauften Gläsern und Flaschen kennt. Wenn der Deckel sich leicht öffnen lässt oder sogar nur noch aufliegt, gehört der Inhalt des Glases in den Abfall - so leid es mir tut. 
Die Deckel von Gläsern, deren Inhalt verdorben ist, gehören ebenfalls in den Müll, die Gläser selbst könnt Ihr natürlich wiederverwenden, nachdem Ihr sie ausgekocht habt.

Wildschweingulasch mit Brotknöpfle

Nach dem gestrigen Ärger mit meiner alten eMail-Adresse brauch ich heute erstmal was Anständiges zu Essen, etwas das ordentlich wärmt und glücklich macht - ein Schmorgericht also und was bietet sich da eher an, als eine riesengroße Portion Gulasch mit knusprig gebratenen Brotknöpfle? Nix ;o)

Das Wildgulasch, also das rohe Fleisch, schlummert schon seit Anfang September in meinem Gefrierschrank, damals haben wir nämlich bei einem Bummel über den Herbstmarkt auf Gut Basthorst die Gelegenheit genutzt und uns am Stand der von von Bülow'schen Wildspezialitäten reichlich mit unseren heißgeliebten Wildschwein- bratwürsten und einer großen Portion Wildschweingulasch eingedeckt. 
Wir sind ja keine so großen Schweinefleisch-Liebhaber und daher muss es wenn schon ein besonderes Schwein sein. Die Angler Sattelschwein-Kreuzungen, die unser Schlachter hält, sind zwar von ganz ausgezeichneter Qualität, so ein Wildschwein schmeckt aber nochmal nen Tick aromatischer.
 
Das Rezept hab ich beim Mälzer-Tim geklaut, ich hatte schlicht keine Lust mehr nach einem anderen Rezept zu suchen und da kam mir das aktuelle Rezept seiner Kochsendung beim Stöbern in der ARD-Mediathek grad Recht. 
Eigentlich wollte ich noch ein paar Maronen dazugeben, aber momentan bin ich nicht in so großer Kochlaune, so dass ich das Rezept im Endeffekt nur an meine Fleischmenge angepasst und alles zum Schluss noch mit nem kleinen Schluck Schwarz Essig abgeschmeckt habe - die feierliche Premiere meines neuen Lieblingsessigs und sehr, sehr lecker! Wenn Ihr keinen Schwarz Essig habt, nehmt einfach nen kleinen Schluck Balsamico oder lasst ihn weg.


Die Mälzersche Kochsendung, bzw. Kochsendungen im Allgemeinen schau ich eigentlich schon eine ganze Weile nicht mehr - da ist für mein Empfinden einfach die Luft raus, die meisten dienen nur noch der Selbstdarstellung sog. Fernsehköche oder als Spielwiese für... Nee, lassen wir das lieber, mein Mitesser sagt, man muss nicht alles aussprechen, resp. schreiben ;O)
Diesmal war es jedenfalls gar nicht so verkehrt mal wieder reinzuschauen, denn andernfalls wäre mir dieses im Grunde sehr simple, aber mordsleckere Gulasch entgangen und sowas wolln wir ja nu auch nich...

Vermisst Ihr eigentlich irgendwas auf den Gulasch-Fotos? Richtig, die Brotknöpfle sind gar nicht mit drauf. Der Teller war inkl. Knöpfle völlig überladen, das sah nach nix aus und nochmal wollte ich die Portion nu auch nich anrichten - ab und zu hab ich nämlich auch mal Lust auf ne warme Mahlzeit ;o) 
Die Brotknöpfle müsst Ihr Euch also beim Herrn Mälzer anschauen, der hat auch anständig große Teller, so dass die Portion auch inkl. Knöpfle noch schick aussieht und nicht komplett verfressen wie bei mir ;o)

Noch ein paar kurze Worte zum Speck, den Ihr oben weiter auf dem Bild seht... Macht nicht den Fehler irgend so einen eingeschweißten, wässrigwabbeligen Gummispeck zu kaufen, sondern gönnt Euch für dieses Essen einen richtig guten, kräftig geräucherten Speck vom Metzger. Der Speck spielt in diesem Gericht nämlich eine ganz entscheidende Rolle, da er ne ganze Menge Geschmack und Aroma mitbringt. Je besser die Qualität des Specks, desto besser auch das Endergebnis.

Wildschweingulasch

Zutaten 
6 Kapseln grüner Kardamom
3 Nelken
1 Sternanis
7 Wacholderbeeren
3/4 TL Fenchelsaat 
3/4 TL schwarze Pfefferkörner
3/4 TL Koriandersaat

2 kg Wildschweingulasch
2 Zwiebeln
200 g durchwachsener Speck im Stück 
Butterschmalz zum Anbraten 
2 EL Mehl 
330 ml Malzbier 
500 ml Rinderfond (selbstgemacht oder vom Schlachter)
2 EL Schwarz Essig (Kloster Rühn)

Zubereitung
Den Kardamom im Mörser leicht anmörsern, so dass sich die Kapseln öffnen. Zusammen mit den restlichen Gewürzen in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze kurz anrösten. Sobald sie beginnen zu duften, in einen Teebeutel füllen und mit Küchengarn verschließen. 
Das Fleisch sehr gründlich mit Küchenpapier trocken tupfen, in der Zwischenzeit in einem schweren, am besten gusseisernen Bräter Butterschmalz erhitzen. Die Fleischwürfel je nach Größe des Topfes in 3-4 Portionen nacheinander von allen Seiten scharf anbraten. Herausnehmen und beiseite stellen. 
Die Schwarte vom Speck abschneiden und den Speck in 3-4 mm dicke Scheiben schneiden, die Zwiebel grob würfeln. 
Die Zwiebelwürfel glasig anschwitzen, die Speckscheiben und die abgeschnittene Schwarte dazugeben und ebenfalls kurz anbraten. Mit dem Mehl bestäuben, die Butter dazugeben und beides unter Rühren anschwitzen. 
Mit Malzbier ablöschen und den Fond ebenfalls dazugeben. Das Bouquet garni dazugeben und alles einmal aufkochen lassen. Die Temperatur stark reduzieren und das Gulasch bei niedriger Hitze (das Gulasch soll nur ganz leicht simmern) ca. 2 Stunden mit geschlossenem Deckel schmoren.

Das fertige Gulasch mit Schwarz Essig abschmecken und evtl. noch mit ein wenig Salz und Pfeffer würzen. Nicht vergessen, die Schwarte und das Bouquet garni wieder zu entfernen, das ist beides nicht besonders lecker ;o)

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Brotknöpfle 

Zutaten 
100 g altbackenes kräftiges Sauerteigbrot (von Vortag)
Butterschmalz
1 Zwiebel, fein gewürfelt
100 g durchwachsener Speck, fein gewürfelt

1 Bund Petersilie, fein gehackt
Salz

6 Eier
Salz
350 g Mehl

50 ml kohlensäurehaltiges Mineralwasser 

Zubereitung
Das Brot in kleine Würfel schneiden und in etwas Butterschmalz knusprig anrösten, die Zwiebel- und Speckwürfel dazu geben und glasig anschwitzen. Zum Schluss die Petersilie dazu geben. Beiseite stellen. 
Die Eier in einer großen Schüssel miteinander verquirlen und salzen. Mehl und Mineralwasser zugeben und alles mindestens 5 Minuten kräftig mit einem Kochlöffel zu einem glatten Teig verschlagen, bis er Blasen wirft.
Die etwas abgekühlte Brot-Speck-Mischung unterheben. 
Reichlich Salzwasser in einem Topf zum Sieden bringen. Mit zwei Tee- oder Esslöffeln (je nachdem, wie groß man die Knöpfle mag) kleine Portionen abstechen und ins Wasser gleiten lassen und je nach Größe 3-5 Minuten gar ziehen lassen. 
Mit einer Schaumkelle herausnehmen und in einem Durchschlag abtropfen lassen. 
Je nach Geschmack frisch aus dem Kochtopf servieren oder kurz in einer Pfanne mit etwas Butterschmalz anbraten.

Spanisches Paprikahuhn, oder was was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

Erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich im April vom absolut leckersten, saftigsten, knusprigsten und aromatischsten Brathühnchen aller Zeiten berichtet hab? Vergesst das alles, oder zumindest die Stelle, an der ich das Zitronenhuhn zum leckersten Brathuhn überhaupt erklärt habe, denn gestern hat sich mal wieder bewahrheitet - es geht immer noch besser!

Paprikahuhn gehört schon seit einigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsessen, bisher aber in einer Version von, nu muss ich lügen, ich glaube Vincent Klink oder Otto Koch - auf jeden Fall einem von Beiden. 
In diesem Rezept wurden Hühnerschenkel und kein ganzes Huhn verwendet und ich hatte damals auch noch keine Ahnung, was für tolle verschiedene Paprikapulver es gibt, denn zum altbewährten Paprikahuhn kam grundsätzlich nur Paprika edelsüß und/oder rosenscharf. 
Dieses Mal wollte der Mitesser keine Hühnerschenkel, sondern ein ganzes Huhn - das Resultat ist dieses unglaublich grandiose Brathuhn, bei dem wirklich alles stimmt, die Würzung, die knusprige Haut, das leckere Sößchen, die Beilagen - doll, einfach nur doll!

Bevor Ihr Euch jetzt ans Werk macht, den Einkaufszettel schreibt und es demnächst vielleicht auch bei Euch ein Paprikahuhn geben wird, muss ich noch ein paar Worte zum Huhn, also dem Ausgangsprodukt loswerden - auch auf die Gefahr hin, dass ich Euch damit mächtig auf die Nerven gehe ;o)
Natürlich ist eine Grundvoraussetzung für ein leckeres Essen, in diesem Fall einem richtig tollen Brathuhn, ein anständiges Rezept, eine weitere, nicht minder wichtige Voraussetzung ist aber die Qualität der Zutaten und das ist in diesem Fall zu allererst mal das Huhn. 
Wie Ihr vielleicht wisst, kaufen wir Fleisch ausschließlich beim Demeter-Schlachter unseres Vertrauens -  hauptsächlich, weil wir die wirklich grauenhafte und in unseren Augen absolut nicht vertretbare Massentierhaltung nicht unterstützen wollen, ein nicht zu verachtender Nebeneffekt ist aber, dass das Fleisch von ausgezeichneter Qualität ist. Natürlich kann auch Fleisch, das nicht bio-zertifiziert ist von guter Qualität sein, das ist in unserem Fall einfach ne Sache der Einstellung, was aber nicht, in wirklich absolut keinem Fall gut schmecken kann, ist ein Huhn für 2,50 €, das sein komplettes, jämmerliches Leben eingepfercht in winzigen Gitterkäfigen zugebracht hat und erstmalig an die frische Luft kommt und die Sonne sieht, wenn es in Plastik eingeschweißt, im Einkaufswagen  zum Auto geschoben wird. Geht nicht.
Gutes Fleisch kostet Geld, das sollte sich eigentlich jeder denken können. Bei uns gibt es daher selten Fleisch, aber wenn, dann ein "anständiges" Stück. Ich will hier nicht als Missionarin auftreten und Euch alle dazu bringen nur noch Bio-Fleisch zu kaufen - obwohl, verkehrt wäre das sicher nicht ;O) - aber vielleicht überlegt Ihr Euch beim nächsten Mal (vorausgesetzt, das macht Ihr nicht sowieso schon), das Huhn, den Braten oder die Wurst beim Schlachter um die Ecke und nicht im Discounter zu kaufen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen und den Rest der Woche gibt's dann halt leckere und in den meisten Fällen sogar richtig günstige vegetarische Gerichte.

Zutaten 
500 g kleine, mehlig kochende Kartoffeln
ca. 1 kg Spitzpaprika, gelb und rot
3 rote Zwiebeln
Olivenöl 
Salz und Pfeffer
1 Bio-Hähnchen 
500 ml selbstgemachte! Hühnerbrühe
50 g weiche Butter 
1 TL Paprikapulver, edelsüß
2 TL Pimentón de la Vera, picante (scharf)
1 TL Pimentón de la Vera, dulce (mild)
Salz

Crème fraîche, Schmand oder griechischer Joghurt und frisch gehackte Petersilie zum Servieren 

Zubereitung
Die Kartoffeln schrubben und je nach Größe halbieren oder vierteln. Ca. 10 Minuten als Salzkartoffeln kochen, dann abgießen und ausdampfen lassen. 
In der Zwischenzeit die Paprikaschoten putzen und in grobe Stücke schneiden, die roten Zwiebeln in feine Streifen schneiden.
Das Gemüse in eine feuerfeste Form geben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. 
Die weiche Butter mit dem Paprikapulver und Salz verkneten und das Hühnchen großzügig damit außen und innen einreiben. Auf das Gemüse legen und den Hühnerfond angießen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen je nach Größe des Huhns ca. 60 Minuten backen, in den letzten Minuten den Grill zuschalten, damit die Haut schön knusprig wird. 
Das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse, dem Bratensud und einem Klecks Joghurt (alternativ Crème fraîche oder Schmand) und frisch gehackter Petersilie servieren.
Nachtrag
Da dieses Rezept ja eigentlich nichts mehr mit meinem ursprünglichen zu tun hat und weil die Zutaten eh nicht aus Ungarn kommen (da hat Winterspross eigentlich völlig Recht), wurde aus dem Ungarischen Paprikahuhn auf geheimnisvolle Weise ein spanisches - so schnell kann das gehen ;o)

Gnocchetti sardi al ragù di salsiccia - Gnocchetti sardi mit würzigem Wurstragout

Lollis, das wisst Ihr ja nun, gehören nicht zu meinen Favoriten, Pasta dagegen natürlich schon - die könnte ich jede Woche mindestens einmal essen, mehrmals wäre selbstverständlich noch besser :o)
Heut gibt's eine Pastasauce, die weder in der Zusammensetzung, noch in der Zubereitung besonders aufwendig ist, aber so unglaublich lecker schmeckt, dass Ihr Euch unbedingt gleich die doppelte Menge zubereiten und den Rest einfrieren solltet. Für schlechte Zeiten, wenn der Herbst Sommer mal wieder nicht so will wie Ihr, es draußen fisselt und stürmt und nur noch eine große Portion Pasta Eure Stimmung retten kann - dann ist diese Sauce genau die richtige!  

Die Grundzutat der Sauce sind frische Salsicce, die wir gern beim hiesigen italienischen "Supermarkt" kaufen. Je nachdem, ob wir klassische, Chili-, Fenchel- oder Zitronen-Salsicce nehmen, schmeckt die Sauce natürlich jedes Mal etwas anders - ein Rezept also, das allein durch die Verwendung unterschiedlicher Würste immer wieder Abwechslung auf den Teller bringt.
Wenn Ihr keine Salsicce bekommt, könnt Ihr auch deutsche grobe Bratwürste verwenden und mit den Knoblauchzehen einen TL gemörserte Fenchelsamen kurz anbraten und/oder etwas Zitronenabrieb und -saft hinzufügen, mit einer großzügigen Prise Chili würzen oder die Bratwurst einfach pur verwenden. 
Das schmeckt natürlich nicht genauso, da Salsiccia aber eh nicht Salsiccia ist, sie je nach Schlachter sowieso nie gleich schmecken und Ihr dazu garantiert auch einen anderen Wein verwendet, wird die Sauce sowieso nen Ticken anders schmecken - das liegt ja in der Natur der Sache ... 

Neben Pecorino schmeckt natürlich auch Parmesan oder ein anderer Hartkäse, lasst da einfach Euren persönlichen Geschmack entscheiden. Wir verwenden den Käse, der gerade im Haus ist, in diesem Fall war es eine große Scheibe Pecorino, von der wir ein paar Wochen gezehrt haben.

Zutaten
Olivenöl
600 ml passierte Tomaten
4 confierte Knoblauchzehen
350 ml Rotwein (Serpaiolo Rosso Maremma 2009)
4 frische Salsicce
Pfeffer und evtl. etwas Salz

Gnocchetti sardi oder andere Pasta Corta nach Wahl
Pecorino zum Bestreuen

Zubereitung
Olivenöl in einem Topf erhitzen, die Knoblauchzehen dazu geben und zerdrücken. Tomaten und Rotwein dazu geben und alles so lange bei mittlerer Hitze einkochen, bis eine stark eingedickte Sauce entstanden ist - das dauert ungefähr eine halbe Stunde. 
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, das Salsicce-Brät aus dem Darm drücken und in die Pfanne geben. Mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und so lange braten, bis evtl. austretendes Fleischwasser verdampft ist und das Brät richtig knusprig gebraten ist.
Die Tomatensauce dazu geben und alles mit Pfeffer und evtl. etwas Salz würzen.

In der Zwischenzeit die Pasta al dente kochen, eine Tasse Kochwasser zum Ragú geben und die abgetropfte Pasta in der Sauce schwenken. Mit frisch geriebenem Pecorino servieren.

Idee: Ich glaub ein River Cafe-Kochbuch, bin mir aber nicht 100%ig sicher - wird nachgereicht, sobald ich es gefunden habe. 

2 in 1: Chorizo-Hackbällchen und Pasta mit Chorizo Carbonara

So, die 5. von 8 Chemos is abgehackt - 3 noch, dann bin ich durch! :o) 
Wie Ihr vielleicht wisst, belohne ich mich für jede überstandene Chemo mit einem Koch- oder Backbuch, so dass sich mein Bücherregal mittlerweile mächtig biegt und ich so manches Schätzchen mein eigen nennen kann. Unter Anderem hat auf diesem Wege auch mein aktuelles Lieblingskochbuch den Weg zu mir gefunden, nämlich "River Cottage Everyday" von Hugh Fearnley-Whittingstall.  
Ich spicke meine Kochbücher ja immer mit Klebezetteln und dieses Buch ist mittlerweile übersäht davon, eigentlich bräuchte ich keine anderen Kochbücher mehr, dieses bietet mir genug Stoff für die nächsten Monate...
Obwohl, einmal auf den Geschmack gekommen, hab ich mir bei nächster Gelegenheit auch noch 3 andere Bücher von ihm bestellt und bin von denen ganz genauso begeistert. "Cakes", "Preserves" und "Bread" sind ebenso nicht mehr aus meinem Regal wegzudenken. Allen, die nicht vor englischsprachigen Kochbüchern zurückschrecken, kann ich diese Bücher absolut empfehlen, zumal hier keine unsinnigen Cups & Co. verwendet werden, sondern metrische Mengenangaben.

Das erste Rezept, das ich Euch aus diesem wunderbaren Buch vorstellen möchte, sind eigentlich zwei, nämlich die Grundmasse für grandiose Chorizo-Hackbällchen und  dazu noch eine unglaublich leckere Pastasauce, die im Buch als Carbonara bezeichnet wird, aber natürlich keine ist, denn wie eine Carbonara gemacht wird, hab ich ja hier schon einmal gezeigt. Ich bleib trotzdem bei dem Namen, klingt einfach schöner als Hackfleisch-Sahnesauce ;o)

Das Besondere bei diesen Hackbällchen, bzw. der Pastasauce ist die tolle Würzung. Der Rotwein, die Fenchelsaat und nicht zuletzt das geräucherte Paprikapulver verleihen den Hackbällchen ein ganz tolles Aroma, das tatsächlich an eine Mischung aus Chorizo und Salsiccia erinnert. Lasst die Hackfleischmasse unbedingt über Nacht ziehen, damit sich das Aroma richtig entwickeln kann. 

Und wenn Ihr dann schon einmal dabei seid, bereitet Euch neben den Hackbällchen auch eine Portion Pastasauce zu - die ist wirklich unglaublich lecker!
Chorizo-Hackbällchen

Zutaten 
750 g Hackfleisch, halb und halb
1 EL geräuchertes Paprikapulver
2 TL scharfes Paprikapulver
2 confierte Knoblauchzehen, zerdrückt
ca. 10 g Salz
1 1/2 TL Fenchelsaat, leicht im Mörser zerstoßen
50 ml Rotwein
frisch gemahlener Pfeffer
Rapsöl zum Anbraten


Zubereitung
Hackfleisch mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen, damit sich die Aromen gut entfalten können.
Am nächsten Tag das Hackfleisch aus dem Kühlschrank nehmen und eine Stunde Zimmertemperatur annehmen lassen. Mit gut befeuchteten Händen kleine Hack-bällchen formen (klappt sehr gut mit einem entsprechend großen Eiskugel-portionierer) und in heißem Öl von allen Seiten knusprig braten.

Pappardelle mit Chorizo "Carbonara"
Zutaten
200 g rohe Chorizo Hackfleischmasse
3 große Eigelbe
150 ml Crème fraîche
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Die Pasta al dente kochen und in der Zwischenzeit das gewürzte Hackfleisch in einer Pfanne knusprig braten. Die Eigelbe mit der Crème fraîche verrühren und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
Sobald die Pasta al dente ist, abtropfen lassen und tropfnass zum Hackfleisch in die Pfanne geben. Die Pfanne von der Platte ziehen und die Eiersahne dazugeben. Durchschwenken und sofort servieren.

Zitronenhuhn nach Marcella Hazan, oder das eindeutig beste Brathühnchen der Welt!

Brathühnchen. 
Bei dem Gedanken daran läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen und sofort muss ich an knusprige, kräftig gewürzte Knusperhaut und saftige Hähnchenschenkel denken. Egal wie satt ich bin, sobald ich den Duft von Brathühnchen in der Nase habe, bekomm ich wieder Appetit und wenn mich niemand stoppt oder mir schlicht die Hälfte oder mehr vor der Nase wegfuttert, schaff ich garantiert auch ein ganzes Huhn alleine. 
Muss ich noch erwähnen, dass ich Brathühnchen liebe? ;o)

Es gibt ja unendlich viele Arten, ein Brathühnchen zu zubereiten und ich hab auch schon viele ausprobiert und gegessen, keines war aber so gut wie dieses - dies ist eindeutig das beste Brathühnchen der Welt. Glaubt einer erfahrenen Brathuhn-Expertin ;o)
Das erste Mal "über den Weg gelaufen", ist mir dieses Huhn bei mipi und stand seitdem eigentlich ständig auf der Nachkochliste - keine Ahnung, warum ich es immer wieder verschoben habe. Als ich nun anlässlich einer Chemo "Die klassische italienische Küche" von Marcella Hazan bekommen habe, war aber kein Halten mehr und sofort klar, dass dieses Huhn als Erstes fällig ist, eine sehr gute Entscheidung!
Apropos, dieses Buch ist tatsächlich so grandios wie sein Ruf. Ich hab erst am Sonntag die Pasta mit Zwiebelsauce zubereitet und wieder waren wir absolut begeistert. Einige wenige, sehr einfache Zutaten, ebenso einfach zubereitet ergaben eine so unglaublich leckere Sauce, dass wir die Portion für 4-6 Personen allein zu zweit aufgefuttert haben - aber dazu ein anderes Mal ;o)

Man kann natürlich eine Beilage zum Hähnchen servieren, bei mipi gab es damals einen mediterranen Kartoffelstampf. Da ich aber ein kapitales Bio-Huhn von 1,7 kg bekommen habe und ich schon vorher wusste, dass man bei einem solchen Essen Prioritäten setzen muss, hab ich nur ein krosses Baguette dazu serviert - perfekt um den göttlichen Bratensaft aufzusaugen.

Ach so, bevor ich es vergesse, kauft bitte kein Discounter-Huhn für 3 €. Mal davon abgesehen, dass bei dieser Zubereitung die Qualität des Huhns noch wichtiger ist, als bei einem mit 1365 Gewürzen marinierten, kann man sich an 3 Fingern abzählen, dass ein Huhn, dessen Leben anscheinend nicht mehr als 3 € wert war, kein artgerechtes Leben gehabt haben kann, sondern Zeit seines Lebens in einer vergitterten Hutschachtel ohne Tageslicht und Frischluft dahin vegetieren musste - von weiteren "Nebenwirkungen" der Massentierhaltung mal abgesehen.
Auch bei uns kommt nur alle paar Wochen oder Monate mal ein Brathuhn auf den Tisch und ist dann tatsächlich ein kleines, bzw. sogar ziemlich großes Festessen das entsprechend gefeiert wird und von dem wir noch tagelang schwärmen und zehren. 
Nutzt dieses Rezept (und das ist wirklich verdammt gut!) dazu, Euch mal ein richtig gutes Bio-Huhn zu leisten, Ihr werdet sehen, bzw. schmecken, dass zwischen einem Discounter- und einem Bio-Huhn (Geschmacks-)Welten liegen.

Zutaten
1 Bio-Poularde (ca. 1,5 kg)
2 kleine oder 1 große Bio-Zitrone
Salz und Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Die Poularde gründlich unter fließendem Wasser reinigen und mit Küchenpapier trocken tupfen.  Von außen und innen mit reichlich Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Olivenöl einreiben, die Gewürze dabei richtig einmassieren.
Die Zitrone unter heißem Wasser reinigen und mit der flachen Hand auf der Arbeitsfläche hin und herrollen, die Zitrone wird dadurch weicher. Jede Zitrone rundherum mindestens 20mal mit einem Schaschlikspieß einstechen und in die Bauchhöhle der Poularde stecken. Die Öffnung mit einer Dressiernadel oder Holzspießchen verschließen, die Öffnung sollte gut verschlossen sein, Luft muß aber noch entweichen können, da das Huhn sonst platzen kann. Die Schenkel an beiden Gelenkenden mit Küchengarn zusammenbinden.
Das Huhn mit der Brustseite nach unten in einen Bräter legen und auf mittlerer Schiene im auf 180°C vorgeheizten Backofen 30 Minuten braten.
Nach 30 Minuten das Huhn umdrehen und weitere 30 Minuten garen, dann die Temperatur auf 200°C erhöhen und noch 20 Minuten weiterbraten, die Haut wird so richtig schön knusprig.
Das fertige Brathuhn zerteilen, den ausgetretenen Saft auffangen und als Sauce mit einem krossen Baguette servieren. 


Und wenn Ihr mipi und mir immer noch nicht glaubt, dass dieses Rezept einfach grandios ist, schaut mal bei der Chaosqueen, zorra und Karin vorbei - die wissen, was gut ist ;o)

Pfannengerührtes Schweinefleisch mit Pekingsauce

Was asiatisches Essen betrifft, sind mein Mitesser und ich fürchterlich eingefahren, wir mögen die japanische und die chinesische Küche (bzw. das, was wir hier als chinesisches Essen kennen) sehr gerne, andere Richtungen, wie beispielsweise thailändisch sind aber so gar nicht unser Fall - da gibt es eindeutig zuviele Zutaten, die bei uns auf der schwarzen Liste stehen ;o)
Vielleicht wage ich mich irgendwann noch mal an andere asiatische Länderküchen, bis dahin tobe ich mich aber ausgiebig in China aus - ist ja schließlich groß genug ...

Da die asiatischen Saucen geschmacklich sehr unterschiedlich ausfallen, haltet Euch bitte nicht sklavisch an das Rezept, sondern schmeckt evtl. nach Eurem persönlichen Geschmack ab, ich hab besonders mit Hoisin-Saucen schon so manche auch unangenehme Überraschung erlebt. 
Den Reiswein könnt Ihr natürlich wie immer auch sehr gut durch Sherry ersetzen.

Zutaten
400 g Schweinefilet  


Marinade
1 EL Sojasauce
1 EL Shaoxing-Reiswein
1 EL Maisstärke
1 EL Wasser

Sauce
2 EL Sojasauce
4 EL Hoisinsauce
1 EL Austernsauce
2 TL Ingwer, sehr fein gehackt
2 EL Shaoxing-Reiswein
4 EL Wasser
1 TL dunkles Sesamöl

Erdnussöl zum Anbraten

Zubereitung
Das Schweinefilet einen Tag vor der Zubereitung in sehr dünne Scheiben schneiden und zusammen mit den Zutaten für die Marinade in einen Gefrierbeutel geben, gut vermischen und verschlossen im Kühlschrank bis zum nächsten Tag aufbewahren. 

Am nächsten Tag das Fleisch eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur anehmen lassen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Sauce in einer Schüssel miteinander verrühren und beiseite stellen.
Etwas neutrales Öl in einem Wok erhitzen und das Schweinefleisch von allen Seiten ca. 2 Minuten anbraten - herausnehmen und warm stellen.
Das evtl. verbliebene Öl aus dem Wok entfernen und die Sauce darin zum Kochen bringen. Sobald die Sauce kocht, das bereits gebratene Schweinefleisch mitsamt evtl. ausgetretenem Fleischsaft dazu geben und kurz mit durchschwenken.
Sofort mir Reis servieren. 
Quelle:Yi Reservation

Ochsenschwanzragout mit Tagliatelle

Nach dem ganzen Süßkram der letzten Tage brauch ich dringend was Herzhaftes und weil ich Euch ja eh noch mein ultimatives Lieblings-Pastarezept schuldig bin, gibt's heute eine große Portion Pasta - eine ganz große!  

Ochsenschwanzragout mit frischer Pasta ist für mich ein absolutes Festessen, das mich in Nullkommanix in den 7. Himmel befördert. Schon als Kind war "Nudeln mit Sauce" eines meiner Lieblingsgerichte und das ist jetzt quasi die gepimpte Erwachsenen-Version mit ordentlich viel Rotwein. Durch die lange Schmorzeit und die im Bindegewebe des Fleisches enthaltene Gelatine bindet die Sauce automatisch ab, wird sämig und unglaublich aromatisch.
Wie alle Schmorgerichte schmeckt auch dies aufgewärmt am Besten, daher, und weil es nach dem Schmoren einer gewissen Puhlerei bedarf um das Fleisch vom Knorpel zu lösen, bereitet man das Ragout am Besten am Vortag zu und muss dann am nächsten Tag nur noch die Pasta kochen und das Ragout aufwärmen. Also nicht nur mordslecker, sondern auch noch praktisch! 
Wenn tatsächlich etwas übrig bleiben sollte (was unwahrscheinlich ist), einfach für schlechte oder stressige Zeiten einfrieren ;o)

Ich hab das Glück, dass mein Schlachter immer Ochsenwanz im Angebot hat, in den meisten Fällen muss man ihn aber vorbestellen. Mein dringender Rat lautet, probiert es unbedingt mal aus, Ochsenschwanzragout schmeckt wirklich grandios lecker! 

Zutaten
1 Ochsenschwanz, vom Schlachter bereits in einzelne Segmente zerteilt
Butterschmalz zum Anbraten
1 Karotte, grob gewürfelt
1 Petersilienwurzel grob gewürfelt
1 Zwiebel, geviertelt
3 Knoblauchzehen
1 Selleriestange, gedrittelt
Butter zum Anbraten
1 EL Tomatenmark
500 ml Rotwein (Serpaiolo 2009 Serpaia di Endrizzi)
500 ml Dosentomaten
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Butterschmalz in einem großen Bräter erhitzen und die einzelnen Ochsenschwanz- segmente von allen Seiten scharf anbraten. Fleisch herausnehmen und warm stellen.
Das Butterschmalz abgießen, den festgesetzten Bratensatz aber unbedingt im Bräter belassen.
Einen guten Stich Butter im Bräter erhitzen und die Gemüse darin einige Minuten bei mittlerer Hitze andünsten. Tomatenmark dazugeben und für 2 Minuten mitrösten - nicht länger, da das Tomatenmark dann bitter wird. Mit Rotwein und den Dosentomaten ablöschen, das Lorbeerblatt und Fleisch wieder dazugeben und abgedeckt bei milder Hitze für 3-4 Stunden köcheln lassen.
Das Fleisch entnehmen und beiseite stellen. Die Sauce durch ein feines Sieb passieren und  je nach Konsistenz evtl. etwas einreduzieren lassen - nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. In der Zwischenzeit das Fleisch gründlich vom Knochen friemeln und zur Sauce geben.

Uns schmeckt die Sauce am besten mit breiter langer Pasta wie Pappardelle oder Tagliatelle oder auch mit Pici, man kann sie aber natürlich auch mit kurzer Pasta wie Rigatoni servieren.

Kartoffel-Bandnudeln mit Wildschweinsugo

Da meint man ein Kochbuch in und auswendig zu kennen und findet beim gefühlten 100dsten Durchblättern doch noch ein Rezept, dass bisher völlig unter gegangen ist - ich könnte schwören, dass dieses Rezept vor dem letzten Durchlesen nicht im Buch war, aber das glaubt mir ja eh keiner ;o)

Pasta ist für uns ein absolutes Grundnahrungsmittel, wenn nicht ein gewisser Vorrat (und der muss groß sein, so richtig groß ;o) ) an sehr guter Fertig-Pasta im Haus ist, werd ich hibbelich, schließlich muss ich für den akuten Pasta-Jieper gerüstet sein und das geht nur, wenn mindestens 5 verschiedene Sorten zur Auswahl stehen - Nudeln für Salat (Orecchiette, Orzo, Penne, usw.), Tagliatelle, Pappardelle, Fettucchine und mindestens eine Pastasorte, in der sich die Sauce ideal fängt. Ghiottole, Fusilli, Ferrazzuoli, Strozzapreti, Capricci, usw. sind meine bisherigen Favoriten. 

Wenn es mal nicht schnell gehen muss, mach ich den Nudelteig natürlich sehr gern selber, das hat sich sicher mittlerweile herumgesprochen - dieser Kartoffelnudelteig ist mir bisher aber noch nicht untergekommen. Da half nur eins, schleunigst ausprobieren!

Im Rezept ist angegeben, dass die Kartoffeln als Pellkartoffeln gekocht werden sollen, noch intensiver wird das Kartoffelaroma aber, wenn man sie in einem Kartoffeltopf oder in Alufolie gewickelt im Backofen gart. Die Kartoffeln bekommen dadurch einen Geschmack, der denen von im offenen Feuer gegarten Kartoffeln ähnelt - kräftig, aromatisch und mit einer leicht süßlichen Note. 

Natürlich ist die Auswahl der Kartoffelsorte ebenfalls entscheidend, ich bevorzuge Belana, Laura, Gunda oder Linda von unserem Wochenmarkt-Stand, dort sind die Kartoffeln zwar ungewaschen und man bekommt sowohl große, als auch ganz winzige, hat aber als Verbraucher auch gleichzeitig die Gewissheit, dass sie nicht nur nach Bio-Richtlinien angebaut, sondern auch sehr gründlich geerntet werden, d.h., es bleibt nicht die halbe Ernte auf dem Feld liegen und gammelt dort vor sich hin, weil die Kartoffeln nicht dem Ideal des Verbrauchers entsprechen - eine wirklich perverse Entwicklung ...

Die Kombination dieser Kartoffelnudeln mit dem kräftigen Wildschweinsugo war wirklich klasse und stand nicht zum letzten Mal bei uns auf dem Tisch, zumal wir uns vorgenommen haben, vermehrt Wild zu essen. Also nicht mehr Fleisch im Allgemeinen, sondern von dem wenigen Fleisch, das wir sowieso nur noch essen, den Anteil des Wildes zu erhöhen, aber dazu und zu unserer Wildfleischquelle ein andernmal mehr. 

Kartoffel-Nudelteig

Zutaten
100 g gekochte Kartoffeln, gepresst
300 g Mehl
2 Eier
1 gestrichener TL Salz

Zubereitung
Kartoffeln schälen und gar kochen. Abgießen und auf der ausgeschalteten Platte gründlich ausdampfen lassen. Noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken. Komplett auskühlen lassen.
Kartoffeln, Mehl, Eier und Salz in eine Schüssel geben und mit dem Mixer gut verrmischen. Auf der Arbeitsfläche mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten - in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten ruhen lassen.
Nochmals gut durchkneten und in 3 Portionen teilen. Den Teig mit einem Nudelholz oder einer Nudelmaschine (Stufe 5 von 6) ausrollen und Nudeln gewünschter Breite schneiden.

Im Gegensatz zu Nudeln aus Hartweizen, habe ich diesen Nudelteig nicht max. dünn ausgerollt, sondern nur bis zu Stufe 5. 
Diese Pastasorte schmeckt besonders gut zu kräftigen Fleischsugi, daher ist es nicht verkehrt, wenn sie nicht ganz so dünn sind. 

Wildschweinsugo

Zutaten
1 kg Wildschweingulasch, 1 cm große Würfel
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Möhren, fein gewürfelt
1 dünne Scheibe Sellerie, fein gewürfelt
1 Stange Lauch (das Weiße), fein gewürfelt
2 confierte Knoblauchzehen
1/2 Bio-Zitrone, die Schale, fein gehackt
400 ml Weißwein (Chardonnay)
1 kleine Dose Pelati (425 g)
je 1 Zweig Rosmarin und Salbei
Salz und Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Fleisch trocken tupfen und in Olivenöl von allen Seiten scharf anbraten. Gemüsewürfel, Knoblauch und Zitronenschale dazugeben und kurz mit anschwitzen. Rosmarin und Salbei zufügen und mit Weißwein ablöschen. Tomaten dazugeben und alles ca. 1 1/2 Stunden bei milder Hitze schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und vor dem Servieren etwas frisch abgeriebene Zitronenschale unterrühren.
Mit Kartoffel-Bandnudeln servieren. 
 

Quelle: Cornelia Schinharl - Toskana, Umbrien und die Marken, Küche und Kultur