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Bayrischer Krautsalat und der ultimative Bratwursttest

Zu ungewohnter Zeit, direkt vom Krankenbett gibt's das heutige Rezept - mich hat's nämlich völlig dahingerafft. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und dazu noch eine gehörige Portion Quengelich- und Unzufriedenheit. Mein mich rührend pflegender Mitesser hat ne ganze Menge auszuhalten, denn nicht umsonst sagt man, dass medizinisches Personal die schlimmsten Patienten sind. Ich bin zwar schon ne ganze Weile nicht mehr in dieser Branche tätig, weiß aber selbstverständlich immer noch alles besser und lass nur sehr ungern einen "Kollegen" ran ;o)
Trotzdem hält sich mein Mitesser äußerst tapfer, versorgt mich mit Bronchialtee und Kinder Em-Eukal-Bonbons - ganz wie früher zuhaus bei Mama ;o)

Zu Essen gibt's bei uns heut nicht so wirklich viel - ein paar Milchhörnchen, Tee und nachher noch die ein oder andere Mandarine müssen reichen, für Euch hab ich aber einen leckeren und vor allem mordsgesunden Salat, damit die fiese Erkältungswelle Euch erst gar nicht erwischt. 
Neben den ganzen Südfrüchten, die ganzjährig bei uns angeboten werden, vergessen wir ja gerne mal, dass hiesige Gemüsesorten so reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, dass sone olle schrumpelige Apfelsine dagegen ziemlich alt aussieht und genau deshalb gibt's heute keinen Obst-, sondern einen knackigen Weißkohlsalat - mindestens genauso lecker!
Da wir ja von der Waterkant und nicht aus den Bergen kommen und mein Mitesser sonst wahrscheinlich in den Hungerstreik getreten wäre, hab ich auf den Kümmel verzichtet - wenn Ihr kein "Kümmelproblem" habt, gebt einfach die angegebene Menge dazu. 

Damit aus dem Salat auch ne anständige Mahlzeit wird, haben wir parallel noch den ultimativen Bratwursttest veranstaltet, also die Bratwurst unseres Haus- und Hofschlachters mit einer neu entdeckten Bratwurst vom Isemarkt, genauer gesagt von Entenhoff, verglichen. 
Den Entenhoff-Stand hab ich vor einigen Wochen entdeckt und bin seitdem hellauf begeistert von den Produkten. Der Hof ist zwar nicht biozertifiziert (zumindest konnte ich das nirgends nachlesen), die Tiere leben dort aber besser, als auf so manchem Bio-Hof und die Produkte schmecken so unglaublich gut, dass wir binnen kürzester Zeit zu Stammkunden geworden sind. 
Bisher haben wir die Mettwurst, die Leberwurst, den Speck und eben die Bratwurst getestet und waren jedes Mal begeistert. Die Bratwürste sind sogar neben unseren heißgeliebten Wildschweinbratwürsten zu unseren neuen Lieblingsbratwürsten aufgestiegen und das will was heißen, denn wir sind die wahrscheinlich größten Bratwurst-Fans überhaupt!
Es folgt also nun neben dem Krautsalat-Rezept ein sehr heißer Tipp für alle Hamburger: stattet dem Entenhoff-Stand auf dem Isemarkt unbedingt mal einen Besuch ab und sofern Herr Ermisch Bratwürste vorrätig hat (hängt immer davon ab, wie lang der letzte Schlachttag zurück liegt), nehmt Euch auf jeden Fall welche mit, zusätzlich zur Mettwurst, denn die müsst Ihr auf jeden Fall auch probieren!
Alle, die aus der Nähe von Kirchlinteln kommen, können dem Hof auch direkt einen Besuch abstatten:

Entenhoff
Obere Straße 5
27308 Kirchlinteln


Homepage: www.entenhoff.de
E-Mail:Info@entenhoff.de 
Telefon: 04236-247

So, und ich werd mich nun wieder ins Bettchen verkriechen und meinen Mitesser n büschen hin- und herscheuchen - bis die Tage! :o)

Zutaten 
1 Weißkohl (ca. 1 kg)
1 TL Salz 
1 gelbe Zwiebel 
150 g durchwachsener Speck 
3 EL Apfelessig 
3 EL Rapsöl 
Salz und Pfeffer 
(1 TL Kümmelsaat)
1 Bund Schnittlauch 

Zubereitung 
Die äußeren, nicht mehr so schönen Blätter des Weißkohls entfernen. Den Kohl vierteln und den Strunk herausschneiden. 
Den Kohl mit einem Gemüsehobel in feine Streifen schneiden (Börner-Hobel Stufe 2) und in eine Schüssel geben. Einen TL Salz darüber geben, vermischen und den Kohl ca. 1 Minute mit den Händen kräftig durchkneten, bis er merklich weicher wird. Eine halbe Stunde Saft ziehen lassen. 
In der Zwischenzeit den die Schwarte vom Speck abschneiden und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze langsam auslassen. Den Speck erst quer in dünne Scheiben, dann erneut in feine Streifen schneiden, die Zwiebel fein würfeln. 
Beides zur ausgelassenen Schwarte in die Pfanne geben und goldbraun anschwitzen, dabei darauf achten, dass der Speck nicht zu dunkel wird, da er sonst hart wird. Den Apfelessig und das Öl dazugeben, mit Pfeffer und nach Geschmack mit Kümmel würzen. Von der Platte ziehen und etwas abkühlen lassen. 
Die abgekühlte Zwiebel-Speck-Mischung zum Weißkohl geben und alles miteinander verrühren. Ca. 30 Minuten ziehen lassen, dann evtl. nochmals nachwürzen. 

Idee: Tanja Dusy - Winterküche

Nudelsalat mit Avocadocreme

Zwischen all den Keksen der letzten Zeit gibt's heut ausnahmsweise eine herzhafte Kleinigkeit - nix Großes oder Aufwendiges, nur einen einfachen Salat, der sich aber prima abwandeln und an den Inhalt Eures Gemüsefaches anpassen lässt.
Das Besondere an diesem Salat, sofern das bei nem einfachen Nudelsalat überhaupt möglich ist, ist das Dressing, bzw. die Sauce, die nicht aus Sahne, Crème fraîche oder Mayo besteht, sondern in der Hauptsache aus Avocado, reifer Avocado. Wunderbar buttrig nussiger Hass-Avocado.
Sucht Euch für diese Sauce eine richtig schöne Avocado raus und wenn Ihr sie bekommt, nehmt unbedingt eine Hass-Avocado, die ist um Längen aromatischer als die sonst meist angebotenen Sorten.

Der Fettgehalt des Salates ist sicher ähnlich wie ein mit Mayo angemachter, er schmeckt aber nicht nur leckerer (find ich zumindest), sondern ist auch ungleich gesünder und wenn Ihr nur eine kleine Salatportion machen möchtet, nehmt einfach einen Teil der pürierten Avocado/Joghurtcreme beiseite und schon habt Ihr ne prima Gesichtsmaske ;o)
So lecker dieser Salat auch ist, einen Nachteil hat er. Er lässt sich nicht lagern und darf auch nicht lang durchziehen, sondern muss wirklich sehr fix aufgegessen werden, da die Sauce sonst unansehnlich grau wird und irgendwann auch die Pasta, die die Sauce ja mit der Zeit aufsaugt, aussieht wie kleine Betonstückchen.
Ich sprech da aus Erfahrung ;O)

Zutaten
1 reife Hass-Avocado
ca. 100 g Joghurt 
1/2 rote Zwiebel
1 Tomate
1 Paprikaschote 
1 Bund Schnittlauch 
Piment d'Espelette oder ein anderes Chilipulver
150 g Farfalle oder andere Pasta corta nach Wahl

Zubereitung
Die Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen, abgießen und unter kaltem Wasser abschrecken. 
Die Tomaten vierteln, entkernen und in Würfel schneiden, die Paprika putzen und würfeln. Die Zwiebel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden.
Das Fruchtfleisch der Avocado mit dem Joghurt pürieren. Je nachdem, wie flüssig der Joghurt ist, kann etwas mehr oder weniger notwendig sein, um eine dickflüssige Sauce zu erhalten. Das Fruchtfleisch von der Salzzitrone entfernen und ausschließlich die Schale in sehr feine Würfel schneiden. Zur Avocadosauce geben und mit Piment d'Espelette und Salz würfeln. 
Die abgekühlte Pasta mit den Gemüsewürfeln in eine Schüssel geben und verrühren. Die Avocadocreme darüber geben, den Großteil des in feine Röllchen geschnittenen Schnittlauchs zufügen und alles miteinander verrühren. 
Mit dem restlichen Schnittlauch und etwas aromatisiertem Salz bestreut sofort servieren.

Kräuter-Käse-Zupfbrot

Zupfbrote geistern schon seit einer ganzen Weile durch die englischsprachige Foodblog-Landschaft, besonders jedoch in der süßen Ausgabe - nicht weiter verwunderlich eigentlich ;o) 
Da mein Zuckerbedarf durch die fiese Torte letzte Woche noch eine ganze Weile gedeckt ist, hab ich mich lieber an einer herzhaften Variante versucht, auch eine perfekte Beilage für einen der letzten Grillabende in dieser Saison.

Betrachtet dieses Rezept diesmal wirklich nur als Inspiration und tobt Euch bei dem Brot so richtig aus. Von der reinen Käsevariante, über eine mediterrane Ausgabe wie meinem Pizzabollerbrot oder auch nem büschen Wurst/Schinken oder was auch immer, ist alles möglich - allein Euer persönlicher Geschmack entscheidet.

Zutaten
1 1/2 Tütchen Trockenhefe
450 ml Wasser 
750 g Mehl
16 g Salz
50 ml Olivenöl

Außerdem:
150 g weiche Butter
1 großes Bund gemischte Kräuter (bei mir Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Pimpinelle, Sauerampfer, Borretsch)  
4 confierte Knoblauchzehen
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette
ca. 100 g Parmesan oder ein anderer würziger Hartkäse
 
Zubereitung
Trockenhefe in Wasser auflösen und 5 Minuten stehen lassen. Das Mehl in eine Schüssel geben, Salz zufügen und alles trocken miteinander vermischen. Hefe-Wasser-Gemisch und Öl zufügen und alles gründlich zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Abgedeckt ca. 1 Stunde stehen lassen, bis sich das Volumen des Teiges verdoppelt hat.
In der Zwischenzeit eine Kräuterbutter herstellen, dazu die Butter zusammen mit den Knoblauchzehen schaumig aufschlagen. Die Kräuter fein hacken und in die Butter einrühren. Mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette nach Geschmack würzen.
Den aufgegangenen Hefeteig auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche geben und rechteckig ausrollen (ca. 50x60 cm). Dünn und gleichmäßig mit Kräuterbutter bestreichen und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
In ca. 10x10 cm große Stücke schneiden, übereinander legen und nebeneinander in eine gefettete Springform oder hintereinander in eine Kastenform stellen.
Die gesamte Form auslegen und nochmals ca. 1 Stunde abgedeckt gehen lassen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 50-60 Minuten backen, bis das Zupfbrot schön gebräunt und komplett durchgebacken ist. Aus dem Backofen nehmen, ca. 15 Minuten abkühlen lassen und dann aus der Form nehmen und auf einem Rost komplett abkühlen lassen. 

Zubereitung im Thermomix
Den Parmesan grob würfeln und im Mixtopf 10 Sekunden auf Stufe 10 zerkleinern. In ein Schälchen umfüllen und beiseite stellen. 

Das Wasser in den Mixtopf geben und 2 Minuten bei 37°C auf Stufe 1 erwärmen. Hefe und Honig zufügen und 10 Minuten ruhen lassen, bis die Hefe anfängt zu arbeiten. Das Mehl, Salz und Öl dazugeben und 2 ½ Minuten auf Teigrührstufe verkneten. Den Teig im Mixtopf ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Den aufgegangenen Hefeteig auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche geben und rechteckig ausrollen (ca. 50x60 cm). Dünn und gleichmäßig mit Kräuterbutter bestreichen und dem vorbereitetem Parmesan bestreuen. 
In ca. 10x10 cm große Stücke schneiden, übereinander legen und nebeneinander in eine gefettete Springform oder hintereinander in eine Kastenform stellen. 
Die gesamte Form auslegen und nochmals ca. 1 Stunde abgedeckt gehen lassen. 

Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 50-60 Minuten backen, bis das Zupfbrot schön gebräunt und komplett durchgebacken ist. Aus dem Backofen nehmen, ca. 15 Minuten abkühlen lassen und dann aus der Form nehmen und auf einem Rost komplett abkühlen lassen. Alternativ kann das Zupfbrot auch direkt in der Form serviert werden. 

Labneh - Frischkäse aus Joghurt

So, jetzt aber! Dieses Rezept wollte ich eigentlich schon letzte Woche vorstellen, dann kam mir aber mir wider Erwarten die große Hitze dazwischen und so war eine Abkühlung erstmal wichtiger als ein Brotaufstrich - das war sozusagen eine Erste Hilfe-Maßnahme ;o)

Dieser Frischkäse ist das wahrscheinlich simpelste Rezept, dass ich jemals hier im KuLa vorgestellt habe - Joghurt und Salz, mehr braucht man erstmal nicht und nach 1-2 Tagen erhält man ganz automatisch einen wunderbar cremigen Frischkäse, den man so im Geschäft vergeblich sucht.
Die Grundlage für diesen Frischkäse bildet griechischer oder türkischer  "Süzme" Joghurt, dem durch das Abtropfen im Sieb bereits Flüssigkeit entzogen wurde. Zu Haus setzt man diesen Vorgang dann quasi nur noch fort und entzieht dem Joghurt weiteres Wasser. 
Nach 24 Stunden im Sieb und anschließendem Ausdrücken mit der Hand, hat er die perfekte Frischkäse-Konsistenz. Legt man noch einmal nach und belässt ihn für insgesamt 48 Stunden im Sieb, wird der Joghurt so trocken, dass er formbar wird, man kann also Röllchen oder sogar kleine Kugeln daraus formen.

Zum Abtropfen gibt man den Joghurt in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb, hängt das dann entweder in eine Schüssel und stellt sie in den Kühlschrank oder hängt das Mulltuch an einem kühlen Ort auf - ich bevorzuge die erste Methode, schon allein aus Platzmangel ;O)
Die Mulltücher, die eigentlich Baumwollwindeln sind, kaufe ich im 10er-Pack bei Amazon, dort kosten sie in etwa soviel, wie anderswo ein einzelnes Passiertuch. Diese Marke hat eine wirklich gute Qualität und man kann die Tücher immer wieder verwenden. Nach dem Waschen koche ich sie noch einmal im Topf aus, damit evtl. Waschmittelrückstände entfernt werden und dann geht's wieder in den Schrank bis zum nächsten Einsatz - nach dem sie getrocknet sind, versteht sich ;o)

Ob Ihr türkischen oder griechischen Joghurt verwendet, könnt Ihr ganz von Eurem persönlichen Geschmack abhängig machen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass griechischer (zumindest die Marke, die ich immer kaufe) schon einmal fester ist als der türkische, aber auch milder im Geschmack. 
Für diesen Frischkäse verwende ich am liebsten den griechischen, während ich für Tzatziki und Joghurtsaucen lieber den türkischen nehme, der schmeckt irgendwie frischer. 
Testet Euch mal durch Euer Joghurt-Angebot durch und falls Ihr keinen Süzme-Joghurt bekommt, könnt Ihr den natürlich auch selbst machen, indem Ihr eine entsprechend größere Menge Naturjoghurt so lange abtropfen lasst, bis sie die gleiche Konsistenz hat, wie oben auf dem Bild.
Neben den hier vorgestellten Labneh-Variationen könnt Ihr dem Joghurt vor dem Abtropfen natürlich auch schon andere Gewürze zufügen und so Euren ganz persönlichen Lieblings-Labneh zaubern.

Das mag sich jetzt vielleicht alles recht unspektakulär anhören, ich empfehle Euch aber dringend, diesen Frischkäse mal auszuprobieren. Bei mir ist er jetzt ein fester Standard und gekaufter Frischkäse kommt mir nur noch im äußersten Notfall ins Haus.

Zutaten
500 g türkischer oder griechischer Joghurt, 10%
1/2 TL Salz

Zubereitung
Das Salz zum Joghurt geben und gut verrühren.
Den Joghurt in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb geben und für 1-2 Tage im Kühlschrank abtropfen lassen, ggf. mehrmals mit den Händen kräftig ausdrücken, das beschleunigt den Vorgang.
Je nach Verwendungszweck den trockenen Frischkäse mit leicht geölten Händen zu einer länglichen Rolle formen und in fein geschnittenen Schnittlauchröllchen wälzen oder kleine Bällchen daraus formen und mit Gewürzen (Salz, Pfeffer, Piment d'Espelette, Schwarzkümmel, usw.) in ein Glas geben, mit Olivenöl auffüllen und einige Tage ziehen lassen.


Panzanella mit Fenchel und Salami

Juhuuu, heut gibt's zur Abwechslung mal wieder Fenchel!
Entwickelt sich ja immer mehr zu meinem Lieblingsgemüse und weil es völlig zu Unrecht ganz viele Fenchel-Skeptiker gibt, starten wir mit einem leckeren Fenchel-Brotsalat in die neue Woche - irgendwann krieg ich auch den letzten Fenchel-Verweigerer und "dreh ihn um" ;o)
Eigentlich ist in einem Brotsalat ja auch immer Tomate mit von der Partie, schmeckt mir auch sehr gut, ich mag es nur nicht, wenn das Brot durchsibbert, also weich wird. Der Fenchel hat, von seinem leckeren Geschmack mal abgesehen, den Vorteil, dass er nicht soviel Wasser enthält und die Brotwürfel daher auch länger knusprig bleiben - wenn das mal kein Pluspunkt für die Fenchel-Variante ist!

Zutaten
1/2 Baguette
1 TL Fenchelsaat
Olivenöl

Vinaigrette
2 EL Weißweinessig 
5 El Olivenöl
1 EL Zitronensaft 
Salz und Pfeffer 
1/2 TL Zucker  

Außerdem
2 große Knollen Fenchel
1 Bund Wildsalat
120 g Fenchelsalami
1 Handvoll Oliven  

Zubereitung  
Das Brot in 2x2 cm große Würfel schneiden, die Fenchelsaat im Mörser etwas anmörsern. Etwas Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die confierten Knoblauchzehen darin zerdrücken. Brot und Fenchelsaat dazugeben und bei geringer Hitze und unter gelegentlichem Umrühren goldbraun rösten. Herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.  
Den Fenchel waschen, vierteln und den Strunk entfernen. Die Viertel quer in hauchdünne Streifen hobeln. Den Salat waschen, putzen und die Stiele entfernen, die Blätter grob schneiden.  
Den Essig, Zitronensaft, Olivenöl, sowie Salz, Pfeffer und Zucker zu einer Vinaigrette aufschlagen und unter den Salat mischen. Dann die Oliven und Salamischeiben unterheben und mit den Brotwürfeln servieren. 

Bremer grööne Soß'

Ihr fragt Euch jetzt sicher, was das nu schon wieder ist. Frankfurter Grüne Sauce ist klar, aber Bremer?
Is doch logisch, als eingefleischtes Nordlicht, das noch nie ne Grüne Sauce gegessen hat, geschweige denn wohlmöglich sogar im Grüne-Saucen-Gebiet, werd ich mich sicher nicht auf so dünnes Eis begeben und behaupten, das hier wäre ein Rezept für diese sagenumwobene Sauce.
Ich mach es mir einfach, such mir aus mind. 1365 Quellen ein leckeres Rezept zusammen, füge hier und da noch etwas hinzu oder lasse was weg und benenne das Ganze dann einfach um - so einfach is das! Nicht umsonst trägt der beste Fussballverein der Welt, der ja bekanntlich Werder Bremen ist, die Farben der Grünen Sauce im Logo. Wahrscheinlich ist es also sogar gar nicht so abwegig und die Grüne Sauce kommt gar nicht aus Hessen, sondern is ne urbremische Angelegenheit ... Jupp, so wird's sein, ich bleib also dabei, heut bekommt Ihr ein Rezept für eine besonders leckere BREMER Grüne Sauce
Und weil in Bremen alles n büschen anners is, wird diese Sauce dort schon seit Generationen nicht mit Pellkartoffeln gegessen, sondern die Kartoffeln müssen zwingend vorher in Butter goldbraun geschwenkt werden - sonst schmeckt die ganze Sauce nich, glaubt's mir!

So, und weil das hier ne Bremer Grüne Sauce ist, werden die Eier auch nicht einfach so ins Wasser geschmissen und gekocht, bis sie blitzeblau sind, sondern da gehn wir mal n büschen behutsamer vor. Ich muss es nämlich bei dieser Gelegenheit mal loswerden, es gibt für mich kaum etwas ekligeres als blau gekochte Eier.
Ok, das ist jetzt n büschen übertrieben, denn natürlich ist Zimt noch vieeeel ekliger, blaue Eier gehn aber mal gar nicht, zumal das einfach nicht sein muss. Ein hartgekochtes Ei muss nich blau werden, das geht auch anders!
Starten wir also mit nem kleinen Kurs im Eierkochen - alle, die das Beherrschen, bitte jetzt weiterscrollen ;O)

Fortbildungsveranstaltung: Wie koche ich ein Ei hart, ohne dass es blau wird?

Zutaten 
Eier 
1 Eierpickser oder halt ne Nadel
Wasser
1 Topf mit Deckel 

Zubereitung
Die Eier mit dem Eierpickser am dicken Ende anpicksen und in einen Topf geben. Soviel Wasser dazugeben, dass sie Eier bedeckt sind und alles zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Eier eine Minute kochen lassen, dann die Platte ausstellen, einen Deckel auf den Topf legen und den Topf von der Platte ziehen. 
Je nachdem, wie man die Eier am liebsten mag, müssen sie nun:
  • 2-4 Minuten für weich gekochte
  • 5-7 für wachsweiche
  • 7-10 Minuten für festgekochte Eier ziehen
Natürlich hängt die Dauer auch immer von der Eiergröße ab, da muss man dann n büschen probieren. Wer sein Eigelb pulverisiert bevorzugt, legt einfach nochmal 5 Minuten drauf. 

Die Blaufärbung ist immer ein Zeichen dafür, dass ein Ei zu heftig und zu lange gekocht wurde und genau das verhindert man durch diese schonende und zudem noch energiesparende Methode. 

So, und nu geht's weiter mit der legendären Bremer gröönen Soß' ... 

Zutaten
6 hartgekochte Eier
1 confierte Knoblauchzehe
2 TL grober Dijonsenf
etwas Rapsöl
400 g saure Sahne
400 g griechischer Joghurt (10 %)
Salz und Pfeffer
jeweils eine Handvoll Schnittlauch, Borretsch, Sauerampfer, Petersilie, Kresse, Kerbel und Pimpinelle, alles fein gehackt

Zubereitung
Die Eier anpiecksen und in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Eine Minute kochen, dann die Platte aus stellen und den Topf abgedeckt beiseite stellen. 10 Minuten ruhen lassen.
Die Eier gründlich abschrecken und auskühlen lassen.
Die kalten Eier pellen, das Eigelb in eine Schüssel geben und mit einer Gabel fein zerdrücken, die Knoblauchzehe ebenfalls zerdrücken. Senf und Öl dazugeben und alles glatt rühren.
Saure Sahne und Joghurt dazugeben und alles gründlich verrühren. Die fein gehackten Kräuter dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Fenchel-Orangen-Salat mit geräuchertem Saibling

Eigentlich sollte es diesen Salat ja schon am Freitag geben, da die Blogspot-Welt von Donnerstag bis Freitag aber schwer erschüttert wurde und praktisch lahm lag, gibt's ihn halt erst heut...

Fenchel hat bei uns in den letzten Jahren eine ziemlich steile Karriere hingelegt. Vom geächteten Iiiihbäh-Gemüse zum absoluten Favoriten - mittlerweile könnte ich täglich Fenchel essen, bevorzugt roh oder halt nur kurz gebraten. Knackig muss er sein! 
Knackig ist der Fenchel in diesem Salat natürlich, mächtig knackig sogar. Knackig und fruchtig, dazu noch das raffinierte Dressing, das das Fenchelaroma zusätzlich unterstützt und als Krönung ein frisch geräucherter Saibling. 
Natürlich passt auch ein anderer Räucherfisch, wie beispielsweise eine schöne Bio- Forelle, kommt halt ganz drauf an, was Ihr lieber mögt und bei Eurem Fischhändler bekommt. 
Und wenn Ihr keinen Fisch mögt, dann lasst ihn einfach weg, der Salat schmeckt auch ohne klasse!

Zutaten
1 Zitrone
4 Orangen
2 rote Zwiebeln
2 Knollen Fenchel mit möglichst viel Grün
5 EL Olivenöl
2 EL Pastis
1 gute Prise Zucker
Salz und Pfeffer
1 geräucherter Saibling

Zubereitung
Die Zwiebeln schälen und in möglichst feine Scheiben schneiden oder besser noch hobeln. Den Fenchel putzen (dabei das Grün beiseite legen), vierteln, den Stunk  entfernen und quer ebenfalls in feine Streifen hobeln. Beides in eine Schüssel geben.
Die Zitrone und eine Orange auspressen und den Saft über die Gemüsestreifen geben. Alles ca. eine Stunde marinieren lassen.
Anschließend den Zitrussaft in eine kleine Schüssel abgießen und mit dem Olivenöl und Pastis verrühren. Mit Salz, Pfeffer und einer guten Prise Zucker abschmecken. Das Fenchelgrün fein hacken und mit den Gemüsestreifen vermischen. Die restlichen Orangen filetieren.
Die Gemüsestreifen auf einem Teller anrichten, darüber die Orangenfilets geben und den filetierten und in Stücke gebrochenen Saibling darüber verteilen. Mit dem Dressing beträufeln uns servieren. 

Limetten-Parmesan-Butter

In den letzten Wochen sind zwar einige neue Kochbücher zu meiner "Bibliothek" dazugekommen, so dass sich mittlerweile eine wohl niemals endende Anzahl an Rezepten angesammelt hat, die ich dringlichst nachkochen muss, aber auch bei meinen bereits älteren Büchern sind einige dabei, die ich nicht missen möchte und bei denen ich schon im Vorwege weiß, dass die Rezepte zu fast 100% meinen Geschmack treffen - delicious days ist eines davon. 
Die Mischung aus einfachen Zutaten, tollem Geschmack und umwerfender Optik macht die Rezepte zu meinen besonderen Lieblingen, ich brauche nicht mehr lange, dann hab ich das Buch komplett durch ;o)

Die Buchseite, auf der dieses Rezept zu finden ist, ziert schon seit letztem Jahr einer meiner heiß und innig geliebten Klebezettel, jetzt endlich konnte ich ihn in den Ruhestand schicken - erledicht und für richtig lecker befunden! War aber wie gesagt schon vorher klar ;o)
Besonders mein Mitesser, seines Zeichens erklärter Käse-Junkie, war völlig begeistert und mochte die Butter, im Gegensatz zu mir, auch in "rohem" Zustand sehr gerne. 
Ich fand sie zwar auch ganz lecker, da ich ja aber ein Käse-Weichei bin, war es jetzt nicht 100%ig mein Geschmack - überbacken sah das schon ganz anders aus, aber sowas von!

Zutaten 
1 Schalotte
1 confierte Knoblauchzehe
1/2 Bund Schnittlauch
125 g weiche Butter
2 EL Olivenöl
1 Bio-Zitrone
1 Bio-Limette
40 g frisch geriebener Parmesan
Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung
Die Schalotte schälen und sehr fein würfeln, den Schnittlauch ebenfalls in sehr feine Röllchen schneiden. Zusammen mit der Butter, der confierten Knoblauchzehe und dem Olivenöl in eine Schüssel geben und miteinander vermengen.
Die Zitrone und die Limette heiß abwaschen und die Schale fein abreiben. Zusammen mit dem Parmesan unter die Butter rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Den Backofen auf 180°C vorheizen und den Grill zuschalten. Baguette in Scheiben schneiden und diese großzügig mit der Parmesan-Butter bestreichen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und auf der obersten Schiene im Backofen knusprig backen - dabei immer mal ein Auge drauf haben, da die Kanten schnell verbrennen. 

Focaccia

Fladenbrote wie Focaccia sind meiner Meinung nach die idealen Einsteigerbrote, da man hier keinen Brotlaib formen muss, sondern den Teig entweder ausrollt oder wie hier einfach etwas mit den Händen in Form bringt, in dem man hier und da etwas zieht und drückt. Außerdem kommt es hier nicht sooo sehr auf die Teigkonsistenz an, wie beispielsweise bei freigeschobenen Broten, die gern unfreiwillig zu einem Fladenbrot werden, wenn der Teig zu weich ist oder der Laib zu wenig Spannung hat. 
Ein Fladenbrot verzeiht auch Anfängerfehler, lässt sich ganz nach Belieben, Kühlschrank- und Vorratsschrankinhalt abwandeln und ist dazu noch recht fix gemacht - ideal also, um sich mal so richtig auszutoben und auszuprobieren.

Ich hab hier eine ganz klassische Focaccia gebacken, je nach Anlass schmeckt es aber auch klasse, wenn Kräuter in den Teig eingearbeitet werden, die Focaccia mit Oliven oder getrockneten Tomaten belegt oder wie bei der Schiacciata mit Zwiebeln belegt und Parmesan bestreut wird. 
Wie immer gilt auch hier, lasst Eurer Fantasie einfach freien Lauf - schaut, zu welchem Anlass das Brot gegessen werden soll und passt es dann entsprechend an.

Wenn Ihr am Vortag schon wisst, dass Ihr am nächsten Tag eine Focaccia backen wollt, bereitet den Teig bis zum ersten Gehen zu und stellt Ihn nach einer halben Stunde im Plastikbeutel über Nacht in den Kühlschrank. 
Eine Stunde bevor Ihr ihn weiter verarbeitet, nehmt ihn aus dem Kühlschrank heraus und lasst den Teig Zimmertemperatur annehmen. Danach geht's weiter wie im Rezept beschrieben. 
Durch die lange und kalte Gehzeit wird die Focaccia lockerer und aromatischer - probiert es ruhig mal aus. 

Zutaten 
400 g Wasser, zimmertemperiert 
1 Tütchen Trockenhefe 
550-600 g Mehl, Type 550
12 g Salz 
25 g Olivenöl 

Belag
2 EL frische Rosmarinnadeln  
Wasser-Olivenöl 1:1 verquirlt
grobes Meersalz 

Zubereitung
Die Trockenhefe mit dem Wasser in ein Gefäß geben und einige Minuten ruhen lassen, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Das Mehl mit dem Salz trocken vermischen. Hefewasser und Olivenöl dazugeben und alles sehr gründlich mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem recht weichen Teig verkneten. Den Teig mehrfach falten und in eine leicht geölte Schüssel geben. 
Die Schüssel in einen Plastikbeutel stellen und den mit einem Knoten verschließen. Nach 30 Minuten erneut mehrfach falten und gehen lassen bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. Ein Backblech gründlich einölen und den Teig darauf geben. Ca. 10 Minuten abgedeckt entspannen lassen, dann mit den Fingern in Form ziehen, dabei darauf achten, dass so wenig Luftblasen wie möglich zerdrückt werden. 
Das Backblech in einen Plastikbeutel schieben und verschließen - erneut für 30 Minuten gehen lassen. Mit geölten Fingerspitzen den Teig eindrücken, so dass das Focacciatypische Muster entsteht. Wieder in den Plastikbeutel schieben und gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. 
Unmittelbar vor dem Backen vorsichtig mit dem Öl-Wasser bestreichen und mit Rosmarinnadeln und grobem Meersalz bestreuen.  
Den auf 200°C vorgeheizten Backofen schwaden und die Focaccia ca. 35 Minuten backen, bis sie goldbraun ist.  
Die Focaccia vom Backblech nehmen und auf einem Rost komplett auskühlen lassen. 
Abgewandelt nach einem Rezept von Wild Yeast

Hummus

Kuchen und anderer Süßkram ist ja ganz schön und gut, aber jedes Mal, wenn ich ein Stückchen Kuchen esse, kann ich nicht anders und muss danach sofort ein Käse- oder Leberwurstbrot haben, das war schon immer so. Früher hab ich mich nach einer Geburtstags-Kaffeetafel immer mit meiner Mama zur gemeinschaftlichen Leberwurstbrot-Mahlzeit getroffen - es ist also eindeutig, woher ich diese Vorliebe habe ;O)
Nun ist ein Käse- oder Leberwurstbrot ja nicht wirklich spannend und lohnt keinen Blogbeitrag, da muss es schon etwas anderes sein - ein ebenso leckerer Brotaufstrich, der natürlich selbst gemacht ist und den ich eigentlich fast jeden Tag essen kann - Hummus.

Hummus ist sehr simpel und schnell herzustellen - vorausgesetzt man weicht die Kichererbsen rechtzeitig, nämlich ca. 12 Stunden vorher ein. Wer spontan den "Hummus-Jieper" bekommt, der muss halt zu Dosen-Kichererbsen greifen.

Immer, wenn ich Hülsenfrüchte koche, dauert es ewig, bis diese fiesen Biester endlich mal gar sind, ich schaff das nie in der angegebenen Zeit. Irgendwann, wenn ich dann mal wieder mit den Fingern auf der Arbeitsplatte trippelnd neben dem Herd steh und mir nen Wolf warte, fällt es mir wie Schuppen von den Augen - Natron! Also fix eine Messerspitze Natron zum Wasser gegeben und ruckizucki sind die Kichererbsen gar. Natron beschleunigt den Garprozess ganz enorm, probiert das unbedingt mal aus. Und vor allem probiert Hummus aus - Hummus ist nämlich nicht nur lecker, sondern auch noch mächtig gesund. Hummus ist toll!

Zutaten
250 g getrocknete Kichererbsen
1 Lorbeerblatt
1 Msp Natron
Kochflüssigkeit zum Pürieren
3 confierte Knoblauchzehen
2-3 EL Tahini
Saft einer halben bis ganzen Zitrone (hängt von der Größe ab)
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Piment d'Espelette oder ein anderes Chilipulver
1/4 TL Cumin, gemahlen (optional)

Zubereitung
Die Kichererbsen mit kaltem Wasser bedeckt in eine Schüssel geben und ca. 12 Stunden (am Besten über Nacht) quellen lassen.
Das Wasser abgießen und die Kichererbsen abspülen, dann die Kichererbsen mit frischem Wasser, einer Msp Natron und dem Lorbeerblatt in einem Topf zum Kochen bringen. Die Temperatur reduzieren und  bei mittlerer Hitze gar kochen, das kann je nach Alter der Kichererbsen 45 Minuten bis 2 Stunden dauern. 
In ein Sieb abgießen, dabei eine Tasse Kochflüssigkeit auffangen.

Alle Zutaten bis auf die Gewürze in einen Blender geben und gründlich pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Wenn die Masse zu fest ist, etwas Kochflüssigkeit dazugeben und mit mixen. 
Mit den Gewürzen abschmecken und alles gut verrühren.  
Natron

Rote-Bete-Tabouleh mit Feta

Eigentlich bin ich ja kein übermäßig großer Rote-Bete-Fan und eigentlich sollte dieser Salat auch ganz allein für meinen Mitesser sein, uneigentlich fand ich ihn dann aber doch überraschend lecker und hab heimlich den ein oder anderen Bissen genascht, bevor der klägliche Rest dann endlich in des Mitessers Schüssel zum Mitnehmen landete :o)
 
Die roten Beten mussten weg, denn eigentlich sollten sie glasiert und im Backofen geröstet werden - wie so oft ist der Plan aber mal wieder einer sehr spontanen Umstellung zum Opfer gefallen und so waren sie übrig, die Beten. 
Suppe musste nicht schon wieder sein, also hab ich sie kurzerhand mit allem, was noch so zu finden war, zu einem Salat zusammengebastelt - ich hatte schon mal schlechtere Ideen ;o)

Zutaten
500 g Rote Bete
200 g Bulgur (mittlere Körnung)
2 TL Gemüsebrühpulver, hausgemacht
1 TL Salz
300 ml kochendes Wasser
100 g Beluga- oder Berglinsen
1 TL Gemüsebrühpulver, hausgemacht
4 Stangen Staudensellerie
1 rote Zwiebel, gewürfelt
Petersilie
250 g cremiger Feta

Dressing
2 confierte Knoblauchzehen
Saft einer Zitrone
100 ml Olivenöl 
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Rote Bete wie Pellkartoffeln kochen, bis sie gar sind - wie lange das dauert, hängt von der Größe der Beten ab. Sobald die Beten gar sind, abkühlen lassen, Handschuhe anziehen! und schälen. In Würfel schneiden.
In der Zwischenzeit den Bulgur mit dem Suppengewürz und Salz in eine Schüssel geben und mit dem kochenden Wasser übergießen. Ca. 15 Minuten quellen lassen, bis er gar ist, zwischendurch mit einer Gabel immer mal wieder auflockern. In der Zwischenzeit die Linsen in kochendem Wasser ca. 15-30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln, bis sie gar, aber noch nicht zerfallen sind. Die Linsen in ein Sieb abgießen und gründlich mit kaltem Wasser abschrecken, damit der Garprozess unterbrochen ist und die Linsen nicht zerfallen.
Den Fäden im Staudensellerie entfernen (entweder mit einem Messer ziehen oder den Sellerie mit einem guten Sparschäler so dünn wie möglich schälen) und den Sellerie in Streifen schneiden, die rote Zwiebel schälen und würfeln, Petersilie grob hacken und alles miteinander vermischen.
Zitronensaft und Olivenöl in eine kleine Schüsel geben, die confierte Knoblauchzehe mit einer Gabel darin zerdrücken und mit Salz und Pfeffer würzen. Gut verrühren und über die Bulgur-Gemüsemischung geben.
Mit den Rote Bete-Würfeln mischen und mit Feta bestreuen. 

Rotkohlsalat mit Feta

Rotkohl spielt in meiner Küche eigentlich keine große Rolle, es gibt ihn bei uns sehr selten bis praktisch gar nicht. Der Grund ist schnell erklärt, ich mag ihn einfach nicht ;o)
Das letzte Mal, dass ich Rotkohl (damit meine ich jetzt diesen gekochten Beilagen-Rotkohl) auf dem Teller hatte, war irgendwann in den 80ern, damals gab es bei uns zuhaus am Wochenende noch häufiger die klassischen Mehr-Komponenten-Mittagessen und da stand natürlich auch ab und zu eine Schüssel Rotkohl auf dem Tisch. 
Mit den Jahren änderte sich die Küche meiner Mama, aus dem sonntäglichen Braten wurden die ersten italienisch angehauchten Gerichte und so langsam aber sicher verschwand der Braten inkl. Beilagen vollständig aus unserer Küche - Rotkohl gab es dann nur noch entsprechend selten und auch ausschließlich für meine Eltern, ich hab mich da ausgeklinkt ...

Dass ich kein Fan von aufwendigen Menüs bin wisst Ihr sicherlich, wenn Ihr ab und zu reinschaut - 3 Gänge sind das Maximum und davon sollten sich dann im optimalen Fall noch mindestens zwei vorbereiten lassen. Mehrere Gänge zeitlich aufeinander folgend und auf den Punkt gegart auf den Teller zu bringen übersteigt meine Kochfähigkeiten, daher besteht ein typisches Wochenend-Mittagessen (unter der Woche gibt's ja eh meist nur ganz schnelle Küche) bei uns in den allermeisten Fällen auch aus nicht mehr als 2-3 Komponenten - alles andere ist mir zu stressig und macht mir keinen Spaß ;o)  
Ich mag es am liebsten einfach und da ich am Wochenende zusätzlich zum Mittagessen sehr gern noch irgendwas Süßes und die ein oder andere Kleinigkeit ausprobiere, fällt das Essen selbst zumeist sehr einfach aus - kein Platz für Rotkohl also, um mal endlich wieder aufs Thema zurück zu kommen ...

Diesen Rotkohlsalat hab ich nur deshalb machen können, weil meine Mama mir den Kohl am Freitag förmlich aufgezwungen hat - ist doch immer das Gleiche, da besucht man die Eltern in der Heimat und fährt mit randvollem Kofferraum wieder nach Hause ... 
Ok, wir sind auch mit vollem Kofferraum nach Bremen gefahren, aber darum geht's hier ja nicht ;o)

Was also machen mit einem Viertel Rotkohl, wenn man eigentlich gar keinen Rotkohl mag? 
Logisch, Nickys Rotkohlsalat, so eine Gelegenheit kommt so schnell schließlich nicht wieder.

Durch das frische Orangensaftdressing verliert der Rotkohl diesen für mich muffigen, dumpfen Kohlgeschmack und der Feta verleiht dem Salat eine tolle Würze. 
Ein wirklich sehr leckerer Wintersalat, den ich bei passender Gelegenheit auf jeden Fall wieder machen werde. Ich weiß schon, warum delicious days eines meiner absoluten Lieblingskochbücher (ich hab ja auch schon fast das halbe Buch nachgekocht und verbloggt) ist und ich das neue, bisher noch nicht erschienene Buch von Nicky sofort vorbestellt hab ;o)

Zutaten
300 g Rotkohl
1 Knolle Fenchel mit möglichst viel Grün
1 säuerlicher, knackiger Apfel (Wellant, Cox Orange, Topaz)
3 Bio-Orangen
3 EL Weißweinessig
Salz und Pfeffer
100 ml Rapsöl
200 g Schafskäse

Zubereitung
Rotkohl und Fenchel möglichst fein hobeln. Den Apfel entkernen, in Scheiben schneiden und stifteln. Alles miteinander in einer Schüssel vermengen.
Für das Dressing eine Orange gründlich mit heißem Wasser abspülen und die Schale fein abreiben - darauf achten, dass nur die gelbe Schale, aber nichts Weißes mit abgerieben wird. Die Frucht halbieren und auspressen. Orangensaft und -abrieb mit Essig, Öl und Gewürzen verrühren und über den Salat geben - eine gute Stunde marinieren lassen.
In der Zwischenzeit die restlichen beiden Orangen filetieren, den dabei austretenden Orangensaft über den Salat geben.
Den Salat anrichten und mit Orangenfilets, zerbröseltem Feta und fein gehacktem Fenchelgrün servieren. 
Quelle: Nicole Stich - delicious days (Buch)