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Schwedenwoche, Tag 4: Havreflarn (Haferflockenkekse)

Heute beschäftigen wir uns mit einem ganz schwierigen Thema, schwedischem Gebäck. Schwierig deshalb, weil Schweden den gefühlt höchsten Pro-Kopf-Zimtverbrauch weltweit hat und was ich von Zimt halte - naja, das hab ich Euch ja schon oft genug erzählt ;o)

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Die ganzen bekannten Gebäckspezialitäten wie Kanelbullar, Mandeltårta, Prinsesstårta, Dammsugare, etc. fallen also schon mal weg, weil sie entweder tonnenweise Zimt oder aber Mandeln enthalten und die verweigert der Mitesser. Ja, ich weiß, wir sind nicht einfach ;o) 
Also Kekse, denn die reißt mir der Mitesser quasi aus den Händen, Hafer- flockenkekse sowieso. 

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Diese Haferflockenkeksvariante enthält sehr wenig Mehl und ist daher enorm knusprig - n büschen in Richtung Florentiner, quasi Haferflockenflorentiner. 
Ganz wichtig bei der Zubereitung ist, dass Ihr jedem Keks ausreichend Platz auf dem Backblech gönnt. Ich hab zum Portionieren des Teiges so einen kleinen Kugelausstecher* verwendet und trotz der geringen Teigmenge nur 7 Kekse pro Blech backen können, so sehr breiten sie sich beim Backen aus.  
Achtet auch unbedingt darauf, dass die Kekse an den Kanten schön gebräunt sind, denn erst dann ist der Zucker in der Keksmitte so karamellisiert, dass die Kekse beim Abkühlen durchgängig knusprig werden. Sind die Kekse zu hell, bleiben sie wabbelig und fettig.  

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Zutaten 
150 g Butter
20 ml Milch  
150 g Rohrohrzucker
60 g Zuckerrübensirup
1/2 TL Salz 
50 g zarte Haferflocken
40 g kernige Haferflocken 
125 g Mehl
1/4 TL Backpulver

Zubereitung
Butter, Rohrohrzucker, Zuckerrübensirup, Milch und Salz in einem Topf schmelzen und zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit in einer Schüssel die Haferflocken mit dem Mehl und Backpulver vermischen. 
Die Zuckermasse einmal aufschäumen lassen, dann von der Herdplatte ziehen und mit den trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren. 
Die Masse abkühlen lassen und mit einem Teelöffel oder einem Kugelausstecher kleine Teigportionen abstechen und in ausreichendem Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen (Ober- und Unterhitze) ca. 8 Minuten backen, bis die Kekse an den Rändern goldbraun sind. Kurz auf dem Blech abkühlen lassen, dann auf ein Kuchenrost legen und dort vollständig auskühlen lassen. 
In einer Keksdose aufbewahren. 
* = Afilliate-Link

Schwedenwoche, Tag 3: Glasmästarsill (Glasbläserhering)

An eingelegtem Fisch kommt man, wenn man sich mit schwedischen Spezialitäten beschäftigt, natürlich nicht vorbei. Für einen wönzigen Moment habe ich ja noch geschwankt, ob ich mich nicht doch mal an hausgemachtem Surströmming versuchen soll - soweit geht meine Experimentierfreude dann aber doch nicht ;o)
Außerdem wohne ich ganz ganz gerne in unserer kleinen Dachbutze und würde mir nur ungern etwas anderes suchen müssen. 

Glasmästarsill (Glasbläserhering)Die für dieses Rezept benötigten Salzheringe gibt es oft nur noch auf Bestellung beim Fischhändler, weil sie heutzutage nicht mehr soooo oft verlangt werden. Ruft daher vorher unbedingt bei Eurem Fischhändler d.V. an, damit der die Heringe evtl. bestellen kann - kauft nicht diesen eingeschweisten Kram aus dem Supermarkt, das ist wirklich nicht mit dem Hering vom Fischhändler zu vergleichen. 

Was fällt Euch eigentlich ein, wenn Ihr an schwedische Spezialitäten denkt? Ich hab mir zwar eigentlich schon mein Wochenprogramm (die Schwedenwoche soll ja bis einschließlich Sonntag gehen) zusammengesucht, falls Ihr aber noch eine grandiose Idee habt, könnte ich meine Pläne evtl. nochmal über den Haufen werfen - eine meiner leichtesten Übungen :o)
Salzhering, filetiertZutaten
5 Salzheringe, filetiert
250 ml Rotweinessig
300 ml Wasser
100 g Rohrohrzucker
1 rote Zwiebel
1 Karotte
10 g frischer Ingwer
10 g Meerrettich
1/4 Bund Dill
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Pimentkörner
2 TL gelbe Senfkörner
1 TL Koriandersaat
4 Lorbeerblätter

Zubereitung
gewässerter SalzheringDie Salzheringsfilets unter fließendem kalten Wasser gründlich abspülen, anschließend für ca. 12 Stunden in kaltem Wasser wässern. Nochmals gründlich abspülen und trocken tupfen.
Den Essig zusammen mit dem Wasser und den Gewürzen zum Kochen bringen und Rühren, bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Beiseite stellen und vollständig abkühlen lassen.
Die Heringe in ca. 3 cm breite Streifen schneiden, die Karotte und Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Ingwer und Meerettich ebenfalls schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. 
Die Heringsstücke abwechselnd mit dem Gemüse in einem Glas schichten, zwischendurch den Dill dazugeben. Den erkalteten Essigsud darübergießen, so dass die Zutaten komplett bedeckt sind. 
Verschlossen im Kühlschrank 4 Tage ziehen lassen, dann schmecken sie am Besten. Glasmästarsill ist mindestens eine Woche haltbar.
Abgewandelt nach einem Rezept aus: Alles Hausgemacht! (Affiliate-Link)

Schwedenwoche, Tag 2: Knäckebröd (Knäckebrot)

So, Köttbullar haben wir abgehakt, was fällt Euch als nächstes ein, wenn Ihr an schwedisches Essen denkt? Richtig, steht ja auch schon in der Überschrift: Knäckebrot. 
Ich hab mich für ein ganz schlichtes Roggenknäckebrot entschieden, ohne Körner und den ganzen Schnickschnack und weil ich eine besonders Vorliebe für Gebäck mit Löchern in der Mitte  habe (siehe Bagels oder seit Neuestem auch Donuts), hab ich den Knäckebrotscheiben kurzerhand auch Löcher verpasst. Theoretisch könnte ich es jetzt irgendwo für schlechte Zeiten an die Wand hängen - praktisch wird es aber schnell aufgeknabbert sein, das ist nämlich recht lecker.
Knäckebröd (Knäckebrot)
Beim nächsten Mal werd ich gleich ein wenig Dill oder zerstoßene Fenchelsaat in den Teig kneten, dann fehlt nur noch ein Frischkäsedipp und ein paar Gemüsesticks und fertig ist die gesunde Knabberei für den sonntäglichen Tatortabend.
Natürlich könnt Ihr auch rechteckige Knäckebrotscheiben backen oder runde Fladen und die Löcher weglassen, wirklich praktisch sind die Löcher ja nicht, weil immer die Hälfte durch fällt. Aber schick sehen sie doch aus, oder? :o)
Knäckebröd (Knäckebrot)

Zutaten
1 EL Trockenhefe
250-300 ml Wasser
1 EL Honig
1 1/2 TL Salz
125 g Mehl, Type 550
400 g Roggenmehl, Type 1150

Zubereitung
Die Trockenhefe mit dem Wasser und dem Honig verrühren und einige Minuten stehen lassen, bis sich die Trockenhefe aufgelöst hat. 

Zusammen mit dem Salz zum Mehl geben und alles zu einem festen, glatten Teig verkneten - evtl. ist etwas mehr Wasser notwendig. Den Teig abgedeckt über Nacht bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Den Teig achteln und so dünn wir möglich auf einer reichlich bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, durch den hohen Roggenanteil klebt der Teig sehr stark. Entweder mit einer Schüssel ausstechen oder in Streifen schneiden und mit einer Gabel oder noch besser, der Spitze eines Essstäbchens mehrfach einstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. 

Im auf 220°C vorgeheizten Backofen je nach Dicke der Knäckebrote ca. 8-15 Minuten backen. Auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen.
 
Quelle: Londoneats

Knäckebröd (Knäckebrot)

Schwedenwoche, Tag 1: Köttbullar (schwedische Hackbällchen)

Herzlich willkommen zur Schwedenwoche im KuLa!

Anlässlich der bevorstehenden Hochzeit im schwedischen Königshaus haben wir im Alles Hausgemacht!-Forum beschlossen, eine schwedische Woche zu veranstalten. Diese Woche gibt's also lauter schwedische Spezialitäten.
Und womit startet jemand wie ich, die in einer IKEA-Musterwohnung wohnt und den IKEA-Katalog früher auswendig rezitieren konnte in eine Schwedenwoche? Logisch, mit Köttbullar - übrigens nicht Köttbullar ausgesprochen, sondern je nach Region Schött- oder Chöttbullar [ɕœtbɵlːar] - in der KuLa-Version auch garantiert frei von Pferdefleisch ;-)

Wie bei deutschen Hackbällchen, Frikadellen oder Buletten, gibt's auch in Schweden die verschiedensten Wege, die in diesem Fall nicht nach Rom, sondern zu nem Teller leckerer Köttbullar führen. Die einen machen sie nur aus Fleisch, Zwiebeln und Gewürzen, die anderen geben noch Paniermehl dazu oder, und für diese Version habe ich mich entschieden, auch noch Kartoffel.
Die Kartoffel bewirkt, dass die Köttbullar unvergleichlich zart werden, die zerfallen schon, wenn man sich ihnen auch nur auf 10 cm mit der Gabel nähert. Hat natürlich zur Folge, dass sie beim Braten nicht so richtig rund bleiben, aber das ist alles nur Fassade - hier zählen eindeutig die inneren Werte!
Ganz wichtig ist, dass Ihr wirklich mit einer großzügigen Prise gemahlenem Piment würzt, die gibt nämlich das gewisse Etwas (Piment ist übrigens auch die geheime Zutat in einem anständigen Bremer Grünkohl - ohne Piment schmeckt der nicht). 
Anstelle von normalen Semmelbröseln habe ich Panko verwendet, das hat den Vorteil, dass keine Rinde mit verarbeitet wird und die Hackällchen lockerer macht. Wenn Ihr im Asiashop Panko kauft, müsst Ihr aber aufpassen, dass Ihr eines erwischt, das keine Zusätze beinhaltet, sondern wirklich nur aus Brot besteht. Es gibt einige Marken, die außerdem noch Aromastoffe und diesen ganzen Mist enthalten. 

Noch kurz zur Sauce, ich weiß natürlich, dass es verpöhnt ist, Saucen mit Mehl oder Stärke abzubinden - ich mach es aber trotzdem, so! Natürlich soll die Sauce nicht so dick sein, dass man sie mit nem Löffel abstechen kann, ich mag es aber gerne, wenn sie an den Köttbullar oder Kartoffeln haftet, also wird sie ein wenig gebunden. Wenn Ihr das nicht mögt, lasst diesen Schritt einfach weg. 

Das Rezept für die Köttbullar ist übrigens aus Winterküche von Tanja Dusy*, einem meiner Lieblingskochbücher und angesichts des derzeitigen Wetters sicher angemessen ;o) Sollte der Sommer doch nochmal vorbeischauen und Ihr ein schönes Kochbuch suchen, empfehle ich Euch nach wie vor die Sommerausgabe, Sommerküche*. Es gibt nur ganz wenige Kochbücher, aus denen ich soviel gekocht, gebacken und angerührt habe, wie aus diesem.    

Köttbullar (schwedische Hackbällchen)
Zutaten  
200 g mehligkochende Kartoffeln
30 g Panko oder Semmelbrösel
75 g Sahne
2 Schalotten, fein gewürfelt
1/2 gestrichener TL Piment, gemahlen
1/2 TL Delikatess Paprikapulver
Butterschmalz zum Anschwitzen
500 g Hackfleisch, halb und halb
1 Ei
Salz und Pfeffer

Sauce
200 ml Rinderfond, selbstgemacht
200 ml Sahne
Salz und Pfeffer
1 Prise Piment
1 TL Mehl
kaltes Wasser

Zubereitung
Die Kartoffeln schälen und als Salzkartoffeln weich kochen. Abgießen und auf der ausgeschalteten Herdplatte ausdampfen lassen. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
Das Panko mit der Sahne in eine Schüssel geben und einweichen lassen. Die Schalotten fein würfeln und in Butterschmalz glasig dünsten. Etwas abkühlen lassen und zusammen mit dem Piment und Paprikapulver zum eingeweichten Panko geben. Die Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und zusammen mit dem Hackfleisch, dem eingeweichten Panko, Ei und den Gewürzen zu einem glatten Fleischteig verkneten.
Mit einem Eiskugelformer gleichmäßige Hackfleischportionen zu kleinen Hackbällchen formen und in Butterschmalz bei mittlerer Hitze von allen Seiten goldbraun braten.
Die Fleischbällchen aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller warm stellen.
Den Bratensatz mit 200 ml Rinderfond ablöschen und die Sahne dazugeben. Etwas einkochen lassen, den Bratensatz lösen und mit Salz, Pfeffer und Piment würzen.
Das Mehl mit etwas kaltem Wasser glatt rühren und nach und nach in die köchelnde Sauce einrühren. Nur soviel einrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Durch ein feines Sieb passieren um Bratensatzreste zu entfernen.
Köttbullar mit Salzkartoffeln, Sauce und einem Klecks Preiselbeeren servieren.
Abgewandelt nach einem Rezept aus Sommerküche von Tanja Dusy* (*= Affiliate-Link)

Impressionen und Rezepte vom 1. KuLa-Kochtreffen

Ich bin Euch noch einen detaillierten Bericht über das Kochtreffen schuldig, Ihr sollt ja schließlich wissen, was wir alles gekocht, getrunken und gegessen haben :o)

Doreen war besonders fleißig und hat gaaaanz viele Bilder bei yelp veröffentlicht. Die Bilder könnt Ihr Euch hier anschauen, lest Euch aber auch unbedingt noch ihre Zusammenfassung des Tages durch. 
Bella hat gestern bereits einen Blogbeitrag zum Kochtreffen veröffentlicht und dort auch eine Menge Bilder eingebunden. 
Vielen Dank Ihr Beiden für die lieben Worte und auch vielen Dank an alle anderen Teilnehmer, die sich in der Zwischenzeit per Mail bei mir gemeldet haben - Ihr wart wirklich toll und habt den Tag erst perfekt gemacht! 
Bevor ich es komplett vergesse, möchte ich mich auch noch bei Sebi und Alin von der Hüttenhilfe bedanken, die beiden haben nämlich die Mietkosten für das Loft übernommen und so dafür gesorgt, dass das Kochtreffen ein regelrechtes Schnäppchen war.

Als nächstes stehen für mich jetzt erstmal die Planungen eines Forentreffens im Herbst an. Es ist daher wahrscheinlich, dass das nächste KuLa-Kochtreffen erst im nächsten Jahr, wahrscheinlich im Frühjahr und Frühsommer stattfindet. Nicht nur, weil die Planungen für so ein Event ja nicht ganz ohne sind, sondern vor allem weil ich erstmal einen freien Termin im Loft erwischen muss - die sind ja auch sehr gut besucht und daher schon sehr weit voraus ausgebucht. 

So, und nun noch zu den Rezepten vom Samstag! 


Auf den Bildern habt Ihr ja gesehen, dass wir sehr fleißig genudelt haben. Es gab unter Anderem: 

Als Saucen hab ich ein Glas meiner Bolognese mitgebracht und drei verschiedene Sorten Pesto besorgt. Der Käse für obendruff war der beste Käse von Welt, mein heißgeliebter Nordländer.
Garganelli und die Kakao-Vanillenudeln hab ich noch nicht gebloggt, das werd ich in der nächsten Zeit aber auf jeden Fall nachholen. 

Auf Wunsch einiger Teilnehmer hab ich vier verschiedene Eissorten vorbereitet:

Dazu gab es drei Saucen:

Die Himbeersauce bestand nur aus gefrorenen und pürierten Himbeeren und Puderzucker, dafür braucht Ihr sicher kein Rezept. Das für das Schokoladeneis und die Vanillesauce reiche ich aber demnächst auch noch nach. 

Salat gab es natürlich auch:

Einige von Euch haben außerdem meine heißgeliebten Schwarz- und Kakaoessig (die Website des Kakao Kontors wird grad überarbeitet) probieren können. 

Ansonsten gab es noch:

Seid Ihr eigentlich satt geworden? ;o)