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Kochtreffen im Herbst am 20.09.2014

Mensch, das ging ja schnell. Kaum ist die Anmeldung für das Pastatreffen veröffentlicht, trudeln auch schon die ersten Anmeldungen rein und in Nullkommanix ist die Veranstaltung ausgebucht. Also geht's heute gleich mit dem zweiten Treffen weiter, das ich in diesem Jahr plane. 

Ein konkretes Programm, wie für das Pastatreffen, habe ich noch nicht zusammengestellt, weil ich das Herbsttreffen gerne offener gestalten möchte. 
Ich hab mir gedacht, dass ich wie immer einige Gerichte vorbereite. Der Jahreszeit entsprechend werden das sicher die ein oder andere Tarte sein, Salate, selbstgebackenes Brot mit Aufstrichen, Dipps und Aufstriche, Antipasti, ein leckeres Dessert, usw. usf. Also eher im Sinne eines Buffets, als eines gemeinschaftlichen Arbeitstreffens. Sicher werden auch einige Klassiker aus meinem Blog dabei sein und wenn Ihr Lust auf frische Pasta habt, können wir natürlich auch dann eine wenig nudeln - in abgespeckter Form versteht sich, sonst wird daraus in Windeseile das nächste Nudeltreffen ;o)

Natürlich können wir auch vor Ort noch andere Gerichte frisch zubereiten, Muscheln wären beispielsweise denkbar und die Eismaschine für das Dessert ist natürlich auch fest eingeplant.

Für die endgültige "Speisekarte" möchte ich mir aber noch etwas Zeit lassen und in Abstimmung mit den Teilnehmern, evtl. Unverträglichkeiten oder Abneigungen ein leckeres Buffet mit der ein oder anderen Arbeitseinlage auf die Beine stellen. 
Selbstverständlich werden sowohl Vegetarier, als auch Fleischesser auf ihre Kosten kommen!

Wie immer wird das Treffen im Loft in Winterhude stattfinden. Für eine Rundumverpflegung wird gesorgt sein, Ihr müsst nur viel gute Laune und Lust auf einen gemütlichen Tag im Kreis anderer Hobbyköche mitbringen!

So, und zu guter Letzt jetzt wie immer noch einmal die harten Fakten:
Termin: 20.09.2014
Zeit: 13:00 - 21:00 Uhr
Veranstaltungsort: Loft in Hamburg Winterhude
Teilnahmekosten: 50€
Teilnehmerzahl: 20 


Anmeldungen für die Herbstveranstaltung bitte ausschließlich per Mail an steph[at]kuriositaetenladen[dot]com, ich melde mich dann bei Euch!
Die Anmeldungen für die Weihnachtsfeier sind ab nächster Woche möglich.

Pasta... e Basta! am 07.06. - Programm und Anmeldung

Wie Sonntag bereits angekündigt, geht's heute ans Eingemachte, ich erzähle Euch ein bißchen was über das erste KuLa-Treffen dieses Jahres und wenn Ihr Zeit & Lust habt, könnt Ihr Euch gerne anmelden und kräftig mitnudeln.

Da das Interesse an den Pastaevents nach wie vor recht groß ist, hab ich mich dazu entschlossen, auch in diesem Jahr wieder gemeinschaftlich zu nudeln. Anders als im letzten Jahr, als insgesamt 25 Teilnehmer dabei waren, allerdings in deutlich kleinerer Runde, da ich sonst am Ende des Tages wieder komplett in den Seilen hänge und sich meine Stimme wahrscheinlich schlimmer anhört als das Rödeln der Nudelmaschine - außerdem nudelt es sich im kleineren Kreis einfach entspannter und ich kann im Bedarfsfall besser assistieren. 

Die Lebensmittel, Getränke, etc. werde ich natürlich im Vorwege alle besorgen, Ihr müsst also nur (sofern vorhanden) eine Nudelmaschine mitbringen. Solltet Ihr keine haben, ist das auch nicht tragisch, dann könnt Ihr entweder nacheinander meine benutzen oder Euch mit anderen Nudelmaschinenbesitzern zusammenschließen, das hat in der Vergangenheit immer ausgezeichnet geklappt. 

Ich zeige Euch die Grundlagen des Nudelns mit der Nudelmaschine, stelle Euch aber auch Nudelvarianten vor, die Ihr ohne Nudelmaschine zubereiten könnt. Zwischendurch werden wir die Nudeln kochen und natürlich auch essen - versteht sich von selbst ;o)
Da trockene Pasta ja n büschen langweilig ist, bereite ich eine meiner absoluten Lieblingssaucen, mein heißgeliebtes Ochsenschwanzragout vor und für die evtl. anwesenden Vegetarier eine Linsen-Bolognese. Außerdem gibt's verschiedene Sorten hausgemachtes Pesto, ist natürlich auch vegetarisch, bzw. vegan (den Käse gibt's extra) frisch gebackenes Brot, hausgemachten Knabberkram, und was mir bis dahin noch so einfällt - ist ja noch ein bißchen Zeit ;o)
Zum Dessert machen wir vor Ort leckeres Eis und ich bringe Knetwaffeln, rote Grütze und ein Stückchen Torrone mit.  
Die Nudeln, die Ihr den Tag über herstellt, könnt Ihr natürlich mit nach Hause nehmen und am nächsten Tag zubereiten. 

So, und zu guter Letzt jetzt noch einmal die harten Fakten:

Termin: 07.06.2014
Zeit: 13:00 - 21:00 Uhr
Veranstaltungsort: Loft in Hamburg Winterhude
Teilnahmekosten: 50€
Teilnehmerzahl: 15 

Anmeldungen für die Veranstaltung "Pasta... e Basta!" bitte ausschließlich per Mail an steph[at]kuriositaetenladen[dot]com, ich melde mich dann bei Euch! 

Die Anmeldungen für die geplante Herbstveranstaltung, sowie die Weihnachtsfeier sind ab nächster, bzw. übernächster Woche möglich!

KuLa-Kochtreffen 2014

Wie auch schon im letzten Jahr, möchte ich auch 2014 einige Kochtreffen veranstalten. Wie immer werden die Veranstaltungen im Loft in Hamburg Winterhude stattfinden, einer wunderschönen kleinen Eventküche, in der ich in der Vergangenheit schon einige Koch-, Foren- und Bloggertreffen veranstaltet habe. 

Im Juni, genauer gesagt am 07.06., wird ein Pastatreffen unter dem Motto Pasta... e Basta! stattfinden. Es wird also den ganzen Tag genudelt, bis irgendwann die Walze qualmt. 
Da das letztjährige Treffen mit 25 Teilnehmern etwas zu voll geraten ist, begrenze ich die Teilnehmerzahl in diesem Jahr auf max. 15 Personen. Die Anmeldung wird ab Dienstag, dem 11.02. um 10:00 Uhr möglich sein. 

Am 20.09. möchte ich gerne ein Herbsttreffen veranstalten. Ich bereite einige Tartes, Quiches oder evtl. auch Zwiebelkuchen vor (so genau weiß ich das noch nicht, ich hab dafür ganz viele Ideen im Kopf), es gibt ein Dessert, viel Federweißen und natürlich Elbler - ansonsten wird viel Zeit zum Klönen sein. 
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt, die Anmeldung wird ab dem 17.02. um 10:00 Uhr möglich sein. 

Pünktlich zu Nikolaus am 06.12. veranstalte ich in diesem Jahr eine KuLa-Weihnachtsfeier mit vielen Keksen und anderem Gebäck, Glühwein, Kakao, Hoppelpoppel, einem leckeren Schmorgericht und natürlich darf der Julklapp auch nicht fehlen. 
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt, die Anmeldung wird ab dem 24.02. um 10:00 Uhr möglich sein. 

Ich werde an den angekündigten Anmeldetagen jeweils einen Beitrag mit den Details (Programm, Kosten, etc.) veröffentlichen. Bei Interesse schickt Ihr mir dann bitte eine Mail an die in dem Beitrag genannte Adresse und ich melde mich im Laufe des Tages bei Euch. 

Ich würde mich sehr freuen, Euch bei einem der Treffen persönlich kennenzulernen, bzw. wiederzusehen! 

übern Tellerrand, heute: Überseemädchen

übern Tellerrand
Es ist Mittwoch und damit wieder einmal Zeit für übern Tellerrand und einen weiteren Blog, den ich Euch heute vorstellen darf. 
Zur Abwechslung habe ich heute mal keinen ausschließlichen Foodblog für Euch, sondern einen Blog, in dem Kochen & Backen eines von gleich mehreren Themen ist. Neben leckeren Rezepten gibt es auch wunderschöne Fotos (ich bin schon beim Einbinden der unten zu sehenden Cupcake-Fotos vor Neid grün angelaufen), Styling- & Einrichtungsideen und außerdem einen regelmäßigen Wochen- und Monatsrückblick zu entdecken. Ich präsentiere Euch mit großem Vergnügen, Isabelle, das ÜberSee-Mädchen!
Bei dem Namen muss ich als Exil-Bremerin natürlich sofort ans Meer, Schifffahrt und nicht zuletzt das Bremer Überseemuseum denken, damit hat Isabelle aber gar nichts am Hut, sie kommt nämlich aus der genau entgegengesetzten Ecke Deutschlands, vom schönen Bodensee. 
Mitgebracht hat sie Euch Cupcakes, nach einem Rezept, das sicher auch den letzten Cupcake-Skeptiker überzeugen wird (mit anderen Worten, mich ;o) ). Ich freue mich sehr über diesen tollen Gastbeitrag und wünsche Euch viel Spaß beim Stöbern auf Isabelles Blog und natürlich beim Nachbacken dieser leckeren Cupcakes.

Herzlich willkommen, Isabelle!

Apfel-Mandel Cupcakes mit Vanille-Creme © Überseemädchen
Das ÜberSee-Mädchen zu Gast im Kuriositätenladen, es ist mir eine Ehre. Ob ich dem Namen alle Ehre machen werde? Denn wirklich kurios wird es heute mit mir nicht zugehen, dafür aber wie gewohnt lecker. Und süß. Lange habe ich überlegt, was ich heute zeigen kann und da Steph mehr Herzhaftes zeigt, habe mich für meine ersten Cupcakes entschieden – sie hören auf den Namen „Apfel-Mandel Cupcakes mit Vanille-Creme“ und sind eine süße Sünde wert, es werden sicherlich nicht meine letzten sein. Wie steht es bei euch?

Doch wer schreibt hier überhaupt, wenn nicht Steph? Ich bin Isabelle alias das ÜberSee-Mädchen, 23 Jahre alt und Studentin der Literatur-Kunst-Medien am schönen Bodensee. Auf meinem Blog schreibe ich über all die schönen Facetten des Lebens und zeige meine Photos. Bei Beiträgen über Food kommt dann beides zusammen: Meine Vorliebe für schnelle, einfache Gerichte mit dem gewissen Etwas und der Versuch, diese ansprechend in Szene zu setzen. Steph ist mir bei beiden dieser Punkte immer eine Inspiration und ich freue mich sehr, heute hier zu Gast zu sein.

Apfel-Mandel Cupcakes mit Vanille-Creme © ÜberseemädchenHeute gibt es also Cupcakes, „Schuld“ daran ist eine Freundin. 10.000 Cupcakes* war mein Weihnachtswichtel-Geschenk, ein Wendebuch mit zahlreichen Kombi- nationsmöglichkeiten. Wenn dieses Geschenk kein Grund ist, sich endlich an den Muffins der besonderen Art zu versuchen… Ob ihr versierte Cupcakes-Fans oder Neulinge wie ich seid, ich denke mein Rezept ist etwas für alle Naschkatzen:

Für 12 Cupcakes braucht ihr einen Apfel, 115 g weiche Butter, 175 g Zucker und 175 g Mehl. Außerdem zwei Eier, etwas Backpulver und etwas Mandelextrakt
Und schon kann es losgehen, am besten heizt ihr schon einmal den Ofen auf 160°C Umluft vor und mischt dann den geraspelten Apfel mit Butter, Zucker und Mandelextrakt. Zu dieser cremigen Masse gebt ihr ein Ei nach dem anderen, danach kommt das Mehl mit Backpulver dazu. Schon ist die Masse fertig, weiter geht es mit der Creme.

Für die Vanillecreme braucht ihr etwa 250g Crème double und etwas Vanille, entweder das Mark einer Vanille oder einen halben Esslöffel Vanilleextrakt. Wem die Teigmasse noch nicht süß genug ist, kann noch etwas Zucker dazugeben, doch auch so wird es ziemlich süß, ziemlich mächtig aber unglaublich lecker. Für die Cupcakes braucht ihr eine etwas festere Creme, dafür die Mischung einfach für ein bis zwei Minuten rühren.
Was ich vom ersten Cupcake-Backen gelernt habe: Es macht keinen Sinn, die Creme auf den noch warmen Teig zu geben. Eine köstliche Vorstellung, in der Realität schmilzt allerdings die Creme dahin. Also die Cupcakes erst abkühlen lassen, in der Zwischenzeit könnt ihr noch einige Mandelblättchen in einer Pfanne anrösten. 

Zum Schluss die abgekühlten Cupcakes mit der Creme krönen, das geht am besten mit einer Spritztülle aber sicher auch mit einem Teigschaber oder Löffel. Mit den angerösteten Mandelblättern obenauf eine Köstlichkeit zum Mädelskaffee, aber auch die Männerwelt wird hierzu nicht Nein sagen.

Apfel-Mandel Cupcakes mit Vanille-Creme © Überseemädchen
Auf meinem Blog findet ihr übrigens nicht nur Süßes, sondern auch Herzhaftes - egal, für was ihr eher zu haben seid, ich wünsche euch ein gelungenes Nachkochen (oder –backen). 

Lieben Gruß, 
Isabelle.
*=Affiliatelink

Coq au Riesling

Ein neues Familienmitglied wie mein neuer Wundertopf muss natürlich mit einem anständigen Willkommensessen begrüßt werden, schließlich wollen wir beide viele Jahre miteinander schmoren, kochen und backen. 
Rouladen und Gulasch standen unter anderem zur Auswahl, schlussendlich hab ich mich aber doch für ein Coq au Riesling entschieden. Mein Neuer ist ja bekanntlich Franzose und soll sich daher schnell heimisch fühlen und Hähnchen und ich, das ist ja eh eine ganz große Liebesgeschichte ;o)

Coq au Riesling
Wenn ich ein Brathähnchen zubereite, dann kaufe ich natürlich ein ganzes Hähnchen, beim Schmoren greife ich aber sehr gerne auf die Schenkel zurück, die ganz zu Unrecht in der Beliebtheit hinter den faden und oft trockenen Brüsten stehen. Schenkel sind viel saftiger, aromatischer und verzeihen gerade beim Schmoren auch die ein oder andere Minute zuviel im Backofen.
Dass es unbedingt ein Hähnchen aus artgerechter Haltung und kein 2,50 € Huhn aus Massentierhaltung sein soll, muss ich sicher nicht noch einmal erwähnen, das sollte selbstverständlich sein. 

Hähnchenschenkel
Das Rezept basiert ganz grob auf einem Coq au Riesling-Rezept aus der essen & trinken. Ich hab es aber wie immer an unseren Geschmack und natürlich meinen pilzverschmähenden Problemfall, auch als Ehemann/Mitesser bekannt, angepasst, denn ich wollte unbedingt Champignons dabeihaben.
Damit der Gatte nicht direkt Reißaus nimmt oder stundenlang und mit langen Zähnen im Essen rumstochert und die Champignons raussucht um sie in Reih und Glied auf dem Tellerrand zu platzieren, habe ich sie extra angebraten und erst zum Schluss dazugegeben, bzw. nur ein paar fürs Foto auf dem Essen verteilt und den Rest dann für mich behalten und quasi dazu gegessen. So hat der Gatte eine pilzfreie Variante und ich musste keine totgeschmorten Pilze essen - eine eindeutige Win-Win-Situation! 
Wenn Ihr keine Pilzhasser dabeihabt, gebt die Champignons einfach zum Ende der Schmorzeit dazu und lasst alles noch einmal kurz durchziehen. 

Als Beilage gibt es bei uns nur ein leckeres Brot zum Dippen der großartigen Sauce dazu - seit ich den Wundertopf habe natürlich ein No Knead Bread, versteht sich von selbst ;o)

Was meint Ihr, was soll ich als nächstes schmoren? Habt Ihr ein ultimatives Lieblingsrezept, das ich unbedingt mal ausprobieren sollte? Ich freue mich immer über Tipps, Anregungen und Rezeptideen! 

Coq au Riesling
Zutaten 
6 Hähnchenschenkel
Butterschmalz 
150 g durchwachsener Speck 
Butterschmalz
2 Karotten 
150 g Schalotten
500 ml Riesling (Schmittges 2013, Riesling trocken)
500 ml Geflügelfond, hausgemacht
4 confierte Knoblauchzehen 
2 Lorbeerblätter
1 TL schwarzer Pfeffer, ganz 
5 Pimentkörner
3 Zweige Thymian
grobes Meersalz 

200 g braune Champignons 
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Die Hähnchenschenkel am Gelenk durchschneiden, salzen und pfeffern und von allen Seiten mehlieren. Gut abklopfen um überschüssiges Mehl zu entfernen. Den Speck in 3-4 große Stücke schneiden. 
Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Hähnchenteile und den Speck von allen Seiten goldbraun braten. Je nach Größe des Topfes, in mehreren Etappen anbraten. 
In der Zwischenzeit die Schalotten putzen und schälen, die Karotten schälen und grob in Stücke schneiden. Den Speck in 3-4 Stücke schneiden. 
Die angebratenen Hähnchenteile und den Speck auf einen Teller geben und beiseite stellen. 
Als nächstes das Gemüse und die confierten Knoblauchzehen in den Bräter geben und ebenfalls von allen Seiten anschwitzen. Mit Wein und Geflügelfond ablöschen, die Hähnchenteile und den Speck wieder dazugeben und zum Kochen bringen.
Die Gewürze in einen Teefilter (alternativ ein Tee-Ei) geben, zubinden und dazugeben. 
Die Coq au Riesling im geschlossenen Topf im Backofen auf der untersten Schiene bei 180°C ca. 40 Minuten schmoren. 
In der Zwischenzeit die Champignons putzen und kurz vor Ende der Schmorzeit in einer Pfanne mit etwas Butterschmalz rundherum anschwitzen. Mit Salz nach Geschmack abschmecken. 

Den Bräter herausnehmen, die Pilze zufügen und mit einer Scheibe hausgebackenen No Knead Bread servieren. 
Coq au Riesling

No Knead Bread

JaJa, ich weiß, ich komm mit meinem Blogbeitrag zum Thema No Knead Bread ungefähr 8 Jahre zu spät. So lang ist es nämlich her, dass Jim Lahey's Rezept in der NY Times veröffentlicht wurde und seine erste Runde durch das Internet und die damals existierenden Blogs gedreht hat.
Seitdem hat es schon einige Revivals gefeiert, die von mir aber alle geflissentlich ignoriert wurden. Nicht, weil mich das Rezept nicht interessiert hätte, dieses Rezept stand sogar schon auf meiner NBL (Nachbackliste) bevor es den KuLa überhaupt gab. Nein, ich hatte einfach nicht den richtigen Topf dafür - aber dieses Kapitel hat sich ja seit einigen Wochen erledigt, wie Ihr seit gestern wisst ;o) 

No Knead Bread
Seit ich meinen neuen Wundertopf habe, tüftel ich an der idealen Rezeptur, sprich der optimalen Mehlmenge für meine Topfgröße.
Das Originalrezept war für meine 26 cm-Cocotte etwas zu gering bemessen, denn da der Teig des No Knead Breads sehr weich ist, läuft er, sofern er nicht durch die Topfwände in Schach gehalten wird, etwas in die Breite. Das Brot wird dann also entsprechend flach. Gefiel mir nicht so gut, daher hab ich die Mehlmenge peu a peu angepasst und mich so von 430 g Mehl auf 600 hochgearbeitet. Jetzt passt es perfekt, die Salzmenge, Backzeit und Temperatur stimmt auch - das ist jetzt also "mein" No Knead Bread.
Ich hab eine ganze Reihe Schritt-für-Schritt-Bilder gemacht, zusätzlich könnt Ihr Euch aber auch das Video von Jim Lahey anschauen, in dem er recht anschaulich zeigt, wie das Brot gebacken wird. 

Brotteig, Making-Of
Wie der Name schon sagt, wird der Teig für das No Knead Bread nicht mit dem Mixer oder der Küchenmaschine geknetet, bis ein glatter, elastischer Brotteig entstanden ist, sondern die Teigzutaten werden in einer Schüssel nur ganz kurz miteinander vermengt und blubbern dann abgedeckt über Nacht bei Raumtemperatur vor sich hin. Viele machen das einfach mit der Hand, ich nehme das Ende eines Kochlöffels, dann muss man nicht die Hälfte des Teiges von der Hand friemeln ;o)
Auf die Schüssel stelle ich einfach einen großen (Kuchen-)Teller, man kann sie aber auch in einen (selbstverständlich unbenutzten) Müllbeutel stellen und diesen zuknoten, das mache ich bei normalen Hefeteigen gerne. 
Ich stelle die Schüssel dafür in den Beutel, puste einmal rein, damit er sich aufbläht und so nicht mit dem aufgehenden Teig in Berührung kommt und verknote ihn. Ein Teller funktioniert aber genauso gut. 
Am nächsten Morgen sieht der Teig dann etwa so aus:

Brotteig nach 18 Stunden
Kräftig am Blubbern, oder? 
Der Teig ist wie gesagt recht weich, daher ist es besonders wichtig, die Arbeitsfläche gut zu mehlen, sonst klebt er fest und nichts geht mehr. Der Teig wird dann mit einem Spatel aus der Schüssel geholt und vorsichtig auf die Arbeitsplatte gelegt. Dort falte ich ihn 4x, schlage also die Außenkanten nach innen, eine Teigkarte eignet sich dafür besonders gut, ich mache das aber einfach mit den Händen. Erst oben und unten, dann links und rechts - oder umgekehrt.

Brotteig nach dem Falten
Ich bemehle den Teigschluss (also die gefaltete Oberfläche) und lasse ihn, mit einem Küchentuch bedeckt, für ca. 15 Minuten ruhen. 
Jim Lahey formt jetzt einen runden Brotlaib aus dem Teig, das könnt Ihr aber gleich mal wieder vergessen, der Teig ist viel zu weich und klebt fürchterlich. Der Versuch, daraus einen runden Teigling zu formen, endet unweigerlich in einem klebrigen Desaster. 
Ich lasse den Teig lieber in einem Gärkörbchen (24 cm ) gehen, dadurch bekommt das Brot ein hübsches Muster und der Teig läuft nicht auseinander. Ihr könnt aber genauso gut eine mit einem stark mehlierten Küchentuch ausgelegte Schüssel verwenden.

Das Gärkörbchen muss besonders gründlich mehliert werden, ich drücke das Mehl dafür in jede Ritze und achte darauf, dass es nicht wieder rausfällt. 
Der Brotteig wird nun kopfüber, also mit dem Schluss nach unten, in das Körbchen, bzw. die Schüssel gelegt und wieder mit einem Küchentuch abgedeckt. Nun muss es 2 Stunden gehen. Viel Zeit, um die Küche zu putzen, denn durch das ganze Mehl, sieht es sicher aus wie in der Backstube ;o)

Brotteig im Gärkörbchen
Wenn der Teig 90 Minuten gegangen ist, kommt der Gusstopf zum Einsatz, der wandert jetzt nämlich auf dem zweiten Einschub von unten in den Backofen. Den Backofen stellt Ihr auf "volle Pulle", der muss jetzt richtig arbeiten. Mein Backofen heizt offiziell bis 260°C und mit dieser Temperatur habe ich auch die besten Erfahrungen gemacht. Also voll aufdrehen, bei Ober- und Unterhitze.   
Legt Euch auch schon einmal die Topflappen parat und prägt Euch folgendes Mantra ein: 
Ich fasse weder den Topfdeckel, noch den Topf selbst ohne Topflappen an, ich fasse den aufgeheizten Topf nicht ohne Topflappen an! Niemals!!!

Ich hab mich neulich natürlich nicht dran gehalten, sondern den Topfdeckel beherzt hochgehoben, nachdem ich den Brotteig reingeschubst hatte. Keine gute Idee. Ich hatte also nicht nur Verbrennungen an einem Finger, sondern direkt am Mittel- und Ringfinger und außerdem noch am Daumen und in der Handinnenfläche. Wenn schon, denn schon ;o)
Also, immer schön das Mantra üben... 

Apropos Brot in den Topf schubsen. Wenn der Topf eine halbe Stunde aufgeheizt ist, holt Ihr ihn aus dem Backofen und schubst das Brot beherzt kopfüber in den Topf - der Teigschluss ist jetzt wieder oben und sorgt dafür, dass das Brot an der Oberseite hübsch aufreißt. Wenn das Brot nicht exakt in der Mitte landet, einfach zurecht zupfen, das sieht man nachher nicht mehr. 
Jetzt nur noch den Deckel aufsetzen (Topflappen!) und dann für 45 Minuten ab in den Backofen, nach wie vor auf 260°C. Die ersten 30 Minuten lasst Ihr den Topf zu, nicht schummeln und reingucken! Dann könnt Ihr einen Blick riskieren und je nachdem, wie dunkel die Kruste bereits ist, backt Ihr das Brot nun mit oder ohne Deckel zu Ende, das hängt wesentlich von Eurem Backofen, bzw. der erreichten Temperatur ab. 

Bei meinem Backofen weiß ich, dass ich das Brot 45 Minuten mit geschlossenem Deckel backen kann, das Brot ist dann nicht zu dunkel, sondern genau richtig. Ich spare mir also den Blick in den Topf, sondern backe das Brot in einem Rutsch fertig. 

Nach 45 Minuten holt Ihr den Topf aus dem Backofen (Ihr wisst schon, Topflappen!), nehmt das Brot aus dem Topf und lasst es auf einem Kuchenrost vollständig abkühlen. Wenn es so schön dunkel und kross wie auf dem Bild unten ist, fängt es nach kurzer Zeit an zu knistern - so ein schönes Geräusch! 

Schneidet das Brot wirklich erst an wenn es komplett ausgekühlt ist, dann hat sich das Brot "gesetzt" und Krume und Kruste haben sich optimal entwickelt.

Wichtig! 
Stellt vor der Verwendung Eures Gusstopfes sicher, dass er komplett backofentauglich ist, sich also keine Silikon- oder Plastikteile am Deckel oder den Griffen befinden!

No Knead Bread, Anschnitt
Wie Euer Brot schlussendlich aussieht, hängt ganz wesentlich von der Temperatur Eures Backofens ab. Wenn es also beim ersten Mal noch nicht ganz 100%ig ist, gebt nicht direkt auf, sondern probiert es noch einmal. 
Ich habe zwischendurch einmal ein Brot bei 230°C gebacken und das Ergebnis sah im Vergleich zu den hier abgebildeten Broten eher aus wie einer Wasserleiche. Die Kruste war nicht wirklich kross und die Krume viel zu feucht.  
Jetzt ist die Kruste so kross, dass ich die Krümel nach dem Anschneiden aus der hintersten Küchenecke suchen kann, weil sie in alle Richtungen springen und die Krume ist ebenfalls perfekt. 
Im Gegensatz zu anderen, normal gebackenen Broten, ist die Krume vergleichsweise feucht. Wenn man das Brot zusammendrückt, macht es ein Geräusch, das an einen zusammengedrückten Schwamm erinnert. Es ist aber nicht matschig oder wabbelig, sondern einfach nur angenehm saftig.

No Knead Bread mit 450 g Mehl
Für uns ist das No Knead Brot mittlerweile ein Wochenendklassiker. Ich setze den Teig Freitag- nachmittag an, backe es am Samstag und wir haben dann am Wochenende ein tolles selbstgebackenes Brot, das wunderbar zum Frühstück, aber auch ideal als Beilage zu Schmorgerichten oder Suppen und Eintöpfen schmeckt. Als Alltagsbrot ist es uns zu grobporig, aber dafür ist es ja auch nicht gedacht. 
Wenn das Brot am zweiten Tag etwas trocken geworden ist, schmeckt es übrigens auch getoastet fantastisch.

No Knead Bread
So, und jetzt noch einmal in Kurzform!

Zutaten
600 g Mehl, Type 550
13 g Salz
1/4 TL (gut gehäuft, d.h. ca. 1,5 g) Trockenhefe
470 g kaltes Wasser

Zubereitung
16:00 Uhr Das Mehl mit dem Salz trocken in einer Schüssel vermengen. Die Trockenhefe im kalten Wasser auflösen. Das Hefewasser zum Mehl geben und mit den Fingern oder dem hinteren Ende eines Kochlöffels verrühren. Der Endergebnis soll kein glatter Teig sein, sondern Mehl und Wasser werden nur grob verrührt werden, kleine Teignester sind nicht schlimm, die verbinden sich im Laufe der Gehzeit von allein. Den Teig bei Zimmertemperatur abgedeckt für 18 Stunden gehen lassen.  
10:00 Uhr am Folgetag Den Teig mit der Teigkarte aus der Schüssel lösen und auf die sehr gut bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Teig 4x nach innen falten und den Schluss wiederum bemehlen. Mit einem Küchentuch bedeckt ca. 15 Minuten ruhen lassen. 
In der Zwischenzeit ein Gärkörbchen sehr gründlich mehlieren, alternativ eine Schüssel mit einem ebenfalls sehr gut gemehlten Küchentuch auslegen. 
10:15 Uhr Den Brotteig mit dem Schluss nach unten in das Gärkörbchen legen und wieder mit dem Küchentuch bedecken. Für 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. 
11:45 Uhr Nach 1 1/2 Stunden den Gusstopf bei 260°C (Ober- und Unterhitze) auf zweiter Schiene von unten für 30 Minuten aufheizen. 
12:15 Uhr Den Topf aus dem Backofen nehmen, den Deckel abheben und den Brotteig direkt aus dem Gärkörbchen in den Topf schubsen. Der Teigschluss ist jetzt wieder oben. 
Den Deckel auflegen und den Topf wieder in den Backofen stellen. 30 Minuten backen. 
12:45 Uhr Den Deckel anheben und je nach Bräune des Brotes, das Brot die restlichen 15 Minuten ohne Deckel zu Ende backen oder den Deckel wieder aufsetzen.
13:00 Uhr Fertig! Den Topf aus dem Backofen nehmen, das Brot herausnehmen und auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen. 
15:00 Uhr Anschneiden, genießen!