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Hamburger Foodbloggerweihnachtsfeier

Letzten Samstag war es wieder soweit, im Loft in Winterhude waren die Food- blogger los und haben ein wildes Fest gefeiert. Ganz so heftig war es natürlich nicht, tatsächlich haben wir es uns so richtig gemütlich gemacht, um die zahlreichen Fonduetöpfe versammelt, viel zu viel Käsefondue gegessen und dazu Hoppelpoppel, Kakao und das ein oder andere Glas Prosecco getrunken.

Tischdekoration mit Fonduetöpfen
Diese Foodbloggertreffen finden, das haben sicher viele von Euch schon über FB oder hier im Blog mitbekommen, in mittlerweile relativ regelmäßigen Abständen, so ca. 3-4x pro Jahr statt und natürlich darf zu Weihnachten die obligatorische Weihnachtsfeier nicht fehlen. Kulinarisch hab ich mich in diesem Jahr für Käsefondue entschieden, denn seit dem Käsefondue im gebackenen Ofenkürbis kann ich an nix anderes mehr denken ;o)

Da das Servieren im Kürbis voraussetzt, dass die Gäste quasi bereits mit gezückten Fonduegabeln am Tisch sitzen und mit den Hufen scharren, sobald das Fondue fertig ist, haben wir darauf verzichtet und es gab das Fondue wie man es kennt im Töpfchen auf dem Rechaud - so wird es nicht so schnell kalt und man hat mehr Zeit zum Tratschen. Denn Ihr kennt das sicher, wenn so viele Menschen zusammen- kommen, dauert alles ein wenig länger
Tischdekoration mit Fonduetöpfen
Die Fonduesets hat uns Staub* freundlicherweise zur Verfügung gestellt und ich finde sie so wunderschön, dass ich spontan beschlossen habe, zu jeder künftigen Weihnachtsfeier Käsefondue zu servieren.  
Vielleicht können wir auch, sofern sich genug Teilnehmer finden, im nächsten Jahr mal ein Fondueessen mit interessierten Hobbyköchen machen, die keinen eigenen Foodblog betreiben, sondern gerne im gemütlichen Rahmen zusammensitzen und sich austauschen möchten. Wenn Interesse besteht, sagt einfach Bescheid, dann organisiere ich das sehr gerne

Pestoauswahl
Zum Käsefondue gab es natürlich ganz viel Brot zum Dippen, ich hab aber auch noch drei Sorten Pesto (Kürbis-, Grünkohl- und Rote-Bete-Pesto), sowie Rote-Bete-Cranberry-Relish und Portweinzwiebeln zubereitet und viele bunte Kartoffeln vorgekocht. Das Grünkohlpesto werd ich demnächst auch noch einmal bloggen, das ist nämlich verdammt lecker und muss hinaus in die Welt getragen werden ;o)

Natürlich haben auch die süßen Kleinigkeiten nicht gefehlt und es haben fast alle Teilnehmer wunderbare Kekse und Plätzchen mitgebracht. Ein Bild davon hab ich leider nicht gemacht, weil ich wahrscheinlich mal wieder irgendwo rumgewuselt bin, Ihr könnt aber selbstverständlich bei Instagram stöbern, dort findet Ihr noch ganz viele (Keks-)Bilder von unserer Weihnachtsfeier und den anderen Treffen unter dem Hashtag #FoodbloggrtreffenHH oder Ihr klickt einfach auf diesen Link.

Wiehnachtsmann, Oh Wiehnachtsmann...
Eine Weihnachtsfeier ist natürlich keine richtige Weihnachtsfeier, wenn es nicht auch wenigstens eine kleine Aufmerksamkeit für alle Teilnehmer gibt und deshalb habe ich mich bei einigen meiner Lieblings-Manufakturen, -Onlineshops und -Geschäften umgehört, ob sie vielleicht etwas zu unserer Nikolaustüte beisteuern würden. Die Resonanz war überwältigend! 

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Sponsoren bedanken, die nicht nur die Nikolaustüte so reichhaltig bestückt haben, sondern auch Getränke und Küchengeräte zur Verfügung gestellt und so diese tolle Weihnachtsfeier erst möglich gemacht haben:
Staub ~ Ahoi Marie ~ Brandgut ~ FreuDinge ~ Niemeyer-Design ~ Senf Pauli ~ Johannsen Rum ~ Original Beans ~ Altländer Honigmanufaktur ~ Schokovida ~ LemonAid ~ Isi ~ Voelkel
Es kam so nicht nur eine reichhaltige Geschenktüte zusammen, sondern wir konnten auch in wunderbaren Getränken schwelgen, die schönsten Sahnetupfen überhaupt machen und hatten sowohl im Kakao, als auch im Hoppelpoppel einen ordentlichen Schuss Schnaps, der die Stimmung zusätzlich auflockerte. 

Nikolaustüten
Da ich von den Geschenken selbst so begeistert bin, und da sicher auch noch die ein oder andere Kleinigkeit dabei ist, die auf Euren Gabentisch passen, möchte ich sie Euch gerne nochmal ausführlich vorstellen. 

Ihr wisst ja sicher, dass ich bekennende Stauboholikerin bin, d.h., ich liebe eigentlich alle Produkte von Staub. Deshalb bin ich auch sehr glücklich, dass Staub für jeden Teilnehmer eine wunderschöne kleine Keramikcocotte in Form eines Kürbis' gestiftet hat. Darin haben entweder Beilagen Platz oder auch ein Auflauf für 1-2 Personen. Ich liebe diese Cocotte jetzt schon!

Rheiderländer Hoppelpoppel im Ahoi Marie-Becher
Eine Hamburger Nikolaustüte braucht auch original Hamburger Geschenke, ganz vorne dabei die großartigen Becher von Ahoi Marie, in denen wir natürlich sofort Kakao und Rheiderländer Hoppelpoppel getrunken haben. 
Mich hat dieser Becher regelrecht angefixt und ich muss jetzt auf jeden Fall noch ein paar andere Sachen von Ahoi Marie haben, zum Beispiel die Salz- und Pfefferstreuer, Teller, Schälchen und als Taschenjunkie natürlich auch so 2-3 Taschen. Zum Glück ist bald Weihnachten!

Der Onlineshop FreuDinge hat einen ganz tollen Kochlöffel und einen Pfannenwender beigesteuert, auch dafür ein ganz großes Dankeschön!
Ich mag die Produkte von FreuDinge sehr gerne und hab auch schon eine ganze Weile einen Moin-Becher (ich sammle ja unter anderem Becher), der mir tatsächlich viel Freude bereitet. Der Kochlöffel und der Pfannenwender sind für Hobbyköche wie uns natürlich absolut perfekt gewesen. 

Kürbiscocotte von Staub, Ahoi Marie-Becher, Kochlöffel und Pfannenwender von FreuDinge
Da wir Foodblogger ja auch immer eine Menge Termine haben, durfte ein Kalender nicht fehlen und die schönsten in Hamburg macht eindeutig Friederike Niemeyer

Wandkalender "Meine Perle"
Ihr Wandkalender "Meine Perle" ist unglaublich detailreich und liebevoll gestaltet, einen kleinen Eindruck davon bekommt Ihr in der Collage unten. Im Dezember gibt's sogar einen kleinen Bausatz für eine Mini-Laterne, ich freu mich jetzt schon drauf! Er ist für alle Hamburger, Ex-Hamburger, Exil-Hamburger, Wunsch-Hamburger, Hamburg-Olympia-Fans und Hamburg-Olympia-Gegner geeignet - mit anderen Worten, eigentlich für jeden ;o)

Neben den Kalendern, die natürlich ein ganz tolles Weih- nachtsgeschenk sind, hat Frau Niemeyer auch wunderschöne Geschirrtücher im Anker- und Fischdesign im Sortiment. Falls jemand nicht weiß, was er mir schenken soll - so ein Geschirrtuch passt immer!

Detailaufnahmen des Kalenders
Ein paar Leckereien dürfen in einer Nikolaustüte auf keinen Fall fehlen und auch hier gab's bei uns nur das Beste vom Besten, bzw. die leckersten Kleinigkeiten, die ich auftreiben konnte. 

Los geht's mit den Nussaufstrichen von Brandgut, die ich hier eigentlich gar nicht erwähnen darf, weil sie so unverschämt lecker sind, dass sie den Produzenten förmlich aus den Händen gerissen werden und sie vor Arbeit gar nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Aber das is ja nicht mein Problem und deshalb sage ich Euch, PROBIERT DIESE AUFSTRICHE!
Wenn Ihr Erdnussbutter & Co mögt, werdet Ihr diese Aufstriche lieben. Der Pfiff daran ist nämlich, dass sie aus gebrannten Nüssen hergestellt und mit einer Spur Salz abgeschmeckt werden. Hier besteht nicht nur Suchtgefahr, sondern Ihr könnt Euch sicher sein, dass Ihr davon nicht mehr loskommt. 

Den besten Senf Hamburgs hat Senf Pauli beigesteuert und ich hab mir gleich die Sorte "Nicht weit vom Stamm" mit Äpfeln aus der Region gesichert. Hat durchaus Vorteile, wenn man die Tüten selbst packt.

Für den Hoppelpoppel daheim war ein großzügiger Schluck Johannsen Rum dabei, die mir auch noch einige andere Spezialitäten geschickt haben. Damit werde ich in den nächsten Wochen noch ein wenig experimentieren und das ein oder andere Rezept austüfteln. Ich freu mich schon drauf und werde in der nächsten Zeit wahrscheinlich ständig betrunken sein ;o)

Wenn Schokolade, dann muss es Original Beans sein, da kommt mir mittlerweile keine andere mehr ins Haus. Egal ob als Tafel oder in Pelletform für unsere heiße Schokolade, es gibt nix Besseres. Lest Euch unbedingt auch durch, unter welchen Bedingungen die Kakaobohnen für Original Beans "angebaut werden" und was für den Naturschutz getan wird. 

Hamburger Honig durfte auch nicht fehlen, denn im Alten Land, aber auch in der Innenstadt selbst wird natürlich eine Menge Honig angebaut. Die Altländer Honigmanufaktur produziert den Honig nicht nur auf dem Land und sogar über den Dächern der Stadt, sondern sie stellt auch eine Vielzahl spannender aromatisierter Honigsorten her.

Zu guter Letzt gab es auch noch einen Schoko Claus von Schokovida für jeden, den hab ich aber in diesem Bild unterschlagen, weil er ganz evtl. schon weggenascht wurde :o)

So, das war mein kleiner Rückblick auf unsere Foodbloggerweihnachtsfeier 2015. Wenn Ihr selbst einen Foodblog habt und gerne einmal bei einem der nächsten Treffen dabeisein möchtet, meldet Euch am besten einfach über FB und wenn Ihr als Hobbykoch an einem zukünftigen Treffen interessiert seid, hinterlasst mir gerne einen Kommentar, dann weiß ich, ob es sich lohnt, so etwas zu planen.

Bremer Grünkohl mit allem Drum & Dran

Was für Viele die Spargelsaison, ist für mich die kalte Jahreszeit, wenn es endlich wieder Grünkohl gibt. 
Grünkohl ist sicher eines der deftigsten Gerichte, die es in Norddeutschland gibt, aber ich hatte auch schon im Sommer bei 36°C einen solchen Jieper drauf, dass damals noch meine Mama eine Dose Grünkohl besorgen und mir eine Portion zubereiten musste. Dosengrünkohl ist natürlich eine absolute Notlösung und sollte nur dann verwendet werden, wenn kein frischer oder TK-Grünkohl erhältlich ist, wenn man aber im Sommer vom Grünkohl-Heißhunger gepackt wird, geht das ausnahmsweise schon mal in Ordnung.

Bremer Grünkohl mit allem Drum & Dran
Die Leidenschaft für dieses Gericht ist mir als Bremerin wahrscheinlich in die Wiege gelegt worden, denn nicht umsonst wird dem Grünkohl bei uns regelrecht gehuldigt, indem sich "der Bremer" jedes Jahr auf große Kohl- und Pinkel-Fahrt begibt
Wir schlagen uns dafür stundenlang bei Schnee und Glatteis (oder in unseren Breiten wahrscheinlicher, bei Sturm und Regen) durch die norddeutsche Tiefebene, trinken viel Schnaps und spielen "lustige" Spiele, um schlussendlich in einer Gaststätte einzukehren, Grünkohl zu essen und nochmal viel zu viel zu trinken. Wer am meisten schafft (Grünkohl, nicht Schnaps), wird zum Kohlkönig gekürt und bekommt einen prachtvollen Orden in Form eines Schweineunterkiefers. Ja, wir Bremer sind ein merkwürdiges Volk.

Grünkohl, gerippt und gewaschen
DAS Grünkohlrezept per se existiert natürlich nicht, sondern es gibt wahrscheinlich genausoviele Grünkohlrezepte wie Haushalte und je nach Region sind die Unter- schiede in der Zubereitung teilweise sogar recht ausgeprägt.  
Für Euch ist aber eigentlich nur eine Zubereitungsart wichtig und das ist der Bremer Grünkohl. Alles andere ist ein netter Versuch, schmeckt aber leider nicht. Ihr merkt schon, beim Grünkohl bin ich ein wenig militant, mache keine Kompromisse und verstehe vor allem keinen Spaß :o)

Grünkohlstiel vor dem Rippen
Ganz wichtig ist natürlich in erster Linie der Grünkohl selbst oder wie wir Norddeutschen ihn auch nennen, die Oldenburger Palme. 
Früher galt die Regel, dass der Kohl mindestens einmal Frost bekommen haben musste, damit er später süßer schmeckte. Mittlerweile sind die meisten Sorten aber so gezüchtet, dass sie generell einen höheren Zuckergehalt aufweisen. Wir können also schon viel früher mit der Saison beginnen!

Für einen richtig leckeren Grünkohl braucht man natürlich frischen oder zumindest TK-Grünkohl. Dosen sind wie gesagt nur bei akutem Grünkohl-Jieper im Hoch- sommer erlaubt, während der Saison aber unter Androhung der Höchststrafe verboten! ;o)

Den frischen Kohl gibt es bei uns auf dem Wochenmarkt oft fertig gerippt in 1,5 kg-Tüten, den würde ich aber nur empfehlen, wenn kein loser Grünkohl angeboten wird, denn in diesen Tüten schwitzt der Kohl natürlich und wird recht schnell welk und gelb. Am besten ist der lose Kohl, den man noch selber rippen, d.h., entstielen muss. Keine Sorge, das ist ganz schnell gemacht und kein großer Aufwand.

Herausgetrennter Grünkohlstrunk
Je nachdem, welche Stiele man erwischt, rechne ich ungefähr mit 1,5 kg Grünkohl um später ein Kilo gerippten Kohl rauszubekommen. Falls mehr übrig bleibt, ist das natürlich ein Grund zur Freude, denn dann gibt's am nächsten Tag gleich noch einmal Grünkohl.
Das Rippen funktioniert ganz einfach, indem man den Kohl mit einer Hand am gekräuselten Blatt anfasst, mit der anderen am Strunk und dann zieht. Schon hat man die Mittelrippe rausgezogen und nur noch das zarte Blattgrün zum Kochen übrig.

Kasslernacken, Pinkel, Kohlwurst und durchwachsener Speck
Damit der Grünkohl seinen typischen Geschmack bekommt, braucht er ordentlich Fleischeinlage - nein, für Vegetarier ist dieses Gericht wahrlich nichts. 
Ich koche meinen Grünkohl immer mit Speck oder Schweinebacke, Kasslernacken (Koteletts funktionieren auch, sind mir aber zu trocken) und natürlich darf auch die Pinkel und Kohlwurst nicht fehlen.

von rechts nach links: Bremer Pinkel, Ammerländer Pinkel, Kohlwurst/Mettenden
Pinkel nennt sich die typische Wurst, die in keinem Bremer Grünkohl fehlen darf, aber Pinkel ist nicht gleich Pinkel. 
Ich hab Euch oben mal drei verschiedene Würste fotografiert. Links seht Ihr die Bremer Pinkel, in der Mitte eine Ammerländer, bzw. Oldenburger Pinkel und rechts eine Hamburger Kohlwurst, auch Mettenden genannt. 
Die Bremer Pinkel ist nicht nur größer und dicker als die Ammerländer, sondern sie hat auch einen höheren Grützanteil und wird unter anderem als Beilage aufgeschnitten und dann quasi ausgelöffelt, bzw. -gegabelt. Die Ammerländer hat einen deutlich höheren Fleischanteil (wird deshalb auch als Fleischpinkel bezeichnet) und kann schon geschnitten werden, während die Kohlwurst eine ganz normale kräftig geräucherte und gewürzte Kochwurst ist und nicht nur im Grünkohl, sondern natürlich auch in anderen Eintöpfen wunderbar schmeckt.
Die Bremer Pinkel kommt bei mir zum einen direkt in den Kohl, d.h., ich löse sie aus und gebe das Innere, das zumeist aus Grütze, Fett und Gewürzen besteht, zum Kohl und reiche sie außerdem zusammen mit den anderen Würsten später auch als Beilage.

Ihren Namen hat die Pinkel übrigens vom sogenannten "pinkeln". Durch den hohen Fettgehalt beginnt sie beim Räuchern zu tropfen, sie pinkelt also.  

Ausgelöste Bremer Pinkel
Noch ein paar Worte zum typischen Bremer Grünkohl, bzw. den regionalen Unterschieden. 
In Bremen wird der Grünkohl mit Hafergrütze gekocht - die findet sich ja auch schon in der Bremer Pinkel und dickt den Grünkohl ein wenig an - und es werden Salzkartoffeln dazu gereicht. SALZKARTOFFELN, keine karamellisierten und auch keine Bratkartoffeln. Mir stellen sich schon beim Gedanken daran die Nackenhaare auf. 
Je nach Region wird die Hafergrütze auch durch Buchweizengrütze oder Haferflocken ersetzt, letzteres kommt mir aber nicht auf 100 m an den Grünkohltopf, weil er dadurch schleimig wir. Geht gar nicht. Merkt Euch also folgendes für einen leckeren Grünkohl, Ihr braucht dafür:
  • Frischen oder notfalls TK-Grünkohl
  • Bremer und Ammerländer Pinkel
  • evtl. ein paar Kohlwürste
  • Speck oder geräucherte Schweinebacke
  • ein schönes Stück Kasslernacken
  • Hafergrütze
  • Salzkartoffeln und 
  • Piment
Piment? Genau, das habe ich bisher unterschlagen. Piment ist die geheime Zutat, die einem Grünkohl den besonderen Pfiff gibt und auf keinen Fall fehlen darf. 

Die Konsistenz des fertigen Grünkohls variiert ebenso wie die Zutaten, man kann das sehr schön in der Google Bildersuche erkennen. Ich bin von zuhause eine relativ flüssige Variante gewohnt und habe das auch so übernommen. Bei "meinem" Grünkohl bildet sich also recht viel Flüssigkeit, die ich selbst schon so weglöffeln kann und die sich wunderbar mit den zerdrückten Salzkartoffeln verbindet. 
Gibt nichts schlimmeres als einen drögen Grünkohl, mal abgesehen von Grünkohl mit karamellisierten Kartoffeln ;o) 

Wenn Ihr alle oben aufgeführten Zutaten zusammen habt und meine Tipps beherzigt, steht einem leckeren Grünkohlessen eigentlich nichts mehr im Wege und wenn ihr dann vorher noch eine Runde umn Pudding geht (bremisch für einen Spaziergang machen), schmeckt er gleich doppelt so gut.

Kohl im Topf
Zutaten  für 6 Personen
1,5 kg Grünkohl
1 kg Kasslernacken, inkl. Knochen
300 g durchwachsener Speck
2 Zwiebeln, gewürfelt
Butterschmalz 
Wasser
70 g Hafergrütze  

2 Bremer Pinkel
2 Kohlwürste 
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 TL Piment, gemahlen

Außerdem
Bremer Pinkel
Ammerländer Pinkel
Kohlwürste
Kartoffeln

Zubereitung 
Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen und das Kassler darin rundherum goldbbraun anbraten. Herausnehmen und beiseite stellen. Den Speck in Stücke 5 Stücke schneiden und bei niedriger bis mittlerer Hitze auslassen bis der Speck stark gebräunt und knusprig ist. Ebenfalls herausnehmen und beiseite stellen. 
Die Zwiebelwürfel in dem Speckfett glasig andünsten, dann den Grünkohl zufügen und langsam mit soviel kochendem Wasser aufgießen, dass er nicht ganz bedeckt ist. Der Grünkohl fällt schnell zusammen. 
Mit Salz, Pfeffer und Piment würzen, sowie die Grütze und die ausgelöste Pinkel zufügen und alles verrühren. Die Speckstücke und das Kassler dazugeben und alles für 1 1/2 Stunden zugedeckt bei niedriger Hitze köcheln lassen.
Das Fleisch entnehmen und abgedeckt warm stellen. Den Kohl nochmals abschmecken, dann je nach Geschmack und Appetit pro Person eine Bremer oder Ammerländer Pinkel zum Kohl geben und bei niedriger Hitze im geschlossenen Topf ziehen lassen, während die Salzkartoffeln gekocht werden. 
Das Fleisch aufschneiden und zusammen mit den Pinkel auf einer Fleischplatte mit dem Grünkohl und Salzkartoffeln servieren. 

Herbstburger mit Rote Bete Relish, kandiertem Speck und Camembert

Die einzelnen Komponenten meines Herbstburgers habe ich Euch ja schon verraten, es fehlt noch der letzte Schliff, bzw. der Bauplan, denn der Burger bestand natürlich nicht nur aus Kürbis Burger Buns, kandiertem Speck und dem Rote-Bete-Cranberry-Relish, das wäre ja ein wenig fad ;o)
Zustätzlich zu diesen Komponenten habe ich diesmal Feldsalat verwendet, frische rote Zwiebel, einen wunderbar reifen Camembert und natürlich auch wieder meine heißgeliebten Gewürzgurken. Die Mayo war die gleiche wie beim Champignon- burger, denn diese Honig-Whisky-Gastrique hat mir ganz besonders gut gefallen. 
Das Fleisch wurde wie auch beim letzten Mal gewolft und dann zu 190g-Portionen abgewogen und gepresst - also alles wie immer. 

Herbstburger mit Rote Bete Relish, kandiertem Speck und Camembert
Zutaten für 4 Burger 
760 g Rindfleisch (Nacken/Kamm)
8 Scheiben kandierter Speck
150 g gereifter Camembert, in Scheiben geschnitten
2 Handvoll Feldsalat
Butterschmalz zum Anbraten
Rote-Bete-Cranberry-Relish
Gewürzgurken

1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
Mayonnaise
4 Kürbis Burger Buns 

Zubereitung
Das Rindfleisch grob würfeln und einmal durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes drehen. Jeweils 190 g abwiegen und in der Burgerpresse zu Patties formen. Beiseite stellen.
Den Speck wie im Rezept angegeben im Backofen zubereiten und die Mayonnaise ebenfalls vorbereiten und beiseite stellen.
Eine Grillpfanne* langsam auf volle Temperatur aufheizen, dann die Temperatur wieder um 1/3 reduzieren. Ganz leicht mit Butterschmalz ausstreichen und die Patties von jeder Seite je nach persönlicher Vorliebe ungefähr 3-4 Minuten braten. Dabei unbedingt nur einmal wenden. Sobald das Fleisch gewendet wurde, mit Käsescheiben belegen. 
In der Zwischenzeit die Burger Buns aufschneiden und Ober- und Unterseite ebenfalls in einer Pfanne oder auf dem Toaster anrösten. 
Jeweils eine Burgerbrötchen-Unterseite mit etwas vorbereiteter Mayonnaise bestreichen, dann Salat daraufgeben. Rote-Bete-Canberry-Relish darauf verteilen, die Gurken längs in Scheiben schneiden und die Buns damit belegen. Als nächstes den Fleisch Patty mit Käse daraufgeben, kandierten Speck, Zwiebelringe und Mayonnaise. Abschließend noch Mayonnaise und etwas Salat auf den Burgern verteilen, einen Brötchendeckel daraufsetzen und alles mit einem Spieß fixieren.
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Kürbis Buns ~ Kürbis Burger Brötchen

Ein Herbstburger braucht natürlich auch ein herbstliches Brötchen und was passt da besser als Kürbis? Ok, ich hätte natürlich auch Rote Bete oder Maronen wählen können, aber Kürbis leuchtet so schön und bringt Farbe in, bzw. auf den Burger. Außerdem ist Rote Bete demnächst schon für einen anderen Burger vorgemerkt und bei Maronen bin ich mir noch unsicher, ob ich das auch wirklich mag - wird ja leicht ein wenig trocken. 
Diese Kürbisbrötchen schmecken nicht nur als Grundlage für einen Burger ganz lecker, sondern generell als weiche Brötchen. Mit Käse, Wurst, aber auch einem süßen Belag sind diese Brötchen sehr lecker. Wenn Ihr also nicht soviele Burger zubereiten möchtet, friert die restlichen Buns einfach ein und taut sie bei nächster Gelegenheit auf, bzw. backt sie auf dem Toaster noch einmal auf.

Kürbis Buns ~ Kürbis Burger Brötchen
Zutaten
500 g Mehl, Type 550 (evtl. 50 g mehr)
1 Würfel Hefe
15 g Honig
12 g Salz
100 g Milch
150 g Kürbispüree
2 Eier
70 g Butter 

Außerdem 
100 g Kürbiskerne 
1 Ei 
1 EL Wasser  

Zubereitung
Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde in der Mitte formen. Die Hefe hineinbröckeln, Honig dazugeben und die Mulde mit der Milch auffüllen. Einige Minuten stehen lassen, bis sich die Hefe aufgelöst hat und anfängt zu arbeiten.
Kürbispüree, Eier, Butter und Salz dazugeben und alles einige Minuten zu einem glatten weichen Teig verkneten. Je nach Konsistenz des Kürbispürees ist evtl. noch etwas mehr Mehl notwendig. Den fertigen Teig abgedeckt gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
Den Teig in 8 Portionen teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche rund wirken. Die Teiglinge auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche setzen und mit einem Tuch abgedeckt nochmals für 30-45 Minuten gehen lassen, bis sie sehr gut aufgegangen sind. 
In der Zwischenzeit die Kürbiskerne in einem Blender einige Sekunden schroten, dann das Ei mit etwas Wasser oder Milch (mit Milch glänzen die Brötchen etwas mehr und bräunen auch stärker, ich bevorzuge aber Wasser) verkleppern, die Teiglinge damit bestreichen und mit den geschroteten Kürbiskernen bestreuen.
Im auf 200°C vorgeheizten Backofen (Ober- und Unterhitze) ca. 20 Minuten backen, bis die Brötchen gleichmäßig gebräunt sind. Auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen.