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And the Winner is...

Israel!!!
Zu Beginn sah es ja noch nach einem klaren Start-Ziel-Sieg für Großbritannien aus, dann hat aber recht schnell Israel souverän die Führung übernommen und schlussendlich mit 36 Stimmen Vorsprung gewonnen - toll!
Ich freu mich sehr über das Ergebnis, denn neben Großbritannien war, bzw. ist Israel auch mein Favorit.
Wie es sich für eine anständige Wahl gehört, hier nochmal das "amtliche Endergebnis":

Ich werd mich also in der nächsten Zeit erstmal theoretisch mit der Küche Israels beschäftigen, Rezepte suchen und mich dann ans Kochen, backen, pürieren, anrühren und was es sonst noch so alles gibt, machen. Sobald ich genug und vor allem gutes Material für eine israelische Woche zusammen habe, geht's hier wieder rund. 
Falls Ihr selbst tolle landestypische Rezepte in Eurer Rezeptkladde habt oder jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der ein grandioses passendes Rezept in petto hat, das unbedingt vorgestellt werden sollte, schreibt mir gerne eine Mail an steph@kuriositaetenladen.com.

Großbritannien wird nichtsdestotrotz demnächst auch ein großes Thema für mich sein. Da sowohl mein Mitesser als auch ich eine sehr ausgeprägte anglophile Ader haben, möchte ich mich in der nächsten Zeit einmal quer durch Großbritannien (+ Kanalinseln & Isle of Man) kochen und backen. Auch hierfür gilt: wenn Ihr gute Rezepte habt, die Ihr gerne mit der Welt teilen möchtet - her damit! ;o)

Die Türkische Küche hab ich ja vor einiger Zeit auch schon für mich entdeckt, wenn ich noch genug Material zusammentragen kann, wird's aber auch noch eine türkische Woche geben - der Sommer bietet sich dafür ja besonders an. 

Bis ich für die Themenwochen (bzw. Großbritannien wird aufgrund des Umfangs wohl schon eher ein Themenmonat werden) genug Material zusammen habe, gibt's natürlich weiterhin die typischen KuLa-Rezepte und da wären wir schon beim zweiten Thema, ich brauch nämlich mal Eure Hilfe. 
Mit der Zeit haben sich in meiner Warteschleife so viele Rezepte angesammelt (aktuell sind es 62 63), dass ich gar nicht mehr weiß, wann ich die alle bloggen soll - ein paar sind mittlerweile schon über 1 1/2 Jahre alt... 
Theoretisch könnte ich jeden Tag ein Rezept bloggen, praktisch schaffe ich das aber natürlich nicht, denn mit dem Kochen, fotografieren und Rezept schreiben ist es ja nicht getan. Das Kochen selbst zähle ich gar nicht als Aufwand, denn essen wollen wir ja eh, die Fotos sind auch sehr schnell gemacht und bearbeitet -  was wirklich Zeit braucht, ist das Zusammenstellen der Beiträge und das Schreiben der Texte. Das ist natürlich nicht in 5 Minuten erledigt. Mehr als max. 2 Rezepte pro Woche werd ich daher auch in Zukunft nicht bloggen - was bedeutet, dass meine Warteschleife weiter wächst und wächst und wächst... Sollte ich den KuLa irgendwann mal dichtmachen, könnte ich trotzdem noch ein halbes Jahr weiter bloggen, ohne Rezepte dafür aufzubereiten ;o)
Schaut doch mal in meiner Warteschleife vorbei, sind da vielleicht Rezepte dabei, die Euch besonders interessieren?

         

><)))°> + ♨ = Fischfond

Geflügel-, Gemüse- und Rinderfond, Gemüsebrühpulver - langsam aber sicher nimmt meine Fondabteilung Gestalt an und mein Vorratsregal platzt bald aus allen Nähten. Eigentlich nicht erst bald, sondern ich weiß tatsächlich schon jetzt nicht mehr, wohin mit den ganzen Gläsern und Flaschen. 

Es fehlen jetzt nur noch Krabben- und Geflügelfond aus Karkassen und ich bin durch durch mit dem Thema, bzw. mit den Fonds, die ich zubereite und verwende, Kalbs- und Lamm- fond gibt's bei uns ja nicht.

FischfondFischfond ist für mich ein zweischneidiges Schwert, bzw. es meldet sich wie immer, wenn ich Meeresgetier esse, mein schlechtes Gewissen. Natürlich liebe ich Fischsuppen, -saucen, Risotti und Pasta mit Fisch, Fisch gebraten, gedünstet, geräuchert, frittiert - um es kurz zu machen, ich liebe Fisch und alles was aus dem Meer kommt, eigentlich in jeder Form und könnte mich wahrscheinlich auch tagtäglich davon ernähren. Könnte, denn natürlich tue ich das nicht. 
Mal abgesehen davon, dass ich dann keine Zeit mehr für Pizza und meine anderen Leibspeisen hätte, möchte ich mich ungern an der übermäßigen Plünderung der Meere beteiligen. Ihr wisst vielleicht, dass mir das Thema Überfischung sehr am Herzen liegt, wir haben daher schon vor Jahren unseren Fisch-/Meeresgetierkonsum drastisch reduziert. Völlig drauf zu verzichten schaffen wir (noch) nicht, Meeresfisch kommt bei uns aber so gut wie nicht mehr auf den Tisch, mit drei Ausnahmen

  • Die Stintsaison geht an uns natürlich nicht spurlos vorbei, sondern wird jedes Jahr ausgiebig ausgenutzt.
  • Als Schollen-Junkie kann ich an Maischolle einfach nicht vorbeigehen, Finkenwerder, geräucherte und getrocknete Scholle sind daher auch ein fester Termin in unserem kulinarischen Kalender.
  • Krabben. Frische Krabben, bzw. Granat wie wir in Bremen sagen, sind für mich das leckerste, was das Meer zu bieten hat, bzw. eigentlich sogar das leckerste überhaupt. Krabben sind meine absolute Leibspeise. Für ein simples, aber gut gemachtes Krabbenbrötchen oder eine Krabbenfrikadelle vom Krabbenhändler meines Vertrauens lass ich jedes Mehrgangmenü stehen. 1-2x pro Jahr gönnen wir uns daher zwei Kilo Krabben vom Krabbenhändler unseres Vertrauens und verarbeiten sie, bzw. die Schalen zu Fond und die Krabben zu Rührei, Krabbensalat, Krabbenfrikadellen, Smörgåstårta, usw. Dann gibt's Krabben satt.        

Das sind also die großen Ausnahmen, ansonsten gibt's bei uns ßwasserfische aus Biozucht, also Saiblinge, Forellen, usw. 
Wenn es um Fischfond geht, wird ja oft geschrieben, dass Karkassen von weißfleischigen Fischen zu bevorzugen sind, da ich aber (trotz sehr guter Bezugsquellen) nur schwer an weißfleischige Karkassen von Fischen aus nachhaltiger Zucht komme, bereite ich den Fond aus Saiblings- und/oder Forellenkarkassen zu, am liebsten aber aus Saibling. Die Karkassen bekomme ich auf Vorbestellung bei meinem Saiblingshändler.

Fischkarkassen
Im Gegensatz zu Rinderfond ist Fischfond ein regelrechter Fast Fond, der ist nämlich schon in einer halben Stunde fertig. Länger sollte er auf keinen Fall simmern, weil sich dann der in den Gräten enthaltene Leim löst und das ist nicht wirklich lecker. Außerdem sind Gräten aufgrund ihrer Struktur sehr viel schneller ausgelaugt als Knochen, eine längere Kochzeit intensiviert den Geschmack daher nicht.

Wie Ihr auf dem Bild oben seht, verwende ich die Gräten und die Köpfe. Es gibt auch hier (wie immer) mindestens 1365 verschiedene Meinungen: Die einen sagen, dass die Köpfe komplett außen vor bleiben sollten, andere wässern und/oder blanchieren die Karkassen vor dem Auskochen - ich mache das alles nicht. Ich verwende die Karkassen mit Stumpf und Stiel, allerdings ohne Kiemen, die entferne ich vorher, da sie einen bitteren Geschmack abgeben. Innereien haben in einem Fischfond selbstverständlich auch nichts zu suchen. 
Vor dem Auskochen werden die Karkassen sehr gründlich unter kaltem Wasser gespült und dann geht's auch schon ab in den Topf. 
Wenn man mag, kann man den Fond nach dem Passieren nochmal einkochen, aber auch das mache ich nicht, da ich immer Fisch und Wasser in einem Verhältnis 1:1 verwende und so schon beim ersten Durchgang einen sehr intensiven Fischfond erhalte. 

Suppengemüse
Zutaten für ca. 2 l
2 kg Fischkarkassen (Bio-Saiblinge)
1 Zwiebel (halbiert)
1 Karotte
1 Fenchelknolle 
1 Scheibe Sellerie (ca. 1 cm dick)
1 Stange Lauch (das Weiße davon)
50 g Champignons
1 Stich Butter
1 Tomate
50 ml Noilly Prat 
250 ml trockener Weißwein (Riesling Diehl)
1 Bouquet Garni 
2 frische Lorbeerblätter
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 l kaltes Wasser

Zubereitung
Die Kiemen mit einer Schere aus den Karkassen entfernen und die Karkassen unter fließendem Wasser sehr gründlich abspülen. 
Das Gemüse putzen und in Würfel schneiden, die Zwiebel nicht schälen und halbieren. Das Gemüse (außer der Zwiebel und der Tomate) in etwas Butter rundherum anschwitzen, mit Noilly Prat und Weißwein ablöschen. Mit 2 l kaltem Wasser auffüllen und die Karkassen, das Bouquet garni, die frischen Lorbeerblätter, die Zwiebel und die Tomate und den Pfeffer dazugeben. Alles zum Kochen bringen und anschließend auf kleiner Flamme 20 Minuten simmern lassen - der Fond soll auf keinen Fall wallend kochen.
Den fertigen Fond durch ein feines Sieb gießen, dabei die Karkassen aber nicht ausdrücken. Der Fond kann nun portionsweise eingefroren oder auch eingekocht werden. 

Einkochen des Fonds im Backofen
Die Gläser und/oder Flaschen gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit dem heißen Fond befüllt werden, platzen sie leicht. 
Den Fond ca. 5 Minuten sprudelnd aufkochen, in der Zwischenzeit die Deckel der Gläser und Flaschen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und ebenfalls ca. 5 Minuten köcheln. Ich stelle den Trichter, mit dem ich die Gläser und Flaschen befülle, ebenfalls in den Topf, so wird der gleichzeitig sterilisiert.
Den Fond in die Gläser und Flaschen einfüllen und sofort fest verschließen. Die Gläser nicht bis zum Rand befüllen, sondern ca. 2 cm Rand lassen.
Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser und Flaschen so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 45 Minuten einkochen. 
Die Gläser im Anschluss aus dem Backofen nehmen, nicht im Backofen auskühlen lassen.

Einkochen im Kochtopf
Einen Kochtopf mit Küchenpapier auslegen, die Gläser nebeneinander in den Topf stellen und soviel Wasser angießen, dass die Gläser zu 2/3 im Wasser stehen. Das Wasser sollte ungefähr die Temperatur der Sauce haben.
Das Wasser zum Kochen bringen, den Topf mit einem Deckel verschließen und die Temperatur soweit reduzieren, dass das Wasser noch leicht kocht. Mit geschlossenem Deckel ca. 45 Minuten einkochen, dann die Gläser entnehmen und vollständig abkühlen lassen.

Schwedenwoche, Tag 7: Chokladbollar (Schoko-Haferflockenkugeln)

So, das war's, ich bin durch - im wahrsten Sinne des Wortes. 7 Tage, 7 schwedische Rezepte, das ist gar nicht mal ohne und ein ziemlich großer Unterschied zu den 2 Beiträgen pro Woche, die ich sonst durchschnittlich blogge.  
Trotzdem hat mir diese Themenwoche soviel Spaß gemacht, dass ich gerne demnächst wieder eine Länderwoche durchführen würde. Dann aber länger vorbereitet und nicht vom Teller direkt in den Blog, wie es diese Woche der Fall war. Mal abgesehen davon, dass das schon fast in Arbeit ausartet, ist das Risiko zu groß, dass doch mal was in die Hose geht ;o)
Wie Ihr rechts sehen könnt, hab ich eine kleine Umfrage vorbereitet, an der Ihr Euch bei Interesse sehr gerne beteiligen könnt. 
Welches der dort aufgeführten Länder interessiert Euch kulinarisch besonders? Mit welchem soll ich mich demnächst mal genauer beschäftigen? 
Jeder Teilnehmer hat eine Stimme und kann (theoretisch) einmal abstimmen. Die Umfrage ist bis nächsten Sonntag geöffnet, dann werden die Schotten dicht gemacht und ich mache mich auf die Suche nach interessanten Rezepten. 
Falls Ihr noch andere Ideen für Länder- oder Themenwochen habt, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mir einen entsprechenden Kommentar hinterlasst.
 



Der Höhepunkt dieser ersten Länderwoche war für meinen Mann eindeutig die Smörgåstårta, gefolgt von den Köttbullar. Mir hat es dagegen besonders das Knäckebrot und der Glasmästarsill angetan, den gibt's heut übrigens mit Bratkartoffeln und Schmorgurken zu Mittag.

Zum feierlichen Abschluss dieser Themenwoche gibt's heute nochmal was Süßes, mit Schokolade versteht sich. Chokladbollar sind in Schweden eine der beliebtesten hausgemachten Süßigkeiten und, man höre und staune: sie enthalten keinen Zimt! Für mich natürlich Grund genug, sie unbedingt auszuprobieren.

Die Chokladbollar haben durch die Haferflocken eine recht feste Textur und sind natürlich bei weitem nicht so schmelzig wie Pralinen oder Rumkugeln, mir gefällt das aber sehr gut. Beim nächsten Mal würde ich den Zucker (ich verwende immer Rohrohrzucker) unbedingt vorher mahlen, da er sich nicht auflöst und die Kugeln daher etwas crunchig sind oder eben Puderzucker verwenden.

Zutaten
200 g zarte Haferflocken
150 g Rohrohrzucker, gemahlen oder Puderzucker
1/2 TL gemahlene Vanille
50 g Kakaopulver
2 EL kalter Espresso
200 g Butter

Kokosflocken oder Hagelzucker zum Wälzen der Kugeln

Zubereitung
Die Haferflocken in einem Foodprozessor etwas mahlen, sie sollen aber nicht zu Mehl gemahlen werden. 
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und eine halbe Stunde im Kühlschrank kalt stellen. 
Kleine Kugeln aus der Masse formen und in Kokosraspeln oder Hagelzucker wenden.
Quelle: She Simmers

Schwedenwoche, Tag 6: Smörgåstårta (Butterbrottorte)

Auf diesen Beitrag hab ich schon seit mindestens 10 Jahren gewartet! Also nicht auf die schwedische Hochzeit, die ist jetzt nur ein willkommener Anlass, sondern darauf, endlich eine Smörgåstårta bauen zu können. 
Damals hab ich sie irgendwo in den unendlichen Weiten des Internets entdeckt und fand die Idee einer herzhaften Torte sofort unglaublich spannend - besonders unter dem Aspekt, dass ich richtige Torten ja selbst gar nicht so gerne mag, sondern für mich der erste Weg von der Kaffeetafel meist direkt zum Kühlschrank führt, wo ich mir dann erstmal ein Käsebrot schmiere. Herzhafte Torten, bzw. Riesen-Sandwiches sind also wie für mich gemacht :o)

Smörgåstårta
Smörgåstårta gibt es in Schweden oder Finnland, wo sie Voileipäkakku heißt, meist auf Partys oder Familienfeiern und wird mit allem gefüllt, was auch nur irgendwie auf Brot schmeckt und die Form hält. 
Oft wird Eiersalat, Schinken, Schnitt- und Streichwurst, geräucherter Fisch, Eismeerkrabben, Anchoviscreme, Käse und Obst verarbeitet und das auch gerne kombiniert. Wenn Ihr mal in der Google-Bildersuche schaut, werdet ihr eine Menge sehr interessante Kombinationen und Kreationen finden.

Smörgåstårta
Ich bin der Kombination von Fisch und Fleisch zwar grundsätzlich nicht abgeneigt, bei der ersten Smörgåstårta wollte ich es aber erstmal langsam angehen - in meine Smörgåstårta kam also nur Fisch, Krabben, n büschen Kaviar, Kräuter und Schichtkäse.
Für die Deko hab ich mir natürlich auch eine "Designvorlage" rausgesucht, die ich als Vorbild nutzen wollte, wie so oft ist mein Exemplar aber mal wieder komplett anders ausgefallen. Hmpf...

SmörgåstårtaIch hatte zwar jede Menge Radieschen (sogar besonders hübsche violette), war aber schlussendlich zu faul Eier zu kochen - die Temperaturen in meiner Küche waren gestern mal wieder jenseits von Gut & Böse. Sagte ich schon, dass ich Hitze nicht mag? ;o)
Die Erbsensprossen, die in dem verlinkten Rezept verwendet werden, sind bei mir zu Honigkresse geworden und ansonsten sieht sie auch komplett anders aus. Dafür, dass Tortenbau aber nicht gerade zu meinen ausgeprägtesten Talenten gehört, find ich sie aber gar nicht mal sooo schlecht. Was aber viel wichtiger ist - die schmeckt schon verdammt gut! Enorm sättigend, aber richtig, richtig lecker.

Tortenring in Aktion
Wie immer, wenn ich kleine Brötchen Kuchen und Torten backe, hab ich den Tortenboden, bzw. in diesem Fall das Brot in einem Edelstahl-Tortenring* gebacken. Da ich keine kleine Backform habe, für mich die ideale Möglichkeit, Tortenböden in unterschiedlichen, nicht dem Standardmaß entsprechenden Größen zu backen.
Flüssige Kuchenteige halte ich im Zaum, indem ich den Tortenring unten in Alufolie einschlage. Wenn ich Brot darin backe, wickel ich Draht darum, damit der Teig den Tortenring nicht nach außen drückt. Den Boden der Springform hab ich vorsichtshalber drauf gelegt, damit das Brot nicht zu sehr aufgeht, sondern möglichst flach bleibt.
Toastbrot nach Bertinet

Beim Brotrezept hab ich mich für ein Toastbrot von Richard Bertinet aus Brot für Genießer entschieden. Schnell gemacht, schmeckt klasse und lässt sich wunderbar in Scheiben schneiden.Ihr könnt aber natürlich auch ein anderes Brotrezept verwenden oder ein Brot kaufen. Das Brot muss nur schön feinporig sein.

So, und jetzt wünsch ich Euch einen schönen Samstag und viel Spaß beim Hochzeit-gucken oder was Ihr sonst so vorhabt. Morgen gibt's zum Abschluss der Schwedenwoche noch eine schokoladige Kleinigkeit - vorausgesetzt, die Temperaturen in meiner Küche halten sich heute im Rahmen...  

Zutaten für eine Torte mit 20 cm 

Sandwichbrot

Zutaten 
500 g Mehl, Type 550 
20 g Frischhefe
50 g Milch 
300 g Wasser
10 g Butter
10 g Salz 

Zubereitung
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Die Mulde mit Milch auffüllen. 
Ca. eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf. Die restlichen Zutaten dazu geben und alles mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem weichen Teig verkneten. 
Abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. Den Teig abschlagen und in eine Springform mit 20 cm Durchmesser geben. Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 45-60 Minuten backen, bis das Brot goldbraun ist und auf Klopfen hohl klingt. 
Das Brot unbedingt am Vortag backen, damit es wieder ein wenig weich wird.  

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Räuchersaiblings-Pâté

Zutaten
1 geräucherter Bio-Saibling
150 ml Crème fraîche (je nach Größe des Saiblings evtl. mehr)

1/4 TL Zitronenpulver oder der Abrieb einer  halben unbehandelten Bio-Zitrone
1/2 Bund Dill
1 EL frisch geriebener Meerettich
2 EL körniger Dijonsenf
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette


Zubereitung 
Den Saibling häuten und entgräten und zusammen mit der sehr kalten Crème fraîche in einem Food processor pürieren. Den Dill fein hacken und zusammen mit dem Meerrettich, Senf und den Gewürzen nach Geschmack vermischen. 

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Krabbensalat mit Honig-Senf-Mayonnaise

Zutaten 
300 g Krabbenfleisch
70 ml Milch
200 ml Rapsöl
2 TL grobkörniger Senf
1 TL Holzapfelessig 
1 TL Rapshonig
Salz und Pfeffer 
1 Bund Dill, fein gehackt

Zubereitung
Öl, Milch und Senf in ein hohes Gefäß geben und mit dem Mixstab solange mixen, bis eine feste Mayonnaise entstanden ist. Essig und Honig unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und den fein gehackten Dill unterheben. Die Krabben dazugeben und alles miteinander vermengen.

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Frischkäsecreme

Zutaten
500 g Schicht- oder Frischkäse 
frisch geriebener Meerrettich 
Salz und Pfeffer 
etwas Zitronenabrieb

Zubereitung 
Alle Zutaten miteinander vermischen und nach Geschmack abschmecken. 

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Zusammensetzen der Torte
  • Das Brot in 3 "Tortenböden" teilen, dabei evtl. den Deckel ein wenig begradigen. 
  • Den unteren Boden mit Butter bestreichen, dann gleichmäßig die Räuchersaiblings- Pâté darauf verteilen. Den zweiten Boden darauf setzen, erneut mit Butter bestreichen und den Krabbensalat darauf geben. Ebenfalls glatt verstreichen. Mit dem 3. Boden abschließen.
  • Rundherum mit Frischkäsecreme bestreichen und nach Geschmack mit Kresse, Kräutern, Kaviar, hartgekochten Eiern, Krabben oder Räucherfisch dekorieren. 

Schwedenwoche, Tag 5: Tunnbröd (Dünnbrot)

Wir nähern uns so ganz langsam dem Ende der Schwedenwoche, heute gibt's noch einmal ein Brot, bzw. sogar einen ganzen Stapel. 
Tunnbröt, das übersetzt ganz einfach Dünnbrot heißt, gibt es in sehr vielen Varianten: gaaaanz dünn, nicht ganz so dünn, weich, kross wie Knäckebrot und natürlich mit verschiedenen Mehlsorten angesetzt.
Ich hab mich für dieses Rezept entschieden, es aber ein wenig abgewandelt - wie das immer so ist ;o)

In Schweden wird das Tunnbröd nach dem Ausrollen nochmal mit einem sog. Karierholz* bearbeitet, das die typische, leicht löchrige Oberfläche bewirkt. Da ich keins habe, hab ich die ausgerollten Teiglinge mit dem hinteren und damit breiteren Ende eines Essstäbchens massakriert - ist etwas mühsam, sieht aber im Endeffekt fast genauso aus. Übrigens eine prima Möglichkeit angestaute Angressionen abzubauen... 

Wir sind von diesem Pfannenfladenbrot absolut begeistert und werden es in Zukunft sicher noch öfter zubereiten. 

Tunnbröd (Dünnbrot)Zutaten
50 g Butter
100 g Roggenmehl, Type 1150
550 g Mehl,Type 550
1/2 Würfel Hefe
1/2 TL Hirschhornsalz 
500 ml kalte Milch 
1 guter TL Salz 
1 EL Honig 
2 EL heller Sirup

Zubereitung
Die Butter in einem Topf schmelzen und leicht bräunen. Beiseite stellen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Die Mulde mit Milch auffüllen
Ca. eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf. In der Zwischenzeit das Hirschhornsalz in einem kleinen Gläschen mit 2 TL Wasser geben und etwas stehen lassen, bis es sich vollständig aufgelöst hat. 
Die restliche Milch, den Honig und Sirup, abgekühlte Butter, Hirschhornsalz und das Salz zum Mehl geben und alles sehr gründlich zu einem glatten, elastischen Teig verkneten - entweder mit der Küchenmaschine oder mit dem Mixer. Durch den Roggenanteil klebt der Teig etwas, er sollte aber im bemehlten Zustand gut zu bearbeiten sein. 

Dein Teig abgedeckt gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat, das dauert abhängig von der Umgebungstemperatur ungefähr eine Stunde, kann aber auch länger brauchen. Den Teig abschlagen, auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und in Portionen von ca. 150 g abwiegen und rund wirken. Mit einem Handtuch bedeckt nochmals ca. 15 Minuten ruhen lassen, damit sich der Teig entspannt und leichter ausrollen lässt. 

Eine Pfanne auf mittlerer Hitze aufheizen, den Teigling kreisrund dünn ausrollen und entweder mit einem Karierholz bearbeiten oder mit dem dicken Ende eines Essstäbchens viele Mulden in den Teig drücken. 
In der aufgeheizten Pfanne von beiden Seiten mehrere Minuten backen, bis das Brot leicht gebräunt ist. Auf einem Rost, mit einem Küchentuch bedeckt, abkühlen lassen und mit den restlichen Teiglingen ebenso verfahren. 
Das Einschlagen des Brotes in ein Tuch ist wichtig, damit es weich und elastisch bleibt.
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Schwedenwoche, Tag 4: Havreflarn (Haferflockenkekse)

Heute beschäftigen wir uns mit einem ganz schwierigen Thema, schwedischem Gebäck. Schwierig deshalb, weil Schweden den gefühlt höchsten Pro-Kopf-Zimtverbrauch weltweit hat und was ich von Zimt halte - naja, das hab ich Euch ja schon oft genug erzählt ;o)

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Die ganzen bekannten Gebäckspezialitäten wie Kanelbullar, Mandeltårta, Prinsesstårta, Dammsugare, etc. fallen also schon mal weg, weil sie entweder tonnenweise Zimt oder aber Mandeln enthalten und die verweigert der Mitesser. Ja, ich weiß, wir sind nicht einfach ;o) 
Also Kekse, denn die reißt mir der Mitesser quasi aus den Händen, Hafer- flockenkekse sowieso. 

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Diese Haferflockenkeksvariante enthält sehr wenig Mehl und ist daher enorm knusprig - n büschen in Richtung Florentiner, quasi Haferflockenflorentiner. 
Ganz wichtig bei der Zubereitung ist, dass Ihr jedem Keks ausreichend Platz auf dem Backblech gönnt. Ich hab zum Portionieren des Teiges so einen kleinen Kugelausstecher* verwendet und trotz der geringen Teigmenge nur 7 Kekse pro Blech backen können, so sehr breiten sie sich beim Backen aus.  
Achtet auch unbedingt darauf, dass die Kekse an den Kanten schön gebräunt sind, denn erst dann ist der Zucker in der Keksmitte so karamellisiert, dass die Kekse beim Abkühlen durchgängig knusprig werden. Sind die Kekse zu hell, bleiben sie wabbelig und fettig.  

Havreflarn (Haferflockenkekse)
Zutaten 
150 g Butter
20 ml Milch  
150 g Rohrohrzucker
60 g Zuckerrübensirup
1/2 TL Salz 
50 g zarte Haferflocken
40 g kernige Haferflocken 
125 g Mehl
1/4 TL Backpulver

Zubereitung
Butter, Rohrohrzucker, Zuckerrübensirup, Milch und Salz in einem Topf schmelzen und zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit in einer Schüssel die Haferflocken mit dem Mehl und Backpulver vermischen. 
Die Zuckermasse einmal aufschäumen lassen, dann von der Herdplatte ziehen und mit den trockenen Zutaten in einer Schüssel verrühren. 
Die Masse abkühlen lassen und mit einem Teelöffel oder einem Kugelausstecher kleine Teigportionen abstechen und in ausreichendem Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen (Ober- und Unterhitze) ca. 8 Minuten backen, bis die Kekse an den Rändern goldbraun sind. Kurz auf dem Blech abkühlen lassen, dann auf ein Kuchenrost legen und dort vollständig auskühlen lassen. 
In einer Keksdose aufbewahren. 
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