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Zitronenextrakt

Vanilleextrakt kennt Ihr ja sicher, der ist besonders aus amerikanischen Rezepten gar nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen kann man den natürlich durch eine Vanilleschote oder auch Vanillezucker ersetzen, besonders in Hefegebäcken gibt es neben dem Aroma aber noch einen zweiten Grund, einen Schluck Schnappes an den Teig zu geben, der gibt dem Hefeteig nämlich nochmal etwas Trieb und lässt ihn besser gehen. 

Hier schlägt man mit Vanilleextrakt also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe - Omma hat früher gerne einen Schluck Rum an den Hefeteig gegeben und wir nehmen heutzutage Vanilleextrakt. An Hefeteig gebe ich daher grundsätzlich den Extrakt, während ich ansonsten oftmals die "richtige" Vanille bevorzuge. 

Zitronenextrakt
Nun will man natürlich nicht immer und überall  das Vanillearoma haben, sondern evtl. gerne auch mal eine Zitrusnote und genau hier kommt dann Zitronen-, bzw. generell Zitrusextrakt ins Spiel, denn natürlich kann man einen solchen Extrakt genauso mit Orangen, Grapefruits, etc. ansetzen.
Diese Extrakte haben natürlich auch den Vorteil, dass sie unbegrenzt haltbar sind und man so immer Zitrusaroma zuhause hat, auch wenn man mal keine Zitrone parat hat.  Zusammen mit einem Zitrusöl, hat man so Zitrusaroma für jede Gelegenheit, egal ob Gebäck, Salate, Gebratenes oder Süßspeisen. 

Amalfi-Zitronen
Zutaten 
Abrieb von insg. 8 unbehandelten Bio-Zitronen
200 ml 96%iger Strongalkohol
225 ml Wasser

Zubereitung 
4 Zitronen sehr gründlich reinigen und mit einem Sparschäler möglichst dünn die Schale entfernen, es soll so wenig Weißes wie möglich an den Schalen bleiben. 
Die Zitronenschalen mit dem Alkohol in ein verschließbares Gefäß geben und 4 Wochen ziehen lassen, währenddessen ab und zu schütteln. 
Nach 4 Wochen nochmals die Schale von 4 weiteren Zitronen in ein  Gefäß geben und den Alkohol dahin umfüllen. Nach weiteren 4 Wochen durch ein sehr feines Sieb passieren und mit dem Wasser auf ca. 45% verdünnen. 

><)))°> + ♨ = Fischfond

Geflügel-, Gemüse- und Rinderfond, Gemüsebrühpulver - langsam aber sicher nimmt meine Fondabteilung Gestalt an und mein Vorratsregal platzt bald aus allen Nähten. Eigentlich nicht erst bald, sondern ich weiß tatsächlich schon jetzt nicht mehr, wohin mit den ganzen Gläsern und Flaschen. 

Es fehlen jetzt nur noch Krabben- und Geflügelfond aus Karkassen und ich bin durch durch mit dem Thema, bzw. mit den Fonds, die ich zubereite und verwende, Kalbs- und Lamm- fond gibt's bei uns ja nicht.

FischfondFischfond ist für mich ein zweischneidiges Schwert, bzw. es meldet sich wie immer, wenn ich Meeresgetier esse, mein schlechtes Gewissen. Natürlich liebe ich Fischsuppen, -saucen, Risotti und Pasta mit Fisch, Fisch gebraten, gedünstet, geräuchert, frittiert - um es kurz zu machen, ich liebe Fisch und alles was aus dem Meer kommt, eigentlich in jeder Form und könnte mich wahrscheinlich auch tagtäglich davon ernähren. Könnte, denn natürlich tue ich das nicht. 
Mal abgesehen davon, dass ich dann keine Zeit mehr für Pizza und meine anderen Leibspeisen hätte, möchte ich mich ungern an der übermäßigen Plünderung der Meere beteiligen. Ihr wisst vielleicht, dass mir das Thema Überfischung sehr am Herzen liegt, wir haben daher schon vor Jahren unseren Fisch-/Meeresgetierkonsum drastisch reduziert. Völlig drauf zu verzichten schaffen wir (noch) nicht, Meeresfisch kommt bei uns aber so gut wie nicht mehr auf den Tisch, mit drei Ausnahmen

  • Die Stintsaison geht an uns natürlich nicht spurlos vorbei, sondern wird jedes Jahr ausgiebig ausgenutzt.
  • Als Schollen-Junkie kann ich an Maischolle einfach nicht vorbeigehen, Finkenwerder, geräucherte und getrocknete Scholle sind daher auch ein fester Termin in unserem kulinarischen Kalender.
  • Krabben. Frische Krabben, bzw. Granat wie wir in Bremen sagen, sind für mich das leckerste, was das Meer zu bieten hat, bzw. eigentlich sogar das leckerste überhaupt. Krabben sind meine absolute Leibspeise. Für ein simples, aber gut gemachtes Krabbenbrötchen oder eine Krabbenfrikadelle vom Krabbenhändler meines Vertrauens lass ich jedes Mehrgangmenü stehen. 1-2x pro Jahr gönnen wir uns daher zwei Kilo Krabben vom Krabbenhändler unseres Vertrauens und verarbeiten sie, bzw. die Schalen zu Fond und die Krabben zu Rührei, Krabbensalat, Krabbenfrikadellen, Smörgåstårta, usw. Dann gibt's Krabben satt.        

Das sind also die großen Ausnahmen, ansonsten gibt's bei uns ßwasserfische aus Biozucht, also Saiblinge, Forellen, usw. 
Wenn es um Fischfond geht, wird ja oft geschrieben, dass Karkassen von weißfleischigen Fischen zu bevorzugen sind, da ich aber (trotz sehr guter Bezugsquellen) nur schwer an weißfleischige Karkassen von Fischen aus nachhaltiger Zucht komme, bereite ich den Fond aus Saiblings- und/oder Forellenkarkassen zu, am liebsten aber aus Saibling. Die Karkassen bekomme ich auf Vorbestellung bei meinem Saiblingshändler.

Fischkarkassen
Im Gegensatz zu Rinderfond ist Fischfond ein regelrechter Fast Fond, der ist nämlich schon in einer halben Stunde fertig. Länger sollte er auf keinen Fall simmern, weil sich dann der in den Gräten enthaltene Leim löst und das ist nicht wirklich lecker. Außerdem sind Gräten aufgrund ihrer Struktur sehr viel schneller ausgelaugt als Knochen, eine längere Kochzeit intensiviert den Geschmack daher nicht.

Wie Ihr auf dem Bild oben seht, verwende ich die Gräten und die Köpfe. Es gibt auch hier (wie immer) mindestens 1365 verschiedene Meinungen: Die einen sagen, dass die Köpfe komplett außen vor bleiben sollten, andere wässern und/oder blanchieren die Karkassen vor dem Auskochen - ich mache das alles nicht. Ich verwende die Karkassen mit Stumpf und Stiel, allerdings ohne Kiemen, die entferne ich vorher, da sie einen bitteren Geschmack abgeben. Innereien haben in einem Fischfond selbstverständlich auch nichts zu suchen. 
Vor dem Auskochen werden die Karkassen sehr gründlich unter kaltem Wasser gespült und dann geht's auch schon ab in den Topf. 
Wenn man mag, kann man den Fond nach dem Passieren nochmal einkochen, aber auch das mache ich nicht, da ich immer Fisch und Wasser in einem Verhältnis 1:1 verwende und so schon beim ersten Durchgang einen sehr intensiven Fischfond erhalte. 

Suppengemüse
Zutaten für ca. 2 l
2 kg Fischkarkassen (Bio-Saiblinge)
1 Zwiebel (halbiert)
1 Karotte
1 Fenchelknolle 
1 Scheibe Sellerie (ca. 1 cm dick)
1 Stange Lauch (das Weiße davon)
50 g Champignons
1 Stich Butter
1 Tomate
50 ml Noilly Prat 
250 ml trockener Weißwein (Riesling Diehl)
1 Bouquet Garni 
2 frische Lorbeerblätter
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 l kaltes Wasser

Zubereitung
Die Kiemen mit einer Schere aus den Karkassen entfernen und die Karkassen unter fließendem Wasser sehr gründlich abspülen. 
Das Gemüse putzen und in Würfel schneiden, die Zwiebel nicht schälen und halbieren. Das Gemüse (außer der Zwiebel und der Tomate) in etwas Butter rundherum anschwitzen, mit Noilly Prat und Weißwein ablöschen. Mit 2 l kaltem Wasser auffüllen und die Karkassen, das Bouquet garni, die frischen Lorbeerblätter, die Zwiebel und die Tomate und den Pfeffer dazugeben. Alles zum Kochen bringen und anschließend auf kleiner Flamme 20 Minuten simmern lassen - der Fond soll auf keinen Fall wallend kochen.
Den fertigen Fond durch ein feines Sieb gießen, dabei die Karkassen aber nicht ausdrücken. Der Fond kann nun portionsweise eingefroren oder auch eingekocht werden. 

Einkochen des Fonds im Backofen
Die Gläser und/oder Flaschen gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit dem heißen Fond befüllt werden, platzen sie leicht. 
Den Fond ca. 5 Minuten sprudelnd aufkochen, in der Zwischenzeit die Deckel der Gläser und Flaschen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und ebenfalls ca. 5 Minuten köcheln. Ich stelle den Trichter, mit dem ich die Gläser und Flaschen befülle, ebenfalls in den Topf, so wird der gleichzeitig sterilisiert.
Den Fond in die Gläser und Flaschen einfüllen und sofort fest verschließen. Die Gläser nicht bis zum Rand befüllen, sondern ca. 2 cm Rand lassen.
Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser und Flaschen so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 45 Minuten einkochen. 
Die Gläser im Anschluss aus dem Backofen nehmen, nicht im Backofen auskühlen lassen.

Einkochen im Kochtopf
Einen Kochtopf mit Küchenpapier auslegen, die Gläser nebeneinander in den Topf stellen und soviel Wasser angießen, dass die Gläser zu 2/3 im Wasser stehen. Das Wasser sollte ungefähr die Temperatur der Sauce haben.
Das Wasser zum Kochen bringen, den Topf mit einem Deckel verschließen und die Temperatur soweit reduzieren, dass das Wasser noch leicht kocht. Mit geschlossenem Deckel ca. 45 Minuten einkochen, dann die Gläser entnehmen und vollständig abkühlen lassen.

Rinderfond

Habt Ihr n büschen Zeit mitgebracht? Wir verbringen heute nämlich den Tag in der Küche und bereiten uns auf den Sommer vor. Also nicht direkt, wir sorgen nur dafür, dass wir im Sommer nicht plötzlich vor nem leeren Vorratsregal stehen und keinen Rinderfond mehr haben und dann womöglich bei 40°C im Schatten stundenlang die Wohnung aufheizen - heut wird also mal wieder reichlich eingekocht und eingeweckt!

Neben Gemüse- und Hühnerfond gehört Rinderfond für mich zu den am häufigsten verwendeten Fonds. Ich brauche ihn sehr viel seltener als meinen Allrounder Gemüsefond, aber für eine leckere Rindersauce braucht man nunmal nen Rinderfond - ohne geht's nicht. Wie sollte man auch sonst auf die Schnelle Nudeln mit Sauce aus dem Hut Glas zaubern?

Wir immer, wenn es um Fond geht, gilt das Motto "Viele Wege führen nach Rom" ich stelle hier und jetzt also meine Variante vor, die selbstverständlich keinen Absolutheitsanspruch geltend macht, sondern eben nur meine Variante ist. Punkt.

Rinderfond
Bevor man einen Rinderfond ansetzt, muss man sich erstmal überlegen, wofür er verwendet werden soll, denn danach richten sich die Zutaten, bzw. die Flüssigkeit, mit der der Fond angesetzt wird, das kann Wasser, aber auch Weiß- oder Rotwein sein
Die Wasservariante bietet sich für alle an, die keinen Alkohol trinken möchten oder dürfen (N E I N, der Alkohol verdampft nicht vollständig! Eines der ärgerlichsten Küchen- märchen überhaupt und für Alkoholiker, für die es auch auf kleinste Mengen Alkohol ankommt, sicher manches Mal ein großes Problem), während die Weinsorte neben dem Geschmack, auch noch wesentlich die Farbe des Fonds beeinflusst.
Ich verwende Rinderfond hauptsächlich für dunkle Saucen und als Zugabe für Schmorgerichte, daher bevorzuge ich die Rotweinvariante, mit seeeeehr viel Rotwein. Wenn Ihr Euch für einen Weißwein oder Wasser entscheidet, wird Euer Fond ein ganzes Stückchen heller. 
Da ich von Wein absolut ganz und gar keine Ahnung habe (noch weniger als von vielen anderen Dingen, die ich hier immer so von mir gebe ;o) ), mein Mitesser zwar ne Menge von Whisky versteht, aber auch keine ausgewiesene Weinkoryphäre ist, frage ich immer, wenn ich eine Flasche Wein brauche - und sei es auch "nur" einen Kochwein - den Weinhändler bei uns ums Eck. Dort kann ich ganz ungezwungen sagen, wofür ich ihn brauche und bekomme immer den passenden Tropfen, auch nicht wirklich viel teurer als in der Edeka-Weinabteilung. Bevor Ihr also den kleinen Etiketten im Discounter vertraut und später zuhause feststellt, dass der Wein doch nicht der richtige ist, fragt mal in Eurer örtlichen Weinhandlung nach - wäre doch schade, wenn die Sauce oder der Braten misslingt, nur weil Ihr 1-2 Euro am Wein gespart habt.

Bei der "Zusammenstellung" der Knochen schau ich immer, dass ich möglichst fleischige Knochen erwische oder nehme wie dieses Mal noch eine Rinderbeinscheibe dazu. Lasst die Knochen vom Schlachter möglichst klein hacken, dann ist die Oberfläche größer, es bilden sich mehr Röststoffe und der Fond wird besonders aromatisch. Auf jeden Fall sollten auch ein paar Markknochen dabei sein!

Die gesamte Fondkocherei vom Anrösten der Knochen, über das Entfetten, bis hin zum originalverkorkten Glas braucht ca. zwei Tage, bzw. über Nacht
An Tag 1 werden erst die Zutaten angeröstet (ich hab noch nie auf die Uhr geschaut, aber das damit fängt's schon an, das dauert!), dann geht alles ab in den Topf und kocht ca. 8 Stunden (oder mehr, je nach Vorliebe), wird dann durchgesiebt und darf bis zum nächsten Tag abkühlen. 
Tag 2 beginnt mit dem Abheben der Fettschicht. Ich entfette den Fond nicht 100%ig, sondern lasse einen kleinen Rest zurück, die bildet nach dem Einkochen eine dünne feste Schicht und erhöht die Haltbarkeit des eingekochten Fonds. Nach dem Entfetten wird der Fond entweder portionsweise eingefroren oder es geht mit dem Einwecken weiter. Nach ungefähr einer weiteren Stunde sind die Gläser dann fertig eingekocht, müssen nur noch abkühlen und können dann beschriftet ins Regal wandern. 

Oft wird ja gesagt, dass Fondkochen keinen großen Aufwand bedeutet, sondern sich nebenbei von selbst erledigt. Finde ich nicht. Fondkochen ist schon ein recht großer Aufwand, besonders wenn der Fond auch noch eingeweckt wird - das Ergebnis entschädigt den Aufwand aber 100%ig. Selbstgekochter Fond schmeckt um ein Vielfaches besser als das Zeugs aus dem Glas, probiert es daher unbedingt mal aus!


Zutaten für ca. 4 l Rinderfond

4 kg Rinderknochen, darunter gerne ein paar Markknochen oder
3 kg Rinderknochen (auch hier wieder 2-3 Markknochen) und 1 Rinderbeinscheibe
Raps- oder Olivenöl 
3 Karotten 
1/2 Knollensellerie 
1 Stange Lauch
2 Gemüsezwiebeln 
1 TL Tomatenmark 
3 Lorbeerblätter
1 Bouquet garni 
1 Flasche Weiß- oder Rotwein 
ca. 5 l Wasser

Zubereitung 
Die Knochen unter fließendem kalten Wasser gründlich abspülen, dann trocken tupfen und nebeneinander auf ein Backblech legen. Mit etwas Öl benetzen und bei 200°C rösten, bis die Knochen rundherum gebräunt sind, zwischendurch drehen. 
In der Zwischenzeit das Gemüse putzen und die Zwiebeln quer durchschneiden und die Schnittflächen in der trockenen Pfanne anrösten, bis sie geschwärzt sind. 
Sobald die Knochen gleichmäßig angeröstet sind, das Gemüse darüber verteilen und ebenfalls anrösten lassen. Alles mit Rotwein ablöschen, dafür den Wein in 4 Etappen über die Knochen geben, einkochen lassen und erneut Rotwein dazugeben. 
Alle Zutaten in einen großen Topf geben, einen TL Tomatenmark dazugeben, alles verrühren und ganz kurz anrösten, in der Zwischenzeit den Bodensatz auf dem Backblech gut abkratzen und ebenfalls dazugeben. Mit Wasser auffüllen und bei geringer Hitze (die Flüssigkeit soll nur leise vor sich hinsimmern), ca. 8 Stunden köcheln lassen. 
Die Knochen und das Gemüse mit einer Schöpfkelle entfernen und die Flüssigkeit durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb passieren. Über Nacht kalt stellen. 
Am nächsten Tag die entstandene Fettschicht abheben und nur einen kleinen Rest zurücklassen. Den Fond entweder portionsweise einfrieren oder wie unten beschrieben, einwecken. 

Einkochen des Fonds im Backofen
Die Gläser und/oder Flaschen gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit dem heißen Fond befüllt werden, platzen sie leicht. Die Deckel in einen Topf geben, mit Wasser und einem Schluck Essig bedecken und zum Kochen bringen. Für 5 Minuten kochen.
Den passierten und entfetteten Fond ca. 5 Minuten sprudelnd aufkochen, in der Zwischenzeit die Deckel der Gläser und Flaschen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und ebenfalls ca. 5 Minuten köcheln. Ich stelle den Trichter, mit dem ich die Gläser und Flaschen befülle, ebenfalls in den Topf, so wird der gleichzeitig sterilisiert. 
Den Fond in die Gläser und Flaschen einfüllen und sofort fest verschließen und auf dem Kopf beiseite stellen. Die Gläser nicht bis zum Rand befüllen, sondern ca. 1 cm Rand lassen. Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser und Flaschen so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 45 Minuten einkochen. 
Die Gläser im Anschluss aus dem Backofen nehmen, nicht im Backofen auskühlen lassen.

Haltbarkeit 
Mit Haltbarkeitsangaben bin ich grundsätzlich immer sehr zurückhaltend, da die Haltbarkeit der Endprodukte im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig ist, dem Zustand, bzw. der Frische der Zutaten und der Hygiene bei der Zubereitung - auf beides hat das Rezept selbst natürlich keinen Einfluss. 
Vorausgesetzt, Ihr habt wirklich sauber gearbeitet, ist der Fond aber mindestens ein Jahr haltbar - theoretisch. Selbstgekochter Fond ist aber so lecker, dass er garantiert nicht so alt wird. 
Wichtig ist, dass die Deckel beim Öffnen der Gläser und Flaschen ploppen, wie Ihr es auch von gekauften Gläsern kennt. Wenn der Deckel sich leicht öffnen lässt oder sogar nur noch aufliegt, gehört der Inhalt des Glases in den Abfall - so leid es mir tut.
Die Deckel von Gläsern, deren Inhalt verdorben ist, gehören ebenfalls in den Müll, die Gläser selbst könnt Ihr natürlich wiederverwenden, nachdem Ihr sie ausgekocht habt.

Zitronenöl

Vor einigen Jahren hatte ich eine ganz wilde Öl-Phase, mein Küchenregal platzte vor lauter hausgemachten aromatisierten Ölen sprichwörtlich aus allen Nähten. Mittlerweile hat sich diese Leidenschaft sehr abgekühlt, wohl auch, weil ich diese Mengen nicht annähernd verbrauchen konnte und daher immer wieder etwas wegschmeißen musste. 
Auch jetzt habe ich natürlich noch eine große Vorliebe für verschiedene Öle, mag die aber lieber pur, also verschiedene Sorten Raps- und Olivenöl, Sesam-, Avocado-, Macadamia- und Camelinaöl. Aromatisiertes Öl kommt mir nur noch in Form von Weizengrasöl ins Haus und ansonsten hab ich natürlich immer ein Fläschchen Knoblauchöl aus der Knoblauchconfit-Herstellung im Kühlschrank. 
Das einzige Öl, das ich gerne aromatisiere ist Zitronenöl, denn das ist so vielfältig einsetzbar, dass es auf keinen Fall alt wird. Man kann es nicht nur zum Kochen und Braten verwenden, sondern auch zum Backen, wenn grad mal keine Bio-Zitrone parat ist, der Kuchen aber eine kleine Zitrusnote vertragen könnte. Ich ersetze dann einfach einen kleinen Teil des Fettes durch das Zitronenöl.  

ZitronenölDen ersten Ölansatz lasse ich mindestens 14 Tage ziehen und tausche anschließend gern nochmals die Zitrusschalen aus, so dass die Zitronennote noch intensiver wird. 
Die Herstellung ist natürlich unglaublich simpel, wichtig ist aber, dass beim Abschälen der Zitronenschale wirklich so wenig Weißes an der Schale verbleibt wie möglich, denn die weiße Schicht ist bitter, sonst nichts
Auf der Suche nach einem richtig guten Sparschäler, hab ich mich daher vor ein paar Jahren für einen von WMF* entschieden und bin damit nach wie vor sehr zufrieden. Wie Ihr unten seht, schält der tatsächlich unglaublich dünn. Das ist nicht nur sehr sparsam beim Kartoffelschälen, sondern für Zitrusabrieb auch perfekt.

Zitronenschale
Zutaten
500 ml Rapsöl 
Schale von 2 Bio-Zitronen
Zeit

Zubereitung
Die Zitronen unter heißem Wasser gründlich abspülen. Mit einem Sparschäler die Schale so dünn wie möglich abschälen, dabei darauf achten, möglichst wenig Weißes mit abzuschälen. Die Schale in ein verschließbares Glas oder eine Flasche geben und mit Öl auffüllen. Für mindestens 14 Tage an einem dunklen Ort ziehen lassen. 
Besonders intensiv wird die Zitrusnote, wenn man die Schalen nach einiger Zeit durch frische ersetzt. Dafür das Öl in eine andere Flasche sieben und die Schalen sehr gut ausdrücken, so dass sich die noch verbliebenen ätherischen Öle lösen. Dann neue Schalen hinzufügen und weiterziehen lassen.
 *=Affiliate-Link

Gemüsebrühpulver, hausgemacht

Eigentlich blogge ich ja nur Rezepte, die ich selbst oder mein Mitesser mag oder von denen wir überzeugt sind - heute mach ich aber mal eine Ausnahme. Ich selbst bin kein großer Fan dieses Gemüsebrühpulvers, hab es im letzten Jahr aus Neugierde aber doch nochmal hergestellt und möchte Euch die Ergebnisse meines Versuchs natürlich auch nicht vorenthalten. 

So selten, wie ich Gemüsebrühpulver verwende, genügt mir die schon vor einigen Jahren vorgestellte Version aus gefriergetrocknetem Suppengemüse, denn ich gebe höchstens mal einen halben TL des - bevorzugt gerösteten - Pulvers an ein Gericht um den Gemüsegeschmack etwas zu heben oder mische es unter Gewürzmischungen. Eine Brühe würde ich damit aber nicht komplett an- oder ersetzen. Gemüsebrühe koche ich aus frischem Gemüse und wecke sie in verschieden großen Gläsern und Flaschen ein. So hab ich immer die richtige Menge für das jeweilige Gericht parat. Eine Brühe aus Brühpulver (egal ob gekauft, komplett selbstgemacht oder aus gefriergetrocknetem Suppengemüse) schmeckt mir nicht

Wenn Ihr Euch jetzt fragt, warum ich dieses Rezept überhaupt ausprobiert habe und jetzt hier vorstelle, wenn es für mich gar nicht wirklich interessant ist, kann ich das ganz einfach erklären - ich hab die Herstellung dieses Pulvers nämlich revolutioniert, jawohl!
Erinnert Ihr Euch noch an meinen mittlerweile nicht mehr ganz so nigelnagelneuen Entsafter? Ich hab es ja schon bei seiner Vorstellung angekündigt, der kann noch viel mehr als nur Obst- und Gemüsesäfte zu zubereiten

Einer der Hauptgründe, weshalb dieses Pulver keinen Stammplatz in meinem Gewürzregal hat, ist der enorme Energieaufwand, der in der Herstellung, bzw. der Trocknung des geschredderten Gemüses steckt. Wenn ich mir eine Gemüsebrühe koche und diese dann heiß in Gläser einfülle oder bereits gefriergetrocknetes Gemüse mahle und evtl. noch kurz in der Pfanne anröste, ist das einfach ein ganzes Eck sparsamer. Mein supertoller und wunderhübscher Entsafter verkürzt die Trockenzeit aber ganz enorm - ist ja logisch, denn er schreddert das Gemüse nicht nur, er entsaftet es auch gleich, so dass der Backofen viel weniger Arbeit hat. 
Normalerweise zerkleinert man das Gemüse im Foodprozessor oder dreht es mehrfach durch den Fleischwolf und presst es dann von Hand aus, ich hab das Gemüse einfach in den Entsafter geworfen und dann den Trester getrocknet - je nach Zusammenstellung der Gemüsesorten bleibt sogar noch ein leckerer Gemüsesaft übrig. Allerdings muss man dabei unbedingt die Reihenfolge beachten: Zwiebeln und Lauch UNBEDINGT zum Schluss! Zwiebelsaft ist ja schon ne wirklich scharfe Angelegenheit, Lauch toppt das aber nochmal um Längen und treibt einem wirklich die Tränen in die Augen. Ich hab in meinem jugendlichen Leichtsinn natürlich mal wieder meine Nase viel zu tief in die Angelegenheit den Krug gesteckt und brauchte danach erstmal ne kleine Auszeit. Hölle, Hölle, Hölle sag ich Euch! Den Geruch des Lauchs hatte ich Stunden später noch in der Nase...
Also, zuerst die Karotten, denn den Saft kann man auf jeden Fall trinken. Wer mag presst dann noch die Fenchelknolle hinterher und evtl. die Petersilie oder je nach Saison und Vorliebe Tomaten, Paprika, usw. dann ist aber auch Schluss - es sei denn, Ihr seid erkältet und bereitet Euch aus dem Zwiebelsaft noch einen "leckeren" Hustensirup zu.

Durch das Auspressen der Gemüse ist der Trester schon enorm trocken und nahezu atomisiert und braucht daher nur noch einen Bruchteil der Trockenzeit, die das Gemüse benötigt, wenn es im Foodprozessor geschreddert wurde.
Falls Ihr also einen Entsafter habt, dieses Pulver eh zu Eurem Standardrepertoire gehört oder für Euch zumindest in Frage kommt, probiert es auf jeden Fall mal auf diese Art und Weise aus. 

Nachtrag
Ich habe bewusst kein Salz an diese Mischung gegeben. Eine Konservierung benötigt das Pulver nicht, wenn es wirklich komplett getrocknet ist - außer, dass es den Geschmack mit der Zeit verliert, kann da nicht viel passieren. 
 
Zutaten 
2 Karotten
1 Fenchelknolle 
1 Stange Lauch
2 Zwiebeln
2 Bund glatte Petersilie 
1 Petersilienwurzel
1/2 Sellerieknolle  

Zubereitung 
Gemüse waschen und putzen, Zwiebeln und Sellerie schälen. Alles im Entsafter entsaften, dabei mit der Karotte anfangen, da der Saft trinkbar ist. Die Mischung, die danach entsteht, muss man mögen...
Die im Tresterbehälter aufgefangenen Gemüsereste auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und bei 60°C für ca. 4-5 Stunden trocknen, dabei die Backofentür nicht schließen, sondern einen Kochlöffel in der Tür einklemmen, so dass die Feuchtigkeit aus dem Backraum entweichen kann. Stündlich die Gemüseflocken wenden. 
Sobald die Feuchtigkeit komplett aus dem Gemüse entwichen ist, die Gemüseflocken abkühlen lassen und in einer elektrischen Gewürzmühle oder einem Kompaktzerkleinerer zu einem feinen Pulver mahlen. In ein Glas füllen und gut verschlossen aufbewahren.