Blogroll

Posts mit dem Label Frankreich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Frankreich werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Birnentarte mit Camembert

Fremdkochen Tartes Mein vorletzter Beitrag zum Fremdkochen, diesmal wieder herzhaft und eigentlich eher was für meinen Mitesser, denn für mich. Ich bin zwar, wie ich Euch ja schon berichtet habe, in den letzten Monaten sehr viel mutiger und experimentierfreudiger geworden, was Käse für Fortgeschrittene betrifft, dieser sehr! reife und aromatische Bio-Bauerncamembert, den "mein Käsemann" für diese Tarte ausgesucht hat, war dann aber doch ne Spur zu heftig für mich - nach einem kleinen Stückchen hab ich bereits die Segel gestrichen und die restliche Tarte meinem Mitesser überlassen.
Kein Problem, das hatte ich mir ja schon vorher gedacht, dafür konnte mein Mitesser diesmal so richtig in Käsetarte schwelgen - für ihn war diese Tarte eine absolute Entdeckung!

Wie immer, wenn die Zutatenliste eines Rezeptes besonders kurz ist, ist die Qualität der einzelnen Zutaten umso wichtiger. 
Bei einem Gericht mit 1365 Gewürzen kann man ja recht leicht vertuschen, wenn die Hauptzutaten nicht so dolle sind, je überschaubarer die Zutatenliste aber ist, desto schwieriger wird das - logisch eigentlich. 
Der Hauptgeschmacksgeber ist bei dieser Tarte der Käse, bei uns ein französischer Bio-Bauerncamembert, der aus der Milch von Jersey-Rindern hergestellt wird. Leider hab ich kein Bild von dem Käse am Stück gemacht, aber auf dem Bild der mit Käse belegten Tarte könnt Ihr ihn sehen. In Natura war er noch gelber, fast wie ein Stück Butter und ganz ähnlich cremig. 
Für Käse-Liebhaber wie meinen Mitesser ist dieser Käse sicher eine absolute Delikatesse - ich zieh da dann doch eher ein Stückchen cremigen Mädchenkäse Butterkäse vor ;o)

Für die Birnen bin ich extra den kompletten Isemarkt (immerhin so um die 800 m ;o) ) auf und ab und nochmal hin und zum Schluss wieder zurück gelaufen - keine roten Birnen, absolut ganz und gar keine - überall nur grüne oder gelbliche und dabei wollte ich doch so gerne rote Birnen für die Tarte verwenden. Schlussendlich hab ich dann halt grummelnd 3 langweilig grüne gekauft, wirklich zufrieden war ich damit aber nicht. 
Als ich mich ein paar Tage später ans Werk machen wollte, kamen mir 3 aber doch ein büschen wenig vor, also musste mein Mitesser nochmal einen Nachschlag von unserem Haus- und Hof-Gemüsehändler mitbringen. 
Und siehe da, was bringt er mir mit? Wunderschöne rote Williams-Birnen! Saftig, perfekt gereift - die schönsten Birnen, die ich je gesehen hab und dabei war ich eigentlich davon ausgegangen, dass unser Obst- und Gemüsehändler eh nur eine Sorte hat - falsch gedacht... 3 Sorten "normale" Birnen und dazu sogar noch Vierländer Kochbirnen!

Wenn Ihr diese Tarte nachbacken möchtet, verwendet einen guten, schön gereiften Camembert oder Brie, nicht dieses harte Gummizeugs vom Discounter. Es muss natürlich kein französischer Bauerncamembert sein (ich hätte auch eher was regionales ausgewählt, wenn mein Käsehändler nicht eindringlich für diesen plädiert hätte), aber halt schon was Vernünftiges. 

Der Birnenbrand gibt der Tarte nochmal einen besonderen Kick, er passt ganz hervorragend zum Käse und unterstützt das Birnenaroma ganz ausgezeichnet. Falls Kinder mitessen sollten (was bei dieser Tarte aber sicher eher unwahrscheinlich ist), kann er natürlich auch weggelassen werden.

Es gibt ja heutzutage unglaublich viel unnötigen SchnickSchnack für die Küche, eine der unsinnigsten Erfindungen sind aber sicher diese kleinen, unverschämt teuren Tonkügelchen zum Blindbacken. Bei Cucinaria kostet eine Packung, mit der man mal grad eine herkömmliche Tarte (wohlgemerkt keine Quiche, dafür reicht die Menge nicht) blindbacken kann 22 € - absoluter Irsinn!
Ich benutze seit einigen Jahren die immer gleichen Kichererbsen, die ich in einem Glas aufbewahre und die zwar mit den Jahren immer kleiner, aber keinesfalls schlechter werden. Theoretisch kann man die ein ganzes Leben lang verwenden.
Natürlich müssen es keine Kichererbsen sein, ich hatte damals halt nix anderes im Haus, sondern man kann alle getrockneten Hülsenfrüchte zum Blindbacken verwenden.

Zutaten 

Mürbeteig

250 g Mehl

125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb
50 ml Wasser 

Belag 
300 g sehr guter und gut gereifter Camembert oder Brie
4 reife, aromatische Birnen
ca. 1 TL brauner Zucker
2 El Birnenbrand 
Fleur de Sel

Zubereitung 

Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine hohe Quicheform damit auslegen.

In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. 
Aus dem Backofen nehmen und komplett abkühlen lassen.

Belag 
Den Käse in dünne Scheiben schneiden und auf dem Tarteboden verteilen. Die Birnen ebenfalls ins sehr dünne Scheiben schneiden und wie auf dem Bild zu sehen, erst einen äußeren Kreis damit auslegen, dann die Mitte rosenförmig ebenfalls mit Birnenscheiben auslegen. Gleichmäßig mit Birnenbrand beträufeln, braunen Zucker gleichmäßig darüber verteilen und mit etwas Fleur de Sel bestreuen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen, bis die Birnen karamellisiert und der Käse schön goldbraun sind. 
Aus dem Backofen nehmen, etwas ruhen lassen und dann servieren. 

Aligot, zumindest fast. Also so gut wie. Oder halt einfach Käse-Kartoffelpüree

"Meinen" Käsehändler kennt Ihr ja mittlerweile, oder? So gut wie jeden Samstag statten wir ihm bei unserem wöchentlichen Marktbummel einen Besuch ab und decken uns reichlich mit Käse ein. Wer hätte das noch vor nem guten Jahr gedacht, ich, die eigentlich keinen Käse jenseits von Gouda extrajung gegessen hat, probiert nun mittlerweile sogar schon Blauschimmel-, Schafs- und Ziegenkäse :o)
Ich geb's zu, so pur ist das immer noch nicht mein Fall und wird's wohl auch nicht werden, kochen und backen tue ich damit aber mittlerweile leidenschaftlich gerne.  

Besonders gerne kaufen wir die hiesigen, norddeutschen Käsesorten, die wirklich so grandios lecker sind, dass wir ganz selten noch Käse von auswärts brauchen. Für viele sonst gebräuchlichen Käsesorten wie Parmesan, Gorgonzola, usw. haben wir regionale Alternativen gefunden, die dem Original in nichts nach stehen - ganz im Gegenteil. 
Ein besonderer Lieblingskäse, der eigentlich immer im Haus ist und nie ausgehen darf, ist der Milbenkäse oder wie er jetzt heißt Deichkäse gold, milbengereift. Anders als beim thüringischen Milbenkäse, siedeln sich hier die Milben im Laufe der Zeit von ganz alleine an und sorgen dafür, dass der Käse besonders viel Feuchtigkeit verliert und somit stark schrumpft. Auf dem Bild unten sieht man ganz gut, wie sich die Ober- und Unterseite zusammengezogen haben. Der Käse hat natürlich ein sehr intensives Aroma, ohne dabei aber scharf zu sein - er hat einen sehr feinen, nussigen Geschmack.
Dieser Backensholzer Milbenkäse ist für mich seit einiger Zeit mein Parmesanersatz, den man mit Stumpf und Stiel aufreiben kann, die Rinde ist nämlich ebenfalls zum Verzehr geeignet und enthält sogar besonders viel Aroma. 

Wer sich jetzt vielleicht vor dem Gedanken an die Milben ekelt, den kann ich beruhigen, bevor der Käse in den Handel kommt, wird die Oberfläche selbstverständlich gereinigt und auch wenn sich dann doch noch die ein oder andere Milbe am Käse festkrallt und später auf dem Käsebrot landet, ist das gar nix gegen die Milbenheerscharen, die nachts im Bett auf uns allen rumkrabbeln. Also, wie sacht man hier so schön? Nix utmokt! ;O)
Wie sensibel das Thema Milben ist, sieht man aber daran, dass dieser Käse von "Milbenkäse" in "Deichkäse gold, milbengereift" umbenannt wurde - "Milbenkäse" ist wahrscheinlich ein nicht unbedingt verkaufsförderndes Prädikat. 
Als ich neulich, Asche auf mein Haupt, am Freitag bei der Konkurrenz auf dem Isemarkt Käse kaufen wollte und dort direkt nach Milbenkäse fragte, schaute mich der Käsehändler völlig entgeistert an und schrie dann, in einer Lautstärke, dass man es wahrscheinlich noch in Barmbek hören konnte, über den Markt, dass man M I L B E N K Ä S E ja nu auf keinen Fall frei verkaufen dürfe - die Milben springen schließlich 2 m weit! Nicht auszudenken!
Da schmiert man sich nichtsahnend ein Käsebrot und wird dann hinterrücks von einer fiesen unsichtbaren Killermilbe angesprungen - nee aber auch!
In diesem Moment wusste ich wieder, warum ich unseren Käsehändler (und seine Familie, die immer tatkräftig mit anpackt selbstverständlich auch) so gerne mag - der weiß wovon er spricht und hat für jede Rezeptidee den richtigen Käse parat, aber er verkauft den Käse halt auch nicht nur, sondern macht ihn selbst und ist dazu noch gelernter Koch... 

So, und für alle, die bis hier durchgehalten haben, gibt's auch noch zwei bis drei Worte zum Kartoffelpüree, das mein Mitesser wahrscheinlich komplett alleine aufgefuttert hätte, wenn ich nicht auch ne klitzekleine Portion hätte essen wollen - tja, Pech gehabt ;o)
Dieses Püree ist für alle Käseliebhaber ein unbedingtes Muss und perfekt als Beilage zu einer kräftigen Bratwurst. Bei uns gab's dazu eine Wildschweinbratwurst. 
Wenn Ihr weder Milbenkäse, noch den im Originalrezept verwendeten Cantal bekommt, versucht es einfach mal mit einem anderen Hartkäse und schmeckt das Püree nach Eurem persönlichen Geschmack ab - besonders in der jetzt anbrechenden kalten Jahreszeit eine ganz tolle Beilage.

Zutaten 
750 g mehligkochende Kartoffeln 
Salz 
300 g Deichkäse gold, milbengereift (im Original junger Cantal)
120 ml Milch oder Sahne
2 EL Butter 
frisch geriebener Pfeffer und Muskatnuss
evtl. noch etwas Salz
Piment d'Espelette (optional)
Schnittlauch, in feine Röllchen geschnitten

Zubereitung 
Die Kartoffeln waschen, schälen und in Würfel schneiden. Als Salzkartoffeln bei mittlerer Hitze kochen, bis die Kartoffeln sehr gar sind. In der Zwischenzeit den Käse fein reiben.
Die Kartoffeln abgießen und zurück auf die ausgeschaltete Herdplatte stellen, gut ausdampfen lassen. 
Die Milch in einem kleinen Topf zusammen mit der Butter zum Köcheln bringen. Die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder alternativ mit dem Kartoffelstampfer zu Püree stampfen. Den Käse, den confierten Knoblauch und die heiße Milch dazu geben und alles mit einem Holzlöffel solange Rühren, bis der Käse vollständig geschmolzen ist und sich alles zu einem glatten Brei verbunden hat. 
Mit Pfeffer, Muskat und Piment d'Espelette würzen und je nach verwendetem Käse noch etwas nachsalzen. Crème fraîche unterrühren und mit Schnittlauch bestreut servieren. 

Karamell-Schoko-Tarte mit Fleur de Sel

Fremdkochen Tartes Merkt Ihr was? Ich bin im Tartefieber! ;o)
Klar, da ich seit gut 2 Monaten auch zum Hüttenhilfe-Team gehöre und in Zukunft unter Anderem die Fremkochen organisiere, isses natürlich nur recht und billig, dass ich mit gutem Beispiel voran gehe und und ausgiebig fremdkoche fremdbacke, dieser Blogevent hatte aber den äußerst positiven Effekt, dass ich meine eh schon ausgeprägte Vorliebe für Tartes und Quiches noch vertieft hab und mittlerweile eine so lange Nachbackliste habe, dass ich theoretisch die restliche Zeit des Events ausschließlich Tartebeiträge veröffentlichen könnte. 

Keine Sorge, mach ich natürlich nicht, aber Ihr könnt Euch auf jeden Fall darauf einstellen, dass es auch nach diesem Fremdkochen reichlich Tartes und Quiches im Kuriositätenladen geben wird und die Kategorie "Tartes und Quiches" kräftig weiterwächst - schließlich hab ich drei wunderbare neue Formen, die hier gezeigte eckige und zwei Mini-Quiche-Formen, die wollen selbstverständlich gründlich eingebacken werden ;o)

Das Tolle an einer Tarte ist unter Anderem, jetzt mal vom Geschmack abgesehen, dass man sie in den meisten Fällen prima vorbereiten kann. Wie schon neulich bei den Tomatentartelettes erwähnt, lassen sich die Böden sehr gut vorbacken, auch schon einige Tage vor der Verwendung und am Tag der Verwendung dann belegen und fertig backen.
Bei süßen Tartes genügt eine leckere Creme und ein paar Früchte, herzhafte Tartes kann man mit allem belegen, was der Gemüsestand hergibt - die Kombinationen sind schier endlos. 
Wenn es nach mir ginge, stünde in jedem Haushalt mindestens eine Tarteform, wenigstens aber eine Springform, die man selbstverständlich genausogut verwenden kann. Tartes sind das perfekte Essen, wenn Gäste zu Besuch kommen. 
Vorbereiten, kalt stellen und sobald die Gäste da sind, in den Ofen schieben - dazu ein leckerer Salat und fertig ist ein unkompliziertes, schnelles Essen, das nicht nur lecker ist, sondern auch noch sehr hübsch aussieht.

Erinnert Ihr Euch noch an meine Dulce de Leche-Erfahrung vor einer Weile? Dank dieser Tarte isse nu endlich alle, die Karamellcreme - Halleluja ;o)
Im Prinzip ist diese Tarte ja Twix für Fortgeschrittene, die Dulce de Leche ist zwar mindestens genauso süß wie beim Schokoriegel, durch das Fleur de Sel und die herbe Schokolade wird die Süße aber etwas gemildert. 
Trotzdem bleibt diese Tarte nur etwas für Extrem-Süßmäuler, die ist nämlich nochmal ne ganze Stufe heftiger als die Schoko-Karamell-Torte, für die ich die erste Ladung aufgebraucht habe.

Natürlich könnt Ihr auch eine andere Schokoladenmarke verwenden, das muss keine Valrhona sein, Ihr solltet aber drauf achten, dass es eine wirklich gute Schokolade ist. Das Salz fand ich unbedingt notwendig, ich bin aber seit der Schoko-Karamell-Torte auch ein ganz großer Fan dieser Kombination. Ohne das Fleur de Sel schmeckt die Tarte wirklich nur süß und schokoladig, das Salz gibt Ihr noch einen besonderen Kick. 
Wieviel Fleur de Sel Ihr verwendet, ist natürlich Eurem persönlichen Geschmack überlassen, ich finde aber, dass diese Tarte schon n büschen was verträgt.

Die eckige Tarteform, die ich für diese Tarte verwendet habe, ist nen Ticken größer als die herkömmlichen runden, sie sieht zumindest etwas größer aus, d.h., Ihr werdet die Mengen sicher etwas anpassen müssen und vielleicht weniger Dulce de Leche und Schokolade verwenden, ansonsten habt Ihr halt ne etwas dickere Karamell- und Schokoladenschicht. 

Zutaten

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei

Belag 
150 g Valrhona-Kuvertüre 70%
Fleur de Sel 

Zubereitung 

Sandteig
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
Den Teig flach ausrollen, in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf dem Nudelholz aufrollen und über der Tarteform wieder abrollen. Die Tarteform mit dem Teig auslegen und den überschüssigen Teig am Rand abschneiden. In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5-10 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Belag
Den abgekühlten Tarteboden mit der Dulce de Leche bestreichen und Fleur de Sel nach Geschmack darüber streuen. Auf dem Foto rechts seht Ihr, wieviel ich ungefähr verwendet habe - einfach raufklicken, dann vergrößert sich das Bild. 
Die Kuvertüre grob hacken und im Wasserbad sehr behutsam unter ständigem Rühren schmelzen. Abkühlen lassen und dann über der Dulce de Leche verstreichen, fest werden lassen und nach Geschmack noch mit etwas Fleur de Sel zur Dekoration bestreuen.

Tomatentartelettes mit Ziegenkäse-Basilikum-Creme

Bevor die Tomatensaison so langsam ausklingt und "mein Tomatenmann" sich komplett seinem Riesenkürbis und damit der anstehenden Meisterschaft im Kürbiswiegen widmet, musste noch ganz schnell eine Tomatentarte gebacken werden, die stand nämlich schon die ganze Saison auf meinem Zettel. 
Ideen für eine solche Tarte hatte ich viele, endgültig geklaut hab ich dann aber bei Birgit von Cosycooking, ihre Tomatentarte sah so verlockend aus, die musste fremdgekocht, bzw. -gebacken werden. Mit der ein oder anderen klitzekleinen Änderung ;o)

Die wichtigsten Änderungen: Ich mag weder Blätterteig noch Koriander, also wurde aus dem Blätterteig mein ganz normaler Standard-Mürbeteig und aus dem Koriander Basilikum, denn Koriander steht hier ganz weit oben auf der schwarzen Liste - knapp hinter, na Ihr wisst schon ;o)
Da Basilikum und Tomaten ja eh so >Platzhalter für gekreuzte Finger< sind, war das keine ganz so schlechte Entscheidung. 

Eine ganze Tarte ist für uns beide meist zuviel, die Reste gibt's also dann am nächsten Tag oder sie werden eingefroren. Wenn es sich anbietet, d.h., wenn die Füllung reinpasst, backe ich seit einiger Zeit daher lieber 4-6 Tartelettes und friere die übrig gebliebenen dann im Ganzen ein.
Um aus diesen Tartelettes Fast Food im besten Sinne zu machen, kann man die Böden bereits am Vortag oder sogar einige Tage vorher backen und luftdicht in einer Keksdose aufbewahren, oder aber, sofern Ihr mehr Platz im Gefrierschrank habt als ich, einfrieren. 
Die Creme ist in nicht mal 5 Minuten zusammengerührt und schon 20 Minuten später stehen 6 wunderbar duftende Tartelettes auf dem Tisch - schneller ist ne TK-Pizza auch nicht fertig.
Eine solche Auswahl an bunten Tomaten gibt's natürlich nicht im Supermarkt, falls Ihr aber einen Wochenmarkt in der Nähe habt, schaut dort mal nach bunten Tomaten und probiert Euch unbedingt einmal quer durchs Sortiment - bannich lecker! 
Vor zwei Jahren fand ich die bunten Tomaten noch verzichtbar, mittlerweile gibt es aber so tolle Sorten, die nicht nur mordsschick aussehen, sondern auch noch grandios schmecken, dass ich ein ganz großer Bunte-Tomaten-Fan geworden bin. Besonders die kleinen birnenförmigen Cherry-Tomaten haben es mir angetan. Die schmecken so aromatisch süß, dass man sie auch prima anstelle von Obst wegfuttern kann. 
So, und um nun endlich zum Wesentlichen (mal vom Rezept abgesehen) zu kommen, sind diese Tartelettes natürlich ein weiterer Beitrag zum aktuellen Fremdkochen der Hüttenhilfe und gleichzeitig, d.h., sofern sie Franzi und Anna als herbstlich durchgehen lassen, mein erster Beitrag zum Herbst-Kochevent des Gemüseregals - ich verspreche auch hoch und heilig, dass ich mir noch einen weiteren, dann aber wirklich mordsherbstlichen Beitrag überlegen werde, hab da schon was im Hinterkopf ;o)
Schaut unbedingt mal bei Franzi und Anna vorbei und nehmt zahlreich an ihrem Event teil. Auch Nicht-Blogger sind herzlich willkommen mitzumachen, ein Besuch des Gemüseregals lohnt sich auch für Eigentlich-Fleisch-Esser und als wäre das noch nicht genug, gibt es als Krönung bei den Beiden sogar noch etwas zu gewinnen!

Zutaten 

Mürbeteig 
250 g Mehl 
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb

50 ml Wasser 


Belag
 
200 g Ziegenfrischkäse
1 Bund Basilikum
Salz & Pfeffer 
Piment d'Espelette
je nach Größe ca. 4 bunte Tomaten nach Wahl 

Zubereitung

Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und 6 Tarteletteformen damit auslegen.

In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Die Formen aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. 


Belag
 
Das Basilikum waschen, gründlich trockenschleudern und die einzelnen Blätter verlesen. Zusammen mit den Ziegenkäse, den Knoblauchzehen und den Gewürzen in einen Mixer geben und alles zu einer gleichmäßigen Creme pürieren. Evtl. noch etwas abschmecken. 
Die Creme auf die Tartelettes verteilen und glatt streichen. Tomaten in Scheiben schneiden und pro Tartelette 3-4 Scheiben fächerförmig verteilen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Fleur de Sel bestreuen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen, bis die Creme leicht gebräunt und die Tomaten weich geworden sind. Aus dem Backofen nehmen, etwas abkühlen lassen und mit einem grünen Salat servieren.

Reineclauden-Prosecco-Granité

Seit Kurzem hat mich das Granité-Fieber gepackt! Ich hab zwar eine Eismaschine, so eine kleine, deren Gefrierbehälter man tagelang im Gefrierschrank vorfrieren muss, bevor man mal eine wönzige Portion Eis zubereiten kann, die ist aber bisher erst 2x zum Einsatz gekommen und auch das ist auch schon ewig her. 
Ich hab in meinem Gefrierschrank einfach keinen Platz für dieses Ungetüm, der Gefrierakku allein braucht ja schon fast eine halbe Schublade ... Eine Kompressormaschine ist für mich leider auch keine Alternative, da mir auch dafür der Platz fehlt - Ihr wisst schon, winzige Küche, winzige Wohnung, kein Stellplatz.

Für ein Granité muss ich den Behälter nicht schon nen Tag vorfrieren, sondern wenn überhaupt nur kurz kalt stellen. Das Granité selbst braucht dann zwar n büschen, für mich passt das aber schon. 
Durch den Prosecco und den Zwetschenbrand wird das Granité während des Gefrierens nicht knüppelhart, sondern bleibt recht weich und gut bearbeitbar, außerdem bringt der Prosecco natürlich eine Menge Geschmack mit und verleiht dem Granité eine sehr angenehm herbe Note.
In der nächsten Zeit wird's häufiger mal ein Granité geben, zwei hab ich schon in petto, ein weiteres ist in Planung - jedes Wochenende ein Granité, solange, bis mir entweder die Ideen ausgehen oder ich vom Granité-Fieber geheilt bin ;o)

Zutaten
150 g Zucker
200 ml Wasser
800 g Reineclauden
400 ml Rosé-Prosecco
2 EL Zwetschenwasser

Zubereitung
Den Zucker mit dem Wasser in einen Topf geben und einmal aufkochen lassen. Solange bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.
Inzwischen die Reineclauden waschen, entsteinen und vierteln.
Die Reineclaudenstücke zum Zuckersirup geben und einige Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Reineclauden und Sud in ein hohes Gefäß füllen und mit dem Mixstab durchpürieren. Durch ein feines Sieb passieren und komplett abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit eine breite Schüssel mit Deckel im Gefrierschrank vorfrieren. Das erkaltete Reineclaudenpüree in die gefrostete Form gießen, den Prosecco und den Pflaumenbrand dazugeben und alles verrühren.
Im Gefrierschrank ca. 2 Stunden anfrieren, dann mit einer Gabel auflockern. Diesen Vorgang insg. 4x alle 60 Minuten wiederholen, dann mindestens 8 Stunden, besser aber über Nacht durchfrieren lassen.
Vor dem Servieren das Granité mit einer Gabel lösen und mit einem Schneebesen durchrühren (ein Kartoffelstampfer funktioniert auch sehr gut) und sofort servieren.

Brombeer-Tartelettes mit Zitronen-Ricotta-Creme

Dumm gelaufen, wenn man überraschend Besuch bekommt und außer ein paar staubigen Keksen nichts anbieten kann. Glücklich der, der zuuufällig ein paar Tartelette-Böden in der Keksdose oder im Gefrierschrank vorrätig hat, schnell eine Crème Pâtissière, eine Quark-, Mascarpone- oder wie hier eine Ricotta-Crème zusammenrühren kann und dann auch noch (ok ich weiß, ein büschen viel Zufall) ein paar leckere Beeren zuhaus hat - fertig ist das perfekte Gebäck für eine Kaffeetafel. 

Tartelettes sind toll. Sie sind kinderleicht zu machen, sehen wunderhübsch aus und  man kann jedes Tartelette ganz individuell belegen. 
Zur heutigen Kaffeetafel gibt's die Brombeer-Variante, denn Brombeeren schmecken nicht nur lecker, meiner Meinung nach sind es auch die hübschesten Beeren von allen - da kann keine Erdbeere mithalten.  

Zutaten

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei
1 EL Mohn
Abrieb einer halben Bio-Zitrone

Ricotta-Creme 
400 g Ricotta
100 ml Schlagsahne
Mark einer Vanilleschote
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
Saft einer halben Bio-Zitrone
Zucker nach Geschmack

500 g Brombeeren

Zubereitung

Sandteig
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
Den Teig in einem Gefrierbeutel dünn ausrollen und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf 6 Tarteletteförmchen verteilen und diese damit auslegen. Den Teig in regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für mind. 30 Minuten in den Kühl- oder Gefrierschrank stellen.
Die Tartelettes aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier auskleiden und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Ricotta-Creme Die Vanilleschote längs aufschneiden und mit dem Messerrücken auskratzen. Das Mark mit der Sahne in ein hohes Gefäß geben und steif schlagen.
Den Ricotta zusammen mit dem Zitronenabrieb und dem Saft in eine Schüssel geben und großzügig zuckern. Die Sahne vorsichtig unterheben und die Creme auf die Tartelettes verteilen.

Die Brombeeren auf die Tartelettes verteilen, mit Puderzucker bestäuben und servieren.


"Beerenauslese" in Prosecco-Gelee

Eigentlich hätte ich noch ne ganze Menge anderer Rezepte, die vor diesem Dessert dran wären, aber so lange kann ich jetzt nicht warten, die Beerensaison dauert schließlich nicht ewig. Bevor also die letzten hiesigen Beeren aus den Auslagen verschwinden, noch ganz fix ein Rezept für ein sehr leckeres, prickelndes Dessert.

Je nachdem, welche Beerensorten Ihr verwendet, müsst Ihr die Zuckermenge evtl. etwas anpassen, da Erdbeeren beispielsweise natürlich viel mehr Süße mitbringen als Johannis- oder Himbeeren. Bei dieser Kombination hab ich 2 EL Zucker verwendet, so war es nur leicht gesüßt und man hat den Prosecco noch sehr gut schmecken können.
Natürlich müsst Ihr keinen Rosè-Prosecco verwenden, den mag ich halt ganz besonders gerne. Ein guter Sekt oder Cava tut es ganz genauso. Nehmt einfach das, was Euch am besten schmeckt.

Zutaten
6 Blatt Gelatine
500 ml Rosé-Prosecco
2-3 EL Zucker
400 g gemischte Beeren (Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren)

Zubereitung
Die Beeren waschen und putzen - beiseite stellen.
Die Gelatine in kaltem Wasser 5 Minuten einweichen. In der Zwischenzeit 5 EL Prosecco mit dem Zucker in einem Topf leicht erwärmen und rühren, bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Die Gelatine gut ausdrücken und in dem warmen Prosecco unter Rühren auflösen.
Die aufgelöste Gelatine in den restlichen Prosecco einrühren. Die Beeren auf 4 Gläser oder Schalen verteilen und mit Prosecco auffüllen. 
Für mindestens 5 Stunden im Kühlschrank kalt stellen. 
Idee: Eva Toneva

Ricotta-Kräuter-Tarte

Kaum ist meine kleine Schreibblockade vergessen, da macht sich auch schon das nächste Übel breit, wahrscheinlich eine typische "Foodbloggerkrankheit", der Rezeptestau ... 
Damit ist jetzt nicht gemeint, dass meine sog. Nachkochliste immer länger wird und ich wahscheinlich noch mit 90 damit beschäftigt bin, die Rezepte, die ich jetzt abgespeichert hab, nachzukochen, sondern, dass ich in der letzten Zeit n büschen faul war und zwar fleißig gekocht und geknipst, aber keine Rezepte dazu aufgeschrieben hab. Die fliegen entweder auf kleinen Kärtchen durch die Wohnung oder sind noch gar nicht aufgeschrieben, sondern existieren nur in meinem Kopf - könnte fatal enden, so schusselig wie ich bin ;o)
Bis ich meinen kleinen Butterberg Rezeptberg nun endlich mal abgearbeitet hab, gibt's also keins von den neuen Rezepten, sondern ich muss erstmal ein paar alte abarbeiten - die wollen ja schließlich auch irgendwann mal zu ihrem Recht kommen ...

Heut beginnen wir die Woche mit einer sehr leckeren Ricotta-Kräuter-Tarte, die gerade bei den aktuellen Temperaturen zusammen mit einem leckeren Salat ein ideales Abendessen oder auch perfekt für ein Picknick ist.
Durch den Ricotta wird die Tarte wunderbar locker und saftig, die Kräuter, die natürlich auch nach Lust und Laune abgewandelt werden können, bringen eine Menge Aroma mit und wenn es dann noch nen Salat als Beilage gibt, fehlt eigentlich nur noch ein guter Schluck im Glas und ein gemütliches Plätzchen auf dem Balkon oder der Terasse, aber dafür seid Ihr selbst verantwortlich ;o) ...  
 
Zutaten

Mürbeteig
250 g Mehl
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb
50 ml Wasser

Belag
1 Zwiebel, fein gewürfelt
Olivenöl
1 kleines Bund frischer Majoran
einige Zweige Zitronenthymian
500 g Ricotta
4 Eier
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette 

Zubereitung 

Mürbeteig
Alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine hohe Quicheform damit auslegen.
In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 10 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen.

Belag
Die Zwiebelwürfel in etwas Olivenöl glasig anschwitzen, die confierten Knoblauchzehen dazugeben, etwas zerdrücken und mit den Zwiebelwürfeln vermischen. In der Zwischenzeit die Kräuter fein hacken. Sobald die Zwiebelwürfel glasig sind, von der Platte ziehen und die Kräuter unterrühren.
Den Ricotta in eine Schüssel geben. Ein Ei trennen, das Eigelb, sowie die anderen 3 Eier zum Ricotta geben, das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
Den Ricotta und die Eier mit einem Mixer vermixen, die Zwiebelwürfel dazugeben, großzügig mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette würzen und alles verrühren. Behutsam das steif geschlagene Eiweiß unterheben und die Masse auf den Tarteboden geben.
Im auf 180°C Vorgeheizten Backofen ca. 30 Minuten backen, bis die Masse durchgehend gestockt und die Tarte goldbraun ist.
Am Besten etwas abkühlen lassen und lauwarm mit einem knackigen Salat servieren.

Erdbeertarte

Nachdem wir hier im hohen Norden im letzten Jahr ewig warten mussten, bis die Erdbeersaison auch uns endlich mal erreichte, ist in diesem Jahr alles anders - grad mal Ende Mai und schon sind wir mittendrin! 
Ich möchte diese Saison zwar ausgiebig nutzen um allerlei interessante und vielleicht auch ungewöhnliche Rezepte mit Erdbeeren auszuprobieren, ein leckerer Erdbeerkuchen ist aber Pflicht und daher gab's bei uns zum Auftakt eine Erdbeertarte. 
Die Creme, die sich unter den Erbeeren versteckt schmeckt übrigens auch ohne Erdbeeren ganz köstlich, für meinen Mitesser gibt's keinen besseren Vanillepudding ;O)

Zutaten

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei

Crème Pâtissière und Chantilly Cream
250 ml Milch
1 Vanilleschote
30 g Zucker
20 g Maisstärke 
3 Eigelbe

250 ml Sahne
Mark einer Vanilleschote
25 g Puderzucker

Zubereitung

Sandteig
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
Den Teig flach ausrollen, in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf dem Nudelholz aufrollen und über der Tarteform wieder abrollen. Die Tarteform mit dem Teig auslegen und den überschüssigen Teig am Rand abschneiden. In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5-10 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Crème Pâtissière und Chantilly Cream
Die Vanilleschote längs aufschneiden und mit dem Messerrücken auskratzen. Das Mark zusammen mit der ausgekratzten Schote, der Milch und dem Zucker in einen Topf geben.
Etwas Milch zurückbehalten und damit jeweils die Maisstärke und die Eigelbe in zwei kleinen Schüsselchen glatt rühren.
Die Milch zum Kochen bringen und unter stetigem Rühren die mit kalter Milch verquirlte Maisstärke einrühren, anschließend die Ei-Milch ebenfalls einrühren. 1-2 Minuten köcheln lassen, dabei immer weiter rühren, damit die Crème nicht ansetzt, dann von der Platte ziehen und komplett auskühlen lassen.
Damit sich keine Haut auf der Crème bildet, entweder mit Puderzucker bestäuben oder Klarsichtfolie direkt auf die Crème-Oberfläche legen.

Sobald die Crème abgekühlt ist, die Sahne mit dem Mark einer Vanilleschote und Puderzucker schön cremig schlagen. Die Crème Pâtissière mit dem Mixer kräftig aufschlagen, so dass sie schön cremig wird und die Chantilly Cream behutsam unter die Crème heben. Die Crème auf dem Tarteboden verteilen und kalt stellen.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren putzen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Auf der Crème verteilen, mit etwas Puderzucker bestäuben und mit Minzeblättern dekorieren. 

Nachtrag
Die Tarte ist beim Anschneiden nicht besonders stabil, d.h., je mehr Erdbeeren man hochstapelt, desto schwieriger wird das Portionieren. 
Wer also auf Nummer sicher gehen will, backt besser kleine Tartelettes, so hat jeder eine kleine hübsche Portion.  

Idee: Michel Roux - Pastry 

Gâteau Victoire

Familienzuwachs muss anständig gefeiert werden und wie ginge das wohl besser, als mit einem Schokokuchen? 
Obwohl, Schokokuchen ist vielleicht das falsche Wort, viel zu banal. Dieser Kuchen ist im Prinzip eine riesengroße Praline. Kein Gramm Mehl ist drin, dafür lauter gute Zutaten, die direkt von der Kuchengabel auf die Hüften wandern. Schokolade, Sahne, Zucker und Eier und zu guter Letzt noch ein ordentlicher Schluck Whisky ... Es muss sich ja schließlich auch lohnen, oder?

Wenn Ihr also...
  • noch mitten in der Fastenzeit oder
  • auf dem steinigen Weg zur Bikini-Figur seid oder
  • Schokolade gar für komplett überbewertet haltet
... Augen zuhalten, rückwärts rausgehen, nicht zurückschauen und morgen wiederkommen - Zack Zack! ;o)

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen (ich weiß, ich hab's schon hundertmal geschrieben), verwendet für diesen Kuchen keine billige Kuvertüre oder Schokolade, das rächt sich ganz schnell. 
Der Geschmack mag zwar ganz ok sein, da geht aber noch viel mehr und zwar, wenn Ihr eine wirklich richtig gute Schokolade verwendet. Diesen Kuchen gibt es ja nicht jeden Tag (das ginge auch gar nicht, weil Ihr sonst binnen kürzester Zeit nicht mehr durch die Tür passen würdet), sondern er ist eher ein Feiertagskuchen oder auch ein schönes Dessert zu einem leckeren Menü, da darf es dann auch mal etwas Besonderes sein. 
Ich mag besonders gern Valrhona-Schokolade, aber natürlich kann es auch jede andere gute Schokolade sein - schaut einfach mal, was Ihr so bekommt. 

Im Originalrezept (dazu komm ich später noch) ist als Schnappes Rum, Cognac oder Port angegeben, da mein Mitesser aber ein begeisterter Whiskysammler und -trinker ist (in Maßen, nicht in Massen ;o) ), bot sich natürlich ein leckerer schottischer Single Malt an. Auch wenn ich selbst keinen Whisky trinke, die Kombination Whisky und Schokolade mag ich sehr gern und nutze jede Gelegenheit, die Whiskyvorräte meines Mitessers zu schmälern und hier und da einen kleinen Schluck (oder gern auch etwas mehr) an alle möglichen Schokoladendesserts zu geben.
Whiskytrinker werden es wissen, DEN Whisky gibt es nicht, die Palette der Aromen- und Geschmacksrichtungen ist besonders beim Single Malt nahezu endlos. Jede Region Schottlands bringt für sich typische Whiskys hervor, so dass hier es hier natürlich sehr darauf ankommt, den richtigen zu erwischen. Ein Schokoladendessert oder -kuchen, der mit einem rauchig-torfigen, evtl. gar nach Phenol schmeckenden Islay-Whisky aromatisiert wird, kann nix werden, da muss ein anderer ran. 
Einer meiner absoluten Favoriten für alle Schokogeschichten ist eigentlich der Balvenie, von dem mein Mitesser verschiedene Abfüllungen hat. Diesmal hab ich eine, in seinem Bestand noch sehr neue 15jährige Single Cask-Abfüllung verwendet und war ausnahmslos begeistert - perfekt!  Aber auch ein Springbank oder Mortlach würden super passen.

Beim Aufschlagen der Eier kommt es darauf an, wirklich bis zum Äußersten zu mixen. In der Rührschüssel unten sind nur die 6 Eier und der Zucker verquirlt, das Volumen sollte sich schlussendlich also vervielfacht haben. Ich kann das sehr schlecht einschätzen, aber ich würd sagen, dass es sich auf jeden Fall verzehnfachen sollte und erst richtig ist, wenn die Masse eine Zabaione oder souffléähnliche Konsistenz hat.

Natürlich bringt die ganze Mixerei der Eier nur etwas, wenn man beim anschließenden Unterheben der Schokoladenmasse wirklich vorsichtig ist und nicht zuviel rührt, seid daher wirklich behutsam und rührt lieber einmal weniger als zuviel.

Zutaten
340 g Schokolade 70%, gehackt
180 ml Sahne
50 ml Whisky (Balvenie Single Barrel 15 Jahre)
6 große Eier
100 g brauner Zucker
1 Prise Salz
Kakaopulver zum Bestäuben

Zubereitung
Den braunen Zucker mit einem Zerkleinerer so fein wie möglich mahlen. Je feiner er ist, desto besser und schneller löst er sich beim Mixen mit den Eiern auf.
Die Sahne in einem Topf erwärmen und die gehackte Schokolade darin bei geringer Hitze unter Rühren schmelzen. Whisky unterrühren und von der Platte ziehen.
In der Zwischenzeit mit dem Mixer die Eier, den gemahlenen braunen Zucker und das Salz solange schaumig mixen, bis die Konsistenz einer Zabaione ähnelt.
Langsam und behutsam die Schokoladenmischung unterheben und nur solange Rühren, bis sich alles miteinander vermischt hat. 

Die Masse in eine gebutterte und mehlierte Springform einfüllen und den Kuchen im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 45 Minuten backen, bis die Masse gestockt ist.
Abkühlen lassen und beispielsweise mit einer Fruchtsauce (ein Himbeercoulis passt ganz hervorragend) servieren. 

Über das Rezept bin ich auf der Suche nach einem neuen "Chemo-Buch" gestoßen, als ich nämlich bei Amazon einen Blick in David Lebovitz' Buch "Ready for Dessert" geworfen habe. Anders als bei den meisten Kochbüchern, bei denen der Blick ins Buch oft aus dem Cover, Inhaltsverzeichnis, Impressum und Rückseite besteht, kann man hier schon richtig viele Rezepte einsehen. Fazit: Ist demnächst unbedingt an der Reihe!
Für alle, die es interessiert, bisher hab ich mir für die zurückliegenden Chemos folgende Bücher gekauft:
  • Nicole Stich - Geschenke aus der Küche
  • Hugh Fearnly-Whittingstall - River Cottage Everyday
  • Daniel Stevens und Hugh Fearnley-Whittingstall - River Cottage Bread 
  • Pam Corbin und Hugh Fearnley-Whittingstall - River Cottage Preserves
  • Pam Corbin - River Cottage Cakes  
  • Marcella Hazan - Die klassische italienische Küche
Das Buch für die nächste Chemo ist auch schon bestellt, diesmal wird es "Rezepte aus dem Obstgarten" von Valérie Lhomme sein - ich freu mich schon drauf! :o)

Nachtrag 
Ich hab völlig vergessen zu erwähnen, dass ich den Kuchen am nächsten Tag sehr viel leckerer fand, als am Tag des Backens. Er zieht dann über Nacht im Kühlschrank richtig durch und das Whiskyaroma entwickelt sich.