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Pfeffernüsse

Das dritte Keksrezept der diesjährigen Weihnachtssaison ist wieder ein traditioneller Klassiker, den ich aber ein wenig aufgepeppt habe, also doch nicht so ganz hundertprozentig klassisch, sondern nur zu ungefähr 98%. 
Kennt Ihr Pfeffernüsse? Das sind diese leckeren kleinen Lebkuchendinger mit Pfeffer (ja, der kommt da tatsächlich rein) und einem zuckersüßen Guss obendruff. Ich mochte diese Lebkuchenart, neben denen mit Schokoladenüberzug, schon früher besonders gerne, also wurde es hohe Zeit, dass ich auch ein Rezept dafür blogge. 

Pfeffernüsse
Weil dieser Lebkuchenteig mindestens eine Woche ziehen sollte, bis er verbacken wird, solltet Ihr am besten gleich morgen die Zutaten kaufen und den Teig zubereiten. Dann stellt Ihr ihn in eine ruhig Ecke der Küche und in 1-2 Wochen gibt's dann wunderbare kleine Pfeffernüsschen. 

Pfeffernüsse vor und nach dem Backen
Mein ganz besonderer Beitrag zu diesem Keksklassiker sind in diesem Fall die rosa Pfefferbeeren, die ich nicht nur der Optik wegen, sondern natürlich auch wegen des Geschmacks auf dem Guss verstreue. Wenn Ihr diesen Geschmack nicht mögt, dann lasst sie einfach weg und schwubbs, Ihr habt ganz traditionelle Pfeffernüsse. 

Pfeffernüsse vor und nach der Glasur
Zutaten
250 g Honig
100 g brauner Zucker
50 g Butter
½ TL Salz
½ TL frisch gemahlener Pfeffer
500 g Mehl
100 g gemahlene Mandeln
½ TL Hirschhornsalz
1 Ei

Außerdem
250 g Puderzucker
3 EL Milch
rosa Pfefferbeeren zur Dekoration

Zubereitung
Den Honig mit dem Zucker und der Butter in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen. Die Hitze reduzieren und bei mittlerer Hitze so lange rühren, bis sich der Zucker gelöst haben. Den Topf von der Platte ziehen und das Salz, Lebkuchen-gewürz, sowie den frisch gemahlenen Pfeffer unterrühren. Beiseite stellen, bis sich die Masse abgekühlt hat. 
Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln und dem Hirschhornsalz verrühren. Das Ei und die abgekühlte Sirupmasse dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Abgedeckt über Nacht, besser aber ca. 1 Woche durchziehen lassen. 
Aus dem Teig kleine Kugeln formen und nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 10-15 Minuten backen, bis die Kugeln leicht gebräunt sind. Pfeffernüsse auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen. 
In der Zwischenzeit den gesiebten Puderzucker mit der Milch zu einem glatten Guss verrühren und die Pfeffernüsse damit bestreichen. Nach Geschmack mit zerstoßenen rosa Pfefferbeeren dekorieren.
Pfeffernüsse

Chili-Kardamom-Nussbruch

Ich tendiere dazu, recht zutatenintensive Rezepte zu bloggen, so wie beispielsweise da gestrige Harissarezept. Das liegt natürlich daran, dass ich sehr gerne mit unterschiedlichen Zutaten experimentiere und sich im Laufe der Jahre auch ein reicher Fundus an Gewürzen und anderen Zutaten angesammelt hat. Außerdem bin ich, wie wahrscheinlich die meisten Hobbyköche, ein hoffnungsloser Gewürzjunkie.
Selbstverständlich weiß ich, dass viele von Euch keinen so großen Gewürzvorrat haben, aber da ich genau so koche, wie ich es hier im Blog zeige, ist das eben ein authentisches Abbild dessen, was in meiner Küche passiert. 
Wer keine 5 Chilisorten auf Lager hat und die auch nicht bestellen möchte, oder wie in diesem Fall, keine Super-Deluxe-Schokolade, der nimmt halt ein andere oder verwendet die Chilis, die er im Laden um die Ecke bekommt. Kochen ist ein kreativer Prozess und dazu möchte ich Euch auch animieren. Nehmt meine Rezepte als Idee und Leitfaden, macht dann aber das daraus, was Euch gut schmeckt und variiert gerne auch ab.

Chili-Kardamom-Nussbruch
Natürlich kann man auch wunderbare kulinarische Geschenke zubereiten, für die man nicht erst einen Gewürzladen überfallen muss, sondern deren Zutaten es in jedem Supermarkt gibt. Genau so ein Rezept hab ich heute zur Abwechslung für Euch, wir machen unseren eigenen Schoko-Nussbruch. 
Der Nussbruch fordert geradezu dazu auf, zu experimentieren, nicht nur, was die Gewürze betrifft. Ihr könnt es mit heller Schokolade ausprobieren, oder sogar zwei Sorten marmoriert mischen, andere Nüsse verwenden, weniger Chili, dafür aber mehr Salz, bzw. Salzflocken verwenden, getrocknete Beeren mit einarbeiten, oder komplett auf Nüsse verzichten und dafür Kürbiskerne, oder etwas Ähnliches verwenden oder mit komplett anderen Gewürzen arbeiten. Eurer Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Haltet Euch in etwa an die im Rezept angegebenen Mengen-angaben und das wird wunderbar klappen!

geröstete Haselnüsse
Zutaten
200 g Haselnüsse
100 g Schokolade, 75% (bei mir Original Beans Piura Porcelana*)
¼-½ TL Cayennepfeffer*
ein Prise Salz
1 TL Kokosöl*

Zubereitung
Die Haselnüsse auf einem Backblech verteilen und ca. 10-15 Minuten bei 180°C rösten. Nach 10 Minuten ein Auge drauf haben, damit die Nüsse nicht verbrennen. 
Haselnüsse herausnehmen und auf ein sauberes Küchentuch geben. Das Küchentuch zusammenfalten und die Nüsse einige Minuten darin schwitzen lassen, so lösen sich die Häute besser.  Die Nüsse kräftig im Tuch aneinanderreiben, bis die Häute so gut es geht entfernt sind.

Die Schokolade grob hacken und im Wasserbad bei mittlerer Hitze unter stetigem Rühren schmelzen. Die Gewürze und das Kokosöl dazugeben und verrühren, dann die Haselnüsse unterrühren, so dass alle gleichmäßig mit Schokolade überzogen sind. 
Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und abkühlen lassen. In Stücke brechen und verpacken. 
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Harissapaste, hausgemacht

Wer wie ich keinen so wahnsinnig süßen Zahn hat, der freut sich zu Weihnachten, aber auch zu anderen passenden Gelegenheiten, sicher sehr über ein selbst-gemachtes herzhaftes Mitbringsel.
Ich mag hausgemachte Gewürzpasten und andere Grundzutaten immer ganz besonders gerne und hab mich deshalb mal dran gemacht und eine eigene Harissa-version ausgetüftelt. Natürlich ist es nicht DAS Harissa-Originalrezept, denn das gibt es genausowenig wie ein Original Grünkohlrezept. Die Zutaten variieren immer und jeder Koch bereitet das Rezept nach seinem persönlichen Geschmack zu. 
Weil ich gerade für einen Super-Spezial-Chilieintopf eine sehr reiche Auswahl verschiedener Chilisorten auf Lager hatte, hab ich ganz tief ins Chiliglas gegriffen und von allem etwas dazugegeben. Von mildsüßen Anchos, über säuerlich-bittere Guajillos, bis hin zu rauchige Chipotles ist alles dabei und das Ergebnis ist wirklich klasse - probiert es mal aus! 
Den Rest der Chilischoten verwerte ich dann Anfang nächsten Jahres in dem bereits erwähnten Super-Spezial-Chili. 

Harissa
Zutaten
4 Spitzpaprika
kochendes Wasser
1 TL Koriandersaat*
1 EL Fenchelsaat*
1 TL Cuminsaat*
4 confierte Knoblauchzehen, hausgemacht
2 TL pürierte Salzzitronen, hausgemacht
Salz
4 EL Olivenöl*
1 TL Weißweinessig

Zubereitung
Den Grill des Backofens bei 250°C aufheizen. Die Paprikaschoten rundherum einölen und auf ein Backblech legen. 
In den Backofen schieben und solange grillen, bis die Oberseiten der Paprikaschoten richtig schwarz geworden sind, dann auf die andere Seite drehen und weitergrillen, bis auch die andere Seite der Paprikaschoten "verkohlt" ist.
Herausnehmen und die Paprikaschoten sofort in eine Schüssel geben und abdecken, so dass sie schwitzen. Die Haut löst sich dann leichter. 
Die getrockneten Chilischoten mit kochendem Wasser übergießen und eine Stunde ziehen lassen.
In der Zwischenzeit die Koriander-, Fenchel- und Cuminsaat trocken in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, bis sie anfangen zu duften. Auf einen Teller geben und abkühlen lassen. 
Die Haut der Paprikaschoten abziehen, dann aufschneiden und auseinanderklappen. Die Kerne herausschaben und die gesäuberte Paprikaschote in einen Standmixer geben. 
Das Wasser, in dem die Chilischoten eingelegt sind, abgießen und die Chilischoten gut ausdrücken.
Alle Zutaten in den Standmixer geben und solange pürieren, bis eine glatte Masse entstanden ist. In ein sauberes Glas umfüllen und mit Öl bedeckt im Kühlschrank lagern.  
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Kürbispolenta mit Bratwurstbällchen

Es ist zwar erst Mitte November, ich möchte aber schon jetzt mein Wort des Jahres bekanntgeben. Ihr seid sicher schon bannich gespannt, auf welches Wort sich die Jury des Kuriositätenladens (mit anderen Worten, ich) geeinigt hat, deshalb werde ich Euch auch gar nicht lange auf die Folter spannen, denn die Wahl ist sehr eindeutig, also einstimmig ausgefallen.
Also, macht Euch bereit! Hiermit erkläre ich zum Wort des Jahres 2016:

Bratwurstbällchen!!

Ich liebe Bratwürste schon immer, eine gute Bratwurst ist besser als so mancher Burger, Pizza oder Pasta. Eine gute Bratwurst ist außen knackig, innen saftig und dazu noch kräftig gewürzt. Wenn ich Bratwurst esse, dann nur selten mit Senf, sondern meist ganz pur, weil ich die Bratwurst richtig genießen möchte. 
Meine Lieblingsbratwürste kommen natürlich von meinem Schlachter, aber auch die Wildschweinbratwürste des Forstguts Bergholz liebe ich sehr, die gibt es tradi-tionell immer mit Kartoffelsalat zu Weihnachten.
Mindestens genauso sehr wie Bratwürste selbst, liebe ich Bratwurstbällchen - daher auch die Ernennung zum Wort des Jahres. Ihr habt Euch das sicher schon gedacht ;o)
Ich hab Euch ja schon einige Rezepte mit Bratwurstbällchen vorgestellt und heute ist es wieder soweit, ich habe ein neues Bratwurstbällchenrezept für Euch.
Achtet bitte darauf, dass man Bratwurstbällchen nur aus ungebrühten Bratwürsten machen kann, also quasi aus dem Brät, denn sobald sie gebrüht sind, lassen sie sich natürlich nur noch in Scheiben schneiden. Das funktioniert im Prinzip auch, d.h. Ihr könnt diese Rezepte auch mit Wurstscheiben umsetzen, dann isses aber nicht dasselbe. Es geht einfach nichts über wunderbar saftige Bratwurstbällchen! 

Kürbispolenta mit Bratwurstbällchen
Zutaten
1 Liter Gemüsebrühe, hausgemacht
1 1/2 TL Salz
2 Lorbeerblätter
200 g Polenta* (kein Instant)
300 g Kürbispüree, hausgemacht
40 g Butter
grob gemahlener schwarzer Pfeffer

Außerdem
3 grobe, ungebrühte Bratwürste
Butterschmalz zum Anbraten hausgemacht
1 große Zwiebel
1 Fenchelknolle
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Für die Polenta die Brühe zum Kochen bringen und die Polenta unter stetigem Rühren einrieseln lassen. Salz, Lorbeerblätter und Kürbispüree dazugeben und für ca. 20 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder rühren damit die Polenta nicht ansetzt. Butter dazugeben und unterrühren und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Während die Polenta kocht, das Brät aus den Bratwürsten drücken und kleine Bällchen daraus formen. Die Zwiebel und Fenchel putzen und in Streifen schneiden. Beides in etwas Butterschmalz in einer Pfanne anbraten und einige Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen, bis der Fenchel gar ist, dann die Bratwurstbällchen dazu geben und ebenfalls anbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zusammen mit der Polenta servieren.
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