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Roasted Apple Butter mit Cider & Thymian

Apple Butter klingt, wenn man diese Zubereitung noch nicht kennt, erstmal nach Butter mit Apfel, damit hat dieser Brotaufstrich tatsächlich aber gar nichts zu tun, denn Apple Butter im Prinzip eine Mischung aus Apfelmus und Apfelkraut. Es ist also ein seeeehr konzentriertes und stark eingekochtes Apfelmus. So konzentriert, dass aus einem Kilo Äpfel gerade mal 2 kleine Gläser übrig bleiben - die haben es aber in sich!
Gegessen wird die Apple Butter gerne als Brotaufstrich oder auch zu Pancakes oder Waffeln und sie ist natürlich ein tolles Weihnachtsgeschenk. Wenn Ihr dieses Rezept nachkocht, bekommt Ihr also ein Gläschen zum Verschenken und noch eins für Euch.

Roasted Apple Butter
Zutaten
1 kg Äpfel (bei mir Wellant)
300 ml Cider*
Schale einer halben unbehandelten Biozitrone
80 g Rohrohrzucker
1/2 TL Salz
5 Zweige frischer Thymian

Zubereitung
Die Äpfel waschen und grob in Stücke schneiden. Zusammen mit den anderen Zutaten (außer dem Essig) in einen Schmortopf geben und ca. 30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei regelmäßig umrühren, damit die Äpfel nicht am Topfboden ansetzen. 
Sobald der Cider komplett verkocht und die Äpfel zerfallen sind, das Apfelmus durch ein Sieb passieren und auf einem Backblech verstreichen. Je nach Konsistenz für 30-45 Minuten bei 180°C backen, dabei gelegentlich umrühren. Den Essig unterrühren, in ein Glas abfüllen und fest verschließen. 

Zum Haltbarmachen das Glas in einen Topf stellen und soviel Wasser angießen, dass das Glas zu mindestens 2/3 im Wasser steht. Für 30 Minuten bei 80°C einkochen, dann herausnehmen und abkühlen lassen.
Tipp
Zum einfachen Beschriften meiner Gläser verwende ich einen weißen Pump-Edding*, der lässt sich später einfach mit einer Edelstahl-Spirale* entfernen. Einen Überblick über mein Einkoch-Equipment bekommt Ihr hier.  
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Pappardelle mit Pilzen und Tiroler Speck

Pilze sind hinter den Kulissen des Kuriositätenladens immer sone Sache, ich bin nämlich die einzige hier, die Pilze mag. Der Gatte ergreift sofort die Flucht und türmt aus der Wohnung, sobald ich ihm auch nur einen Pilz unter die Nase halte.
Da ich nur ungern doppelt koche, komme ich daher leider nur selten in den Genuss von Pilzen und genieße es dafür jedes Mal umso mehr. Besonders gerne mag ich Pilze in Kombination mit Pasta und daher habe ich neulich einen Strohwitwentag genutzt, mir große Tüte Pilze vom Wochenmarkt mitgebracht, frische Pappardelle zubereitet und dazu eine ganz einfache, aber mächtig leckere Pilzsauce gekocht. Heaven, I'm in heaven... 

Pappardelle mit Pilzen und Tiroler Speck
Zutaten
300 g gemischte Pilze (bei mir Pfifferlinge und flockenstielige Hexenröhrlinge)
Rapsöl zum Anschwitzen
50 g Tiroler Speck, sehr dünn aufgeschnitten
1 Schalotte
1/2 TL Thymian, getrocknet*
50 ml Noilly Prat*
200 ml Sahne
1 TL Steinpilzpulver, hausgemacht oder gekauft*
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 kleine Tasse Pastakochwasser (optional)

Außerdem 
200 g frische Pappardelle

Zubereitung
Die Pilze putzen und je nach Größe ganz lassen oder in Scheiben schneiden. Die Schalotte sehr fein würfeln, den Tiroler Speck ebenfalls in feine Streifen schneiden.
Etwas Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Pilze darin sehr scharf anbraten und etwas Farbe nehmen lassen. Schalottenwürfel und Speckstreifen dazugeben und glasig anschwitzen, dann den Thymian dazugeben und einmal durchschwenken. 
Mit Noilly Prat ablöschen und etwas einreduzieren lassen, dann die Gemüsebrühe und Sahne dazugeben. Mit Steinpilzpulver, Salz und Pfeffer würzen und ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Pasta in reichlich Salz-wasser al dente kochen.
Die Pasta abgießen, aber eine Tasse Kochwasser zurückbehalten. Die Pasta tropfnass zur Sauce geben und durchschwenken. Je nach Konsistenz das Kochwasser zur Sauce geben, nochmal abschmecken und sofort servieren.
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Bärentatzen

Ich hab's ja am Freitag bereits angedroht, der Kuriositätenladen startet in diesem Jahr ein wenig verfrüht in die Weihnachtssaison, weil ich einfach soviele tolle Rezeptideen habe, dass ich dafür zwei Monate brauche :o)
Das erste Keksrezept dieser Saison ist ein absoluter Klassiker, der gar nicht mal aus-gesprochen weihnachtlich ist, sondern eigentlich das ganze Jahr hindurch schmeckt, daher könnt Ihr diese Kekse auch ruhig schon jetzt backen. Ich habe einen großen Teller Bärentatzen für Euch!
Generell möchte ich den Fokus in diesem Jahr auf Keksklassiker legen, die ich noch nicht in meinem Repertoire habe, denn diese Keks- und Plätzchensorten sind ja nicht umsonst schon seit vielen Jahren so beliebt.

Bärentatzen

Bärentatzen gehörten schon früher immer zu meinen Lieblingskeksen und am liebsten mochte ich sie, wenn sie nicht mehr ganz frisch waren, sondern schon 1-2 Tage durchgezogen sind, denn dann sind sie nicht mehr so knusprig. Sie schmecken aber natürlich auch schon frisch aus dem Backofen wunderbar.

Bärentatzenteig beim Portionieren

Damit die Bärentatzen alle schön gleichmäßig werden (Ihr wisst ja, da bin ich einigermaßen pingelich), habe ich mir zwei Madeleinesformen* angeschafft, die nämlich nicht nur für Madeleines geeignet sind, sondern eben auch für Bärentatzen. 
Den Mürbeteig gebe ich vor dem Kaltstellen in einen Gefrierbeutel und rolle ihn darin flach, so kann ich diese Platte dann später einfach in kleine Würfel schneiden und die in die Madeleinesform drücken. Die Teigkugeln kann man sich wahr-scheinlich sparen, aber nochmal, ich bin da pingelich ;o) 
Die Backformen sind sehr gut beschichtet, trotzdem empfiehlt es sich, mit dem Lösen aus der Form ein paar Minuten, bzw. 5-10 zu warten, damit sich die Kekse ein wenig festigen. So lösen sie sich leichter und zerbröseln nicht so leicht. Sie sind nämlich aufgrund der enthaltenen Speisestärke und besonders im warmen Zustand sehr zart.
Bevor Ihr die Bärentatzen dann in Schokolade tunkt, solltet Ihr sie auf jeden Fall komplett abkühlen lasen, das geht aber ganz schnell.

Die Kuvertüre fülle ich gerne in einen hohen Behälter, ein Glas oder einen Becher, so kann man sie besser komplett ausnutzen.

Bärentatzen
Kuchengitter*
Zutaten für ca. 36 Kekse
150 g zimmertemperierte Butter
60 g Puderzucker
1/4 TL Salz
1 Vanilleschote, ausgekratzt
1 Eigelb
200 g Mehl
80 g Speisestärke

Außerdem
100 g dunkle Kuvertüre, bei mir (15%ige Piura Porcelana*)

Zubereitung
Die weiche Butter mit dem Puderzucker, Salz und Vanillemark in der Küchenmaschine mehrere Minuten schaumig schlagen. Das Eigelb zufügen und unterrühren. Mehl und Speisestärke dazugeben und nur soweit unterrühren, dass es mit den restlichen Zutaten verbunden ist – auf diese Weise werden die Bärentatzen besonders mürbe.
Den Teig in einen Gefrierbeutel geben, glatt streichen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig ca. 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und in kleine Würfel von der Größe einer dicken Kirsche schneiden.  Den Teig in die Bärentatzenformen* drücken und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 13 Minuten backen, bis die Bärentatzen ganz leicht gebräunt sind. 
Die Bärentatzen aus dem Backofen nehmen und ca. 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann die Kekse vorsichtig aus der Form klopfen. Die fertigen Bärentatzen auf einem Rost abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Kuvertüre unter stetigem Rühren behutsam im Wasserbad schmelzen. Die Bärentatzen mit der breiten Spitze in die Kuvertüre tunken, die Kuvertüre etwas abklopfen und die Bärentatzen zum Trocknen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder ein Kuchenrost legen. Sobald die Kuvertüre ausgehärtet ist, die Bärentatzen in einer Keksdose aufbewahren.
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Dingelingeling... Hiermit läute ich so ganz langsam die Vor-Vor-Vorweihnachtszeit ein

Ich weiß nicht, ob es Euch schon aufgefallen ist, aber wir bewegen uns mit ganz großen Schritten auf Weihnachten zu. Die Vorweihnachtszeit steht quasi direkt vor der Tür und auch bis Heiligabend sind es nur noch 57 Tage. 57 Tage sind noch ewig hin, sagt Ihr? Ha, von wegen!
  1. Rast die Zeit so schnell, dass wir uns nur einmal umdrehen müssen und schon steht Heiligabend vor der Tür
  2. Wollt Ihr ja schließlich auch schon vor Weihnachten Kekse und andere Leckereien essen
  3. Muss das ein oder andere Rezept noch n büschen ziehen, bis wir es verschenken können und
  4. Wollen Weihnachtsgeschenke ja auch gut geplant sein. 
Ich habe deshalb, und weil ich insgesamt ein riesiges Weihnachtsprogramm geplant habe (mal gucken, was ich davon wirklich schaffe - mein Kalender platzt auf jeden Fall aus allen Nähten), beschlossen, in diesem Jahr schon sehr früh in die Weih-nachtssaison zu starten und möchte Euch mit sofortiger Wirkung gaaanz viele Rezepte für selbstgemachte kulinarische Geschenke vorstellen, denn was die Super-märkte können, dass kann ein kleiner Kuriositätenladen erst Recht!
Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass es ab sofort nur noch Weihnachtskram gibt, aber thematisch könnt Ihr Euch langsam aber sicher schon mal darauf einstimmen.
Geschenke aus der Küche
Natürlich hab ich in den vergangenen Jahren auch schon eine mittlerweile sehr ansehnliche Sammlung an Rezepten für kulinarische Geschenke zusammen-getragen, die kennt Ihr sicher bereits rechts aus meiner Sidebar, denn dort ist die Liste dauerhaft verlinkt und wahrscheinlich werdet Ihr da auch das ein oder andere passende Rezept finden, nichtsdestotrotz brauche ich aber natürlich auch immer wieder neues Material und gehe deshalb gerade vollmotiviert in die Vorproduktion. 
Sonntags möchte ich Euch ab sofort jeweils ein neues Kekrezept vorstellen und zwischen den normalen Rezepten in der Woche auch das ein oder andere (vor-)-weihnachtliche. 
Ich hoffe, ich kann Euch mit meiner Sammlung dazu animieren, in diesem Jahr ganz viel selbst zu machen, denn diese Geschenke sind doch viel schöner als alles, was Ihr kaufen könnt. In diesem Sinne: ein vor-vor-vorweihnachtliches HoHoHo :o)

Mangoldtarte mit Bratwurst

Die Herbst- und Winterzeit ist für mich automatisch auch immer Tarte- und Quiche-zeit. Im Sommer schmecken sie zwar auch, besonders, wenn sie so lecker sind wie die Tomatentarte mit Ziegenkäse, aber es geht doch Nichts über eine herzhafte Tarte, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist.
Beim Synchrontarten und -quichen vor einer guten Woche haben wir die Tarte-saison deshalb auch gebührend eingeleitet und es sind wieder ganz wunderbare Varianten zusammengekommen. Schaut Euch unbedingt die Tartes an, da ist sicher auch die ein oder andere Idee dabei, die Euch interessieren wird!

Mangoldtarte mit Bratwurst im Anschnitt
Ich hab mich diesmal für zwei Tartes entschieden, eine Pilztarte mit Röstiboden für mich und diese Mangoldtarte mit Bratwurst für meinen Mann. Die Pilztarte stell ich Euch vielleicht auch noch vor, den Anfang macht aber jetzt erstmal die Mangold-tarte, von der hab ich nämlich mehr Bilder machen können, die Pilztarte muss ich nochmal nacharbeiten. 
Diese Mangoldtarte ist aufgrund des reichhaltigen Belages sehr mächtig und reicht auf jeden Fall für 4 Personen, vielleicht auch 6. Ihr könnt sie aber problemlos über Nacht im Kühlschrank lagern und dann nochmal aufwärmen oder sogar portioniert einfrieren und "bei Bedarf" aufwärmen oder auch kalt essen.

Mangoldtarte mit Bratwurst
Den Teig für meine Tartes bereite ich meist schon am Vorabend zu und lege ihn dann eine Viertelstunde vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank. Ihr könnt den Boden sogar auch schon am Vorabend vorbacken, das ist auch kein Problem. 
Theoretisch muss der Boden nicht unbedingt vorgebacken werden, ich bevorzuge diese Methode aber, denn ein vorgebackener Boden weicht beim anschließenden Backen inkl. Füllung nicht so durch, als wenn als wenn der Teig direkt mit der Füllung in den Backofen wandert. Der zweite Vorteil ist, dass der Boden durch das Blindbacken sehr viel besser die Form hält und der Rand nicht so stark nach unten sackt - das sieht einfach schicker aus. 

Bei meinen Quicheformen achte ich darauf, dass sie unbeschichtet sind und einen Hebeboden haben. So kann ich darin schneiden und die Stücke leicht entnehmen. Bei diesem Modell hier auf dem Bild handelt es sich um eine Form von Matfer*, ich hab sie aber natürlich günstiger in einem Küchenfachgeschäft hier um die Ecke gekauft und keine 60 Euro ausgegeben. Wenn ich es richtig sehe, müsste diese Form* die gleiche sein und sie kostet nur etwas mehr als ein Drittel. 
Der Rand wird besonders akkurat, wenn Ihr den Teig vorsichtig in die Form drückt und dann oben einfach "abknapst". Die Reste drücke ich gern noch in eine kleine Tarteletteform, für den Fall, dass auch von der Füllung noch etwa übrig bleibt.

Für die Füllung hab ich wunderbaren jungen bunten Mangold vom Wochenmarkt verwendet. Die Stiele waren noch schön dünn, die Blätter knackig und die Farben wunderschön knallig. 
Weil die Blätter sehr viel schneller garen, werden die kleingeschnittenen Stiele zuerst angeschwitzt und erst zum Schluss kommen kurz noch die Blätter dazu, die brauchen nämlich nur einen Moment, bis sie zusammenfallen - ganz ähnlich wie Spinat. Die Farben der Stiele werden durch das Garen ein wenig blasser, man kann sie aber in fertigen Tarte trotzdem noch gut erkennen. Wenn Ihr also mal bunten Mangold bekommt, schnappt ihn Euch!

Mangoldfüllung
Damit die Tarte auch für eine halbe Fußballmannschaft (oder alternativ einen Ehemann) reicht, hab ich die Bratwurst nicht nur in der Tarte versteckt, sondern sie auch noch halbiert draufgelegt. Der Gatte war begeistert und hatte so nicht nur am Back- und Folgetag etwas von der Tarte, sondern es ist ausnahmsweise sogar noch etwas zum Einfrieren übrig geblieben - Halleluja! :o)

Zutaten (für eine normale runde Tarteform)

Mürbeteig
250 g Mehl
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb
50 ml kaltes Wasser

Belag
1 rote Zwiebel
700 g bunter Mangold
6 Eier
300 ml saure Sahne
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
1 TL Thymian, fein gehackt
frisch geriebene Muskatnuss nach Geschmack
1 1/2 Bratwürste
250 g Graukäse*(meiner hatte in etwa diese Konsistenz)

Außerdem
1 1/2 Bratwürste für den Belag

Zubereitung
Für den Mürbeteig alle Zutaten miteinander vermengen und möglichst zügig zu einem Teig verkneten. Den Teig in einen Gefrierbeutel geben, dünn ausrollen und für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen, alternativ am Vorabend zubereiten. Der Teig lässt sich sogar einfrieren.
Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmer- temperatur annehmen lassen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine Tarteform damit auslegen. Den überstehenden Teig einfrieren.
Den Teigboden in regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen, mit Back- papier bedecken und getrocknete Bohnen oder Blindbackkugeln* daraufgeben. 10 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen, dann aus dem Backofen nehmen und beiseite stellen. (Der Boden kann auch schon am Vortag vorgebacken werden, wenn notwendig.)

Belag
Die Zwiebel schälen und fein würfeln, in etwas Rapsöl glasig anschwitzen. Die Mangoldstiele schräg in 1 cm lange Stücke schneiden, die Bratwurst längs halbieren und in Scheiben schneiden. Beides zu den Zwiebeln geben und einige Minuten bei mittlerer Hitze braten, dann die in Streifen geschnittenen Mangoldblätter dazugeben, verrühren und zusammenfallen lassen. Mit Salz, Pfeffer, Thymian und Muskatnuss würzen, dann von der Platte ziehen und den Guss zubereiten. Dafür die Eier mit der sauren Sahne verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. 
Den Graukäse über der Mangoldfüllung zerbröseln, verrühren und auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen. Den Guss darübergießen, die Form mehrfach kräftig aufsetzen, so dass sich der Guss überall gleichmäßig verteilt und die längs aufgeschnittenen Bratwürste darauflegen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen für 35-45 Minuten backen, bis der Guss komplett gestockt und die Tarte schön gebräunt ist. 
Die Tarte vor dem Anschneiden eine Viertelstunde stehen lassen, dann setzt sich der Guss und die Tarte lässt sich besser schneiden.
Mangoldtarte mit Bratwurst
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Gebeizte Eigelbe

Da flattert mir doch neulich der Newsletter meiner Lieblings-Kochseite mit dem Rezept für gebeizte Eigelbe in das Mailfach, einfach so! Ich hab ja schon einiges gebeizt, aber an Eigelbe hab ich dann bisher doch noch nicht gedacht - ist ja auf den ersten Blick auch nicht unbedingt naheliegend.
Natürlich wecken Rezepte wie dieses sofort mein Interesse, also habe ich noch ein wenig recherchiert, das Internet nach "cured egg yolks" durchforstet und schwubbdiwubb waren die ersten Eigelbe auch schon verbuddelt und im Kühlschrank versteckt. Das ist son büschen wie die Eichelhäher und Krähen, die zur Zeit überall ihre Wintervorräte verstecken, mit dem Unterschied, dass ich mir gemerkt habe, wo ich sie eingegraben habe ;o)

Gebeizte Eigelbe - Cured Egg Yolks
Wahrscheinlich fragt Ihr Euch jetzt, was um Himmels Willen man mit gebeizten Eigelben anstellt, so ging es mir auch im ersten Moment. 
Ihr könnt es eigentlich überall dort drüberreiben, wo Ihr sonst Parmesan oder einen anderen Hartkäse verwendet und wo diese kräftige Eigelbnote passt, denn die gebeizten Eigelbe haben einen sehr konzentrierten, leicht salzigen Geschmack. Perfekt schmeckt es beispielsweise fein gerieben auf Spaghetti Carbonara, Käse-spätzle, Lasagne, Hühnersuppe oder Eintöpfen, aber auch auf Salaten oder sogar verbacken in Milch- und Toastbrot. Gebeizte Eigelbe sind quasi eine kleine Geheim-waffe, die dem Essen noch mal einen besonderen Kick verleihen. 

Gebeizte Eigelbe vor dem Beizen
In vielen Rezepten, die ich durchgeforstet habe, wurde berichtet, dass die Eigelbe zu salzig sind und die Beizmischung, also das Verhältnis von Salz und Zucker noch nicht stimmt, ich finde aber, dass das bei mir sehr gut hinkommt. Natürlich sind die Eigelbe salzig, aber zumindest für meine Zunge passt das sehr gut. 
Die Würzung war bei mir bisher sehr dezent, beim nächsten Mal (und das wird sehr zügig der Fall sein, denn diese Eigelbe sind ab sofort Teil meiner Küchengrund-ausstattung) werd ich aber mutiger rangehen und evtl. sogar einen Tropfen Liquid Smoke* rangeben. Bisher war ich komplett gegen Liquid Smoke, jetzt hab ich aber eine Sorte gefunden, die weder Soja, noch Geschmacksverstärker enthält und ausschließlich aus Rauchkondensat besteht - das müsste prima funktionieren. Ich werde berichten und Ihr bekommt demnächst auch schon das erste Rezept, bei dem ich diese Eigelbe verarbeitet habe.

Gebeizte Eigelbe nach dem Beizen
Der Unterschied zwischen vielen Rezepten ist der, dass die Eier manchmal einfach nur gebeizt, anderswo aber auch noch in den Dörrautomaten wandern.
Das Dörren hat zum einen den Vorteil, dass die Eigelbe nicht so lange Beizen müssen, um die gewünschte Konsistenz zu bekommen, sie also auch nicht so wahnsinnig salzig werden, auf der anderen Seite geht man bei Temperaturen von um und bei 70°C auf Nummer sicher, was das Thema Salmonellen betrifft. Ich weiß, Salmonellen sind selten im Ei selbst enthalten und wenn, dann hauptsächlich im Eiweiß, da ich aber als Kind bereits das "Vergnügen" einer Salmonelleninfektion hatte, gehe ich da lieber auf Nummer sicher.
Wenn  Ihr keinen Dörrautomaten habt, könnt Ihr die Eigelbe natürlich auch im Backofen bei sehr niedriger Temperatur trocknen.
Tipp!
Wenn Ihr nicht wisst, was Ihr mit dem ganzen Eiweiß anstellen sollt, dann schaut Euch unbedingt mal meine Rezepte für Baiser und Bisous au Chocolat an, dafür braucht Ihr reichlich Eiweiß.

Gebeizte Eigelbe gerieben
Zutaten für 6 gebeizte Eigelbe
500 g Salz
350 g weißer Zucker
1 Lorbeerblatt
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
1 TL getrocknete Zwiebeln
1/4 TL getrockneter Knoblauch
6 sehr frische Eigelbe

Zubereitung
Salz und Zucker mit den Gewürzen, Lorbeerblatt, Zitronenabrieb, getrockneten Zwiebeln und Knoblauch in einen Food Processor geben und solange mixen, bis alle Zutaten möglichst fein zerkleinert sind. 
Die Beizmischung in einer kleinen Auflauf- oder Backform verteilen und mit einer kleinen Schüssel oder einer Kelle kleine Vertiefungen hineindrücken. Die Eier trennen und die Eigelbe in die vorbereiteten Vertiefungen gleiten lassen, dann mit der restlichen Beizmischung bedecken. Abgedeckt für 4-5 Tage im Kühlschrank beizen lassen. 
Die fertigen Eigelbe aus der Beizmischung herausnehmen, grob abpinseln, dann unter fließendem kalten Wasser abwaschen und mit einem Küchentuch trocken-tupfen. Im Dörrautomaten oder im Backofen bei 69°C für 1 1/2 Stunden trocknen, dann in einem Glas verschlossen im Kühlschrank lagern.

Die Eigelbe sind mindestens einen Monat haltbar, werden jedoch immer fester und lassen sich daher auch schwerer reiben.

Rigatoni-Kuchen mit Bolognese

Langsam aber sicher leert sich das Gemüseangebot auf dem Wochenmarkt und wir können uns schon mal mental auf die kältere Jahreszeit vorbereiten und Eintopf-, Schmor- und Auflaufrezepte raussuchen. Ich liebe diese kräftigen Rezepte und hab in diesem Jahr besonders zeitig damit angefangen, als erstes gab es einen wunder-baren Nudelauflauf. 
Einer der leckersten Nudelaufläufe ist und bleibt eine hausgemachte Lasagne, heute habe ich aber eine "etwas andere" Version der klassischen Lasagne al formo für Euch, denn anstelle der typischen Lasagneplatten, werden in diesem Rigatoni-Kuchen - der Name verrät es ja schon - Rigatoni, also dicke Röhrennudeln verarbeitet. Das geht nicht nur ratzfatz, sondern sieht besonders im Anschnitt auch noch sehr hübsch aus.

Rigatoni-Kuchen mit Bolognese
Der einzig wirklich aufwendige Arbeitsschritt ist das Aufstellen der Rigatoni (vorausgesetzt, Ihr habt wie ich schon fleißig Sauce eingeweckt), aber auch das ist recht fix erledigt. 
Kocht die Rigatoni am besten nicht komplett durch, sondern nur so weit, dass sie noch seeeeehr bissig sind. Sie lassen sich dann nicht nur besser in Reih und Glied aufstellen, sondern weichen beim späteren Backen auch nicht komplett durch. Ihr wollt ja schlussendlich keine matschigen Nudeln im Auflauf haben.

Aufgestellte Rigatoni in der Form
Für die Sauce habe ich meine Bolognese und Tomatensauce gemischt. Beim ersten Rigatonikuchen habe ich nur Bolognese verwendet und das war im Endeffekt etwas dröge, weil die Bolognese ja deutlich kompakter und dicker eingekocht ist. Durch die Tomatensauce wird der Kuchen sehr viel saftiger. 
Ihr könnt aber natürlich auch jede andere Tomatensauce verwenden. Wenn Euer Rigatonikuchen vegetarisch werden soll, tauscht Ihr die Bolognese einfach komplett durch Tomatensauce aus.
Wenn Ihr die Sauce auf den Rigatoni verteilt, achtet darauf, dass die Sauce überall gleichmäßig reinläuft und setzt den Kuchen mehrfach kräftig auf, so dass die Sauce richtig einsinkt. Das Gleiche gilt auch für die Béchamel, die alle verbliebenen Zwischenräume ausfüllen sollte.

Einfüllen der Saucen in die Rigatoni
Obendrauf verteile ich noch kleingezupften Mozzarella und natürlich Pankoflocken, denn die verleihen dem Kuchen den richtigen Knusper.
Panko ist ein japanisches, rindenloses Paniermehl, dessen Flocken eine besonders große Körnung haben und deutlich gröber sind als unsere hiesigen Semmelbrösel oder Paniermehl.
Viele Pankosorten enthalten leider Palmöl oder Glutamat, achtet daher unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Ich bekomme bei mir im Asiashop diese Pankosorte*, das nur aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz besteht. Falls Ihr das also irgendwo seht, schaut es Euch mal an und greift zu.

Fertig belegter Rigatonikuchen vor dem Backen
Zutaten
500 g Rigatoni*
700 g Ragù alla Bolognese, hausgemacht
150 g Tomatensauce, hausgemacht
1 1/2 Mozzarella
Panko

Béchamelsauce
30 g Butter
30 g Mehl
350 ml kalte Milch
75 g Nordländer (alternativ Parmesan)
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
frisch gemahlene Muskatnuss

Zubereitung
Für die Béchamelsauce die Butter in einem Topf schmelzen und einmal aufwallen lassen. Das Mehl dazugeben und mit einem Schneebesen gut verrühren, bis keine Klümpchen mehr sichtbar sind.
Von der Platte ziehen und die kalte Milch unter stetigem Rühren dazugeben und verrühren. 15 Minuten auf kleiner Hitze köcheln lassen, dann mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen, den frisch geriebenen Käse dazugeben und verrühren, bis eine cremige Sauce entstanden ist.


Die Rigatoni in der Zwischenzeit in reichlich Salzwasser nicht ganz al dente kochen, sie sollen noch einen ausgeprägten Biss haben. Abgießen und abtropfen lassen. Eine Springform ausbuttern und die Rigatoni hochkant darin aufstellen, die Form soll komplett ausgefüllt sein.

Die Bolognese mit der Tomatensauce vermischen und in einem Topf erhitzen. Auf den Rigatoni verteilen und gleichmäßig reinlaufen lassen, darauf achten, dass die Nudeln möglichst gleichmäßig gefüllt sind. 
Die Béchamelsauce darüber geben und ebenfalls verteilen. 
1 1/2 - 2 Mozzarellakugeln zerzupfen und über der Béchamel verteilen, dann mit etwas Panko bestreuen. 
Bei 180°C für ca. 30 Minuten backen, bis der "Kuchen" knusprig braun ist, dann herausnehmen und etwas setzen lassen, dann zerfallen die Stücke  nicht so schnell. 
Rigatoni-Kuchen mit Bolognese
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