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Mangold-Küchlein mit Sauerampfer-Basilikum-Sauce

Da machste mal eine wönzige Woche Blogurlaub und schon haste das Bloggen verlernt - ich hab mal wieder ne Schreibblockade! Damit aber nicht genug, es hat schon allein Stunden gedauert, bis ich mich endlich mal für ein Rezept entschieden hatte - zuviel Auswahl ist meiner eher mangelhaft ausgebildeten Entschlussfreudigkeit nicht wirklich zuträglich ;o)

Also, wie fang ich diesen Beitrag an? Ich könnte Euch etwas über die Spinatphobie meines Mitessers erzählen, die zwar nicht so ausgeprägt ist wie meine Abneigung gegen Zimt, es mir aber nahezu unmöglich macht, anständige Maultaschen, Spanakopita, Malfatti, usw. usf. zu kochen. 
Ab und zu mach ich mir mal eine Portion Spinat mit Blubb, die perfekte Reise in die Kindheit! Dazu noch ein hartgekochtes Ei und gaanz viel Kartoffelbrei und schon fühl ich mich 20, ok, eher 30 Jahre jünger ;o)

Man könnte also sagen, dass Mangold mein Spinat ist, durch den ersetze ich ihn nämlich in vielen Rezepten - soweit möglich.

In diesem Fall ist der Mangold kein Spinatersatz, denn auch im Originalrezept sind die Mangoldküchlein Mangold- und keine Spinatküchlein, sondern ich bin beim Markteinkauf schlicht so hin und weg gewesen, als ich die wunderschönen knackigfrischen und bunten Mangoldberge auf den Marktständen gesehen habe, dass ich gar nicht anders konnte, als welchen zu kaufen. Mangold gehört eindeutig zu den schönsten Gemüsesorten überhaupt!

Wer keinen Mangold mag, kann es natürlich auch ähnlich wie ich machen und die ungeliebten Zutaten einfach ersetzen, hier dann quasi umgekehrt und anstelle des Mangolds Spinat verwenden und auch bei der Sauce könnt Ihr Euer Fantasie freien Lauf lassen. Wenn Ihr keinen Sauerampfer bekommt, nehmt andere Kräuter oder macht eine reine Basilikum-Sauce - Euch fällt da schon was ein ;O)
Die Küchlein schmecken lauwarm am Besten und auch kalt am nächsten Tag im Büro haben sie den Praxistest bestanden - die gibt's mal wieder!  

So, und bevor ich am Sonntag wieder stundenlang brauche, bis ich mich endlich mal für ein Rezept entschieden habe, was soll ich Montag bloggen? Bei der Entscheidung brauch ich Eure Hilfe, denn meine Warteschleife ist mittlerweile doch arg lang ;o)

Zutaten
ca. 600 g Mangold
50 g Pinienkerne
100 g Pecorino, frisch gerieben
1 Schuss Olivenöl
1 Ei
gut 40 g Semmelbrösel, evtl. mehr
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Olivenöl zum Anbraten

Sauerampfer-Basilikum-Sauce
100 g Sauerampfer
eine kleine Handvoll Basilikum
100 g griechischer Joghurt, 10%
2 confierte Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1/2 TL grober Dijonsenf
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Für die Sauce alle Zutaten in einen Mixer geben, nach Geschmack würzen und gut durchmixen. In eine Schüssel geben und im Kühlschrank kalt stellen.

Den Mangold putzen und die Stiele abschneiden. In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und erst die Stiele 4 Minuten kochen, dann die Blätter dazugeben und weitere 3 Minuten kochen. Mit einem Schöpflöffel herausnehmen und in Eiswasser abschrecken.
Herausnehmen und so gründlich wie möglich mit den Händen ausdrücken. Alles grob hacken und in eine Schüssel geben.
Die Pinienkerne in einer Pfanne bei mittlerer Hitze behutsam goldbraun anrösten und zusammen mit dem frisch geriebenen Pecorino zum Mangold geben. Einen großzügigen Schuss Olivenöl, ein Ei und die Semmelbrösel ebenfalls dazugeben und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
Mit angefeuchteten Händen kleine Küchlein formen und in Olivenöl ausbraten.
Zusammen mit der Sauce servieren.  

Minzsirup

An Tagen wie gestern, wenn das Thermometer in meiner kleinen Düvelsköök mal wieder locker die 30°C-Marke knackt und eine Abkühlung noch in weiter Ferne ist, laufen nicht nur wir selbst, sondern auch unser heißgeliebter Wassersprudler heiß, ohne den mein armer Mitesser wahrscheinlich immer noch Kistenweise Mineralwasser die geschätzten 1365 Stufen hinauf in unsere Dachbutze schleppen müsste. 
Um ein klein wenig Abwechslung ins Glas zu bringen, nutze ich die Sommermonate und damit das wunderbare Angebot an Obst und Kräutern um leckeren Sirup zu kochen, der aber leider immer viel zu kurz hält. 
Nene, nicht falsch verstehen - der wird nicht schlecht, sondern ist nur schneller ausgetrunken als ich Nachschub kochen kann - schlimmer Teufelskreis ;o)

Neben einem grandiosen Lemonsquash, das ich auch ganz bald bloggen werde, hab ich jetzt diesen Minzsirup ausprobiert und bin sehr begeistert.
Nicht nur die Zubereitung macht mächtig Spaß, weil die ganze Wohnung nach Minze duftet, bei jedem Öffnen der Sirupflasche kommt einem auch ein regelrechter Duftschwall  entgegen. Wer den Sirup nicht pur mag, kann ihn prima zum Mixen verwenden oder gibt einfach nen Spritzer Zitrone dazu.

Zutaten
50 g frische Minzblätter, bzw. äußere Spitzen der Zweige
Saft einer Zitrone
250 g Zucker
1 gestrichener TL Salz
600 ml Wasser

Zubereitung
Die Minzblätter gründlich putzen, waschen und trocken schleudern.
Zusammen mit dem Zitronensaft, Zucker und Salz in einen Topf geben und mit einem Rundstößel oder dem Ende eines Nudelholzes gründlich zerdrücken, so dass die Struktur der Minze aufgebrochen wird und die ätherischen Öle austreten können.
Für 8-10 Stunden mazerieren lassen.

Das Wasser zum Kochen bringen und über die Minz-Mischung gießen. Weitere 12 Stunden stehen lassen.

Den Sirup durch ein sehr feines Sieb in einen Topf gießen, zum Kochen bringen und einige Minuten köcheln lassen. In zuvor sterilisierte Flaschen füllen, fest verschließen und auf den Kopf stellen. Vollständig auskühlen lassen. 

Ohne die geht im KuLa nix ...

Seit mein Mitesser und ich im Februar beschlossen haben, mich für jede überstandene Chemo mit einem Kochbuch zu belohnen und Ihr mir soooooviele unglaublich tolle Tipps, auf die ich im Leben nicht selbst gekommen wäre, gegeben habt, schwimme ich in Kochbüchern, zumindest für meine Verhältnisse. 
Langsam aber sicher verdrängen sie die Whiskysammlung meines Mitessers und nehmen immer mehr Platz ein - es ist also in den letzten Monaten noch enger in unserer ohnehin schon muckeligen Dachbutze geworden ...

Genau wie bei Lebensmitteln, achte ich beim Kauf eines Kochbuches auch auf die Qualität. Konnten mich früher die unzähligen Billig-Heftchen, die an jeder Ecke lauern noch locken, kaufe ich mir mittlerweile lieber ab und zu mal ein wirklich gutes Kochbuch, das dann halt auch entsprechend mehr kosten darf und verzichte dafür auf mehrere billige und die unzähligen Kochzeitschriften, die ich einmal durchblätter und dann nie wieder anschaue. 

Als nun Petra vor knappen zwei Wochen über ihre Top Ten der Kochbücher schrieb, begann es sofort in meinem Kopf zu rattern, denn diese Entscheidung ist verdammt schwer. Allein der Gedanke, sich von einem liebgewonnenen Kochbuch zu trennen ... Nee, ich mag gar nich dran denken ;o)
Nachdem ich nu immer wieder hin und her überlegt habe, hab ich mich für's Erste (morgen kännte diese Liste schon wieder etwas anders ausehen) für die unten aufgeführten entschieden, dabei ist die Reihenfolge nicht wertend zu verstehen, sondern rein zufällig. 

Meine komplette "Kochbuch-Bibliothek" findet Ihr bei Librarything, wo ich auch meine übrigen Kochbuch-Favoriten aufgeführt habe. 

Dieses Buch war und ist mein Standard-Nachschlagewerk, wenn ich mir nicht gerade ein chinesisches Rezept aus dem Internet suche.

Eindeutig DAS italienische Kochbuch für mich schlechthin, in dem man zwar vergeblich Bilder sucht, das dafür aber durch fantastische Rezepte bietet - ich sach nur Zitronenhuhn und Zwiebel-Thymian-Sauce ... 

Dieses Buch könnte ich von vorne bis hinten durchkochen - ich liebe, liebe, liebe es! Müsste ich mich für nur 3 Bücher entscheiden, dieses wäre unter Garantie dabei.

Nicht nur für Vegetarier eine unerschöpfliche Quelle fantastischer vegetarischer Rezepte.

Noch so ein Buch, das ich am liebsten von vorne bis hinten durchkochen würde und ja auch schon vieeele Rezepte hier vorgestellt habe. Einfache Rezepte, die durchweg schmecken und leicht umzusetzen sind. 

Besonders für Hobbyköche mit einer kleinen anglophilen Ader sehr zu empfehlen - tolle, traditionelle Rezepte von der Insel!

Ok, dieses Buch werd ich in meinem ganzen Leben nicht "durcharbeiten" können, da streiche ich schon jetzt die Segel. Nach Jahreszeiten und Zutaten sortiert, findet man hier ganz auf die Schnelle tolle, sehr einfache Rezepte.

  • Sushi - Hisayuki Takeuchi
Sushi ist zwar von Haus aus schon einmal ne Augenweide (vorausgesetzt, man hat den Dreh einigermaßen raus ;o) ), dieses Buch toppt aber alles und das Beste ist, es beinhaltet auch noch tolle Rezepte für tolle Sushi-Saucen, den perfekten Reis, usw. usf. 
Für Sushi-Fans ein eindeutiges Muss!

Die englische Ausgabe der Backbibel und ein absolutes Standardwerk für jeden Hobbybäcker, das auch für Anfänger bestens geeignet ist.

Nicht umsonst ist das von mir vor einer Weile gegründete Alles Hausgemacht!-Forum nach diesem Buch benannt, es beinhaltet eine breite Auswahl an Rezepten von süß bis herzhaft und ist auch für Einmach-Anfänger sehr gut geeignet, da hier alle angewendeten Methoden zur Haltbarmachung Schritt für Schritt und in vielen wunderschönen Bildern festgehalten sind - unbedingter Kauftipp! 

So, und nun seid Ihr dran! Welche 10 Bücher würdet Ihr auf die berühmte einsame Insel (die selbstredend mit einer perfekt ausgestatteten Küche ausgestattet ist, sonst wären die Bücher ja einigermaßen unsinnig) mitnehmen? ?

Wegen Urlaub geschlossen!

Naja, so ganz stimmt das nicht, denn ich fahre weder weg, noch plane ich für länger den Laden dicht zu machen - ich mach einfach ein paar Tage blau. 


Letzte Woche hatte ich meine letzte Chemo und wie es aussieht, wollten die behandelnden Ärzte nochmal einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, mich hat's auf jeden Fall ziemlich dahingerafft. Vielleicht hätte ich meiner Ärztin beim letzten Mal auch nicht sagen sollen, dass sie vorige Chemo Kinderkram war - wahrscheinlich hattse diesmal bei der Dosierung der Giftmischung nochmal ordentlich einen drauf gelegt ... ;o)

Egal, in ca. 3 Wochen geht's munter mit der Strahlentherapie weiter und bis dahin ist wieder auf die Beine kommen angesagt, daher bleibt die Küche im KuLa in den nächsten Tagen also erstmal geschlossen. Vielleicht heize ich die Töpfe in ein paar Tagen schon wieder an, evtl. dauert's auch etwas länger - mal schaun, wie lange ich es ohne meinen kleinen Laden aushalte ;o)

Bis dahin
P.S.: Da mein Postfach seit ner ganzen Weile ziemlich überquillt und ich in der letzten Zeit nicht dazu gekommen bin, all die Mails "abzuarbeiten" werd ich diese kleine Auszeit auch dazu nutzen. Wer also noch auf eine Antwort von mir wartet, die ist quasi schon so gut wie eingetütet! 

Risotto di Patate

Bevor es jetzt endgültig wieder viel zu warm wird und die Risotto-Saison damit für mich bis zum erlösenden Herbst erstmal aussetzt, möchte ich noch schnell dieses Rezept unter die Leute Leserschaft bringen, denn es hat es auf keinen Fall verdient, noch so lange in der Warteschleife dahin zu dümpeln, das gehört auf Eure Teller und zwar schnell ;o)

Die Kombination Reis und Kartoffel war für mich eine ganze Zeit gewöhnungsbedürftig, glücklicherweise hatte ich das Rezept aber nicht vollständig verworfen und als neulich mal wieder ein Risotto auf dem Plan stand, hab ich es todesmutig einfach mal gewagt - ansonsten hätt's halt ein Bütterken gegeben ... 
Was soll ich sagen, das Brot kam natürlich nicht zum Einsatz, sondern das/der Risotto wurde bis zum letzten Korn, resp. Kartoffelwürfel aufgeputzt - richtig lecker!

Da wir ja das nicht zu unterschätzende Glück haben, zweimal die Woche auf unserem kleinen, aber feinen und grandios bestückten Bio-Wochenmarkt einkaufen zu können (der Isemarkt ist natürlich nicht minder schlecht, ganz im Gegenteil, für den wöchentlichen Einkauf aber einfach zuuu groß und überlaufen, da geh ich lieber auf den Biomarkt und nur, wenn ich mal was Besonderes von der Kräuterhexe usw. brauche, stürze ich mich ins Getümmel und boxe mich durch Tourimassen), auf dem auch jeden Samstag der Käsehändler unseres Vertrauens mit seinem Wagen steht und der unter Anderem ein fantastisches Angebot norddeutscher und ganz speziell schleswig-holsteinischer Käse hat, bemühen wir uns immer mehr, auf diese hiesigen Käse auszuweichen. 
Mein bevorzugter "Ersatz" für Parmesan ist beispielsweise der hier im Rezept angegebene Milbenkäse, der nichts anderes als ein 18 Monate gereifter Deichkäse ist, auf dem sich nach 18 Monaten die kleinen Krabbeltiere niederlassen und dafür sorgen, dass der Käse unvergleichlich würzig schmeckt. 
Keine Sorge, bevor der Käse in den Verkauf geht werden die Milben abgewaschen, es muss sich also Niemand davor ekeln, den Käse zu essen ;o)
Ich reibe den Käse inkl. Rinde, die gerade die besondere Würze bringt. Falls Ihr aber keinen Milbenkäse bekommt oder Euch nicht überwinden könnt (wirklich völlig zu Unrecht), weicht einfach auf Parmesan aus, der wird im auch im Originalrezept verwendet. Ich sag's Euch aber gleich, Ihr verpasst was!

Zutaten
120 g Pancetta oder Coppa, in feine Streifen geschnitten
1 Zwiebel, fein gewürfelt
1 EL Rosmarin, sehr fein gehackt
Olivenöl zum Anbraten
300 g Kartoffeln, gewürfelt
ca. 1,5 l Geflügelfond
1 Glas Weißwein
400 g Risottoreis
Salz und Pfeffer
ein guter Stich Butter
100 g Milbenkäse, frisch gerieben
eine kleine Handvoll glatte Petersilie, fein gehackt

Zubereitung 

Die Pancetta zusammen mit den Zwiebelwürfeln und dem Rosmarin in Olivenöl andünsten, bis die Zwiebeln glasig und weich, aber nicht gebräunt sind.
Die Kartoffelwürfel und einen kleinen Schluck Geflügelfond dazugeben und ca. 5 Minuten garen, dann den Reis dazugeben und verrühren. Ebenfalls glasig andünsten. Mit Weißwein ablöschen und komplett einreduzieren lassen, dann unter häufigem Rühren nach und nach Geflügelbrühe angießen und immer wieder einreduzieren lassen.
Das Risotto auf diese Weise weiter garen, bis der Reis nach ca. 20 Minuten bissfest ist.
Von der Herdplatte ziehen und mit Salz und Pfeffer würzen, dabei mit dem Salz vorsichtig sein, da die Pancetta schon reichlich Salz mitbringt und der Käse ebenfalls sehr würzig ist. Käse und Butter zugeben, unterrühren und die Petersilie ebenfalls unterrühren. Abgedeckt ca. 3 Minuten ruhen lassen, dann sofort servieren.

  

Mascarpone, selbstgemacht

Heut ist es mal wieder Zeit für eine neue Ausgabe der KuLa-Hobbythek, denn heut machen wir unsere eigene Mascarpone
Die Herstellung von Mascarpone ist tatsächlich denkbar einfach und unkompliziert, benötigt man doch nur möglichst fette Sahne, eine Zitrone, nen Topf, ein Küchenthermometer, ein Passiertuch, eine Schüssel und ein Sieb. Ok, Herd und Kühlschrank hab ich jetzt unterschlagen, aber beides setze ich mal als vorhanden voraus, ansonsten bräuchte man ja auch keine Mascarpone ;o)

Ich liebe diese Rezepte - Grundzutaten, die wir eigentlich völlig selbstverständlich im Supermarkt kaufen, ohne professionelles Handwerkszeug oder Zutaten, die man nur über den Großhandel bekommt, nur mit der eigentlich in jeder Küche vorhandenen Ausstattung wie zu Ommas Zeiten selbst machen - da geht mein Herz auf! 
Ich werde zwar in Zukunft sicher nicht ständig meine Mascarpone selbst machen, dazu ist mein Kühlschrank zu klein und oftmals einfach zu voll, als dass dort noch eine Schüssel mit Sieb Platz finden würde, es ist aber ein geradezu befriedigendes Gefühl, dass man könnte, wenn man wollte - wenn Ihr versteht, was ich meine ;o) 
Außerdem gibt es sicher immer noch Gegenden in Deutschland und der großen weiten Welt, wo die Mascarpone nicht zum Standard-Sortiment der Supermarkt-Kühltheke gehört.
Sollte es jetzt mal zu einem akuten Mascarpone-Engpass kommen, schnappe ich mir einfach ganz entspannt eine Flasche Sahne und ne Zitrone und mach sie mir selbst - ätsch! 

Ganz wichtig für alle, die schon einmal Ricotta/Panīr gemacht haben, erwartet nicht die gleiche, geradezu spektakuläre Reaktion, wenn Ihr den Zitronensaft in die erhitzte Sahne einrührt. Sie wird nicht grisselig oder gar brüchig, sondern lediglich ein klitzekleines bißchen dicker. Achtet also genau drauf, wie die Konsistenz vor dem Hinzufügen des Zitronensaftes ist, damit Ihr diese Reaktion nicht verpasst - ich war mir mehr als unsicher, ob das "Experiment Mascarpone" nicht in die Hose gegangen ist und mächtig überrascht und beeindruckt, wie stark sie beim späteren Abkühlen eingedickt ist. 
Wie Ihr auf dem Foto seht, hat sie schon fast die Konsistenz von Clotted Cream, die durch diese Mascarpone übrigens sehr gut zu ersetzen ist. Für alle, die es lieber original haben, gibt's demnächst hoffentlich ein weiteres Rezept in meiner Grundrezept-Sammlung, denn das nächste Experiment heißt tatsächlich Clotted Cream... Drückt mir die Daumen, dass es klappt :o)
Und wer seine Mascarpone gern etwas cremiger hat, der lässt die Sahne einfach nicht so lange im Sieb abtropfen.  
In den meisten anderen Anleitungen wird die Erhitzung im Wasserbad empfohlen, bzw. praktiziert, ich hab damit auch angefangen, als sich aber irgendwie nichts tat (dachte ich zumindest), hab ich den Topf mit der Sahne einfach direkt auf die Platte gestellt. Wenn man behutsam vorgeht und die Temperatur kontrolliert, klappt das ganz genauso gut.

So, und jetzt nichts wie ran an die Mascarpone! :o)

Zutaten  
500 ml Sahne, mind. 32%, nicht ultrahocherhitzt 
1 EL Zitronensaft

Zubereitung
Die Sahne in einen Topf geben und unter gelegentlichem Rühren behutsam auf 85°C erhitzen. Den Zitronensaft zufügen und gründlich unterrühren. Die Temperatur haltend weitere 5 Minuten gelegentlich rühren, die Sahne dickt währenddessen ein wenig ein - nicht sehr kräftig, sie zieht nur ein wenig an, etwa wie eine Crème anglaise. 
Den Topf von der Herdplatte ziehen und die Sahne komplett abkühlen lassen. In der Zwischenzeit ein Sieb über eine Schüssel hängen und mit einem ausgekochten Passiertuch auslegen.  
Die kalte Sahnemischung in das Passiertuch gießen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.  
Am nächsten Tag die abgetropfte Mascarpone aus dem Passiertuch nehmen und entweder in ein ausgekochtes, verschließbares Glas umfüllen oder nach Bedarf weiter verarbeiten.