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übern Tellerrand, heute: Pi mal Butter

übern Tellerrand
Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und damit auch meine vorweihnachtliche übern Tellerrand-Runde. Natürlich wird es auch im nächsten Jahr wieder regelmäßig einen Blick über den Tellerrand und in andere tolle Foodblogs geben, für dieses Jahr ist aber erstmal Schluss. Halt, Moment! Noch nicht ganz!
Getreu dem Motto last but not least möchte ich Euch heute noch einen Blog vorstellen, der zu meinen ganz persönlichen Lieblingen zählt und dessen Geburtsstunde ich sogar mehr oder weniger live mit erleben durfte, Simones Pi mal Butter

Wer Simone ist, wie sie zum Bloggen kam und was ich damit zu tun habe, wird sie Euch gleich noch ganz ausführlich erzählen, ich möchte aber auf keinen Fall versäumen, Euch wirklich eindringlichst zu raten bei Ihr vorbeizuschauen, denn wenn Ihr den KuLa mögt, werdet Ihr Pi mal Butter lieben! 
Aber nicht, dass Ihr nicht mehr zurückkommt, so ist das nun auch wieder nicht gemeint. Guckt also bitte nur bei Simone vorbei, wenn Ihr es zeitlich schafft, zwei Blogs regelmäßig zu lesen - sonst herrscht bei mir demnächst noch gähnende Leere und das geht ja wirklich nicht. Spässchen ;o)
Ihr werdet selbst sehen, dass Pi mal Butter eine absolute Perle unter den deutschen Foodblogs ist und wahrscheinlich werdet Ihr Euch auch ein kleines bisschen schwarz ärgern, wenn Ihr diesen wunderschönen Blog noch nicht kanntet und dadurch die ganzen tollen Beiträge von Simone verpasst habt. Aber glücklicherweise stehen ja die Feiertage schon so gut wie vor der Tür, da werdet Ihr sicher spätestens genügend Zeit haben, Simones Blog von hinten bis vorne durchzulesen. 

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß bei Simones Gastbeitrag, dem ausgiebigen Stöbern in ihrem und natürlich auch den anderen Blogs, die ich in diesem Jahr bereits vorstellen durfte - vielen Dank für all die tollen Gastbeiträge! 

Hallo ihr Lieben, 
mein Name ist Simone und ich habe meinen Blog Pi mal Butter vor knapp 3 Jahren gegründet und Steph ist daran nicht ganz unschuldig!
Denn als ich ihren Blog zum ersten Mal entdeckt habe war ich sofort hin und weg, mit welcher Liebe und mit welchem Fleiß sie all ihre ansprechenden Fotos und Geschichten rund um die Zubereitung und Zutaten ins World Wide Web hinaussendet. Sie hat mir in meiner Anfangszeit unheimlich viel geholfen, was mit HTML, Bloggerjargon, Netzwerken usw. zu tun hat und sie hat meinen Blog bei facebook promoted und mir so recht schnell zu einer ordentlichen Leserschaft verholfen. Ohne dich liebe Steph wäre das am Anfang nie und nimmer so gut bei mir angelaufen, herzlichen Dank dafür! Außerdem ist Steph immer egal bei welchem Thema unheimlich hilfsbereit und ich frage mich manchmal ehrlich wie sie das alles unter einen Hut bekommt. Das bewundere ich sehr!

Was ich unbedingt noch loswerden möchte, bevor es zum Rezept geht ist, dass mir mein Blog unheimlich viel Kraft gegeben hat in einer Zeit, in der ich völlig unsicher war, was meine berufliche Situation angeht. Ich habe Biologie studiert, was ja grundsätzlich mal keine falsche Entscheidung war, ich mich damit aber leider nie so wirklich wohl gefühlt habe. Ich habe nie den Enthusiasmus für das Thema gefühlt, wie ich ihn bei anderen, meinen Studienkollegen oder Professoren gesehen habe.
Es hat lange gedauert bis es in meinem Köpflein und in meinem Herzlein klick gemacht hat und ich das Biologen-Thema hinter mir lassen konnte und eeeendlich das machen konnte was meine wahre Bestimmung ist, nämlich mit Essen ein Lächeln in den Gesichtern der Menschen zu zaubern. Nun stehe ich seit 2 1/2 Jahren in einer kleinen Osteria in Würzburg tagein tagaus in der winzigen Küche und kann mich kreativ und handwerklich betätigen und Genuss verbreiten! Ich habe endlich das gefunden, was mein kleines Herzlein wirklich glücklich macht und dabei kann ich so sein wie ich bin und muss mich nicht verstellen, denn ich bin nicht gemacht für das Verfassen von wissenschaftlichen Texten und laut Vorträge vor großem Publikum zu halten. Bei mir spricht das Foto des Gerichts im Blog und der Teller beim Gast im Restaurant! Das ist meine Art zu kommunizieren.

Wer also noch ein wenig mehr über mich erfahren möchte und sehen möchte was ich zu Hause, abseits meines Restaurant-Daseins so alles auf den Tisch zaubere, der ist herzlich Willkommen auf meinem Blog Pi mal Butter.
Das Rezept das ich euch heute und hier im kleinen Kuriositätenladen vorstellen möchte, habe ich von hier geklaut und präsentiere es euch in einer ganz abgewandelten Form. Es ist eines der leckersten Plätzchenrezepte das ich kenne und zwar Stephs Maronenzöpfe. Das ist übrigens eines der ersten Rezepte neben, gaaaanz vielen anderen, das ich hier bei Steph entdeckt habe und sofort zu Hause ausprobiert habe. Seitdem gibt es bei mir jedes Mal zu Weihnachten Maronenplätzchen.
Heute kommen die Zöpfe allerdings in einer ganz anderen Version zur Geltung. Ich habe ihnen einen Hauch Orange verpasst, den Zimt selbstverständlich weggelassen, (gell Steph?!) und eine super schokoladige Ganache hinzugefügt.

Maronenplätzchen mit Schokoladen-Ganache

Zutaten für ca. 2 Bleche
250 g vorgegarte Maronen
100 g Zucker
160 g Mehl
160 g Butter
1 Prise Salz
Abrieb einer Bio-Orange
Samen einer Vanilleschote
1 Eigelb zum Bestreichen

Ganache
150 g Schokolade 70% (z.B. Lindt 70% mild, oder Valrhona)
150 g Bio-Sahne
50 g dunkle Schokolade zum Verzieren
Zubereitung
Die Maronen mit einer elektrischen Reibe oder einem Mixer fein vermahlen. Mehl, Zucker, Orangenabrieb, Vanille und Salz untermischen und klein gewürfelte Butter unterkneten bis ein glatter Teig entsteht. Eine Kugel formen und etwas platt drücken, in Frischhaltefolie einwickeln und ca. 30min im Kühlschrank kühlen. Den Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen.
Anschließend den Teig ca. 0,5 cm dick ausrollen. Mit einem Ausstecher Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Die Plätzchen gehen beim Backen nur leicht auf, d.h. man kann sie relativ dicht nebeneinander legen.
Das Eigelb mit einem EL Wasser verrühren und die Plätzchen damit bestreichen und im Ofen ca. 20min bei 150 Grad backen bis sie ganz leicht angebräunt sind. Ich mag es, wenn der Kern noch leicht weich bleibt. Aber das ist Geschmackssache. Man kann ein Plätzchen zum Test herausholen und kurz abkühlen lassen, um die Konsistenz zu testen.

Während die Plätzchen auf einem Gitter vollständig auskühlen die Schokolade klein brechen und mit Sahne bei niedriger Temperatur im Topf unter Rühren schmelzen lassen. Die Ganache auskühlen lassen bis sie spritzfähig ist. Das dauert etwas. Anschließend in einen Spritzbeutel füllen und Kleckse auf eine Hälfte der Plätzchen spritzen. Mit einem passenden Plätzchen belegen und leicht andrücken. Mit geschmolzener Schokolade verzieren. Dazu nehmen ich einen Einwegspritzbeutel oder eine Gefriertüte und schneide, nachdem ich die Schokolade eingefüllt habe, die Spitze am Ende ganz knapp ab, sodass ein sehr kleines Loch entsteht.
Wahrscheinlich bleibt noch etwas Ganache übrig. Die kann man man kalt stellen und anschließend kleine Kugeln mit einem Melonenausstecher ausstechen. In Kakao gewälzt ergeben sie wunderbare und zartschmelzende Trüffelkugeln.
Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!

Vielen Dank an die Gastgeberin Steph und fröhliche Weihnachten
Eure Simone


Torrone | Turrón | weißer Nougat

Es gibt Rezepte, die koche oder backe ich, mach schnell ein Foto und blogge sie dann bei passender Gelegenheit. Und es gibt Torrone. 
Dieses Rezept ist nicht nur deshalb etwas ganz Besonderes für mich, weil Torrone wahrscheinlich selbstverständlich die leckerste Süßigkeit von allen ist, sondern auch, weil ich n büschen gebraucht habe, bis ich den Dreh so richtig raus hatte und das Rezept blogfertig war. 

3x musste ich ran, bis der Torrone die Konsistenz hatte, die ich mir vorgestellt habe - nicht sooo schlecht, wenn man bedenkt, dass ich keine Anleitung gefunden habe, an die ich mich 100%ig halten konnte. Ich hab mir Videos angeschaut, in meinen Büchern gestöbert und mich dann schlussendlich überall ein wenig bedient, unter Anderem auch im Buch Alles Hausgemacht!*, aus dem ich auch den Hinweis aufgegriffen habe, dass Torrone Zeit braucht. 

Torrone/Turrón/weißer Nougat
Das erste Rezept, an dem ich mich orientiert habe, war Mist - kann man nicht anders ausdrücken. Vieeel zu kompliziert und aufwendig und am Ende war das Ergebnis noch sehr weit von dem entfernt, was ich mir vorgestellt hatte. 
Beim zweiten Durchgang hab ich dann kurzerhand selbst eine Mischung zusammengestellt, den Ablauf vereinfacht und siehe da: besser, aber noch nicht perfekt.  
Für den dritten Versuch habe ich das Rezept selbst so belassen wie beim zweiten, nur die Zeit, die die Torronemasse gerührt wird, deutlich verlängert: perfekt! 

Torrone/Turrón/weißer Nougat

Ich wollte ja eigentlich schon seit Jahren Torrone selbst machen, hab es aber immer wieder vor mir hergeschoben. Ab und zu beim Kaffeeeinkauf in der Kaffeerösterei ums Eck hab ich mir einen kleinen (wahnsinnig teuren) Torronewürfel gegönnt, dass man es aber auch recht unkompliziert und dazu noch unglaublich günstig zuhause selbst herstellen kann, war mir so nicht bewusst. 
Ein klitzekleines, noch teureres Scheibchen Torrone als beim Kaffeeröster, das ich neulich auf der SlowFisch mitgenommen hab, hat aber endgültig meinen Ehrgeiz geweckt.

Torrone ist nicht nur sehr lecker, sondern im Verhältnis zu selbstgemachten Pralinen auch noch ein absolutes Schnäppchen. Die Zutaten kosten nur einen Bruchteil dessen, was man beispielsweise für gute Schokolade ausgeben muss. 
Bei der Wahl der Nüsse, bzw. der "Füllstoffe" könnt Ihr Eurer Fantasie und natürlich Eurem Geschmack freien Lauf lassen. Klassisch werden Mandeln, Pistazien und/oder Haselnüsse verwendet, Ihr könnt aber auch alle anderen Nüsse oder Trockenfrüchte nehmen.
Sehr lecker schmeckt auch die Kakaovariante, d.h. unter die fertige Masse wird Kakao gehoben, aber nur ganz grob verrührt oder Ihr verwendet gebrannte Mandeln, aromatisiert den Torrone mit Vanille oder Orangenblütenwasser, hebt ganz zum Schluss Fleur de Sel oder Instant-Espressopulver unter die Masse, usw. usf.

überbrühte und gehäutete Mandeln
Im Gegensatz zur Pralinenherstellung, ist für Torrone kein besonderes Zubehör notwendig, mit einer Ausnahme, ohne die es wirklich nicht geht, einem Zuckerthermometer
Ich habe in der Vergangenheit bei bereits gebloggten Karamellrezepten immer wieder die Rückmeldung bekommen, dass sie nicht funktionieren, weil die Massen zu weich bleiben, zu fest werden, verbrennen, usw. usf. Der Fehler ist meist sehr schnell gefunden, das fehlende Thermometer. 
Um es ganz klar zu sagen: NEIN, Torrone funktioniert nicht ohne Zucker- thermometer, zumindest nicht, wenn Ihr keine 60jährige italienische Nonna mit jahrelanger Erfahrung in der Torroneherstellung seid und auf den ersten Blick erkennt, wann die Zuckermasse die gewünschte Temperatur erreicht hat.
Natürlich kann man ungefähr zeitlich eingrenzen, wie lange es dauert, bis die 150°C erreicht sind, tatsächlich hängt diese Zeitspanne aber sehr von der verwendeten Topfgröße und nicht zuletzt von Herdplattentemperatur ab. Funktioniert also nicht zuverlässig.
Ich selbst habe dieses Thermometer*, das unter anderem den Vorteil hat, dass man es mit einem kleinen Clip an Topfrand befestigen und dadurch sehr gut im Topf rühren kann. Kostet wirklich nicht die Welt, ist aber für Karamellmassen und natürlich auch Schokolade unverzichtbar.  

Zuckerthermometer mit Befestigungsclip
Beim ersten Durchgang hab ich ein Blech mit eckigen Oblaten ausgelegt (das im Original verwendete Reispapier konnte ich nirgends auftreiben), die Torronemasse darauf ausgestrichen und dann wieder mit Oblaten belegt. 
Die Oblaten gefielen mir aber nicht wirklich gut, also sind sie beim zweiten Durchgang weggefallen und ich hab die Masse lieber in eine Kasten-Kuchenform eingefüllt. Die in diesem Rezept angegebenen Mengen passen gerade in eine kleine Kastenform, die ich auch immer gerne zum Gefrieren von Eis verwende. 
Man kann so Scheiben mit einem sehr schönen Anschnitt abschneiden oder den fertigen Torroneblock in kleine Würfel schneiden und in Wachs- oder Bonbonpapier verpacken.
Wenn die Masse später zu sehr am Backpapier klebt, stellt die Form einfach in den Kühlschrank, dann lässt sie sich gut abziehen. 
Zum Schneiden eignet sich am besten ein Wellenschliffmesser, ich nehme mein Brotmesser. Wenn Ihr gleichmäßige Sägebewegungen macht, lässt sich der Torrone gut schneiden und Ihr bekommt einen schönen Anschnitt. 

Eischnee, Torronegrundmasse
Zutaten
200 g Mandeln, ganz
200 g weißer Zucker
250 g Rapshonig
2 Eiweiß (ca. 90 g)
1 großzügige Prise Salz
100 g Pistazien, ganz

Zubereitung
Die Mandeln in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. 5 Minuten ziehen lassen, dann das Wasser abgießen, die Mandeln ein zweites Mal mit kochendem Wasser übergießen und erneut etwas ziehen lassen. Das Wasser abgießen und die Mandeln mit kaltem Wasser abschrecken. 
Die Mandeln aus den Häutchen schnippen, auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und bei 180°C rösten, bis sie goldbraun sind - zwischendurch einmal wenden. Auf einem Teller beiseite stellen und komplett abkühlen lassen.

Den Zucker, Honig und Invertzuckersirup in einer Stielkasserole schmelzen und bei mittlerer Hitze bei gelegentlichem Rühren auf 150°C erhitzen, der Zucker soll sich während dieser Zeit komplett auflösen. 
Gegen Ende der Kochzeit das Eiweiß in einer großen Metallschüssel mit einer Prise Salz steif schlagen, beiseite stellen. 

In einem zweiten Topf Wasser für das Wasserbad zum Kochen bringen. 

Das Eiweiß über dem Wasserbad mit einem Handmixer aufschlagen und die Karamellmasse in einem dünnen Strahl unter stetigem Rühren einlaufen lassen. 
Weiter über dem Wasserbad rühren, bis die Masse zu fest für den Mixer wird. Insgesamt dauert dieser Vorgang ca. 30 Minuten. 
Wenn die Masse deutlich angezogen hat und nicht mehr vom Löffel fließt, die Mandeln und Pistazien dazugeben und unterkneten. 

Eine Form leicht ölen (dann hält das Backpapier besser) und mit Backpapier auslegen. Die Torronemasse reindrücken, glatt streichen und über Nacht fest werden lassen. 

Am nächsten Tag den Torrone aus dem Papier wickeln und mit einem Wellenschliffmesser (ein Brotmesser funktioniert sehr gut), je nach Vorliebe in Scheiben oder Würfel schneiden.

übern Tellerrand, heute: Bella kocht

übern Tellerrand
Wie schon in den letzten Wochen, möchte ich Euch auch heute wieder zu einem kleinen Bummel durch die Foodblog-Nachbarschaft und natürlich ganz besonders bei meinem heutigen Gast Bella, einladen. 

Bella kocht und backt heute ausnahmsweise nicht in ihrem Blog, sondern hier im Kuriositätenladen und natürlich hat sie Euch auch wieder etwas besonders Leckeres mitgebracht. Ich freue mich besonders, dass sie nicht nur ein Familienrezept mit uns teilt, sondern auch eines, das ich selbst nie backen und damit auch nicht bloggen würde - Ihr wisst vielleicht, der Gatte und Nüsse, das geht leider gar nicht und für mich selbst lohnt es sich nicht, da ich ja kein so großer Gebäck-Fan bin. Durch Bellas Nussecken steigt der Anteil an nusshaltigen Rezepten hier im KuLa jetzt also enorm an! ;o)

Ich selbst mag Nüsse ja sogar sehr gerne, hab aber tatsächlich in meinem ganzen Leben noch keine einzige Nussecke gegessen - vielleicht sollte ich das angesichts dieses tollen Rezeptes, das Bella im Gepäck hat, nun aber doch mal schleunigst nachholen. Viel Spaß bei Bella und nicht vergessen, bei Ihr reinzuschauen, da gibt es noch viel mehr zu entdecken!

Hallo liebe Leserinnen und Leser des Kuriositätenladens,

mein Name ist (Isa)Bella und ich habe seit Mai diesen Jahres meinen winzigkleinen Blog Bellakocht, welcher sich immer noch im An-/Aus-/Umbau befindet, das ist bei mir wie beim Hausbau - es gibt immer irgendwas zu tun und bin ich an der einen Ecke fertig, fange ich an der anderen Ecke wieder an…! In meinem Blog stelle ich Euch Rezepte vor, die ich nachgekocht, abgewandelt oder selbst entwickelt habe und die mir gut gefallen, eben eine Rezeptsammlung, an der alle teilhaben können.  
Ich freue mich heute hier im hohen Norden zu Gast zu sein, eine ganz schön weite Reise für mich ;-), ich koche backe, blogge und esse nämlich für gewöhnlich im schönen Mainz.
Ihr findet bei mir allerhand saisonale Rezepte mit viel Gemüse und ab und an mal Fleisch, das Ganze ist bunt gemischt, mir schmeckt nämlich außer Kümmel und Rosinen so ziemlich alles, trotzdem ist mir dabei der regionale Bezug wichtig (ich hab das Glück sehr viele Produkte direkt aus dem riiiiesigen Garten meiner Eltern zu beziehen, inklusive Hühnern und Eiern) was aber nicht bedeutet, dass ich mir nicht ab und zu ne Mango der ne Avocado gönne…mir ist nämlich auch wichtig, das alles noch Spaß macht!
Was Ihr bei mir nicht findet: bunte Motivtorten, Macarons, Chichi und Gedöns - kann ich nicht, mag ich nicht - überlass ich den Bloggern, die es drauf haben ;-)
Neben dem Kochen ist mir das Backen auch sehr wichtig. Brot und herzhaftes backt allerdings überwiegend mein Freund somit ist mir der süße Teil überlassen und genau deshalb habe ich Euch heute auch Nussecken mitgebracht, weil sie so schön zu meinem Blog passen: Ein Familienrezept, welches Mama schon von Oma übernommen hat und jetzt hab ich es und Ihr auch!

Wenn Ihr mehr wissen wollt, dann schaut doch gerne mal vorbei, ich freue mich über jeden Besucher!


Zutaten (für 8 groooße Nussecken/ein tiefes aber schmales Backblech)
250 g Mehl (Typ 405)
275 g Butter
250 g Rohrohrzucker
2 EL Vanillezucker
1 TL Backpulver
1 Ei
180 g gehackte Walnüsse
180 g gehackte Haselnüsse
ca. 8 EL Gelee (z.B. Quitte oder Aprikose)

Zubereitung
Zunächst knetet Ihr aus 120 g Mehl, 80 g Zucker, 1 EL Vanillezucker, Backpulver und dem Ei einen Mürbeteig, das bedeutet: schnell kneten, damit die Butter nicht zu warm wird. Wenn Ihr einen geschmeidigen Teig habt, dann formt eine Kugel daraus, drückt diese ein wenig platt (zu einer dicken Scheibe) und wickelt den Teig in Frischhaltefolie, er darf sich jetzt für eine Stunde im Kühlschrank entspannen.

In der Zwischenzeit könnt Ihr schon mal die Nussmasse vorbereiten: Schmelzt dafür die restliche Butter bei niedriger Hitze und vermischt diese mit dem Rest Zucker und Vanillezucker, den Nüssen und etwa 2 EL Wasser, lasst diese Masse nun unter rühren (wichtig, damit nix anbrennt) etwa 3-4 Minuten köcheln.

Nun könnt Ihr den Backofen vorheizen (Ober-Unterhitze 180°) und Euer Backblech einfetten.

Rollt nun den Mürbeteig auf dem Backblech aus. Hierbei ist nur wichtig, dass er gleichmäßig dick ist. Darauf streicht Ihr nun Euer Gelee oder Marmelade (nehmt was euch schmeckt - ursprünglich wurden die Nussecken in unserer Familie mit Orangenmarmelade zubereitet, ich persönlich finde diese bittere Note darin aber nicht so toll, ich nehme immer Quittengelee, klassisch wäre Aprikosenmarmelade) schön gleichmäßig auf den Teig und verteilt als abschließende Schicht die Nussmischung darauf. 

Gebt das Blech dann für etwa eine halbe Stunde in den Ofen, schaut aber schon vorher mal rein, je nachdem wie euer Ofen heizt verlängert oder verkürzt sich die Backzeit.

Wenn die Nussplatte abgekühlt ist, schneidet Ihr sie noch Dreiecke und könnt sie nach Geschmack noch in Schokolade tauchen (für mich ein Muss ;-))

Lasst es Euch schmecken!!!


Feinste Weihnachtsbäckerei [Rezension]

Backbücher gibt es in meinem Buchregal nur ganz wenige, ich habe eine kleine Ecke mit Brotbackbüchern und so um und bei 10 Bücher mit süßem Gebäck, davon aber allein 4 (inkl. diesem), in denen es ausschließlich oder überwiegend um Kekse geht. Kekse sind bei uns also im Verhältnis zu anderem Gebäck ein durchaus wichtiges Thema. 
Feinste Weihnachtsbäckerei* ist im österreichischen Brandstätter Verlag erschienen und die erweiterte Neuauflage des fast 20 Jahre alten Klassikers "Feinste Weihnachtsbäckereien". In dieser Neuauflage geht es nicht mehr ausschließlich um die weihnachtlichen Keks- und Plätzchenrezepte von Ulrike Hornberg, sondern hier hat Pierre Reboul auch eine Reihe französischer Patisserie-Klassiker beigesteuert.  

Feinste Weihnachtsbäckerei © Brandstätter Verlag
Erster Eindruck
Das Buch selbst macht auf den ersten Blick direkt einen sehr hochwertigen Eindruck - wie übrigens alle Bücher, die ich aus dem Brandstätter-Verlag kenne. Der Buchrücken ist leinengebunden, die Titelschrift geprägt und das Buch hat ein Lesebändchen, schon einmal 3 Pluspunkte, die sofort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich mag es einfach, solche Bücher in die Hand zu nehmen.  
Beim ersten Durchblättern fällt dann sehr schnell auf, dass nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Rezepte bebildert ist. Auch wenn man sich wie ich im Dschungel der Keksrezepte recht gut auskennt, bleiben doch einige Rezepte, unter denen man sich auf Anhieb nur wenig vorstellen kann. Für mich insofern schwierig, als dass das Rezeptbild für mich in den meisten Fällen der Einstieg in ein Rezept ist. Gefällt mir ein Rezeptbild, schaue ich mir das Rezept selbst auch viel eher an, als wenn ich mir jedes Mal anhand des Rezeptnamens und der Zutatenliste zusammenreimen muss, worauf es hinausläuft. Bei Kochrezepten ist das in den meisten Fällen noch gut möglich, einen Kartoffelsalat kann man auch anhand der Überschrift auf den ersten Blick von der Gemüsesuppe unterscheiden, bei Keksen wird es da schon schwieriger, da sich die Zutatenlisten oftmals nur marginal unterscheiden. Mehr Bilder wären hier eindeutig besser gewesen. 

Feinste Weihnachtsbäckerei © Brandstätter Verlag
Inhalt & Gestaltung
Die Gestaltung des Buches gefällt mir sehr gut. Die Grundfarben sind hell und schlicht, die Rezepte übersichtlich gegliedert. Die Gesamtgestaltung und auch die vorhandenen Fotos verleihen dem Buch eine gemütliche Atmosphäre, die gut zum Thema des Buches passt, aber nicht zu verkitscht wirkt, wie es leider oft bei anderen Büchern, in denen es um weihnachtliches Gebäck geht, der Fall ist. 

Feinste Weihnachtsbäckerei enthält neben den Rezeptkapiteln noch drei weitere vorangehende Kapitel, in denen es um die Grundausstattung, Gewürze und Zutaten, die für die Weihnachtsbäckerei benötigt werden und grundlegendes Basiswissen, sowie einige Tipps und Tricks rund um die Plätzchenbäckerei geht. 
Für mich selbst sind diese Kapitel nicht so interessant, gerade Anfänger werden hier aber sicher viele wertvolle Informationen herausziehen können. Ich konzentriere mich lieber auf die Rezepte selbst :o)

Feinste Weihnachtsbäckerei © Brandstätter Verlag
Rezepte
Wie eingangs schon geschrieben, beinhaltet diese Neuauflage von Feinste Weihnachtsbäckerei nicht mehr nur ausschließlich die bewährten Rezepte von Ulrike Hornberg, sondern auch einige aufwendigere und auch durchaus anspruchsvollere französische Spezialitäten des Patisseurs Pierre Reboul. Diese Kombination macht auf mich einen etwas uneinheitlichen Eindruck, die Rezepte von Pierre Reboul haben mich aber dennoch überzeugt. 
Die Bandbreite der Rezepte reicht insgesamt von verschiedenen Lebkuchensorten, über 80! Mürbeteigspezialitäten, diverse "Eischneeverwertungsrezepte", bis hin zu Konfekt - es handelt sich nicht nur um österreichische Klassiker, sondern es werden auch einige deutsche Spezialitäten vorgestellt.

Besonders für deutsche Leser und Hobbybäcker interessant, ist sicher das Kapitel Österreichisches Küchendeutsch, in dem unter anderem erläutert wird, was sich hinter Germ, Kletzen, Ribiseln, Topfen, Obers oder einem Bischof versteckt. Mein persönlicher Favorit: Pergamentstanitzel 

Viele Rezepte enthalten spezielle Tipps für Abwandlungen oder Hinweise, wie ein besonders gutes Ergebnis erzielt werden kann. 

Bereits nachgebacken
  • Schokobrezel
  • Zitronensablé
  • Anisscharten
  • Diamant aus Vanille
    Feinste Weihnachtsbäckerei © Brandstätter Verlag
    Fazit
    Feinste Weihnachtsbäckerei ist ein wirklich schönes Buch mit einem vielleicht nicht ganz unwesentlichen Minuspunkt, es sind für meinen persönlichen Geschmack einfach zu wenig Fotos enthalten. Gerade bei Keksen und Plätzchen brauche ich mehr visuelle Anreize, damit ich bei einem Rezept anbeiße
    Wer sich daran aber nicht stört, wird mit einer großartigen und sehr umfangreichen Sammlung nicht nur weihnachtlichen Gebäcks belohnt, dieses Buch enthält nämlich auch einige Rezepte für sog. Ganzjahreskekse, von denen Ihr im nächsten Jahr sicher auch einige hier im Blog wiederfinden werdet. 

    Ulrike Hornberg, Pierre Reboul, 
    Gebundene Ausgabe, 256 Seiten, >200 Rezepte
    Brandstätter Verlag, 2013
    ISBN13: 978-3850337496 
    Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches aber selbstverständlich keinen Einfluss genommen. 
    Der Inhalt dieser Rezension entspricht 100%ig meinem persönlichen Eindruck des Buches. 

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    Schmandsternchen

    Eine kurzfristige Planänderung. Die eigentlich für heute angedachte Rezension habe ich spontan auf morgen verschoben, da ich gestern von meinem Torrone-Projekt abgelenkt war. Ich kann an dieser Stelle nämlich feierlich verkünden, dass ich gestern der Welt besten Torrone zusammengerührt habe, nach selbst zusammen- gestellter Rezeptur und auf meine ganz spezielle Art und Weise. 
    War der dritte Anlauf, die ersten beiden Versuche waren jeweils auch sehr lecker, haben aber noch nicht so perfekt die Form gehalten - das ist jetzt anders, jetzt kann ich mir da sprichwörtlich eine Scheibe abschneiden :o)
    Morgen werde ich eine weitere Portion herstellen (so langsam weiß ich nicht mehr, wohin mit dem ganzen Torrone) und dann auch viele Making of-Bilder machen - drückt mir also unbedingt die Daumen, dass es hier in Hamburg zur Abwechslung mal hell wird, sonst gibt's Dienstag doch kein Torrone-Rezept... 

    SchmandsternchenHeute hab ich aber noch mal etwas für Eure Keksteller, genauer gesagt meine Lieblingskekse des letztjährigen Keksmarathons. Diese Schmandsternchen sind ganz besonders zart, etwas blättrig und vergleichsweise wenig gesüßt, der Puderzucker oben drauf muss daher unbedingt sein, sonst schmecken die Kekse fad. Mir schmecken die Kekse am besten, wenn sie mindestens einen Tag durchziehen, frisch gebackene Kekse sind ja nicht so meins. 
    Wenn Ihr die Kekse gerne 1:1 nachbasteln möchtet, findet Ihr den passenden Ausstecher hier*. Und morgen gibt's dann auch die versprochene Rezension. 

    Keksausstecher
    Zutaten
    250 g Mehl, Type 405 
    50 g Puderzucker
    180 g kalte Butter in Flöckchen 
    60 g Schmand (alternativ saure Sahne) 
    Puderzucker zum Bestäuben

    Zubereitung
    Alle Zutaten in einer Schüssel möglichst rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln oder in einen Gefrierbeutel geben und mindestens eine Stunde, besser aber über Nacht im Kühlschrank kalt stellen.  
    Am nächsten Tag den Teig ca. 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und Raumtemperatur annehmen lassen. Kräftig durchkneten, so dass er sich ausrollen lässt, dann auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und mit einem Ausstecher nach Wahl ausstechen.
    Die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 8-10 Minuten backen, die Schmandsterne sollen nicht zuviel Farbe annehmen. Etwas abkühlen lassen, dann behutsam auf ein Kuchenrost legen und komplett auskühlen lassen. Mit Puderzucker bestreuen und in einer Keksdose aufbewahren.
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      Kastaniengnocchi mit Salbeibutter

      Zufälle gibt's... Da finde ich beim Ausmisten meiner Küchenvorräte eine halbleere Tüte Maronenmehl mit exakt 250 g Restinhalt, das ganz dringend verbraucht werden muss und ein paar Tage später stolpere ich dann beim Blättern in Italienische Landküche* von Antonio Carluccio und Gennaro Contaldo über ein Rezept für Maronengnocchi. Benötigte Maronenmehlmenge: 250 g. Ist klar, dass die ganz weit oben auf der NKL gelandet sind, oder?

      Kastaniengnocchi mit Salbeibutter
      Diese Maronengnocci sind nicht ganz so zart wie klassische Kartoffelgnocchi, dazu ist der Mehlanteil zu hoch. Es ist daher aber besonders wichtig, dass der Teig nicht zulange geknetet wird, sondern wirklich nur, bis sich alle Komponenten miteinander verbunden haben. Je länger der Teig geknetet wird, desto gummiartiger werden die Gnocchi später. 
      Besonders gut hat mir die Kombination der typisch süßlichen Maronennote mit der leckeren Salbeibutter gefallen, passt beides ganz großartig zusammen!

      Kastaniengnocchi mit Salbeibutter


      Zutaten 
      500 g mehligkochende Kartoffeln 
      250 g Kastanienmehl 
      50 g Mehl 
      1 TL Salz 
      2 Eier 

      Außerdem 
      ca. 100 g Butter 
      einige Salbeiblätter
      frisch geriebener Nordländer oder Parmesan

      Zubereitung 
      Die Kartoffeln als Pellkartoffeln gar kochen. Restliches Wasser abgießen, dann den Kochtopf wieder auf die ausgeschaltete Herdplatte stellen und die Kartoffeln ca. 15 Minuten ausdampfen lassen. 
      Die Kartoffeln noch warm pellen und gleich durch eine Kartoffelpresse drücken, etwas abkühlen lassen. 
      Die übrigen Zutaten dazugeben und rasch zu einem möglichst glatten Teig verkneten. Nicht zuviel Kneten, da die Gnocchi sonst fest und zäh werden.

      Fingerdicke Teigrollen formen und ca. jeweils 2 cm lange Stückchen abtrennen. Die kleinen Teigkissen auf einem Gnocchibrett rollen oder über die Zinken einer Gabel ziehen, damit sich das typische Muster bildet. 

      In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, parallel die Butter in einer großen Pfanne schmelzen und die Salbeiblätter dazugeben. 
      Die Gnocchi im Salzwasser garen, bis sie wieder an die Oberfläche steigen, dann mit einem Schöpflöffel herausnehmen, etwas abtropfen lassen und in der Salbeibutter schwenken. Auf Tellern portionieren und mit frisch geriebenem Nordländer oder einem anderen Hartkäse bestreut servieren.
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