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Gebackene Bohnen ~ Baked Beans

Von diesen gebackenen Bohnen muss ich immer ein paar Gläser in meinem Vorratsregal haben, mein Mann ist nämlich ein riesengroßer Fan dieses Gerichts. 
Wenn ihn dann aus heiterem Himmel der Hunger überfällt, aber nichts Frisches im Haus ist oder ich partout keine Lust habe ausgiebig den Kochlöffel zu schwingen, geh ich nur kurz nach nebenan in meinen kleinen privaten Tante-Emma-Laden, "kaufe" bei mir selbst ein Glas gebackene Bohnen, toaste eine Scheibe Kartoffel- brot und brate - wenn der Appetit denn richtig groß ist - auch noch ein Spiegelei dazu. Wer möchte, kann natürlich auch noch Speck oder kleine Würstchen braten.
In gerade einmal 5 Minuten steht dann auch schon eine wunderbar leckere und sehr sättigende Mahlzeit auf dem Tisch, die ungleich besser als die Dosenvariante schmeckt - versteht sich aber sicher von selbst ;o)

Das Ausgangsrezept stammt aus dem wunderbaren, allerdings mittlerweile vergriffenen Kochbuch Eingemacht von Nick Sandler*, ich hab es aber kräftig auf den Kopf gestellt und stark abgewandelt - viel ist also nicht mehr davon übrig. 
Wenn Ihr Euch für das Thema Haltbarmachen von Lebensmitteln interessiert und dieses Buch zufällig mal irgendwo entdeckt, greift zu, das ist wirklich ein besonderes Schätzchen!

Gebackene Bohnen mit Spiegelei
Zutaten 
500 g Cannelini-Bohnen (oder andere kleine weiße Bohnen nach Geschmack)
150 g Zwiebeln, sehr fein gewürfelt 
4 confierte Knoblauchzehen 
Rapsöl zum Anschwitzen
2 Liter passierte Tomaten
500 ml Apfelsaft 
Gewürzsäckchen mit:
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Pimentkörner
  • 3 Nelken
  • 1 Stück Macis 
1 TL Salz 
3 TL Rohrohrzucker
2 TL Delikatess-Paprikapulver
2 TL Senf, mittelscharf
1 TL Salz
1/2 TL Piment d'Espelette*
Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung 
Die Bohnen in einer Schüssel in kaltem Wasser über Nacht einweichen. Am nächsten Tag abgießen und in frischem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Temperatur reduzieren und bei mittlerer Hitze je nach Alter der Bohnen ca. 20-60 Minuten gar kochen. Die Bohnen sollen nicht zu weich, aber vollständig durchgegart sein (ist wichtig für das spätere Einwecken). 

Für die Tomatensauce die Zwiebelwürfel mit dem Knoblauch in Rapsöl anschwitzen. Mit Apfelessig ablöschen und kurz einreduzieren lassen. Die Tomaten und den Apfel- saft dazugeben und zum Kochen bringen. Die restlichen Gewürze ebenfalls dazu- geben und alles ca. 1 1/2 Stunden bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einkochen. 
Das Gewürzsäckchen entfernen. Mit Salz, Pfeffer und nach Geschmack etwas Piment d'Espelette abschmecken. 

Die gekochten Bohnen zur Sauce geben, zum Kochen bringen und etwas ziehen lassen. Mit einer Scheibe Toast und evtl. einer Scheibe kross gebratenem Speck servieren oder wie unten erläutert einkochen und auf diese Weise für einige Monate haltbar machen.

Einkochen
Die Gläser im Backofen sterilisieren. Dafür werden sie ohne Deckel in den Backofen gestellt und bei 150°C für 15 Minuten erhitzt. Die Deckel in einen Topf geben, mit Wasser und einem Schluck Essig bedecken und zum Kochen bringen. Für 5 Minuten kochen.  
Die Gläser herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit der heißen Sauce befüllt werden, platzen sie leicht.

Die vorbereiteten Gläser bis knapp unter den Rand mit Bohnen auffüllen (ca. 1-2 cm frei lassen). Fest mit dem Deckel verschließen und in einen Weck- oder einen anderen Topf, der groß genug ist und sich verschließen lässt, stellen. Das Wasser sollte ungefähr die Temperatur der gebackenen Bohnen haben. Bei 100°C erhitzen und für 120 Minuten einkochen. 
Die Gläser herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.
Wichtig! Wegen des erhöhten Botulismusrisikos müssen Bohnen, wie alle Hülsenfrüchte, zweimal im Abstand von 48 Stunden eingekocht werden. 
Tipp!
Zum einfachen Beschriften meiner Gläser verwende ich einen weißen Pump-Edding*, der lässt sich später einfach mit einer Edelstahl-Spirale* entfernen. Einen Überblick über mein Einkoch-Equipment bekommt Ihr hier.  
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übern Tellerrand, heute: the cookingknitter

übern Tellerrand
Ich bewundere Menschen, die nicht nur kochen können, sondern auch noch handarbeitstechnisch begabt sind, dieses Talent fehlt mir nämlich leider völlig. 
Ich kann bohren, hämmern und wenn es sein muss auch sägen - stricken geht mir aber beispielsweise völlig ab. Mit viel Mühe schaffe ich es gerade mal so, einen Topflappen zu häkeln, stricken konnte ich aber noch nie. Leider, ich hab nämlich eine ausgeprägte Vorliebe für gestrickte Socken, laaange bunte Schals mit puscheligen Trotteln, Handschuhe, usw. usf. Falls Ihr also nicht wisst, wohin mit Euren selbstgestrickten Sachen, Schuhgröße 39-40 passt immer ;o)

Aber warum erzähle ich Euch die ganze Zeit etwas vom Stricken, wenn es doch eigentlich ums Essen, bzw. Kochen gehen sollte? In meinem heutigen Gastblog wird eben nicht nur lecker gekocht, sondern auch sehr fleißig gestrickt - daher auch der Name Cookingknitter. Julia sorgt also nicht nur dafür, dass Euer Bäuchlein gut gefüllt und gewärmt wird, bei ihr werden Eure Füße auch garantiert nicht kalt.

Viel Spaß beim heutigen Gastbeitrag und dem Blick über Julias Tellerrand!


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Hallo Ihr Lieben! 
thecookingknitter zu Gast im Kleinen Kuriositätenladen 

Ich freue mich nicht nur ab und an bei Steph im Loft in Winterhude Gast zu sein, sondern auch heute hier in ihrem Blog – vielen Dank!

Mein Name ist Julia und in meinem Blog thecookingknitter.com vereinen sich meine zwei großen Leidenschaften: Kochen und Stricken.

Seit meinem sechsten Lebensjahr lebe ich im schönen hessischen Ried am Rhein. Ungefähr genauso lange koche ich schon gerne. Als Kind mit meinem kleinen elektrischen Backofen in Mutters Küche. Hier wurden schon Apfelmus und kleine Kuchen gezaubert. Die Experimentierfreudigkeit mit Höhen und Tiefen kommen allerdings vom Vater. Von ihm habe ich das Stöbern nach Rezepten und das Ausprobieren von neuen Gerichten. Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, umso mehr Neues entdecke ich für mich: Rote Bete, Kürbis, Pilze und auch den adäquaten Umgang mit Lebensmitteln. Dies liegt auch an der immer wachsenden Community im Foodbereich, die ich sehr zu schätzen weiß. Hier lernt man nicht nur die liebe Steph kennen, auch viele andere, die ich nach persönlichen Treffen restlos in mein Herz geschlossen habe.

Doch es wird nicht nur gekocht. Ich grille für mein Leben gerne und Menschen, die an- und abgrillen, oder sogar eine Grillsaison eröffnen sind mir suspekt. Bei mir wird das ganze Jahr über gegrillt, bevorzugt mit Grillwürstchen aus der eigenen Küche. Hier gibt es ab und an Wildschweinbratwürste, Paprikawürstchen oder ganz einfach Bratwurst im Glas. Ebenso wichtig sind mir abwechslungsreiche Beilagen vom Grill. Avocado und Apfel im Speckmantel oder Lauch in Senfbutter reiche ich genauso gerne als Grillbeilage, wie eine Zwiebel- oder Schalottenrotweinbutter. Auch wenn ich wahnsinnig gerne aufwändig mit viel Vorbereitungszeit grille, kommt ab und an auch einfach nur mal schnell eine Bratwurst auf den Grill.

In den letzten Monaten habe ich das Einkochen für mich entdeckt. Ob Ochsenschwanzragout, Hirschgulasch oder Tomatensauce, alles wird für den Vorrat eingekocht. Aber auch andere Basics wie Suppenwürze oder Fonds stelle ich am liebsten selbst her. Vor kurzem ist ein Slowcooker/Crockpot bei mir eingezogen, so dass es zurzeit regelmäßig Schmorgerichte gibt, die sich für den Vorrat wunderbar einkochen lassen. 

Die Begeisterung für Selbstgemachtes spiegelt sich auch beim Stricken wieder. Angefangen hat das im Jahr 2005. Erst musste ich unbedingt Handtücher besticken, dann einen Schal stricken und unbedingt lernen, wie man Socken strickt. Seither stricke ich meist Socken oder Babykleidung für Freunde, meine Neffen und meine Nichte. Ab und an traue ich mich auch mal wieder an größere Projekte, wie Jacken oder Ponchos. Dennoch liebe ich selbstgestrickte Socken, bevorzugt mit eingestricktem Muster, wie dem schönen Flussverlauf „Kalajoki“ oder Socken mit Zopfmustern.

Ob selbstgestrickte Socken oder kleine Leckereien aus meiner Küche. Ich verschenke gerne meine selbstgemachten Sachen und freue mich, wenn die Arbeit dahinter geschätzt wird.

Ebenso bedanke ich mich hier bei Steph, dass sie anderen Bloggern hier ein kleines Plätzchen zur Verfügung stellt.


Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag und würde mich freuen,
wenn Ihr auch mal bei mir vorbei schaut! 

Eure Julia

Auberginen-Käsekuchen

Vorletzte Woche erschienen, letzte Woche bei mir eingezogen, gestern das erste Gericht draus gekocht: Vegetarische Köstlichkeiten* von Yotam Ottolenghi. Ein ganz großartiges vegetarisches Kochbuch (vom üblichen wattierten Sitzkissen- einband mal abgesehen) mit vielen tollen und sehr raffinierten vegetarischen Rezepten. Ein Kochbuch, das sich auch, oder gerade Nichtvegetarier anschauen sollten, denn bei diesen tollen Rezepten wird garantiert niemand das Fleisch vermissen.

Auberginen-KäsekuchenMich hat beim ersten Durchblättern spontan dieses Rezept am meisten angesprochen, nicht nur der Zutaten wegen, sondern wahrscheinlich hauptsächlich aufgrund des Namens - ein herzhafter Käsekuchen klingt schon mächtig spannend. 
Tatsächlich ist es im Prinzip eine Gemüsetarte ohne Boden, der Guss ist nämlich genauso als Tarteguss einsetzbar. Beim nächsten Mal werde ich diesen Käsekuchen auch genauso backen, als Gemüsequiche und weil uns dieser "Käsekuchen" unglaublich gut geschmeckt hat, mach ich das gleich diese Woche noch einmal - noch gibt es die letzten Auberginen, das muss unbedingt ausgenutzt werden. 

Geschmacklich hatte ich mir dieses Rezept gar nicht so toll vorgestellt, wie es uns letztendlich geschmeckt hat. Die Kombination aus im Backofen gerösteter Aubergine und dem würzigen Feta-Sahne-Guss ist einfach großartig. So langsam wird Yotam Ottolenghi für mich die Adresse für Auberginenrezepte, das Auberginen-Risotto mit Zitrone aus Genussvoll vegetarisch* hat uns damals auch schon außergewöhnlich gut geschmeckt. 

Auberginen-Käsekuchen
Zutaten
2 große Auberginen
Olivenöl zum Bestreichen
200 g Feta 
200 g Frischkäse
100 g Sahne 
4 Eier 
2 TL Za'atar 
1/4 TL Piment d'Espelette
Salz und Pfeffer
300 g Kirschtomaten

Zubereitung
Die Auberginen waschen und quer in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden. Von beiden Seiten mit Olivenöl bepinseln und auf ein ebenfalls  geöltes Backblech legen. Im auf 200°C vorgeheizten Backofen für ca. 40 Minuten goldbraun backen, dabei einmal vorsichtig wenden. Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen. 
Den Feta zusammen mit dem Frischkäse, der Sahne und den Eiern in der Küchen- maschine zu einer glatten Masse verrühren. Die Gewürze dazugeben und nochmals verrühren. Die Kirschtomaten waschen und halbieren. 
Eine Auflaufform mit Öl ausfetten und die Gemüse darin verteilen. Die Käse- Sahnemasse darüber geben und im Backofen bei 180°C für 35-45 Minuten backen, bis die Eiermasse auch in der Mitte gestockt und goldbraun gebacken ist. 
Herausnehmen und entweder lauwarm mit einem Salat servieren oder vollständig abkühlen lassen. 
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Zwiebel-Speck-Waffeln mit karamellisierten Apfelspalten

Mit Speck fängt man nicht nur sprichwörtlich Mäuse, sondern ich stehe garantiert auch in der ersten Reihe, wenn ein Gericht mit Speck zubereitet ist. Natürlich achten wir sehr auf unseren Fleischkonsum, Speck ist aber einfach lecker und einer der Gründe, weshalb aus mir in diese Leben kein Vegetarier mehr wird ;o)
Besonders gerne mag ich die Kombination von Speck und Zwiebeln und wenn dann noch karamellisierte Äpfel mit ins Spiel kommen, dann steht schon im Vorwege fest, dass ich ein Essen mögen werde.

Zwiebel-Speck-Waffeln mit karamellisierten Apfelspalten
Es kommt daher natürlich nicht von ungefähr, dass diese Waffeln zu meinen bisherigen Favoriten de Waffelfreitags gehören. Sie sind herzhaft, salzig, haben eine durch die angeschwitzten Zwiebeln und den Ahornsirup eine leicht süße Note und durch die Äpfel etwas Frucht. Wenn Ihr dazu einen Salat serviert und ein schönes Glas gekühlten Cidre oder Cider genießt, dann wird aus schnöden Waffeln im Handumdrehen eine köstliche Hauptmahlzeit oder auch ein üppige Sonntags- frühstück - da fehlt dann nur noch ein Obstsalat und eine große Tasse Tee oder frisch gebrühter Kaffee. 

Zwiebel-Speck-Waffeln Collage
Der Teig ist ein recht zäher, etwas klebriger Hefeteig, d.h., Ihr müsst mit einem Schaber oder einer Teigkarte etwas Teig lösen und in das Waffeleisen geben. Anders, als bei flüssigen Teigen besteht in diesem Fall nicht die Gefahr, dass der Teig ausläuft wenn Ihr das Waffeleisen zu sehr befüllt, die Waffel wird aber unangenehm dick - gebt daher nicht zu viel Teig auf einmal rein. 
Wenn Ihr nicht unbedingt eine große Waffel am Stück produzieren möchtet, so wie ich es gemacht habe, könnt Ihr den Teig auf mit einem Löffel oder Eiskugelformer* portionieren, dann erhaltet Ihr hübsche kleine Waffeln wie diese Gaufres de Liège (Lütticher Waffeln).

Am besten geeignet ist dieser Teig für ein KA-Waffeleisen oder alternativ ein Waffeleisen für belgische Waffeln* - ein Herzcheneisen empfehle ich für diese Art Waffeln, bzw. diesen Teig nicht.  

Zwiebel-Speck-Waffeln
Zutaten  für ca. 6 KA-Waffeln
200 g durchwachsener Speck 
150 g Zwiebeln
etwas Butter zum Anbraten 

500 g Mehl, Type 405 
1 Würfel Hefe
1 TL Rapshonig 
1/2 TL Salz und Pfeffer nach Geschmack
3 Eier 
300 ml Buttermilch (bei mir Kefir)
100 g weiche Butter
150 g Nordländer (oder ein anderer Hartkäse)

2 Äpfel (Wellant oderTopaz)
Butter
1 Prise Salz
Ahornsirup
schwarzer Pfeffer

Zubereitung 
Den durchwachsenen Speck in feine Streifen schneiden, die Zwiebel putzen und fein würfeln. Etwas Butter in eine Pfanne geben und den Speck darin bei mittlerer Hitze auslassen. Die Zwiebelwürfel dazugeben und beides etwas andünsten. Der Speck soll nicht zu stark gebraten werden, da er sonst hart wird. Von der Platte ziehen und zum Auskühlen beiseite stellen. 

In der Zwischenzeit das Mehl in die Rührschüssel der Küchenmaschine  geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Die Mulde mit Buttermilch auffüllen und die Hefe, sowie den Honig dazugeben. 
Ca. eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf. Die restlichen Zutaten (bis auf den Käse) dazu geben und alles einige Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Zum Schluss die Speck-Zwiebelmischung und den geriebenen Käse dazugeben und nochmals gut verkneten, so dass alles gleichmäßig verteilt ist. Abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
Mit einem Spatel Teigportionen vom Teig abnehmen und in das Waffeleisen geben. Für ca. 4 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Äpfel waschen, entkernen und in Spalten schneiden. Etwas Butter in einer Pfanne schmelzen, mit einer Prise Salz würzen und die Apfelspalten darin von beiden Seiten anbraten. Den Ahornsirup dazugeben und alles durchschwenken. Mit Pfeffer würzen und zusammen mit den Waffeln servieren.
Das KitchenAid Waffeleisen wurde mir freundlicherweise von Bleywaren.de* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
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