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Kartoffelbrot aus dem Topf

Dass Kleinröschen wunderbaren Eischnee aufschlagen kann, hab ich Euch am Dienstag anlässlich des Torrone-Rezeptes ja bereits gezeigt, heute geht's um Brotteig und mein aktuelles Lieblingsbrot. Kartoffelbrot, in der Cocotte gebacken.

Natürlich könnt Ihr das Brot auch auf einem Pizzastein oder dem Backblech backen, oder Ihr gebt den Teig in eine Kastenform - macht das einfach davon abhängig, ob Ihr einen Schmortopf habt oder nicht. Wenn Ihr eine Cocotte, bzw. einen Schmortopf Euer eigen nennt, wählt unbedingt die hier beschriebene Variante, da das Brot im Topf ganz besonders knusprig wird. Das hab ich Euch ja bereits beim No Knead Bread gezeigt.

Kartoffelbrot aus dem Topf
Dieses Kartoffelbrot ist perfekt dazu geeignet, übrig gebliebene Salzkartoffeln aufzubrauchen, wenn Ihr mal wieder zuviele gekocht habt - passiert mir sehr gerne, da ich weder Kartoffeln, noch Reis oder Pasta "dosieren" kann. Ich koche grundsätzlich zuviel. Drückt die Kartoffeln dann einfach durch die Presse* und backt am nächsten Tag ein Kartoffelbrot daraus.
Wenn Ihr keine Restkartoffeln aufbrauchen möchtet oder könnt (weil Ihr schlicht keine habt ;o) ), aber trotzdem Lust auf Kartoffelbrot habt, überlegt Euch, ob Ihr die Kartoffeln als Pellkartoffeln kocht und dann weiterverwendet, das Brot wird dadurch noch ein wenig aromatischer, als mit Salzkartoffeln.

Making-of BrotteigDas Besondere am Kartoffelbrot ist nicht nur der wunderbare Geschmack, sondern auch die Saftigkeit des Brotes. Es hält sich, obwohl es ein reines Hefebrot ist, problemlos 2-3 Tage frisch. 
Besonders gut schmeckt es mir auch getoastet, da kann ich mich kaum noch zurückhalten - ich liebe ja alles knusprige. Wenn dann noch irgendwo ein Schälchen Bärlauchbutter und etwas Murray River Salt* rumsteht, bin ich im 7. Brothimmel und lasse jede warme Mahlzeit links liegen.

Kleinröschen in Action
Ich habe hier zwar eine Variante mit einem Vorteig beschrieben, Ihr könnt aber auch direkt alle Zutaten miteinander verkneten und wie angegeben weiterverfahren. Je nachdem, wie viel Zeit Ihr habt, bzw. Euch lassen wollt, könnt Ihr die Hefemenge auf bis zu einen Würfel Frischhefe erhöhen, dann geht der Teig schneller. Ich hab das Brot bereits mit und ohne Vorteig gebacken und konnte keinen wirklichen Unterschied feststellen. Wenn ich dran denke, setze ich am Vorabend den Vorteig an, wenn nicht, schmeiß ich am nächsten Tag einfach so alles zusammen ;o)

Denkt daran, dass der Brotteig, wenn Ihr die Hefemenge erhöht, natürlich deutlich schneller geht. Die im Rezept angegebenen Ruhezeiten gelten dann nicht mehr. Allerdings sind Ruhezeiten auch immer nur Ca.-Angaben, da sie unter anderem von der Temperatur abhängig sind und die variiert je nach Jahreszeit natürlich extrem. Im Winter kann es daher deutlich länger dauern, bis ein Brotteig sein Volumen verdoppelt hat, als im Sommer, wenn man gar nicht so schnell gucken kann, wie er aufgeht. Ich finde, man muss das nicht so ernst sehen - ist schließlich auch nur ein Hefeteig...

Vorher/Nachher
Ich hab Euch ja schon bei der Vorstellung der KitchenAid vorgeschwärmt, dass ich mich so freue, endlich wieder belastungsfrei Brote backen zu können. Heute möchte ich Euch noch einmal die Glasschüssel vorstellen, die liebe ich nämlich fast so sehr wie Kleinröschen selbst. 
Tatsächlich verwende ich die Metallschüssel nur, wenn ich eh zwei Schüsseln brauche, ansonsten ist immer und ausschließlich die Glasschüssel im Einsatz. 
Neben der Optik, die natürlich für sich spricht, hat das auch den Grund, dass ich in der Glasschüssel auf den ersten Blick sehe, wie der Teig bereits aufgegangen ist und der praktische Plastikdeckel tut noch sein übriges. Natürlich kann man auch einen Plastikbeutel oder einfach ein Leinentuch nehmen, um den Teig abzudecken. In einem Beutel oder eben mit diesem Deckel entsteht aber ein feuchtes Klima, das den Teig besonders gut aufgehen und nicht austrocknen lässt.

Die 4 Stationen des Brotteiges
Vorteig
150 g Mehl 1050
150 g Wasser
3 g Frischhefe

Hauptteig
350 g Mehl 550 
500 g Kartoffeln
20 g Frischhefe
18 g Salz

Zubereitung


Vorabend
Für den Kartoffel-Vorteig die Kartoffeln kochen, etwas abkühlen lassen, durch eine Presse drücken und bei Zimmertemperatur bis zum nächsten Tag stehen lassen.
Für den Vorteig die Zutaten grob miteinander vermengen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. 

Backtag
Vorteig zusammen mit den durchgedrückten Kartoffeln, Mehl, der restlichen Hefe und Salz zu einem leicht klebrigen Teig verkneten. Die Teigschüssel abdecken und den Teig bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. 
Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und mehrfach falten. Anschließend mit dem Schluss nach unten in das gut bemehlte Gärkörbchen legen und mit einem Küchentuch abdecken. Nochmals ca. 1-2 Stunden gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat (hängt von der Hefemenge und der Umgebungs- temperatur ab).

In der Zwischenzeit den Schmortopf in den Backofen stellen und auf 250°C vorheizen. Den Schmortopf herausnehmen (VORSICHT HEIẞ!), den Teigling hinein- schubsen und den Deckel wieder auflegen. Auf zweiter Stufe von unten für ca. 60 Minuten backen. Naxh 45 Minuten hineinschauen und je nach Bräunungsgrad der Kruste evtl. ohne Deckel weiterbacken.
Herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett auskühlen lassen.
Kartoffelbrot aus dem Topf
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