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Rhabarber-Tomaten-Ketchup

Als Christina diesen Ketchup vor mittlerweile auch schon wieder über einem Monat gebloggt hat, hat sie nicht umsonst eindringlich geraten ihn fix nachzukochen, denn der ist wirklich der Hammer, da hat sie uneingeschränkt Recht.  
Ja ok, ich weiß, ich bin mal wieder spät dran, aber noch ist ja n büschen Zeit - eine Woche um genau zu sein. Und weil die Rhabarbersaison jetzt wirklich langsam aber sicher ausklingt, möchte ich Christinas zurückhaltend formulierte Aufforderung Lauft!!! noch etwas unterstreichen:

Lauft schneller!!!

Besorgt Euch am Besten gleich morgen noch die letzten Rhabarberstangen und legt los,  denn dieser Ketchup schmeckt mindestens so gut wie die herkömmliche Tomatenversion. Ach was, dieser hier schmeckt viel besser! 

Wie immer hab ich das Rezept etwas abgewandelt, weniger und dafür braunen Rohrzucker statt normalem verwendet, ne Spur Piment d'Espelette dazugegeben und da ich normalen Rhabarber nur schlecht vertrage und den Himbeerrhabarber auch lieber mag und hübscher finde, diesen genommen.  Außerdem ist noch ne Prise Zitronenpulver drin gelandet, aber das könnt Ihr auch durch frischen Zitronenabrieb oder Zitronensalz ersetzen. 

Also, nich lang schnacken, zackich jetzt, sonst müsst Ihr bis zum nächsten Jahr warten und das wollt Ihr nicht, glaubt's mir ;o)

Zutaten
750 g Himbeer-Rhabarber
150 g Zwiebeln
Rapsöl zum Anschwitzen 
250 g passierte Tomaten
200 ml Rotweinessig
200-250 g brauner Zucker 
3 Nelken
2 Lorbeerblätter
1 TL gelbe Senfsaat
1 großzügige Messerspitze Zitronenpulver
Salz nach Geschmack 
1/4 TL Piment d'Espelette

Zubereitung

Den Rhabarber waschen, putzen und  in Stücke schneiden. Die Zwiebeln ebenfalls putzen und würfeln. Beides kurz in etwas Rapsöl anschwitzen und mit Rotweinessig und passierten Tomaten ablöschen. 200 g Zucker zugeben. Nelken, Lorbeerblätter und Senfsaat in einen Teefilter geben, zubinden und ebenfalls in den Topf geben. Mit schräg aufgelegtem Deckel ca. 45 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dann das Gewürzsäckchen entfernen und den Ketchup mit dem Stabmixer pürieren, bis ein sämiger Ketchup entstanden ist. Mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette nach Geschmack würzen, evtl. noch nachzuckern und mit geschlossenem Deckel (Vorsicht, jetzt spritzt es kräftig!) nochmals aufkochen lassen und in zuvor sterilisierte Gläser oder Flaschen füllen. 

Pausenfüller/In eigener Sache

Wie Ihr seht, seht Ihr hier momentan nicht viel, um es genauer zu sagen, eigentlich gar nix ;o)
Das hängt unter Anderem damit zusammen, dass ich am Wochenende in Berlin auf der Bio Messe war und nun erstmal meine Eindrücke, Fotos, etc. für die Hüttenhilfe in Worte fassen muss, parallel aber natürlich auch noch alles, was hier und im Forum liegengeblieben ist, aufarbeite. 
Wahrscheinlich denkt Ihr jetzt "Was kann da schon an zwei Tagen liegengeblieben sein", aber da sammelt sich tatsächlich so Einiges an - und damit wären wir auch schon beim zweiten Grund für diesen Beitrag...

Seit einer ganzen Weile schon ist die Menge an Mails, die mich täglich von lieben Lesern, aber leider auch immer noch von Firmen und Werbetreibenden erreicht, sprunghaft angestiegen. Selbstverständlich freue ich mich über jede persönliche Mail (Werbemails natürlich ausgenommen), ich komm da aber einfach nicht mehr gegen an. Hinzu kommt, dass ich vor ein paar Monaten die Einstellungen für die Kommentarfunktion hier im KuLa umgestellt habe, so dass es jetzt nicht mehr notwendig ist, einen Captcha-Code einzugeben - die Folge ist leider, dass pro Woche hunderte Spam-Kommentare in meinem Postfach und dem Spam-Ordner landen und ich die Mails, die fälschlich im Spam-Ordner landen, kaum noch herausfischen kann. 

Ich blogge ja ausschließlich aus Spaß an der Freude und verbringe dadurch und durch dieses fürchterlich zeitfressende Forum (Spässken!), natürlich eine Menge Zeit online, viel mehr Zeit kann und will ich aber einfach nicht vor dem Bildschirm verbringen, besonders nicht jetzt, wo es draußen soviel zu entdecken und fotografieren gibt - sonst komm ich auch kaum noch zum Kochen ;o)
Ich hoffe, Ihr versteht das nicht falsch, mir bedeuten die Mails und auch Kommentare, die mich von Euch erreichen wirklich viel und ich bin dankbar für jede(n) einzelne(n), ich schaffe es aber nicht mehr, mich jeden Abend hinzusetzen und die Mails zu beantworten, dadurch bleibt zuviel anderes auf der Strecke -  mal abgesehen davon, dass zur Zeit auch noch einige im Nirvana meines überquellenden Spamordners verschwinden. 

Wenn Ihr mir also eine wichtige Mail schreibt oder gar schon geschrieben habt und ich partout nicht drauf antworte, Ihr aber auf eine Antwort wartet, seid bitte so lieb und fragt nochmals in der Klönstuv nach, da bekomm ich die Nachricht garantiert und kann reagieren. Ansonsten seid bitte nachsichtig, wenn ich nicht jede Mail beantworte - danke!

Käsemarkt am Kiekeberg

Zwei Gerüchte über Norddeutschland und seine Bewohner halten sich immer noch hartnäckig - selbst unter Foodbloggern ;o)
  • Der Norddeutsche an sich ist grummelich, steif und mundfaul
  • Die Hauptnahrungsmittel in der eindeutig schönsten Ecke Deutschlands (Ihr seht, ich bin da komplett unvoreingenommen) sind Labskaus und Grünkohl, nur zu besonderen Anlässen gibt's ab und zu mal n Fischbrötchen. Obst und Gemüse haben wir hier oben natürlich kaum und wenn, dann nur importiert aus Italien und vor allem Frankreich, denn nur dort kann man schließlich gut essen ...
 Hoch lebe das gepflegte Vorurteil!

Spässken, beides ist natürlich absoluter Blödsinn, da aber besonders der zweite Punkt immer noch sehr verbreitet zu sein scheint, hab ich mir ein neues Projekt überlegt.
Ich möchte Euch ab sofort und in loser Folge "beweisen", dass wir hier in Norddeutschland und speziell in Hamburg, Bremen und SH (denn hier ist ja sozusagen meine Homebase) nicht nur gut kochen und essen, sondern es eine Unmenge toller Bezugsquellen für Gewürze und Kräuter, Käse, Wurst & Fleisch, Gemüse, usw. usf. gibt - man muss halt nur wissen wo.

Eine Liste meiner bevorzugten Geschäfte, Marktstände und Onlineshops hab ich ja schon seit Jahren oben in der Navigationsleiste unter Einkaufsbummel verlinkt, in Zukunft möchte ich aber noch mehr ins Detail gehen und meine Quellen vorstellen und Euch auf meine Lieblingsmärkte mitnehmen. Da die Freiluft-/Marktsaison gerade begonnen hat, beginne ich mit einem kleinen Bummel über den Käsemarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg, der fand nämlich gestern statt und wer nicht dort war, der hat wirklich etwas verpasst!

Den Käse selbst haben wir eigentlich mehr oder weniger ignoriert, bzw. nur hier und dort ein büschen geschaut, aber keinen gekauft (dafür haben wir ja unseren Lieblings-Käsemann, der leider selbst nicht dort sein konnte und bei dem wir schon am Samstag den wöchentlichen Großeinkauf erledigt hatten), bei den zusätzlich angebotenen Spezialitäten sind wir dafür umso häufiger schwach geworden.

 Zu unserer Beute gehört:
  • ein grandioser grober Senf mit Koriandersaat von Senf Pauli
  • 3 sortenreine Apfelsäfte (Champagnerrenette, der Schöne von Nordhausen und Kaiser Wilhelm) und Löwenzahnsirup von der Schaalsee Mosterei
  • zwei wunderbare Mettwürste vom Bunten Bentheimer Schwein und Bentheimer Landschaf
  • ein Cider aus Apfel und Eberesche und ein Hagebuttenmost von most of apples und last but not least
  • eine dunkle Schokolade mit geräuchertem Salz und der Knüller des Tages, ein Kakaobalsamico vom Kakao-Kontor - grandios im Erdbeer-Gurkensalat!
Beim Käsemarkt geht es eigentlich um viel mehr als bloß um Käse, darauf liegt zwar natürlich der Fokus, dieser Name beschreibt aber nur einen Teil dessen, was dort (an)geboten wird. Gewürze, Kräuter, Pasta, Honigspezialitäten, Chutneys, Bonschen, Kaffee, Wein, Wasserbüffelprodukte, Fleisch- und Wurstwaren und nicht zuletzt mit dem Freilichtmuseum selbst ein wunderschönes Ambiente, das für sich schon einen Ausflug wert ist. 
Wenn Ihr nicht allzuweit weg wohnt, merkt Euch den Markt unbedingt schon einmal für das nächste Jahr vor - es lohnt sich! 

So, und jetzt noch ein Aufruf in eigener Sache:
Natürlich bin auch ich immer auf der Suche nach neuen interessanten Bezugsquellen für regionale Produkte. Wenn Ihr also einen tollen Tipp für mich habt, dann immer her damit! 

Jetzt geht's lohoos!

Nene, ich meine natürlich nicht die Fußball-EM, die interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Bohne. Mir geht es um viel wichtigere Dinge: die Erdbeer-Freiluftsaison, die hat jetzt nämlich auch endlich im Norden Deutschlands begonnen!

Seit letzter Woche hat die Erdbeere bei uns an der Ecke ihre Tore Fenster geöffnet und auch auf den Wochenmärkten stapeln sich die Schälchen und Körbe mit den kleinen Köstlichkeiten. Die ersten Erdbeeren haben es noch nicht mal bis in unsere Küche geschafft, sondern wir haben sie direkt aus dem Körbchen genascht - so ein büschen Wegzehrung muss schließlich schon sein ;o)
Ab sofort geht's aber so richtig los, die Erdbeersaison wird in vollen Zügen ausgenutzt und ich hab auch schon meine Bücher und Zeitschriften gewälzt und eine laaaaange Liste mit Rezepten, die es auszuprobieren gilt. 
Was steht auf Eurer diesjährigen Erdbeerrezept-Liste? Habt Ihr vielleicht noch brandheiße Tipps, die es uuuuuunbedingt auszuprobieren gilt?

Aus meinem Rezeptarchiv kann/möchte ich Euch natürlich unbedingt mein allerliebstes Lieblingsrezept empfehlen, meinen heißgeliebten Erdbeer-Gurken-Salat und falls Ihr noch einen kleinen Kuchen sucht, werft mal einen Blick auf mein Erdbeer-Törtchen mit Knusperboden

So, ich bin denn mal wech - Erdbeeren futtern ;o)


Tagliatelle di cacao al gorgonzola

Kochbuchabteilungen - der natürliche Feind jeder Hobbyköchin mit aus allen Nähten platzenden Bücherregalen. Ich mache ja schon immer einen riesengroßen Bogen um die Buchauslagen der Buchhandlung bei mir um die Ecke, leider wissen die aber natürlich ganz genau womit sie mich doch immer wieder ködern können und legen deshalb ständig richtig gute reduzierte Kochbücher in die Auslagen, bei denen selbst die größte Standhaftigkeit keine Chance hat.  
Das letzte Mal bin ich schwach geworden als moey vorletzte Woche Hamburg unsicher gemacht hat und ich das große Vergnügen hatte, Ihr ein paar schöne Ecken der zweitschönsten Stadt der Welt zu zeigen - Ihr wisst ja, die schönste Stadt ist mit großem Abstand immer noch Bremen, daran ändern auch 6 Jahre Hamburg nix.

Diesmal hat es "Italien - Küche und Kultur" von Cornelia Schinharl in mein Bücherregal geschafft. Ich hab zwar schon drei Einzelbände dieser Reihe, dieser Sammelband beinhaltet aber noch ne ganze Menge für mich neuer Rezepte, daher lohnte sich die Anschaffung auf jeden Fall. 
Wie schon in den anderen Bänden, steckten auch in diesem Kochbuch innerhalb kürzester Zeit sehr! viele Klebezettel - das deutlichste Anzeichen dafür, dass ein Kochbuch richtig gut ist. 
Vom ersten Rezept, das ich nachkochen wollte, blieb zwar nur das Rezept für die Pasta selbst übrig (die Sauce hab ich doch lieber nach meinem bereits erprobten Rezept zubereitet), es warten aber noch eine ganze Menge interessanter Rezepte darauf, schleunigst ausprobiert zu werden.

Die Kombination aus Kakaonudeln und Gorgonzolasauce klingt vielleicht zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber wirklich ganz ausgezeichnet. Die Pasta hat durch den Kakao eine leicht herbe Note und passt daher perfekt zu der leicht süßlichen Käsesauce. Ich hab wie immer einen Käse meines Lieblingskäsemanns gewählt, nämlich den Friesisch Blue. Solltet Ihr den nicht bekommen, nehmt je nach Vorliebe einen milden oder kräftigen Gorgonzola - evtl. müsst Ihr dann die Käsemenge etwas anpassen.

Zutaten 

Pasta 
300 g Semola di grano duro rimacinata 
3 Eier
1 gestrichener TL Salz 
2 EL Kakaopulver
1 EL Olivenöl 

Sauce 
1 confierte Knoblauchzehe
1 Schalotte, sehr fein gewürfelt
Olivenöl
200 ml Weißwein
400 ml Crème Fraîche
200 g Friesisch Blue

Salz und Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss nach Geschmack 
1 kleines Bund glatte Petersilie

Zubereitung
 
Pasta
Das Hartweizenmehl trocken mit dem Kakaopulver und Salz vermischen. Die Eier und Öl dazugeben und alles mit einem Handmixer verquirlen bis Brösel entstanden sind. Mit der Hand zu einem groben Teig vermengen und auf die Arbeitsfläche geben. Hier mit den Händen gründlich zu einem glatten Teig kneten. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde ruhen lassen. Den Teig nicht in den Kühlschrank geben!
Vor der Weiterverarbeitung nochmals durchkneten, der Teig lässt sich jetzt sehr viel leichter bearbeiten. 
Mit der Nudelmaschine ausrollen und zu Tagliatelle schneiden.

Sauce
Schalotte in etwas Olivenöl glasig anschwitzen, Knoblauchzehe dazugeben, zerdrücken und mit Weißwein ablöschen. Weißwein einreduzieren lassen und die Crème Fraîche dazugeben. Einige Minuten einkochen lassen, dann die Temperatur reduzieren und den gewürfelten Käse bei niedriger Temperatur (die Sauce soll nicht mehr kochen) einrühren. Solange rühren, bis der Käse sich volständig aufgelöst hat. Mit Salz, Peffer und Muskatnuss würzen und die fein gehackte Petersilie dazu geben.
In der Zwischenzeit Pasta al dente kochen und tropfnass zur Sauce geben. Durchschwenken, kurz ziehen lassen und servieren. 

 Idee: Italien Küche & Kultur- Cornelia Schinharl