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Erdbeertarte

Nachdem wir hier im hohen Norden im letzten Jahr ewig warten mussten, bis die Erdbeersaison auch uns endlich mal erreichte, ist in diesem Jahr alles anders - grad mal Ende Mai und schon sind wir mittendrin! 
Ich möchte diese Saison zwar ausgiebig nutzen um allerlei interessante und vielleicht auch ungewöhnliche Rezepte mit Erdbeeren auszuprobieren, ein leckerer Erdbeerkuchen ist aber Pflicht und daher gab's bei uns zum Auftakt eine Erdbeertarte. 
Die Creme, die sich unter den Erbeeren versteckt schmeckt übrigens auch ohne Erdbeeren ganz köstlich, für meinen Mitesser gibt's keinen besseren Vanillepudding ;O)

Zutaten

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei

Crème Pâtissière und Chantilly Cream
250 ml Milch
1 Vanilleschote
30 g Zucker
20 g Maisstärke 
3 Eigelbe

250 ml Sahne
Mark einer Vanilleschote
25 g Puderzucker

Zubereitung

Sandteig
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.
Den Teig flach ausrollen, in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf dem Nudelholz aufrollen und über der Tarteform wieder abrollen. Die Tarteform mit dem Teig auslegen und den überschüssigen Teig am Rand abschneiden. In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5-10 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Crème Pâtissière und Chantilly Cream
Die Vanilleschote längs aufschneiden und mit dem Messerrücken auskratzen. Das Mark zusammen mit der ausgekratzten Schote, der Milch und dem Zucker in einen Topf geben.
Etwas Milch zurückbehalten und damit jeweils die Maisstärke und die Eigelbe in zwei kleinen Schüsselchen glatt rühren.
Die Milch zum Kochen bringen und unter stetigem Rühren die mit kalter Milch verquirlte Maisstärke einrühren, anschließend die Ei-Milch ebenfalls einrühren. 1-2 Minuten köcheln lassen, dabei immer weiter rühren, damit die Crème nicht ansetzt, dann von der Platte ziehen und komplett auskühlen lassen.
Damit sich keine Haut auf der Crème bildet, entweder mit Puderzucker bestäuben oder Klarsichtfolie direkt auf die Crème-Oberfläche legen.

Sobald die Crème abgekühlt ist, die Sahne mit dem Mark einer Vanilleschote und Puderzucker schön cremig schlagen. Die Crème Pâtissière mit dem Mixer kräftig aufschlagen, so dass sie schön cremig wird und die Chantilly Cream behutsam unter die Crème heben. Die Crème auf dem Tarteboden verteilen und kalt stellen.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren putzen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Auf der Crème verteilen, mit etwas Puderzucker bestäuben und mit Minzeblättern dekorieren. 

Nachtrag
Die Tarte ist beim Anschneiden nicht besonders stabil, d.h., je mehr Erdbeeren man hochstapelt, desto schwieriger wird das Portionieren. 
Wer also auf Nummer sicher gehen will, backt besser kleine Tartelettes, so hat jeder eine kleine hübsche Portion.  

Idee: Michel Roux - Pastry 

Grießpudding

Meine Mutter ist ein Grießpudding-Junkie, war sie schon immer. 
Ab und zu kocht sie sich eine riesige Schüssel Grießpudding und isst dann den ganzen Tag nichts anderes. 
Es heißt ja, mit fortgeschrittenem Alter ähnelt man den Eltern immer mehr, oder? Naja, ich mach das auf jeden Fall mittlerweile auch - ich sag zwar immer, ich hätte den Pudding für uns (also meinen Mitesser und mich) gekocht, im Endeffekt bekommt er aber selten etwas ab ... Alles meins ;o)

Einen gravierenden Unterschied gibt es zwischen meiner Mutter und mir. Sie bevorzugt die Grießpudding-Variante bei der man den Pudding wie eine Polenta schneiden kann, ich mag es lieber cremiger und rühre daher Eigelb und steif geschlagenes Eiweiß drunter - irgendwie muss man sich ja von den Eltern lossagen ...

Zutaten
1 l Vollmilch
Mark einer Vanilleschote
2-3 EL Zucker
1 Prise Salz
Abrieb einer Zitrone
130 g Weichweizengrieß
2 Eier, getrennt
1 Prise Salz

Zubereitung
Die Milch in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Die Vanilleschote auskratzen und das Mark, sowie die ausgekratzte Schote zur Milch geben. Zucker und Zitronenabrieb zufügen und verrühren.
Sobald die Milch kocht, vom Feuer nehmen und langsam unter ständigem Rühren den Grieß einrieseln lassen. Zurück auf die Platte schieben und solange rühren, bis der Grieß quillt und der Pudding andickt. Beiseite stellen.
Eier trennen und die Eigelbe mit etwas Milch glatt rühren. Das Eiweiß mit einer Prise Salz mit dem Mixer steif schlagen.
Die Eigelbe unter ständigem Rühren in den Pudding einrühren, das steif geschlagene Eiweiß mit dem Schneebesen unter den Pudding heben.
In Schälchen füllen und erkalten lassen. 

Schokoladenpudding

Es gibt tatsächlich Menschen, die behaupten, einen Pudding ohne Fertigtüte zu kochen, würde länger dauern, als mit diesem Fertigzeugs und dazu noch schlechter schmecken - ist natürlich absoluter Unfug! ;o)
Auf fertiges Puddingpulver zu verzichten bietet einige Vorteile, zumindest für mich:
  • Da ich sowieso immer Maisstärke im Haus habe, bin ich jederzeit für einen akuten Pudding-Notfall gerüstet
  • der selbstgemachte Pudding enthält keine Zusatzstoffe wie Farbstoffe (E104, E110, etc.), Aromastoffe, usw. usf.
  • In der Wahl der Geschmacksrichtung sind mir keine Grenzen gesetzt - ein wenig Chili, ein Hauch Kardamom, ein EL fein gehackter kandierter Ingwer, grob gehackte Valrhona-Bohnen, ein Schuss Whisky oder andere Spirituosen - das findet man in gekauftem Puddingpulver eher selten, bzw. gar nicht
Um nun noch zu beweisen, dass selbstgemachter Pudding nicht nur mindestens genauso lecker ist wie sein Pendant aus der Tüte, sondern man auch weder mehr Zeit-, noch Geschirraufwand hat, hab ich unten genau aufgeschrieben, wie ich meinen Pudding anrühre.

Und wer es so richtig auf die Spitze treiben möchte, der kocht einen sehr flüssigen Pudding, d.h. dickt im Prinzip einen Trinkkakao etwas mit Maisstärke an und backt sich dazu Churros, die in den flüssigen Pudding getaucht werden - aber Vorsicht! Danach hat man nicht nur einen Schokoladen-, sondern wahrscheinlich auch einen Kalorienschock, spätestens beim anschließenden Blick auf die Waage ;o)


Zutaten

500 ml Vollmilch
40 g Valrhona-Kakaopulver
2 TL gehackte Valrhona-Bohnen
30 g Maisstärke
40 g Zucker
Mark einer Vanilleschote

Zubereitung
Die Milch in einen Kochtopf abwiegen, etwas der abgewogenen Milch in eine kleine Schüssel umfüllen. Kakao und Zucker ebenfalls in den Topf abwiegen, das Vanillemark inkl. der ausgekratzten Vanilleschote dazugeben und auf dem Herd zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die Stärke zu der Milch in die Schüssel geben und gut verrühren, so dass keine Klümpchen mehr vorhanden sind. Die Milch mit dem Kakao und dem Zucker verrühren und sobald es kocht, von der Platte nehmen und unter stetigem Rühren die Stärke-Milch dazugeben. Erneut auf die Platte stellen und nochmals aufkochen lassen. Vom Feuer nehmen und die gehackten Valrhona-Bohnen oder ähnliches unterrühren. In Portionsschüsseln füllen und abkühlen lassen. 

Tipp: Darauf achten, dass Maisstärke und keine Kartoffelstärke verwendet wird, weil diese eine unangenehme Konsistenz bewirkt.
Ganz nach Geschmack kann man natürlich auch noch Schokolade in der Puddingmasse auflösen, das gibt je nach Sorte noch einmal einen besonderen Kick.

Ein Seelentröster zum Löffeln ...

... das ist selbstgemachter Vanillepudding zweifellos. Er schmeckt aber auch sehr gut, wenn die Seele keinen Trost bedarf ;o)



Zutaten für 2 Portionen
500 ml Milch
3 EL Zucker
1 Vanilleschote
40 g Maisstärke
2 Eigelb

Zubereitung
Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark herauskratzen. Zusammen mit der Milch in einen Topf geben und die ausgekratzte Schote ebenfalls hinzufügen. Die Milch leicht erwärmen, vom Herd nehmen und ruhig eine Stunde oder auch länger ziehen lassen.
Etwas Milch abnehmen und zusammen mit der Speisestärke in einer Schüssel verrühren.
Die Milch erneut erhitzen, Zucker hinzufügen und zum Kochen bringen. Von der Platte nehmen und die Stärkemischung langsam unterrühren. Nochmal kurz aufkochen lassen und abkühlen lassen. Die Eigelbe vorsichtig unterrühren und den Pudding portionieren.