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Fenchel-Schmand-Fladen

Es gibt viele Küchengesetze Kochmythen, die sich bei genauerer Betrachtung als absoluter Blödsinn entpuppen, dass sich die sog. Fleischporen beim Anbraten schließen ist beispielsweise so einer. 
Die Haut hat Poren, ein Ei hat Poren, der Badeschwamm meinetwegen auch - Fleisch hat aber keine, wo sollten die auch sein ... 
Aber ich schweife ab, um Fleisch geht's ja heute gar nicht, zumindest nicht in der Hauptsache, sondern vielmehr um den Beweis, dass es auch Gesetzmäßigkeiten gibt, die einen wahren Kern haben. Die einfachen Dinge sind manchmal die Besten - stimmt natürlich nicht immer, trifft es in diesem Fall aber auf den sprichwörtlichen Kopf, wo wir schon mal dabei sind ;o)

Kennt Ihr diese Schmandfladen, die es oft auf Mittelaltermärkten gibt? Lecker, oder? 
Wenn Ihr diese Fladen mögt, werdet Ihr meine Fenchel-Schmand-Fladen lieben - für uns war es auf jeden Fall Liebe auf den ersten Biss und mittlerweile gehe ich fast schon soweit, dass ich diese Fladen lieber mag als Pizza oder genauso gerne, mindestens. 
Der Boden hat durch das Roggenmehl viel mehr Geschmack als ein normaler Pizzaboden aus Weizen- und/oder Hartweizenmehl, in Verbindung mit dem Schmand, Fenchel und Speck einfach nur grandios.

Zutaten 

Teig
2 Tütchen Trockenhefe
500 ml kaltes Wasser 
1 TL Zucker
500 g Mehl (550er)
250 g Roggenmehl (1150er)
1 TL Salz

Belag 
400 g Schmand oder Crème fraîche
Salz und Pfeffer
2 Fenchelknollen 
1 rote Zwiebel 
300 g Speck

Außerdem
Schnittlauch zum Bestreuen

Zubereitung
Die Trockenhefe mit dem Zucker und Wasser in ein Gefäß geben und einige Minuten stehen lassen bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Das Mehl trocken mit dem Salz vermischen. 
Das Hefewasser zu dem Mehl geben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Abgedeckt 2-3 Stunden gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.    

In der Zwischenzeit das Backblech direkt auf den Boden des Backofens legen und den Backofen auf höchster Stufe (Ober und Unterhitze) gründlich vorheizen - das Backblech muss richtig heiß sein. Man erreicht dadurch ein Backergebnis, das gar nicht sooo weit von der in einem Steinofen gebackenen Pizza entfernt ist.

Die Knoblauchzehen in einer Schüssel mit der Gabel zerdrücken, Crème fraîche dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Fenchelknollen putzen, vierteln und in sehr feine Scheiben hobeln. Die rote Zwiebel ebenfalls hobeln, den Speck in feine Streifen schneiden. 

Den Teig in 4 Portionen teilen und rund wirken. Abgedeckt ca. 15 Minuten ruhen lassen, der Teig entspannt sich so und lässt sich besser ausrollen. 
Die Teiglinge jeweils ca. 1 cm dick oval ausrollen und auf ein Backpapier legen. mit der Crème fraîche bestreichen, Fenchel- und rote Zwiebelstreifen darauf verteilen und mit Speck bestreuen. 
Den Speckfladen auf dem Backpapier auf das Backblech legen und einige Minuten auf dem Backofenboden backen, bis der Boden kross ist - evtl. vorher schon das Backpapier entfernen, damit es nicht schwarz wird. 
Sobald der Boden kross gebacken ist, das Backblech auf die oberste Einschubleiste verschieben und den Fladen auch von oben kross backen. Nach ca. 10-15 Minuten sind die Fladen durchgebacken. 

Aus dem Backofen nehmen und mit frischem Schnittlauch bestreut servieren. 
Abgewandelt nach einem Rezept aus Lust auf Genuss 3/2012