Gibt's eigentlich Jemanden, der keinen Backfisch mag? Ok, generelle Fischverweigerer natürlich, aber wenn man Fisch mag, dann doch fast schon automatisch auch Backfisch, oder? Backfisch ist für Erwachsene das, was Fischstäbchen für Kinder sind - mag man einfach.
Leider wird es immer schwieriger in Restaurants oder an der Fischbude aufm Markt ein anständiges Stück Backfisch zu bekommen, das nicht zu 98% aus wabbeligem Fertigmischungs-Backteig besteht, der in ranzigem Fett ausgebacken wurde, also bleibt nur eins, selber ran!
Es gibt einige Regeln, die man beachten muss, wenn man einen richtig knusprigen und trotzdem saftigen Backfisch auf dem Teller haben möchte:
- Bier, ohne geht's nicht! Ich nehme am liebsten Hövels Original oder Duckstein, das verleiht dem Backteig ein ganz tolles Aroma.
- Frittieren. Backfisch MUSS frittiert, also im Tiefenfett ausgebacken werden, mit nem kleinen Schluck Öl in der Pfanne wird das nix, glaubt's mir. Da ich keine Fritteuse habe und auch keine brauche, frittiere ich ganz einfach im Topf und verwende dafür Rapsöl, natürlich kein teures, sondern ein ganz normales. Um das Öl auszunutzen, gibt es meist mehrere frittierte Gerichte kurz hintereinander, beginnend mit etwas Süßem (also Berlinern, etc), dann meist frittiertes Gemüse und zum Schluss Backfisch. Zum Schluss deshalb, weil nach dem Fisch nix anderes mehr frittiert werden kann, das Öl nimmt das Fischaroma zu sehr an. Selbstverständlich kann das Öl zwischen den einzelnen Verwendungen problemlos etwas gelagert werden, bevorzugt im Kühlschrank.
- Gut abtropfen lassen! Direkt nach dem Frittieren gründlich auf Küchenpapier abtropfen lassen und die Oberseite abtupfen, dadurch verbleibt nur wenig Frittieröl im Teig.
- Nicht lange lagern. Backfisch sollte, vom kurzen Zwischenstopp auf dem Küchenpapier mal abgesehen, sofort nach dem Frittieren auf dem Teller landen. Also nicht den Fisch ausbacken und dann erstmal in aller Seelenruhe den Tisch decken. Je länger man den Backfisch liegen lässt, desto weicher wird der Backteig. Also am Besten die Teller anrichten, dann nur noch den Fisch drauf und ab an den Tisch.
Wenn Ihr das alles beachtet und dazu noch ein anständiges Bierteig-Rezept verwendet (das Ihr natürlich zuuuufällig gleich auch noch bekommt ;o) ), kann eigentlich gar nix mehr schiefgehen. Dann habt Ihr in Nullkommanix ein wunderbar knuspriges Stückchen Backfisch auf dem Teller. Als Beilage schmeckt ein Kartoffelsalat oder auch selbstgemachte Fritten und Remoulade.
Zutaten
Bierteig
200 g Mehl
300 ml Bier (Duckstein oder Hövels)
1 TL Backpulver
1 TL Salz
frisch gemahlener Pfeffer
400 g festfleischiges Fischfilet
Salz
Rapsöl zum Frittieren
Zubereitung
Alle Zutaten für den Bierteig in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verrühren, ca. 15 Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit den Fisch je nach Vorliebe in Stücke schneiden und das Rapsöl in einem Topf erhitzen. Das Fett ist heiß genug, sobald an einem Holzstäbchen das man auf den Boden des Topfes hält, Bläschen aufsteigen.
Die Fischstücke salzen und sofort mit der Gabel durch den Bierteig ziehen. Nicht zu lange liegen lassen, da der Fisch sonst Feuchtigkeit verliert und der Backteig schneller weich wird. Im Tiefenfett ausbacken, bis der Backfisch gleichmäßig goldbraun ist. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und mit Kartoffelsalat oder Fritten und Remoulade servieren.
danke für die tollen Tipps rund um den Backfisch =) den wird es bei mir bestimmt mal geben ^^
AntwortenLöschenJaaa es ist wahr: Auch ich liebe Backfisch. Und so richtig guten Backfisch bekommt man wirklich nirgends mehr. Höchstens in die Fischbüdchen im Norden (Warnemünde, Hamburg). Aber da ist es auch dementsprechend teuer. Knusprig muss es sein. Vielen Dank für das Rezept.
AntwortenLöschenLG, Sine
Neulich gerade in Warnemünde bei Backfisch Udo gegessen! Immer ein Genuss und wird auch nur bei Udo gekauft! :)
AntwortenLöschenAber selbst zubereitet ist es sicher viel schmackhafter! Vielleicht sollte ich doch mal meine Friteuse auspacken!^^
Niemand mag keinen Backfisch! Und ich will den jetzt haben. Auch wenns bei uns letzte Woche noch welchen gab (vom Markt - seehr lecker).
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
da kommt mir sofort die fischbraterei am niendorfer hafen in den sinn. ich will backfisch, sofort!
AntwortenLöschensabbernde grüße,
eva
Backfisch mag ich sehr gern. Nicht zu oft, aber dann ruhig mit Fritten und Mayo. Wenn schon, denn schon!
AntwortenLöschenDas mit dem dunklen Bier werd ich auch mal versuchen. Bisher gabs immer Astra oder was grad da war, und es war auch schon lecker.
Am Wochenende ist British Day in Hamburg, bei dem Fish & Chips leider gar nicht so lecker sind :(
Lieben Gruß, Maja
Als ich nur Deinen Blogeintrag las, dachte ich mir: Ich esse sehr gern Fisch, egal, ob gebraten, gebacken oder gekocht oder gegrillt. Backfisch ist aber irgendwie das letzte, was ich als gut am Fisch einschätzen würde. Das ist aber bei Fischstäbchen auch schon so.
AntwortenLöschenDann sah ich Dein Foto zum Thema und mir lief doch so ein bisschen das Wasser im Munde zusammen. Vielleicht habe ich ja auch noch nicht den richtigen gegessen.
Lecker..jetzt muss ich noch schnell die einzelnen Stufen durchlaufen: Bis Freitag ist dann das Fett gerade richtig für den Fisch.LG
AntwortenLöschenLecker lecker. Danke für das Rezept. Das werd ich auch mal machen.
AntwortenLöschenAllerdings haben wir einen tollen Tipp für frischen, leckeren, duftenden Backfisch und das an einer Bude am Deich in otterndorf. Wir waren grad letzte Woche da und holten uns unsere leckere Portion ab. Man kanns kaum glauben, aber er ist auch dort lecker.
Aber mit deinem Rezept - da muss ich mich nicht ins Auto setzen und 100 km fahren, um Backfisch zu essen. Danke.
LG Heidi
Backfisch lässt sich auch problemlos einfrieren. Dafür den Fisch hell frittieren, auf Küchenkrepp gut abtropfen und auskühlen lassen. Dann ein Blech mit Backtrennfolie belegen, die frittierten Fischstücke einzeln drauf legen. Wenn das Blech voll ist, eine zweite Lage Backtrennfolie drauf und obendrauf wieder Fisch. Das Ganze so einfrieren. Wenn der Fisch gefroren ist, kann man die Teilchen in eine Tüte kippen und im Gefrierschrank lagern. So kann man später jeweils genau so viel Fisch rausnehmen, wie man braucht. Zum Servieren jetzt den Fisch einfach direkt aus dem Tiefkühler ins heisse Frittierfett geben, ein paar Minuten frittieren, abtropfen und 10 Minuten ruhen lassen. Und dann noch ein weiteres Mal frittieren.
AntwortenLöschenUnd den Beitrag sehe ich natürlich ausgerechnet nach meinen total unglamourösen TK-Fischstäbchen zu Mittag...was für ein Timing:)
AntwortenLöschenHallo Steph,
AntwortenLöschenoh mein Gott schaut das gut aus!!!!
Finde Deine Fotos überhaupt erste Sahne! Macht mir viel Spaß in deinem Blog zu schmökern.
Und verdammt leckere Backfich kommt direkt auf meine Nachkoch-Liste. Wir lieben frichen Fich! :)
Herzliche Grüße schickt Dir die Manu aus Manu's Küchengeflüster
Schlörks. Jetzt überlege ich, was ich wohl vorher Frittiertes essen soll. ;-) Vielleicht ein paar Bananen. Und Zwiebelringe sind auch ein guter Plan. *g*
AntwortenLöschen@ Dirk
AntwortenLöschenGarantiert hast du noch keinen richtig guten Backfisch gegessen!
Saftiges Fischfilet in einer knusprigen Backteighülle, dazu leckere hausgemachte Remoulade oder eben Kartoffelsalat - das is soooo lecker, sach ich dir!
@Manu
Vielen Dank, das freut mich sehr :o)
@ Zuckererbse
Zwiebelringe sind ein guter Plan, ein sehr guter sogar!
Ich hätte da sogar ein passendes Rezept zu bieten *strahl
http://www.kuriositaetenladen.com/2011/07/zwiebelringe-20-die-nicht-nur.html
Ich liebe Backfisch. Schon mal in der Veddeler Fischgaststätte gewesen?
AntwortenLöschenDa kann Daniel Wischer mittlerweile einpacken. Einen guten Tipp habe ich übrigens in der aktuellen essen & trinken gelesen: Das Mehl durch einen kleinen Teil italienisches Farinamehl ersetzen, das hast Du doch für Deine Nudelfabrikation immer vorrätig...soll noch knuspriger werden.
Aaah, die Feddeler Fischgaststätte - das is diese kleine urige Gaststätte, in der die Zeit stehengeblieben ist, oder? Ich hab da mal was im Fernsehen drüber gesehen, dort stehen die Kunden schon morgens vor der Tür und warten auf die erste Backfischportion ;o)
AntwortenLöschenWir waren leider noch nicht dort, das müssen wir aber wirklich mal nachholen, der Teil Hamburgs ist bisher sowieso noch komplett an uns vorübergegangen...
Der Tipp mit dem Mehl ist klasse, das werd ich beim nächsten Mal ausprobieren!
werd ich ausprobieren. kann man den teig auch für gemüse verwenden?
AntwortenLöschenIch hab heute dein Rezept ausprobiert und zum ersten Mal in meinem Leben Backfisch gegessen. So lecker! Vielen Dank für das Rezept =)
AntwortenLöschen@ M
AntwortenLöschenNatürlich, ist ja ein ganz normaler Backteig.
@ Ekolabine
Toll, das freut mich sehr, Lena!
Es war köstlich!!! Und das fett hat nur den Teig Aroma angenommen, und es gab danach frittierte Bananen mit Honig, die waren besser als beim Chinesen:) danke fürs Rezept;)
AntwortenLöschen@ Dasha
AntwortenLöschenDas freut mich sehr!
HOI
AntwortenLöschenEIN TOLLER ARTIKEL, LEIDER MIT EINEM HAKEN.
RAPSOEL DARF NICHT ERHITZT WERDEN UND IST SOMIT NUR IN DE KALTEN KUECHE VERWENDBAR. ERHITZTES RAPSOEL BILDET KREBSERREGENDE STOFFE.
FREUNDLICHEN GRUSS
HEINZ EICHEBERGER
CH-8253 DIESSENHOFEN
Das ist kompletter Blödsinn - entschuldigung, wenn ich das so deutlich formuliere.
AntwortenLöschenRaffiniertes Rapsöl hat einen Rauchpunkt von ca. 220°C, auf jeden Fall aber >200°C und eignet sich daher auch zum Frittieren.
Bei kaltgepresstem Rapsöl liegt der Rauchpunkt dagegen bei ca. 130-190°C - ich kenne aber ehrlich gesagt niemanden, der ein kaltgepresstes Öl zum Frittieren verwendet. Das wäre in etwa so, als wenn ich das Nudelwasser mit Fleur de Sel salze...
Hallöchen.
AntwortenLöschenIch bin seit Jahren stille Leserin und dachte mir, dass ich doch auch mal ganz heimlich einen Kommentar hinterlassen sollte. ;-)
Bevor ich meine Frage(n) stelle, muss ich folgendes unbedingt loswerden: ich liebe diesen Blog, er ist mitunter der vielseitigste deutsche Foodblog, den ich kenne und ich möchte ihn nicht mehr missen. :3
Sodele, jetzt aber Frage Nr. 1: gibt es irgendwie die Möglichkeit diesen Backfisch ohne Alkohol zuzubereiten? (es gibt einige Menschen, die selbst minimalste Mengen desselben nicht zu sich nehmen dürfen...schade, denn ich möchte gerne dieses Backfischrezept unters Volk bringen)
Frage Nr. 2: wie schaffst du es solche genialen Fotos zu schiessen? Ich möchte gerne einer Freundin ein selbstgemachtes Minikochbuch schenken, aber bei meinen Fotos vergeht mir selbst der Appetit... :'-(
Liebe Grüße
Miya