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Ho Ho Ho! Die Gingerbread-Männchen sind los!

Manchmal muss man frau über ihren Schatten springen. Manchmal muss frau Gewürze verwenden, die sonst unter Androhung der Höchststrafe verboten sind. Manchmal geht es nicht anders. Manchmal, ok, ganz selten, muss es Zimt sein... Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich das tatsächlich schreibe ;o)

Seit ich nicht nur die deutschsprachigen, sondern auch die internationalen Foodblogs für mich entdeckt habe, faszinieren mich zur Weihnachtszeit immer wieder diese wunderhübschen kleinen Gingerbread-Kerle und schon vor zwei Jahren wollte ich sie eigentlich backen. Ich hatte mir auch einen tollen Ausstecher dafür gekauft, leider viel zu groß. Der Ausstecher ist fast zwanzig cm groß, ich müsste also gleich ein paar Kilo Teig ansetzen damit wenigstens ein paar Gingerbread-Männchen dabei raus kommen - schließlich ist so ein Gingerbread-Männchen sehr gesellig und sollte nie allein gehalten werden. Klassischer Fall von "Da-waren-die-Augen-mal-wieder-größer-als-der-Mund", bzw. in diesem Fall die Keksdose.
Also wurde das Projekt Gingerbread-Männchen auf das nächste Jahr verschoben. Was im letzten Jahr dazwischen gekommen ist, muss ich sicher nicht wieder hervorkramen - die Männchen standen jedenfalls nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste ;o). Projekt Gingerbread-Männchen wurde also wieder verschoben. 

Dieses Jahr war's nun endlich soweit, der Ausstecher lag schon seit letztem Jahr bereit, also konnte es losgehen. 
Beim passenden Rezept war mir wichtig, dass kein "Lebkuchengewürz" verwendet wurde, da das ja immer anders ausfällt und so jeder ein anderes Ergebnis erhält. Entschieden hab ich mich schließlich für dieses Rezept, hab's entsprechend umgerechnet (bei der Gelegenheit, wann werden endlich diese unseglichen Cups abgeschafft?) und das is nu das Ergebnis - sindse nich süß? 
Ok, die Zuckergusslinien sind alles andere als gerade, aber das ist der Tatsache geschuldet, dass ich keine so feine Spritzbeuteltülle habe und daher das Royal Icing mit nem Gefrierbeutel auftragen musste. Wenn man aber nicht ganz so genau hinschaut, sind die kleinen Kerle richtig knuffig. 
Schmecken soll der Lebkuchen übrigens auch sehr lecker, ich selbst kann das aber nicht beurteilen, weil ich den Lebkuchen nicht essen kann, womit wir auch wieder am Anfang dieses Beitrages sind - Ihr wisst schon, Zimt ;O)
Aber keine Sorge, es wurden schon einige Gingerbreadkerlchen um die Ecke gebracht und Niemand hat's bereut ;o)

Ginger Bread

Zutaten 
100 g weiche Butter
100 g brauner Rohrohrzucker
60 g Zuckerrübensirup
100 g Honig
 

1 1/2 TL Natron
2 Tl gemahlener Ingwer
1 1/2 TL gemahlener Zimt
1/4 TL gemahlene Nelken
1/2 TL gemahlene Muskatnuss

1 Ei
400 g Mehl 

Zubereitung 
Die Butter, Zucker, Sirup, Honig und die Gewürze miteinander verrühren. Das Ei dazugeben und ebenfalls verrühren. Das Mehl mit dem Natron vermischen und nach und nach unterkneten, bis ein nicht klebender, gut zu bearbeitender Teig entstanden ist. 
Den Teig in eine Schüssel geben, mit Folie bedecken oder in einen großen Plastikbeutel stellen, gut verschließen und über Nacht stehen lassen. 
Am nächsten Tag nochmals durchkneten und auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 0,5 cm dick ausrollen. Mit Ausstechern nach Wahl ausstechen und die Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 15 Minuten backen, aus dem Backofen nehmen und komplett auskühlen lassen.

Royal Icing 
Zutaten
1 Eiweiß (ca. 30 g)
1 TL frisch gepresster Zitronensaft
250 g Puderzucker
1 Msp. Weinsteinbackpulver 

Zubereitung
Das Eiweiß mit dem Zitronensaft steif schlagen, das Backpulver dazugeben und nach und nach, unter stetigem Rühren den Zucker einrieseln lassen, bis das Royal Icing richtig schön steif geworden ist. 
Sofort in einen Spritzbeutel oder eine verschließbare Dose umfüllen, da das Royal Icing sehr schnell hart wird.
Zum Verzieren in einen Spritzbeutel mit sehr feiner Tülle oder einen Gefrierbeutel füllen und eine sehr kleine Ecke abschneiden, so dass man damit ebenfalls dekorieren kann.
Fremdkochen Kulinarische Geschenke

Dat wohr besonners good - November

Sooo, heut gibt's mal wieder den monatlichen Rückblick, besser spät als nie ;o)
Im letzten Monat hab ich ein paar Rezepte gebloggt, die für uns in Nullkommanix zu ganz festen Standards geworden sind und die es sicher noch ganz oft geben wird - insofern war der November ein sehr ergiebiger Monat. Falls Ihr eines der Rezepte verpasst habt, schaut unbedingt mal rein, die lohnen sich wirklich!

Unser erstes Schmorgericht der Saison und ein absoluter Volltreffer - nicht nur das Gulasch selbst wird es garantiert bald wieder geben, auch die Brotknöpfle sind eine tolle Beilage, die zu vielen Schmorgerichten passt und einfach herzustellen ist. 
Genau DIESE Schokolade ist ab jetzt meine ganz persönliche Belohnungs-, Trost- oder Ich-gönn-mir-jetzt-einfach-mal-was-Leckeres-Schokolade. Die Marshmallows müssen nicht sein, der Rest schon ;o)
 Ab jetzt meine absoluten allerliebsten Lieblingskekse - Liebe auf den ersten Biss!
Nicht nur eines meiner Lieblings"rezepte" des letzten Monats, sondern sicher auch eine der Entdeckungen des ganzen Jahres - diese Pulver geht mir so schnell nicht mehr aus ;o)

Nudelsalat mit Avocadocreme

Zwischen all den Keksen der letzten Zeit gibt's heut ausnahmsweise eine herzhafte Kleinigkeit - nix Großes oder Aufwendiges, nur einen einfachen Salat, der sich aber prima abwandeln und an den Inhalt Eures Gemüsefaches anpassen lässt.
Das Besondere an diesem Salat, sofern das bei nem einfachen Nudelsalat überhaupt möglich ist, ist das Dressing, bzw. die Sauce, die nicht aus Sahne, Crème fraîche oder Mayo besteht, sondern in der Hauptsache aus Avocado, reifer Avocado. Wunderbar buttrig nussiger Hass-Avocado.
Sucht Euch für diese Sauce eine richtig schöne Avocado raus und wenn Ihr sie bekommt, nehmt unbedingt eine Hass-Avocado, die ist um Längen aromatischer als die sonst meist angebotenen Sorten.

Der Fettgehalt des Salates ist sicher ähnlich wie ein mit Mayo angemachter, er schmeckt aber nicht nur leckerer (find ich zumindest), sondern ist auch ungleich gesünder und wenn Ihr nur eine kleine Salatportion machen möchtet, nehmt einfach einen Teil der pürierten Avocado/Joghurtcreme beiseite und schon habt Ihr ne prima Gesichtsmaske ;o)
So lecker dieser Salat auch ist, einen Nachteil hat er. Er lässt sich nicht lagern und darf auch nicht lang durchziehen, sondern muss wirklich sehr fix aufgegessen werden, da die Sauce sonst unansehnlich grau wird und irgendwann auch die Pasta, die die Sauce ja mit der Zeit aufsaugt, aussieht wie kleine Betonstückchen.
Ich sprech da aus Erfahrung ;O)

Zutaten
1 reife Hass-Avocado
ca. 100 g Joghurt 
1/2 rote Zwiebel
1 Tomate
1 Paprikaschote 
1 Bund Schnittlauch 
Piment d'Espelette oder ein anderes Chilipulver
150 g Farfalle oder andere Pasta corta nach Wahl

Zubereitung
Die Pasta nach Packungsanweisung al dente kochen, abgießen und unter kaltem Wasser abschrecken. 
Die Tomaten vierteln, entkernen und in Würfel schneiden, die Paprika putzen und würfeln. Die Zwiebel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden.
Das Fruchtfleisch der Avocado mit dem Joghurt pürieren. Je nachdem, wie flüssig der Joghurt ist, kann etwas mehr oder weniger notwendig sein, um eine dickflüssige Sauce zu erhalten. Das Fruchtfleisch von der Salzzitrone entfernen und ausschließlich die Schale in sehr feine Würfel schneiden. Zur Avocadosauce geben und mit Piment d'Espelette und Salz würfeln. 
Die abgekühlte Pasta mit den Gemüsewürfeln in eine Schüssel geben und verrühren. Die Avocadocreme darüber geben, den Großteil des in feine Röllchen geschnittenen Schnittlauchs zufügen und alles miteinander verrühren. 
Mit dem restlichen Schnittlauch und etwas aromatisiertem Salz bestreut sofort servieren.

Schoko-Espresso-Schnecken

So, weiter geht's - es gibt noch viel zu tun!
Die heutigen Kekse sind keine normalen, nehein heute gibt's sog. functional cookies!  Die sehen nämlich nicht nur schick aus und schmecken gut, die können auch noch was! Wenn man genug (die im Rezept angegebene Menge sollte erstmal reichen) davon isst, halten die Euch wunderbar munter - Ihr müsst wie gesagt nur genug davon essen, nix anderes als in der Fernsehwerbung also.
Wenn Ihr so wie ich keine Kaffee-Junkies seid, nehmt vielleicht erstmal einen TL Espressopulver, mir war die Espressonote nämlich n büschen zu kräftig, aber ich bin da auch kein Maßstab, schließlich mag ich gar keinen Kaffee ;o)
Achtet beim Ausrollen des Teiges darauf, dass der nicht zu sehr bemehlt wird, sonst haften die beiden Teigplatten nicht aufeinander und die Kekse entrollen sich beim Backen wieder - so kleine Teigspiralen sehen zwar auch ganz witzig aus, lassen sich aber nur ziemlich schwierig lagern...

Zutaten

heller Teig
100 g kalte Butter
70 g Puderzucker 
1 Prise Salz
1/4 TL gemahlene Vanille oder das Mark einer Vanilleschote
1 Prise Salz
1 Ei
1 Eigelb
200 g Mehl

dunkler Teig 
100 g kalte Butter
80 g Puderzucker
1/4 TL gemahlene Vanille oder das Mark einer Vanilleschote
1 Prise Salz
1 Ei
1 Eigelb
2 EL Kakao (ca. 10 g)
1-2 TL Instant-Espressopulver (je nach Geschmack)
2 EL Kaffee- oder Whiskylikör
200 g Mehl 

1 Eiweiß zum Bestreichen 

Zubereitung 
Für den hellen Teig die Butter, Puderzucker, gemahlene Vanille und Salz mit dem Mixer verrühren, dabei nur solange rühren, bis alles vermischt ist, die Butter soll nicht schaumig werden. Ei und Eigelb dazugeben und weiterrühren. Das Mehl ebenfalls hinzufügen und solange miteinander verrühren, bis ein glatter Teig entstanden ist. Sollte der zu brüchig sein, Teelöffelweise Milch dazugeben. 

Für den dunklen Teig bis zum Eigelb genauso verfahren, dann aber zusätzlich noch Kakao und Espressopulver mit Mehl, sowie Kaffee- oder Whiskylikör dazugeben. 

Beide Teige in Klarsichtfolie wickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. 
Die Teige eine halbe Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und etwas Zimmertemperatur annehmen lassen. Beide Teige auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einer rechteckigen Platte ausrollen, den dunklen Teig zuunterst legen und mit Eiweiß bestreichen, den hellen Teig darüber legen und die Teigplatte von der Längsseite her aufrollen. Die Teigrolle in Klarsichtfolie wickeln und nochmals mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen. 

Die erkaltete Teigrolle in 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese mit ausreichendem Abstand zueinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im auf 180°C vorgeheizten Backofen jeweils ca. 12-15 Minuten backen, herausnehmen und vollständig abühlen lassen.

Schon wieder nix zu Essen ...

Ich weiß, heute wäre eigentlich endlich mal wieder ein Rezept dran, aber ich hab zur Zeit nen kleinen Rezeptestau und eine Menge anderer Dinge um die Ohren, da kommt das leider etwas zu kurz. 
Da wir (also die Gattung Food-Blogger ;o) ) uns aber gerade bei Facebook über Visitenkarten austauschen, wollte ich Euch fix mal meine neuen Karten vorstellen - die find ich nämlich so schick, das is nen eigenen Beitrag wert und evtl. braucht der ein oder andere ja grad neue und das wäre ne kleine Anregung. 

Das erste mal gehört/gelesen hab ich von diesen Visitenkarten bei Alex, damals noch in ihrem alten Blog Cuoche dell'altro mondo und weil ich mich sofort in diese hübschen Karten verliebt hab, den Link natürlich gleich für den Fall der Fälle abgespeichert. 
Vor ein paar Wochen war es nun soweit, ich brauchte neue Visitenkarten und herausgekommen sind nun diese wunnerhübschen moo cards. Besonders für alle, die gern ihre Fotos auf der Visitenkartenrückseite präsentieren möchten, sind diese Karten perfekt. Man kann bis zu 50 verschiedene Motive wählen und die Dateien schnell und einfach hochladen, bearbeiten und abspeichern.
Gedruckt werden die Karten auf sehr hochwertigem Papier und je nach Geschmack, kann man die Kanten eckig oder auch abgerundet bestellen - da ich ja neuerdings auch im Blog meine Fotos mit runden Kanten präsentiere, hab ich natürlich die runden Kanten gewählt ;O) 
Natürlich gibt's noch eine Vielzahl anderer Kartentypen, aber da könnt Ihr ja selbst mal stöbern gehen. 

Früher war alles besser...

  • da war alles billiger
  • die Bahn noch pünktlich
  • haben die Kinder noch draußen gespielt
  • waren die Renten noch sicher
  • da hieß Twix noch Raider und wir hatten nen Kaiser
     
Früher war aber nicht nur die Welt allgemein, sondern auch die Food-Bloggerszene im Besonderen besser.
Es gab grad mal eine Handvoll deutschsprachige Food-Blogger, die deutschsprachige Food-Bloggerszene war klein und übersichtlich, jeder kannte jeden und alle hatten sich ganz bannich lieb. Regelmäßige Blog-Events gab es grad mal ne Handvoll - alle natürlich nur zum Wohl der Blogger ausgerichtet, aber das versteht sich ja von selbst...
Überflüssig auch zu erwähnen, dass selbstverständlich ausschließlich inhaltlich konstruktive und äußerst anspruchsvolle Kommentare hinterlassen wurden - logisch.
Selbstverständlich waren die Food-Blogs der guten alten Zeit auch alle komplett werbefrei, aber auch das versteht sich ja schon fast von selbst, oder?
Dass die Fotos früher ausschließlich mit der kleinen Taschenknipse gemacht wurden und es weder wichtig war, dass das gezeigte Essen lecker aussieht, noch, dass das Bild einigermaßen anständig belichtet/scharf, usw. ist, brauche ich sicher gar nicht mehr zu erwähnen...

Alles war gut, bis, ja bis sich auch im gemeinen Volk herumgesprochen hatte, dass zum Bloggen gar nicht wirklich viel gehört, man weder besondere HTML-Kenntnisse, noch eine spezielle Ausrüstung benötigt, sondern sich innerhalb nur weniger Minuten und komplett gratis einen eigenen Blog basteln kann und schwubbdiwubb in Nullkommanix selbst ein Foodblogger ist - fürchterlich sowas! 
Aber das allein wäre ja gar nicht das Schlimmste, wären unter diesen "neuen Blogs" (mittlerweile wird nämlich fleißig in die sog. "Urgesteine" und "neue Blogs" unterteilt), nicht auch noch ein ganzer Haufen "perfekter und einheitlicher Trendblogs", die außer "schön fotografiertem Türmchenfraß" mal grad noch ihr eigenes Ego präsentieren - geht ja gar nicht! Pfui Deibel!

-------------------------------------------- C U T ! --------------------------------------------

Jetzt mal Butter bei die Fische ...  
Als ich vor jetzt mittlerweile 3 Jahren meinen kleinen Laden eröffnet habe, bin ich in der damals tatsächlich noch recht übersichtlichen Bloggerszene sehr herzlich aufgenommen worden. Kaum hatte ich die Pforten geöffnet, kam auch schon nach kurzer Zeit der erste Kommentar - ich war komplett begeistert! 
Nach und nach lernte ich dann viele interessante Blogs kennen, ich hatte ja keine Ahnung, dass vor mir überhaupt schon Jemand auf die Idee gekommen war, Rezepte in einem Blog ins Netz zu stellen, sondern dachte tatsächlich, dass ich damit eine neue Blogrichtung begründet hatte. Jaja, ich weiß, in diesem Punkt hab ich wirklich hinterm Mond gelebt ;o)

Zu Beginn hat mir diese "Szene" richtig gut gefallen, hatte ich mich doch grad aus "Europas größtem Kochforum" verabschiedet und war froh, hier nun mein ganz eigenes Ding durchziehen zu können, mir nicht mehr vorschreiben lassen zu müssen, wie ich Rezepte formuliere und aus welcher Perspektive ich ein Gericht fotografiere. 
Bis ich irgendwann merkte, dass auch in dieser sogenannten "Szene" nicht alles so eitel Sonnenschein war. Die Zickereien reichten von (sinngemäß) "das Gericht hab ich schon vor 3 Jahren in meinem Blog vorgestellt - gäähn" (so what? Das interessiert mich nu wirklich nich die Bohne), über Unterstellungen und Verleumdungen, als ich einen Blog-Event in einem anderen Blog ausgerichtet hab, bis zu Beleidigungen in den Kommentaren anderer Blogs. Ich will da gar nicht ins Detail gehen, wer gemeint ist, weiß das auch so... 

Meine Konsequenz, nachdem ich die entsprechende Person recht deutlich meines Blogs verwiesen habe, war auf jeden Fall, dass ich mich aus diesem ganzen Blogger-Klüngel zurückgezogen habe. Ich hab nur noch in den seltensten Fällen in anderen Blogs kommentiert und mich auch sonst komplett auf meinen eigenen konzentriert und kaum noch nach links und rechts geschaut.

In der Zwischenzeit sind natürlich unheimlich viele neue Blogs dazugekommen, von denen ich auf viele gar nicht mehr verzichten kann und möchte - hab ich dadurch doch unendlich viele tolle Rezepte und Anregungen bekommen, unglaublich nette Menschen kennengelernt und auch meine Fotografie-Kenntnisse und -Fähigkeiten entscheidend verbessern können. Leider grassiert in einem Teil der deutschen Bloggerszene seit einigen Wochen eine mehr als unangenehme Krankheit - es wird gejammert und gemeckert, was das Zeug hält. Schließlich hat sich die Bloglandschaft in den letzten 3-4 Jahren, besonders aber in den letzten Monaten, so entscheidend verändert (und selbstverständlich ausschließlich zum Schlechten), das muss anscheinend angemessen beweint werden.
Neben den schon erwähnten Türmchenschichtern ist nun noch ein weiterer Bloggerschlag dazu gekommen, den es zu schneiden gilt, nämlich die, die die Bloggerszene mit selbstveranstalteten Blogevents überfluten - natürlich nur, um mehr Verlinkungen über andere Blogs und entsprechend mehr Zugriffe im eigenen zu bekommen. Bäh! Schämen sollten die sich!
Neuerdings wird mit der Event-Flut sogar das Ende der Food-Blogszene generell herbeigeredet, weil das Verhältnis Leser/Anzahl der Blogs immer ungünstiger wird - sorry, aber das ist kompletter Bullshit und zeigt nur sehr deutlich, dass da Jemand wirklich überhaupt keine Ahnung hat. Ich kenne nicht nur meine eigenen Blogzugriffe und weiß, dass es gerade in diesem Jahr einen ziemlichen Anstieg der Leserzahlen in vielen Blogs gab. Wenn es irgendwo bergab geht, bzw. ein Blog nicht so richtig in die Gänge kommt, sollte man sich vielleicht überlegen, ob es nicht auch an den Inhalten des eigenen Blogs, bzw. an der Art, wie er geführt wird liegt. Dafür die steigende Zahl der Blog-Events verantwortlich zu machen ist wirklich lächerlich.  
Ein weiterer Punkt, der immer gerne als negativ angeführt wird, ist schlichtweg die Anzahl der Food-Blogs - fürchterlich unübersichtlich isse geworden, die "Szene"!
Ich versteh's nicht, das will mir wirklich nicht einleuchten, aber wem die Bloggerszene zu unübersichtlich geworden ist, den zwingt doch niemand, sich jeden Tag einmal quer durch sie durch zu lesen. Warum lesen diese Personen dann nicht einfach weiterhin ihre 10-15 angestammten Lieblingsblogs und lassen die anderen links liegen? 
Ich hab zwar eine riesige Blogroll, wer aber denkt, dass ich die täglich durcharbeite, der ist komplett auf dem Holzweg. Wirklich lesen tue ich gerade mal ne Handvoll Blogs, bei anderen wird dann quasi nach Überschrift entschieden - es gibt schließlich auch noch ein Leben abseits vom Blog.

Natürlich gibt es auch Einiges, was mich persönlich stört, an der "Szene" im Allgemeinen oder einigen Blogs im speziellen. So finde ich es mehr als lächerlich, wenn man sich selbst als einen der meistgelesenen/erfolgreichsten deutschen Food-Blogs bezeichnet - man muss nur mal die Leserzahlen mit denen anderer, wirklich erfolgreicher Blogs vergleichen und sieht sofort, dass das an den Haaren herbeigezogen ist. Wer aber meint, sich so präsentieren zu müssen, der soll das halt tun.
Einige Events finde ich auch nicht so dolle, bzw. mir erschließt sich der Sinn nicht - aber daraus kann man doch seine persönlichen Konsequenzen ziehen, die entsprechenden Blogs nicht mehr zu besuchen und sie ebenfalls nicht zu verlinken - ferddich! Ständig rumzujammern, dass die "neuen Blogger" (ebenfalls eine grässliche neue Unart, in "neue Blogger" und "Bloggerurgesteine" zu unterscheiden - an was mich das erinnert, schreib ich jetzt besser nicht) alle so böse, geld- und klickgeil sind und ihnen im Vorwege schon eine kurze Lebensdauer zu prophezeien ist wirklich Kinderkram!

Leute, macht Euer Ding, freut Euch an Eurem Blog, Euren tollen Lesern und lest die Blogs, die Euch ansprechen, interessieren und deren Betreiber Ihr mögt - so einfach ist das! 
Meine Konsequenz aus diesem ganzen Gejammere? Ich bin mal wieder bannich froh, mit diesem Klüngel nix zu tun zu haben, sondern hier in meinem eigenen Blog, im Forum und in den Blogs, die ich gerne mag, mit freundlichen und gut erzogenen Menschen zu tun zu haben, die es weder nötig haben, andere in ihren eigenen, anderen Blogs, bei Facebook, Twitter oder wo auch immer zu denunzieren, sich drüber lustig zu machen oder alles schlecht zu reden/schreiben.

Allen, die mit dem Gedanken spielen, einen eigenen Food-Blog zu gründen, möchte ich noch auf den Weg geben: Macht das! Bloggen macht riesigen Spaß, man lernt viele tolle Menschen kennen und bekommt so unglaublich viele Anregungen, dass man gar nicht mehr aus der Küche rauskommt - ok, das kann natürlich auch kontraproduktiv sein ;o)
Lasst Euch nicht einreden, dass Euer Blog keine Chance hat, sein kleines Stückchen vom großen Kuchen abzubekommen oder dass er schlechter ist als die Blogs, die schon seit mehreren Jahren bestehen (dafür aber oftmals nur noch sehr lieblos geführt werden). Es gibt für alle eine eigene Nische. 

So, und nu hab ich anderweitig zu tun - Lebkuchen backen!