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Deutschland vegetarisch [Rezension]

Die vegetarische Küche ist - auch wenn uns das die Gegner des Veggiedays weismachen wollen - keine abstruse Erfindung der Neuzeit oder gar eine Modeerscheinung. Noch bei Oma und Opa kam hauptsächlich fleischlose Kost auf den Tisch und es gab höchstens mal am Wochenende den sog. Sonntagsbraten. Vegetarische Küche war alltäglich, tierische Produkte dagegen etwas Besonderes, ein Luxus, den man sich nicht jeden Tag gegönnt hat und auch gar nicht leisten konnte. 

Mit dem Einzug der Massentierhaltung, als Fleisch und andere tierische Produkte immer günstiger wurden, stieg dann auch der Fleischkonsum. Heutzutage hat sich dieses Verhältnis leider komplett gedreht und es ist mittlerweile in vielen Haushalten üblich, nahezu jeden Tag ein Stück Fleisch, Wurst oder andere tierische Produkte zu essen.

Katharina Seiser hat bereits 2012 sehr erfolgreich mit dem Kochbuch Österreich vegetarisch* bewiesen, dass vegetarische Küche viel mehr ist als die obligatorische Salatplatte oder eine langweilige Gemüsepfanne.
Im Rahmen der Themenwoche "Jeden Tag ein Buch" hat Friesi Österreich vegetarisch übrigens bereits hier im Kuriositätenladen rezensiert, heute möchte ich Euch die deutsche, gerade erschienene Ausgabe vorstellen. 

"Deutschland vegetarisch" von Stevan Paul und Katharina Seiser (Hg.)
Stevan Paul muss ich Euch sicher nicht mehr vorstellen, er ist seit Jahren eine bekannte und geschätzte Instanz (nutriculinary.com) der deutschsprachigen Foodblog-Landschaft und ein mindestens ebenso erfolgreicher Buchautor. Jetzt hat er sich, quasi als Fortsetzung der österreichischen Ausgabe, der deutschen Küche gewidmet und viele bekannte Klassiker ausgegraben, tüchtig abgestaubt, frisch poliert und vegetarisch (neu) interpretiert. 

Erster Eindruck 
Wenn man Deutschland Vegetarisch das erste Mal in der Hand hält, fällt eigentlich sofort der hochwertige Einband auf. Der Buchtitel ist nicht nur gedruckt, sondern in den Umschlag geprägt, der Buchrücken leinenüberzogen und das Buch hat 3, in Worten DREI farbig unterschiedliche Lesebändchen. Damit hat man mich ja schon automatisch am Haken, bzw. zumindest einmal mein Interesse geweckt, denn Bücher mit drei Lesebändchen sind entweder von Buchautoren geschrieben, die die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Leser kennen und/oder schlicht und einfach wissen, dass die Rezepte SO gut sind, dass man mit einem Lesebändchen alleine nicht weit kommt. In diesem Fall trifft beides zu.

Ganz kurz noch zum Thema Lesebändchen: 1 ist Minimum, 2 sind gut, drei perfekt :o)

Beim Durchblättern von Deutschland Vegetarisch stellte sich bei mir sehr schnell ein wohlig heimeliges Déjà-vu Gefühl ein. In diesem Buch zu blättern, ist so ein bißchen wie in einem kulinarischen Fotoalbum der eigenen Kindheit oder der Rezeptkladde von Mama zu stöbern. Die Rezepte sind allesamt bodenständig, ehrliche Hausmannskost im besten Sinne des Wortes.

© Kramp+Gölling
Gestaltung
Die Rezepte sind saisonal sortiert und in 5 Jahreszeiten unterteilt. 5? Ja, ganz genau, 5! Zu den bekannten Frühling, Sommer, Herbst und Winter gesellt sich hier noch die 5. Jahreszeit -  nein, nicht der Karneval, sondern die Jederzeit. Eine ganz wunderbare Idee, wie ich finde.
Gemeint sind natürlich alle Rezepte, die das ganze Jahr hindurch schmecken, egal ob es draußen stürmt und schneit oder einem der Schweiß von der Nasenspitze tropft. 

Es macht riesigen Spaß, in diesem Buch zu stöbern, nicht zuletzt wegen der wunderschönen Fotografien (der Großteil der Rezepte ist bebildert). Ganz genau so stelle ich mir die perfekten Food-Fotos vor: die Gerichte sind sehr appetitlich angerichtet, es ist nicht mehr Deko als Essen auf den Fotos und als Hobbykoch habe ich nicht das Gefühl, das so nie nachkochen zu können.

© Kramp+Gölling
Inhalt 
Deutschland Vegetarisch ist eine reine Rezeptsammlung, außer einer Einleitung des Autoren und der Herausgeberin, einem Register und Inhaltsverzeichnis gibt's "nur" Rezepte, davon aber reichlich. 
Die Rezepte sind sehr übersichtlich in Arbeitsschritten aufgebaut, sehr gut verständlich und detailliert beschrieben und neben Tipps zum Gelingen und dem passenden Getränkevorschlag hat Stevan auch immer wieder Ideen für Variationen und Kombinationen seiner Rezepte in petto, das mag ich sehr. 
Die Rezeptvielfalt umfasst alles, vom zünftigen Brotaufstrich, über das delikate Süppchen, einem herzhaft deftigen Hauptgericht, bis hin zum zuckersüßen Dessert und weil es ja um deutsche Küche im Allgemeinen geht, hat Stevan die Gerichte auch aus allen Ecken Deutschlands zusammengetragen. Es findet sich beispielsweise das Hamburger National, genauso wie die schwäbischen sauren Linsen mit Spätzle (uuuuunglaublich gut, das Rezept dazu gibt's morgen) oder eine vegetarische Version des Borschtsch.

Würde ich Sternchen verteilen, das Buch bekäme noch ein Extra-Sternchen dafür, dass bei Rezepten, die über zwei Seiten gehen, "Bitte Umblättern" dabei steht. Das kann manchmal tatsächlich entscheidend für das Gelingen des Rezeptes sein und ich finde es großartig, dass auch daran gedacht wurde. 

Nachgekocht & Gebloggt
© Kramp+Gölling
Fazit
Ich bin begeistert, nicht nur von den Rezepten, sondern auch von der Sorgfalt, mit der dieses Buch zusammengestellt wurde. Deutschland Vegetarisch ist kein Kochbuch, das mal eben huchhusch zusammengeschustert wurde, sondern es steckt eine ganz, ganz große Portion Herzblut und Liebe zum Produkt und Detail des Autoren und der Herausgeberin darin, das merkt man als Leser_in sofort.
 
Für mich ist Deutschland Vegetarisch schon jetzt ein Klassiker, ein Kochbuch, das ich noch sehr oft empfehlen und verschenken werde, nicht nur an Vegetarier, sondern auch, bzw. erst Recht an sog. Fleischesser. 
Mir gefällt die Selbstverständlichkeit, mit der die Rezepte teilweise "umgestrickt" wurden (viele sind ja auch eh vegetarisch). Da ist kein Platz für die geschwungene Moralkeule, es werden keine Statistiken zum Fleischverzehr, den ökologischen Folgen und gesundheitlichen Auswirkungen runtergebetet, sondern Stevan zeigt einfach, wie es auch geht. Wie es sogar noch besser geht und das nicht, weil die Rezepte ohne Fleisch und Fisch auskommen, sondern weil sie einfach großartig sind, wie sie sind. Denn eins ist spätestens nach der Lektüre dieses Buches klar: vegetarische Küche bedeutet keinen Verzicht, sondern sie bietet ganz im Gegenteil eine riesige Geschmacks- und Aromenvielfalt. 
Die Rezepte sind bodenständig, aber trotzdem raffiniert. Man muss kein Spitzenkoch sein, damit man sie nachkochen kann, anspruchsvolle Gaumen und fortgeschrittene Hobbyköche werden aber trotzdem auch viel Freude mit diesem Buch haben. 

Dieses Buch ist keins, das im Bücherregal langsam vor sich hinstaubt, sondern Ihr werdet es sicher so schnell gar nicht erst dort einsortieren. Absolute Kaufempfehlung oder spätestens auf den Weihnachts-Wunschzettel schreiben, dann aber ganz nach oben!

Stevan Paul, Katharina Seiser (Hg.)
"Deutschland vegetarisch" *
Gebundene Ausgabe, 272 Seiten, 150 Rezepte
Brandstätter Verlag, 2013
ISBN13:
978-3850337397 
www.cbv.at 

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches aber selbstverständlich keinen Einfluss genommen. 

Der Inhalt dieser Rezension entspricht 100%ig meinem persönlichen Eindruck des Buches.
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Das Schweden Kochbuch [Rezension]

Ich mag die schwedische Küche, nicht erst seit meiner 1. Länderthemenwoche, die uns zusammen nach Schweden geführt hat. Ich mag Köttbullar, Smørrebrød und Glasmästar- sill, ich mag aber keinen Zimt - was die die für mich interessante schwedische Rezeptauswahl natürlich drastisch einschränkt, da der Pro-Kopf-Zimtverbrauch in Schweden wahrscheinlich höher ist, als in jedem anderen europäischen Land ;o)
Da ich, abgesehen von den Rezepten der o.g. Themenwoche, noch nicht so viel Erfahrung mit der Vielfalt der schwedischen Küche habe, ist dieses Buch sehr schnell auf meine "Haben wollen-Liste" gelandet, als ich davon gelesen hatte.

© Gerstenberg Verlag
© Gerstenberg Verlag
Erster Eindruck
In die Wolldecke eingekuschelt eine Folge Ferien auf Saltkråkan auf DVD schauen, die Landhausabteilung des IKEA-Kataloges durchstöbern und dazu eine Zimtschnecke ein leckeres Smørrebrød essen, das gibt in etwa das Gefühl wieder, das ich hatte, als ich das erste Mal durch dieses Buch geblättert habe. 
Dieses Buch ist nichts für Puristen die Kochbücher bevorzugen, in denen 3 Erbsen und 4 Möhrchen neben dem Schaum einer Essenz von Irgendwas übersichtlich und in Reih und Glied aufgereiht auf blütenweißem Fine Bone China abgebildet sind, dafür ist es zu bunt, zu fröhlich und die Rezepte sind wahrscheinlich auch zu "einfach". Wer aber eine Vorliebe für traditionelle Rezepte mit skandinavischem Einschlag hat, der sollte sich dieses Buch unbedingt mal anschauen.

Das Schwedenkochbuch von Margareta Schildt Landgren
Gestaltung
Wie gesagt, dieses Buch ist alles andere als schlicht. Das Papier ist so bunt wie das abgebildete Geschirr, opulente Natur- und Zutatenfotografien wechseln sich mit den Rezeptbildern ab, die erfreulicherweise nicht den Eindruck erwecken, als hätten die Gerichte vor dem finalen Foto eine stundenlange Sitzung beim Foodstylisten hinter sich gebracht, sondern jeder einigermaßen geübte Hobbykoch sollte die Rezepte eigentlich 1:1 so umsetzen können, wie auf den Fotos präsentiert. 
Nicht zu jedem Rezept gibt es ein Foto, das spielt in diesem Fall für mich aber auch keine so große Rolle, da die Rezepte im Großen & Ganzen ja recht einfach gehalten und nicht wirklich exotisch sind - man kann sich das fertige Gericht also auch gut ohne Foto vorstellen kann.  

Das Schwedenkochbuch von Margareta Schildt Landgren
Inhalt
Insgesamt beinhaltet dieses Buch 106 (Familien-)Rezepte, die jahreszeitlich sortiert sind - angefangen mit dem Winter, so wie es sich für ein anständiges schwedisches Kochbuch gehört ;o)
Die Rezepteauswahl bietet einen schönen Überblick über die schwedische Küche, von Gebäck, über Getränke, Eingemachtes, bis hin zu zum Smörgåsbord und den allseits beliebten Köttbollar ist alles enthalten, was man von einem schwedischen Kochbuch erwarten kann.
Bei vielen Rezepten habe ich mich spontan gefragt "Ach, das ist ein schwedisches Rezept?", aber das liegt an den Gemeinsamkeiten der deutschen/nordeuropäischen und skandinavischen Küche, auch bei uns gibt es ja Milchreis, Kartoffelpuffer, Makronen, eingelegte Gurken, Brombeerkonfitüre, Tomatensuppe oder Holunderblütensirup. 
Die Rezepte sind allesamt gut und verständlich beschrieben und werden oft begleitet von kleinen Anekdoten der Autorin Margareta Schildt Landgren.
Sehr angenehm finde ich, dass man für den Großteil der Rezepte keine kilometerlange Einkaufsliste erstellen muss, sondern die Zutaten im Allgemeinen zuhause hat, bzw. im Supermarkt oder dem Wochenmarkt bekommt. 
Für mich besonders wichtig ist die Abwandelbarkeit der Rezepte, da ich Kochbücher, bzw. die Rezepte eigentlich immer nur als Anregung auffasse und sie oftmals kräftig auf den Kopf stelle und von innen nach außen kremple - kein Problem bei diesen Rezepten.
Auf meiner Nachkochliste stehen unter anderem der kokt gädda med pepparrot (pochierter Hecht mit Meerrettich), Nässelsufflé (Brennnesselsoufflé), Matjessilltårta (Matjes-Tarte) und Janssons frestelse (Kartoffelauflauf mit Sprotten) - Ihr seht schon, für Vegetarier ist dieses Buch eher weniger geeignet. 

Getestete Rezepte
Das Schwedenkochbuch von Margareta Schildt LandgrenFazit

Kartoffeln in Dill-Sahnesauce ~ Dillstuvad Potatis
In meiner persönlichen Kochbuchrangliste würde ich dem Schweden Kochbuch* einen guten Mittelfeldplatz einräumen. Es ist schön und übersichtlich gestaltet, die Rezeptauswahl ist vielfältig und gut verständlich formuliert und es wird ein großes Spektrum der schwedischen Küche abgedeckt. Es hält also auf jeden Fall was es verspricht und was ich mir von einem schwedischen Kochbuch erwartet habe. 
Da die schwedische Küche aber nicht so vielseitig ist wie beispielsweise die italienische, orientalische oder französische Küche, kommt das Buch in Zukunft sicher nicht so oft zum Einsatz wie andere aus meinem Bücherregal - für die Suche nach schwedischen Rezepten ist es aber in jedem Fall eine sehr gute Wahl!

Morgen stelle ich Euch ein Rezept aus diesem Buch vor, das sich - in abgewandelter Form, wie soll es bei mir auch anders sein - zu einem ABSOLUTEN Lieblingsessen entwickelt hat: Sahne-Dill-Kartoffeln. Ich liebe, liebe, liebe diese Kartoffeln, aber dazu morgen mehr ;o)

Smaklig Måltid!

Margareta Schildt Landgren
"Das Schweden Kochbuch" *
Gebundene Ausgabe, 224 Seiten
Gerstenberg Verlag, 2013
ISBN13: 978-3836927598
www.gerstenberg-verlag.de 

Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt dieser Rezension hat der Verlag und/oder der Autor dieses Buches aber selbstverständlich keinen Einfluss genommen.
Der Inhalt dieser Rezension entspricht 100%ig meinem persönlichen Eindruck des Buches. 
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Tarte au Citron

So, nachdem es in der letzten Woche nur Lesefutter gab, die KuLa-Küche aber ansonsten kalt geblieben ist, wird es höchste Zeit, endlich mal wieder etwas leckeres auf den Tisch zu bringen! Und weil die Zeit seit dem letzten Rezept schon n büschen her ist, gibt's heute direkt etwas Süßes - als kleine Wiedergutmachung.
Ich hatte Euch ja beim Zitronenextrakt bereits versprochen, zu zeigen, was ich mit dem ganzen Zitronensaft gemacht habe. Heute kommt also die Auflösung, eine Tarte au Citron, bzw. DIE Tarte au Citron, es war nämlich die beste Tarte au Citron, die ich bisher gegessen habe. 
Ich habe ja bereits vor 3 Jahren eine Tarte au Citron gebloggt, diese hier ist aber viel besser - mit ganz, ganz großem Abstand. 

Tarte au CitronDas Rezept stammt mal wieder von David Lebovitz, einer meiner ersten Anlaufstellen, wenn es um Desserts, Kuchen und natürlich Eis geht, denn David Lebovitz hat auch das meiner Meinung nach beste Eisbuch überhaupt geschrieben - womit wir schon wieder beim Thema Kochbücher wären ;o)
Wenn Ihr kein Problem damit habt, dass die Bücher von David Lebovitz nur in englisch erhältlich sind, schaut Euch Ready for Dessert* und The Perfect Scoop* unbedingt mal genauer an - beide Bücher gehören zu meinen absoluten Favoriten und sind aus meinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken, genauso wie der Blog von David Lebovitz aus meiner Favoritenliste. 

Tarte au Citron
Eine Tarte au Citron ist kinderleicht zubereitet und perfekt zur Verwertung größerer Mengen Zitronensaft. Da ich sehr gerne und viel Zitronenabrieb verwende, Zitronensaft dagegen aber nicht so oft, für mich die ideale Möglichkeit, gleich einen ganzen Schwung aufzubrauchen.
Falls Euch der Zitronencreme-Jieper überkommt und Ihr Euch nicht mehr zurückhalten könnt, esst die Creme einfach ohne Boden, die schmeckt nämlich auch als Pudding köstlich.
Solang die Erdbeersaison noch läuft, schmeckt eine Zitronentarte natürlich besonders gut, wenn sie mit einigen Erdbeeren serviert wird, aber auch ohne oder in Kombination mit anderen Beeren schmeckt sie einfach toll. 

Tarte au Citron
Backt die Tarte unbedingt am Vortag, lasst sie dann im Kühlschrank über Nacht richtig durchkühlen und serviert sie gut gekühlt, dann schmeckt sie eindeutig am besten. 
Beim Boden hab ich nicht das Rezept von David Lebovitz, sondern mein bewährtes Tarteboden-Rezept verwendet, weil das so herrlich "keksig" ist. 

Amalfi-Zitronen
Zutaten für eine normalgroße runde oder eckige Tarteform

Sandteig
250 g Mehl Typ 405
125 g weiche Butter
125 g Puderzucker
1 Ei

Füllung 
125 ml frisch gepresster Zitronensaft
Abrieb von einer unbehandelten Bio-Zitrone
100 g Zucker
85 g Butter 
2 große Eier 
2 Eigelbe 

Außerdem
Puderzucker zum Karamellisieren

Zubereitung

Sandteig

Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen, nur solange kneten, bis sich alles zu einem Teig verbunden hat.

Den Teig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, besser aber über Nacht.
Den Teig ca. 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche dünn mit dem Nudelholz ausrollen. Auf das Nudelholz aufrollen und über der Tarteform wieder abrollen. Die Tarteform mit dem Teig auslegen und den überschüssigen Teig am Rand abschneiden. In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen und erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 10 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen.

Zitronen-Füllung 
Zitronensaft
Die Zitrone gründlich unter fließendem heißen Wasser reinigen und mit einem Sparschäler so dünn wie möglich die Schale abschälen, es soll so wenig Weißes wie möglich an der Schale verbleiben. 
Den Zitronensaft mit dem Zucker, Butter und dem Zitronenabrieb in einem Topf  erhitzen. Beiseite stellen und ca. eine Stunde ziehen lassen. 

Die Eier mit den Eigelben verkleppern. Die Schale aus dem Zitronensaft entfernen und den Zitronensaft erneut erhitzen. 3 EL des erhitzen Zitronensaftes zu den Eiern geben und alles miteinander verrühren. Die Eier in einem dünnen Strahl unter stetigem Rühren in den Zitronensaft einlaufen lassen, dann die Masse erneut bei mittlerer Hitze erwärmen, währenddessen komstant rühren, damit die Eier nicht ausflocken oder ansetzen. 
Sobald die Masse deutlich eingedickt ist und am Rand leicht anfängt zu blubbern, von der Platte ziehen und auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen. 
Glattstreichen und im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 5-10 Minuten backen, der Lemoncurd soll sich nur etwas setzen. 

Die Tarte aus dem Backofen nehmen, komplett abkühlen lassen und über Nacht im Kühlschrank durchkühlen lassen. 
Vor dem Servieren die Tarte mit Puderzucker bestreuen und mit einem Bunsenbrenner karamellisieren. Nach Geschmack mit Erdbeeren, anderem Beerenobst, oder auch pur servieren.
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Erdbeeren

Vegan For Fit [Rezension]

Ha, da guckt Ihr, oder? Eigentlich hatte ich ja für heute den Roundup der Aktion "Blick ins Bücherregal" geplant und auch bereits angekündigt, vorgestern Abend ist aber noch unerwartet eine letzte Rezension in meinem Postfach gelandet, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Zu der Autorin kann ich Euch diesmal leider nicht viel erzählen, außer, dass sie sich auf meinen Aufruf bei Facebook gemeldet hat und diese Rezension extra noch vor ihrem Urlaub fertig gestellt hat - die Details erzählt Euch Maike gleich selbst :o) Ich wünsche Euch ganz viel Spaß bei der jetzt aber wirklich letzten Rezension dieser Themenwoche - ist ja auch schon Sonntag ;o)

"Vegan For Fit" von Attila Hildmann


Wer ich bin
Mein Name ist Maike, bin 32 Jahre alt und wohne zur Zeit in Essen. Ich habe einen Freund, oder eigentlich Verlobten. Das mit dem Heiraten ist aber noch nicht konkreter geworden, seit meinem Antrag. Wir machen gerne und viel Sport, meistens zusammen, manchmal auch alleine. Ich mache am liebsten Pilates und Kraftsport, außerdem macht Laufen meinen Kopf toll frei.
Ich esse, koche und backe sehr gerne, und habe mich vor etwas mehr als zwei Jahren dazu entschieden vegetarisch zu essen. Davor war ich ein absoluter Fan von Steak und Burgern, beide am liebsten recht „rare“ und Fisch und Meeresfrüchten in jeder Form. Der Grund für mein Vegetarier-Werden war am Anfang eigentlich ausschließlich der Umweltschutz, inzwischen hat es auch noch viele andere Gründe, weswegen ich kein Fleisch und Fisch mehr esse.  Aber das tut hier eigentlich auch nichts zur Sache.  Das Buch habe ich nicht gewählt, weil ich irgendwen überzeugen oder missionieren will, und es soll auch in keiner Weise wie der erhobene Zeigefinger fungieren.

Warum ich dieses Buch gewählt habe
Ich habe ein paar Kochbücher, die für mich die ultimativen Genussbücher sind, koche aber recht selten streng nach den darin enthaltenen Rezepten, sondern lasse mich nur inspirieren oder schaue mir Zubereitungsarten ab, hier war es etwas anders.
Als wir "Vegan for Fit"* gekauft haben war ich interessiert, wie man relativ viel Sport und Veganismus, bzw. in meinem Fall Vegetarismus unter einen Hut bekommt, Stichwort Eiweißversorgung, und ich war auch neugierig auf das Buch weil es zurzeit relativ viel Erwähnung in den Medien und Blogs findet.  Also haben wir schon einige Gerichte nachgekocht, ausprobiert und an Familie und Freunde verfüttert. Das heißt für mich, hier kann ich mehr über ein Buch und seine Rezepte sagen als zu jedem anderen Kochbuch.
Das Buch handelt von der  „Challenge“, ein 30 tägiges Programm, welches den Teilnehmenden hilft, wie Attila es sagt, seinen Körper von den ganzen Belastungen und kleineren Krankheiten zu befreien, die durch schlechte oder tierische Lebensmittel  entstanden sind. Das möchte Attila mit den „Challengern“ erreichen, indem sie 30 Tage lang Gerichte aus dem Buch essen, und dazu Sport treiben.  Das heißt, das Buch ist kein reines Kochbuch, sondern wohl auch sowas wie ein Lifestyle Ratgeber.

Was steht drin
Es gibt drei Einführungskapitel, den Rezepte Teil, und einige Kapitel mit Tipps, Erfolgsgeschichten von „Challengern“ und Motivationshilfe. Dazu gibt es noch ein Bei-Heft, mit Fotos und kurzen Fragebögen der ersten Teilnehmer, quasi als Beweis dass es funktioniert.
Im ersten Teil der Einführung geht Attila darauf ein, wie sehr Abnehmen und Gesundsein von der Einstellung im Kopf abhängt, und wie „leicht“ es doch ist, was Gutes für sich selbst zu tun, wenn man seiner Idee Glauben schenkt. Was da etwas anstrengt ist, dass es von ihm so klingt als wäre es das ultimative Neue, und die Heilung für alles Übel. Andererseits kommt es einem so vor als wäre er davon wirklich überzeugt, besonders wenn man Fotos von ihm sieht, die ihn vor seiner veganen Zeit zeigen, und er ein Kapitel „Misstrauen ist angebracht: An jeder Diät verdient jemand“ nennt, wo er dann erklärt dass es ihm darum geht eine Ernährungsumstellung der „Challenger“ und Leser erreichen will, nicht dass diese von heute auf morgen FdH machen, oder ihre Kalorien einzeln beim Namen kennen. 
Wie bestimmt fast jeder von uns schon gehört hat, geht Abnehmen nicht mal eben so, und dann bleibt man für immer schlank, obwohl man wieder Mist (FastFood etc.) isst. Also, erstmal also nicht so verkehrt, was er da sagt. Der zweite Teil der Einleitung bezieht sich dann auf die Vorteile von pflanzlichen Nahrungsmitteln, wieso man weißes Mehl weglassen soll, und dass die 30 Tage nicht hart, sondern im Gegenteil, „Urlaub für deinen Körper“ werden. Naja, dass eine pflanzliche Ernährung viele gesundheitliche Vorteile haben soll habe ich auch schon an vielen anderen Stellen gelesen, und seit ich kein Fleisch mehr esse auch schon am eigenen Leib erfahren dürfen. Da ich noch Milch Eier und Käse esse kann ich mich natürlich nicht zu den Glücklichen zählen die komplett von allem Unbill befreit sind, aber glauben tu‘ ich mittlerweile ne Menge wenn es um Ernährung und die Auswirkungen davon geht.
Abnehmen? Ich les‘ hier immer Abnehmen? Ja, in dem Buch geht es auch ums Abnehmen. Aber das soll uns erstmal nicht erschrecken, es geht vor Allem um Rezepte zum Genießen. Okay, zum gesunden Genießen.
Dann kommt der Rezept-Teil, der leider, muss ich sagen, nicht wirklich übersichtlich eingeteilt ist, sondern sortiert ist nach „Raus aus dem Bett: Rezepte für morgens“, „Fit unterwegs: Rezepte für mittags und abends“, „Fit zwischendurch: Rezepte für Snacks“, „Süße Highlights: Rezepte zur Belohnung“ und „Tolle Drinks: Rezepte für Drinks“. Wenn ich ein Rezept suche hilft mir diese Einteilung leider nicht wirklich weiter, aber dafür habe ich Klebezettelchen reingeklebt, damit ich nicht immer hinten im Index nachschlagen muss auf welcher Seite was war.
Die Rezepte selber sind bis jetzt durchweg toll. Wir haben seit dem schon rund 10 Hauptgerichte und drei Frühstücks ausprobiert, und alle waren wirklich lecker! Und nicht auf eine Ich-ess-was-Gesundes-also-muss-es-ja-schmecken Art, sondern so, dass wir ein Gericht gestern zum vierten Mal gemacht haben.
Die Beschreibung der Vorgänge und die Zutatenlisten sind gut, die Zeitangaben realistisch. Was etwas wundert ist, es stehen keinerlei Nährwert Angaben an den Gerichten, was in Bezug auf das Abnehmen (da, schon wieder ;) ) etwas komisch ist, aber Attila teilt die Gerichte in Stufe eins und Stufe zwei ein. Als Regel für die „Challenge“ gilt dann, Stufe zwei Gerichte nur bis 16 Uhr, ab dann nur noch Stufe eins, und auch das nur bis 19 Uhr. Naja. Diese Markierung an den Gerichten ist etwas klein geraten, wir haben die übersehen, am Anfang. Aber wir machen ja die „Challenge“ nicht, daher nicht schlimm.

Nach dem Rezeptteil kommen noch Tipps wie man sich verhalten soll/kann, wenn man nicht zuhause ist, wobei mir die etwas zu streng sind, aber wie schon gesagt, das bezieht sich ja dann wieder auf die „Challenge“.
Im nächsten Kapitel gibt er Hinweise wie man anfangen soll, also dass man sich Ziele setzen soll, sich eventuell messen, da das Gewicht ja nicht ausschlaggebend ist und so, und gibt konkrete Sport-Tipps und Pläne. Im Kapitel „Motivation“ geht es dann, wie könnte es anders sein, darum wie man sich selbst motiviert, durch ein bisschen Austricksen, bzw. Überreden. Außerdem weist er darauf hin, dass mit der Änderung der Ernährung, man direkt die Chance nutzen soll, sein Leben aktiver zu gestalten. Na, da hat er natürlich recht, so eine Aufforderung kann man immer gebrauchen, find‘ ich, damit der Schweinehund, der eigene, das nicht immer nur von einem selbst hört. Dann kommt noch ein Kapitel über Erfolgsgeschichten, ähnlich wie in dem Bei-Heft. Hier wird auch nochmal auf die verschiedenen Möglichkeiten berichtet, in Communities wie dem Vegan-for-Fit Forum und der Facebook Gruppe Unterstützung und Zusammengehörigkeitsgefühl zu finden. (was ich voll praktisch finde, es gibt im Internet, auf der Seite des Verlags, einen Mengenrechner für die Rezepte, damit man sich damit Einkaufslisten schreiben kann, auch für andere Personenzahlen als zwei, das hab ich gestern schnell im Büro gemacht) Zum guten Schluss noch Index Dank und Impressum, klar.

Mein Fazit
Es ist schon sehr viel Dogmatisches und Mahnendes enthalten, was Viele abschrecken mag. Ich habe schon Kritiken gelesen, wo Attila als Person kritisiert wurde, weil er zwar vegan isst, aber seine Lederschuhe weiter trägt, weil er es so will. Da denke ich, okay, jeder möchte doch toleriert werden mit den Ansichten die er hat, und jeder Beitrag zählt, zum Umweltschutz, zum Tierschutz, wo auch immer, daher: who cares? Aber das sieht eben auch jeder anders. Ausserdem geht es in einer Buchrezension doch in erster Linie um das Buch, nicht um den Autor.
Dann waren viele Nutzer des Buches der Meinung dass die Zutaten sehr teuer sind, da man viele Nußmuse braucht, und alles Bio sein soll/muss. Wir haben nicht Alles immer in Bio gekauft, und unser Nußmus oft selber gemacht, und im Vergleich zu Fleisch ist es nicht wirklich teurer, denke ich. (Vorausgesetzt man kauft nicht das allerbilligste Fleisch das man so findet).
Und auch Schlechtes muss nicht billig sein ;)
Wer gerne kocht und ausprobiert, und vegetarisch oder vegan kochen möchte, hat hier ein Buch mit wirklich tollen Alternativen zu Nudeln mit Sauce. (Oder er macht die Zucchini Nudeln, die sind inzwischen schon sehr bekannt, mein Freund findet sie absolute Spitzenklasse, ich find sie okay)
Auch wer eine Motivationshilfe und/oder Anleitung beim Abnehmen sucht, und nicht eine Diät im klassischen Sinn macht, findet hier im Großen und Ganzen was er sucht.
Oh Mann, das ist aber viel Gelaver drumherum, und wenig zu den Rezepten. Die Rezepte sind gut. So ist es und mehr wüsste ich dazu nicht zu sagen. Anders hätte ich euch das Buch glaub ich nicht so rüberbringen können wie es für mich ist. Ich hoffe es hat euch ein bisschen Spaß gemacht zu lesen, wenn nicht tut es mir ein kleines Bisschen leid. Ich wünsche euch noch einen tollen Sommer und bleibt der Steph gewogen!

Viele Grüße, 
Maike
________________________

So, das war sie nun, unsere Themenwoche "Jeden Tag ein Buch". Ich, bzw. meine Gastblogger und ich haben es tatsächlich geschafft - wir haben das Klassenziel erreicht und jeden Tag ein Buch vorgestellt! Ye-haw! :o) 
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Melanie, Lena, Friesi, Daria, Maike und Maike für die tollen Rezensionen und hoffe, auch Ihr hattet Freude daran. Diese Themenwoche wird sicher nicht die letzte zum Thema Genussbücher gewesen sein, falls Ihr jetzt Blut geleckt habt und gerne eine Gastrezension im Kuriositätenladen veröffentlichen würdet (gerne auch außer der Reihe), meldet Euch einfach bei mir! Morgen gibt es entweder einen ausführlichen Roundup zur Themenwoche oder den zum Blick ins Bücherregal, das muss ich mir noch überlegen und mit Arthurs Tochter abstimmen :o)


Schönen Sonntag!


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Small Plates & Sweet Treats [Rezension]

Euch bleibt auch wirklich nichts erspart, jetzt habt ich Euch diese Woche über 4 tolle Gastrezensionen präsentieren dürfen und nun das, heute ist Maike dran... ;o) Maikes Blog The Culinary Trial hab ich leider erst vor ein paar Monaten entdeckt, als sie aus meiner monströsen Schoko-Karamell-Torte diese wunderschönen Cupcakes gemacht hat. Seitdem bin ich ein riesengroßer Fan ihres Blogs.
Wenn man ihren Blog öffnet, hat man eigentlich direkt das Gefühl, mitten in einem professionellen Koch-/und Backbuch zu stecken. Ihre Fotos sind so wunderschön, dass ich jedesmal vor Neid erblasse - natürlich erst, nachdem ich kurzzeitig grün angelaufen bin ;o)
Schaut unbedingt bei Maike vorbei und speichert ihren Blog gleich (wie natürlich auch die anderen dieser Woche) als Lesezeichen ab - es lohnt sich wirklich!
So, und nu geht's los, ich überlasse Maike das Wort und präsentiere Euch die Rezension von:

"Small Plates & Sweet Treats" von Aran Goyoaga

Welch eine Ehre, hier im Kleinen Kuriositätenladen einen eigenen Beitrag verfassen zu dürfen, in einem meiner liiiiebsten Blogs überhaupt! Ach ja, ich bin übrigens Maike von The Culinary Trial, einem Blog rund ums -tadaaaa- Essen! Wer hätt's gedacht... ; ) Jedenfalls, vielen Dank, liebe Steph, dass ich heute deine Ladentüren einrennen kann, mit Radieschen und Melone im Gepäck. 
Ich darf euch heute nämlich ein Superbuch vorstellen, ein Bildband quasi, mit frischen, hellen Fotos. Und Rezepte sind auch noch drin, gut, wa? Wer die Autorin Aran Goyoaga und ihren Blog Canelle et Vanille kennt, weiß, dass sie wunderschöne Bilder zu ihrem glutenfreien Essen macht. Das wiederum ohne Gluten ist, weil sie den "bösartigen" Weizenkleber seit Kind Nummer 2 nicht mehr verträgt. Deswegen hat sie sich auf die Suche nach leckeren Rezepten ohne Weizen gemacht und diese dann in ihrem großartigen Buch veröffentlicht.
Erster Eindruck
Allein vom äußeren Erscheinungsbild ist Small Plates & Sweet Treats* einfach schick, auch wenn sich unter dem immer wieder recht unpraktischen Schutzumschlag ein noch viel schöneres Bild versteckt. Aber so kann man immer noch was Neues entdecken, nü, und das wollen wir ja schließlich auch.
Innen dann, in der Einleitung, finden sich ein paar Worte über die Autorin, wie sie zum glutenfreien Essen kam, welche Zutaten und Gerätschaften sie benutzt. Dabei wird explizit erwähnt, dass sie selber gerne einen Bauernhof mit eigenen Hühnern hätte, diese (also, die Eier) aber derzeit von einem Bauern aus ihrer Nähe bezieht. Sie ruft auch dazu auf, lokale Landwirte zu unterstützen und, nicht zuletzt, Eier von frei herumtappelnden Hühnchen zu kaufen.
Die folgende Einteilung der Rezepte nach Jahreszeiten (was ich sehr nett finde, da jedes Kapitel ein eigenes, wohliges Gefühl hinterlässt) begründet sie damit, dass das Angebot auf dem Markt das Kochen bestimmen sollte und nicht andersherum. Und ja, all das macht sie äußerst sympathisch!

Rezepte
Kommen wir also zur Einteilung der Rezepte. Die erfolgt, wie schon erwähnt, in Jahreszeiten, die dann wiederum die im Titel angekündigten Small Plates und auch die Sweet Treats beinhalten. (Für die Nichtso-Englischasse unter euch- Kleine Teller und süße Genüsse. Oder so. ; ) ) Zuerst kommen folglich herzhafte Gerichte, danach die Desserts und Backwaren. Alles glutenfrei, wie gesagt.
Die Rezepte bieten eine große Bandbreite, von Blumenkohlsüppchen über Fenchelsalat und Grapefruitrisotto mit Shrimps bishin zu Kokosoufflé, schokoladigen Toasties und Rosmarineiscreme- es ist eben alles drin, was man so braucht.
Generell finden sich viele Rezepte für Fleisch- und Fischesser, also nicht so unmittelbar was für mich als Meistzeitvegetarier. Das wird dann aber durch die süßen Sachen herausgerissen, denn die würde ich alle liebend gern wegfuttern.
Beim Lesen der Rezepte wird schnell klar, dass sie nicht überkandidelt, sondern eher bodenständig und durchaus leicht umzusetzen sind, wenn man denn die Zutaten dafür hat. Da kommen wir dann also zum Punkt mit der glutenfreien Ernährung- denn die braucht natürlich viele leicht exotische Zutaten. Während sich die meisten Dinge gleich erschließen, musste ich Begriffe wie Sorghum Flour doch mal nachschlagen (es ist übrigens Hirsemehl), nicht weiter schlimm, aber es zeigt doch den gewissen Aufwand, den so eine Ernährung mit sich bringt. Weizenmehl wird in den Rezepten durch Reis-, und Nussmehle und Tapioka- und Kartoffelstärke ersetzt und somit vervielfachen sich die Zutaten im Nu. Das finde ich nicht so dramatisch, denn wenn man einmal einen gewissen Vorrat zu Hause hat, geht das Ganze sicher schnell von der Hand.
Außerdem gibbets da natürlich auch noch die Rezepte ohne Böden und Mürbteig. Suppen und Salate kann man schnell und mit gewöhnlichen Zutaten nachmachen und auch das Eis und andere Desserts sind nicht auf Hirse und Quinoa aufgebaut.
Eine recht große Vielfalt, wie ich finde, und es lockt mich doch sehr, mich der glutenfreien Küche zu stellen. Na ja, kommt Zeit, kommt Sorghum Flour.
Zum Geschmack kann ich bisher noch nicht viel sagen, außer, dass die Wassermelonensuppe wirklich köstlich war. Frisch und leicht, schnell gemacht und sommerlich, ich kann daran nichts aussetzen. Wie die andere Rezepte sind, wird sich zeigen, aber ich bin mir sicher, dass sie auch toll sein werden.

Gestaltung
Aber jetzt zur Gestaltung, meinem Lieblingsteil. Denn wie ich, als offensichtlich sehr oberflächlicher Mensch, gestehen muss (obwohl ich meine, dass ich einfach so eine ästhetische Ader habe, dass ich gar nicht anders kann!), habe ich das Buch gekauft, weil ich Arans Fotos schon immer toll finde und ihren Blog sehr gern, wenn auch in unregelmäßigen Abständen, ansehe, äh, lese. Die Frau kann aber auch fotografieren, mein lieber Scholli! Deswegen ist es wenig überraschend, dass die meisten Fotos zum Sabbern und Anstarren über längere Zeiträume anregen und wunderbar eine eigene Stimmung herüberbringen. Die Bilder im Herbstteil kitzeln schon die Vorfreude auf Kürbis und heiße Suppen in mir hervor und sind so unglaublich gemütlich. Im Kontrast dazu sind die Frühlingsfotos frisch und leicht und hell und man mag sich mit Buch und Kokossoufflé auf eine Wildblumenwiese setzen und Himmel gucken.
Die Startseiten der einzelnen Kapitel sind mit weiteren Bildern geschmückt, die auch Blümchen und Arans Kinder zeigen und das wohlige Gefühl noch unterstützen. Hach ja, so schön! Dass die Schriftfarbe der Überschriften sich je nach Jahreszeit auch ändert, ist hierbei nur das abrundende Tüpfelchen auf dem i.

© The Culinary Trial
Ja, das ist es nun. Small Plates & Sweet Treats* von Aran Goyoaga. Bisher noch nicht auf Deutsch erschienen, aber meiner Ansicht nach ein großartiges (Bilder)Kochbuch.
Man muss sich natürlich darüber im Klaren sein, dass nicht jedes Rezept in 10 Minuten gerührt ist, so wie die Melonen-Radieschen-Suppe, die ich euch heute auf meinem Blog vorstelle. Zur glutenfreien Küche gehört eben mehr dazu, was sich eventuell auch auf das studentische Budget auswirken könnte. Aber da ich, persönlich, schon lange mal meine Nase ins Backen ohne böses Gluten stecken wollte, um es zu testen, um gewappnet zu sein oder was auch immer, sehe ich das als Herausforderung an. Und freue mich auf neue Geschmacksexplosionen, die sich vielleicht im Hirse-Tapiokagemisch verstecken, wer weiß das schon?!
Falls es euch noch nicht aufgefallen ist - ich liebe das Buch schon jetzt, seine Gestaltung, die Auswahl der Rezepte, das Thema der Saisionalität, das gefällt mir doch alles sehr. Ich kann es also weiterempfehlen an diejenigen unter euch, die selber glutenunverträglich sind oder die sich gerne mit speziellen Ernährungsformen auseinandersetzen. Und natürlich an all die oberflächlichen Ästheten, die ganz einfach nur schöne Bilder angucken wollen ; )
Und wem nach einer raffinierten, schnellen und erfrischenden Suppe ist - auf meinem Blogi gibbets das Rezept dazu.

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Ich brauche dringend einen Kochbuchsponsor, soviel steht schon einmal fest :o) Vielen Dank, liebe Maike! Die Suppe ist gerade ganz spontan auf unserem morgigen Speiseplan gelandet, hab ich doch gestern wieder zwei Monstermelonen erbeutet, die jetzt natürlich verarbeitet werden müssen :o)Morgen sollte es eigentlich schon den Roundup zum Blick ins Bücherregal geben, ich hab aber gestern abend noch eine Rezension von einer Leserin bekommen, die ich natürlich erstmal veröffentliche. Montag gibt's dann wahrscheinlich einen Roundup über alle Teilnehmer dieser Themenwoche und Dienstag den Blick ins Bücherregal. Hach, es gibt noch viel zu tun! 

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Bouchon Bakery [Rezension]

Tag IV. Wir hatten bisher drei Kochbücher und ein Eisbuch im Angebot, heute widmen wir uns dem Thema Backen. Meine heutige Gastbloggerin Daria ist noch relativ neu im Blogger-Geschäft, seit April dieses Jahres betreibt sie den Blog Mein Chaosplatz und verwöhnt ihre Familie und Leser mit einer bunten Vielfalt verschiedenster Rezepte.
Für ihre Rezension im KuLa hat sie sich einen besonders dicken Schinken ausgesucht, viel Spaß bei der Rezension von:

"Bouchon Bakery" von Thomas Keller

Hallo, ich bin Daria und ich bin seit April dieses Jahres in der Chaosküche zu finden. Ich freue mich riesig im Kuriositätenladen auftreten zu dürfen und als Gastblogger eine Kochbuchrezension zu schreiben. Ich präsentiere hiermit das Buch Bouchon Bakery* von Thomas Keller. 
Unter anderem haben im Buch seine zwei geniale Kollegen Sebastien Rouxel und Matthew McDonald mitgemischt und haben das Buch zu einer Backschatzkammer gemacht.

© Workman Publishing
Auf das Buch bin ich zufällig gekommen, durch eine Werbung in irgendeinem amerikanischen Blog. Da es in keinem Buchhandel zu finden war, habe ich das Buch bei Amazon* bestellt und kurz darauf hatte ich es in den Händen. 
Ich drücke mich mal so aus, wäre ich ein Buchkritiker, würde ich als erstes schreiben: Aufwendig und Zeitraubend. Es ist ein Buch bei dem man viel Mut benötigt und bereit sein muss, mit Niederlagen konfrontiert zu werden.
Thomas Keller ist ein Perfektionist, so 'ne Art Steve Jobs als Bäcker und Pâtissier. Und das merkt man auf jeder Seite. Und das finde ich nicht mühsam und aufdringlich, sondern aufmunternd und hilfreich. Durch die kleine Geschichten aus seinem Werdegang wird einem klar, dass er nichts geschenkt bekommen hat und dass ihm alles was er in dieses Buch gelegt hat, sehr viel bedeutet.

Als ich das erste Rezept aus Bouchon Bakery nachbackte war es... war es... wie im Film Julie & Julia, der Moment als Julie das erste Rezept aus Julia Child's Buch nachgekocht und es gekostet hat: „YUM“. Und dann will man nicht mit dem Buch aufhören, man will weiter dieses Gefühl erleben.

© Mein Chaosplatz
Zum Layout
Das Paket war so schwer, dass ich dachte, sie hätten mir noch die ganzen Zutaten für die Rezepte mitgeliefert. Bouchon Bakery ist also riesig und schwer. Dafür haben viele unglaublich schöne Bilder Platz. Aber nicht nur Bilder vom fertigen Backgut, sondern auch einige Step-by-Step- und auch How-To-Bilder. 
Das Buch ist übersichtlich und auch auf englisch angenehm zu lesen. Wie gesagt, ich finde die Bilder wunderschön und ansprechend. Das Design vom Cover und das Layout sind in dem typischen Bouchon Bakery (jetzt ist die Bäckerei gemeint) Stil gehalten. Was manchmal das Gefühl gibt, mit jeder Seite ein Päkchen mit einem Sandwich oder einem Eclair aufzumachen.
Das Buch hat einen Schutzumschlag und ich weigere mich ihn zu entfernen, der ist einfach zu schön. 

Zur Aufbau
Das Buch ist in 10 Teile unterteilt:
  • Cookies
  • Scones & Muffins
  • Cakes
  • Tartes
  • Pâte à Choux
  • Brioche & Doughnuts
  • Puff Pastry &Croissants
  • Breads
  • Confections
  • Basics 
    © Mein Chaosplatz
    Zum Inhalt
    Die Liebe zum französischen Brot und Pàtisserie ist in diesem Buch nicht zu übersehen. Vor allem werden französische Bezeichnungen für Teige oder Techniken verwendet.
    Absolut geniale Profitipps sind in jedem Kapitel zu finden und beschreiben alles akribisch genau. Man benötigt eine gewisse Ausrüstung, aber man kommt ganz gut ohne das Eine oder Andere zurecht, zum Beispiel braucht man für Profiteroles (Kapitel Pâte à Choux) eine Silikonform mit kleinen bzw. großen Mulden, damit alle Teilchen genau gleich aussehen. 
    Die Mengenangabe ist in US Cups und im metrischen System angegeben, und dafür benötigt mal eine digitale Waage, denn sogar Eier werden in Gramm gewogen, und wie man sie wiegt und warum man sie erst durch ein feines Sieb streicht wird genauestens erklärt. Eigentlich wird alles genauestens erklärt.

    Das Brot-Kapitel ist einfach genial. Mit Formen, Variationen, How-to's und sogar einer Tabelle (die eigentlich keine Tabelle ist, sondern ein Timelinebeispiel, wenn man zum Beispiel verschiedene Brote auf einmal zubereitet). 
    Beim Lesen der Brotrezepte bekommt man es mit der Angst zu tun (also ich, als unerfahrene Brotbäckerin), aber sie schwindet schnell wenn man die Geschichten liest und merkt, dass auch die Bäcker mal Fehler machten und Ewigkeiten gebraucht haben um ein perfektes Brot zu backen. Bei den Fotos in dem Kapitel kriegt man einfach so eine Lust auf ein Baguette oder Sandwich, dass man impulsiv Richtung Backofen schielt und nachgrübelt, ob alle Zutaten dafür da sind.
     
    Bouchon Bakery ist einfach toll zu lesen. Es eignet sich ausgezeichnet für Menschen die Kochbücher wie einen Roman oder Krimi (obwohl man das Buch wegen der Grösse kaum mit ins Bett nehmen kann) lesen und nicht nur einfach ins Regal stellen und ab und zu was daraus nachkochen. Bei mir wandert es ständig vom Tisch auf die Kochinsel und wieder zurück.

    © Mein Chaosplatz
    Mein Fazit 
    Ich liebe dieses Buch. Ich liebe es, auch wenn ich weiss, dass ich daraus nicht all zu oft etwas backen kann, weil mir einfach die nötige Zeit dazu fehlt. Ich liebe es weil es meinen visuellen Hunger stillt. Und ich liebe es weil es mich herausfordert und jede einzelne Niederlage und die Reflektion derer zu meiner eigenen Perfektion führt.

    In meinem Blog gibt es heute Milch und Haferkekse mit Rosinen... Und auf dem Tisch die Reste von Zuckermaismuffins, klar, beides aus dem Buch. Auf Besucher freue ich mich immer.


    Ciao, Daria 
    ________________


    Vielen Dank, liebe Daria! Die Haferflockenkekse sind schon direkt auf meiner Nachbackliste gelandet!Morgen könnt Ihr hier die letzte Gastrezension in dieser Themenwoche lesen und am Sonntag folgt dann der Abschluss in Form des Roundups zum Blick ins Bücherregal.

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