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Krabben Bisque oder Bremer Granatzoppen

Norddeutschland ist landläufig ja nicht gerade als kulinarisches Schlemmerland bekannt - völlig zu Unrecht eigentlich. Nicht nur, dass wir hier oben wunderbar frischen Fisch (den man zugegeben sehr selten und bewusst genießen soll), köstliches Marzipan, grandiosen Käse und viele andere Leckereien haben, auch kulinarische Spezialitäten wie Labskaus oder Grünkohl, die sich dem ortsfremden vielleicht nicht gerade auf den ersten Blick als kulinarische Köstlichkeit aufdrängen, sind wirklich unglaublich lecker. 
Man muss sich halt nur einmal trauen und wird sehr schnell feststellen, dass an den Ammenmärchen, die beispielsweise um den Labskaus kursieren nix dran ist. Wir mischen da weder die zusammengesuchten Küchenabfälle rein, noch ist Labskaus ein undefinierbarer Brei aus Fleisch, Kartoffeln, Fisch, roter Bete, usw. 
Aber darum soll es heut eigentlich gar nicht gehen, heute dreht sich hier nämlich alles um die für mich größte Köstlichkeit, die der Norden zu bieten hat - Krabben! Oder wie wir in Bremen sagen, Granat (Dabei bitte das r anständig rollen und das zweite a eher wie ne Mischung aus a und o aussprechen. Den Mund dabei dann noch anständig breit ziehen, dann passt das).

Krabben gönnen wir uns nur sehr selten, zum einen, weil wir alles, was aus dem Meer kommt mittlerweile als absolute Delikatesse betrachten, die es nur zu besonderen Gelegenheiten gibt, zum anderen, weil die Krabben-Fangmethoden nicht gerade die umweltschonendste ist (wobei es da auch Unterschiede gibt und nicht jedes Grundschleppnetz den Meeresboden komplett abschält)
1-2x im Jahr gönnen wir uns Krabben und dann am liebsten, wie es sich für nen anständigen Muschelschubser gehört - ungepuhlt, quasi frisch vom Kutter. Glücklicherweise müssen wir dafür nicht extra nach Büsum fahren, sondern nur mal kurz auf den Isemarkt gehen, dort steht nämlich dienstags und freitags unser Granathöker, der unter Anderem auch die mit Abstand leckersten Krabbenfrikadellen überhaupt hat.

Das Puhlen bleibt leider komplett an mir hängen - ein weiterer Grund, weshalb wir so selten Krabben essen - ich bin zwar nicht die langsamste Krabbenpuhlern, für ein Kilo bin ich aber schon ca. ein Stündchen beschäftigt - ich arbeite schließlich unter verschärften Bedingungen und muss jede gepuhlte Krabbe gegen unsere drei, selbstverständlich völlig ausgehungerten Mitbewohner verteidigen (die ihrerseits sicher von sich behaupten, die größten Krabbenfans überhaupt zu sein).

Mal abgesehen vom Krabbenfleisch, kann man auch aus den Krabbenschalen eine absolute Köstlichkeit zaubern, entweder einen Krabbenfond, der später die Basis für Suppen, Risotti oder Saucen bildet oder gleich wie hier beschrieben eine Krabbensuppe. 
Wer Krabbensuppe nur aus der Dose oder dem Würfel kennt, wird sich wahrscheinlich wundern, warum meine so hell und gar nicht orange ist - ganz einfach, den Würfeln und Dosen ist in den meisten Fällen ne ordentliche Portion Annatto, Paprikaextrakt oder andere Farbstoffe zugesetzt, daher die tieforange Farbe. Eine "richtige" Krabbensuppe ist eher ganz leicht rosa mit der Tendenz zu hellbraun, dass meine so hell ist, kommt von Aufschäumen - 5 Minuten später sieht die auch sehr viel dunkler aus ;o)
Also, wenn Ihr Euch mal was ganz besonderes gönnen möchtet und das Glück habt, an frische, ungepuhlte Krabben zu kommen, die nicht schon eine halbe Weltreise hinter sich haben, dann probiert unbedingt diese Krabbensuppe - meine absolute Lieblingssuppe :o)

Zutaten
1 kg frische Krabben in der Schale
Röstgemüse (geputzt und fein gewürfelt):
  • eine Karotte
  • eine halbe Fenchelknolle
  • eine Viertel Sellerieknolle (von einer kleinen Knolle)
  • eine kleine Stange Lauch (das Weiße davon)
50 ml Cognac
200 ml trockener Weißwein (Riesling) 

50 ml Noilly Prat
1 Liter Fischfond, selbst gemacht oder vom Fischhändler (nicht aus dem Glas)
100 g frische, reife Tomaten (ersatzweise Dosentomaten)
Gewürzsäckchen mit:
  • 1 TL gelbe Senfsaat
  • 1/4 TL Fenchelsaat
  • 1/2 TL schwarze Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
Schale einer halben unbehandelten Bio-Zitrone
500 ml Sahne
100 ml Crème Fraîche
1 Schuss Pastis zum Abschmecken
Salz aus der Mühle 
nach Geschmack Piment d'Espelette

Krabbenfleisch als Einlage

Zubereitung
Die Krabben puhlen und das Krabbenfleisch beiseite stellen. 
Die Krabbenschalen und das Röstgemüse in Butter anschwitzen (nicht zu kräftig, da sich sonst Bitterstoffe entwickeln). Mit Cognac ablöschen und flambieren. Den Weißwein und Noilly Prat zufügen und auf die Hälfte einreduzieren lassen. Den Fischfond, die Tomaten und die Gewürze dazugeben und alles ca. 45 Minuten ganz leicht köcheln lassen, nach 30 Minuten die Zitronenschale (ganz dünn mit einem Sparschäler abgeschnitten) zufügen. 
Das Gewürzsäckchen und die Zitronenschale entnehmen, dann mit einem Pürierstab durchmixen. 15 Minuten bei ausgeschalteter Platte ziehen lassen, dann durch ein feines Tuch passieren und zusammen mit der Sahne und der Crème Fraîche erneut in einen Topf geben. 
Nach Geschmack mit Pastis, Salz und Piment d'Espelette abschmecken und vor dem Servieren kräftig mit dem Pürierstab aufschäumen. 
Die Suppe in einen vorgewärmten Teller geben und als Einlage direkt vor dem Servieren nach Belieben mit Krabbenfleisch verfeinern.

Miesmuscheln mit Cidre, Lauch und Speck

Gibt's denn sowas? Da muss ich erst Piieeep Jahre alt werden, um das erste Mal in meinem Leben etwas mit Cidre zu zubereiten, bzw. Cidre überhaupt mal zu trinken. Hätte mir nicht früher Jemand sagen können, dass dieses Zeug so lecker ist? Was hab ich da nicht alles verpasst! 

Seit einer etwas unglücklich verlaufenen Projektwoche in der 7. Klasse hab ich ein, sagen wir mal sehr gespaltenes Verhältnis zu Alkohl im Allgemeinen und Hochprozentigem im Speziellen - die Details erspare ich mir Euch an dieser Stelle ;o)
Ich koche zwar für mein Leben gern mit Alkohol, es darf auch sehr gerne viel sein, trinken mag ich ihn in der Regel aber nicht, egal ob es sich um Wein, Bier oder Schnappes handelt. 
"In der Regel" schreibe ich deshalb, weil ich seit einiger Zeit auf den Posecco gekommen bin, den mag ich nämlich im Gegensatz zu Sekt oder anderem Kribbelwasser wirklich gern - Ausnahmen bestätigen also wie immer die Regel. Ihr seht, ich taste mich so langsam ran, ganz langsam... 

Tatsächlich hab ich schon überlegt, mal ein Einsteiger-Weinseminar zu besuchen, allerdings sollte man dann wohl wenigstens nicht bei jedem Schluck das Gesicht verziehen, als hätte man grad nen großen Schluck Essigessenz auf Ex getrunken. Es ist also noch ein langer Weg, bis aus mir eine Weinfachfrau wird. Bis dahin vertraue ich ganz auf meinen Weinhändler, der mir für jedes Rezept und  Gelegenheit den passenden Wein raussucht.
Letzten Freitag hab ich mir bei ihm für dieses Rezept Cidre besorgt - Liebe auf den ersten Schluck! Leider, oder vielleicht auch glücklicherweise, hab ich nur eine Flasche gekauft. Hätte ich noch eine in Petto gehabt, sie wäre in Nullkommanix leer gewesen.  
Im Sommer werd ich den Cidre-pro-Kopf-Verbrauch hier in Hamburg mächtig in die Höhe treiben, das ist schon mal klar :o)


Nun aber genug getratscht, kommen wir endlich zum Wesentlichen ... 
Das Rezept habe ich aus meinem neuen absoluten Lieblingskochbuch, dass ich anlässlich meiner letzten Chemo bekommen habe, River Cottage Everyday von Hugh Fearnly-Whittingstall. Das Buch hat mich derart begeistert, dass die Klebezettel, die ich mir immer mit zur Chemo nehme um interessante Rezepte zu markieren, bei Weitem nicht ausreichten, zuhause ging es noch mal fleißig weiter. 
Sobald ich eine kleine repräsentative Auswahl an Rezepten aus dem Buch nachgekocht habe, werd ich es Euch detaillierter vorstellen, bis dahin nur soviel - ich liebe, liebe, liebe dieses Buch und das Gleiche gilt für dieses Rezept! Neben den gratinierten Miesmuscheln eindeutig mein bisheriger Muschelfavorit.

Zutaten
2 kg Bio-Miesmuscheln
Butter und Olivenöl
200 g durchwachsener Speck, fein gewürfelt
2 dünne oder eine große Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
4 Zweige Thymian
2 Lorbeerblätter
500 ml Cidre, brut
1 TL grober Senf
3 EL Crème Fraîche
Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung
 
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte.
Butter und Olivenöl in einem großen, weiten Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Sobald die Butter aufschäumt, den Speck zugeben und einige Minuten knusprig braten. Lauch, Thymian und Lorbeerblätter zugeben und ebenfalls kurz anschwitzen.
Die Temperatur auf ein Maximum erhöhen, den Cidre dazugeben und zum Kochen bringen, den Senf dazugeben.
Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt.

Die Muscheln aus dem Sud nehmen und in einer Schüssel warm stellen.
Die Crème Fraîche zur Kochflüssigkeit geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Alles über die Muscheln gießen und unterheben. Mit frischem Baguette servieren. 


Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.  

So, und für uns war's das jetzt erstmal mit den Muscheln. Bis zum Herbst lass ich mir Zeit, neue Rezepte zu suchen. 
     

Gratinierte Miesmuscheln mit Parmesan-Kräuterkruste

Hurra, ich lebe noch...

Habt Ihr den riesigen Steinhaufen gehört, der mir gestern vom Herzen gefallen ist? Eigentlich hätte man das bis in die hintersten Ecken Deutschlands hören müssen, so groß war er, der Haufen ;o) 
Gestern hatte ich einen sehr wichtigen, geradezu entscheidenden Arzttermin, der nach vielen Hiobsbotschaften in den letzten Wochen endlich die sehnlichst erhoffte Wende brachte. Meine Grunderkrankung bleibt zwar unvermindert ernst und die nächsten Wochen und Monate werden auch kein Zuckerschlecken, seit gestern weiß ich aber, dass ich wieder gesund werde - ich bleib Euch also noch eine Weile erhalten ;o)
Und weil mir der KuLa und nicht zu vergessen Ihr in den letzten Wochen wirklich bannig gefehlt habt, geht's heut gleich wieder frisch an's Werk. Sicher gibt es in der nächsten Zeit noch ein paar Auszeiten, nicht zuletzt, weil ich demnächst ins Krankenhaus muss, aber so ganz ohne Blog geht's auf Dauer nicht! Schön, wieder bei Euch zu sein!

Eigentlich hätte ich am liebsten ein Rezept mit gaaaaanz viel Zucker & Schokolade gebloggt, hab ich aber grad nicht in petto, also gibt's Muscheln - logisch, oder? ;o) 
Naja, logisch deshalb, weil dieses Muschelrezept so gnadenlos lecker war, dass es einfach schleunigst unter die Menschen muss, das duldet keinen Aufschub! 

Zutaten

2 kg Miesmuscheln
400 ml Fischfond
200 ml trockener Weißwein
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter

80 g Butter
80 g frisch geriebener Parmesan
80 g Panko oder Weißbrotbrösel
2 confierte Knoblauchzehen
1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt
Salz und Pfeffer
Abrieb einer halben Bio-Zitrone

Zubereitung

Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern und evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte. Muscheln nochmals mehrfach kalt spülen, dabei mehrfach das Wasser wechseln.

Alle Zutaten für die Gratiniermasse miteinander vermischen und beiseite stellen.

Fischfond und Wein erhitzen, Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben. Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt. 

Je nach Topfgröße lieber in Etappen arbeiten, damit die Muscheln auch möglichst schnell und entsprechend stark erhitzt und damit getötet werden.
Die Muscheln mit einer Siebkelle herausnehmen, abtropfen lassen und die oberen Muschelseiten entfernen. Auf jede Muschel etwas Butter-Pankomasse geben, leicht andrücken und die Muscheln nebeneinander auf ein Backblech legen.
Im auf 200°C vorgeheizten Backofen unter dem Grill gratinieren, bis die Bröselmischung schön gebräunt ist. Sofort servieren. 

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden. 

Quelle: Würzen - einfach besonders - besonders einfach von Bettina Matthaei (*Affiliate-Link)

Miesmuscheln im Pastis-Safran-Sud

Endlich Muschelzeit! 

Eigentlich sagt man ja gemeinhin, Muschelzeit wäre in den Monaten mit "r", beginnt also im September. Mein Fischhändler war aber anderer Meinung, die Qualität der Miesmuscheln war noch nicht nach seinem Geschmack, also hat er mir auch keine verkauft ... grmpf ... Aber ok, er weiß schon, wovon er spricht und ich kann mich durchaus in Geduld üben, wenn ich eh keine andere Wahl habe ;o)

Diesen Samstag war es dann endlich soweit, mein wöchentlicher Anruf beim Fischhändler endete nicht damit, dass ich grummelnd und meckernd nach einem Ausweichrezept suchte, sondern endlich bekam ich die ersehnte Antwort - nu sindse gut, die Miesmuscheln! Also nix wie los, bevor sie mir noch Jemand vor der Nase wegschnappt und dann ab in die Küche.

Wenn das bisschen Schnibbelarbeit für das Gemüse erledigt ist, geht's eigentlich sehr schnell, die Muscheln sind in Nullkommanix gekocht und damit ist das Essen auch schon fast fertig. 

Während ich noch meine Portion fotografiert hab, war aus dem Esszimmer schon ein frenetisches Klackern, Schlürfen und Knuspern zu hören, mein Mitesser war so begeistert, dass er nach dem Essen kurz vor nem Eiweißschock stand - die besten Muscheln seines Lebens, so sacht er und wer bin ich, dass ich ihm widerspreche ;o)

Mir haben zwar auch die anderen Miesmuschelrezepte bisher ausnahmslos und unglaublich gut geschmeckt, dies hat aber nochmal alle bisherigen getoppt - wenn mein Mitesser mir nicht alles weggefuttert hätte, ich hätte mich auch gnadenlos überfuttert ...

So, und nu noch mein Standardhinweis, wenn ich ein Muschelrezept blogge - mir liegt das wirklich sehr am Herzen:

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.

Bitte nicht auf die Idee kommen, frische Muscheln im Dampfgarer zu zubereiten - ich hab schon von den abstrusesten Zubereitungsmethoden gelesen, bei denen sich der Koch/Köchin augenscheinlich keine Gedanken darum gemacht hat, dass die Tiere noch leben, wenn sie zuhaus ankommen.

Zutaten
2 kg Miesmuscheln

3 confierte Knoblauchzehen
1 große Zwiebel
2 Karotten
1 Stange Lauch (das Weiße)
Olivenöl
1 TL schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter

400 ml Weißwein
200 ml Fischfond
1/2 TL Safranfäden
Salz und Pfeffer


3 EL Pastis
100 ml Sahne
frisch gehackte Petersilie

Zubereitung
 
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich wässern, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte. Muscheln nochmals mehrfach kalt spülen.

Karotten, Lauch und Zwiebel in dünne Streifen schneiden.
Knoblauch und Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen. Karotten und Lauch dazugeben und einige Minuten mitschmoren. Mit Weißwein und Fischfond ablöschen, Lorbeerblätter und Pfefferkörner dazugeben und einige Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Salzen und pfeffern.
Safranfäden mit etwas Salz in einem Mörser fein zerreiben. Heißen Fischsud dazugeben und den Mörser so gut wie möglich damit "ausspülen", so gelangt möglichst der gesamte Safran in den Muschelsud.

Die Flüssigkeit kräftig aufkochen und die Muscheln dazugeben. Sofort den Deckel aufsetzen und die Muscheln 4-5 Minuten kochen lassen, bis sie sich geöffnet haben. Zwischendurch mehrfach am Topf rütteln, so dass die Hitze möglichst schnell überall hin gelangt.

Die Muscheln aus dem Sud nehmen und warm stellen.
Den Sud durch ein feines Sieb gießen und bei starker Hitze einkochen. Von der Platte nehmen und die Sahne dazugeben. Jetzt darf die Sauce nicht mehr kochen!
Mit Pastis abschmecken und evtl. noch pfeffern und salzen.

Den Sud über die Muscheln geben und sofort mit frischem Baguette servieren.

Angelehnt an ein Rezept aus: GU Würzen

Flusskrebsravioli an Safran-Schaum

Ich hab das Nudeln mal wieder sträflich vernachlässigt, besonders gefüllte Nudeln hab ich schon ewig nicht mehr gemacht. Es gab soviele andere Dinge, die gekocht und gebacken werden mussten, da hab ich das irgendwie aus den Augen verloren. Geht natürlich gar nicht, schließlich ist Pasta meine große Leidenschaft, also mussten dringend mal wieder Ravioli gebastelt werden.


Diese Ravioli mache ich immer wieder gern, das Aroma ist sehr fein und nicht so kräftig wie bei vielen Pastagerichten, in denen Tomaten dominieren und die Kombination Flusskrebsfleisch/Dill mit dem leckeren Safranschaum ist einfach toll.

Zutaten
Nudelteig
200 g gemahlener Hartweizengrieß
2 Volleier
1/2 TL Salz
1 EL Annatto- oder Olivenöl

Füllung
150 g Ricotta
200 g Flusskrebsfleisch
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
1 Bund Dill
Salz und Pfeffer
evtl. etwas Panko zum Abbinden

Sauce 
1 Schalotte
Butter
1 kleine Knoblauchzehe
50 ml Noilly Prat
100 ml trockener Weißwein
200 ml Fischfond
100 ml Sahne
1 Msp. Safranfäden (ca. 0,05 g)

Zubereitung 

Nudelteig
Aus Mehl, Salz, Olivenöl und Eiern einen Nudelteig kneten, in Frischhaltefolie wickeln und mind. 30 Minuten ruhen lassen.

Füllung
Flusskrebsfleisch in einem Sieb sehr gut abtropfen lassen. Zusammen mit dem Ricotta in der Moulinette durchmixen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronenabrieb und fein gehacktem Dill würzen. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der Masse, evtl. noch etwas Panko oder Semmelbrösel hinzufügen, um der Füllung mehr Festigkeit zu geben.

Fertigstellung der Ravioli
Den gut bemehlten Nudelteig mit der Nudelmaschine zu dünnen Bahnen ausrollen. und in ausreichendem Abstand jeweils 1 TL Füllung geben. Eine weitere Nudelbahn darüberlegen und vorsichtig die Luft zu den Seiten herausdrücken. Mit einem Ausstecher Ravioli ausstechen und auf ein bemehltes Backblech legen.

Sauce
Die Schalotte fein würfeln, die Knoblauchzehe einmal mit dem Messerrücken anquetschen. Beides in der Butter anschwitzen, nicht bräunen lassen. Mit Noilly Prat und Weißwein ablöschen und jeweils fast komplett einkochen lassen. Den Fischfond angießen und die Safranfäden hinzufügen. Nochmals etwas einkochen lassen.
Die Sahne zugeben und evtl. mit Salz und Pfeffer würzen.
Durch ein feines Sieb passieren und unmittelbar vor dem Servieren mit einem Mixstab aufschäumen.

Die Ravioli in siedendem Wasser al dente kochen und zusammen mit der Sauce anrichten.

Sellerierisotto mit sautierten Flusskrebsen

Sellerie mal wieder! Eine weitere Möglichkeit, die neuerdings von mir so geliebte Knolle zu verwerten. Das Resultat ist ein sehr feines Risotto, das überhaupt nicht penetrant nach Sellerie schmeckt.
Das Rezept hab ich bei der Chaosqueen gefunden und ein klein wenig abgewandelt, nachdem ich bei ihr gelesen habe, dass sie bei einer Wiederholung auf die Sahne verzichten und stattdessen eher einen Stich Butter nehmen würde.

Im Gegensatz zu ihrem Risotto, war der Sellerie bei mir noch nicht ansatzweise zerfallen, trotzdem ich ihn zu Beginn angedünstet und die ganze Zeit mitgekocht habe - wahrscheinlich ein besonders dickköpfiger Sellerie ;o)
Anstelle der Riesengarnelen gab es bei uns Flusskrebsfleisch dazu, eine ebenfalls sehr leckere Kombination.
Resultat: Wenn ich mal Zeit hab, wird es dieses Risotto auf jeden Fall wieder geben, ich muss halt nur Platz in meinem Kochplan finden ;o)

Zutaten
400 g Knollensellerie
1 kleine Zwiebel
Olivenöl zum Andünsten
250 g Risottoreis
150 ml Weißwein
700 ml Fischfond
1 EL Butter

Flusskrebsfleisch
2 Knoblauchzehen
1 entkernte Chilischote
Olivenöl

Zubereitung
Die Zwiebel fein würfeln, in einem Topf im heißen Öl glasig dünsten, den in Würfel geschnittenen Knollensellerie hinzufügen und mitdünsten. Den Reis untermischen und rundum mit Öl benetzen. Dann salzen, den Wein angießen und komplett einkochen lassen.
Nach und nach die heiße Brühe hinzufügen. Leise köcheln, dabei immer wieder einen Schuss Brühe angießen, bis der Reis gar ist. Regelmäßig umrühren, damit nichts unten ansetzt.
Sobald der Reis al dente ist, die Butter unterrühren.
Vor dem Servieren einige Minuten ruhen lassen.
In der Zwischenzeit Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Knoblauchzehen mit dem Messerrücken anquetschen und zufügen. Das Flusskrebsfleisch in der Pfanne schwenken (nicht zu lange, sonst wird es trocken) und mit Salz, Pfeffer und fein gehackter Chilischote würzen.

Als Beilage zu dem Risotto servieren. 


Linguine in Miesmuschel-Tomatensugo

Foodbloggen ist eine wirklich deprimierende Angelegenheit, kann man nur Jedem dringend von abraten...

Früher (bevor ich meinen eigenen Laden aufgemacht hab), hab ich natürlich auch viel und abwechslungsreich gekocht, kaum ist man aber mal in diese "Szene" verwickelt, findet man sich ganz schnell in einem völligen Chaos von Rezepten, die man am liebsten sofort und auf der Stelle nachkochen und -backen möchte, wieder.

Früher hab ich relativ lange im Voraus planen können, was wir wann essen, heutzutage MUSS ich ständig meinen Plan über den Haufen werfen, weil ich schon wieder ein Rezept gefunden hab, dass dringender gekocht werden muss, als das, das eigentlich angedacht war.

Früher hatte ich eine ziemlich gute Ordnung in meiner "Nachkoch-Liste", mittlerweile ist dort aber das absolute Chaos ausgebrochen. Neben den hunderten Rezepten, die ich bei delicious abgespeichert hab, sind da ja noch die ganzen gemarkerten Rezepte bei Tastespotting und Foodgawker - da ist schlicht kein Land in Sicht.

Früher bin ich mal einfach so durch die unendlichen Weiten des Internets gesurft, heute gibt es soviele Foodblogs, -galerien, usw. abzuarbeiten, dass für derlei SchnickSchnack gar keine Zeit bleibt ;o)

Ihr seht also, Bloggen ist kein Vergnügen, sondern mit ner Menge Aufwand und Arbeit verbunden ...

Entschädigt wird man dann allerdings durch Rezepte wie dieses. Früher (nein, ich fang nicht schon wieder mit der Aufzählung an) hätte ich im Leben keine Muscheln gegessen, heute mag ich sie unheimlich gern und freu mich immer wieder sehr, wenn ich ein neues, interessantes Rezept finde, dass sich nachzukochen lohnt.
Ich mag die Kombination Miesmuscheln/Tomaten ja besonders gern, wie ich hier und hier schon gezeigt habe und diesmal gibt es die Muscheln mit Linguine.
Wer die Muscheln nicht so gern während des Essens aus der Schale puhlt (ich mag das ja gern), nutzt die Zeit, bis die Pasta al dente ist und "befreit" das Muschelfleisch schonmal aus der Schale. Ein paar Muscheln als Deko würd ich aber trotzdem zurückbehalten. 

Zutaten  
1 kg Miesmuscheln
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Fenchelknolle
1 Chilischote
125 ml Noilly Prat
300 ml passierte Tomaten
1/2 Bund glatte Petersilie
Salz und Pfeffer
Olivenöl

Pasta lunga nach Wahl

Zubereitung
Die Muscheln gründlich wässern und ggf. vorhandene Bärte mit einem Messer entfernen. Geöffnete und schadhafte Muscheln aussortieren.
Zwiebel, Chilischote und Knoblauch fein hacken, Fenchel putzen und in kleine Würfel  oder Streifen schneiden. 
Olivenöl erhitzen, Knoblauch, Zwiebel, Chili und Fenchel darin anschwitzen. Mit Noilly Prat ablöschen und gut einkochen lassen. Die passierten Tomaten dazugeben und alles kräftig zum Kochen bringen.
Wenn die Sauce gut kocht, die Muscheln dazugeben und sofort den Deckel schließen. 10 Minuten köcheln lassen, bis sich alle Muscheln komplett geöffnet haben. Zwischendurch die Muscheln durch schwenken, damit auch oben liegende Muscheln in den heißen Sud kommen - nicht geöffnete Muscheln erneut entfernen.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
In der Zwischenzeit die Pasta al dente kochen und die Petersilie grob hacken. 
Die Pasta tropfnass zum Muschelsugo geben, durch schwenken und mit Petersilie bestreut servieren.

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.

Risotto mit Miesmuscheln

Mal angenommen, ich müsste das für mich perfekte Risotto wählen, ich würde mich eindeutig für dieses hier entscheiden.
Ich mag zwar so ziemlich jedes Risotto, denn Risotto gehört zu meinen absoluten Lieblingsspeisen, aber dieses liegt mit großem Abstand auf dem ersten Platz.
Es schmeckt nicht nur wunderbar, durch die Miesmuscheln sieht es auch noch richtig klasse aus und das ist bei Risotto ja eher die Ausnahme ;o)




Ich bin richtig froh, dass ich meine Muschelaversion überwunden hab, besonders die Kombination Miesmuscheln/Tomaten, die mir schon bei den neulich gebloggten Muscheln in pikanter Tomatensauce so gefallen hat, macht dieses Risotto zu meinem neuen Liebling.

Als nächstes sind dann Muscheln mit Pasta und natürlich Pizza dran, ich kann es kaum erwarten :o) ... Wenn da nicht noch so viele andere Gerichte wären, die ich alle ganz dringend kochen will ... Hach, als Hobbykoch hat man's echt nicht leicht ;o)


Zutaten
2 kg Miesmuscheln

Wasser

500 g Risottoreis
100 ml Muschelfond 1 Glas Noilly Prat 200 ml passierte Tomaten
1 kleine Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1-1,5 l Fischfond 1 Hand voll fein gehackte Petersilie Salz und frisch gemahlener Pfeffer
1 Stich ButterZubereitung
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich waschen, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte. Etwas Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Sobald das Wasser stark kocht, die Muscheln in den Topf geben und den Deckel sofort schließen. Zugedeckt bei starker Hitze ca. 5 Minuten garen, dabei den Topf häufiger rütteln oder die Muscheln umrühren.

Alle Muscheln, die sich nach dem Kochen nicht geöffnet haben, ebenfalls wieder aussortieren.
Die vollständig geöffneten Muscheln aus den Schalen entfernen, dabei einige besonders schöne zur Dekoration beiseite legen.

Die fein gehackte Zwiebel und den ebenso fein gehackten Knoblauch in Olivenöl anschwitzen und den Reis hinzufügen. Rühren, bis der Reis durch und durch heiß und gleichmäßig mit Öl überzogen ist. Mit Noilly Prat ablöschen und vollständig einkochen lassen. Nun die Muschelflüssigkeit und die passierten Tomaten hinzufügen und ebenfalls unter ständigem Rühren einkochen lassen.
Nun nach und nach heißen Fischfond angießen und stetig weiterrühren. Neuen Fond erst angießen, wenn der bereits zugefügte vollständig aufgenommen wurde. Mit frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Salz würzen.
Nach ca. 15-20 Minuten das Muschelfleisch unterheben und nur noch vorsichtig weiterrühren. Wenn der Reis al dente ist, vom Feuer nehmen und die Butter, sowie die fein gehackte Petersilie unterrühren.
Einige Minuten abgedeckt ruhen lassen und mit den beiseite gelegten Muscheln in der Schale dekorieren. 
Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.

Krabben-Lachstatar mit Limetten-Joghurtsauce

Eigentlich ist Freitags ja immer Fischtag, aber ausnahmsweise gibt's den Fisch schon heute ;o)

Für dieses sehr einfache Rezept gilt mal wieder, dass die Qualität der Zutaten ganz besonders entscheidend für das Endresultat ist.
Unabhängig davon, dass man besonders beim Fischkauf natürlich generell darauf achten sollte, keinen Fisch oder Meeresfrüchte zu kaufen, deren Bestände gefährdet sind, bzw. bei deren Fang Methoden eingesetzt werden, die die Bestände und das Ökosystem nachhaltig schädigen, ist besonders beim Lachs der Unterschied zwischen einem konventionell gezüchteten und einem Bio-Wildlachs immens.
Während ein konventioneller Lachs fad und fettig schmeckt und kaum Eigengeschmack hat, besitzt ein Bio-Wildlachs noch das volle Aroma, dass ein Lachs haben sollte. Bei einer Zubereitung, bei der der Fisch roh serviert wird, ist das, neben der absoluten Frische des Produktes natürlich von besonderer Bedeutung.

Ganz besonders lecker wird dieses Tatar, wenn nicht nur der Lachs von allerbester Qualität ist, sondern die Krabben dazu noch frisch gepuhlt werden. Das ist zwar ein bisschen Arbeit, sie lohnt sich aber auf jeden Fall.
Nur aufgepasst, dass während des Puhlens keine kleine, gefräßige Katze daneben sitzt - die Ausbeute könnte dramatisch drunter leiden ;o)

Wir haben zu diesem Tatar kleine, knusprige Kartoffelrösti gegessen, es schmeckt aber auch sicher ein knuspriges, frisches Baguette dazu.



Zutaten
200 g Nordseekrabben, gepuhlt
200 g Bio-Wildlachsfilet
2 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten
1 TL frischer Thymian
1 TL gemörste rote Pfefferbeeren
Fleur de Sel
1 Prise Zucker
1 TL Zitronensaft
mildes Olivenöl

125 g türkischer Joghurt (10%)
Fleur de Sel und Pfeffer
1 Prise Zucker
Abrieb und Saft einer Limette

Zubereitung
Die Haut des Wildlachsfilets entfernen und evtl. vorhandene gräuliche Fettschichten entfernen, da diese oftmals tranig schmecken.
Das Lachsfilet in feine Würfel schneiden und mit den Nordseekrabben in eine Schüssel geben. Die in Ringe geschnittene Frühlingszwiebel in etwas Olivenöl anschwitzen, abkühlen lassen und zu der Fischmasse geben. Alles mit Salz, Zucker, Pfefferbeeren, Thymian und Zitronensaft abschmecken und mindestens für 2 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
In der Zwischenzeit den Joghurt würzen und den Saft und den Abrieb der Limette dazugeben und alles gut verrühren. Ebenfalls kalt stellen.
Portionsweise in Vorspeisenringen anrichten und mit der Limetten-Joghurtsauce servieren.

Quelle: NDR - Landfrauenküche

Cozze al Sugo piccante - Muscheln in würziger Tomatensauce

Für mich hat sich das kürzlich veranstaltete Foodbloggertreffen gleich doppelt "gelohnt" - ich habe viele nette Menschen kennengelernt, hatte eine richtig schöne Zeit und wurde zum Schluss noch mit einem ganz tollen Kochbuch beschenkt. Andrea von Einfach Guad ließ sich nicht davon abbringen, es mir als Dankeschön für die Übernachtungen zu schenken. Natürlich wäre das nicht nötig gewesen, ich hatte schließlich auch ne Menge Spaß, aber ich hab mich trotzdem soooo gefreut :o)
Um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen, es handelt sich um "Süditalien - Küche und Kultur" von Cornelia Schinharl.
Das Buch ist absolut toll, es bietet neben einleitenden Berichten über die jeweiligen Regionen Süditaliens sehr viele Rezepte für regionale Spezialitäten - ich wusste gar nicht, was ich zuerst kochen sollte. Und weil mich so unglaublich viele Rezepte angelacht haben, stand das vorletzte Wochenende komplett im Zeichen dieses Kochbuches, insgesamt hab ich gleich 4 Rezepte gekocht.
Den Beginn machte dieses Rezept, wir waren sowieso beim Fischhändler unseres Vertrauens und da bot es sich quasi an.


Als ich noch ein Kind war, mochte ich partout keine Muscheln - die waren wabbelig, manchmal knirschten sie und richtig was dran ist da ja auch nicht. Die Aufnahme von Muscheln wurde also kategorisch verweigert und erst in den letzten Jahren hab ich mich so langsam eines Besseren besonnen.
Mittlerweile bin ich ein ganz großer Muschel-Fan (in der nächsten Zeit wird es also sicher noch das ein oder andere Muschel-Rezept geben), wenngleich die Zubereitung für mich doch immer mit einem gewissen Adrenalin-Kick verbunden ist - es könnte sich ja doch mal eine verdorbene Muschel unter die anderen gemischt haben.
Die Stunden im Anschluss an das eigentliche Essen sind für mich also immer mit einem nervösen Warten verbunden, ich beobachte jede Regung meines Magens, schließlich will ich vorbereitet sein, wenn es los geht ;o)

Wie Ihr daran seht, dass ich hier noch sehr unbekümmert schreibe, bisher ist natürlich alles gut gegangen. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil unser Fischhändler qualitativ sehr hochwertige Ware verkauft und ich jede Muschel äußerst penibel auf ihren "Gesundheitszustand" hin überprüfe ...


Nun aber endlich mal zum Rezept ...
Die Muscheln haben uns unglaublich gut geschmeckt, die Sauce (auf den Fotos leider nicht zu sehen, da sie natürlich unten im Topf ist ;o), hat eine tolle Schärfe und zusammen mit frisch getoastetem Weißbrot und den Muscheln ist das nur genial. Mein Mitesser hat dieses Muschelgericht offiziell zum besten Muschelgericht gekürt, dass er jemals gegessen hat. Trotzdem ich noch nicht soooooo viele Muschelgerichte gegessen hab, werd ich ihm da sicher nicht widersprechen - wenn der Herr Recht hat, hat er Recht ;o)

Zutaten

2 kg frische Miesmuscheln
4 Knoblauchzehen

1/2 - 1 getrocknete Peperoncini
1 TL Fenchelsamen

400 g Dosentomaten

1/4 l trockener Weißwein

1/8 l Wasser

Salz und Pfeffer

1 Bund fein gehackte Petersilie
Olivenöl


Weiß- oder Fladenbrot zum Dippen


Zubereitung

Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich waschen, evtl. vorhandene Bärte entfernen. Offene Muscheln, die sich auf Druck nicht schließen, aussortieren, ebenso kaputte.


Die Knoblauchzehen in feine Scheiben schneiden, die Peperoncini zerbröseln. In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen.
Knoblauch, Peperoncini und Fenchelsaat darin kurz anschwitzen. Die Tomaten hinzugeben und einige Minuten dünsten. Mit Wein und Wasser ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Sauce aufkochen lassen und die Muscheln hinzu geben. Zugedeckt bei starker Hitze ca. 15 Minuten garen, dabei den Topf häufiger rütteln oder die Muscheln umrühren.

In der Zwischenzeit Weiß- oder Fladenbrot in dünne Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Mit Salz und Pfeffer würzen und im Backofen unter dem Grill backen, bis die Brote schön knusprig sind.


Die Petersilie unter die Muscheln heben und alles in eine große Schüssel umfüllen - geschlossene Muscheln aussortieren!
Zusammen mit den knusprigen Brotscheiben servieren.

Frische Muscheln sind lebende Tiere, daher sollte die Kochflüssigkeit wirklich stark kochen, damit sie möglichst schnell und "schmerzfrei" getötet werden.

Risotto mit Flusskrebsen

Als waschechte Nordlichter und noch dazu ganz große Risotto-Fans, gehören Risotti mit Fisch oder Meeresfrüchten natürlich zu unseren absoluten Favoriten.
Dieses Risotto könnte ich wahrscheinlich einmal pro Woche essen, so lecker ist es - aber da ich als Bloggerin ja quasi dazu verpflichtet bin, hier eine größtmögliche Vielfalt zu präsentieren, beherrsche ich mich und koche es nur ab und zu ... Es soll ja auch etwas Besonderes bleiben ;o)



Zutaten
400 g Risottoreis
1 Liter Wasser
100 g Krebs-Butter

2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
200 ml Noilly Prat

200 g Flusskrebsfleisch
Salz und Pfeffer
1 Bund Dill

Zubereitung
Wasser mit der Krebs-Butter in einem Topf erhitzen, parallel in einem anderen Topf die fein gehackten Schalotten und den Knoblauch in Olivenöl glasig dünsten, Reis dazugeben und kurz mitdünsten lassen. Mit Noilly Prat ablöschen und diesen einkochen lassen, dann erst die heiße Krebs-Suppe nach und nach hinzufügen.

Unter beständigem Rühren den Reis al dente garen. Den Topf von der Kochstelle nehmen, mit Salz und Pfeffer würzen, einen EL Butter unterrühren und mit fein gehacktem Dill abschmecken.
Kurz bevor der Risotto al dente ist, das Flusskrebsfleisch in Olivenöl anbraten, mit Salz, Pfeffer und Dill würzen und zum Risotto servieren.