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Bärlauch-Brathähnchen

Seit Kurzem habe ich einen neuen Hähnchenbräter* und bin seitdem mal wieder so richtig im Brathähnchenfieber. Das erste Huhn, das ich auf dem Bräter zubereitet habe, war ein großartiges Orangenhühnchen, nur leider ist es mir etwas zu "knusprig" geraten und ich konnte das so nicht bloggen. Geschmeckt hat es fantastisch, das Bild war aber fürchterlich. 
Also nochmal, kann ja nicht schaden und da wir ja eh für unser Leben gern Brat- hähnchen essen, war das keine wirklich große Überwindung. 
Leider hab ich in meiner Schusseligkeit zwar das Hähnchen gekauft, die Orangen aber komplett vergessen. Also, woher nehmen und nicht stehlen? Spontanes Umdisponieren war mal wieder angesagt und da ich eh gerade meine reichliche Bärlauchbeute verarbeitet habe, war natürlich klar: Gibt's halt ein Bärlauch-Brathähnchen!

Bärlauch-Brathähnchen
Den Bräter habe ich mir schon sehr lange gewünscht, denn wie Ihr vielleicht wisst, bin ich ein ganz großer Brathähnchen-Fan und mag es gerne knusprig. Man kann das Hähnchen natürlich auch auf, bzw. in eine Napfkuchenform setzen (eine Bierdose sollte wegen der Beschichtung und Lacke nicht verwendet werden), ich hab's aber gerne schön und Ihr kennt ja mein Faible für Gusseisen. 
Dieser Bräter sorgt nicht nur dafür, dass das Hähnchen rundherum mordsknusprig wird, unten drin kann man gleichzeitig noch wunderbar Gemüse garen und es sammelt sich eine leckere Sauce an. 
Die Garzeit verkürzt sich durch den Pinökel, auf dem das Huhn sitzt, zusätzlich noch etwas, da es mit diesem Bräter gleichzeitig auch von innen gegart wird - noch ein Grund für mein neues Schätzchen.

Bärlauch
Ich hab bereits eine Idee für das nächste Brathähnchenrezept, denn am 15. Mai veranstalte ich auf Instagram ein #Synchronbrathähnchen und darauf muss ich mich natürlich vorbereiten. Ihr könnt also gespannt sein, demnächst gibt's schon das nächste Brathähnchen, bis dahin solltet Ihr aber unbedingt erstmal dieses ausprobieren, die Bärlauchsaison ist ja bekanntlich kurz.  

Bärlauch-Brathähnchen, vorher
Zutaten
1 Hähnchen (ca. 1,8 kg)
100 g zimmerwarme Butter
30 g frischer Bärlauch
1 TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Abrieb einer Biozitrone

Außerdem 
1 Karotte
1 Fenchelknolle
2 Kartoffeln
2 rote Zwiebeln
1/2 Zitrone in Spalten
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
100 ml Weißwein

Zubereitung
Den Bärlauch putzen und die Stiele entfernen. Zusammen mit den Gewürzen in einen Blender geben und solange pürieren, bis der Bärlauch möglichst fein gehackt und die Butter schön cremig ist. Den Zitronenabrieb dazugeben und nur kurz unterrühren. 

Die Haut des Hähnchens vorsichtig mit den Fingern vom Fleisch lösen, dazu auf der Brustseite mit der Hand zwischen Haut und Fleisch fahren und die Haut so lösen. So gut es geht auch an den Schenkeln und immer darauf achten, die Haut nicht zu beschädigen.

2/3 der Kräuterbutter zwischen Haut und Fleisch verteilen, mit dem Rest das Hähnchen von außen einreiben. Zusätzlich noch von außen und innen mit Salz und Pfeffer würzen. 
Das Gemüse waschen, schälen und nach Belieben portionieren. Mit Salz und Pfeffer würzen und zusammen mit einigen Zitronenspalten in einen Bräter geben. Den Wein angießen und das Hähnchen daraufsetzen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen 1 - 1 1/2 Stunden garen, dann das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse und Beilagen nach Wahl servieren.
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Zitronen-Kräuter-Hähnchen

Die Idee für meinen Blogevent Rettet den Sonntags- braten - denn weniger ist besser! hatte ich, nachdem ich Ende letzten Jahres für meine Verhältnisse unverschämt viel großartiges Rindfleisch gekauft und eingefroren habe und mir von Anfang dachte, dass ich das, was ich alles mit dem Fleisch anstelle, gerne auch angemessen hier im Blog präsentieren möchte. 
Eigentlich hätte ich also meine eigene Sonntagsbraten- reihe mit einem Rinderbraten einläuten müssen, tatsächlich gibt's zum Start aber Brathähnchen, denn schon kurz nach dem Fleisch zog mein neuer Bräter ein und da der einen wunderschönen Hähnchengriff hat, muss er auch passend mit einem Hähnchen eingeweiht werden. Das seht Ihr sicher genauso, oder? :o)

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Klassisch ist die Cocotte natürlich für Coq au Vin oder Coq au Riesling gedacht. Das Hähnchen, das ich bei meinem Schlachter erstanden habe, war aber so ein Prachtexemplar (das seht Ihr ja selbst), dass ich es einfach nicht zerteilen konnte, sondern es unbedingt im Ganzen garen MUSSTE. Also wurde daraus das Beste, was aus einem Brathähnchen werden kann, ein Zitronen-Kräuter-Hähnchen!

Brathähnchen
Geflügel kaufe ich ausschließlich, wie das meiste Fleisch, Wurst und Knochen für Fonds und Brühen, bei meinem Schlachter, Schlachter Dreymann vom Gut Wulfsdorf. Wie Ihr auf der Homepage seht, besteht sein Sortiment mittlerweile zu 85% aus Demeterfleisch, der Rest ist Biolandware.
Bei seinen Rindern, Schweinen und Lämmern handelt es sich um Kreuzungen alter Haustierrassen, was sich natürlich wesentlich auf die Fleischqualität auswirkt und auch das Gefügel, das zum Teil aus der Bruderhahn-Initiative stammt, hat einen unschlagbar guten Geschmack. Es bleibt deutlich länger saftig, trocknet also nicht so schnell aus, hat eine festere, aber zugleich zartere Struktur und - hört, hört! - hat Geschmack, selbst die Hähnchenbrust! 
Ich bin ja generell kein so großer Hähnchenbrustfan, sondern tausche die jederzeit gegen einen leckeren Hähnchenschenkel, seit ich aber die Dreymann'schen Hähnchen kenne, verschmähe ich auch die Brust nicht mehr.

Neben der unschlagbaren Produktqualität schätze ich an "meinem" Schlachter besonders die Tipps und Anregungen, die er mir immer wieder gibt. Wenn ich mit dem Vorhaben, einen Fleischkäse zu backen oder zu Wursten zu ihm komme, dann sucht er mir genau die richtige Fleischkombination raus. Unabhängig davon, was im Rezept steht - er kennt sich schließlich damit aus. 

Da der Wulfsdorfer Hofladen für den regelmäßigen Einkauf zu weit weg ist, kaufen wir 5x pro Woche auf dem Biomarkt in Eppendorf oder auf dem Isemarkt ein (theoretisch, praktisch konsumieren wir natürlich nicht ansatzweise soviel Fleisch) - wo der Stand dort genau steht, könnt Ihr oben in der Navigation unter Empfehlungen nachlesen. 
Wenn Ihr in der Nähe wohnt und (hoffentlich) Wert auf gutes Fleisch aus art- gerechter und nachhaltiger Tierhaltung legt, schaut unbedingt mal vorbei! Für mich ist Schlachter Dreymann eindeutig die 1. Adresse in Hamburg, wenn es um Fleisch und Wurst geht.

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten für Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Damit das Brathähnchen auch richtig, richtig gut schmeckt, hab ich es mit allem gestopft und eingerieben, was gut schmeckt. 
Im Bauch stecken reichlich Zitronen, Schalotten und Knoblauch und unter die Haut hab ich eine wunderbare Kräuterbutter geschmiert. So zieht der Geschmack ins Fleisch und hält gleichzeitig die Brust saftig. Ein Traum!
Natürlich ist das Hähnchen durch das Garen in der Cocotte nicht so knusprig, wie es wäre, wenn man es auf dem Rost gart, aber dafür ist es das weltsaftigste Hähnchen, das Ihr Euch vorstellen könnt. Die Schalotten, die im Bauch stecken, könnt Ihr natürlich dazu essen und der Bratensud ergibt eine köstliche Sauce, für die Ihr unbedingt frisches Baguette und ein knuspriges No Knead Bread braucht. 
Dazu gab es bei uns einfache Rosmarinkartoffeln, die ich die letzten 45 Minuten einfach neben der Cocotte in einer Auflaufform gegart habe. 

Ich versprech Euch, dieses Hähnchen ist nicht nur ein Sonntagsbraten, sondern ein absoluter Festschmaus, für den es sich 100%ig lohnt, etwas mehr Geld auszugeben!

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten
1 Brathähnchen, ca. 1 1/2-2 kg
2 unbehandelte Bio-Zitronen
1 junge Knoblauchknolle 
5 Schalotten
Thymian, Rosmarin

Kräuterbutter
100 g weiche Butter
2 confierte Knoblauchzehen
je 1 TL sehr fein gehackter frischer Rosmarin und Thymian
Abrieb einer halben Biozitrone
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette*
1/4 TL Lemon Myrtle*

Zubereitung
Alle Zutaten für die Kräuterbutter miteinander vermischen und beiseite stellen. 
Das Hähnchen nicht waschen, aber gründlich mit Küchenpapier trockentupfen, dann vorsichtig mit den Fingern auf der Brustseite unter die Haut gleiten (dafür am Besten Einmalhandschuhe anziehen) und die Haut behutsam von der Brust und den Schenkeln lösen. 
Die weiche Kräuterbutter unter sie Haut schieben und gleichmäßig verteilen. Mit der restlichen Kräuterbutter das Hähnchen von außen und innen einreiben. 
Eine Zitrone und die Knoblauchknolle halbieren, die Schalotten je nach Größe so lassen oder ebenfalls halbieren. Alles zusammen mit einigen Zweigen Thymian und Rosmarin in den Bauchraum stopfen, dann die Beine mit Küchengarn zusammen- binden. Die zweite Zitrone in dünne Scheiben schneiden und auf der Brust verteilen, dann das Hähnchen in die Cocotte setzen. 

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C je nach Größe ca. 1 3/4 Stunde bei geschlossenem Deckel garen, dann den Deckel öffnen und nochmals für ca. 15 Minuten bei geöffnetem Deckel garen. Pro Kilo Fleisch wird eine Stunde Garzeit gerechnet. 

Das Hähnchen aus der Cocotte heben, nochmals etwas ruhen lassen, dann mit einem Messer oder einer Geflügelschere zerteilen. Dazu schmecken beispielsweise Rosmarinkartoffeln oder ein frisches Baguette.  
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Hühnchen-Eier-Salat

Eine klitzekleine Kleinigkeit für zwischendurch, ich hab dieser Tage nämlich eine Menge zu tun und da gibt es nur schnelle Küche und ein paar Kleinigkeiten.
Dieser Hühnchen-Eier-Salat schmeckt ganz wunderbar zum Frühstück oder Brunch, lässt sich prima am Vortag vorbereiten und da er kein rohes Ei enthält, auch mit zum Picknick oder ein Buffet nehmen - er muss als nicht zwingend dauerhaft gekühlt werden. Das Rezept ist angelehnt an eines von Deb Perelman aus dem Kochbuch Smitten Kitchen*, ich hab nur hier und da n büschen was zugefügt und verändert. Ihr kennt das ja ;o)

Das Hähnchenfleisch sind bei mir wie fast immer ausgelöste Hähnchenschenkel und kein Hühnerbrustfilet. Nicht aus Kostengründen, sondern weil ein Tier eben nicht nur aus Filet besteht, sondern im Gegenteil, das Filet nur einen Bruchteil des Fleisches ausmacht und Schenkelfleisch auch sehr viel besser und aromatischer schmeckt, als die dröge Hähnchenbrust.

Zutaten
3 Hähnchenschenkel
4 Eier
1 Frühlingszwiebel
1 kleine Fenchelknolle

150 g Rapsöl 
80 g Milch 
1 TL Senf 
1 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer 
Abrieb einer halben Zitrone
1 EL Schnittlauchröllchen

Zubereitung
Die Eier hart kochen und sehr gut abschrecken, komplett abkühlen lassen. Wasser kochen und die Hähnchenschenkel darin für ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze gar kochen, herausnehmen und ebenfalls komplett abkühlen lassen. 
Die Haut von den Hähnchenschenkeln entfernen und das Fleisch auslösen. In Würfel schneiden. Die Eier mit der Eierharfe ebenfalls in Würfel schneiden. 
Die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, den Fenchel in feine Würfel. Alles zusammen in eine Schüssel geben. 
Aus Rapsöl, Milch und Senf eine Mayonnaise herstellen, wie hier gezeigt. Mit Piment d'Espelette, Salz und Pfeffer würzen und die Hot Mango Sauce, sowie den Zitronensaft unterrühren. Zum Schluss Zitronenabrieb und Schnittlauchröllchen unterheben. 
Die Mayonnaise mit den restlichen Zutaten verrühren, etwas ziehen lassen und auf einem frischgebackenen Brot genießen.
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Thailändischer Glasnudelsalat mit Hühnchen

Ich liebe Glasnudelsalate! Ich liebe Fischsauce! Und neuerdings liebe ich sogar grüne Bohnen UND frischen Koriander! Sachen gibt's ;o)
Sicher nicht weiter verwunderlich also, dass dieser Salat mein persönliches Highlight dieser Woche ist. Einmal angefangen, kann ich mich da nur sehr schwer zurückhalten. Eine 4-Personen-Portion ist in Nullkommanix weg - mit Unterstützung des Gatten versteht sich. 

Im Originalrezept waren keine Glasnudeln, sondern Romanasalat dabei, ich fand aber, dass diese Mischung geradezu danach schreit und hab den Salat kurzerhand durch Glasnudeln ersetzt. 
Das Geflügelhackfleisch könnt Ihr natürlich auch durch Schweinehack ersetzen, ich würde Euch aber empfehlen (sofern Ihr einen Fleischwolf habt), die Geflügelvariante zu versuchen. Wenn Ihr nicht wisst, wohin mit Eurer Zeit, könnt Ihr das Fleisch natürlich auch mit dem Messer hacken, allerdings solltet Ihr dann die Sehnen, die sich in den Schenkeln befinden, rausfriemeln, da das Fleisch nach dem Braten sonst knorpelig wird. 
Beim Wolfen wickeln sich die Sehnen um das Wolfmesser und man kann sie zwischendurch leicht entfernen, das Fleisch ist dann also nahezu sehnenfrei und die wenigen verbliebenen Sehnen sind quasi atomisiert.

So, und damit ist sie auch schon wieder beendet, die KuLa-Asiawoche. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und Ihr habt das ein oder andere interessante Rezept gefunden, vielleicht auch schon ausprobiert oder für später gemarkert :o)

Thailändischer Glasnudelsalat mit Hühnchen
Zutaten 
400 g Hähnchenfleisch (ca. 3 Hähnchenschenkel, ausgelöst und grob gewolft)
Erdnussöl zum Anbraten 
4 confierte Knoblauchzehen
1 rote Chilischote 
1 rote Zwiebel
100 g grüne Bohnen 
Saft einer halben Limette 
3-4 EL Fischsauce*
1 TL Rohrohrzucker 
Salz nach Geschmack 
dunkles Sesamöl*

100 g Glasnudeln
frischer Koriander nach Geschmack 

Zubereitung
Die Hähnchenschenkel auslösen, von der Haut und den Sehnen befreien und das Hähnchenfleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes drehen.
Die Chilischote längs aufschneiden und die Kerne entfernen. Grob in Stücke schneiden und zusammen mit dem Knoblauch in einem Mörser zu einer feinen Paste vermahlen. 
Die Zwiebeln in feine Streifen schneiden, die Bohnen schräg in dünne Streifen schneiden. 
Die Glasnudeln in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Ca. 15 Minuten stehen lassen, dann 
Erdnussöl im Wok erhitzen bis es raucht. Das Hähnchen-Hackfleisch im Wok von allen Seiten anbraten, die Zwiebel- und Bohnenstreifen dazugeben und unter stetigem Rühren ebenfalls anbraten. Mit Limettensaft, Fischsauce, Zucker und evtl. Salz würzen. 
Die Glasnudeln unterheben und mit etwas Sesamöl würzen. 
Koriander und Minze grob hacken und ebenfalls unterheben. Etwas durchziehen lassen, dann servieren.
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Würzige Hähnchenflügel vom Grill mit pfannengerührtem Romanasalat

Ihr kennt meine Vorliebe für Brathähnchen, bzw. Hühnchen im Allgemeinen. Klar, dass es im Rahmen einer Themenwoche auch ein knuspriges Hähnchengericht geben muss - diesmal kein ganzes, sondern nur die Flügel. 
Chicken Wings sind in der Regel verhältnismäßig günstig (selbst als Demeterware) und egal in welche Richtung man würzt, ob BBQ, asiatisch, orientalisch oder mediterran, ein schnell zubereitetes Essen, das eigentlich jeder mag - auch ideal zum Picknicken als Party-Mitbringsel.
Als Beilage gibt's den Romanasalat, der eigentlich für den morgigen Salat geplant war - aber da hab ich kurzerhand mal wieder ein wenig umdisponiert, also wurde aus dem Salat eine Beilage. 
Beide Rezepte stammen, wie könnte es anders sein ;o), mal wieder aus Asia Food*, zur Rezension geht's hier entlang. 

Würzige Hähnchenflügel vom Grill
Würzige Hähnchenflügel vom Grill

Zutaten 
1 kg Hähnchenflügel 
1 EL Ingwer
4 confierte Knoblauchzehen
3 EL Ketjap Manis*
2 EL helle Sojasauce*
1 EL Shao Xing*
1 EL Honig 
2 TL 5-Gewürze-Pulver
1 TL Chilipulver
2 EL neutrales Pflanzenöl

Außerdem
geröstete Sesamsamen 
süße Chilisauce* zum Servieren 

Zubereitung
Ingwer und Knoblauch in einem Mörser zu einer Paste verarbeiten. Zusammen mit Ketjap Manis, Sojasauce, Shao Xing, Honig, 5-Gewürze-Pulver und Chiliulver zu einer Marinade vermischen. Die Hähnchenflügel in die Schüssel geben und die Marinade gleichmäßig vermischen, so dass die Hähnchenflügel rundherum bedeckt sind. Über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. 
Die Hähnchenflügel Zimmertemperatur annehmen lassen, nochmals etwas salzen und nebeneinander auf ein Grillrost legen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten grillen, dann wenden und nochmals 10-15 Minuten grillen. 
Mit süßer Chilisauce servieren.

pfannengerührter Romanasalat
pfannengerührter Romanasalat

Zutaten 
2 Romana Salatherzen
2 EL neutrales Öl 
5 confierte Knoblauchzehen
1 EL Shao Xing*
2 EL helle Sojasauce*
3/4 TL Zucker 
1 Prise Salz 
1 TL Sesamöl*

Zubereitung
Den Salat putzen, waschen und in grobe Stücke schneiden. 
Öl in den Wok geben und erhitzen. Den Knoblauch darin pfannenrühren bis er duftet, dann den Salat dazugeben und für ca. 2 Minuten braten, bis er in sich zusammenfällt. Mit Shao Xing und Sojasauce ablöschen und mit Zucker und Salz würzen. Garen, bis der Salat weich ist, aber noch etwas Biss hat, dann etwas Sesamöl darübergeben und servieren.
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Poulet Vallée d’Auge - Hühnchen mit Cidre und Apfelbrand

Es ist mal wieder Zeit für ein Lieblingsessen
Wer meinen Kuriositätenladen kennt, wird jetzt wahrscheinlich denken, dass so ziemlich jedes Hühnchenrezept zu meinen Lieblingsrezepten gehört, aber das ist so nicht ganz richtig. Ich liebe Hähnchen - mit Ausnahme von Frikassee in eigentlich jeder Form - habe aber bisher zwei absolute Lieblingsrezepte, mein "spanisches" Paprikahuhn und das sagenumwobene Zitronenhuhn, in dieser Reihenfolge. Seit ca. 2 Monaten haben diese beiden Lieblingshühnchen aber eine ernstzunehmende Konkurrenz, das Cidrehähnchen.
  
Poulet Vallée d’Auge - Hühnchen mit Cidre und Apfelbrand
Das Poulet Vallée d’Auge stammt ursprünglich aus der Normandie, ich hab es aber komplett eingedeutscht, mein Cidrehähnchen ist norddeutsch, aber sowas von!
Die Hähnchenschenkel kommen vom Demeterschlachter aus Schleswig-Holstein und die restlichen Zutaten aus Hamburg oder ebenfalls dem Hamburger Umland. Über den Elbler hab ich euch ja schon häufiger vorgeschwärmt, der Apfelbrand aus dem Alten Land ist aber auch grandios. Er ist sortenrein (Finkenwerder Herbstprinz) und wird 3-5 Jahre fassgelagert, dagegen hat auch ein französischer Calvados keine Chance ;o) 
Erhältlich ist er unter anderem auf dem Isemarkt am Stand des Obsthofs Eckhoff. Ich schau beim nächsten Besuch auf dem Isemarkt, auf welcher Höhe der Stand steht und trag das dann hier nach.
Fast vergessen, auch das Baguette, das wir dazu gegessen haben, stammt natürlich aus Hamburg, vom Bio-Bäcker Springer - das beste Baguette weit und breit! Es hält sich problemlos 2-3 Tage und schmeckt aufgebacken wie frisch.

Poulet Vallée d’Auge - Hühnchen mit Cidre und Apfelbrand
Brust oder Keule? Für mich eindeutig die Keule, mit Hähnchenbrust kann man mich jagen, bzw. ich würde immer die Keule bevorzugen.
Dieses Gericht ist daher nicht nur geschmacklich für mich perfekt sondern auch, weil es sich perfekt mit Hähnchenschenkeln zubereitet lässt, das ist beim Zitronenhähnchen ja leider nicht möglich. 

Welches sind denn Eure Hähnchenfavoriten? Habt Ihr noch Rezepte in petto, die Ihr mir empfehlen könnt? Das Paprika-, Zitronen- und Cidrehuhn führen zwar meine persönliche Bestenliste in der Hähnchen-Hall-of-Fame an, gute Hähnchenrezepte kann man aber ja gar nicht genug haben und wenn wir mal Fleisch essen, dann am liebsten Hühnchen :o) 

Hähnchenschenkel
Zutaten 
2-4 aromatische Äpfel (Topaz, Wellant, etc.) 
4 Bio-Hähnchenschenkel 
Salz und Pfeffer
Mehl zum Bestäuben
Butterschmalz
2 Zwiebeln
50 ml Apfelbrand 
300 ml Cidre (Elbler Flut)
einige Zweige frischer Thymian
100 ml Sahne 

frisches Baguette

Zubereitung
Die Äpfel vierteln, das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in Spalten schneiden. In einem Bratentopf in etwas Butterschmalz von beiden Seiten anbraten und einige Minuten schmoren lassen, bis die Apfelspalten etwas weich geschmort sind, aber noch Biss haben. Auf einen Teller geben und beiseite stellen. 
Die Hähnchenschenkel am Gelenk mit einem scharfen Messer teilen, salzen und pfeffern und anschließend in Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen. In Butterschmalz von allen Seiten goldbraun braten. 
In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden. Die Hähnchen- schenkel herausnehmen und beiseite stellen. 
Die Zwiebelstreifen in Butterschmalz ebenfalls goldbraun braten. Mit Apfelbrand ablöschen und fast komplett einkochen lassen, dann den Cidre dazugeben. Die Hähnchenschenkel in den Sud einlegen Thymianzweige dazugeben und alles zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze ca. 20-30 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen, dann die Sahne dazugeben und evtl. nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Vor dem Servieren die Apfelspalten dazugeben und erwärmen. 
Mit einem frischen Baguette servieren.
Poulet Vallée d’Auge - Hühnchen mit Cidre und Apfelbrand

Hühnersuppe ★★★

Grad rechtzeitig zum Wochenende haben wir jetzt alles beisammen, was wir für eine Hühnersuppe brauchen, den Fond, den Eierstich, fehlen nur noch Gewürze, Petersilie und ein paar Nudeln - dafür mach ich aber nicht auch noch nen eigenen Beitrag, keine Sorge ;o)
Was Ihr schlussendlich alles in die Hühnersuppe gebt, ist natürlich Eurem persönlichen Geschmack überlassen, meine Mama gibt gerne noch Spargelspitzen dazu, andere Karotten, Erbsen oder anderes Gemüse. Kommt halt ganz drauf an, was Ihr am liebsten mögt.
Bei uns geht's da eher puristisch zu, ich würze die Suppe nur mit Salz und Pfeffer (verhältnismäßig viel Salz, eine Hühnersuppe kann das durchaus vertragen), weil ich den Eigengeschmack nicht überdecken möchte und als Einlage gibt's für mich Nudeln und für meinen Mitesser Nudeln und den bereits Mittwoch gebloggten Eierstich.
Bei den Nudeln bin ich sehr pingelich, da gibt's nicht irgendwelche, sondern entweder Sternchen- oder Buchstabennudeln - andere gehn gar nicht. Keine Fadennudeln, keine Muscheln, nur Sternchen oder Buchstaben oder zur Abwechslung hausgemachte geriebene Nudeln.

Ha, eine Kleinigkeit hab ich noch vergessen, die Nudeln bitte IMMER separat kochen, nicht in der Brühe! Das Resultat wäre eine trübe, eingedickte Suppe und labberige Nudeln - glaubt mir, das will keiner, ich sprech da aus leidvoller Erfahrung...
Ich gehe sogar soweit, dass ich die Nudeln koche, abgieße und dann gründlich abschrecke. Der Garprozess wird so unterbrochen und die Nudeln behalten ihren Biss, es gibt nix Schlimmeres als Hühnersuppe mit labberigen Nudeln.

Zutaten
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Petersilie
Suppennudeln (Sternchen- oder Buchstabennudeln)

Zubereitung
Hühnerbrühe in einen Topf geben, erhitzen und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. In einem zweiten Topf Wasser zum Kochen bringen, großzügig mit Salz würzen. Suppennudeln hineingeben und nach Packungsanweisung gar kochen.
In der Zwischenzeit Eierstich zubereiten.
Die fertigen Suppennudeln unter klarem, kalten Wasser abspülen. Die Petersilie fein hacken.
Den fertigen Eierstich in Würfel schneiden und zusammen mit den Nudeln in einen tiefen Teller geben. Mit heißer Brühe auffüllen und mit fein gehackter Petersilie bestreut servieren.

Hühnerbrühe, hausgemacht

Sobald die Temperaturen draußen sinken, wird es höchste Zeit, die Fondvorräte wieder aufzustocken, die den Sommer über fleißig geplündert wurden.
Hausgemachter Fond, oder wie man früher gesagt hat, Brühe, ist für mich eine der elementarsten Zutaten in der Küche. Als ich vor einigen Jahren mit dem Kochen angefangen habe, hab ich mich immer gewundert, warum meine Saucen einfach nicht schmeckten, zuhause bei Mama schmeckten sie unvergleichlich viel besser. Ich hab es damals auf meine noch fehlende Kocherfahrung und die falschen Rezepte geschoben, mittlerweile weiß ich, dass es an den fertigen Fonds gelegen hat. 
Klar, es gibt heutzutage sicher auch fertige Fonds ohne 1365 Zusatzstoffe, aus denen man eine leckere Sauce oder Suppe zaubern kann, eins sind sie aber garantiert, nämlich um ein Vielfaches teurer als selbstgemachte Fonds und dazu kommt, dass man, wenn man die Fonds selbst zubereitet, wirklich mit Sicherheit weiß, woher die Zutaten kommen.

Einen Fond kochen kann wirklich jeder, denn alles, was man dazu braucht, sind die Zutaten, einen möglichst großen Topf und Zeit, sehr viel Zeit. Es bringt gar nichts, das Huhn oder die Karkassen mit Gewalt und auf höchster Stufe im sprudelnden Wasser auszukochen. Der Fond wird dadurch nicht besser - im Gegenteil. 
Kleine Flamme und dafür viel Zeit lassen, dann klappt's auch mit dem Fond. Am besten morgens direkt anfangen, dann sind die Vorratsregale abends wieder prall gefüllt. 
 Ich brauche in meiner Küche folgende Fonds:
Kalb- oder Lammfond gibt's bei mir nicht, da wir weder Lamm, noch Kalb essen. Der wichtigste Fond ist für mich mit Abstand Gemüsefond, da ich aber erst kürzlich Hühnerfond gekocht und zuuuufällig meine Kamera in Reichweite hatte, starte ich damit - in den nächsten Monaten möchte ich Euch nämlich zeigen, wie pippieinfachleicht die Fondkocherei ist und dass Ihr diese fertigen Gläser beim nächsten Einkauf getrost im Supermarktregal stehen lassen könnt.

Wie immer, wenn es um Fleisch, bzw. tierische Produkte geht, ist mir besonders wichtig, dass es sich um richtige Bio-Ware handelt, ich bevorzuge Demeter-, Bioland- oder Neuland-Produkte. Kauft bitte kein Huhn aus Käfighaltung, hausgemachter Fond ist soviel günstiger als der gekaufte, da seid Ihr sogar mit einem Demeter-Suppenhuhn noch gut im Plus. 
Wie so oft, führen auch hier viele Wege nach Rom zu einem leckeren Hühnerfond. Man kann ein ganzes Suppenhuhn, Hühnerklein oder auch nur die Karkassen verwenden, das kommt ganz drauf an, was man bekommt. 
Wie man aus Karkassen einen Fond herstellt, zeig ich Euch demnächst, heute geht's ums Ganze, ums Suppenhuhn. 
Meine Mama kocht für ihre Hühnerbrühe grundsätzlich nur das Huhn aus, ihr kommt kein Gemüse in den Topf, ich mag ein wenig Gemüse dagegen sehr gern in der Brühe, allerdings nur die klassischen Suppengemüse, Tomaten, Fenchel & Co, kommen mir ebenfalls nicht in den Fond. 
Besonders mit Lauch und Sellerie müsst Ihr vorsichtig sein und nicht zuviel dazu geben, da beide recht intensiv sind. Die Zwiebel gebt unbedingt MIT der Schale ins Wasser, die unterstützt nämlich die schöne goldene Färbung der Brühe, kennt Ihr sicher vom Ostereierfärben - ganz erstaunlich, wieviel Färbekraft in dem büschen Schale steckt.
Wenn Ihr die Brühe einkochen wollt, entfettet sie vorher nicht, sondern füllt sie mit dem Fett in die Gläser. Zum einen enthält gerade das Fett die vielen gesunden Inhaltsstoffe, die Hühnerbrühe besonders bei Erkältungen so gesund machen, zum anderen konserviert die Fettschicht, die sich über der Brühe sammelt, die eingekochte Brühe zusätzlich. 
Wenn Ihr dann später partout kein Fett in der Suppe haben wollt, könnt Ihr das Glas einfach ein paar Stunden vor der Verwendung in den Kühlschrank stellen. Das Fett wird dann fest und Ihr könnt es einfach mit einem Löffel abheben.        

Zutaten 
1 Bio-Suppenhuhn
1 gelbe Zwiebel, halbiert
1 Bund Petersilie 
1 Petersilienwurzel
1 Karotte 
1 Scheibe Knollensellerie (wenn vorhanden, auch gerne das Grün davon)
1 kleine Stange Lauch (längs aufgeschnitten und sehr gründlich gespült)
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 TL Salz
ca. 2 l kaltes Wasser
Zeit, viel Zeit

Zubereitung
Das Suppenhuhn mit Küchenpapier trocken tupfen (auf keinen Fall im Waschbecken abspülen) und je nach Topfgröße zerteilen. Das Gemüse putzen und nur grob in Stücke schneiden, die Zwiebel quer halbieren, aber nicht schälen. 
Das Suppenhuhn mit den restlichen Zutaten in einen großen Topf geben und mit kaltem Wasser auffüllen, alle Zutaten sollen auf jeden Fall gut bedeckt sein. 
Zum Kochen bringen, einmal aufwallen lassen, dann die Temperatur herunter schalten und das Huhn bei niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel vor sich hin simmern lassen, das Wasser soll auf keinen Fall mehr mehr kochen. 
Den Schaum, der an die Oberfläche tritt, mit einem kleinen Sieb oder Löffel abschöpfen. Evtl. während des Kochens noch Wasser nachgießen, das Huhn und das Gemüse sollen immer gut bedeckt sein.
Je nach Weiterverwendung des Hühnerfleisches und der Größe, sowie dem Alter des Huhns, das Huhn entweder 1 1/2-2 Stunden köcheln lassen (das Fleisch kann dann noch für Salate oder Frikassees verwendet werden) oder 3-5 Stunden richtig kräftig auskochen. Die Brühe wird dann intensiver, das Fleisch aber so trocken, dass es kaum noch weiterverwendet werden kann. 
Die Hühnerkarkassen und das Gemüse mit einem Schöpflöffel aus dem Topf nehmen und die verbliebene Brühe durch ein sehr feines Sieb oder ein Mulltuch passieren.

Einkochen des Fonds im Backofen
Die Gläser und/oder Flaschen gründlich mit Wasser und Spülmittel reinigen, gut ausspülen. Bei 150°C im Backofen für ca. 15 Minuten sterilisieren, herausnehmen und kurz etwas abkühlen lassen. Wenn die Gläser direkt mit dem heißen Fond befüllt werden, platzen sie leicht. 

Den Fond ca. 5 Minuten sprudelnd aufkochen, in der Zwischenzeit die Deckel der Gläser und Flaschen in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen und ebenfalls ca. 5 Minuten köcheln. Ich stelle den Trichter, mit dem ich die Gläser und Flaschen befülle, ebenfalls in den Topf, so wird der gleichzeitig sterilisiert.

Den Fond in die Gläser und Flaschen einfüllen und sofort fest verschließen. Die Gläser nicht bis zum Rand befüllen, sondern ca. 2 cm Rand lassen. 
Den Backofen auf 180°C Unterhitze aufheizen, eine Fettpfanne auf unterster Stufe einhängen und ca. 2 cm hoch mit kochendem Wasser befüllen. Die Gläser und Flaschen so nebeneinander in die Fettpfanne stellen, dass sie sich nicht berühren und alles 45 Minuten einkochen. 
Die Gläser im Anschluss aus dem Backofen nehmen, nicht im Backofen auskühlen lassen.

Haltbarkeit 
Mit Haltbarkeitsangaben bin ich ja grundsätzlich immer sehr zurückhaltend, da die Haltbarkeit der Endprodukte im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig ist, dem Zustand, bzw. der Frische der Zutaten und der Hygiene bei der Zubereitung - auf beides hat das Rezept selbst natürlich keinen Einfluss. 
Vorausgesetzt, Ihr habt wirklich sauber gearbeitet, ist der Fond aber mindestens ein Jahr haltbar - theoretisch. Ich hab schon Fischfond verwendet, der über 3 Jahre in den Untiefen meines Vorratsregals gestanden hat und ich lebe noch ;o)
Wichtig ist, dass die Deckel beim Öffnen ploppen, wie Ihr es auch von gekauften Gläsern und Flaschen kennt. Wenn der Deckel sich leicht öffnen lässt oder sogar nur noch aufliegt, gehört der Inhalt des Glases in den Abfall - so leid es mir tut. 
Die Deckel von Gläsern, deren Inhalt verdorben ist, gehören ebenfalls in den Müll, die Gläser selbst könnt Ihr natürlich wiederverwenden, nachdem Ihr sie ausgekocht habt.

Spanisches Paprikahuhn, oder was was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

Erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich im April vom absolut leckersten, saftigsten, knusprigsten und aromatischsten Brathühnchen aller Zeiten berichtet hab? Vergesst das alles, oder zumindest die Stelle, an der ich das Zitronenhuhn zum leckersten Brathuhn überhaupt erklärt habe, denn gestern hat sich mal wieder bewahrheitet - es geht immer noch besser!

Paprikahuhn gehört schon seit einigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsessen, bisher aber in einer Version von, nu muss ich lügen, ich glaube Vincent Klink oder Otto Koch - auf jeden Fall einem von Beiden. 
In diesem Rezept wurden Hühnerschenkel und kein ganzes Huhn verwendet und ich hatte damals auch noch keine Ahnung, was für tolle verschiedene Paprikapulver es gibt, denn zum altbewährten Paprikahuhn kam grundsätzlich nur Paprika edelsüß und/oder rosenscharf. 
Dieses Mal wollte der Mitesser keine Hühnerschenkel, sondern ein ganzes Huhn - das Resultat ist dieses unglaublich grandiose Brathuhn, bei dem wirklich alles stimmt, die Würzung, die knusprige Haut, das leckere Sößchen, die Beilagen - doll, einfach nur doll!

Bevor Ihr Euch jetzt ans Werk macht, den Einkaufszettel schreibt und es demnächst vielleicht auch bei Euch ein Paprikahuhn geben wird, muss ich noch ein paar Worte zum Huhn, also dem Ausgangsprodukt loswerden - auch auf die Gefahr hin, dass ich Euch damit mächtig auf die Nerven gehe ;o)
Natürlich ist eine Grundvoraussetzung für ein leckeres Essen, in diesem Fall einem richtig tollen Brathuhn, ein anständiges Rezept, eine weitere, nicht minder wichtige Voraussetzung ist aber die Qualität der Zutaten und das ist in diesem Fall zu allererst mal das Huhn. 
Wie Ihr vielleicht wisst, kaufen wir Fleisch ausschließlich beim Demeter-Schlachter unseres Vertrauens -  hauptsächlich, weil wir die wirklich grauenhafte und in unseren Augen absolut nicht vertretbare Massentierhaltung nicht unterstützen wollen, ein nicht zu verachtender Nebeneffekt ist aber, dass das Fleisch von ausgezeichneter Qualität ist. Natürlich kann auch Fleisch, das nicht bio-zertifiziert ist von guter Qualität sein, das ist in unserem Fall einfach ne Sache der Einstellung, was aber nicht, in wirklich absolut keinem Fall gut schmecken kann, ist ein Huhn für 2,50 €, das sein komplettes, jämmerliches Leben eingepfercht in winzigen Gitterkäfigen zugebracht hat und erstmalig an die frische Luft kommt und die Sonne sieht, wenn es in Plastik eingeschweißt, im Einkaufswagen  zum Auto geschoben wird. Geht nicht.
Gutes Fleisch kostet Geld, das sollte sich eigentlich jeder denken können. Bei uns gibt es daher selten Fleisch, aber wenn, dann ein "anständiges" Stück. Ich will hier nicht als Missionarin auftreten und Euch alle dazu bringen nur noch Bio-Fleisch zu kaufen - obwohl, verkehrt wäre das sicher nicht ;O) - aber vielleicht überlegt Ihr Euch beim nächsten Mal (vorausgesetzt, das macht Ihr nicht sowieso schon), das Huhn, den Braten oder die Wurst beim Schlachter um die Ecke und nicht im Discounter zu kaufen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen und den Rest der Woche gibt's dann halt leckere und in den meisten Fällen sogar richtig günstige vegetarische Gerichte.

Zutaten 
500 g kleine, mehlig kochende Kartoffeln
ca. 1 kg Spitzpaprika, gelb und rot
3 rote Zwiebeln
Olivenöl 
Salz und Pfeffer
1 Bio-Hähnchen 
500 ml selbstgemachte! Hühnerbrühe
50 g weiche Butter 
1 TL Paprikapulver, edelsüß
2 TL Pimentón de la Vera, picante (scharf)
1 TL Pimentón de la Vera, dulce (mild)
Salz

Crème fraîche, Schmand oder griechischer Joghurt und frisch gehackte Petersilie zum Servieren 

Zubereitung
Die Kartoffeln schrubben und je nach Größe halbieren oder vierteln. Ca. 10 Minuten als Salzkartoffeln kochen, dann abgießen und ausdampfen lassen. 
In der Zwischenzeit die Paprikaschoten putzen und in grobe Stücke schneiden, die roten Zwiebeln in feine Streifen schneiden.
Das Gemüse in eine feuerfeste Form geben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. 
Die weiche Butter mit dem Paprikapulver und Salz verkneten und das Hühnchen großzügig damit außen und innen einreiben. Auf das Gemüse legen und den Hühnerfond angießen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen je nach Größe des Huhns ca. 60 Minuten backen, in den letzten Minuten den Grill zuschalten, damit die Haut schön knusprig wird. 
Das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse, dem Bratensud und einem Klecks Joghurt (alternativ Crème fraîche oder Schmand) und frisch gehackter Petersilie servieren.
Nachtrag
Da dieses Rezept ja eigentlich nichts mehr mit meinem ursprünglichen zu tun hat und weil die Zutaten eh nicht aus Ungarn kommen (da hat Winterspross eigentlich völlig Recht), wurde aus dem Ungarischen Paprikahuhn auf geheimnisvolle Weise ein spanisches - so schnell kann das gehen ;o)