Blogroll

Posts mit dem Label Fermentieren werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Fermentieren werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Darf ich vorstellen? Das kleine, feine Einmachbuch ist da! [Inkl. Verlosung]

Dieser Beitrag enthält Werbung für mein neues Buch
Es ist schon ein paar Tage her, aber Anfang diesen Monats ist etwas ganz Besonderes passiert, MEIN Buch ist erschienen! Viele von Euch haben wahrscheinlich mitbekommen, dass sich bei mir im Sommer letzten Jahres bei um ein mysteriöses Kochbuch gedreht hat - und genau dieses Kochbuch ist jetzt offiziell erschienen. 
Ihr glaubt gar nicht, wie nervös und aufgeregt ich in den letzten Wochen war, denn für Das Kleine Feine Einmachbuch* habe ich nicht nur die Rezepte entwickelt, sondern auch die Fotos gemacht. Es ist also ganz und gar meins und zu allem Überfluss geht es auch noch um mein Lieblingsthema, das Haltbarmachen von Lebensmitteln. Ich könnte Luftsprünge machen vor Freude!

Das kleine feine Einmachbuch

¡Tepache!

Um die Tage in unserer Dachwohnung bei den Temperaturen dieses Frühlings einigermaßen zu überstehen, brauchen wir nicht nur einen leistungsfähigen Ventilator, sondern auch reichlich kalte Getränke. Ein sehr leckeres fermentiertes Kaltgetränk habe ich vor einer Weile in einem von Brads Videos auf bon appétit kennengelernt, nämlich Tepache. 
Tepache ist ein mexikanisches fermentiertes Ananasgetränk, das ursprünglich aus Mais hergestellt wurde, heutzutage verwendet man aber Ananas, bzw. manchmal auch nur die Rinden. Wie so oft, führen auch bei diesem Getränk viele unter-schiedliche Rezepte und Zubereitungsmethoden zum Ziel. Klassisch wird die Ananas gewürfelt, in einen speziellen Tepache-Krug, der ähnlich aussieht wie eine kleine dickbauchige Kruke, gegeben und anschließend Gewürze wie Zimt und Nelken, sowie Piloncillo (ein spezieller Zuckerrohrzucker) und Wasser zugefügt. Abgedeckt fermentiert der Tepache einige Tage und wird dann abgegossen und getrunken. 
Zur Erhöhung des Alkoholgehaltes - und weil es sehr lecker schmeckt - wird gerne auch schon während der Fermentation Bier zugefügt oder der Tepache später mit Bier gemischt, also quasi ein Tepache-Radler.

¡Tepache!

Fermentierter Knoblauchhonig

Alle, die sich trotz des merkwürdigen Beitragstitels heute in den Kuriositätenladen reingetraut haben, möchte ich ganz herzlich beglückwünschen. Euer Wagemut hat sich ausgezahlt, denn Ihr habt mit diesem Knoblauchhonig ein ganz großartiges Rezept aufgetan, das in keiner Küche und Hausapotheke fehlen sollte!
Keine Sorge, ich habe auf meine alten Tage keine Vorliebe für Marmeladenbrote mit Käse, Vanilleeis mit Fritten oder Döner mit Nuss-Nougatcreme entwickelt, Knob-lauchhonig ist wirklich eine sehr vielseitig einsetzbare Grundzutat, die sich in meiner Küche ganz schnell unentbehrlich gemacht hat.

Kennengelernt habe ich diesen fermentierten Knoblauchhonig mal wieder auf Bon Appétit in einem Video meines liebsten "Videokochs" Brad Leone. Brad ist Test-küchenmanager bei Bon Appétit und veröffentlicht regelmäßig Videos der Reihe "It's alive". In diesen Videos dreht sich (fast) alles um fermentierte Lebensmittel und ich liebe diese Videos sehr. Mittlerweile kann ich so ziemlich alle Videos fast so fehlerfrei synchron mitsprechen wie den Text von Dirty Dancing.

Ich verwende Knoblauchhonig gerne zur Herstellung von Dressings, träufle etwas über frisch gebackene Pizza, Käse und Blätterteiggebäck und schmecke damit Schmor- und auch Fischgerichte ab. Eigentlich kann man ihn anstelle der obligatorischen Prise Zucker zum Würzen aller herzhafter Gerichte verwenden und er mildert außerdem noch Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen. 
Ihr kennt sicher alle Zwiebelsud aus Zwiebeln und Kandis - vergesst das ganz schnell und setzt lieber jetzt schon einmal ein großes Glas Knoblauchhonig an, das schmeckt besser und hilft mindestens genauso gut. Wenn Euch die Erkältung dann erwischt hat, nehmt alle paar Stunden einen TL Knoblauchhonig zu Euch und lasst ihn langsam den Rachen herunterlaufen. Ihr werdet sehen, dieser Honig ist Gold wert!

Fermentierter Knoblauchhonig

Mein Einweckjahr

Ich erkläre die heiße Einkochphase im Kuriositätenladen hiermit für beendet! Gestern hab ich nochmal 25 Flaschen Gemüsebrühe und eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe eingekocht, nun ist das Vorratsregal wieder rappelvoll und ich hab erstmal Ruhe.

Mein Vorratsregal
Los geht es in jedem Jahr mit dem Bärlauch, der aber natürlich nicht eingeweckt, sondern als Paste, Bärlauchbutter und komplett eingeschweißt in ganzen Blätter eingefroren wird. Im Mai geht's dann mit weißem Spargel weiter, den ich aber ausschließlich für mein Lieblingsbaguette aus Kindertagen benötige. Da kommt nur ein bisschen Salat, eingeweckter Spargel, Tomaten, Käse und meine legendäre Currysauce drauf. Ich weiß das klingt nicht nach einem kulinarischen Highlight, ich liebe dieses Baguette aber bereits seit meiner Jugend in Bremen, als ich es immer in der dortigen Baguetterie gegessen habe. Also, Spargeleinwecken muss unbedingt sein! 

Nachdem der Spargel abgehakt ist, folgt erst einmal eine kleine Ruhephase und ich muss im Höchstfall meine Brühe- und Fondvorräte auffüllen, das ist aber nur die Ruhe vor dem Sturm, bis es dann im Sommer so richtig losgeht. 
Ich bin ja keine große Marmeladenliebhaberin, daher lasse ich das Kapitel komplett aus und koche für meinen Mann nur verschiedene Sirupsorten wie Erdbeer-, Pfirsich-Thymian und Aprikose-Rosmarin ein. Erdbeeren und Pfirsiche verarbeite ich außerdem sehr gerne zu Essig und trockne die Erdbeeren in Scheiben für Desserts, zur Deko oder einfach nur zum Wegknabbern. 

Für meine neue Leidenschaft, das Senfen, brauch ich natürlich auch das ein oder andere Obst und gerne auch frische Kräuter. 

Die heiße Phase beginnt für mich, sobald das Gemüse auf den Markt kommt. Ganz hoch im Kurs stehen Gurken, denn es gibt nichts besseres als ein Käsebrot mit Gurken. In diesem Jahr hab ich Gewürz-, Azia-, Honig- und Dänische Gurken eingeweckt. Das zweite Abteil in der oberen Reihe ist komplett nur mit Gurken belegt. 
Außerdem dürfen natürlich auf keinen Fall mein heißgeliebter confierte Knoblauch und Ajvar fehlen - ohne diese beiden Grundzutaten kann ich meine Küche gleich dicht machen. Ratatouille und Lecsó werden ebenfalls in Massen gekocht und damit sind meine saisonalen Grundbedürfnisse auch schon fast gestillt. 
Kompott musste ich in diesem Jahr gar nicht einwecken, da ich noch ein paar Gläser aus dem letzten Jahr habe und der Verbrauch bei uns nicht so riesig ist. Wie Ihr wisst, greife ich immer eher zu einem Glas Gewürzgurken, als zu süßem Kompott.

Natürlich koche ich auch außerhalb der Saison ein, das sind dann meist die Fonds und Brühen, Bolognese, Ochsenschwanzragout, gebackene Bohnen, Tomatensauce (die koche ich grundsätzlich nur aus Pelati und nicht aus frischen Tomaten - das Rezept dafür bekommt Ihr demnächst auch), Zwiebelmarmeladen, eingelegte Rote Bete und neuerdings auch wieder Suppen - also alles, was kein saisonales Gemüse erfordert.

Ich hab vor einigen Jahren schon einmal im großen Stil Suppen eingekocht, es dann aber wieder aus den Augen verloren. Da mein Mann aber ein ganz großer Suppen-kasper ist und ich oft einfach keine Lust habe, nur eine kleine Portion für ihn zu kochen, hab ich in den letzten Wochen direkt mal 7 verschiedene Suppen eingekocht, aus denen er jetzt nach Lust und Laune auswählen kann. Dabei sind eine klassische und eine türkische Linsensuppe, Kartoffel-Pastinake, Tomate, Bohnen- und Gemüsesuppe und gestern folgte noch eine Blumenkohl-Kartoffelsuppe. 
Im Notfall könnten wir uns also für locker einen Monat nur von Suppe ernähren. Tatsächlich wird es wohl aber auf einen Suppentag pro Woche hinaus-laufen, wenn ich keine Lust zum Kochen habe. Dann geht's zum Regal und wir suchen uns ein leckeres Süppchen aus - der Vorrat reicht also für ungefähr ein halbes Jahr und wird nun immer nur mit einer neuen Suppe aufgestockt, wenn wieder 4-5 Gläser leer sind.

Ein noch relativ neues Kapitel meines Lieblingshobbys ist das Dörren von Lebensmitteln, von dem ich Euch ja neulich ausführlich berichtet habe. Die getrockneten Lebensmittel lagere ich - das könnt Ihr im zweiten Abteil von links ganz unten gut sehen - ebenfalls in Gläsern oder vakuumiere sie. 

Das Fermentieren entdecke ich gerade für mich, das ist ja momentan ganz groß im Kommen. Sobald ich wieder etwas Platz in meinem Regal habe, werde ich Euch auch zu diesem Thema ein paar Rezepte vorstellen, bisher ist die Kategorie ja in meinem Blog noch etwas stiefmütterlich besetzt und nur durch Sauerkraut im Glas vertreten. 

Wie Ihr seht, platzt mein Vorratsregal momentan aus allen Nähten und ich hab nur noch ein paar spezielle Suppen auf dem Plan, für die ich aber Sonderangebote meines Schlachters abwarte - sobald der mal wieder Gulasch und Hackfleisch im Angebot hat, werden auch die Bolognese- und Gulaschvorräte aufgefüllt. 

Die Masse der Vorräte sieht sicher für viele sehr imposant aus, tatsächlich sind das aber oft Jahres- oder auch Zweijahresrationen. Meine letzten Bolognesegläser stammen aus 2014 und auch die Tomatensauce ist mindestens so alt - wenn nicht älter. 
Ich koche deshalb immer soviel auf einmal ein, weil so der Arbeitsaufwand, als auch die Energieaufwand minimiert wird. Die Vorbereitungen, also das Putzen und Portionieren der Zutaten, dauern vielleicht ein wenig länger, aber ob ich nun 5 Liter Gemüsebrühe koche oder direkt 10 oder 15, bleibt sich komplett gleich und der Platz ist ja da in meinem kombinierten Arbeits-, Foto-, Vorratszimmer. Preislich ist es natürlich, was den Energieaufwand betrifft, auch deutlich günstiger, den Einwecktopf maximal auszunutzen, als ihn nur halb zu füllen. 

Mein Einkochequipment hab ich Euch ja bereits gezeigt, daran hat sich gar nicht soviel geändert und auch meine kleine Kasse ist nach wie vor im Einsatz. 

Kocht Ihr auch ein oder interessiert Euch das Thema so gar nicht? Wenn ja, was gehört zu Euren Klassikern und was würdet ihr gerne noch einmal ausprobieren?

Ich hoffe, ich hab Euch ein wenig Lust aufs Einkochen gemacht, für mich ist es eines der spannendsten kulinarischen Themen, die Schätze der verschiedenen Saisonen dauerhaft haltbar zu machen, sei es nun durch Einkochen, Einfrieren, Dörren oder Fermentieren.

Sauerkraut im Glas, selbstgemacht

Wenn Ihr Euch gerne mit dem Thema Haltbarmachen beschäftigen möchtet, Euch aber (noch) nicht ans richtige Einkochen wagt, ist selbstgemachtes Sauerkraut ein wunderbarer Einstieg in diese Thematik. Ihr braucht dafür kein aufwendiges und teures Zubehör und auch die Zutaten, also der Kohl, wird einem in der Saison nahezu hinterher geschmissen. Beste Voraussetzungen also, sich langsam aber sicher in die Materie einzuarbeiten.

Sauerkraut im Glas
Ich kaufe mittlerweile gar kein Sauerkraut mehr auf dem Wochen- oder Supermarkt, sondern nehme mir 1-2 Kohlköpfe vom Markt mit, setze den Kohl an und habe so innerhalb von 3 Wochen ein großartiges Sauerkraut selbstgemacht. Regional, Bio und ich kann sogar die Kohlsorte bestimmen. Neben Weißkohl kann man nämlich auch aus Spitzkohl ein sehr schönes, deutlich feineres Sauerkraut herstellen. Mit Rotkohl hab ich es noch nicht ausprobiert, aber das klappt natürlich auch. 
Je länger das Sauerkraut lagert, desto saurer wird es, wenn Ihr es eher mild mögt, solltet Ihr es daher nicht allzulange ziehen lassen.
 
gehobeltes Sauerkraut
Damit die einzelnen Krautstreifen richtig schön fein sind, solltet Ihr den Kohl am besten mit einem Gemüsehobel* oder im Food Processor* hobeln. Ihr könnt ihn aber auch mit einem scharfen Messer in sehr feine Streifen schneiden. 
Schneidet, bzw. hobelt den Kohl immer in Längsrichtung, also mit der Faser, sonst werden die Streifen kurz und Ihr erhaltet später kein angenehm langfaseriges Kraut, sondern nur kurzen Bröselkram. 

frisch angesetztes Sauerkraut
Zutaten
2 kg Weiß- oder Spitzkohl
32 g Meersalz

Zubereitung
Die äußeren, nicht so schönen Blätter vom Kohl entfernen und den Kohl längs halbieren. Den Strunk herausschneiden und den Kohl mit dem Hobel* oder im Food Processor* in möglichst feine Streifen hobeln. In eine Schüssel geben und das Salz darüberstreuen. Den Kohl nun kräftig mit den Händen kneten und dabei das Salz gleichmäßig verteilen. Solange kneten, bis Saft aus dem Kohl austritt und der Kohl weichgeknetet ist. 

Den Kohl sehr fest in Twist-off- oder Bügelgläser füllen und den ausgetretenen Saft auf die Gläser verteilen. Den Gläserrand mit einem Küchenpapier säubern, dann jeweils ein Stück Frischhaltefolie auf die Glasöffnung legen und das Glas mit dem Deckel verschließen.
Die Gläser in eine große Schüssel stellen und bei ca. 18 Grad Zimmertemperatur eine Woche stehen lassen, dann an einem dunklen kühlen Ort bis zu einem Jahr lagern. Nach insgesamt 3 Wochen Lagerung ist das Sauerkraut verzehrfertig.