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Kisir mit ofengebackener Roter Bete und Kürbis

Im Sommer könnte ich jeden zweiten Tag Taboulé, bzw. Kisir essen, ganz klassisch mit Tomaten, Gurken und reichlich Petersilie oder noch lieber mit reichlich Wassermelone. Wenn es aber, so wie jetzt Mitte April, weder leckere Tomaten, noch Wassermelone gibt, dann muss es halt Gemüse sein, das jetzt Saison hat, bzw. Lagerware aus dem letzten Jahr. 
Diesmal hab ich mich für ofengebackene Rote Bete, Kürbis und Fenchel entschieden, das schmeckt nicht nur ganz köstlich, sondern sieht durch die rote Bete auch noch ganz großartig aus - nach spätestens einer halben Stunde Ruhezeit hat der Kisir nämlich eine ganz pinke Farbe. Gefällt mir natürlich besonders gut :o)

Da das Gemüse komplett gegart ist, hält sich der Salat übrigens auch problemlos 2-3 Tage im Kühlschrank, er ist am Folgetag sogar noch aromatischer als direkt nach der Zubereitung. Ideal zum Mitnehmen ins Büro oder für unterwegs.

Kisir mit ofengebackener Roter Beete und Kürbis
Zutaten 
3 Rote Bete 
1/2 Hokkaido Kürbis
1 rote Zwiebel 
1 Fenchel
400 g Kısırlık Bulgur (mittlere Körnung)
2 EL Ajvar
2 TL Salz 
500 g kochendes Wasser
5 EL Olivenöl
Piment d'Espelette 
1 TL Lemon Myrtle
Saft einer Limette
1 Bund Petersilie 
einige Zweige Minze 

Zubereitung
Die Rote Bete waschen, schälen und in Würfel schneiden. Den Kürbis halbieren, die Kerne entfernen und ebenfalls in Würfel oder Scheiben schneiden. Den Fenchel waschen, halbieren, den Strunk entfernen und die Knolle quer in Streifen schneiden. Die Zwiebel schälen und ebenfalls in Streifen schneiden. 
Das Gemüse auf ein Backblech geben, mit etwas Öl beträufeln und bei 180°C für ca. 15-20 Minuten backen, evtl. zwischendurch einmal wenden.
Den Bulgur mit kochendem Wasser übergießen, Salz, Gemüsebrühpulver, Ajvar und Knoblauch dazugeben und alles verrühren. Ca. 10 Minuten ziehen lassen, dann das gegarte Gemüse unterheben und alles nach Geschmack mit Lemon Myrtle, Salz und Piment d'Espelette würzen. 
Komplett abkühlen lassen, dann die fein gehackte Petersilie und Minze unterheben.

Zitronen-Kräuter-Hähnchen

Die Idee für meinen Blogevent Rettet den Sonntags- braten - denn weniger ist besser! hatte ich, nachdem ich Ende letzten Jahres für meine Verhältnisse unverschämt viel großartiges Rindfleisch gekauft und eingefroren habe und mir von Anfang dachte, dass ich das, was ich alles mit dem Fleisch anstelle, gerne auch angemessen hier im Blog präsentieren möchte. 
Eigentlich hätte ich also meine eigene Sonntagsbraten- reihe mit einem Rinderbraten einläuten müssen, tatsächlich gibt's zum Start aber Brathähnchen, denn schon kurz nach dem Fleisch zog mein neuer Bräter ein und da der einen wunderschönen Hähnchengriff hat, muss er auch passend mit einem Hähnchen eingeweiht werden. Das seht Ihr sicher genauso, oder? :o)

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Klassisch ist die Cocotte natürlich für Coq au Vin oder Coq au Riesling gedacht. Das Hähnchen, das ich bei meinem Schlachter erstanden habe, war aber so ein Prachtexemplar (das seht Ihr ja selbst), dass ich es einfach nicht zerteilen konnte, sondern es unbedingt im Ganzen garen MUSSTE. Also wurde daraus das Beste, was aus einem Brathähnchen werden kann, ein Zitronen-Kräuter-Hähnchen!

Brathähnchen
Geflügel kaufe ich ausschließlich, wie das meiste Fleisch, Wurst und Knochen für Fonds und Brühen, bei meinem Schlachter, Schlachter Dreymann vom Gut Wulfsdorf. Wie Ihr auf der Homepage seht, besteht sein Sortiment mittlerweile zu 85% aus Demeterfleisch, der Rest ist Biolandware.
Bei seinen Rindern, Schweinen und Lämmern handelt es sich um Kreuzungen alter Haustierrassen, was sich natürlich wesentlich auf die Fleischqualität auswirkt und auch das Gefügel, das zum Teil aus der Bruderhahn-Initiative stammt, hat einen unschlagbar guten Geschmack. Es bleibt deutlich länger saftig, trocknet also nicht so schnell aus, hat eine festere, aber zugleich zartere Struktur und - hört, hört! - hat Geschmack, selbst die Hähnchenbrust! 
Ich bin ja generell kein so großer Hähnchenbrustfan, sondern tausche die jederzeit gegen einen leckeren Hähnchenschenkel, seit ich aber die Dreymann'schen Hähnchen kenne, verschmähe ich auch die Brust nicht mehr.

Neben der unschlagbaren Produktqualität schätze ich an "meinem" Schlachter besonders die Tipps und Anregungen, die er mir immer wieder gibt. Wenn ich mit dem Vorhaben, einen Fleischkäse zu backen oder zu Wursten zu ihm komme, dann sucht er mir genau die richtige Fleischkombination raus. Unabhängig davon, was im Rezept steht - er kennt sich schließlich damit aus. 

Da der Wulfsdorfer Hofladen für den regelmäßigen Einkauf zu weit weg ist, kaufen wir 5x pro Woche auf dem Biomarkt in Eppendorf oder auf dem Isemarkt ein (theoretisch, praktisch konsumieren wir natürlich nicht ansatzweise soviel Fleisch) - wo der Stand dort genau steht, könnt Ihr oben in der Navigation unter Empfehlungen nachlesen. 
Wenn Ihr in der Nähe wohnt und (hoffentlich) Wert auf gutes Fleisch aus art- gerechter und nachhaltiger Tierhaltung legt, schaut unbedingt mal vorbei! Für mich ist Schlachter Dreymann eindeutig die 1. Adresse in Hamburg, wenn es um Fleisch und Wurst geht.

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten für Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Damit das Brathähnchen auch richtig, richtig gut schmeckt, hab ich es mit allem gestopft und eingerieben, was gut schmeckt. 
Im Bauch stecken reichlich Zitronen, Schalotten und Knoblauch und unter die Haut hab ich eine wunderbare Kräuterbutter geschmiert. So zieht der Geschmack ins Fleisch und hält gleichzeitig die Brust saftig. Ein Traum!
Natürlich ist das Hähnchen durch das Garen in der Cocotte nicht so knusprig, wie es wäre, wenn man es auf dem Rost gart, aber dafür ist es das weltsaftigste Hähnchen, das Ihr Euch vorstellen könnt. Die Schalotten, die im Bauch stecken, könnt Ihr natürlich dazu essen und der Bratensud ergibt eine köstliche Sauce, für die Ihr unbedingt frisches Baguette und ein knuspriges No Knead Bread braucht. 
Dazu gab es bei uns einfache Rosmarinkartoffeln, die ich die letzten 45 Minuten einfach neben der Cocotte in einer Auflaufform gegart habe. 

Ich versprech Euch, dieses Hähnchen ist nicht nur ein Sonntagsbraten, sondern ein absoluter Festschmaus, für den es sich 100%ig lohnt, etwas mehr Geld auszugeben!

Zitronen-Kräuter-Hähnchen
Zutaten
1 Brathähnchen, ca. 1 1/2-2 kg
2 unbehandelte Bio-Zitronen
1 junge Knoblauchknolle 
5 Schalotten
Thymian, Rosmarin

Kräuterbutter
100 g weiche Butter
2 confierte Knoblauchzehen
je 1 TL sehr fein gehackter frischer Rosmarin und Thymian
Abrieb einer halben Biozitrone
Salz und Pfeffer
Piment d'Espelette*
1/4 TL Lemon Myrtle*

Zubereitung
Alle Zutaten für die Kräuterbutter miteinander vermischen und beiseite stellen. 
Das Hähnchen nicht waschen, aber gründlich mit Küchenpapier trockentupfen, dann vorsichtig mit den Fingern auf der Brustseite unter die Haut gleiten (dafür am Besten Einmalhandschuhe anziehen) und die Haut behutsam von der Brust und den Schenkeln lösen. 
Die weiche Kräuterbutter unter sie Haut schieben und gleichmäßig verteilen. Mit der restlichen Kräuterbutter das Hähnchen von außen und innen einreiben. 
Eine Zitrone und die Knoblauchknolle halbieren, die Schalotten je nach Größe so lassen oder ebenfalls halbieren. Alles zusammen mit einigen Zweigen Thymian und Rosmarin in den Bauchraum stopfen, dann die Beine mit Küchengarn zusammen- binden. Die zweite Zitrone in dünne Scheiben schneiden und auf der Brust verteilen, dann das Hähnchen in die Cocotte setzen. 

Im vorgeheizten Backofen bei 180°C je nach Größe ca. 1 3/4 Stunde bei geschlossenem Deckel garen, dann den Deckel öffnen und nochmals für ca. 15 Minuten bei geöffnetem Deckel garen. Pro Kilo Fleisch wird eine Stunde Garzeit gerechnet. 

Das Hähnchen aus der Cocotte heben, nochmals etwas ruhen lassen, dann mit einem Messer oder einer Geflügelschere zerteilen. Dazu schmecken beispielsweise Rosmarinkartoffeln oder ein frisches Baguette.  
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Limoncello-Tiramisù mit Lemon Curd

Mein erstes Tiramisù hab ich vor vielen Jahren in der Schulzeit gegessen, als unser Chemiekurs ausnahmsweise auch einmal die Schulküche benutzen durfte, das war damals nämlich in der Regel anderen Schulzweigen vorbehalten und wir durften nur direkt vor den Ferien mal rein - quasi als mentale Vorbereitung auf die danach anstehende Zeugnisverteilung... 
Das Tiramisù nach einem Rezept meines damaligen Chemielehrers, hat damals einen so nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich mir noch auf dem Rückweg nach Hause die Zutaten besorgt hab (den Amaretto würd ich heute sicher nicht mehr bekommen ;o) ) und zuhause dann direkt noch eins für meine Eltern zubereitet habe. Seitdem hab ich an der Grundrezeptur nichts mehr geändert, sondern lediglich den Amaretto durch Whisky ersetzt - wenn Ihr mich fragt, eindeutig die bessere Alkoholwahl. 
Im Zug meiner kleinen Limoncello-Orgie stand nach dem Limoncello selbst, dem Crema di Limoncello und Limoncello-Eis natürlich auch unbedingt noch ein Limoncello-Tiramisù auf dem Plan und so hab ich aus dem Grundrezept das mit Abstand leckerste Tiramisù ever gemacht. 
Ich mag ja sowieso alles fruchtig-zitronige und daher hat diese neue Variante das Original natürlich gnadenlos vom 1. Platz geworfen - so schnell kann das gehen ;o)

Ihr könnt das Tiramisù natürlich in einer großen Auflaufform hochstapeln, ich verwende aber lieber kleine Portionsgläschen.

Limoncello-Tiramisù mit Lemon Curd
Zutaten 
3 sehr frische Eier
1/4 TL Salz
3 EL Zitronensaft
80 g weißer Zucker 
250 g Mascarpone 
1 Packung Löffelbiskuit
70 ml Crema di Limoncello

Zubereitung
Die Eier trennen und das Eiweiß mit dem Salz schaumig schlagen. Nach und nach die Hälfte des Zuckers einrieseln lassen und weiterschlagen, bis ein glänzender steifer Eischnee entstanden ist. Im Kühlschrank kalt stellen. 
Die Eigelbe mit dem restlichen Zucker und dem Zitronensaft schaumig schlagen, dann die Mascarpone und 3 EL Crema di Limoncello dazugeben und alles glatt rühren. Zum Schluss die Hälfte des Eischnees unterrühren, die zweite Hälfte vorsichtig unterheben. Es sollen keine sichtbaren Eischneestückchen verbleiben, aber die Masse darf auch nicht an Stand verlieren. 

Eine Auflaufform oder kleine Portionsförmchen mit Löffelbiskuit auslegen und mit etwas Crema di Limoncello tränken. Kurz stehen lassen, damit der Likör von den Biskuits aufgesogen werden kann, dann etwas Mascarponecreme darübergeben und glatt streichen. Lemon Curd ebenfalls gleichmäßig darübergeben, dann wieder eine Schicht Löffelbiskuits auslegen. 
Auch die zweite Schicht Löffelbiskuits mit Crema di Limoncello tränken, Mascarponecreme darüber verteilen und den restlichen Lemon Curd dekorativ darübergeben. Einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen, dann servieren.