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Spanisches Paprikahuhn, oder was was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

Erinnert Ihr Euch noch daran, dass ich im April vom absolut leckersten, saftigsten, knusprigsten und aromatischsten Brathühnchen aller Zeiten berichtet hab? Vergesst das alles, oder zumindest die Stelle, an der ich das Zitronenhuhn zum leckersten Brathuhn überhaupt erklärt habe, denn gestern hat sich mal wieder bewahrheitet - es geht immer noch besser!

Paprikahuhn gehört schon seit einigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsessen, bisher aber in einer Version von, nu muss ich lügen, ich glaube Vincent Klink oder Otto Koch - auf jeden Fall einem von Beiden. 
In diesem Rezept wurden Hühnerschenkel und kein ganzes Huhn verwendet und ich hatte damals auch noch keine Ahnung, was für tolle verschiedene Paprikapulver es gibt, denn zum altbewährten Paprikahuhn kam grundsätzlich nur Paprika edelsüß und/oder rosenscharf. 
Dieses Mal wollte der Mitesser keine Hühnerschenkel, sondern ein ganzes Huhn - das Resultat ist dieses unglaublich grandiose Brathuhn, bei dem wirklich alles stimmt, die Würzung, die knusprige Haut, das leckere Sößchen, die Beilagen - doll, einfach nur doll!

Bevor Ihr Euch jetzt ans Werk macht, den Einkaufszettel schreibt und es demnächst vielleicht auch bei Euch ein Paprikahuhn geben wird, muss ich noch ein paar Worte zum Huhn, also dem Ausgangsprodukt loswerden - auch auf die Gefahr hin, dass ich Euch damit mächtig auf die Nerven gehe ;o)
Natürlich ist eine Grundvoraussetzung für ein leckeres Essen, in diesem Fall einem richtig tollen Brathuhn, ein anständiges Rezept, eine weitere, nicht minder wichtige Voraussetzung ist aber die Qualität der Zutaten und das ist in diesem Fall zu allererst mal das Huhn. 
Wie Ihr vielleicht wisst, kaufen wir Fleisch ausschließlich beim Demeter-Schlachter unseres Vertrauens -  hauptsächlich, weil wir die wirklich grauenhafte und in unseren Augen absolut nicht vertretbare Massentierhaltung nicht unterstützen wollen, ein nicht zu verachtender Nebeneffekt ist aber, dass das Fleisch von ausgezeichneter Qualität ist. Natürlich kann auch Fleisch, das nicht bio-zertifiziert ist von guter Qualität sein, das ist in unserem Fall einfach ne Sache der Einstellung, was aber nicht, in wirklich absolut keinem Fall gut schmecken kann, ist ein Huhn für 2,50 €, das sein komplettes, jämmerliches Leben eingepfercht in winzigen Gitterkäfigen zugebracht hat und erstmalig an die frische Luft kommt und die Sonne sieht, wenn es in Plastik eingeschweißt, im Einkaufswagen  zum Auto geschoben wird. Geht nicht.
Gutes Fleisch kostet Geld, das sollte sich eigentlich jeder denken können. Bei uns gibt es daher selten Fleisch, aber wenn, dann ein "anständiges" Stück. Ich will hier nicht als Missionarin auftreten und Euch alle dazu bringen nur noch Bio-Fleisch zu kaufen - obwohl, verkehrt wäre das sicher nicht ;O) - aber vielleicht überlegt Ihr Euch beim nächsten Mal (vorausgesetzt, das macht Ihr nicht sowieso schon), das Huhn, den Braten oder die Wurst beim Schlachter um die Ecke und nicht im Discounter zu kaufen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen und den Rest der Woche gibt's dann halt leckere und in den meisten Fällen sogar richtig günstige vegetarische Gerichte.

Zutaten 
500 g kleine, mehlig kochende Kartoffeln
ca. 1 kg Spitzpaprika, gelb und rot
3 rote Zwiebeln
Olivenöl 
Salz und Pfeffer
1 Bio-Hähnchen 
500 ml selbstgemachte! Hühnerbrühe
50 g weiche Butter 
1 TL Paprikapulver, edelsüß
2 TL Pimentón de la Vera, picante (scharf)
1 TL Pimentón de la Vera, dulce (mild)
Salz

Crème fraîche, Schmand oder griechischer Joghurt und frisch gehackte Petersilie zum Servieren 

Zubereitung
Die Kartoffeln schrubben und je nach Größe halbieren oder vierteln. Ca. 10 Minuten als Salzkartoffeln kochen, dann abgießen und ausdampfen lassen. 
In der Zwischenzeit die Paprikaschoten putzen und in grobe Stücke schneiden, die roten Zwiebeln in feine Streifen schneiden.
Das Gemüse in eine feuerfeste Form geben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. 
Die weiche Butter mit dem Paprikapulver und Salz verkneten und das Hühnchen großzügig damit außen und innen einreiben. Auf das Gemüse legen und den Hühnerfond angießen. 
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen je nach Größe des Huhns ca. 60 Minuten backen, in den letzten Minuten den Grill zuschalten, damit die Haut schön knusprig wird. 
Das Hähnchen portionieren und mit dem Gemüse, dem Bratensud und einem Klecks Joghurt (alternativ Crème fraîche oder Schmand) und frisch gehackter Petersilie servieren.
Nachtrag
Da dieses Rezept ja eigentlich nichts mehr mit meinem ursprünglichen zu tun hat und weil die Zutaten eh nicht aus Ungarn kommen (da hat Winterspross eigentlich völlig Recht), wurde aus dem Ungarischen Paprikahuhn auf geheimnisvolle Weise ein spanisches - so schnell kann das gehen ;o)

Gnocchetti sardi al ragù di salsiccia - Gnocchetti sardi mit würzigem Wurstragout

Lollis, das wisst Ihr ja nun, gehören nicht zu meinen Favoriten, Pasta dagegen natürlich schon - die könnte ich jede Woche mindestens einmal essen, mehrmals wäre selbstverständlich noch besser :o)
Heut gibt's eine Pastasauce, die weder in der Zusammensetzung, noch in der Zubereitung besonders aufwendig ist, aber so unglaublich lecker schmeckt, dass Ihr Euch unbedingt gleich die doppelte Menge zubereiten und den Rest einfrieren solltet. Für schlechte Zeiten, wenn der Herbst Sommer mal wieder nicht so will wie Ihr, es draußen fisselt und stürmt und nur noch eine große Portion Pasta Eure Stimmung retten kann - dann ist diese Sauce genau die richtige!  

Die Grundzutat der Sauce sind frische Salsicce, die wir gern beim hiesigen italienischen "Supermarkt" kaufen. Je nachdem, ob wir klassische, Chili-, Fenchel- oder Zitronen-Salsicce nehmen, schmeckt die Sauce natürlich jedes Mal etwas anders - ein Rezept also, das allein durch die Verwendung unterschiedlicher Würste immer wieder Abwechslung auf den Teller bringt.
Wenn Ihr keine Salsicce bekommt, könnt Ihr auch deutsche grobe Bratwürste verwenden und mit den Knoblauchzehen einen TL gemörserte Fenchelsamen kurz anbraten und/oder etwas Zitronenabrieb und -saft hinzufügen, mit einer großzügigen Prise Chili würzen oder die Bratwurst einfach pur verwenden. 
Das schmeckt natürlich nicht genauso, da Salsiccia aber eh nicht Salsiccia ist, sie je nach Schlachter sowieso nie gleich schmecken und Ihr dazu garantiert auch einen anderen Wein verwendet, wird die Sauce sowieso nen Ticken anders schmecken - das liegt ja in der Natur der Sache ... 

Neben Pecorino schmeckt natürlich auch Parmesan oder ein anderer Hartkäse, lasst da einfach Euren persönlichen Geschmack entscheiden. Wir verwenden den Käse, der gerade im Haus ist, in diesem Fall war es eine große Scheibe Pecorino, von der wir ein paar Wochen gezehrt haben.

Zutaten
Olivenöl
600 ml passierte Tomaten
4 confierte Knoblauchzehen
350 ml Rotwein (Serpaiolo Rosso Maremma 2009)
4 frische Salsicce
Pfeffer und evtl. etwas Salz

Gnocchetti sardi oder andere Pasta Corta nach Wahl
Pecorino zum Bestreuen

Zubereitung
Olivenöl in einem Topf erhitzen, die Knoblauchzehen dazu geben und zerdrücken. Tomaten und Rotwein dazu geben und alles so lange bei mittlerer Hitze einkochen, bis eine stark eingedickte Sauce entstanden ist - das dauert ungefähr eine halbe Stunde. 
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, das Salsicce-Brät aus dem Darm drücken und in die Pfanne geben. Mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und so lange braten, bis evtl. austretendes Fleischwasser verdampft ist und das Brät richtig knusprig gebraten ist.
Die Tomatensauce dazu geben und alles mit Pfeffer und evtl. etwas Salz würzen.

In der Zwischenzeit die Pasta al dente kochen, eine Tasse Kochwasser zum Ragú geben und die abgetropfte Pasta in der Sauce schwenken. Mit frisch geriebenem Pecorino servieren.

Idee: Ich glaub ein River Cafe-Kochbuch, bin mir aber nicht 100%ig sicher - wird nachgereicht, sobald ich es gefunden habe. 

2 in 1: Chorizo-Hackbällchen und Pasta mit Chorizo Carbonara

So, die 5. von 8 Chemos is abgehackt - 3 noch, dann bin ich durch! :o) 
Wie Ihr vielleicht wisst, belohne ich mich für jede überstandene Chemo mit einem Koch- oder Backbuch, so dass sich mein Bücherregal mittlerweile mächtig biegt und ich so manches Schätzchen mein eigen nennen kann. Unter Anderem hat auf diesem Wege auch mein aktuelles Lieblingskochbuch den Weg zu mir gefunden, nämlich "River Cottage Everyday" von Hugh Fearnley-Whittingstall.  
Ich spicke meine Kochbücher ja immer mit Klebezetteln und dieses Buch ist mittlerweile übersäht davon, eigentlich bräuchte ich keine anderen Kochbücher mehr, dieses bietet mir genug Stoff für die nächsten Monate...
Obwohl, einmal auf den Geschmack gekommen, hab ich mir bei nächster Gelegenheit auch noch 3 andere Bücher von ihm bestellt und bin von denen ganz genauso begeistert. "Cakes", "Preserves" und "Bread" sind ebenso nicht mehr aus meinem Regal wegzudenken. Allen, die nicht vor englischsprachigen Kochbüchern zurückschrecken, kann ich diese Bücher absolut empfehlen, zumal hier keine unsinnigen Cups & Co. verwendet werden, sondern metrische Mengenangaben.

Das erste Rezept, das ich Euch aus diesem wunderbaren Buch vorstellen möchte, sind eigentlich zwei, nämlich die Grundmasse für grandiose Chorizo-Hackbällchen und  dazu noch eine unglaublich leckere Pastasauce, die im Buch als Carbonara bezeichnet wird, aber natürlich keine ist, denn wie eine Carbonara gemacht wird, hab ich ja hier schon einmal gezeigt. Ich bleib trotzdem bei dem Namen, klingt einfach schöner als Hackfleisch-Sahnesauce ;o)

Das Besondere bei diesen Hackbällchen, bzw. der Pastasauce ist die tolle Würzung. Der Rotwein, die Fenchelsaat und nicht zuletzt das geräucherte Paprikapulver verleihen den Hackbällchen ein ganz tolles Aroma, das tatsächlich an eine Mischung aus Chorizo und Salsiccia erinnert. Lasst die Hackfleischmasse unbedingt über Nacht ziehen, damit sich das Aroma richtig entwickeln kann. 

Und wenn Ihr dann schon einmal dabei seid, bereitet Euch neben den Hackbällchen auch eine Portion Pastasauce zu - die ist wirklich unglaublich lecker!
Chorizo-Hackbällchen

Zutaten 
750 g Hackfleisch, halb und halb
1 EL geräuchertes Paprikapulver
2 TL scharfes Paprikapulver
2 confierte Knoblauchzehen, zerdrückt
ca. 10 g Salz
1 1/2 TL Fenchelsaat, leicht im Mörser zerstoßen
50 ml Rotwein
frisch gemahlener Pfeffer
Rapsöl zum Anbraten


Zubereitung
Hackfleisch mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen, damit sich die Aromen gut entfalten können.
Am nächsten Tag das Hackfleisch aus dem Kühlschrank nehmen und eine Stunde Zimmertemperatur annehmen lassen. Mit gut befeuchteten Händen kleine Hack-bällchen formen (klappt sehr gut mit einem entsprechend großen Eiskugel-portionierer) und in heißem Öl von allen Seiten knusprig braten.

Pappardelle mit Chorizo "Carbonara"
Zutaten
200 g rohe Chorizo Hackfleischmasse
3 große Eigelbe
150 ml Crème fraîche
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Die Pasta al dente kochen und in der Zwischenzeit das gewürzte Hackfleisch in einer Pfanne knusprig braten. Die Eigelbe mit der Crème fraîche verrühren und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
Sobald die Pasta al dente ist, abtropfen lassen und tropfnass zum Hackfleisch in die Pfanne geben. Die Pfanne von der Platte ziehen und die Eiersahne dazugeben. Durchschwenken und sofort servieren.

Zitronenhuhn nach Marcella Hazan, oder das eindeutig beste Brathühnchen der Welt!

Brathühnchen. 
Bei dem Gedanken daran läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen und sofort muss ich an knusprige, kräftig gewürzte Knusperhaut und saftige Hähnchenschenkel denken. Egal wie satt ich bin, sobald ich den Duft von Brathühnchen in der Nase habe, bekomm ich wieder Appetit und wenn mich niemand stoppt oder mir schlicht die Hälfte oder mehr vor der Nase wegfuttert, schaff ich garantiert auch ein ganzes Huhn alleine. 
Muss ich noch erwähnen, dass ich Brathühnchen liebe? ;o)

Es gibt ja unendlich viele Arten, ein Brathühnchen zu zubereiten und ich hab auch schon viele ausprobiert und gegessen, keines war aber so gut wie dieses - dies ist eindeutig das beste Brathühnchen der Welt. Glaubt einer erfahrenen Brathuhn-Expertin ;o)
Das erste Mal "über den Weg gelaufen", ist mir dieses Huhn bei mipi und stand seitdem eigentlich ständig auf der Nachkochliste - keine Ahnung, warum ich es immer wieder verschoben habe. Als ich nun anlässlich einer Chemo "Die klassische italienische Küche" von Marcella Hazan bekommen habe, war aber kein Halten mehr und sofort klar, dass dieses Huhn als Erstes fällig ist, eine sehr gute Entscheidung!
Apropos, dieses Buch ist tatsächlich so grandios wie sein Ruf. Ich hab erst am Sonntag die Pasta mit Zwiebelsauce zubereitet und wieder waren wir absolut begeistert. Einige wenige, sehr einfache Zutaten, ebenso einfach zubereitet ergaben eine so unglaublich leckere Sauce, dass wir die Portion für 4-6 Personen allein zu zweit aufgefuttert haben - aber dazu ein anderes Mal ;o)

Man kann natürlich eine Beilage zum Hähnchen servieren, bei mipi gab es damals einen mediterranen Kartoffelstampf. Da ich aber ein kapitales Bio-Huhn von 1,7 kg bekommen habe und ich schon vorher wusste, dass man bei einem solchen Essen Prioritäten setzen muss, hab ich nur ein krosses Baguette dazu serviert - perfekt um den göttlichen Bratensaft aufzusaugen.

Ach so, bevor ich es vergesse, kauft bitte kein Discounter-Huhn für 3 €. Mal davon abgesehen, dass bei dieser Zubereitung die Qualität des Huhns noch wichtiger ist, als bei einem mit 1365 Gewürzen marinierten, kann man sich an 3 Fingern abzählen, dass ein Huhn, dessen Leben anscheinend nicht mehr als 3 € wert war, kein artgerechtes Leben gehabt haben kann, sondern Zeit seines Lebens in einer vergitterten Hutschachtel ohne Tageslicht und Frischluft dahin vegetieren musste - von weiteren "Nebenwirkungen" der Massentierhaltung mal abgesehen.
Auch bei uns kommt nur alle paar Wochen oder Monate mal ein Brathuhn auf den Tisch und ist dann tatsächlich ein kleines, bzw. sogar ziemlich großes Festessen das entsprechend gefeiert wird und von dem wir noch tagelang schwärmen und zehren. 
Nutzt dieses Rezept (und das ist wirklich verdammt gut!) dazu, Euch mal ein richtig gutes Bio-Huhn zu leisten, Ihr werdet sehen, bzw. schmecken, dass zwischen einem Discounter- und einem Bio-Huhn (Geschmacks-)Welten liegen.

Zutaten
1 Bio-Poularde (ca. 1,5 kg)
2 kleine oder 1 große Bio-Zitrone
Salz und Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Die Poularde gründlich unter fließendem Wasser reinigen und mit Küchenpapier trocken tupfen.  Von außen und innen mit reichlich Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Olivenöl einreiben, die Gewürze dabei richtig einmassieren.
Die Zitrone unter heißem Wasser reinigen und mit der flachen Hand auf der Arbeitsfläche hin und herrollen, die Zitrone wird dadurch weicher. Jede Zitrone rundherum mindestens 20mal mit einem Schaschlikspieß einstechen und in die Bauchhöhle der Poularde stecken. Die Öffnung mit einer Dressiernadel oder Holzspießchen verschließen, die Öffnung sollte gut verschlossen sein, Luft muß aber noch entweichen können, da das Huhn sonst platzen kann. Die Schenkel an beiden Gelenkenden mit Küchengarn zusammenbinden.
Das Huhn mit der Brustseite nach unten in einen Bräter legen und auf mittlerer Schiene im auf 180°C vorgeheizten Backofen 30 Minuten braten.
Nach 30 Minuten das Huhn umdrehen und weitere 30 Minuten garen, dann die Temperatur auf 200°C erhöhen und noch 20 Minuten weiterbraten, die Haut wird so richtig schön knusprig.
Das fertige Brathuhn zerteilen, den ausgetretenen Saft auffangen und als Sauce mit einem krossen Baguette servieren. 


Und wenn Ihr mipi und mir immer noch nicht glaubt, dass dieses Rezept einfach grandios ist, schaut mal bei der Chaosqueen, zorra und Karin vorbei - die wissen, was gut ist ;o)

Pfannengerührtes Schweinefleisch mit Pekingsauce

Was asiatisches Essen betrifft, sind mein Mitesser und ich fürchterlich eingefahren, wir mögen die japanische und die chinesische Küche (bzw. das, was wir hier als chinesisches Essen kennen) sehr gerne, andere Richtungen, wie beispielsweise thailändisch sind aber so gar nicht unser Fall - da gibt es eindeutig zuviele Zutaten, die bei uns auf der schwarzen Liste stehen ;o)
Vielleicht wage ich mich irgendwann noch mal an andere asiatische Länderküchen, bis dahin tobe ich mich aber ausgiebig in China aus - ist ja schließlich groß genug ...

Da die asiatischen Saucen geschmacklich sehr unterschiedlich ausfallen, haltet Euch bitte nicht sklavisch an das Rezept, sondern schmeckt evtl. nach Eurem persönlichen Geschmack ab, ich hab besonders mit Hoisin-Saucen schon so manche auch unangenehme Überraschung erlebt. 
Den Reiswein könnt Ihr natürlich wie immer auch sehr gut durch Sherry ersetzen.

Zutaten
400 g Schweinefilet  


Marinade
1 EL Sojasauce
1 EL Shaoxing-Reiswein
1 EL Maisstärke
1 EL Wasser

Sauce
2 EL Sojasauce
4 EL Hoisinsauce
1 EL Austernsauce
2 TL Ingwer, sehr fein gehackt
2 EL Shaoxing-Reiswein
4 EL Wasser
1 TL dunkles Sesamöl

Erdnussöl zum Anbraten

Zubereitung
Das Schweinefilet einen Tag vor der Zubereitung in sehr dünne Scheiben schneiden und zusammen mit den Zutaten für die Marinade in einen Gefrierbeutel geben, gut vermischen und verschlossen im Kühlschrank bis zum nächsten Tag aufbewahren. 

Am nächsten Tag das Fleisch eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur anehmen lassen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Sauce in einer Schüssel miteinander verrühren und beiseite stellen.
Etwas neutrales Öl in einem Wok erhitzen und das Schweinefleisch von allen Seiten ca. 2 Minuten anbraten - herausnehmen und warm stellen.
Das evtl. verbliebene Öl aus dem Wok entfernen und die Sauce darin zum Kochen bringen. Sobald die Sauce kocht, das bereits gebratene Schweinefleisch mitsamt evtl. ausgetretenem Fleischsaft dazu geben und kurz mit durchschwenken.
Sofort mir Reis servieren. 
Quelle:Yi Reservation

Ochsenschwanzragout mit Tagliatelle

Nach dem ganzen Süßkram der letzten Tage brauch ich dringend was Herzhaftes und weil ich Euch ja eh noch mein ultimatives Lieblings-Pastarezept schuldig bin, gibt's heute eine große Portion Pasta - eine ganz große!  

Ochsenschwanzragout mit frischer Pasta ist für mich ein absolutes Festessen, das mich in Nullkommanix in den 7. Himmel befördert. Schon als Kind war "Nudeln mit Sauce" eines meiner Lieblingsgerichte und das ist jetzt quasi die gepimpte Erwachsenen-Version mit ordentlich viel Rotwein. Durch die lange Schmorzeit und die im Bindegewebe des Fleisches enthaltene Gelatine bindet die Sauce automatisch ab, wird sämig und unglaublich aromatisch.
Wie alle Schmorgerichte schmeckt auch dies aufgewärmt am Besten, daher, und weil es nach dem Schmoren einer gewissen Puhlerei bedarf um das Fleisch vom Knorpel zu lösen, bereitet man das Ragout am Besten am Vortag zu und muss dann am nächsten Tag nur noch die Pasta kochen und das Ragout aufwärmen. Also nicht nur mordslecker, sondern auch noch praktisch! 
Wenn tatsächlich etwas übrig bleiben sollte (was unwahrscheinlich ist), einfach für schlechte oder stressige Zeiten einfrieren ;o)

Ich hab das Glück, dass mein Schlachter immer Ochsenwanz im Angebot hat, in den meisten Fällen muss man ihn aber vorbestellen. Mein dringender Rat lautet, probiert es unbedingt mal aus, Ochsenschwanzragout schmeckt wirklich grandios lecker! 

Zutaten
1 Ochsenschwanz, vom Schlachter bereits in einzelne Segmente zerteilt
Butterschmalz zum Anbraten
1 Karotte, grob gewürfelt
1 Petersilienwurzel grob gewürfelt
1 Zwiebel, geviertelt
3 Knoblauchzehen
1 Selleriestange, gedrittelt
Butter zum Anbraten
1 EL Tomatenmark
500 ml Rotwein (Serpaiolo 2009 Serpaia di Endrizzi)
500 ml Dosentomaten
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer

Zubereitung
Butterschmalz in einem großen Bräter erhitzen und die einzelnen Ochsenschwanz- segmente von allen Seiten scharf anbraten. Fleisch herausnehmen und warm stellen.
Das Butterschmalz abgießen, den festgesetzten Bratensatz aber unbedingt im Bräter belassen.
Einen guten Stich Butter im Bräter erhitzen und die Gemüse darin einige Minuten bei mittlerer Hitze andünsten. Tomatenmark dazugeben und für 2 Minuten mitrösten - nicht länger, da das Tomatenmark dann bitter wird. Mit Rotwein und den Dosentomaten ablöschen, das Lorbeerblatt und Fleisch wieder dazugeben und abgedeckt bei milder Hitze für 3-4 Stunden köcheln lassen.
Das Fleisch entnehmen und beiseite stellen. Die Sauce durch ein feines Sieb passieren und  je nach Konsistenz evtl. etwas einreduzieren lassen - nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. In der Zwischenzeit das Fleisch gründlich vom Knochen friemeln und zur Sauce geben.

Uns schmeckt die Sauce am besten mit breiter langer Pasta wie Pappardelle oder Tagliatelle oder auch mit Pici, man kann sie aber natürlich auch mit kurzer Pasta wie Rigatoni servieren.

Kartoffel-Bandnudeln mit Wildschweinsugo

Da meint man ein Kochbuch in und auswendig zu kennen und findet beim gefühlten 100dsten Durchblättern doch noch ein Rezept, dass bisher völlig unter gegangen ist - ich könnte schwören, dass dieses Rezept vor dem letzten Durchlesen nicht im Buch war, aber das glaubt mir ja eh keiner ;o)

Pasta ist für uns ein absolutes Grundnahrungsmittel, wenn nicht ein gewisser Vorrat (und der muss groß sein, so richtig groß ;o) ) an sehr guter Fertig-Pasta im Haus ist, werd ich hibbelich, schließlich muss ich für den akuten Pasta-Jieper gerüstet sein und das geht nur, wenn mindestens 5 verschiedene Sorten zur Auswahl stehen - Nudeln für Salat (Orecchiette, Orzo, Penne, usw.), Tagliatelle, Pappardelle, Fettucchine und mindestens eine Pastasorte, in der sich die Sauce ideal fängt. Ghiottole, Fusilli, Ferrazzuoli, Strozzapreti, Capricci, usw. sind meine bisherigen Favoriten. 

Wenn es mal nicht schnell gehen muss, mach ich den Nudelteig natürlich sehr gern selber, das hat sich sicher mittlerweile herumgesprochen - dieser Kartoffelnudelteig ist mir bisher aber noch nicht untergekommen. Da half nur eins, schleunigst ausprobieren!

Im Rezept ist angegeben, dass die Kartoffeln als Pellkartoffeln gekocht werden sollen, noch intensiver wird das Kartoffelaroma aber, wenn man sie in einem Kartoffeltopf oder in Alufolie gewickelt im Backofen gart. Die Kartoffeln bekommen dadurch einen Geschmack, der denen von im offenen Feuer gegarten Kartoffeln ähnelt - kräftig, aromatisch und mit einer leicht süßlichen Note. 

Natürlich ist die Auswahl der Kartoffelsorte ebenfalls entscheidend, ich bevorzuge Belana, Laura, Gunda oder Linda von unserem Wochenmarkt-Stand, dort sind die Kartoffeln zwar ungewaschen und man bekommt sowohl große, als auch ganz winzige, hat aber als Verbraucher auch gleichzeitig die Gewissheit, dass sie nicht nur nach Bio-Richtlinien angebaut, sondern auch sehr gründlich geerntet werden, d.h., es bleibt nicht die halbe Ernte auf dem Feld liegen und gammelt dort vor sich hin, weil die Kartoffeln nicht dem Ideal des Verbrauchers entsprechen - eine wirklich perverse Entwicklung ...

Die Kombination dieser Kartoffelnudeln mit dem kräftigen Wildschweinsugo war wirklich klasse und stand nicht zum letzten Mal bei uns auf dem Tisch, zumal wir uns vorgenommen haben, vermehrt Wild zu essen. Also nicht mehr Fleisch im Allgemeinen, sondern von dem wenigen Fleisch, das wir sowieso nur noch essen, den Anteil des Wildes zu erhöhen, aber dazu und zu unserer Wildfleischquelle ein andernmal mehr. 

Kartoffel-Nudelteig

Zutaten
100 g gekochte Kartoffeln, gepresst
300 g Mehl
2 Eier
1 gestrichener TL Salz

Zubereitung
Kartoffeln schälen und gar kochen. Abgießen und auf der ausgeschalteten Platte gründlich ausdampfen lassen. Noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken. Komplett auskühlen lassen.
Kartoffeln, Mehl, Eier und Salz in eine Schüssel geben und mit dem Mixer gut verrmischen. Auf der Arbeitsfläche mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten - in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten ruhen lassen.
Nochmals gut durchkneten und in 3 Portionen teilen. Den Teig mit einem Nudelholz oder einer Nudelmaschine (Stufe 5 von 6) ausrollen und Nudeln gewünschter Breite schneiden.

Im Gegensatz zu Nudeln aus Hartweizen, habe ich diesen Nudelteig nicht max. dünn ausgerollt, sondern nur bis zu Stufe 5. 
Diese Pastasorte schmeckt besonders gut zu kräftigen Fleischsugi, daher ist es nicht verkehrt, wenn sie nicht ganz so dünn sind. 

Wildschweinsugo

Zutaten
1 kg Wildschweingulasch, 1 cm große Würfel
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
2 Möhren, fein gewürfelt
1 dünne Scheibe Sellerie, fein gewürfelt
1 Stange Lauch (das Weiße), fein gewürfelt
2 confierte Knoblauchzehen
1/2 Bio-Zitrone, die Schale, fein gehackt
400 ml Weißwein (Chardonnay)
1 kleine Dose Pelati (425 g)
je 1 Zweig Rosmarin und Salbei
Salz und Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Fleisch trocken tupfen und in Olivenöl von allen Seiten scharf anbraten. Gemüsewürfel, Knoblauch und Zitronenschale dazugeben und kurz mit anschwitzen. Rosmarin und Salbei zufügen und mit Weißwein ablöschen. Tomaten dazugeben und alles ca. 1 1/2 Stunden bei milder Hitze schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und vor dem Servieren etwas frisch abgeriebene Zitronenschale unterrühren.
Mit Kartoffel-Bandnudeln servieren. 
 

Quelle: Cornelia Schinharl - Toskana, Umbrien und die Marken, Küche und Kultur 
 

Blechhuhn mit Pfeffer-Senf-Kruste und Ofengemüse

Genau solche Rezepte liebe ich - 15 Minuten schnibbeln und vorbereiten, alles ruff uffs Blech, ab in den Backofen und dann erstmal wieder aufs Sofa, der Rest erledigt sich nämlich quasi von selbst.

Das Resultat ist knusprig, saftig, unheimlich aromatisch & würzig und ein leckeres Sößchen ist auch noch dabei - Herz, watt willste mehr?
Nix, höchstens noch n knuspriges Baguette. 
Grandiose Baguettes gibt's übrigens bei uns um die Ecke bei Mutti alias Mutterland. Seit Anfang Oktober eine Filiale in Eppendorf aufgemacht hat, sind wir dort Stammkunden, denn nicht nur das Baguette ist absolute Spitzenklasse, die Milch ist auch ein Kracher und kommt dazu von ums Eck, sprich von einem Hof direkt vor den Toren Hamburgs - dass sie auch noch in einer Glasflasche vertrieben wird, lässt mein Herzchen gleich nochmal höher schlagen. 
Neben Milch und Brot gibt's dort natürlich noch gaaanz viele andere lecker Dinge, schaut unbedingt mal rein, wenn Ihr mal in der Nähe seid (außer der Eppendorfer Filiale gibt's noch zwei weitere Niederlassungen) - Geschäfte wie diese sind einen Besuch absolut wert!

Natürlich kann man auch ein ganzes Hähnchen kaufen, zerteilen und auf diese Art zubereiten, ich gehör aber zu den anscheinend wenigen Deutschen, die  Brustfleisch nicht so wahnsinnig gern essen und sofern möglich, auf Keule ausweichen. 
Bei chinesischen Gerichten mach ich eine Ausnahme, da kommt durchaus ne Brust in Frage, aber hier kommt mir nur eine Keule aufs Blech. Die schmeckt 1000x besser und bleibt dazu noch viel saftiger - gebt der Keule eine Chance!

Zutaten
4 Bio-Hähnchenschenkel
4 kleine Fenchelknollen
4 Karotten
4 rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen, nicht geschält
Olivenöl
1 EL schwarze Senfsaat
1 EL Pfefferkörner

grobes Meersalz
frische Thymianzweige
150 ml Weißwein

Zubereitung
Gemüse waschen. Karotten je nach Größe/Dicke längs vierteln oder achteln. Fenchel putzen und ebenfalls abhängig von der Größe vierteln oder achteln, dabei den Strunk nicht entfernen, da die Knolle sonst auseinanderfällt. Die äußerste Schicht der Zwiebeln entfernen und vorsichtig die Enden abschneiden, dabei den Strunk nicht zu weit einschneiden, so dass die Zwiebel noch zusammengehalten wird. Ebenfalls längs vierteln oder achteln.
Zusammen mit den ungeschälten Knoblauchzehen auf ein Backblech geben, mit etwas Salz und Pfeffer würzen, Thymianzweige dazugeben und mit Olivenöl besprenkeln.
Weißwein angießen und die Gemüse 15 Minuten bei 180°C backen.
In der Zwischenzeit die Senfsaat und den Pfeffer grob im Mörser zerstoßen und Hähnchenschenkel am Gelenk teilen. Hähnchenteile mit der Salz würzen und mit der Pfeffer/Senf-Mischung einreiben.
Zwischen die Gemüse auf das Backblech legen und weitere 45-60 Minuten backen. Zwischendurch immer wieder mit dem Schmorfond begießen.
Mit frischem Baguette servieren. 

Mongolisches Hühnchen

Nach Michas tollem Einstieg gestern, geht's mit mir heut mal wieder ganz weit ostwärts, es gibt mongolisch/chinesisch oder doch eher mongolisch gemeintes, aber tatsächlich amerikanisches Hühnchen. Wie so oft bei "chinesischem" Essen, kann ich zur tatsächlichen Herkunft, bzw. Entstehungsgeschichte nichts sagen, nur soviel: Es schmeckt wirklich klasse ;o)
Besonders schön finde ich an diesem Rezept, dass man keine 1365 verschiedenen Saucen und Pülverchen braucht, sondern nur eine Grundausstattung benötigt. 
Ich hab zwar mittlerweile eine stattliche Auswahl asiatischer Zutaten, trotzdem bereite ich am liebsten Gerichte mit einer überschaubaren Zutatenliste zu. 

Vielleicht kennt Ihr mongolisches Rindfleisch, das findet man neben der Geflügel-Variante oft auf den Speisekarten hiesiger chinesischer Restaurants, da wir aber nur noch selten Rindfleisch essen, gibt es bei uns die Geflügel-Variante.  
Evtl. müsst Ihr die Sauce noch etwas nachwürzen, das kommt ganz auf die jeweilige Saucenmarke an. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass besonders bei Saucen wie der Hoisin-Sauce große Unterschiede im Geschmack sind. 
Ach so, fast vergessen! Wundert Euch nicht, wenn die fertige Sauce pur viel zu stark und nicht besonders lecker schmeckt, zusammen mit dem Gemüse und Fleisch wird das wirklich lecker. 

Zutaten  
2-3 Bio-Hähnchenbrustfilets (hängt von der Größe ab) 
2 EL helle Sojasauce
2 EL Shaoxing-Reiswein (ersatzweise trockener Sherry)
Maisstärke zum Bestäuben 

1 Gemüsezwiebel in feine Streifen geschnitten  
3 Frühlingszwiebeln

neutrales Öl zum Frittieren und Anbraten (Erdnussöl)

Sauce  
2 EL Hosinsauce
1 EL Austernsauce  
1 EL Shaoxing-Reiswein
2 EL Sojasauce
2 TL Zucker 
getrocknete Chiliflocken nach Geschmack

Tapiokastärke zum Binden (alternativ Maisstärke, keine Kartoffelstärke!)

Zubereitung 
Die Hähnchenbrustfilets in feine Streifen schneiden und zusammen mit der Sojasauce, dem Reiswein und 2 EL Maisstärke in einen Gefrierbeutel geben, verschließen und für mindestens 1 Stunde marinieren lassen. 
In der Zwischenzeit die Zutaten für die Sauce in einen kleinen Topf geben, einmal aufkochen und beiseite stellen. 
Die Gemüsezwiebel putzen und in Streifen schneiden, die Gemüsezwiebel in ca. 2 cm lange Segmente schneiden.  
Neutrales Öl in einen Topf oder einen Wok geben und die Hühnerstreifen darin nacheinander goldbraun frittieren - warm stellen. Etwas Erdnussöl in einem Wok erhitzen und die Gemüsezwiebelstreifen darin einige Minuten pfannenrühren, die Zwiebel soll keine Farbe nehmen. Gemüsezwiebeln dazugeben und kurz mitschwenken. Mit der bereits zubereiteten Sauce ablöschen und einmal aufkochen. Die frittierten Hähnchenbruststreifen dazugeben, durchschwenken und sofort mit Reis oder Bratnudeln servieren. 
Idee: BlogChef.net

Huhn süß-sauer

So ein kleiner Vorrat an Rezepten ist wirklich Gold wert, hätte ich den nicht, im KuLa ginge es jetzt sehr ruhig zu, denn tatsächlich bleibt die Küche bei diesen Temperaturen komplett kalt. 
Wir essen hauptsächlich belegte Brote, Obst und Gemüse und versuchen so viel Flüssigkeit wie irgend möglich aufzunehmen. Allein die Vorstellung, bei den Temperaturen am Herd zu stehen - nein danke! 
Aber glücklicherweise hab ich da ja schon mal etwas vorbereitet und so gibt es heut mal wieder chinesisch. 

Huhn süß-sauer ist neben der Variante mit Schweinefleisch wahrscheinlich für die meisten von uns das Einstiegsessen beim Chinesen um die Ecke gewesen. Ich zumindest hab daaaamals als Kind immer eine von beiden Versionen bekommen, das war bevor ich die frittierten Hummerkrabben im Backteig und das gebackene Vogelnest entdeckt hab, von da an war Huhn süß-sauer komplett abgeschrieben und ich hab mich die Speisekarte lieber einmal rauf und runter gefuttert. 
Erst jetzt hab ich es mal wieder ausprobiert, aber nicht beim Chinesen um die Ecke, sondern in der heimischen Küche.
Neben der leckeren Sauce kann ich besonders den Backteig empfehlen, die Mischung aus Mehl und Stärke machen das Endergebnis besonders knusprig. Auf der Suche nach dem perfekten Backteig für Backfisch bedeutet das einen ganz großen Schritt nach vorn.

Zutaten
2 Bio-Hähnchenbrustfilets
1 EL Shaoxing Reiswein
1 gelbe Paprika
1 rote Paprika
1 Zwiebel in Streifen geschnitten
2 Frühlingszwiebeln, in ca. 2 cm lange Stücke geschnitten
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
neutrales Öl zum Frittieren
Sesamöl zum Anbraten des Gemüses

Backteig
4 EL Mehl
4 EL Maisstärke
120 ml Wasser
1/2 TL Backpulver


Süß-saure Sauce
6 EL Ketchup
1-2 TL Chilisauce
3 TL Pflaumensauce
1 TL Worcestershiresauce
1 TL Reisessig
1 TL Austernsauce
6 EL Wasser
Pfeffer
4 EL Öl
 

Zubereitung
Die Zutaten für den Teig verrühren und ca. 30 Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit d
ie Zutaten für die süß-saure Sauce verrühren und beiseite stellen. Die Hähnchenbrustfilets in 2x2 cm große Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Den Reiswein hinzufügen und ca. 10 Minuten marinieren lassen.

Die Hähnchenbrustwürfel in den Backteig geben. Neutrales Öl in einem Wok erhitzen und die Hähnchenbrustwürfel aus dem Backteig nehmen, überschüssigen Teig abtropfen lassen und in dem Fett rundherum knusprig ausbacken. Die fertig gebackenen Hühnerbrustwürfel auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
Öl bis auf ca. 2 EL aus dem Wok entfernen. Die Zwiebelstreifen, sowie den fein gehackten Knoblauch etwas anschwitzen. Die Paprikawürfel dazugeben und solange pfannenrühren, bis sie beginnen zu duften.
Die Sauce zufügen und zum Kochen bringen. Die Hähnchenbrustwürfel, sowie die Frühlingszwiebeln kurz durch die Sauce schwenken und sofort mit Reis servieren. 


Quelle: Rasamalaysia

Chinesische Perlenbällchen

Endlich kam mein kleiner Bambusdämpfer mal wieder zum Einsatz! Ich freu mich immer sehr, wenn ich den Dämpfer mal wieder hervorkramen, bzw. von seinem Wandhaken befreien kann.

Zugegeben, ich mag den Dämpfer nicht nur, weil das, was rauskommt immer besonders lecker ist, sondern auch, weil ich ihn so hübsch finde.

Ich hab ja eine große Abneigung gegen den ganzen Plastikkrams, der sich mittlerweile in vielen Küchen tummelt - mit diesen ganzen Tupperdöschen, -brätern und was es da nicht noch alles gibt, kann man mich jagen. Ich verstehe einfach nicht, wie man sich allen Ernstes einen Plastikbräter oder -schüsseln auf den Esstisch stellen und behaupten kann, das sähe auch noch schön und womöglich festlich aus. Mich erinnert dieses Plastikgedöns immer sehr an Campinggeschirr, da ändern schicke Namen und hypermoderne Farben auch nix dran - ich mag kein Plastik!
Wenn möglich, weiche ich auf Materialien wie Keramik oder Naturmaterialien wie Holz oder Ähnliches aus, und genau das ist der Grund, warum ich diesen Bambusdämpfer so mag. Sobald er in Betrieb genommen wird, beginnt er zu duften - ok, das ist jetzt nicht gerade ein berauschendes Parfum, das von ihm verströmt wird, aber immer noch besser, als Plastikkrams ;o)

Die Perlenbällchen sind eine tolle Vorspeise zu einem chinesischen Menü, man kann sie komplett vorbereiten und muss sie dann nur noch schnell dämpfen. Dazu noch ein Dip aus Sojasauce, Sesamöl, Chili und Ingwer und fertig ist eine besonders schöne, und einfach herzustellende Vorspeise.
Zusätzlich zu den Perlenbällchen, gab es bei uns noch Siu Mai, Hackfleisch-Garnelenbällchen im Wantan-Kleidchen. Das Rezept dafür gibt's dann demnächst in diesem Theater Laden.

Zutaten
300 g Klebreis
8 getrocknete Shiitake-Pilze
150 g Wasserkastanien
450 g Schweinehackfleisch
1 kleine Karotte, geraspelt
2 Frühlingszwiebeln, fein gehackt
1 1/2 EL Ingwer, fein gehackt
2 EL helle Sojasauce
1 EL Shaoxing-Reiswein
1 1/2 TL dunkles Sesamöl
2 1/2 TL Tapiokastärke

Zubereitung
Den Reis in ein Sieb geben und unter fließendem, kaltem Wasser sehr gründlich spülen. In einer Schüssel mit kaltem Wasser ca. 1 Stunde beiseite stellen, dann gut abtropfen lassen und auf einem Backblech oder einem anderen flachen Gefäß ausbreiten.

Die Shiitake-Pilze mit kochendem Wasser übergießen und 30 Minuten einweichen lassen. Die Pilze abtropfen lassen, gut ausdrücken, die Stiele entfernen und fein hacken.

Die Wasserkastanien abgießen und ebenfalls fein hacken.

Das Hackfleisch mit den Pilzen, den Wasserkastanien und den restlichen Zutaten und Gewürzen zu einem glatten Fleischteig vermengen.

Kleine Hackfleischbällchen mit ca. 2 cm Druchmesser formen und diese in dem Klebreis wälzen, so dass sie vollständig davon umhüllt sind. Den Reis etwas festdrücken, damit er haften bleibt.

Wasser in einem Wok zum kochen bringen und einen Bambusdämpfer mit Backpapier auslegen. Die Perlenbällchen in ausreichendem Abstand hineinsetzen, den Deckel des Dämpfers aufsetzen und die Perlenbällchen  25 Minuten dämpfen. Nach der Hälfte der Zeit die Dämpfeinsätze umsetzen, so dass der oberste Einsatz ganz unten steht.
Wenn der Reis am Ende der Garzeit noch zu fest ist, weiter dämpfen, bis er weich ist.

Mit einer Dipsauce servieren.


Quelle: China kulinarisch entdecken 

Ossobuco mit cremiger Thymianpolenta

Nun ist es ja bald vorbei mit der kalten Jahreszeit - der Frühling klopft mit aller Kraft an die Tür, die Vögel zwitschern, die Sonne strahlt und das frische Grün sprießt aus allen Ecken.

Jaja, schon gut, man darf doch noch Träume haben, oder? Eigentlich bin ich ja ein grundnegativer Mensch. Ich geh immer vom Schlimmsten aus, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden, aber in diesem Fall dachte ich mir, geh ich das mal anders an und hoffe das Beste.
Also ... Weil sich der Winter ja nun sehr bald vom Acker macht, gab es bei uns am Sonntag nochmal ein schönes Schmorgericht - man muss die kurze, noch verbleibende Zeit ja ausnutzen. Ist der Frühling erstmal da, stehen andere Gerichte auf dem Plan und bis zur nächsten Schmorgericht-Saison dauert es dann wieder ewig.
Eigentlich sollten wir also froh sein, wenn sich der Winter noch ein wenig Zeit lässt, Schmorgerichte sind doch schließlich bannig lecker :o)

Wenn man sich die Fleisch-Theke im KuLa mal anschaut, sieht man sehr schnell, wo meine/unsere Vorlieben sind, Schmorgerichte und Geflügel belegen die vorderen Plätze, Kurzgebratenes kommt so gut wie gar nicht vor.
Das liegt zum Einen daran, dass ich Kurzgebratenes nicht wirklich gut vertrage, zum Anderen bin ich aber auch einfach unglaublich bequem und mach's mir gern einfach. Was liegt also näher als ein Schmorgericht? Nachdem alles angebraten ist, kommt der Deckel drauf und die nächsten 2-3 Stunden kann man die Füße hochlegen - perfekt!
Besonders Kochanfängern würde ich immer ein Schmorgericht empfehlen, außer Zeit und Geduld (und natürlich guten Zutaten, aber das versteht sich von selbst), braucht es da eigentlich keine große Kochkunst. Ok, ein vernünftiges Rezept ist natürlich auch ganz hilfreich, aber das habt Ihr ja jetzt ;o)

Zutaten
4 Rinderbeinscheiben, ca. 5 cm dick
Salz und Pfeffer
Mehl zum Mehlieren der Beinscheiben
1 Zwiebel, in feine Würfel geschnitten
2 Stangen Staudensellerie, in feine Würfel geschnitten
1 Karotte, in feine Würfel geschnitten
1 EL Tomatenmark
200 ml Weißwein
300 ml Rinderfond

Gremolata
1 Abrieb einer Bio-Zitrone
1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt 
1 Handvoll glatte Petersilie, sehr fein gehackt

Zubereitung 
Die Beinscheiben mit Küchengarn einmal um die Taille fixieren und dann, ähnlich einem Geschenk, den Faden nochmal kreuzförmig umwickeln (s.o.)
Etwas Mehl auf einen Teller geben und die Beinscheiben darin von beiden Seiten wenden. Überschüssiges Mehl gründlich abklopfen.
Butterschmalz in einem Bräter erhitzen und die Beinscheiben darin beidseitig goldbraun braten. Mit Salz und Pfeffer würzen, aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller beiseite stellen.
Zwiebel-, Karotten- und Selleriewürfel anschwitzen, Tomatenmark dazugeben und ca. 2 Minuten mit rösten - nicht zulange, da es sonst bitter wird. Mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen. Mit Rinderfond aufgießen, das Fleisch wieder hinzugeben und alles zugedeckt ca. 1 1/2 - 2 Stunden im auf 140°C vorgeheizten Backofen schmoren lassen.

Für die Gremolata die Schale der Zitrone, mit dem Knoblauch und der Petersilie vermischen.

Das Ossobuco mit Risotto milanese, cremiger Polenta oder Kartoffelpüree servieren und die Gremolata darüber streuen. 

Thymianpolenta

Zutaten
150 g Polentagrieß
500 ml Wasser
300 ml Milch
Muskatnuss
Salz
3 Stiele Thymian
40 g Butter
50 g frisch geriebener Parmesan

Zubereitung
Das Wasser und die Milch in einen Topf geben und kräftig mit Muskatnuss würzen, salzen. Zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren den Polentagrieß einrieseln lassen. Unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Polenta gar ist.
Butter, Parmesan und Thymian zugeben und unterheben.
Sofort servieren.

Maccheroni-Fleischkäse-Torte mit Gorgonzola

Wann habt Ihr das letzte Mal Maccheroni gegessen? Bei mir ist das sicher über 15 Jahre, vielleicht aber auch 20 Jahre her - damals gab es bei uns im Großen und Ganzen 3 Nudelsorten, Spaghetti, Spirelli und eben Maccheroni.
Mit dem Auftauchen von geschätzten 1365 "neuen" Nudelsorten verschwanden die Maccheroni dann immer mehr - bei uns ist es mittlerweile so, dass es im Geschäft zwar ca. 35 verschiedene Sorten Tagliatelle gibt, aber nur eine, max. 2 Sorten Maccheroni, wenn überhaupt.
Eigentlich bin ich gar kein großer Maccheroni-Fan, mich hat immer gestört, dass sich die heiße Sauce in den Maccheroni gesammelt hat - das kann ganz fiese enden! ;o)
Für diese Nudeltorte sind Maccheroni aber deshalb perfekt, weil sie den Auflauf durch ihre Länge zusammenhalten und man ihn so sehr schön in Tortenstückchen portionieren kann - außerdem sehen die Maccheroni so kreisrund ausgelegt auch ziemlich hübsch aus, also rettet die Maccheroni, esst mehr Aufläufe!

Obwohl ich eigentlich kein großer Freund von Aufläufen bin, hat es dieser bei uns von 0 auf 100 geschafft - es war quasi Liebe auf den ersten Biss.
Die Kombination des knusprig gebratenen Fleischkäses mit den Zwiebeln und dem würzigen Ei-Gorgonzolaguss ist nur klasse - da mag selbst ich die kräftige Gorgonzolanote, und das will was heißen ;o)
Neben dem Geschmack ein weiterer großer Pluspunkt ist für uns, dass man die Reste dieser Torte sehr gut portioniert einfrieren kann - so hat mein Mitesser wieder eine weitere Abwechslung in seinem Wochenexil.

Zutaten
500 g Maccheroni
Salz
2 Zwiebeln
400 g Fleischkäse
4 Zweige Thymian
300 g Sahne
100 g Gorgonzola
5 Eier
Pfeffer
frisch geriebener Parmesan
Panko
Butterflöckchen

Zubereitung
Die Maccheroni nicht ganz al dente kochen, die Nudeln sollen noch deutlich Biss haben, abschrecken und gründlich abtropfen lassen.
Zwiebeln fein würfeln und in  einer Pfanne glasig anschwitzen, den Fleischkäse dazugeben und ebenfalls anbraten.
Eine Springform gründlich fetten. Die Hälfte der Nudeln kreisförmig darin verteilen. 
Die Zwiebel-Fleischkäsemischung darauf geben und dabei einen ca. 2 cm breiten Rand lassen.
Den Rest der Nudeln am Rand und über der Zwiebel-Fleischkäsemischung verteilen.
Sahne, Gorgonzola und Eier mit einem Stabmixer verquirlen.
Mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen und über die Nudeln gießen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen für 30 Minuten backen. Herausnehmen und mit Panko und Parmesan bestreuen, sowie mit Butterflöckchen belegen und weitere 30 Minuten backen.
Die Maccheronitorte aus dem Ofen nehmen und vor dem Anschneiden ca. 15 Minuten ruhen lassen.

Idee: EatSmarter

Hähnchenschnitzel in Parmesan-Panko-Kruste mit Spaghetti und gedünsteten Tomaten

Wie vorgestern bestellt, steht heute Hühnchen mit Nudeln auf der Speisekarte, es wird also mal so richtig bodenständig :o)
Besonders interessant fand ich bei dieser Rezeptidee die Parmesan-Panko-Kruste. Panko ist ja eh eine meiner Lieblingszutaten und in meiner Küche absolut unverzichtbar. Seit ich Panko kenne, stehen die Semmelbrösel ganz weit hinten im Regal und verstauben langsam - Panko kann einfach alles viel besser! ;o)
Je nachdem, wie grob das Panko ist (ich hab bisher durchaus Unterschiede von recht fein bis seeehr grob festgestellt), sollte man es evtl. etwas mahlen. Dazu das Panko einfach in einen Gefrierbeutel geben, verschließen und mit dem Nudelholz ein paarmal hin und her rollen - fertig!
Etwas feineres Panko verteilt sich besser und ergibt eine gleichmäßigere Kruste. Aber Vorsicht, nicht zu sehr mahlen, sonst kann man gleich Semmelbrösel verwenden.
Besonders lecker wird die Kruste durch den fein geriebenen Parmesan, den man natürlich auch durch einen anderen aromatischen Hartkäse austauschen kann.

Zutaten
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
Olivenöl
1 Glas Weißwein
200 ml passierte Tomaten
1 TL Honig
Salz und Pfeffer
1 Handvoll Kirschtomaten
1 Handvoll frisches Basilikum
Panko
100 g frisch geriebener Parmesan
2 verklepperte Eier

2 Bio-Hähnchenbrustfilets
etwas Mehl

Spaghetti oder Pasta nach Geschmack

Zubereitung
Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und in Olivenöl anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen und vollständig einkochen lassen. Die passierten Tomaten hinzufügen und etwas köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und nach Bedarf Honig würzen. Beiseite stellen.

Die Hähnchenbrustfilets quer in dünne Scheiben schneiden und diese Scheiben in einen leicht geölten, aufgeschnittenen Gefrierbeutel oder zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie legen. Mit einem Plattiereisen oder einer Pfanne gleichmäßig plattieren.

Auf 3 tiefe Teller oder Schüsseln etwas Mehl, Panko-Parmesan-Mischung und Eier verteilen. 
Die dünnen Schnitzel beidseits mit Salz und Pfeffer würzen und nacheinander mehlieren, durch das Ei ziehen und in der Panko-Parmesan-Mischung wenden.
Nach Geschmack in Olivenöl oder Butterschmalz ausbacken.
In der Zwischenzeit die halbierten Kirschtomaten zum Tomatensugo geben und durchschwenken. Gezupftes Basilikum dazugeben und von der Platte nehmen. Die al dente gekochte Pasta tropfnass zum Sugo geben und mit den knusprig gebackenen Hähnchenschnitzelchen anrichten.


Die Kombination der Schnitzel mit der Pasta war für mich etwas gewöhnungsbedürftig - wahrscheinlich würd ich das nächste Mal eine andere Beilage zu den Schnitzelchen wählen. Pasta ist für mich dann doch eher ein Sologericht und keine Beilage wie in diesem Fall.

Carbonade flamande - flämisches Biergulasch

Zur Zeit ist es bei uns so, dass Fleisch, wenn nicht als Geflügel, meist als Schmorgericht auf den Tisch kommt. Es ist sooo praktisch - man steht nicht stundenlang in der Küche, sondern bereitet alles zu und lässt es dann ein paar Stunden leise köcheln. In der Zwischenzeit hat man alle Zeit der Welt um Beilagen zu zubereiten, klar Schiff zu machen und ein wenig die Füße hoch zu legen. 

Nachdem wir uns dann satt gefuttert haben (ein entscheidender Nachteil - Schmorgerichte schmecken so lecker, dass man grundsätzlich zu viel futtert), bleibt immer noch reichlich übrig, so dass ich auch noch die ein oder andere Mahlzeit einfrieren kann.


Biergulasch hab ich schon einmal gemacht, allerdings nicht in dieser flämischen Variante, sondern ein schlichtes Gulasch mit Dunkelbier. Das besondere bei dieser Zubereitung ist die Zugabe von Gewürzbrot. 
Hier im hohen Norden bekommt man ein solches Brot leider nicht, bzw. es ist mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Ich hab daher Frühstückskuchen verwendet, wahrscheinlich ist der Unterschied gar nicht so groß. 
Weil ich etwas skeptisch war, hab ich mich mit diesem Brot nach und nach rangetastet, d.h. ich hab erstmal nur ein wenig zum Fleisch gegeben und die Dosis dann peu à peu erhöht, bis es für uns genug war. Wer es gerne noch geschmackiger hat, gibt einfach noch mehr hinzu. Durch dieses Brot bekommt die Sauce eine wunderbare Bindung und schmeckt leicht weihnachtlich. 
Es ist sicher nicht mein Lieblings-Schmorgericht, aber absolut lecker und mein Mitesser war uneingeschränkt begeistert. 
Als Beilage gab es bei uns Fritten aus dem Ofen, schließlich ist Belgien das Mutterland der Fritte...
Belgisches Bier ist hier leider noch schwieriger zu bekommen als Gewürzbrot, also hab ich das Lieblingsbier meines Mitessers (mal abgesehen von Bremer Becks!) verwendet, Dortmunder Hövels.
 
 
Zutaten
2 kg Rindfleisch
Mehl zum Bestäuben
4 Zwiebeln, grob gehackt
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 EL brauner Zucker
9 ca. 1 cm dicke Scheiben Frühstückskuchen

1 l Bier (Hövels)

1 Bouquet Garni

Senf
Salz und Pfeffer
Butterschmalz

Zubereitung
 
Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in ca. 3x3 cm große Stücke schneiden. Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen und die Fleischstücke darin in Etappen von allen Seiten anbraten. Nicht zuviel Fleisch auf einmal in den Topf geben, da er sonst zu sehr runterkühlt und das Fleisch nicht mehr scharf anbrät, Fleischsaft austritt und es nur noch kocht.
Wenn das ganze Fleisch angebraten ist, zurück in den Topf geben und etwas mehlieren. Nochmals einige Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen - darauf achten, dass der Bodensatz nicht zu schwarz wird, sonst wird die Carbonade leicht bitter.
Fleisch aus dem Topf nehmen und beiseite Stellen.
Die Zwiebeln anbraten und bei mittlerer Hitze schön braun dünsten, nicht scharf anbraten. Mit Zucker bestreuen und karamellisieren.
Mit Bier ablöschen und das Fleisch, den Knoblauch, sowie das Bouquet garni dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und Senf nach Geschmack würzen und das Gewürzbrot ebenfalls dazugeben.
Ca. 3 Stunden bei niedriger Hitze schmoren lassen. Die Flüssigkeit soll nur leise simmern.
Mit Kartoffeln oder Fritten servieren.