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Landbrot

Keine Sorge, der Kuriositätenladen mutiert nicht zum Brotbackblog, aber es ist gerade ein akuter Notstand eingetreten. Ich habe doch tatsächlich kein einziges vorbereitetes Rezept mehr in meiner Warteschleife - mal abgesehen von diesem. Entweder fehlen noch Bilder, der Rezepttext ist nicht komplett formuliert oder ich bin noch nicht so wirklich mit dem Rezept zufrieden. 
Wahrscheinlich blogge ich einfach zu oft, da kommt man mit der Rezeptproduktion ja kaum nach ;o)
Also heute schon wieder ein Brotrezept und das, obwohl es Dienstag erst die Tortillafladen gab. Ich mag das eigentlich gar nicht, zwei thematisch sehr ähnliche Rezepte direkt hintereinander zu bloggen, aber nu geht das nicht anders, gibt's halt schon wieder n Brot!

Landbrot

Dieses einfache Landbrot ist einem Graubrot ganz ähnlich. Es hat eine lockere, aber nicht zu fluffige Krume, so dass es auch wunderbar als Alltags- oder Bürobrot geeignet ist.
Ich backe das Brot immer in meiner heißgeliebten Cocotte*, Ihr könnt es aber auch freischieben oder in einer Kastenform backen. In der Cocotte wird es halt besonders knusprig, das kennt Ihr vielleicht noch vom No Knead Bread
Die Teigmenge ist für eine Cocotte mit 26 cm Durchmesser und einem Fassungs- vermögen von ca. 5 Litern ausgelegt. Kleiner sollte der Topf auf keinen Fall sein, da ich die Teigmenge hier bis zum Maximum ausgereizt habe. Solltet Ihr also keinen so großen Schmortopf haben, müsst Ihr das Rezept entweder umrechnen oder eine der anderen o.g. Möglichkeiten wählen. 

LandbrotNoch ganz kurz zum in der Zutatenliste aufgeführten Backmalz. Das müsst Ihr nicht zwangsläufig verwenden, sondern könnt es aus ersatzlos streichen. Ich habe früher auch immer darauf verzichtet, jetzt aber die Erfahrung gemacht, dass es die Triebfähigkeit des Brotteiges deutlich spürbar verbessert. Ihr bekommt das Backmalz unter anderem in allen möglichen Ausführungen bei Amazon, ich bestelle es aber immer bei der Adlermühle.  

Wenn Ihr dem Brotteig etwas mehr Zeit zum Gehen und Reifen geben wollt, dann verwendet auf jeden Fall deutlich weniger Hefe, also evtl. nur die Hälfte oder sogar nur ein Viertel, wenn Ihr den Brotteig am Vorabend ansetzt und dann, wie bei den Guten-Morgen-Brötchen, über Nacht im Kühlschrank ruhen und reifen lasst.

Brotteig, MakingOf
Zutaten
600 g Weizenmehl, 1050 oder 550
150 g Roggenmehl, 1150

1 TL Backmalz
1 Würfel Hefe
1 TL Zuckerrübensirup
480 ml kaltes Wasser
1 TL Butter

15 g Salz

Zubereitung
Mehl und Backmalz in einer Schüssel miteinander verrühren. Eine Mulde in die Mitte drücken und die Hefe hineinbröseln. Den Zuckerrübensirup im Wasser auflösen und soviel über die Hefe gießen, bis die Mulde aufgefüllt ist. Ca. 15 Minuten stehen lassen, dann Salz, Butter und das restliche Wasser dazugeben und mit der Küchenmaschine oder dem Mixer 10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten.
Den Teig abgedeckt ca. eine Stunde gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat, dann nochmals kurz durchkneten, rundwirken und mit dem Schluss nach unten in ein großzügig bemehltes Gärkörbchen geben. Mit einem Tuch abgedeckt nochmals eine Stunde gehen lassen. 
Zwischenzeitlich den Backofen mit der Cocotte auf höchster Stufe aufheizen. 
Die Cocotte herausnehmen (Vorsicht sehr heiß!) und den Teigling mit dem Schluss nach oben hineinschubsen. Den Topf mit dem Deckel verschließen und ca. 45 Minuten bei 240°C backen. Hineinschauen und je nach Farbe des Brotes nochmals 15-20 Minuten offen oder erneut abgedeckt zu Ende backen. 

Das Brot herausnehmen und auf einem Auskühlgitter komplett abkühlen lassen, erst dann anschneiden.
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Weizentortillas, gerollt nicht gepresst

Wenn man wie ich ständig im Netz unterwegs ist und nach Anregungen für neue Rezepte sucht, findet man natürlich auch ständig Gerätschaften und Equipment, das man UNBEDINGT braucht - egal, ob das nun wirklich so ist, oder man es sich nur einredet. 
Tortillapresse
Eine Tortillapresse* ist schon seit einer ganzen Weile in den Fokus meiner Begierde gerückt, also hab ich neulich zugeschlagen und sie mir bestellt, so! Man soll sowas ja auch nicht unnötig auf die lange Bank schieben ;o)
Der erste Einsatz ist eben leider nicht ganz so optimal ausgefallen, die Presse presst zwar tadellos, schnell und ohne große Kraft- anstrengung, die Fladen ziehen sich (zumindest bei mir) nur leider wieder extrem zusammen, sobald man sie von der Folie löst, die die Fladen vom Festkleben an der Form hindert - egal, wieviel Zeit man dem Teig vorher zur Entspannung gibt. Also hab ich wieder mal von Hand gerollt und die Presse erstmal wieder weggeräumt - aber nur vorläufig, spätestens demnächst, wenn die Maistortillas dran sind, geb ich ihr die nächste Chance!

Zutaten 
500 g Mehl, Type 550
11 g Salz 
15 g Rohrohrzucker 
80 ml Rapsöl 
250 ml Wasser

Zubereitung  
Das Mehl mit dem Salz und Zucker trocken vermischen. Das Öl und Wasser hinzufügen und alles in der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verkneten. 20 Minuten abgedeckt ruhen lassen.
Den Teig in 20 Portionen teilen und diese rund wirken. Abgedeckt erneut 10 Minuten entspannen lassen. Eine gusseiserne Pfanne auf mittlerer Hitze aufheizen und die Teiglinge gut bemehlt sehr dünn mit dem Nudelholz ausrollen. 
In der Pfanne von beiden Seiten backen, bis die Fladen leicht gebräunt sind. Wenn sich zu große Luftblasen bilden, einfach flachdrücken. 
Die fertigen Fladen auf einem Teller übereinander stapeln und den Stapel mit einem Küchenhandtuch abdecken.
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Guten-Morgen-Dinkelbrötchen


Ihr wundert Euch vielleicht, dass ich in letzter Zeit so oft Brot und Brötchen backe, Kleinröschen und die (Wieder)entdeckung der Übernachtgare sind schuld. Kleinröschen, weil sie mir die Arbeit abnimmt und die Übernachtgare, weil sie dafür sorgt, dass wir auch am Sonntagmorgen in Nullkommanix frische Brötchen auf dem Frühstückstisch haben, ohne dass wir uns erst noch Aufraffen und zum Bäcker gehen müssten.

Guten-Morgen-DinkelbrötchenNachdem ich neulich bereits meine ersten Guten-Morgen-Brötchen gebloggt habe, gibt's heute ein neues, das ich unserem persönlichen Geschmack entsprechend zusammengeschustert habe. Jetzt passt wirklich alles genauso, wie wir es mögen. Die Kruste wird richtig schön kross und knusprig, die Krume locker aber nicht zu luftig und der Geschmack ist ebenfalls ganz großartig. Meine neuen Lieblings- brötchen also!

KitchenAid GetreidemühleIch habe für die Brötchen dieses Mal das Roggenmehl selbst gemahlen. Mein Roggenmehlvorrat war alle und alles was ich noch hatte, waren Roggenkörner. Glücklicherweise hab ich seit einiger Zeit eine Getreidemühle* für meine KitchenAid*, da ist das natürlich schnell gemacht. 
Das Ergebnis ist aber natürlich nicht mit normalem Roggenmehl zu vergleichen, da es sich um Vollkornmehl handelt. Bei der kleinen Menge spielt das aber keine Rolle, die Brötchen funktionieren mit herkömmlichem gekauften Roggenmehl ganz genauso gut.
Making-Of Brötchen
Zutaten
500 g Dinkelmehl, Type 630
50 g Roggenmehl Type 1150
340 g Wasser
11 g Salz 
1 TL Rapshonig
8 g Frischhefe
1 TL Backmalz
1 EL Rapsöl

Zubereitung 
Das Mehl in einer Schüssel trocken miteinander vermischen. Eine Kuhle in die Mitte drücken und die Hefe hineinbröckeln. Etwas Wasser dazugeben und einen Moment stehen lassen, damit sich die Hefe auflöst. Die reslichen Zutaten dazugeben und ca. 10 Minuten auf niedrigster Stufe mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. 
Abgedeckt über Nacht (für ca. 12 Stunden) im Kühlschrank kalt stellen. 
Am nächsten Tag den Teig herausnehmen, auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und vorsichtig etwas flach drücken - dabei behutsam vorgehen, um nicht unnötig viele Bläschen zu zerstören. 
Den Teig in 8-10 rechteckige Portionen teilen und diese von der schmalen Seite aufrollen und festdrücken. Leicht in Roggenmehl wälzen und mit dem Schluss nach unten abgedeckt für ca. 30-45 Minuten gehen lassen. 
Den Backofen auf 240°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen, eine feuerfeste Schale auf den Backofenboden stellen und mit einer halben Tasse kochendem Wasser füllen. Die Brötchen nun mit dem Schluss nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für ca. 10 Minuten backen. Den Backofen einmal öffnen, so dass die Feuchtigkeit entweichen kann, dann wieder schließen und die Brötchen weitere 5-10 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. 
Herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen.
Guten-Morgen-Dinkelbrötchen mit Tomate-Mozzarella
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Guten-Morgen-Brötchen

Ich hab mal wieder etwas gebacken, genauer gesagt, hab ich gerade eine kleine Backphase. Nichts spektakuläres, aber im Moment macht Brot- und Brötchenbacken Spaß. Sicher auch, weil ich nicht mehr alles mit dem Mixer machen muss, sondern mit Kleinröschen eine tatkräftige Assistentin habe, die mir den größten Teil der Arbeit abnimmt. 
Den Auftakt zu meiner kleinen Brotbackorgie haben diese (Guten)-Morgen-Brötchen gebildet, mit denen Friesi von Friesi kocht, backt & schnackt mir den Mund wässrig gemacht hat. Und wenn erst einmal Begehrlichkeiten geweckt sind, muss ich das, bzw. in diesem Fall diese Brötchen auch möglichst sofort haben - also wurden sie schleunigst nachgebacken, sogar gleich zweimal innerhalb von drei Tagen. So lecker sind diese Brötchen. 

Guten-Morgen-Brötchen
Das Besondere an diesen Brötchen ist die sog. Übernachtgare, d.h., der Teig wird am Vorabend vorbereitet und dann für ca. 12 Stunden (da kommt es nicht auf die Minute an) im Kühlschrank kalt gestellt. 
Brotteig nach der Teigruhe am nächsten Morgen
Am nächsten Tag werden die Brötchen nur noch geformt, gehen dann für 30-45 Minuten und wandern dann auch schon in den Backofen. Perfekt für ein spätes Sonntagsfrühstück. 
Das Formen dieser Brötchen ist auch für Anfänger sehr leicht umzusetzen,  da muss nichts gezupft oder geschnitten werden, sondern der Teig wird im Prinzip einfach nur aufgerollt und zwischendrin etwas festgedrückt werden.

Guten-Morgen-Brötchen
Wie Ihr auf dem ersten und zweiten Bild seht, sind die ersten Brötchen sehr viel heller als die auf dem zweiten Bild - dazwischen liegen ungefähr 5 Minuten Backzeit, der erste Versuch war mir persönlich nämlich noch etwas zu hell und zu wenig kross. 
Brotteig in der Maschine
Je nach Backofen und persönlicher Vorliebe müsst Ihr die Backzeit auch einfach nur noch etwas verlängern. Die Backzeit im Rezept unten entspricht in etwa dem Bräunungsgrad der Brötchen auf dem ersten Bild.
Wahrscheinlich werde ich beim nächsten Mal 6 anstatt der im Rezept angegebenen 8 Brötchen formen, dann haben sie in etwa die Größe der hier erhältlichen Baguettebrötchen und sind perfekt für ein Tomate-Mozzarella-Baguette. Für das gemütliche Sonntags- frühstück sind aber die 8 etwas kleineren Brötchen mit ca. 70 g Gewicht die bessere Wahl, dann ist man nicht schon direkt nach einem Brötchen pappsatt.  
Wenn wider Erwarten ein Brötchen übrig bleibt, könnt Ihr das auch sehr gut einfrieren und später auftauen oder direkt auf dem Toaster aufbacken, dann wird es wieder schön knusprig und schmeckt (fast) wie frisch gebacken.

So, und wer jetzt noch diesen komischen Knack & Back-Kram kauft, der hat's auch nicht besser verdient ;o)

Guten-Morgen-Brötchen
Zutaten
180 g Mehl, Type  550
100 g gemahlener Hartweizengrieß (semola di grano duro rimacinata)
110 g Roggenmehl Type 1150
150 g kaltes Wasser
150 g kalte Milch
4 g Frischhefe (alternativ 1,5 g Trockenhefe)
8 g Salz
8 g Rapsöl


Zubereitung 
Das Mehl in einer Schüssel trocken miteinander vermischen. Eine Kuhle in die Mitte drücken und die Hefe hineinbröckeln. Etwas Wasser dazugeben und einen Moment stehen lassen, damit sich die Hefe auflöst. Die reslichen Zutaten dazugeben und ca. 10 Minuten auf niedrigster Stufe mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. 
Abgedeckt über Nacht (für ca. 12 Stunden) im Kühlschrank kalt stellen. 
Am nächsten Tag den Teig herausnehmen, auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und vorsichtig etwas flach drücken - dabei behutsam vorgehen, um nicht unnötig viele Bläschen zu zerstören. 
Den Teig in 8 rechteckige Portionen teilen und diese von der schmalen Seite aufrollen und festdrücken. Leicht in Roggenmehl wälzen und mit dem Schluss nach unten abgedeckt für ca. 30-45 Minuten gehen lassen. 
Den Backofen auf 240°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen, eine feuerfeste Schale auf den Backofenboden stellen und mit einer halben Tasse kochendem Wasser füllen. Die Brötchen nun mit dem Schluss nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für ca. 10 Minuten backen. Den Backofen einmal öffnen, so dass die Feuchtigkeit entweichen kann, dann wieder schließen und die Brötchen weitere 5-10 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. 
Herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen.

Schwarzbrot

Das heutige Rezept ist eigentlich nix für mich. Ich mag Schwarzbrot nämlich nur, wenn es GANZ frisch ist, also direkt am Backtag. Ansonsten mag ich eher hellere Brote mit weniger Körnern. Aber mein Mann, der liebt dieses Schwarzbrot, sein absolutes Lieblingsbrot.
Ich backe direkt immer zwei Brote, schneide sie dann auf und friere sie portionsweise ein, dafür eignet sich dieses Brot nämlich ganz ausgezeichnet. Aufgetaut schmeckt es dann (fast) wie frisch und passt perfekt in die Brotdose.

Schwarzbrot im Anschnitt
Dieses Schwarzbrot ist auch ideal für Backanfänger, man braucht weder Sauer- noch Vorteig, ja es ist noch nicht einmal ein Mixer notwendig. Lediglich eine große Schüssel und ein Löffel oder Teigschaber zum Umrühren. 
Da der Schwarzbrotteig die schlechte Angewohnheit hat, sich während der Gehzeit gern mal über den Schüsselrand hinweg zu beugen, wählt eine wirklich große Schüssel und lasst den Teig nicht zu lange aus den Augen - ansonsten müsst Ihr einen Teil des Teiges wieder zurückbefördern.

Schwarzbrot - vorher
Die Backzeit lässt sich bei diesem Brot nur sehr schwer exakt angeben, da jeder Backofen unterschiedlich backt. Richtet Euch nach den unten angegebenen Werten, sollte das Brot aber zu schnell dunkel werden, deckt es mit Backpapier ab und reduziert die Temperatur evtl. etwas. 
Wenn Ihr das Brot aus der Form nehmt, seht Ihr ja, ob es an den Seiten und an der Unterseite noch weich ist, dann lasst es einfach noch etwas länger drin und backt es, bis das Brot rundherum knusprig ist. 
Die Teigmenge ist für eine Kastenform* mit den Maßen von ca. 31x16 cm vorgesehen.  

SchwarzbrotMit dem Aufschneiden des Brotes wartet unbedingt, bis das Brot komplett ausgekühlt ist, ich schneide das Brot sogar erst am nächsten Tag auf, da die Krümel beim Schneiden sonst bis in die hintersten Ecken der Küche springen. 

Das Rezept stammt aus dem Brotbackbuch Brot* von Bernd Armbrust. Ich selbst hab das Buch nicht, meine Mama (die mir auch dieses Rezept empfohlen hat) kann es aber wärmstens empfehlen. Sie hat bereits einige Brote daraus nachgebacken und war bisher immer sehr begeistert.

Zutaten
630 g Buttermilch 
80 g Rübensirup
75 g Frischhefe
160 g Roggenschrot
160 g Weizenschrot
320 g Dinkelmehl (Type 630)
70 g Leinsamen 
70 g Sesam, ungeschält
100 g Sonnenblumenkerne
50 g Kürbiskerne 
12 g Salz 

Zubereitung 
Die Buttermilch mit dem Sirup in einen Topf geben und leicht erwärmen - die Flüssigkeit soll nur lauwarm sein. Von der Platte ziehen, die Hefe hineinbröseln und verrühren. 
Mehl, Saatenmischung und Salz in einer großen Schüssel miteinander vermischen, dann die Flüssigkeit dazugeben und alles mit einem Löffel miteinander verrühren, so dass ein recht weicher Teig entsteht.
Den Teig eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen, dabei darauf achten, dass der Teig nicht über den Schüsselrand geht - evtl. ab und zu umrühren. 
In der Zwischenzeit eine Kastenform fetten und mit Schrot, Sonnenblumenkernen, Sesam oder Leinsamen ausstreuen und den Backofen auf 220°C vorheizen. 
Den Teig nochmals umrühren, dann in die Form umfüllen. Glattstreichen. 
Eine Schale auf den Backofenboden stellen und mit kochendem Wasser füllen. Das Brot in den Backofen stellen und für 15 Minuten bei 220°C backen, dann die Temperatur auf 200°C reduzieren und für ca. 1 1/4 Stunde backen. Nach einer Stunde aus der Form nehmen und die letzte Viertelstunde ohne Form zu Ende backen. 
Falls die Oberseite zu dunkel wird, mit Backpapier abdecken. 

Das fertige Brot aus dem Backofen nehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen. Erst aufschneiden, wenn es komplett abgekühlt ist, sonst reißt es leicht auf.
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Kartoffelbrot aus dem Topf

Dass Kleinröschen wunderbaren Eischnee aufschlagen kann, hab ich Euch am Dienstag anlässlich des Torrone-Rezeptes ja bereits gezeigt, heute geht's um Brotteig und mein aktuelles Lieblingsbrot. Kartoffelbrot, in der Cocotte gebacken.

Natürlich könnt Ihr das Brot auch auf einem Pizzastein oder dem Backblech backen, oder Ihr gebt den Teig in eine Kastenform - macht das einfach davon abhängig, ob Ihr einen Schmortopf habt oder nicht. Wenn Ihr eine Cocotte, bzw. einen Schmortopf Euer eigen nennt, wählt unbedingt die hier beschriebene Variante, da das Brot im Topf ganz besonders knusprig wird. Das hab ich Euch ja bereits beim No Knead Bread gezeigt.

Kartoffelbrot aus dem Topf
Dieses Kartoffelbrot ist perfekt dazu geeignet, übrig gebliebene Salzkartoffeln aufzubrauchen, wenn Ihr mal wieder zuviele gekocht habt - passiert mir sehr gerne, da ich weder Kartoffeln, noch Reis oder Pasta "dosieren" kann. Ich koche grundsätzlich zuviel. Drückt die Kartoffeln dann einfach durch die Presse* und backt am nächsten Tag ein Kartoffelbrot daraus.
Wenn Ihr keine Restkartoffeln aufbrauchen möchtet oder könnt (weil Ihr schlicht keine habt ;o) ), aber trotzdem Lust auf Kartoffelbrot habt, überlegt Euch, ob Ihr die Kartoffeln als Pellkartoffeln kocht und dann weiterverwendet, das Brot wird dadurch noch ein wenig aromatischer, als mit Salzkartoffeln.

Making-of BrotteigDas Besondere am Kartoffelbrot ist nicht nur der wunderbare Geschmack, sondern auch die Saftigkeit des Brotes. Es hält sich, obwohl es ein reines Hefebrot ist, problemlos 2-3 Tage frisch. 
Besonders gut schmeckt es mir auch getoastet, da kann ich mich kaum noch zurückhalten - ich liebe ja alles knusprige. Wenn dann noch irgendwo ein Schälchen Bärlauchbutter und etwas Murray River Salt* rumsteht, bin ich im 7. Brothimmel und lasse jede warme Mahlzeit links liegen.

Kleinröschen in Action
Ich habe hier zwar eine Variante mit einem Vorteig beschrieben, Ihr könnt aber auch direkt alle Zutaten miteinander verkneten und wie angegeben weiterverfahren. Je nachdem, wie viel Zeit Ihr habt, bzw. Euch lassen wollt, könnt Ihr die Hefemenge auf bis zu einen Würfel Frischhefe erhöhen, dann geht der Teig schneller. Ich hab das Brot bereits mit und ohne Vorteig gebacken und konnte keinen wirklichen Unterschied feststellen. Wenn ich dran denke, setze ich am Vorabend den Vorteig an, wenn nicht, schmeiß ich am nächsten Tag einfach so alles zusammen ;o)

Denkt daran, dass der Brotteig, wenn Ihr die Hefemenge erhöht, natürlich deutlich schneller geht. Die im Rezept angegebenen Ruhezeiten gelten dann nicht mehr. Allerdings sind Ruhezeiten auch immer nur Ca.-Angaben, da sie unter anderem von der Temperatur abhängig sind und die variiert je nach Jahreszeit natürlich extrem. Im Winter kann es daher deutlich länger dauern, bis ein Brotteig sein Volumen verdoppelt hat, als im Sommer, wenn man gar nicht so schnell gucken kann, wie er aufgeht. Ich finde, man muss das nicht so ernst sehen - ist schließlich auch nur ein Hefeteig...

Vorher/Nachher
Ich hab Euch ja schon bei der Vorstellung der KitchenAid vorgeschwärmt, dass ich mich so freue, endlich wieder belastungsfrei Brote backen zu können. Heute möchte ich Euch noch einmal die Glasschüssel vorstellen, die liebe ich nämlich fast so sehr wie Kleinröschen selbst. 
Tatsächlich verwende ich die Metallschüssel nur, wenn ich eh zwei Schüsseln brauche, ansonsten ist immer und ausschließlich die Glasschüssel im Einsatz. 
Neben der Optik, die natürlich für sich spricht, hat das auch den Grund, dass ich in der Glasschüssel auf den ersten Blick sehe, wie der Teig bereits aufgegangen ist und der praktische Plastikdeckel tut noch sein übriges. Natürlich kann man auch einen Plastikbeutel oder einfach ein Leinentuch nehmen, um den Teig abzudecken. In einem Beutel oder eben mit diesem Deckel entsteht aber ein feuchtes Klima, das den Teig besonders gut aufgehen und nicht austrocknen lässt.

Die 4 Stationen des Brotteiges
Vorteig
150 g Mehl 1050
150 g Wasser
3 g Frischhefe

Hauptteig
350 g Mehl 550 
500 g Kartoffeln
20 g Frischhefe
18 g Salz

Zubereitung


Vorabend
Für den Kartoffel-Vorteig die Kartoffeln kochen, etwas abkühlen lassen, durch eine Presse drücken und bei Zimmertemperatur bis zum nächsten Tag stehen lassen.
Für den Vorteig die Zutaten grob miteinander vermengen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. 

Backtag
Vorteig zusammen mit den durchgedrückten Kartoffeln, Mehl, der restlichen Hefe und Salz zu einem leicht klebrigen Teig verkneten. Die Teigschüssel abdecken und den Teig bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. 
Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und mehrfach falten. Anschließend mit dem Schluss nach unten in das gut bemehlte Gärkörbchen legen und mit einem Küchentuch abdecken. Nochmals ca. 1-2 Stunden gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat (hängt von der Hefemenge und der Umgebungs- temperatur ab).

In der Zwischenzeit den Schmortopf in den Backofen stellen und auf 250°C vorheizen. Den Schmortopf herausnehmen (VORSICHT HEIẞ!), den Teigling hinein- schubsen und den Deckel wieder auflegen. Auf zweiter Stufe von unten für ca. 60 Minuten backen. Naxh 45 Minuten hineinschauen und je nach Bräunungsgrad der Kruste evtl. ohne Deckel weiterbacken.
Herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett auskühlen lassen.
Kartoffelbrot aus dem Topf
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Brotkörbe aus Brotteig

Ich bin zwar handwerklich einigermaßen begabt, kann Bohren, Hämmern und Sägen, wenn es aber um feinere Handarbeiten wie Häkeln, Stricken und Nähen geht, bin ich eine absolute Niete. Flechten geht glücklicherweise gerade noch so und Weben kriege ich auch einigermaßen hin - Nadeln sollte man mir aber nicht in die Hand geben, das Ergebnis ist nicht schön, wirklich nicht... 
Glücklicherweise musste ich beim Basteln dieser Brotkörbe aber weder stricken noch nähen, sondern nur ein wenig weben und flechten. Das krieg auch ich gerade noch so hin und außerdem macht den persönlichen Charme ja gerade eine gewisse rustikale Note aus. 

Brotkorb
Nachdem ich vor einigen Jahren bereits Suppenschüsseln aus Brotteig gebloggt habe (Vorsicht, Gruselfotos!), die sich prima für Dipps und Aufstriche, aber auch Suppen eignen, habe ich heute eine Bastelanleitung für alle unter Euch, die keinen Brotkorb haben, aber einen für das Sonntagsfrühstück brauchen, oder auch diejenigen, die den Frühstückstisch gerne ein wenig pimpen möchten.
Diese Körbe machen sich auch prima auf einem Buffet oder einer Party, Ihr könnt sie ein paar Tage vorher backen oder, wenn Ihr sie tatsächlich auch essen möchtet, auch am Vortag herstellen und dann noch einmal aufbacken. 

Brotkörbe in verschiedenen Größen
Für die Zubereitung, bzw. als Unterbau habe ich einfache Metallschüsseln von IKEA verwendet, die gibt es dort für wenig Geld und sie sind beispielsweise auch ideal für ein Wasserbad geeignet, bzw. um etwas über einem Wasserbad aufzuschlagen. 
Damit die Teigstreifen auch an der Seite gut halten und nicht während des Webens von der Schüssel rutschen, habe ich die Schüsselaußenseite gebuttert. Nehmt kein Öl, sondern wirklich Butter, weil die fester ist, den Teig während des Webens nicht aufweicht und sie auch mehr Halt verleiht.

kleiner Brotkorb
Wenn Ihr es gerne etwas farbiger mögt, könnt Ihr den Teig auch mit Spinat-, Tomaten- oder anderen Gemüsepulvern oder auch mit Tomatenmark, Sepiatinte, Kurkuma, usw. usf. einfärben. Achtet nur darauf, dass Ihr, sofern Ihr Farbstoffe verwendet, die Feuchtigkeit enthalten, so wie Tomatenmark oder Sepiatinte, noch etwas Mehl zufügt, da der Teig sonst zu weich wird und sich nicht mehr so exakt verarbeiten lässt. 

Ich habe einen Brotteig verwendet, der durch die Milch und die enthaltene Butter etwas schwerer und nicht so weich ist, Ihr könnt aber natürlich auch einen Brotteig Eurer Wahl verwenden. Er sollte nur eine gewisse Festigkeit besitzen, damit die Teigstreifen während des Webens und auch während des Backens ihre Form behalten. 

Schwein gehabt...
Zutaten 
500 g Mehl
20 g Frischhefe
50 g Milch 
300 g Wasser
30 g Butter
10 g Salz 

Zubereitung
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Die Mulde mit Milch auffüllen. 
Ca. eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf. Die restlichen Zutaten dazu geben und alles mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.

Teigstreifen
Die Arbeitsfläche gut bemehlen und den Teig ca. 0,3 cm dick ausrollen. Je nach gewünschter Brotkorbgröße den Teig in 0,5 - 1 cm breite Streifen schneiden. Ich verwende dafür ein Lineal mit Metallkante und einen Teigrädchen. 

Teigstreifen
Die Metallschüssel außen gründlich buttern und zwei Teigstreifen überkreuzt darauflegen. Zwei Teigstreifen neben den unteren Streifen legen, dabei je nach Vorliebe ein paar Millimeter Platz lassen. Weitere Teigstreifen einweben, dafür die Streifen, die über dem einzuwebenden Streifen liegen sollen, hochklappen, den neuen Streifen darunterlegen und die hochgeklappten darauf legen und etwas andrücken. 
So weiterverfahren, bis das Korbgeflecht komplett ist.

Brotkorb ohne Rand
Die überstehenden Teigstreifen mit einem Teigrädchen entfernen, dann einen Dekorand herstellen. Das kann ein schlichter, etwas breiterer Teigstreifen sein oder auch ein geflochtener Zopf. 
Die Stellen, an die die Abschlusskante gedrückt wird, mit etwas Wasser befeuchten, dann die Abschlusskante randrücken.

Brotkorb vor dem Backen
Im vorgeheizten Backofen ca. 45 Minuten bei 180°C backen. Nach 30 Minuten herausnehmen, vorsichtig die Metallschüssel entfernen und den Korb umgedreht, also mit der Öffnung nach oben, zu Ende backen. 

No Knead Bread

JaJa, ich weiß, ich komm mit meinem Blogbeitrag zum Thema No Knead Bread ungefähr 8 Jahre zu spät. So lang ist es nämlich her, dass Jim Lahey's Rezept in der NY Times veröffentlicht wurde und seine erste Runde durch das Internet und die damals existierenden Blogs gedreht hat.
Seitdem hat es schon einige Revivals gefeiert, die von mir aber alle geflissentlich ignoriert wurden. Nicht, weil mich das Rezept nicht interessiert hätte, dieses Rezept stand sogar schon auf meiner NBL (Nachbackliste) bevor es den KuLa überhaupt gab. Nein, ich hatte einfach nicht den richtigen Topf dafür - aber dieses Kapitel hat sich ja seit einigen Wochen erledigt, wie Ihr seit gestern wisst ;o) 

No Knead Bread
Seit ich meinen neuen Wundertopf habe, tüftel ich an der idealen Rezeptur, sprich der optimalen Mehlmenge für meine Topfgröße.
Das Originalrezept war für meine 26 cm-Cocotte etwas zu gering bemessen, denn da der Teig des No Knead Breads sehr weich ist, läuft er, sofern er nicht durch die Topfwände in Schach gehalten wird, etwas in die Breite. Das Brot wird dann also entsprechend flach. Gefiel mir nicht so gut, daher hab ich die Mehlmenge peu a peu angepasst und mich so von 430 g Mehl auf 600 hochgearbeitet. Jetzt passt es perfekt, die Salzmenge, Backzeit und Temperatur stimmt auch - das ist jetzt also "mein" No Knead Bread.
Ich hab eine ganze Reihe Schritt-für-Schritt-Bilder gemacht, zusätzlich könnt Ihr Euch aber auch das Video von Jim Lahey anschauen, in dem er recht anschaulich zeigt, wie das Brot gebacken wird. 

Brotteig, Making-Of
Wie der Name schon sagt, wird der Teig für das No Knead Bread nicht mit dem Mixer oder der Küchenmaschine geknetet, bis ein glatter, elastischer Brotteig entstanden ist, sondern die Teigzutaten werden in einer Schüssel nur ganz kurz miteinander vermengt und blubbern dann abgedeckt über Nacht bei Raumtemperatur vor sich hin. Viele machen das einfach mit der Hand, ich nehme das Ende eines Kochlöffels, dann muss man nicht die Hälfte des Teiges von der Hand friemeln ;o)
Auf die Schüssel stelle ich einfach einen großen (Kuchen-)Teller, man kann sie aber auch in einen (selbstverständlich unbenutzten) Müllbeutel stellen und diesen zuknoten, das mache ich bei normalen Hefeteigen gerne. 
Ich stelle die Schüssel dafür in den Beutel, puste einmal rein, damit er sich aufbläht und so nicht mit dem aufgehenden Teig in Berührung kommt und verknote ihn. Ein Teller funktioniert aber genauso gut. 
Am nächsten Morgen sieht der Teig dann etwa so aus:

Brotteig nach 18 Stunden
Kräftig am Blubbern, oder? 
Der Teig ist wie gesagt recht weich, daher ist es besonders wichtig, die Arbeitsfläche gut zu mehlen, sonst klebt er fest und nichts geht mehr. Der Teig wird dann mit einem Spatel aus der Schüssel geholt und vorsichtig auf die Arbeitsplatte gelegt. Dort falte ich ihn 4x, schlage also die Außenkanten nach innen, eine Teigkarte eignet sich dafür besonders gut, ich mache das aber einfach mit den Händen. Erst oben und unten, dann links und rechts - oder umgekehrt.

Brotteig nach dem Falten
Ich bemehle den Teigschluss (also die gefaltete Oberfläche) und lasse ihn, mit einem Küchentuch bedeckt, für ca. 15 Minuten ruhen. 
Jim Lahey formt jetzt einen runden Brotlaib aus dem Teig, das könnt Ihr aber gleich mal wieder vergessen, der Teig ist viel zu weich und klebt fürchterlich. Der Versuch, daraus einen runden Teigling zu formen, endet unweigerlich in einem klebrigen Desaster. 
Ich lasse den Teig lieber in einem Gärkörbchen (24 cm ) gehen, dadurch bekommt das Brot ein hübsches Muster und der Teig läuft nicht auseinander. Ihr könnt aber genauso gut eine mit einem stark mehlierten Küchentuch ausgelegte Schüssel verwenden.

Das Gärkörbchen muss besonders gründlich mehliert werden, ich drücke das Mehl dafür in jede Ritze und achte darauf, dass es nicht wieder rausfällt. 
Der Brotteig wird nun kopfüber, also mit dem Schluss nach unten, in das Körbchen, bzw. die Schüssel gelegt und wieder mit einem Küchentuch abgedeckt. Nun muss es 2 Stunden gehen. Viel Zeit, um die Küche zu putzen, denn durch das ganze Mehl, sieht es sicher aus wie in der Backstube ;o)

Brotteig im Gärkörbchen
Wenn der Teig 90 Minuten gegangen ist, kommt der Gusstopf zum Einsatz, der wandert jetzt nämlich auf dem zweiten Einschub von unten in den Backofen. Den Backofen stellt Ihr auf "volle Pulle", der muss jetzt richtig arbeiten. Mein Backofen heizt offiziell bis 260°C und mit dieser Temperatur habe ich auch die besten Erfahrungen gemacht. Also voll aufdrehen, bei Ober- und Unterhitze.   
Legt Euch auch schon einmal die Topflappen parat und prägt Euch folgendes Mantra ein: 
Ich fasse weder den Topfdeckel, noch den Topf selbst ohne Topflappen an, ich fasse den aufgeheizten Topf nicht ohne Topflappen an! Niemals!!!

Ich hab mich neulich natürlich nicht dran gehalten, sondern den Topfdeckel beherzt hochgehoben, nachdem ich den Brotteig reingeschubst hatte. Keine gute Idee. Ich hatte also nicht nur Verbrennungen an einem Finger, sondern direkt am Mittel- und Ringfinger und außerdem noch am Daumen und in der Handinnenfläche. Wenn schon, denn schon ;o)
Also, immer schön das Mantra üben... 

Apropos Brot in den Topf schubsen. Wenn der Topf eine halbe Stunde aufgeheizt ist, holt Ihr ihn aus dem Backofen und schubst das Brot beherzt kopfüber in den Topf - der Teigschluss ist jetzt wieder oben und sorgt dafür, dass das Brot an der Oberseite hübsch aufreißt. Wenn das Brot nicht exakt in der Mitte landet, einfach zurecht zupfen, das sieht man nachher nicht mehr. 
Jetzt nur noch den Deckel aufsetzen (Topflappen!) und dann für 45 Minuten ab in den Backofen, nach wie vor auf 260°C. Die ersten 30 Minuten lasst Ihr den Topf zu, nicht schummeln und reingucken! Dann könnt Ihr einen Blick riskieren und je nachdem, wie dunkel die Kruste bereits ist, backt Ihr das Brot nun mit oder ohne Deckel zu Ende, das hängt wesentlich von Eurem Backofen, bzw. der erreichten Temperatur ab. 

Bei meinem Backofen weiß ich, dass ich das Brot 45 Minuten mit geschlossenem Deckel backen kann, das Brot ist dann nicht zu dunkel, sondern genau richtig. Ich spare mir also den Blick in den Topf, sondern backe das Brot in einem Rutsch fertig. 

Nach 45 Minuten holt Ihr den Topf aus dem Backofen (Ihr wisst schon, Topflappen!), nehmt das Brot aus dem Topf und lasst es auf einem Kuchenrost vollständig abkühlen. Wenn es so schön dunkel und kross wie auf dem Bild unten ist, fängt es nach kurzer Zeit an zu knistern - so ein schönes Geräusch! 

Schneidet das Brot wirklich erst an wenn es komplett ausgekühlt ist, dann hat sich das Brot "gesetzt" und Krume und Kruste haben sich optimal entwickelt.

Wichtig! 
Stellt vor der Verwendung Eures Gusstopfes sicher, dass er komplett backofentauglich ist, sich also keine Silikon- oder Plastikteile am Deckel oder den Griffen befinden!

No Knead Bread, Anschnitt
Wie Euer Brot schlussendlich aussieht, hängt ganz wesentlich von der Temperatur Eures Backofens ab. Wenn es also beim ersten Mal noch nicht ganz 100%ig ist, gebt nicht direkt auf, sondern probiert es noch einmal. 
Ich habe zwischendurch einmal ein Brot bei 230°C gebacken und das Ergebnis sah im Vergleich zu den hier abgebildeten Broten eher aus wie einer Wasserleiche. Die Kruste war nicht wirklich kross und die Krume viel zu feucht.  
Jetzt ist die Kruste so kross, dass ich die Krümel nach dem Anschneiden aus der hintersten Küchenecke suchen kann, weil sie in alle Richtungen springen und die Krume ist ebenfalls perfekt. 
Im Gegensatz zu anderen, normal gebackenen Broten, ist die Krume vergleichsweise feucht. Wenn man das Brot zusammendrückt, macht es ein Geräusch, das an einen zusammengedrückten Schwamm erinnert. Es ist aber nicht matschig oder wabbelig, sondern einfach nur angenehm saftig.

No Knead Bread mit 450 g Mehl
Für uns ist das No Knead Brot mittlerweile ein Wochenendklassiker. Ich setze den Teig Freitag- nachmittag an, backe es am Samstag und wir haben dann am Wochenende ein tolles selbstgebackenes Brot, das wunderbar zum Frühstück, aber auch ideal als Beilage zu Schmorgerichten oder Suppen und Eintöpfen schmeckt. Als Alltagsbrot ist es uns zu grobporig, aber dafür ist es ja auch nicht gedacht. 
Wenn das Brot am zweiten Tag etwas trocken geworden ist, schmeckt es übrigens auch getoastet fantastisch.

No Knead Bread
So, und jetzt noch einmal in Kurzform!

Zutaten
600 g Mehl, Type 550
13 g Salz
1/4 TL (gut gehäuft, d.h. ca. 1,5 g) Trockenhefe
470 g kaltes Wasser

Zubereitung
16:00 Uhr Das Mehl mit dem Salz trocken in einer Schüssel vermengen. Die Trockenhefe im kalten Wasser auflösen. Das Hefewasser zum Mehl geben und mit den Fingern oder dem hinteren Ende eines Kochlöffels verrühren. Der Endergebnis soll kein glatter Teig sein, sondern Mehl und Wasser werden nur grob verrührt werden, kleine Teignester sind nicht schlimm, die verbinden sich im Laufe der Gehzeit von allein. Den Teig bei Zimmertemperatur abgedeckt für 18 Stunden gehen lassen.  
10:00 Uhr am Folgetag Den Teig mit der Teigkarte aus der Schüssel lösen und auf die sehr gut bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Teig 4x nach innen falten und den Schluss wiederum bemehlen. Mit einem Küchentuch bedeckt ca. 15 Minuten ruhen lassen. 
In der Zwischenzeit ein Gärkörbchen sehr gründlich mehlieren, alternativ eine Schüssel mit einem ebenfalls sehr gut gemehlten Küchentuch auslegen. 
10:15 Uhr Den Brotteig mit dem Schluss nach unten in das Gärkörbchen legen und wieder mit dem Küchentuch bedecken. Für 2 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. 
11:45 Uhr Nach 1 1/2 Stunden den Gusstopf bei 260°C (Ober- und Unterhitze) auf zweiter Schiene von unten für 30 Minuten aufheizen. 
12:15 Uhr Den Topf aus dem Backofen nehmen, den Deckel abheben und den Brotteig direkt aus dem Gärkörbchen in den Topf schubsen. Der Teigschluss ist jetzt wieder oben. 
Den Deckel auflegen und den Topf wieder in den Backofen stellen. 30 Minuten backen. 
12:45 Uhr Den Deckel anheben und je nach Bräune des Brotes, das Brot die restlichen 15 Minuten ohne Deckel zu Ende backen oder den Deckel wieder aufsetzen.
13:00 Uhr Fertig! Den Topf aus dem Backofen nehmen, das Brot herausnehmen und auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen. 
15:00 Uhr Anschneiden, genießen!

Brotfrikadellen

Wenn ich einen kulinarischen Rückblick für 2013 machen und die interessantesten, spannendsten und leckersten Rezepte auflisten würde, wären diese Brotfrikadellen auf jeden Fall ganz vorne mit dabei.
Es klingt vielleicht ein wenig merkwürdig, Frikadellen komplett und ausschließlich aus Brot herzustellen, ohne das winzigste Gramm Fleisch oder Fisch. Nur aus altem Brot, Gewürzen, Ei, Zwiebel und ein paar Kräutern - ich verspreche Euch aber schon jetzt, ein einziger Biss und Ihr werdet genauso begeistert sein wie ich! 

Das Rezept, bzw. die Idee für dieses großartige Rezept, habe ich in einem meiner persönlichen Top10-Kochbücher, Jerusalem* von Yotam Ottholenghi, gefunden. Eigentlich wollte ich in diesem Jahr ja noch eine israelische Themenwoche veranstalten und dieses Rezept dann auch in dem Rahmen bloggen, da hat mir aber mein Einkochmarathon einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass ich es leider nicht mehr rechtzeitig geschafft habe. Ich hab zwar schon einige Rezepte für die Themenwoche zusammen, werd sie aber erst im Sommer, wenn die verwendeten Gemüse Saison haben, veranstalten. 
Die Brotfrikadellen müssen aber unbedingt jetzt schon sein, die können auf keinen Fall mehr so lange warten. 

Brotfrikadellen
Wir haben sehr oft Fladenbrot übrig, da wir unter der Woche oft Fladenbrot-Panini aus unserem Kontaktgrill essen. Fladenbrot hält sich ja nur sehr kurze Zeit frisch, abends ist es schon so zäh, dass es nur noch getoastet oder gegrillt schmeckt und am nächsten Tag geht gar nichts mehr. Einfrieren ist für mich leider auch nur selten eine Lösung - Ihr wisst schon, der Gefrierschrank ist klein und platzt notorisch aus allen Nähten. Daher ja unter anderem auch mein Einweckwahn ;o)

Natürlich kann man aus altem Brot Paniermehl herstellen, im Sommer Fattoush oder Panzanella zubereiten, die grandiosesten Fladenbrotchips ever oder je nach Brot auch Ofenschlupfer & Co daraus zaubern - letztere sind aber nicht so unser Ding (ich mag keine süßen Hauptspeisen), Fattoush und Panzanella sind im Winter auch nicht gerade die ideale Verwertungsidee und soooviel Knabbern, dass ich ständig Fladenbrotchips mache, können selbst wir nicht.

Brotmasse
Ich bereite die Brotfrikadellen mittlerweile sehr regelmäßig zu, eigentlich immer, wenn sich wieder genug Brotreste angesammelt haben. Sie schmecken sowohl warm, als auch kalt wunderbar, sättigen gut, lassen sich prima einfrieren, sind spottbillig, eine fantastische Resteverwertung und dazu noch vegetarisch - besser geht's eigentlich nicht, oder?

Nutzt mein Rezept am besten nur als Grundlage und wandelt die Frikadellen ganz nach Eurem persönlichen Geschmack ab. Ich habe beispielsweise schon getrocknete Tomaten, Feta oder anderen Käse, Kapern, usw. usf. drunter gemischt. Es passt eigentlich alles, was auch in fleischhaltigen Frikadellen verwendet wird. 

Brotfrikadellen
Zutaten 
500 g altes (Fladen-)Brot
1 Tasse Milch (oder Wasser) 
2 Eier
Paniermehl
2 rote Zwiebeln
4 confierte Knoblauchzehen, mit der Gabel zerdrückt
1 Bund Frühlingszwiebeln
1 Bund glatte Petersilie 
Salz und frisch gemahlener Pfeffer nach Geschmack
1/2 TL Piment d'Espelette
1 TL Lemon Myrtle 
2 TL Pimentón de la Vera dulce

Zubereitung
Das Brot in grobe Stücke schneiden oder reißen. In eine Schüssel geben und mit etwas Milch (alternativ kaltem Wasser) übergießen. Ab und zu umrühren, damit das komplette Brot einweichen kann. Mit einem Kartoffelstampfer lässt sich das bereits aufgeweichte Brot sehr gut weiter zerkleinern. 
Falls zuviel Flüssigkeit zugegeben wurde, das eingeweichte Brot mit beiden Händen gründlich ausdrücken. Die Eier und soviel Paniermehl dazugeben und ebenfalls untermischen, dass die Masse die Konsistenz eines normalen "Fleischteiges" bekommt.
Die roten Zwiebeln fein hacken, Knoblauchzehen zerdrücken, die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden und die Petersilie fein hacken. Alles zusammen mit den Gewürzen gründlich vermischen. 
Nochmals abschmecken, dann kleine Frikadellen formen und in Butterschmalz oder Öl bei relativ niedriger Hitze ausbraten, bis die Frikadellen schön gebräunt und knusprig sind.
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