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Shredded Chicken, eingeweckt

Diese Woche möchte ich Euch nacheinander drei Vorratsrezepte vorstellen, die in den letzten Monaten immer wichtiger für mich und meine Kochalltag geworden sind. Ihr wisst ja, dass ich sehr viele Grundzutaten selbst zubereite, nicht nur, weil sie dann besser schmecken, sondern auch, weil ich so mit Gewissheit weiß, woher die Zutaten kommen und ich ihre Qualität und Herkunft selbst bestimmen kann. Außerdem kaufe ich die Zutaten oft im Angebot oder eben in der Saison, wenn sie hier vor Ort die optimale Reife haben. 


Wenn ich Hühnerfond koche, dann verwende ich dafür Demeter-Suppenhühner von meinem Schlachter. Die ergeben zwar eine wunderbar kräftige Brühe, sind aber auch so alt, klapprig und mager, dass kein Fleisch mehr für ein Frikassee, einen Salat oder Suppeneinlage übrig bleibt, das Resultat ist wirklich nur die schiere Brühe.

Damit ich auch mal spontan unsere LieblingshühnersuppeTacos oder einen Geflügelsalat zubereiten kann, habe ich mir nun dieses Shredded Chicken ein-geweckt, also vorgeschmortes, zerzupftes und anschließend noch einmal einge-kochtes Hähnchenfleisch.

Shredded Chicken, eingeweckt
Ich verwende dafür ausschließlich Hähnchenschenkel, weil ich das Fleisch deutlich lieber mag als Hähnchenbrust, Ihr könnt aber auch ein ganzes, dann natürlich in Einzelteile zerlegtes Huhn schmoren. Die Hähnchenbrust würde ich bereits nach 20 Minuten rausnehmen, sonst wird sie zu trocken.
Ich schmore das Geflügel klassisch in einer Cocotte, es funktioniert aber genauso gut im Slowcooker. Wenn Ihr also einen habt, könnt Ihr Shredded Chicken in leicht abgewandelterer Form auch darin zubereiten. 
Da nur wenige Modelle eine Anbratfunktion bieten, könnt Ihr Euch diesen Arbeits-schritt sparen und Ihr müsst auch deutlich weniger Flüssigkeit verwenden. 

Das geschmorte Hähnchen lasse ich soweit abkühlen, dass ich es gerade eben anfassen kann, pule es dann vom Knochen und zerzupfe die Fasern ein wenig. Je nach späterem Einsatzzweck befülle ich unterschiedlich große Gläser erst nur mit dem Fleisch und fülle sie anschließend mit dem passierten Fond auf. Der Fond, der übrig bleibt, wird natürlich auch mit eingeweckt, denn der ist sogar noch konzentrierter als normale Hühnerbrühe. 
Ich verwende diese doppelt konzentrierte Brühe gerne, um meine oben bereits verlinkte Lieblingshühnersuppe zu pimpen oder wenn ich Geflügel schmore. Ein kleines Gläschen davon wirkt Wunder!

Zutaten
2 kg Hähnchenschenkel
Salz frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Oliven- oder Rapsöl zum Anbraten
300 ml Weißwein
1 l Hühnerbrühe, hausgemacht
2 EL Dörrzwiebeln (alternativ eine frische Zwiebel, in Streifen geschnitten)
4 confierte Knoblauchzehen, hausgemacht
1 TL Gemüsebrühpulver, hausgemacht

Zubereitung
Die Hähnchenschenkel salzen und pfeffern und von beiden Seiten in einem Schmor-topf anbraten. Die Hähnchenschenkel herausnehmen und beiseite stellen, dann die Zwiebeln und den Knoblauch in den Schmortopf geben und sofort mit dem Wein ablöschen. Den Wein nahezu komplett einkochen lassen, dann mit der Hühnerbrühe auffüllen und die Hähnchenschenkel wieder dazugeben. Mit Gemüsebrühpulver, Bouquet garnis, Salz und Pfeffer würzen, den Deckel aufsetzen und in den auf 120°C vorgeheizten Backofen stellen. Für 60-90 Minuten schmoren, bis das Fleisch gerade eben vom Knochen fällt. 
Die Schenkel aus dem Sud nehmen und abgedeckt etwas abkühlen lassen, so dass sie sich anfassen lassen. Das Fleisch vom Knochen lösen und zerzupfen. Auf zuvor sterilisierte Gläser verteilen und mit dem passierten und nochmals aufgekochten Fond auffüllen. Den übrigen Fond ebenfalls in Gläser füllen und alle Gläser fest verschließen. 
Im Weck*- oder einem großen Kochtopf bei 100°C für 120 Minuten einkochen, dann gleich herausnehmen und komplett abkühlen lassen.
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