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Gedörrte Zwiebeln & Knoblauch

Langsam aber sicher mache ich meinem Blognamen alle Ehre, denn mein Rezept-"sortiment" im Bereich haltbargemachte Grundrezepte nimmt immer stattlichere Ausmaße an. Am Montag habe ich Euch ja bereits eines meiner neuen Standard-rezepte vorgestellt, nämlich das eingeweckte Shredded Chicken, heute möchte ich Euch von zwei weiteren Grundzutaten berichten, ohne die in meiner Küche kaum noch was läuft, weil ich sie nahezu täglich im Einsatz habe. 
Gedörrte Zwiebeln und Knoblauch sind in meinem Küchenalltag mittlerweile ebenso wichtig wie der confierte Knoblauch, den Ihr ja sicher gut kennt, wenn Ihr meinen Blog ab und zu lest.
  
Gedörrte Zwiebeln & Knoblauch

Normalerweise mache ich hauptsächlich saisonale Lebensmittel durch Einwecken oder Dörren haltbar, Zwiebeln fallen also nicht unbedingt in diese Kategorie, denn sie sind ja das ganze Jahr hindurch auch als regionale Lagerware verfügbar, trotz-dem verwende ich auch die gedörrten immer häufiger, da sie unglaublich praktisch und vielseitig einsetzbar sind.
Den Knoblauch werde ich zukünftig zusammen mit dem confierten im Sommer zu-bereiten, wenn der französische Knoblauch Saison hat und entsprechend günstig ist. Mein Knoblauchdealer wird ordentlich gucken, wenn ich in diesem Jahr direkt 5 Kilo Knoblauch bestelle.

Mein Dörrautomat* (die ausführliche Vorstellung findet Ihr hier) hat recht stattliche Ausmaße, so dass ich mit einem Dörrdurchgang eine große Ladung Zwiebeln und Knoblauch auf einmal dörren kann. 
Ich hab mir angewöhnt, beides gleichzeitig zu dörren, weil ich so die Trocken-tabletts abwechselnd in die Einschübe einsetzen und den Platz optimal nutzen kann. Da die Zwiebeln im Rohzustand sehr auftragen, kann ich davon sowieso nur jeden zweiten Einschub einsetzen, ein Einschub mit Knoblauch passt aber immer noch dazwischen.

Ich dörre sowohl die Zwiebeln, als auch den Knoblauch bei verhältnismäßig hoher Temperatur, nämlich bei 60°C. Andere Gemüsesorten, Obst und Kräuter werden selbstverständlich bei deutlich niedrigeren Temperaturen gedörrt, damit das Aroma und die Struktur so gut wie möglich erhalten bleibt, sowohl den Zwiebeln, als auch dem Knoblauch tun die 60°C aber sehr gut. Beides bekommt eine leicht süßliche Note, ähnlich wie bei Röstzwiebeln, nur nicht so ausgeprägt.
Vor dem Dörren schäle ich den Knoblauch und die Zwiebeln und hobel sie dann mit meinem Hobel in dünne Scheiben, bzw. Ringe. Mein Hobel* lässt sich auf unter-schiedliche Dicken einstellen, so dass ich da variabel in der Auswahl der Scheiben-dicke bin. Mit dem Restehalter kann ich besonders bei so kleinteiligen Lebensmitteln wie Knoblauch nicht umgehen, da ich aber an meinen Fingerkuppen hänge, habe ich mir vor einiger Zeit Schnittschutzhandschuhe* (sagt das jetzt bitte ganz schnell 10x hintereinander auf) angeschafft und kann nun selbst den Knoblauch problemlos in Scheiben hobeln, ohne dass mir danach die Finger in Fetzen hängen.

Die fertigen Dörrzwiebelstreifen und die Knoblauchchips lassen sich entweder im Ganzen verwenden, nämlich beispielsweise in Suppen und Schmorgerichten, oder auch zerrieben, bzw. zerstoßen oder sogar gemahlen.
Ich mahle einen Teil direkt in meinem Thermomix zu einem feinen Pulver und verwende das später gerne in Panaden, würze also das Paniermehl und die Eier-mischung damit, aber auch Pfannkuchen- und Waffelteige, Brotaufstriche, usw. Im Prinzip alle Gerichte, bei denen ich keine Knoblauch- und Zwiebelstücke im End-produkt haben möchte, bzw. die trocken bleiben und nicht klumpen sollen.

Die ganzen Zwiebelringe und Knoblauchflakes verwende ich meistens in Suppen und Schmorgerichten, Bratnudeln, Wokgerichten, usw. Die Zwiebeln weichen ruckzuck auf, während der Knoblauch aufgrund der Festigkeit länger braucht. Ihr könnt die Knoblauchflakes aber auch in etwas warmem Wasser einweichen, dann sehen sie nach 15 Minuten aus wie frisch in Scheiben geschnitten.

Eine dritte Einsatzmöglichkeit sind selbstgemachte Gewürzmischungen. Ich habe Euch ja bereits vor Weihnachten gezeigt, wie man schnell und einfach Würz-mischungen für die Mühle selbstmachen kann und dafür sind diese gedörrten Zwiebeln und Knoblauchflakes natürlich ideal. Ich zerstoße beides ein wenig im Mörser, dann passt es besser in die Mühle und schon kann man daraus die wunderbarsten Mischungen zusammenstellen. Demnächst stelle ich Euch noch mein Rezept für einen wunderbaren Steakpfeffer vor, der darf auf keiner Grillparty fehlen.

Zutaten
frische gelbe Zwiebeln
frischer Knoblauch

Zubereitung
Zwiebeln und Knoblauch schälen und in feine Streifen hobeln. Die Einschübe mit Dörrfolie oder alternativ Backpapier auslegen, dann die Zwiebelringe und Knoblauchflakes darauf verteilen. 
Beides bei 60°C dörren, die Knoblauchflakes sind nach ca. 6-8 Stunden fertig, die Zwiebeln brauchen, je nachdem wie dick die Schicht ist, evtl. länger. Noch warm in Gläser füllen und gut verschließen. 

Für das Pulver die gedörrten und abgekühlten Zwiebeln und Knoblauchflakes im Standmixer zu einem feinen Pulver vermahlen und ebenfalls in einem verschließ-baren Glas aufbewahren.
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