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Das beste Eis der Welt [Rezension]

Ich gebe es zu, oft bin ich nicht in der deutschen Food- blogger"szene" unterwegs, meist schau ich übern großen Teich oder stöber in britischen oder australischen Blogs. Ein paar wenige deutsche Blogs mag ich aber ganz besonders gerne und schaue dort immer wieder sehr gerne vorbei, Lenas Blog Coconut & Vanilla ist so einer.
Lena kann nicht nur klasse kochen und backen, sie macht auch tolle Fotos und hat einen ausgesprochen guten Geschmack, schließlich hat sie eine Schwäche für Leber- wurstbrote, mag keinen Kaffee und hat mit Macarons nix am Hut - mir natürlich sehr sympathisch ;o) Ich freue mich sehr, dass Lena im Rahmen dieser Themenwoche als Gastbloggerin bei mir aktiv ist und wünsche Euch viel Freude bei ihrer Rezension, passend zu den aktuellen Temperaturen geht es heute um Eis!
Lena kann nicht nur klasse kochen und backen, sie macht auch tolle Fotos und hat einen ausgesprochen guten Geschmack, schließlich hat sie eine Schwäche für Leber- wurstbrote, mag keinen Kaffee und hat mit Macarons nix am Hut - mir natürlich sehr sympathisch ;o)
Ich freue mich sehr, dass Lena im Rahmen dieser Themenwoche als Gastbloggerin bei mir aktiv ist und wünsche Euch viel Freude bei ihrer Rezension, passend zu den aktuellen Temperaturen geht es heute um Eis! 

"Das beste Eis der Welt" von Jeni Britton Bauer

Mein Name ist Lena, ich blogge bei Coconut & Vanilla, bin kochbuchsüchtig und freue mich wie Bolle, dass ich heute bei Steph gastbloggen darf! Was für eine Ehre bei meinem liebsten deutschen Foodblog mitzumischen!

© Umschau Buchverlag
Im Rahmen der „Jeden Tag ein Buch“-Woche stelle ich Euch passend zum Wetter Das beste Eis der Welt* von Jeni Britton Bauer vor. Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen und das nicht nur weil die Herstellung des Eises sehr einfach ist und die Rezepte Bombe sind, sondern auch weil ich die Frau die dahinter steckt sehr sympathisch finde. Sie ist auch eine richtige DIYlerin (Do it yourself ;) ) und ist mit ihren eigenen Eisdielen in und um Ohio zu einer richtigen Koryphäe geworden. Bei Food & Wine gibt es übrigens ein sehr interessantes Interview mit ihr über ihre Methoden der Eisherstellung!

Zu Beginn
Das Buch beginnt mit einer Erklärung der Grundarbeitsschritte, der Zutaten und der Ausrüstung. Außerdem gibt es die Basisrezepte für Eiscreme, Frozen Yogurt (in der deutschen Ausgabe als Joghurteis bezeichnet, was aber nicht korrekt ist), Zutaten wie Nusskrokant, Saucen und Waffeln. Die anschließenden Rezepte sind nach Jahreszeiten gegliedert.

Zur Auswahl der Rezepte
Jeder kommt hier auf seine Kosten, ob klassisch oder ausgefallen, ob Eis, Frozen Yogurt oder Sorbets, ob nur Eiscreme oder im Makronen-Sandwich, oder gleich als ausgefallenes Eisdessert, hier ist für jeden etwas dabei.
So landete u.a. schon Erdbeer-Buttermilch-Eiscreme, salziges Karamelleis, Kaffee-Eiscreme, Honig-Erdnuss-Eiscreme mit dunklen Schokostückchen und Butterkuchen- eiscreme in unseren Mägen. Acht von 120 Rezepten habe ich bereits nachgemacht. Das Buch lädt aber auch ausdrücklich zum Kreieren eigener Eissorten ein, da die Eisbasis so simpel und einfach ist.
Außerdem warten einige Rezepte mit Variationen auf, meist durch eine Verfeinerung mit weiteren Zutaten. So wird aus dem milchigsten Schokoeis schnell mal ein dunkles Milchschokoeis mit Marshmallows, Karamellsauce und gerösteten Mandeln!

Zum Eis an sich
Der Clou an Jeni’s Eis ist, dass es ganz ohne Eier auskommt. Verfechter der klassischen Eiscreme mögen jetzt aufstöhnen, aber wer das Eis mal probiert hat, ist überzeugt, dass es auch ohne geht! Außerdem erspart man sich meiner Meinung nach viel Ärger mit dem Eigelb (gerinnt es, gerinnt es nicht) und damit lästiges Hantieren mit dem Thermometer. Außerdem hat man nicht mehr so viel Eiweiß übrig (ich habe immer zu viel Eiweiß daheim und bin froh, dass der durch Eiscreme verursachte Teil nun wegfällt).
Das Eis überzeugt durch seine Cremigkeit und natürlich durch seinen tollen Geschmack! Denn das kann Jeni: aus jedem Eis den maximalen Geschmack herausholen. Dafür werden Früchte vorher gerne noch im Ofen geröstet, anstatt sie einfach zu pürieren und unterzuheben. Dadurch wird der Wassergehalt verringert, das Eis also weniger hart und der Geschmack verstärkt!

Zum Layout und Design
Design und Layout gefallen mir sehr gut! Das Buch ist schlicht und übersichtlich gehalten, die Grundrezepte enthalten Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit vielen Bildern. Von jedem Eis ist ein löffelvoll abgebildet, man kann sich also schon mal Appetit am Bild holen.
Doch das Original ist schöner, da es wesentlich liebevoller gestaltet ist! Es gibt wunderschöne Grafiken und Fotos die Zutaten darstellen. Auf die Vorstellung von Jeni Britton Bauer wurde so gut wie verzichtet, ebenso wie auf ihre bildbehafteten einleitenden Worte zu jeder Saison. Die Eisdessertkreationen haben mir fototechnisch nie gefallen, bis ich in der Originalausgabe gesehen habe, dass die Fotos eigentlich mit dem Rezept auf einem Bild sind. Hier hat man aus Gründen der Übersichtlichkeit leider die Ästhetik vernachlässigt und mich ärgert es regelrecht, dass das in der deutschen Ausgabe einfach nicht zusammenpasst.

Zur Übersetzung
Lobend zu erwähnen ist, dass sich jemand bei der deutschen Übersetzung der Rezepte tatsächlich Mühe gegeben hat! Die Umrechnung von Cups ins metrische System ist durchgehend und stimmig. Die Zutaten wurden größtenteils adäquat ins Deutsche übersetzt und somit muss sich niemand mit corn syrup rumschlagen, da er zu Glukosesirup wurde. Am Ende des Buchs wird auf diverse Bezugsquellen für verschiedene Zutaten verwiesen, die in Deutschland weniger alltäglich sind (Glukosesirup, ätherische Öle, Gewürze. etc), man wird hier also nicht alleingelassen.

Was nicht stimmt ist die Übersetzung von Frozen Yogurt in Joghurteis! Das ist nämlich nicht das gleiche (sonst hätte die Autorin nämlich auch yogurt ice cream geschrieben).
Ich hätte es begrüßt, wenn man versucht hätte die Rezeptenamen zu übernehmen. Savannah Butter Mint Ice Cream klingt einfach besser, als Butter-Minz-Eiscreme. Da ich aber auch viele Kochbücher und Foodblogs in Englisch lese, bin ich wahrscheinlich auch etwas vorbelastet ;). Ebenso geht es mir mit den vorstellenden Worten zu jeder Eissorte. Diese erscheinen mir im Original leichter, verlockender, mundwässernder. Im Deutschen hingegen nur erklärend, es ist einfach nicht Jeni’s Stil.

Fazit
Für mich das derzeit beste Eisbuch auf dem Markt, da die Zubereitung sehr einfach ist und von Klassikern bis außergewöhnlichen Kreationen alles geboten wird. Desweiteren sind viele zusätzliche Rezepte für Waffeln, Makronen für Sandwiches, Toppings u.v.m im Buch enthalten. Das Design ist klar und schlicht, man kann dem Buch alle wichtigen Informationen schnell entnehmen, ohne was zu übersehen. Die Übersetzung ist sehr gut gelungen und ein Glossar mit sinnvollen Bezugsquellen für außergewöhnlichere Produkte ist vorhanden. Und das wichtigste: die Rezepte funktionieren und die Eiscremes sind köstlich!

Meckern auf hohem Niveau
Fotos und Design sind mir sehr wichtig, das liegt wahrscheinlich in meiner Natur als Foodbloggerin! Ich verstehe nicht warum man (außer aus rechtlichen Gründen, die es ja auch manchmal gibt) das Design und das Layout von einem Buch das so liebevoll gestaltet ist nicht übernimmt. So büßt das Buch im Vergleich mit dem Original leider etwas an Herz ein. Klar mag der Durchschnittsdeutsche Jeni Britton Bauer nicht kennen, aber da sie auch eher ein lokales Phänomen in und um Ohio ist, wird der Durchschnittsamerikaner sie auch nicht kennen. Daher ist es für mich kein Grund ihre Geschichte zu kürzen und dem Buch diese persönliche Jeni-Note zu nehmen.

Wer aber den Vergleich zur Originalausgabe nicht hat (und wer hat den schon ;) ), dem kann das egal sein und sich einfach über ein tolles Kochbuch freuen!

Übrigens gibt es begleitend zu dieser Rezension das Rezept für Honig-Erdnuss-Eiscreme mit dunklen Schokostückchen auf meinem Blog! Ich freue mich, wenn ihr bei mir vorbeischaut!

Honig-Erdnuss-Eiscreme mit dunklen Schokostückchen
Vielen Dank, liebe Lena! Wenn diese Rezension nun keinen Appetit auf Eis gemacht hat, weiß ich auch nicht ;o)Morgen geht's ab nach Österreich, wo wir, bzw. meine nächste Gastbloggerin, sich der vegetarischen Küche widmen wird - wer sich n büschen auskennt, weiß sicher schon, um welches Buch es dann gehen wird.  

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