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Sushi-Kurs in der Kieler zenbar

Kochkurse. 
Eigentlich gar nicht so mein Ding, ich tüftel viel lieber so lange in meiner kleinen Düvelsköök vor mich bin, bis es einigermaßen klappt und investiere das gesparte Geld in Kochbücher, Küchenkrams und schickes Geschirr - meine ganz persönliche Form der Nachhaltigkeit ;o)
Zu dem Sushikurs in der zenbar bin ich ganz zufällig gekommen. Alle paar Wochen, muss ich in Kiel ein paar Stunden Zeit totschlagen überbrücken, während mein Mitesser in gemütlicher Runde in Martins Weindepot den ein oder anderen Whisky verkostet. Normalerweise geh ich dann ins Kino und mach mir ne schöne Zeit, diesmal gab's zum Auftakt noch nen weiteren Programmpunkt.
Ist ja nicht das erste Mal, dass ich Sushi mache, die ein oder andere Rolle hab ich während meiner Sushiorgien ja schon zusammengeklöppelt, trotzdem dachte ich mir, gibt's sicher noch ne ganze Menge dazu zu lernen, also hab ich die Gelegenheit genutzt und mir einen der begehrten Plätze gesichert - sprich, ich hab grad noch so den letzten Platz bekommen. 
Der Kurs dauert ca. 3 Stunden und findet direkt in der zenbar am laufenden Band statt, auf dem auch die einzelnen Zutaten, also die Füllungen und Toppings ihre Kreise ziehen. 
Christopher, der Besitzer und Koch gibt erstmal eine kurze Einführung und erklärt, was Sushi überhaupt ist, woher es kommt, wie man den Reis kocht und vor allem auch würzt und stellt die benötigten "Werkzeuge" vor. Dann wird die Gruppe zweigeteilt und während Christopher dem einen Teil zeigt, wie man einfache Makis rollt, erklärt uns seine Assistentin wie aus einem kleinen Haufen Reis hübsche Reisbällchen geformt werden, die anschließend nach Geschmack belegt werden können und somit in Nullkommanix zu Nigiri oder Gunkan Maki werden. Anschließend wird getauscht und wir können uns mit dem gerade erworbenen Wissen erstmal austoben.
Nachdem eine Makirolle nach dem anderen auf unserem Holzschiffchen landet, legt Christopher nochmal eine Schippe drauf und zeigt, wie Ura-Maki/Inside Out Rolls, auch bekannt als California Rolls gemacht werden - viel einfacher, als man es sich vielleicht vorher denkt und dazu machen diese Rollen auch noch mächtig was her.
Nach und nach wird unsere Sushisammlung immer größer und wir fragen uns so langsam, wann und wie wir das alles um Himmels Willen schaffen sollen, die Lösung dafür ist aber ganz einfach, denn zum Schluss werden reichlich Takeaway-Schalen bereit gestellt, in die wir unsere kleinen Kunstwerke verpacken können - so haben auch die Daheimgebliebenen, Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder etwas von dem Kurs ;o)
Für uns war das besonders praktisch, denn so mussten wir gar nicht mehr essen gehen, sondern hatten reichlich Verpflegung über den Tag und waren auch für die nächtliche Heimfahrt im Zug noch bestens ausgerüstet. 
Den Abschluss bildete noch eine kurze Einführung in das Zuschneiden von Fischfilets und Thunfischstücken - für mich besonders interessant, da ich das so noch nicht im Detail gesehen habe und gerade dieses Thema in Büchern oft nicht so gut rüberkommen. 

Die Auswahl der Füllungen war natürlich noch viel größer, so zogen beispielsweise noch Lachs (geräuchert und roh), Thunfisch und Thunfischsalat, Garnelen, Unagi (Aal), Oktopus und Sepia ihre Bahnen. Da ich ja aber bei Fisch besonders darauf achte woher er kommt, bzw. wie er gefischt wurde, hab ich darauf verzichtet - das Sushi war auch so sehr lecker ;o)

So, und nu zum Resümee, toll war's! Ganz, ganz toll! 
Ich hab zwar keine grundlegend neuen Erkentnisse gewonnen (dafür hab ich aber auch schon zu oft Sushi gemacht und auch viel zuviel drüber gelesen), mir trotzdem aber noch so Einiges abschauen können. Es macht doch einen großen Unterschied, ob man sich sein Wissen ausschließlich anliest, oder auch mal einen Profi bei der Arbeit beobachten kann. 
Besonders gut hat mir gefallen, dass in der zenbar Zutaten verwendet werden, die man (zumindest hier in Norddeutschland) wirklich problemlos beim Fischhändler und im Asiashop bekommt und nicht propagiert wird, dass man für Sushi zwingend unglaublich exklusive japanische Zutaten und Gerätschaften braucht, sondern auch heimische Fische (Matjes, Räucherfisch, usw.) besonders gut in einer Reisrolle verpackt schmecken - und genau das war auch der Grund, warum ich bisher noch keinen Kurs hier in Hamburg gemacht habe ;o)

Wer gern Sushi isst und sich nicht immer nur bekochen lassen, sondern auch mal gern selbst Hand anlegen möchte, der ist hier genau richtig - plant aber für den Abend und den nächsten Tag kein Essen ein, Ihr werdet reichlich Sushi mit nach Hause nehmen ;o)
Ich hoffe sehr, dass Christopher neben diesem Einsteiger-Kurs auch noch einen für Fortgeschrittene anbieten wird, dann bin ich nämlich sofort wieder dabei.

zenbar
Schloßstraße 1-3
24103 Kiel

Tel.: 0431 / 99 69 936
E-Mail: info@zenbar.de
Web: www.zenbar.de

Da ich jetzt natürlich wieder so richtig auf den Geschmack gekommen bin und weil die gewonnenen Erkentnisse selbstverständlich auch so schnell wie möglich angwendet werden müssen (bevor sie noch in den unendlichen Weiten meines altersschwachen Gedächtnisses verschwinden), wird es demnächst auch hier im KuLa wieder eine kleine oder vielleicht auch eine große Sushiorgie geben - ich freu mich schon jetzt drauf!